Stargate: The German Experience (Staffel 6) - Neue Schatten am Horizont by Atlan, Colonel Maybourne
Summary: Was wäre wenn das Stargate nie in den USA geblieben wäre? Begleiten wir die internationale Sternentorallianz und unsere Helden vom STK auf ihren Abenteuer durch die Galaxie.
Der Goa'Uld-Krieg ist endlich beendet, die Erde hat gewonnen, bis auf Ba'al sind alle Goa'Uld für immer ausgeschaltet. Die Erde ist nun die einzig verbliebende Supermacht der Milchstraße. Doch am Horizont erscheinen neue Schatten. Sind unsere Helden bereit sich noch einmal in die Bresche zu werfen?
Categories: Stargate SG-1 Characters: Own Character
Genre: Alternativ Universum
Challenges: Keine
Series: Stargate: The German Experience
Chapters: 20 Completed: Ja Word count: 124271 Read: 134198 Published: 06.03.12 Updated: 06.03.12
Story Notes:
Disclaimer: Stargate SG-1, Stargate Atlantis, Stargate Universe und alle dazugehörigen Charaktere gehören MGM Television. Alle selbterfundenen Charaktere gehören dem jeweiligen Autor. Diese Geschichte ist nicht aus monitären Gründen geschrieben.

1. Kapitel 1 by Atlan

2. Kapitel 2 by Atlan

3. Kapitel 3 by Atlan

4. Kapitel 4 by Atlan

5. Kapitel 5 by Atlan

6. Kapitel 6 by Atlan

7. Kapitel 7 by Atlan

8. Kapitel 8 by Atlan

9. Kapitel 9 by Atlan

10. Kapitel 10 by Atlan

11. Kapitel 11 by Atlan

12. Kapitel 12 by Atlan

13. Kapitel 13 by Atlan

14. Kapitel 14 by Atlan

15. Kapitel 15 by Atlan

16. Kapitel 16 by Atlan

17. Kapitel 17 by Atlan

18. Kapitel 18 by Atlan

19. Kapitel 19 by Atlan

20. Kapitel 20 by Atlan

Kapitel 1 by Atlan
Author's Notes:
Spielt parallel zu TGE Atlantis Staffel 2
6.01 Flammen der aufkommenen Dunkelheit
von Atlan





Seit zwei Monaten herrschte Friede in der Milchstraße, die gerade einen starken Wandel durchmachte. Um diesen Wandel zu unterstützen und um den Menschen und anderen Lebewesen in der Galaxie die Erde näher zu bringen, startete an diesem Tag ein neues Projekt, das von der UN finanziert wurde. Auf dem Erdmond Luna nahm an diesem Tag das GBN - Galactic Brodcasting Network - seinen Dienst auf. Die erste Sendung würde um neun Uhr morgens MEZ, am 5. März 2010, ausgestrahlt werden.

„Wir sind live auf Sendung in fünf... vier... drei... zwei... Jetzt!“, zählte ein Kameraassistent herunter, dann war GBN das erste Mal auf Sendung.
Die Nachrichtensprecherin, eine Japanerin, erhob das Wort und lächelte in die Kamera.
„Guten Abend. Ich bin Sakura Toshiro für GBN, Galactic Brodcasting Network.
Wir werden im Solsystem, auf Dakara und bis in die Randgebiete der Milchstraße empfangen. GBN ist der erste interstellare Nachrichtensender, der jedem in der Milchstraße unparteiische und umfassende Nachrichten liefert. Wir werden ab heute jeden Tag senden und mit der Zeit unser Programm erweitern.“
Sie machte eine Pause und las dann von einem Teleprompter die Nachrichten vor.
„Dakara: Auf Dakara wurde heute der Grundstein für das neue Parlament gelegt. Der Ratsherr Bra‘Tak legte den ersten Spatenstich an. Anwesend waren auch Vertreter der Tok‘Ra und diverser irdischer Regierungen.
USA: In den Vereinigten Staaten wurde Carolyn Kennedy, der Tochter von John F. Kennedy und bisher Senatori, heute als 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Die erste weibliche US-Präsidentin tritt die Nachfolge von George W. Bush an, der wegen diverser Skandale um den 11. September und zum Irakkrieg von 2003 zum Rücktritt gezwungen und verhaftet wurde, ebenso wie große Teile seines Kabinetts. Weiteres zu diesem Thema können sie auch in unserem Nachtmagazin erfahren.“

Die Nachrichtensprecherin wartete, bis der kurze Videobeitrag zur Vereidigung abgespielt war, dann fuhr sie fort. „Deutschland: Das neugegründete Bundesministerium für außerplanetarische Angelegenheiten gab heute bekannt, dass die Kolonialisierung von Alpha Centauri III kurz bevor stünde. Ähnlich äußerten sich gestern schon das japanische und das russische Pendant des neuen Bundesministeriums, die diese erste irdische Kolonie zusammen mit Deutschland aufbauen.“, sprach Frau Toshiro und wechselte dann das Thema:
„Der Stabschef der US Space Forces, Vier-Sterne General George Hammond, gab heute bekannt, dass die Entsatzungsstreitmacht noch einige Wochen in der Pegasus-Galaxie verbleiben wird, um Atlantis zu schützen. Derweil ist die USS George S. Patton, ebenso wie die russische Tolstoi, bereits auf der Rückreise, nachdem sie vor einiger Zeit aufbrachen, um die sagenumwobene Antikerstadt zu entsetzen. Die Patton transportiert die Verwundeten und die Führungscrew von Atlantis zur Erde, wo sie Bericht erstatten sollen. Die Ankunft des Schiffes wird in zwei Tagen erwartet.“

So ging es noch einige Minuten weiter und die Nachrichtensprecherin von GBN gab noch einige Informationen über den Sender und, dass die UN auf möglichst allen Planeten mindestens einen Subraumempfänger aufstellen will, damit alle das Nachrichtennetzwerk empfangen können.

Im STK schaltete General Degenhardt derweil seine Videoleinwand aus. Er hatte sich die Nachrichtensendung ebenfalls angesehen. Vor ihm stand jetzt Oberstabsgefreiter Schulz, der einen Tagesplan in der Hand hielt. „Also, Schulz, was liegt heute an?“
Der Stabsgefreite sah auf den Tagesplan. „Das übliche, Chef. Wir erwarten ST 13, ST 27 und ST 29 zurück. Um 1130 Uhr haben sie eine Besprechung mit den neuen Teams aus Spanien und Japan. Am Nachmittag treffen die Vertretungen für Colonel Sumner und Doktor Fraiser ein, die sie einweisen müssen.“
„Wann kommen die beiden aus den Flitterwochen zurück?“, fragte Degenhardt.
„In vier Wochen.“, meinte Schulz. „Ebenso, wie Dr. Jackson, der noch Sonderurlaub hat und nach seiner Rückkehr mit der Patton Zeit auf Abydos verbringen wird."
Degenhardt nickte. Da momentan alles so ruhig war hatte er einem Haufen Leute Sonderurlaub gewährt. Auch Jules war momentan mit ihrem Mann auf Weltreise und würde erst am Geburtstermin ihres Babys zurückkommen, danach aber Innendienst schieben, wie man es erst vor kurzem an höchster Stelle entschieden hatte. „Was ist mit dem Ersatzmitglied für ST 1?“
„Haben wir momentan noch nicht.“, meinte Schulz. „Weil momentan nichts los ist, hat Oberstleutnant Rust das ganz hinten angestellt...“ Schulz unterbrach sich, denn der Basisalarm ging auf einmal los.

„Na, das musste ja kommen.“, meinte Degenhardt, sprang auf und rannte, während er sich seine Uniformjacke überzog, in den Kontrollraum. Dort saß schon Müller am Computer. „Empfangen Videotransmission.“, informierte er seinen Vorgesetzten.
„Auf einen Bildschirm schalten.“, befahl Degenhardt. Müller tat, wie ihm geheißen und auf dem Hauptbildschirm des Kontrollraums erschien das Gesicht von Lt. Colonel Charlie Kawalsky, dem Anführer von ST 24. „Kawalsky, was gibt’s denn?“, fragte Degenhardt. „Wir erwarten sie doch erst in zwei Tagen zurück.“
„Schon, Sir“, begann Kawalsky. „Aber wir haben eine kleine Überraschung für sie. Bitten darum die Person durchs Tor zu schicken. Wurde auf Waffen und anderes durchsucht, ist sauber. Die Person meint, sie hat einige wichtige Informationen für uns.“ Degenhardt sah verwirrt drein, da er die Geheimniskrämerei und Kawalskys breites Grinsen nicht verstand. Trotzdem nickte er schließlich. „Na gut, schicken sie ihre „Überraschung“ durch. Müller: Iris öffnen.“

Die Iris öffnete sich und etwa zehn Sekunden später trat eine Frau durch das Tor, die das STK schon einmal vorgeführt hatte. Die Diebin Vala Mal Doran, wie schon beim letzten Mal in ihrem schwarzen Lederoutfit und mit einem Rucksack über der Schulter, grinste breit. „Hallo Leute, habt ihr mich vermisst?“
Degenhardt schlug sich die Hände vors Gesicht. „Oh Gott und ich dachte schon, dass wir endlich mal Ruhe haben.“
Müller sah von seinem Computer hoch. „Wollen wir sie wieder zurückschicken?“
Degenhardt schüttelte den Kopf. „Nein. Außerdem schuldet sie uns immer noch ein Frachtschiff.“ Er aktivierte die Lautsprecher für den Torraum. „Leutnant Wolkers, stellen sie zwei Mann ab, die Frau Mal Doran in den Konferenzraum bringen.“, befahl er und wand sich an Müller: „Rufen sie die Mitglieder von ST 1 aus, die gerade da sind. Das wird sicher... Interessant.“
Müller lächelte nur kurz. "Mag sein, aber ich wette, dass sie danach ne Aspirin brauchen."
Degenhardt zog einen Streifen der besagten Medizin aus seiner Hemdtasche. "Immer dabei, Peter, immer dabei." Dann ging er kopfschüttelnd herauf in den Konferenzraum.


Kurz darauf saßen Degenhardt, Franzi Rust, Teal‘C und Ralf Sikermann im Konferenzraum und hörten sich an, was Vala zu berichten hatte. „Nachdem die Goa‘Uld ja jetzt weg sind“, begann sie. „gibt es für Sammler, wie mich -“
„Du meinst wohl Diebe, wie dich.“, korrigierte sie Ralf, der gegenüber Vala Argwohn für angebracht hielt.
Vala zuckte mit den Schultern. „Sieh es wie du willst. Jedenfalls habe ich einige nette Stücke gefunden, die mir auf dem freien Markt einiges eingebracht hätten, aber dann entdeckte ich das hier.“ Sie holte eine Steintafel aus ihrem Rucksack und breitete sie auf dem Tisch aus. „Ich wusste erst nicht, was die Tafel bedeutet, aber dann hab ich sie einem Freund von mir, einem Sprachexperten, gezeigt.“ Teal‘C besah sich die Tafel. „Das ist Antikersprache.“
Vala nickte. „Genau, das sagte er mir auch. Er meinte, da steht etwas von einem großen Antikerschatz. Woraus genau der besteht konnte er mir nicht sagen, dafür sind seine Kenntnisse zu klein. Was er mir nur noch sagen konnte war, dass der Schatz hier sein muss, auf der Erde.“
Sie grinste die Anwesenden an. „Was meint ihr, machen wir gemeinsame Sache?“

„Wieso sollten wir mit dir gemeinsame Sache machen?“, fragte Franzi.
„Du hast uns schon mal versucht auszurauben und uns dann ein Frachtschiff geklaut.“
„Ach diese alte Geschichte...“, meinte Vala und winkte ab.
„Außerdem hab ich das Frachtschiff bei eurem Colonel Kawalsky gelassen. Es steht also nichts mehr zwischen uns. Und außerdem wüsstet ihr ohne mich gar nicht von dem Schatz.“
Degenhardt hob die Hände. „Mal ganz langsam. Erst mal lass ich die Tafel auf Echthalt und Inhalt überprüfen. Nichts für ungut, aber so wie wir dich kennengelernt haben, halte ich das für nen Trick, um uns auszurauben.“
Vala setzte einen Schmollmund auf. „Jetzt fühl ich mich aber gekränkt. Wie kannst du das einer Frau nur mitten ins Gesicht sagen?“
„Mit Recht, mit Recht...“, spöttelte Ralf, während Degenhardt einen Archäologen und Linguisten ausriefen ließ.


Keine zwei Stunden später hatten sich wieder alle im Konferenzraum versammelt.
Diesmal war allerdings auch Dr. Max Wickers anwesend, Archäologe und Linguist und nach Daniel der Kompetenteste im Stützpunkt.
„Gleich vorne weg: Die Tafel ist echt und auch die Informationen, die draufstehen, stimmen mit dem überein, was Frau Mal Doran gesagt hat.“, sagte Dr. Wickers.
„Hab ich doch gesagt.“, meinte Vala.
Wickers sah sie böse an, als sie ihn unterbrach, sie meinte nur frech: „Lass dich nicht von mir stören.“ Der Wissenschaftler schüttelte den Kopf und fuhr fort: „Ich habe auch die Tafel komplett übersetzt. Der Inhalt bestätigt, dass es auf der Erde einen Antikerschatz gibt. Laut der Tafel unter Glastonbury in Somerset, England. Das ist laut Legende auch der Ort, wo Josef von Arimathäa mal den Heiligen Gral versteckt hat.“
„Ich lasse mit den Sensoren der Walhalla die Gegend scannen.“, beschloss Degenhardt, doch Dr. Wickers winkte nur grinsend ab: „Nicht nötig, hab ich schon erledigen lassen, in ihrem Namen. Die Scans bestätigen eine große Höhle unter der Stadt und das Vorhandenseins eines Ringtransporters.“
„Setzen sie sich eigentlich immer über die Befehlsstruktur hinweg?“, fragte Degenhardt interessiert. Wickers zuckte mit den Schultern. „Wenns mir hilft.“
„Dann wird Woolsey ja seine Freude an ihnen haben.“, meinte Degenhardt. „Würd mich nicht wundern, wenn er sie nach einer Woche im hohen Bogen aus der Stadt wieder raus wirft.“ Der Archäologe grinste nur selbstsicher und ging dann. Degenhardt wand sich an das ST 1 Team. „Also Leute, macht euch schon mal bereit zum Abmarsch. Ihr nehmt unseren Ringtransporter zur Walhalla. Ich ruf solange den Premierminister von Großbritannien an und hol mir das Okay für unsere Operation und...“ Er sah zu Vala, die mit einem energischen Gesichtsausdruck dasaß. „Nehmt Vala mit. Vielleicht kann sie ja nützlich sein.“
"Na toll", murmelte Ralf genervt, wollte sich aber nicht dem Wort eines Zwei-Sterne Generals wiedersetzen und fügte sich mit dem Rest seines Teams der Anweisung.


Eine weitere Stunde später transportierte sich das Team, mit Vala als Anhängsel, in die Glastonburyhöhle. Kaum hatten sich die Ringe wieder in ihrer Lagerstätte im Boden eingefunden, wurde die Höhle in mattes Licht getaucht. „Sieht so aus, als sei uns jemand zuvor gekommen.“, meinte Franzi und deutete vor sich in die Höhle.
Damit hatte sie auch leider Recht. Überall standen große Scheinwerfer und Klapptische herum, auf einigen standen sogar noch halbvolle Kaffeetassen.
Teal‘C fuhr mit der Hand über einen Tisch. „Kein Staub. Sie können nicht lange weg sein.“ Er roch auch am Kaffee. „Der Kaffee ist auch recht frisch.“ Vala ging in die Hocke und hob eine glänzende Münze auf, die man wohl vergessen hatte. „Die sind übereilt verschwunden. Und sie haben alles mitgenommen, diese Diebe. Heutzutage ist nichts mehr heilig.“
„Das sagt die Richtige...“, meinte Ralf beiläufig und sah sich etwas weiter um. „Und jetzt?“
Franzi überlegte kurz. „Mir fällt nicht wirklich etwas ein.“
„Aber mir“, sagte Vala und alle Blicke wanden sich zu ihr. „Na ja, Technologien, besonders Goa‘Uldtechnologien, aber auch jede andere, strahlen eine gewisse eigene Energiesignatur ab. Eigentlich müssen wir nur die Erde nach Antikertechnologie abscannen und bei dem Land, der keine haben sollte, werden wir auch fündig werden.“
„Wow, das war ja... Kompetent.“, erwiderte Franzi, war jedoch wirklich beeindruckt von dem Fachwissen, das Vala zu haben schien. Ob es etwas nützte, blieb abzuwarten.
"Klingt ja ganz nett", gab auch ein beeindruckter Ralf zu, fügte aber hinzu: "Aber wieso sollte es ein Land sein, dass keine Antikertechnologie haben dürfte?"
Teal'C antwortete an Valas Stelle. "Jede andere Nation des Planeten hätte diesen Fund sicher bekanntgegeben, selbst dann nur, wenn man es den Alliierten Nationen unter die Nase reiben wollte, wie ihr es ausdrücken würdet."
Ralf nickte nachdenklich. „In Ordnung. Aber bei abgeschirmten Orten funktioniert diese Scanmethode nicht.“, gab er zu bedenken. „Sonst hätten wir den Schlupfwinkel der Antiker hier auf der Erde schon längst gefunden.“
„Ich weiß, aber es ist wenigstens eine kleine Chance.“, meinte Franzi und stapfte zurück zum Ringtransporter. "Dann lassen wir die Leute von der Raumflotte mal ihr Spielzeug benutzen."

Die Walhalla zog weiter ihre Kreise in der Umlaufbahn um die Erde, als ST 1 und Vala zurück an Bord kamen und schnell zur Brücke gingen.
Oberstleutnant Johanna Schneider, die Kommandatin und erste weibliche Raumschiffkommandantin Deutschlands, fragte sofort: „Lassen sie mich raten, nichts?“ Sie sah es an den langen Gesichtern, die das Team machte.
„Können sie wohl laut sagen.“, sagte Franzi. „Wir brauchen aber noch mal ihr Schiff. Könnte nämlich sein, dass wir eine Spur haben“
„Gerne, wir haben ja eh nichts zu tun.“, meinte Oberstleutnant Schneider und deutete auf die Gerätschaften auf der Brücke.
Franzi nickte und stellte sich hinter den Feldwebel an der Sensoranlage. „Scannen sie den Planeten nach Antikertechnologie ab. Die Signatur kriegen sie aus der Schiffsdatenbank.“ Der Feldwebel nickte und begann auf seiner Tastatur herumzuhämmern. Nach einer Weile erschien dann auf dem Bildschirm vor ihm eine ausgebreitete Weltkarte. Einige Antikertechnologiesignaturen erschienen in Europa, in Russland, in den USA und in Japan. Auch bei einigen anderen Ländern, die aber alle vom STK profitierten, erschienen ebenfalls kleine Signale und zum Schluss dann noch ein großer Signaturpunkt in VR China.
Franzi sah ihre Teamkameraden an. „Sieht so aus, als hätten wir unseren Dieb.“
"Und wieso?", fragte Vala neugierig.
"Weil nur China diese Technologie nicht haben dürfte", erklärte Franzi und kratzte sich am Kinn. "Sieht so aus, als würden jetzt die diplomatischen Leitungen entstaubt werden müssen..."


In den nächsten 24 Stunden liefen die Telefonverbindungen zwischen der Volksrepublik China und mehreren anderen Staaten, darunter Deutschland und Großbritannien, auf deren Staatsgebiet sich ja alles abgespielt hatte, heiß. Es dauerte erst mal 12 Stunden, bis die Chinesen zugaben, dass sie Antikertechnologie besaßen, weitere drei bis auch die Engländer zugaben, dass sie von diesem "Coup" profitiert hatten, und schließlich noch einmal zwölf Stunden, bis die Chinsen ganze Geschichte erzählten.

ST 1 und General Degenhardt fanden sich wieder im Konferenzraum ein, Vala war diesmal nicht dabei. „Die Chinesen haben jetzt endlich alles zugegeben.“, meinte Degenhardt. „Sie haben die Höhle schon vor zwei Monaten gefunden, dank der Hilfe von Dr. Steven Raymer.“
Teal‘C hob die rechte Augebraue. „Ist das nicht Daniel Jacksons Studienfreund?“
Degenhardt nickte. „Offensichtlich wollte er auch mal wieder etwas Erfolg haben. Er hat per Zufall Informationen über den Antikerschatz gefunden und hat mit den Chinesen einen willigen Arbeitgeber gefunden. Dann wurden die Engländer noch dazu gebracht bei der Sache mitzumachen und e voila: Die Chinesen haben Alientech.“
„Wie gut, dass Daniel grad nicht hier ist.“, meinte Franzi. „Der würde wohl erst mal stinkig werden, weil Steven in die Sache verwickelt ist.“
„Wahrscheinlich.“, sagte Degenhardt. „Jedenfalls: Jetzt, wo sie sowieso ihr Geheimnis nicht mehr hüten können, beten die Chinesen um unsere Hilfe. Sie haben anscheinend Probleme mit irgendeiner Antikertechnologie und haben keine Lösung gefunden.“
Degenhardt schnaufte verächtlich. „Wie dem auch sei... Ihr nehmt euch Zelenka und fliegt in dreißig Minuten mit einer Walküre nach China.“
„Können wir Vala mitnehmen?“, fragte Franzi zur Überraschung aller. „Sie hat ziemlich interessante Fachkenntnisse und ein weiterer Kopf zum Nachdenken,
kann nicht schaden.“
„Na gut, einverstanden. Dann macht aber jetzt auch, dass ihr euch vorbereitet.“, meinte Degenhardt.


Die Walküre setzte langsam zur Landung auf dem Rollfeld dieser geheimen chinesischen Luftwaffenbasis an. ST 1, Vala und Radek Zelenka wurden dann von einigen chinesischen Militärs, die sich ihnen gegenüber sehr zuvorkommend benahmen, in einen Gebäudekomplex geführt, wo sie schon ein chinesischer Wissenschaftler wartete. Er gab jedem die Hand und stellte sich vor. „Ich bin Dr. Xong, Chef dieses Forschungsprogramms. Folgen sie mir bitte, dann zeige ich ihnen, womit wir Probleme haben.“ Dr. Xong wirkte nervös. Er führte die Gäste vom STK dann in ein großes Labor, indessen Mitte ein großes rundliches Gerät mit einem großen Kristall stand und daneben zwei Bahren. Auf der einen lag eine Chinesin Ende 20 und auf der anderen Steven Raymer. Die Beiden wurden künstlich ernährt, ein Zeichen dafür, dass sie schon länger in diesem Zustand waren.
„Doktor Xong...“, sagte Franzi, als sie das sah. „Was haben sie und ihre Leute hier angestellt?“ Der Doktor verschränkte die Arme und begann dann zu erzählen.


[I]Steven Raymer saß, zusammen mit der chinesischen Frau, die Sun Lee hieß, im Labor, als Doktor Xong hereinkam. „Gute Nachrichten.“, sagte er. „Wir haben endlich die Gegenstücke auftreiben können.“ Er öffnete eine kleine Kiste, die er dabei hatte.
In der Kiste lagen zwei ovale Steine, wie sie in ähnlicher Form bei den Asgard benutzt wurden. „Endlich können wir die Maschine benutzen.“
"Wo hast du die denn her?", fragte die junge Chinesin.
Steven zuckte nur mit den Schultern. "Wir konnten einen bei einem Friseur aus Minneapolis auftreiben und einen weiteren haben uns die Briten überlassen, als deine Regierung ihnen weitere Anteile an den Fundstücken versprach."
Während der letzten eineinhalb Monate hatten sie herausgefunden, dass diese Maschine mit dem großen Kristall eine Art Sendeanlage war, ein Kommunikationsgerät der Antiker. Laut Aufzeichnungen, die man in der Glastonburyhöhle gefunden hatte, sollte man damit mit einer anderen Galaxis kommunizieren konnten, sofern diese auch ein Gegenstück zur
Maschine hatten... Aus den Aufzeichnungen ging ebenfalls hervor, dass es sich wohl um die Heimatgalaxie der Antiker handelte, die sich damals noch Alteraner nannten.
Allerdings mussten sie ihre Heimat verlassen, als ein Bürgerkrieg zwischen zwei Parteien ausbrach und der eine Teil der Alteraner, die später die Antiker wurden, zur Erde flohen, die sie zu ihrer neuen Heimat machten. Steven und die chinesischen Wissenschaftler versuchten nun das Kommunikationsgerät zum laufen zu kriegen, um die Chance zu erhalten, vielleicht mit lebenden Antikern in deren Heimatgalaxie zu reden. Zwar hatte man schon einige interessante- für chinesische Verhältnisse, da diese ja keine
Hochtechnologie bekamen- Technologien gefunden, aber man wollte natürlich mehr.

„Okay, ich gehe, wer noch?“, fragte Steven und griff nach einem Stein. Dr. Xong schüttelte energisch den Kopf, er wollte ein mögliches Risiko lieber nicht eingehen, dafür war Sun Lee entschlossener und griff nach dem zweiten Stein. Dann wandten sie sich zu dem Gerät und steckten ihre Steine in die passenden Einlassungen. Fast zeitgleich, fielen sie in Ohnmacht.
"Schickt sofort ein Sanitäterteam!", rief Dr. Xong und kniete sich zu den beiden, um Erste Hilfe zu leisten.
[/I]


„Und die Beiden sind jetzt seit acht Tagen weggetreten?“, fragte Franzi.
Dr. Xong nickte. „Ja, sämtliche Versuche sie aufzuwecken sind fehlgeschlagen und wir haben uns nicht getraut die Steine oder die Energiequelle zu entfernen, aus Angst, dass es ihnen noch mehr Schaden zufügen könnte. Körperlich geht es den Beiden gut, aber es gibt so gut, wie keine neutrale Aktivität. Hin und wieder hatten sie so etwas, wie Anfälle, was sich aber jedes Mal stabilisiert hatte. Schließlich haben wir dann gestern auch alles aus der Höhle geholt, um es hier besser untersuchen zu können.“
„Und das gehört zu der Funktion des Geräts?“, fragte Vala ungläubig.
Die Anderen konnten dem nur zustimmen. Zelenka, der sich in der Zwischenzeit alles angesehen hatte, sagte: „Mit der beschränkten Ausrüstung“- bei diesen Worten warfen ihm sämtliche Chinesen im Raum böse Blicke zu- „kann ich nichts über das Gerät herausfinden. Am besten wärs, wenn wir das Gerät und die beiden Bewusstlosen ins STK bringen.“
„Gut.“, meinte Franzi. „Dann werden wir genau das tun.“ Sie sah Dr. Xong lächelnd an. "Natürlich nur, wenn sie einverstanden sind."
Xong sah bitter drein. Für ihn und seine Leute wäre es natürlich aufschlussreicher, wenn man den Deutschen über die Schulter gucken konnte, aber zum Selbstbewusstsein der chinesischen Wissenschaftler, die sich seit Jahren minderwertig den Kollegen aus anderen Nationen gegenüber fühlten, weil sie nicht mehr auf dem neusten Stand waren, würde das sicher nichts beitragen, wenn keiner von ihnen mithelfen durfte. Im STK hatten Angestellte der chinesischen Regierung nämlich keinen Zutritt. Aber das war auch der einzige Weg, um Steven und Sun Lee zu helfen, als sagte er schließlich zähneknirschend: "Ja, Oberstleutnant, das geht in Ordnung. Aber ich komme mit."
Einige Augenblicke lang, dachte Franzi darüber nach. "Na gut, sie können mitkommen. Aber ob sie Zugang erhalten, wird sich entscheiden, wenn wir da sind."


Während das Kommunikationsgerät und die Körper von Steven Raymer und Sun Lee ins STK gebracht wurden, waren ihre Seelen ganz woanders. In der Heimatgalaxie der Antiker, auf einem Planeten, auf dem eine sehr gewaltige Stadt stand. Diese Stadt, die wie eine Mischung aus Atlantis und einer Art aufpolierten Vatikan aus reinem Marmor aussah, hieß Celestis.
Steven und Sun Lee saßen in einem Kerker von Celestis und harrten der Dinge, die da kommen mochten. „Und jetzt?“, fragte Sun Lee. „Was werden die mit uns machen? Viel bleibt ja nicht mehr übrig. Innerhalb einer Woche wurde ich in Brand gesteckt, gefoltert, verhört und sollte zudem zwangsbekehrt werden.“
„Ja...“, sagte Steven, der sich sein erstes interplanetarisches Abenteuer nicht so vorgestellt hatte. „Vor einem Augenblick noch in China, im nächsten Augenblick in diesem mittelalterlichen Dorf, in den Körpern von irgendwelchen Personen.“
Er sah zu Sun Lee die, wenn er sie ansah, komplett anders aussah. Er hatte von Anfang an vermutet, dass er und Sun Lee mit diesen beiden Personen die Plätze getauscht haben. Ob diese beiden Personen jetzt in ihren Körpern steckten, wusste er natürlich nicht, vermutete es aber.

In diesem Moment kam jemand anderes in den Kerker. Es war ein glatzköpfiger Mann unbestimmbaren Alters, auf dessen Gesicht kryptische Symbole eingebrannt waren, Augen und Gesicht waren milchig bis aschfahl. Dazu trug er eine lange weiß-gräuliche Robe und hatte einen langen Stab in der Hand. „Der Doci will euch sprechen.“ Sie wurden aus der Zelle gelassen und wurden von dem Kuttenträger in einen großen Saal gebracht. An einer Seite war ein großes Gitter mit einer Tür und auf der anderen Seite brannte ein großes Feuer, das der Kuttenträger als „Flamme der Erleuchtung“ bezeichnet hatte. Der Doci, der so ähnlich aussah, wie der Kuttenträger allerdings Haare hatte und ein edler aussehendes Gewand trug, stand mit dem Rücken zu ihnen.
„Nachdem die Ori in den letzten Tagen so viel über eure Galaxis erfahren haben, sind sie zu einer Entscheidung gelangt.“
Er drehte sich um. „Eure Galaxis ist heidnisch und verdammt. Um euch zu retten, werden wir euch Origin bringen. Im Namen der Götter werden mächtige Schiffe gebaut werden, die den Glauben weit ins Universum heraustragen werden. Ehre, sei den Ori!“
„Ehre sei den Ori!“, wiederholte der Kuttenträger.
„Prior, bring sie zurück ins Dorf Vir Ager, von wo du sie hergeholt hast.“, befahl der Doci. „Sie wollen unseren Glauben nicht annehmen, also sollen sie brennen in den reinigenden Feuern.“ Der Prior nickte und führte Steven und Sun Lee heraus. Steven sah verständnislos zu dem Doci. "Wieso wollt ihr in unsere Galaxie?" Er verstand diese Leute und ihre Motive nicht. "Was bringt euch das?"
"Es ist der Wille der Ori", antwortete der Doci kryptisch auf den letzten Teil. "Eure Galaxie glaubt nicht an Origin, wie ihr selbst sagtet. Ihr glaubt nicht an die Ori und müsst deshalb gerettet werden. Doch ihr beide seit bereits verloren, habt ketzerisches von euch gegeben. Deshalb werdet ihr im reinigenden Feuer brennen und vielleicht dann von den Ori mit offenen Armen empfangen werden."
Steven ließ sich mit einem verstörten Gesichtsausdruck abführen. Dieser Typ meinte das mit dem reinigenden Feuer hoffentlich sprichwörtlich, denn er hatte keine Lust, auf dem Scheiterhaufen zu enden. Er hätte doch niemals versucht zu Daniel aufzuschließen, wenn er gewusst hätte, dass beim ersten Versuch so etwas rauskommen würde. "Ich und mein Ego...", murmelte er nur.


Im STK hatte man indes das Kommunikationsgerät und die beiden Körper aufgebahrt und die Körper an verschiedene Geräte angeschlossen. EKGs und andere Messgeräte gaben Laute von sich, während Radek, Dr. Xong und ST 1 das weitere Vorgehen besprachen. „Also, wie können wir sie aufwecken?“, fragte Dr. Xong.
„Das Gerät zerstören.“, meinte Ralf schlicht. „Ein bisschen Sprengstoff und fertig.“
„Wir haben keine Ahnung, was das ihnen antun könnte, wenn wir die Verbindung so
trennen.“, warf Franzi ein.
„Ich könnte das Gerät aufschrauben und dann alles ganz langsam abschalten.“, schlug
Radek vor.
"Kennen sie sich denn mit antikischen "Kommunikatoren" aus?", warf Dr. Xong ein.
"Eigentlich schon, aber...", räumte Radek ein und kratzte sich am Hinterkopf. "ehrlich gesagt nie ein Kommunikator, der einen ausknockt."
"Soviel also dazu", meinte Xong nur.
"Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen schmeißen", konterte Radek und verschränkte die Arme. "Sie haben ja anscheinend in mehreren Wochen nicht daran gedacht Scans zu machen, um sich den Aufbau anzusehen."
"Nur, weil uns keine passende Sensortechnologie zur Verfügung steht. Sie sollten es ja wissen, ihre Leute verweigern uns die Technologie ja."
"Sie wissen doch genau warum...", antwortete Radek witzig, wurde aber von Franzi im Wort abgeschnitten: "Jungs, bleibt bei der Sache!"
Die hitzige Diskussion wurde durch einen Sanitäter unterbrochen, der plötzlich rief: „Erhöhte Aktivität. Alles deutet daraufhin, dass die Beiden extremem Stress ausgesetzt sind. Der Blutdruck der beiden steigt ins bedrohliche.“
„Das hatten wir schon einmal. Beide hatten vor mehreren Tagen Anzeichen von Stress gezeigt, wenn auch nicht so extrem, wie jetzt.“, sagte Dr. Xong, als er sich wieder langsam beruhigte. „Ich habe aber keine Ahnung, was da los sein könnte...“


Etwa gleichzeitig ereignete sich auf Karilon, einem Planeten im östlichen Teil der Milchstraße, ein folgenschweres Ereignis. Durch das aktivierte Sternentor des Planeten trat ein Prior aus Celestis, sein Stab in der einen, das Buch „Origin“ in der anderen Hand. „Fürchtet euch nicht mehr, Menschen dieser Welt. Ihr wart gefangen in der Dunkelheit, lasst mich euch wieder das Licht bringen und den Pfad zur Erlösung aufzeigen. Ehre sei den Ori, denn die Ori sind die einzig wahren Götter im Universum!“
Was der Prior nicht wusste war, dass unter den Menschen, die sich vor dem Tor versammelte, auch ein Agent der DRAV, der Deutschen Raumaufklärungsverbände, einer Sonderabteilung der deutschen Raumwaffe, mit einem Geheimdienst gleichzusetzen. Er wand sich nach einigen Minuten von den Geschehnissen ab und machte sich auf dem Weg zu seinem Haus, während der Prior weiter redete. Dort setzte er sich an sein verstecktes Subraumfunkgerät. „Karilon Alpha an DRAV! Ich rufe DRAV!“ Nach einigen Minuten meldete sich dann auch eine Stimme. „Hier ist DRAV Hauptquartier, sie werden umgeleitet über Relaisstationen 14 und 37. Was haben sie zu berichten, Karilon Alpha?“
„Melde Fall Götterdämmerung! Wiederhole: Fall Götterdämmerung ist eingetreten.“
"Bist du wieder besoffen?", antwortete die vorher nüchterne Stimme am anderen Ende der Leitung. "Du bist doch wieder betrunken, weil du auf einem dieser Volksfeste warst. Leg lieber auf, bevor noch ein Offizier merkt, dass du dich gemeldet hast."
"Blödsinn!", meinte der Agent, wurde aber leicht rot, denn hier gab es viele Volksfeste und er trank immer gerne mit. "Und jetzt melde Oberst König, dass Fall Götterdämmerung eingetreten ist. Hier ist ein Missionar aufgetaucht."
Der Funker schluckte. "Ver... Verstanden. Ich gebe es weiter. HQ Ende."
Der Agent versteckte seinen Sender wieder und ging dann wieder heraus, um weitere Informationen zu sammeln.


Im Dorf Vir Ager, das auf einem anderen Planeten der Origalaxie lag, wurden Steven und Sun Lee derweil in der Mitte eines großen mit liniendurchzogenen Steinobjektes festgekettet. Die Form entsprach einem heiligen Orizeichen, dass beinahe überall zu finden war und auch die ungefähre Form der Priorstäbe war. Der Prior, der sie hergebracht hatte, sprach: „Und ihr Ungläubigen, die Origin nicht mit offenen Armen und wachem Geiste empfangen wollt, sollt den Zorn der Ori spüren, den ihr ihnen bereitet habt, als ihr sie zerstoßet habt!“
Ein Mob aus Dorfbewohnern rief wütend: „Brennt! Brennt! Brennt!“ Dann wurde langsam ein großer Bottich mit brennendem Öl in die Steinform gelassen und
folgte langsam den Linien.
"Ihr Wahnsinnige!", brüllten Sun Lee und Steven, versuchten sich loszureißen, doch es nützte nichts. Indes kam die brennende Flüssigkeit immer näher.


„Die Beiden stehen kurz vor einem Herzinfarkt!“, interpretierte der Sanitäter die Bedeutung der laut- und unregelmäßigpiependen Geräte wieder. Zelenka, der gerade anfangen wollte das Kommunikationsgerät aufzuschrauben, sah auf. „Ich werds nicht rechtzeitig schaffen das Ding auszuschalten.“
„Und das Ding rauszuschaffen und mit C4 voll zupflastern schaffen wir auch nicht in der Zeit. Hier drin würden wir nur uns selbst gefährden.“, meinte Ralf. „Und jetzt?“
Vala, die sich recht bedächtig gehalten hatte, deutete plötzlich auf Ralf und Teal‘C.
„Schnappt euch das Gerät und folgt mir, keine Fragen! Und du lässt das Sternentor anwählen, bei Chevron 6 sollen die aber unterbrechen!“, sagte Vala befehlend zu Franzi. Die nickte nur verblüffend und ging schnell zum nächsten Wandtelefon, als Vala, Teal‘C und Ralf mit dem Kommunikationsgerät losrannten. „Hier Rust, wählen sie das Tor an, halten sie bei Nr.6 aber an, bis sie weitere Anweisungen erhalten.“

Da das Labor auf nur eine Ebene über dem Torraum war, waren die Drei schnell am Ort und rannten in den Torraum. „Weitermachen!“, rief Vala und wand sich an Ralf und Teal‘C, die immer noch den schweren Kommunikationsapparat trugen. „Wenn sich das Wurmloch aufbaut, schmeißt das Ding in den Strahl.“, meinte sie.
Ralf und Teal‘C hatten plötzlich einen Aha-Moment und als sich das Wurmloch aufbaute, warfen sie das Gerät in die herausschießende Fontäne aus instabiler Antimaterie. Sie zersetzte das Gerät, als es im hohen Bogen hineinflog. Plötzlich noch in einem brennenden Inferno und mit dem Leben abgerechnet, wachten Steven und Sun Lee im Labor auf.
Ihr Platz wurde wieder von den ursprünglichen Besitzern der Körper eingenommen, die kaum realisierten, was geschah, als sie bei lebendigem Leib verbrannten...


Am darauffolgenden Tag bekam Steven Raymer, der noch einige Tage in der Krankenstation des STK verbringen musste, unerwarteten Besuch. „Daniel“, sagte Steven überrascht und ergriff verwirrt die angebotene Hand. "Ich dachte, du wärst noch auf Atlantis."
Daniel verneinte dies. "Nein, ich bin vor zwei Stunden mit der Tolstoi eingetroffen und hab gleich erfahren, was hier inzwischen passiert ist.", meinte Daniel und grinste leicht. „War wohl nicht so, wie du dir dein erstes großes Abenteuer vorgestellt hast, oder?“
Steven schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich, nein. Wenn man bedenkt, dass ich da nur reingeraten bin, weil ich neidisch auf dich war und mich wieder beweisen wollte...“
Er unterbrach sich und Daniel kratzte sich am Kopf. „Na ja, weißt du... Ich werd in einigen Tagen einen meiner Archäologen an Atlantis verlieren und da du ja jetzt der Experte für diese Ori bist, da dachte ich mir, ich biete dir die Planstelle an. Ich weiß, du hast schon mal abgelehnt, aber...“ Weiter musste er nicht sprechen, denn Steven streckte schon die Hand aus. „Vor fünf Jahren hab ich ausgeschlagen und dich seitdem nicht wirklich gut behandelt. Den Fehler mach ich nicht noch mal.“
Freudig ergriff Daniel die angebotene Hand.


Am Nachmittag des selben Tages fand eine Abschlussbesprechung statt, bei der außer ST 1 und dem General noch Major Müller anwesend war. Es ging um die Ori und all das, was man bisher über sie, dank Steven und Sun Lee, wusste. Auch war schon beschlossen worden, dass Vala vorrübergehend auf der Erde bleiben sollte, da sie sich als recht hilfreich erwiesen hatte. „Schlimm.“, sagte Degenhardt.
„Sehr schlimm. Die Ori machen im Prinzip dasselbe, wie die Goas, aber mit dem Unterschied, dass sie wirkliche Macht haben. Ein Volk von Aufgestiegenen...“ Er erinnerte sich an den Missionsbericht nach Kheb und der Beschreibung der Kräfte von Oma Dessala. Den Kräften einer einzelnen Aufgestiegenen. „Beängstigend ist nur, wie schnell sie angefangen haben, uns zu missionieren.“, meinte Müller und schlug den DRAV-Bericht auf. „Der verdeckte Agent auf Karilon hat gestern den Fall Götterdämmerung ausgelöst. Die Ankunft bzw. Rückkehr von mächtigen Wesen, die sich für Götter halten und angebetet werden wollen.“
„Damit haben wir also einen neuen Feind.“, sagte Franzi niedergeschlagen. „Einer, der wirklich göttliche Kräfte hat, wenn Raymers Bericht nicht übertreibt."

Schweigend blieben sie noch eine Weile im Konferenzraum sitzen. Die Hoffnung, nach sieben Jahren Kampf gegen die Goa‘Uld endlich einmal eine Periode des Friedens zu haben, war zerplatzt, wie eine Seifenblase. Jetzt würde der nächste Kampf, gegen die nächsten Extremisten geführt werden müssen.




„Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen.“ - Plato



Fortsetzung folgt
Kapitel 2 by Atlan
6.02 Flammen des Untergangs
von Colonel Maybourne



P2X561:

ST 1 war auf einer Aufklärungsmission, diesmal noch ohne Jules, aber dafür wieder mit Vala, um noch mehr über die Ori herauszufinden.
Seit Steven Raymar, vor etwa zwei Wochen, mit ihren in Kontakt getreten war, gab es immer wieder Berichte über Sichtungen von Prioren.
Und da die nicht gerade zimperlich vorgingen, wenn Planeten sich weigerten zu konvertieren, sollte ST 1 ihr Handeln beobachten.
Sie waren auf einer Welt, die einst von der Goa´Uld Kali beherrscht wurde, was an der Bauart der Gebäude, auch zu sehen war.
Die Hauptstadt dieser Welt zierten viele Tempel und Anlagen im Hinduistischen Stil, die auch noch sehr gepflegt aussahen.
Das Team war diesmal ganz in Zivil unterwegs, da sie von den Bewohnern nicht erkannt, oder verraten, werden wollten.
Sie trugen komplett ledernde Sachen, die in Braun gehalten waren, einzig Vala hatte ihre total schwarzen Klamotten an.
Allerdings stritt sie sich gerade mit Sikermann.
„Ich bin keine Rechenschaft darüber schuldig, wie ich Handel treibe und wie kannst du es nur wagen, mir Diebstahl zu unterstellen?“
Er verdrehte entnervt die Augen.
„Ganz einfach, ich hab gesehen, wie du die Kette hast mitgehen lassen, also bring sie wieder zurück, sonst mach ich es.“
Sie dachte aber gar nicht daran.
„Das nennt man keinen Diebstahl, sondern ein gutes Organisationstalent und wenn du darüber nicht verfügst, ist das dein Pech.“
Der Stabsfeldwebel sah aufgebracht zu Franzi.
„Frau Oberstleutnant, könnten sie unserer diebischen Elster bitte befehlen, dass sie die Kette zurückgeben soll, bevor es noch Ärger gibt?“
Franzi blickte beide mahnend an.
„Ich sage das jetzt nur einmal, haltet beide den Mund, sonst sorg ich dafür, dass ihr den Tag noch verfluchen werdet.“
Danach schloss sie zu Daniel und Teal´C auf, die voran gegangen waren, um mit den Leuten in Kontakt zu treten.

Daniel Jackson stand bei einer kleinen Gruppe älterer Menschen, um von ihnen zu erfahren, was der Prior wollte.
„Hallo, mein Name ist Daniel Jackson, meine Freunde und ich kommen von weit her, da wir gehört haben, dass ein Fremder durch das Tor kam.“
Einer der Menschen antwortete ihm.
„Falls du den Prior meinst, der vor zwei Tagen hier war, dann hast du Recht, doch sage mir, was willst du von ihm?“
Daniel rückte seine Brille noch mal kurz zurecht.
„Nun wir haben gehört, dass er für allmächtige Götter sprechen soll und nachdem durch die Tau´Ri, fast alle Goa´Uld getötet wurden…“
Der Mann nickte ihm zu.
„Du hast Recht, aber die meisten Menschen in dieser Stadt glauben, dass er ein Hochstapler ist, der uns irreführen will.“
Daniel wollte gerade weiter sprechen, als es viele Aufrufe gab, die alle Menschen ziemlich nervös werden ließen.
Sie drehten sich um und sahen ein Prior, der die Straße entlangkam, sich dabei langsam auf seinen Stab stützte.
Er sprach zu dem Mann bei Daniel.
„Irre geführt werden nur die, denen die Ignoranz anlastet, da sie die Wahrheit nicht erkennen wollen, welche die Ori ihnen bieten.“
Danach schritt er weiter die Straße entlang, aber die Menschen machten ihm nur zögerlich ein wenig Platz.
Es war deutlich, dass der Prior hier nicht willkommen war, da die Menschen ihm mit Skepsis, aber auch offener Ablehnung begegneten.
„Verschwinde, du bist hier nicht willkommen.“
„Wir haben lange genug falschen Göttern gedient.“
„Wir wollen deine Lehren nicht hören.“
Doch das störte den Prior nicht wirklich, da er direkt zu dem Marktplatz ging und zu predigen begann, vor allen Menschen.
„Fürchtet nicht die Ori, sondern habt Furcht vor dem Dunkel in eurem Herzen, das all denen wieder fährt, die sich vom Ursprung abwenden.“
Aber noch immer fand der Prior kein großes Gehör, nur die Mitglieder von ST 1 beobachteten ihn aus einiger Entfernung.
Sikermann sah etwas missmutig zu Daniel.
„Ich wünschte, Jules wäre jetzt bei uns, die würde diesem Typen die Flötentöne vorspielen; er ginge freiwillig wieder weg.“
Franzi lächelte ihn an.
„Ja, aber sie muss ja unbedingt eine Weltreise mit ihrem Mann machen, oh Mann, muss Liebe doch schön sein.“
Daniel blickte seine Kameradin fragend an.
„Läuft es zwischen dir und Jolinar im Moment nicht so?“
Franzi schüttelte aber den Kopf.
„Doch, aber sie ist so selten da, die Tok´Ra haben allerhand Aufgaben für sie und dann muss sie durch die ganze Galaxie reisen.“
In dem Augenblick sprach der Prior wieder, auch wenn man ihm ansehen konnte, dass er dem Mangelnden Interesse wegen, sauer war.
„Und die Ori riefen all jeden zu, die immer noch an ihrer Herrlichkeit zweifelten, dass sie bis in alle Ewigkeit, in den Feuern der Verdammnis brennen.“
Danach rammte der Prior seinen Stab in den Boden, der auch sogleich grell aufleuchtete und in alle Richtungen strahlte.
Obwohl die Angst in den Augen der Menschen zu sehen war, versuchten sie, das ganze locker zu nehmen, um dem Prior die Genugtuung zu verweigern.


Irdischer Mond, zur selben Zeit:

GBN, der neue Interstellare Fernsehsender, welcher von den Vereinten Nationen unterhalten wurde, sendete, wie jeden Tag, einen Sonderbericht.
Obwohl die Menschen in der Galaxie, mit dem System der täglichen Nachrichten, noch nicht so vertraut waren, wurden die Sendungen eifrig verfolgt.
Heute stand ein Bericht über die Ori und Priore an, da man sich auf der Erde Sorgen machte, das ihnen zu viele Menschen folgten.
„Guten Abend zu einem Spezial Report von GBN, zu den Ori, den neuen, brandgefährlichen Feinden der Menschheit.
Wie sie, die Völker dieser Galaxie vielleicht schon wissen, kommen seit kurzem Missionare auf viele Welten.
Sie geben vor, für Götter die sich Ori nennen zu sprechen und beherrschen einige Tricks, die durchaus Zweifel wecken können.“
Anschließend wurde ein Standbild eines Priors gezeigt, darunter war eine Aufschrift, mit dem Wort „Gefahr“ zu sehen.
„Die Priore sind sehr hoch entwickelte Menschen, die von so genanten aufgestiegenen Wesen in ihrer Entwicklung verbessert wurden.
Wunder, von ihnen augenscheinlich vollbracht, sind keine Zaubereien, sondern ausschließlich Technologische Werke.
Von Seiten der Erdenregierungen geht auch eine Ausdrückliche Warnung aus, sich von einem der Priore nur berühren zu lassen.“
Die Sprecherin machte eine erneute Pause, als man noch einmal das Bildes Priors einblendete, bevor sie fort fuhr.
„Sie werden sich sicher fragen, was ein aufgestiegenes Wesen ist und die Erklärung zu liefern ist etwas komplizierter.
Die genauen Beschreibungen, eines aufgestiegenen Lebwesens, erfahren sie gleich in unserem Wissenschaftlichen Sonderteil.
Dieser wird im Anschluss an die Sendung ausgestrahlt und hält außerdem noch, einen Beitrag über die Nox für sie bereit.“
Danach wechselte das Bild, zeigte einen Laborkomplex, indem schon geschäftiges Treiben zu sehen war.
„Die drei neuen, von der Spanischen und Irischen Regierung finanzierten Agrarkolonien. sind am gestrigen Tag, in Betrieb genommen wurden.
Die Kolonien befinden sich auf dem Planeten Alpha Ceti 3, aus Kreisen des Aufsichtsrates ist zu hören, dass der Bau weiterer geplant ist.“
Anschließend wechselten die Themen wieder und es wurden Kurzmitteilungen aus der ganzen Galaxie gesendet.

In einem abgelegenen Teil der Galaxie, verfolgte der Goa´Uld Baal ebenfalls die Meldungen, von der Erde.
Waren ihm die Sendungen, am Anfang, noch zuwider, so hatte er doch inzwischen ihren Wert zu schätzen gelernt.
Vor allem, da er sich in Ruhe zurück lehnen konnte und die Tau´Ri nicht nur gegen die Priore kämpften, sondern ihn darüber auch informierten.
„…und zu guter letzt haben wir natürlich auch noch einmal unseren schon bekannten Aufruf, um die letzten Goa´Uld zu finden.
Wenn sie der Meinung sind, dass eine Person einen Symbionten im Nacken trägt, melden sie das umgehend dem nächsten Erdaußenposten.
Das Sternentorkommando wird dann ein Team von Spezialisten schicken, die sich der Sache annehmen werden.“
Baal grinste ihn sich herein.
„Als ob ich mich einfach so zu erkennen geben würde, kommt schon Tau´Ri, ich hatte etwas mehr erwartet.“
Im nächsten Moment wurden zwei parallele Bilder gezeigt, auf einem war Anubis zu sehen, das andere stellte Baal da.
„Dies sind die letzten beiden Goa´Uld, die sich bisher dem Zugriff der Erdentruppen, haben entziehen können.
Sollten ihnen die Systemlords Anubis und Baal über den Weg laufen sollten, handeln sie auf keinen Fall unüberlegt.“
Baal grinste nur noch mehr, schaltete aber den Kanal ab, weil er sich nun wichtigeren Dingen zuwenden musste.
Da trat sein Primus an ihn heran.
„Mein Gebieter, sollen wir die Sendebojen der Tau´Ri zerstören?“
Baal sah ihn überrascht an.
„Wie kommst du auf so eine Idee?“
Der Jaffa antwortete schnell.
„Die Tau´Ri beleidigen und verhöhnen euch in der Galaxie, schlimmer noch, sie machen sich über euch lustig.“
Baal wank aber nur ab.
„Schon gut Jaffa, deine Treue ehrt dich, aber ich will nicht, dass die Bojen zerstört werden, da die Tau´Ri sofort neue aufstellen würden.“
Innerlich lächelte er über seinen Jaffa, der seiner Meinung nach einfach nicht genug Fantasie hatte, um das zu verstehen.


P8X334:

Lt. Col. Evan Lorne und sein Team waren gerade auf diesem Planeten angekommen, da sie mit der Bevölkerung reden wollten.
Die Menschen auf dieser Welt waren mit die ersten, welche zum Glauben der Ori konvertiert waren und das STK wollte sie umstimmen.
Aus diesem Grund sollten Lorne und sein Team versuchen, den Leuten zu zeigen, dass es sich nicht lohnen würde, den Ori zu folgen.
Sie gingen gerade einen ziemlich steinigen Weg entlang, der zu einem Dorf führen würde, das nicht weit vom Sternentor entfernt lag.
Lorne sprach ein wenig mit Jonas Quinn.
„Sag mal, ST 8 hatte doch vor drei Tagen Kontakt zu deinem Volk, hat sich da etwas für dich ergeben, oder sind die immer noch sauer?“
Der Kelowaner schüttelte leicht frustriert den Kopf.
„Sie sind immer noch eingeschnappt und halten mich, nach wie vor, für einen Verräter, der ja sie hintergangen hat.“
Der vor einem Monat, zum Lieutenant Colonel, beförderte Evan Lorne konnte über derart viel Engstirnigkeit auch nur den Kopf schütteln.
„Was meinst du, werden die zur Vernunft kommen, oder wirst du, für den Rest deines Lebens, ausgestoßen bleiben?“
Jonas wollte gerade antworten, als ihm Captain Jennifer Hailey zuvor kam, die mit den beiden Soldaten vorgegangen war.
„Colonel Lorne, kommen sie schnell, das komplette Dorf ist niedergebrannt, schaut ganz nach Energiewaffen aus.“
Lorne und Jonas sahen sich noch mal kurz in die Augen, bevor beide losrannten, in der wagen Hoffnung, Überlebende zu finden.

Als sie bei den Häusern ankamen, bot sich ihnen nur ein Bild des Schreckens, da die Gebäude allesamt am Brennen waren.
Die komplette Ortschaft, die aus mehr als 200 Häusern bestand, war bis auf die Grundmauern herunter gebrannt worden.
Lorne wollte es nicht glauben.
„Ich frag mich nur, wer das getan hat, die Menschen haben sich den Ori doch unterworfen, es wäre völlig unnötig, sie dann noch zu töten.“
Jonas zuckte auch mit den Schultern.
„Vielleicht haben sie es sich noch mal überlegt und die Priore haben sie für den Sinneswandel bestrafen wollen.“
Lorne plagte aber noch ein anderes Problem.
„Den letzten Kontakt, mit diesem Planeten gab es vor zwei Tagen, ist kein großes Zeitfenster, für einen Angriff.“
Hailey sah ihren Kommandanten an.
„Sir, das ging schnell und ist auch noch nicht lange her, maximal einen halben Tag.“
Jonas blickte fragend zu ihr rüber.
„Woher weißt du das?“
Sie deutete auf die Häuser.
„Du kannst an Hand der Bauart eines Hauses sehen, wie lange zu brennen muss, bis es auf die Mauern runter gebrannt ist
Mein Bruder ist ein Feuerwehrmann, der hat mir mal erklärt, wie schnell Bausubstanzen, oder andere, zeitlich brennen.“
Da sah Lorne einen Mann, der sich noch leicht bewegte.
„Hey, hier her, einer ist noch am Leben.“
Sofort kamen Hailly, Jonas und die beiden anderen Soldaten herbei, um dem Lt. Col., Hilfe zu leisten, den Mann aufzurichten.
Er war ziemlich schwer verletzt, in seiner rechten Seite steckte ein Holzpflock, der sich Recht weit reingebohrt hatte.
Jonas beugte sich über ihn.
„Kannst du mich verstehen?“
Der Mann nickte, kaum merklich.
„Ja…“
Jonas ergriff seine linke Hand, sah ihm tief in die Augen.
„Sag uns, wer das getan und warum.“
Der Mann brauchte einen Moment, schnappte nach Luft.
„Es…war Anubis… wollte strafen…“
Alle des Teams sahen sich entsetzt an, als der Name ihres schlimmsten Feindes unter all den Goa´Uld gefallen war.
Lorne blickte dem Mann eindringlich an.
„Wollte er euch bestrafen, weil ihr euch den Ori unterworfen hattet?“
Der Mann nickte ganz knapp.
„Ja…“
Danach starb der Mann in Jonas Armen, Lieutenant Colonel Evan Lorne verschloss ihm mit seiner linken Hand sanft die Augen.
„Ruhe in Frieden, wo immer du jetzt sein magst.“
Anschließend stand der Colonel auf, er sah ziemlich ratlos aus.
„Kann sich einer von euch einen Reim drauf machen, warum Anubis einfach so auf Menschen losgeht, nur weil sie den Ori folgen?“
Hailly zuckte mit den Schultern.
„Sir, er ist ein Goa´Uld, die gehen auf alle los, die ihnen nicht folgen.“
Lorne aber schüttelte den Kopf.
„Nein Captain, dass glaube ich noch nicht so ganz, da steckt definitiv noch viel mehr dahinter, vertrauen sie mir.“
Jonas hatte auch eine Theorie.
„Colonel, wenn ich es Recht in Erinnerung habe, dann ist Anubis doch zum Teil aufgestiegen, vielleicht weiß er mehr über die Ori.“
Das war auch für die anderen einleuchtend, weswegen Lorne den Rückzug zum Tor befahl, da das STK umgehend informiert werden musste.
Auf dem Rückweg machten sie noch ein paar Aufnahmen, da diese Taten hier sicher noch auf GBN gezeigt würden.


P2X561:

Nachdem der Prior gegangen war, fielen einige der Menschen auf den Boden, wo sie sich vor Schmerzen zu krümmen begannen.
Sie schrieen und hielten sich an den Köpfen fest, ihre Augen waren weit aufgerissen und das Entsetzen stand darin geschrieben.
Daniel wollte gerade einem der Männer helfen, als sich dieser aufzurichten begann und gleich auf den Archäologen losging.
„Hey, was soll das?“
Der Mann versuchte, mit Augen, die den puren Wahnsinn ausdrückten, Daniel zu packen und ihn zu beißen.
„Was ist denn mit denen los?“
Kurz bevor er ihn fassen konnte, feuerte Teal´C seine Zat ab, die aber auf den Mann nicht die geringste Wirkung hatte.
„Daniel Jackson, komm hierher.“
Der Jaffa feuerte noch zweimal auf den Mann, aber außer einem kurzen Taumeln, blieb er von den Treffern völlig unbeeindruckt.
Franzi, die bei einem anderen Irren auch kein Glück hatte, befahl einen raschen Rückzug zum Sternentor.
„Los weg hier, wir ziehen uns zurück.“
Daniel war davon allerdings nicht so angetan.
„Was ist mit den Menschen, wir können sie doch nicht einfach hier zurück lassen und vor die Hunde gehen lassen?“
Teal´C packte ihn am Arm.
„Daniel Jackson, wir haben so keine Chance, aber wenn wir auf der Erde sind, können wir mit mächtigeren Waffen wieder kommen.“
Vala stimmte dem zu.
„Der Muskelmann da hat Recht, wir sollten ganz schnell verduften, eh die uns noch erwischen und womöglich zum Frühstück vertilgen.“
Das sah dann auch Daniel ein, so schnell sie nur konnten, liefen die Mitglieder des Teams zur Ebene mit dem Tor zurück.
Die Menschen auf dieser Welt hingegen hatten es ungleich schwerer, da Dutzende Menschen, sich in diese Bestien verwandelt hatten.
Diese machten ohne Gnade, oder Mitleid zu haben, unentwegt Jagd, auf die nicht infizierten Menschen dieser Stadt.

ST 1 hatte das Tor fast erreicht, als Ralf Sikermann auffiel, dass ihnen einer der Irren aus der Stadt gefolgt war.
Er sah durch sein Fernrohr des Gewehrs und konnte so den Mann sehr deutlich erkennen, wie er hechelnd auf sie zukam.
„Frau Oberstleutnant, hinter uns, einer ist uns nachgelaufen.“
Franzi sah um und erblickte ihren Verfolger, der sicher nur noch 200 Meter von ihnen entfernt war und dacht kurz nach.
„Ich hab eine Idee.“
Dann ging sie zum DHD und wählte statt der Erde eine andere Adresse an, die zu einer Welt führte, wo die Iren einen Forschungsposten gebaut hatten.
Der Planet hieß Proxima Centauri 3 und der Forschungsaußenposten wurde von der Irischen Armee, erst vor zwei Wochen, fertig gestellt.
Nachdem das Wurmloch aufgebaut war, gab sie einen schnellen Funkspruch durch, um die Iren vorzuwarnen.
„Hier spricht Oberstleutnant Franziska Rust vom ST 1 Team, wir haben einen Verfolger am Hals, der umgehend in Quarantäne genommen werden muss.“
Die Antwort kam schnell.
„Verstanden, wir erwarten sie, Vorkehrungen werden getroffen.“
Danach trat das Team durch den Ereignishorizont, der Wahnsinnige folgte ihnen umgehend, rannte in blinder Gier durch das Tor.

Auf der anderen Seite liefen die Mitglieder von ST 1 sofort von der Rampe des Sternentores und hockten sich ab.
Franziska Rust sah zu dem Kommandanten und hielt ihren Arm hoch, um ihn zu zeigen, wann er zuschlagen sollte.
„Warten sie noch ab.“
In diesen Moment kam der Irre durch das Tor gelaufen und wurde sogleich von einigen guten Treffern aus den Gewehren begrüßt.
Und die Kugeln zeigten auch eine wesentlich destruktivere Wirkung auf den Mann, er fiel auf den Boden und Zuckte recht wild.
Vala atmete gespielt aus.
„Puh, geschafft und ich dachte schon, die Kerle halten alles aus.“
Im selben Augenblick stand der Mann aber wieder auf und versuchte dabei, halbwegs gerade, zu stehen, was ihm aber misslang.
Sikermann gab Vala eine Kopfnuss.
„Musst du immer deinen Mund vorzeitig öffnen?“
Sie sah ihn mit Dackelaugen an.
„Glaub mir, ich wusste, es war ein Fehler.“
Dem Irischen Befehlshaber des Stützpunktes reichte es jetzt aber, auf ein Zeichen von Franzi umschloss er den Mann mit einem Kraftfeld.
Dieser jedoch schlug, welche Schmerzen es ihm auch immer bereiten musste, unentwegt auf die Seiten des Feldes.
Teal´C war davon schon ein wenig beeindruckt.
„Seine Fähigkeit, Widerstand zu leisten, ist beeindruckend.“
Doch die Iren wollten sich nicht lange mit dem Mann auseinander setzen und pumpten so ein Betäubungsgas in das Kraftfeld.
Nachdem dieses gewirkt hatte, wurde der Mann in eine Medizinische Isolierstation gebracht, um genau untersucht zu werden.


Im Sternentorkommando, Besprechungsraum:

Eine Stunde, nachdem die Einheiten von Lorne und Franzi wieder auf der Erde waren, gab es eine parallele Einsatzbesprechung.
Ala erstes sprach Lorne, da sein Bericht über den Angriff von Anubis Truppen doch wichtiger war, als die Erlebnisse von ST 1.
„… und so scheint Anubis, mal wieder, an frühere Taten anzuknüpfen und wir müssen diesen Mistkerl aufhalten.“
General Degenhardt stimmte dem zu.
„Das sehe ich genauso und aus diesem Grund werde ich, Vaselovs und Kawalskys Einheiten, befehlen, nach dem Drecksack zu suchen.
Außerdem haben wir, vor etwa einer halben Stunde, eine Nachricht von den Tok´Ra erhalten, wonach Anubis einen weiteren konvertierten Planeten auslöschte.“
Der General machte eine kurze Pause.
„Aber jetzt will ich hören, was die Ori sich wieder mieses haben einfallen lassen, wenn ich sie bitten dürfte, Frau Oberstleutnant.“
Franzi erklärte, unterstützt von Daniel, was sich auf diesem Planeten zugetragen hatte, was sie zudem auf dem Irischen Stützpunkt erfahren hatten.
„…dieser Kerl musste, über 20 Min., mit Betäubungsgas eingenebelt werden, bevor er endlich bewusstlos wurde.
Nachdem eine erste Untersuchung seiner Gehirnphysiologie möglich geworden war, kann ich nur sagen, das er völlig durchgedreht ist.“
Degenhardt wollte aber mehr wissen.
„Können sie dies ein wenig genauer ausführen, ich würde zu gerne wissen ob das Gehirn total zerstört wurde, oder nur blockiert.“
Diesmal übernahm Daniel.
„Nachdem, was wir, auf die Schnelle, raus bekommen konnten, wurden innerhalb des Gehirns alle höheren Funktionen unterdrückt.“
Jetzt schaltete sich auch Lorne ein.
„Sir, ich finde, dass wir auf den Planeten zurückkehren sollten und versuchen, diese Leute zu stoppen, bevor da noch ein riesiges Unheil passiert.“
Da sprach Vala, wieder mal, dazwischen.
„Und wie hast du dir das vorgestellt, denn wenn ich dich daran erinnern darf, die geben nicht viel auf eure Waffen.“
Darauf hatte Lorne aber auch schon die perfekte Antwort.
„Ja, auf Zats, aber nachdem was ich über den Gefangenen gehört habe, ist er unter den Kugeln erstmal zusammen gebrochen.
Herr General, wenn wir ausreichend Feuerkraft aufwenden, können wir diese Typen garantiert aufhalten.“
Das sah auch der General so und schickte beide Teams auf den Planeten, der Auftrag war, die Menschen zu schützen.
Aber zudem sollten sie auch noch versuchen, den Prior gefangen zu nehmen, oder wenn nicht anders machbar, ihn eliminieren.


Zehn Minuten später, standen beide Teams am Tor bereit und hatten, dieses Mal, ausnahmslos schwere Waffen dabei.
Allein Lornes Team trug drei Granatpistolen bei sich, Daniel und Franzi hatten anstatt ihrer G 36 Gewehre, dies Mal schwere MGs dabei.
Sikermann war mit seinem besten Scharfschützgewehr ausgestattet, er nahm diesmal auch die Explosivgeschosse mit.
Teal´C hatte eine automatische Shot Gun dabei und genug Munition, um eine kleine Stadt in Schutt und Asche zu legen.
Einzig und allein Vala war mit einer Zat ausgestattet, weil sie sich noch nicht an die Irdischen Waffen gewöhnt hatte.
„Hey, ich finde das ziemlich unfair, dass ich nur eine Zat bekomme, ihr könntet mir immerhin eine Stabwaffe geben.“
Sikermann lächelte sie hinter vorgehaltener Hand an.
„Sei froh, dass wir dir überhaupt eine Waffe geben, wenn es nach mir gehen würde, dann sitzt du jetzt im Knast.“
Daniel sah rüber zu Franzi, sprach sie leise an.
„Gut, ich weiß, dass Ralf was gegen Vala hat, aber kannst du mir sagen, weswegen er immer auf ihr rumhackt?“
Das konnte aber sie auch nicht beantworten.
„Keine Ahnung, echt nicht.“
Danach war das Wurmloch aktiviert und die beiden Teams gingen durch das Wurmloch, doch der General, blickte ihnen nachdenklich hinterher.
Wie sehr wünschte er sich, dass Jules jetzt dabei wäre, aber dies war ja zurzeit nicht möglich, da sie hochschwanger auf Hochzeitsreise war.

Wieder in der Stadt angekommen, bot sich ihnen ein Bild des Grauens, da auf den Straßen nur noch Leichen lagen.
Die Menschen lagen in abstrakten Verrenkungen auf dem Boden, einigen fehlen zudem Teile ihrer Körper.
Dazu brannten ein paar der Häuser und es gab keinen mehr, der diese Brände löschen konnte, so sprangen die Flammen von Haus zu Haus.
Doch wesendlich gefährlicher war, dass in all dem Chaos, auch immer noch einige von diesen Verrückten waren.
Teal´C, der etwas vorging, hob die Hand.
„Ich habe was gehört.“
Sofort hockten sich alle ab, sichern zu allen Seiten ab, als auch schon zwei, von den Irren, auf sie zukamen.
„Links von uns.“
Teal´C erblickte sie als erster und feuerte auch gleich mit seiner Waffe auf die Menschen, die sich fast wie tollwütige Hunde benahmen.
Daniel erkannte es aber als erster.
„Das bringt nicht viel.“
Teal´C stellte das Feuer schließlich auch ein, als der Mann und die Frau zwar zu Boden fielen, aber wieder aufstanden.
„Und jetzt, Daniel Jackson?“
Als dieser auch nur mit seinen Schultern zuckte, gab Lorne seinen beiden Leuten ein Zeichen, die zu ihren Granatpistolen griffen.
„Alle runter.“
Der US Soldat feuerte seine 40 mm Granate ab, welche schließlich zwischen die beiden Irren eintrat und sie verdampfen ließ.
Der Sprengsatz war mit einem Phosphorsprengsatz versehen, der alles im direkten Umkreis verbrennen ließ
Teal´C stand als erster auf und überprüfte die beiden.
„Sie sind endgültig tot.“
Franzi kam nun auch vor, schlug ihrem Jaffafreund auf die Schultern, bevor sie sich an Lorne wandte, etwas fragend.
„Sagen sie Evan, wie sind sie auf die Idee mit den Brandgranaten gekommen, ich hab gedacht sie hätten normale dabei?“
Lorne zeigte aber nur auf Jonas.
„Fragen sie ihn.“
Franziska Rust machte eine einladende Geste, um ihrem Außerirdischen Freund zu deuten, es nicht so spannend zu machen.
Jonas erbarmte sich ihrer dann auch.
„Nun, ich lebe jetzt schon eine ganze Weile auf die Erde und hab auch wohl einige Filme zu viel gesehen.
Jedenfalls habe ich in einigen Zombiefilmen gesehen, dass man diese Wesen dort ganz gern mal verbrannt hat.“
Nun lachten alle, da sie damit wirklich nicht gerechnet hatten, selbst Teal´C konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Jonas Quinn, du hast dich gut auf der Erde eingelebt und wenn es dir nichts ausmacht, lade ich dich auf einen Filmabend ein.“
Jonas war natürlich sofort begeistert und sagte zu, ehe sie von Franzi daran erinnert wurden, wozu sie hier waren.
Und so gingen sie weiter durch die verwaisen Straßen, in der Hoffnung, weitere Überlebende zu finden.


Zwei Stunden später:

Nachdem die beiden Teams durch die Straßen zogen, hin und wieder, einen infizierten Irren eliminierten, kehrten sie zurück.
Franzi hatte den Rückzug befohlen, da ihnen langsam die Munition ausging und es auch bald dunkel werden würde.
Zivilisten hatten sie ebenfalls gefunden, aber die verbarrikadierten sich alle in ihren Häusern, da sie Angst hatten, getötet zu werden.
Sie hatten die Stadt nicht ganz verlassen, als ihnen ein Prior über den Weg lief, sofort nahmen alle ihre Waffen hoch.
Franzi rief den Prior an.
„Hey, weg mit der Stabwaffe und die Hände hoch.“
Der Prior sah sie verwundert an.
„Wer bist du Weib, dass du es wagst, einem Abgesandten, der einen und wahren Götter dieses Universums, Befehle zu erteilen?“
Franzi aber ließ sich nicht beirren, sie ging entschlossen und mit vorgehaltener Waffe auf den Prior zu.
„Ich bin jemand, den du lieber nicht verärgern solltest, da ich dir derart in den Hintern treten werde, dass du deine Götter triffst.“
Der Prior lächelte sie an.
„Falls dir dies wider erwarten doch gelingen sollte, werde ich aufsteigen und die einzig wahre Erlösung finden.“
Nun kam Daniel vor und versuchte es auf eine etwas ruhigere Tour, da er sah, dass Franzi es mit Härte nicht zu packen schien.
„Kannst du mir sagen, warum die Ori so vehement verlangen, dass die Menschen sie anbeten und sie nicht selbst bestimmen können.“
Der Prior antwortete schnell.
„Sie sind edle Götter, wir haben ihre Handlungen nicht in Frage zu stellen, sondern ihnen nur zu dienen, ohne zu fragen.“
Daniel ließ sich aber nicht so leicht abspeisen.
„Wenn sie wirklich so allmächtig sind, wie du es behauptest, warum schicken sie dann Priore, anstatt selbst in kommen?
Ich werde es dir verraten, sie sind Feiglinge, die gar keine wirklich Macht haben, sondern nur euch vorschicken.“

Der Prior war jetzt ziemlich verärgert.
„Und all jene, welche vom rechten Pfad abgekommen waren, mussten gereinigt und geläutert werden, so das sie nicht das Gift des Unglaubens pflanzten.“
Nachdem auch Daniel erst mal kurz nicht weiter wusste, trat Vala vor und zog ihre Zat, die sie auf den Prior richtete.
„Höre zu, denn ich werde es nur einmal sagen; entweder du heilst diese Menschen jetzt, oder du bist ein toter Mann.“
Nun sagte der Prior nichts, er stellte sich einfach nur demonstrativ in die Mitte des Weges, wo er auf die Schüsse wartete.

Vala ließ sich Zeit, sie hielt die Zat sicher eine halbe Minute auf den Prior gerichtet, bevor sie sich entschied.
„Deine letzte Chance.“
Der Prior sagte immer noch nichts, kam nur ein paar Schritte auf Vala zu und blickte ihr mehr als auffordernd in die Augen.
„Du kannst mich nicht töten, denn die Ori sind immer bei mir.“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Dein Pech.“
Daraufhin löste sich ein Schuss aus der Zat, welcher an einem persönlichen Schutzschild des Priors abprallte.
„Verdammt noch mal…“
Da kamen einige Menschen auf sie zu gerannt, da sie den Prior um Vergebung bitten wollten, aber auch um Gnade.
„Bitte, rette uns.“
„Wir werden deinen Glauben annehmen.“
„Wir tun, was du sagst.“
Der Prior schritt vor, sah alle Menschen von oben herab an und stellte dann die entscheidende Frage an alle.
„Werdet ihr euch den Ori unterwerfen, ihnen gehorsam dienen, ihre Gesetze und Vorschriften beachten, für alle Ewigkeiten?“
Zum Entsetzen des Teams knieten sich die Menschen vor dem Prior nieder, und bejahten dies einhellig.
Der Prior ließ seinen Stab aufleuchten.
„Ehre sei den Ori.“
Die Menschen wider holten die Worte dreimal hintereinander, als um sie herum, all die Toten wieder zum Leben erwachten.
ST 1 und Lornes Team standen versteinert inmitten des Menschen, die sich nun komplett dem Glauben der Ori unterwarfen.
Der Prior hingegen beachtete sie jetzt gar nicht mehr, da er zu predigen begann und die Leute ihm zuhörten.


Drei Stunden später:

Diese Predigt des Priors dauerte zweieinhalb Stunden, in denen er immer wieder Geschichten erzählte, die sehr ähnlich waren.
Besonderst Vala und Teal´C fiel das auf, dass die Geschichten zwar ganz nett verpackt waren, aber letztlich immer nur das gleiche sagten.
Das Team von Lorne war indes zurückgekehrt, da es dem STK sofort über die Aktivitäten des Priors berichten wollte.
Nachdem er zu ende gepredigt hatte, ging der Prior in ein Haus, wo er in der Mitte des Flures stumm wartete.
Das dauerte Vala allerdings zu lange.
„Hey, warum überraschen wir ihn nicht und nehmen ihn gefangen, dann kriegen wir alles von ihm, was er so weiß.“
Sikermann aber hielt sie am Kragen zurück.
„Der Typ wartet auf etwas, also sollten wir auch herausfinden, worauf er wartet, da er ja recht nervös aussieht.
Und wenn so ein Typ aufgebracht ist, dann hat das einen verdammt guten Grund, oder meinst du etwa nicht?“
Daniel schlug beiden auf die Schulter.
„Ich glaub, ich kenn den Grund.“
Zwei weitere Priore kamen die Straße entlang, wo sich die Menschen inzwischen tief und vor allem ehrfürchtig verneigten.
Sie gingen in das Haus, wo der andere Prior sie schon erwartete und grüßten sich schnell, mit einem kleinen Gebet.
ST1 war inzwischen zu einem Fenster geschlichen, um die Unterhaltung der drei Priore mit an zu hören.
„Sagt mir, meine Brüder, was ist geschehen, dass wir uns treffen müssen, habe ich die unsere Götter verärgert?“
Die Antwort kam schnell.
„Aber nein, mein Freund, doch es ist etwas sehr schlimmes passiert, worüber wir dich gleich unterrichten müssen.“
Jetzt sprach der letzte im Bunde.
„Zwei Welten, die sich den Ori unterworfen haben, wurden von Jaffa ausgelöscht, die noch treu zu den Goa´Uld Götzen halten.
Die Ori haben diesen Angriff auf ihre Würde sehr wütend aufgenommen und wollen in Kürze eine Armee entsenden.
Wir sollen herausfinden, welcher der Götzen den Mord an den Dienern der Ori befohlen hat, ehe die Armee ankommt.“
Der Angesprochene war überrascht.
„Ich hab gedacht, dass die Schiffe der Götter noch nicht vollendet wurden, wie soll die Armee dann hierher kommen?“
Der andere Prior sprach schnell.
„Sie werden durch das Tor geschickt, wir sollen für die Krieger einen Planeten finden, wo sie dann bleiben sollen.“
Alle drei verneigten sich noch einmal untereinander, bevor sich diese Versammelung wieder auflöste und sie gingen.
ST 1 hatte auch genug gehört, sie gingen mit Vorsicht zurück zum Tor, um schnellstens zur Erde zurück zu kehren.


Erde, tief unter dem Vatikan:

Die Antiker waren erneut in einer großen Versammelung zusammen getroffen, um über die neue Bedrohung zu sprechen.
Nachdem sie erfahren hatten, dass zuerst die Wraith und nun auch noch die Ori zu Feinden geworden waren, gab es Unruhe.
„Wir müssen sofort eingreifen, dass ganze ist völlig außer Kontrolle geraten, dass kann das STK nicht mehr schaffen.“
Da gab es einstimmige Zustimmung.
„Ich stimme dem zu, aber wir sollten den Menschen auf keinen Fall zeigen, wo wir sind und zu was wir fähig sind.
Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sie erfahren würden, das wir nicht nur auf der Erde leben, sondern auf Schiffe haben.“
Da erhob sich Artus, der Vorsitzende des Hohen Rates.
„Und wie willst du es verhindern, wenn ein Aurorakreuzer startet, werden sie es mitkriegen, ob du es willst, oder nicht.“
Da trat Armelia in Erscheinung.
„Ich kann dem Rat eine Alternative anbieten, wobei die Menschen nicht merken würden, dass wir es sind.“
Sofort waren alle Augen auf sie gerichtet.
„Auch wenn der Rat dagegen war, so habe ich den Bau von Torschiffen veranlasst, die einen Hyperantrieb haben.“
Die über 1000 Antiker, in dem Versammlungsraum, waren davon nicht gerade begeistert, da sie die Schiffe für zu schwach im Kampf hielten.
„Du bist ja schon wie ein normaler Mensch, da einfach eigenmächtig tut, was er gerade so für richtig hält.“
Sie hielt dagegen.
„Wenn ihr zu keinem Entschluss kommt, dann muss ich eben nachhelfen, sonst würden wir in 100 Jahren noch hier sitzen und diskutieren.“
Aber schließlich stimmten sie all dem doch zu, wenn es auch gewaltiges Murren, gegen diese Eigenmächtigkeit von Armelia, gab.
„Wir akzeptieren und beauftragen dich, Einsatzgruppen zusammen zu stellen, die sich den Ori annehmen werden.
Aber sei doch auch bitte so diskret, dass niemand darauf kommen kann, dass wir damit zu tun hatten…“
Armelia verneigte sich noch mal und verließ dann mit Glick den Raum, da beide sofort starten wollten, um keine Zeit zu verlieren.
„Jetzt liegt es an dir, alte Freundin.“
Sie lächelte ich nur an.
„Wenn der Rat nur wüsste, dass es nicht das erste Mal war, dass wir ohne sein Zustimmen das richtige getan haben…“
Glick gab ihr eine Kopfnuss.
„Sag das bloß nicht zu laut, die würden ausrasten…aber es ist jetzt ja schon über 60 Jahre her, also lass es ruhen…“
Tief grinsend gingen beide zu einer Startbucht für Jumper, um den Kampf gegen die Ori auf das genauste zu planen.
Kapitel 3 by Atlan
6.03 Tränen des Widerstandes
von Atlan




Es waren knapp zweieinhalb Monate vergangen, seitdem man das erste Mal Kontakt mit den Prioren der Ori hatte. Seit diesem Zeitpunkt spitzte sich die Lage in der Milchstraße immer weiter zu. Galactic Broadcasting Network, der erste interstellare Fernsehsender, war wieder auf Sendung und berichtete von den neusten Ereignissen.
„Hier ist wieder GBN mit den aktuellen Nachrichten. Wir werden bis ins Solsystem, nach Dakara und die Randgebiete empfangen.“, meldete sich der Nachrichtensprecher wie üblich und begann dann mit dem Hauptthema der Sendung: „Die Priore der Ori haben erneut zugeschlagen. Zwei weitere Planeten, die sich weigerten zum Origin-Glauben zu konvertieren, wurden ausgelöscht, die Bevölkerungen grausamst zu Grunde gerichtet. Laut dem offiziellen Sprecher des Sternentorkommandos, Major Peter Müller, setzten die Priore dabei ein neuartiges Virus ein, dass keiner der Menschen überlebte und höchst ansteckend ist. Das STK reagierte schnell und stellte beide Planeten unter Quarantäne.“ In der unteren Bildschirmhälfte wurden nun die Sternentoradressen der beiden Planeten eingeblendet und in der oberen linken Hälfte des Bildschirms wurde ein Priorbild eingeblendet, über das man das Biohazardzeichen gelegt hatte.

Der Nachrichtensprecher fügte noch hinzu: „Ich darf sie, die Zuschauer in der ganzen Galaxis, aber auch darüber informieren, dass alle medizinischen Kräfte der Erde mobilisiert wurden, um die Seuche, die als „Prior-Pest“ bezeichnet wurde, zu bekämpfen. Seien sie also unbesorgt und meiden sie weiterhin Priore.“
Der Nachrichtensprecher lächelte ermutigend und wechselte dann das Thema.
„Nun die Nachrichten aus der Galaxis.“
Das Bild in der oberen linken Hälfte wechselte und zeigte nun die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht. „Hier eine Meldung aus dem Wegasystem, 28 Lichtjahre von der Erde entfernt. Gerüchten aus mehreren unabhängigen Quellen, die aber anonym bleiben wollen, zufolge, ist im Wegasystem eine uralte extraterrestrische Raumfalle installiert, die Eindringlinge fernhalten soll. Ob es sich dabei um Antikervorrichtungen handelt, konnte ebenso wenig bestätigt werden, wie auch eine offizielle Bestätigung, durch die Raumflotten der Erde nicht eingeholt werden konnte. Außerdem ist bekannt geworden, dass Frachtschiffe von der Erde dorthin unterwegs waren und leer zurückkamen. Auch hierzu gab es keinen offiziellen Kommentar. Es gab nur den Rat, sich soweit davon entfernt aufzuhalten, wie man nur kann.“, sagte der Nachrichtensprecher und wechselte das Thema. „Dakara: Ratsmitglied Gerak wurde heute zum neuen Führer der Jaffanation ernannt, nachdem im Hohen Rat beschlossen wurde, den Führer nach militärischer Stärke zu bestimmen. Der ehemalige Ratsvorsitzende Bra‘Tak fungiert nun als Stellvertreter Geraks. Eine Stellungsnahme konnte bisher weder von Bra‘Tak, noch Gerak, noch irgendeinem anderen Ratsmitglied eingeholt werden. Das war wieder GBN mit den Nachrichten, die die Galaxis interessieren. Auf Wiedersehen und verpassen sie nicht morgen Abend, um 19.00 Uhr Erd-Standardzeit die Inbetriebnahme von GBN 2, dem Spielfilmsender und GBN 3, dem Dokumentationssender.“


Bonn:

Im Kanzleramt wurde etwa zur selben Zeit ein Treffen zwischen Bundeskanzler Schröder, dem Verteidigungsminister, Feldmarschall Reineke und den höchsten Offizieren der Bundeswehr abgehalten. Auf Grund der geheimen Natur waren nur die notwendigsten Personen anwesend, wenn auf der Bundespräsident, wegen wichtiger Termine, abwesend war. „Also, meine Damen und Herren, wie stehen wir?“, warf der Kanzler in die Runde.
„Das geb ich doch gleich mal an die DRAV-Chefin weiter“, meinte Raumflottenchef Vier-Sterne General Hildebrandt. „Nina?“

Oberst Nina König, Chefin der Deutschen Raumaufklärungsverbände, eine hochgewachsene Mitt-Vierzigerin mit strengen Gesichtszügen, nickte. „Die Lage ist äußerst heikel. Meine Agenten melden immer mehr Orisichtungen, verteilt über die ganze Milchstraße. Das Muster ist sehr unregelmäßig, wodurch wir natürlich nicht berechnen können, wo sie das nächste Mal auftauchen.“, meinte die DRAV-Chefin. „Allerdings, konnten wir genug unterschiedliche Gerüchte über das Wegasystem in Umlauf bringen und die Geheimhaltung ist auch lückenlos. Niemand hat auch nur eine Ahnung, was da los ist.“
„Mir schmeckt es nur nicht, dass wir das STK raushalten“, meinte Feldmarschall Reineke. „Bis auf Dr. Zelenka hat niemand eine Ahnung, nicht einmal General Degenhardt.“
„Ist aber nötig, Herr Feldmarschall“, erwiderte Oberst König. „Je mehr Leute Bescheid darüber wissen, was es mit der Wega auf sich hat, desto größer die Gefahr, dass alles auffliegt, was wir seit über fünf Jahren aufbauen. Es ist schon schlimm genug, dass das Fernsehen davon erfahren hat, dass wir Frachtschiffe dahin schicken.“
Reineke konnte auf diese Argumente nichts erwidern und meinte deshalb nur: „Sie haben ja Recht, Oberst.“
Nina König, deren Rang als Nachrichtenchefin der Raumflotte man extra klein gehalten hatte, um nicht aufzufallen - unter anderen Umständen wäre dies der Posten eines Brigadegenerals - nickte nur.

„Gut, gut“, meinte Schröder zufrieden. „Wir müssen es ja auch „nur“ noch ein Jahr geheim halten, dann ist alles klar. Nun aber zum nächsten Thema, dem Oriproblem.
Herr Feldmarschall, sie wollten dazu etwas vorbringen.“
Reineke drehte sich auf seinem Stuhl den anderen Offizieren zu. „Da das Oriproblem immer größer zu werden scheint, wäre ich dafür, spezielle Sonderkommandos aufzustellen, die zur Bekämpfung der Priore dienen. Zusätzlich müssten sich DRAV und MAD mit Forschern aus dem Sternentorkommando kurzschließen, um mit technischen Anti-Ori-Spielereien aufzutrumpfen.“, trug der Oberbefehlshaber vor.
Das erntete bei den Anderen einhelliges Kopfnicken und leise Bejahungen.
„Dann ist das genehmigt“, meinte Schröder und sah zu seinem neuen Verteidigungsminister Theodor Zecke. „Theo, sie müssen dafür was von ihrem Budget bereithalten, aber wir halten das erst einmal geheim. Feind hört schließlich mit, wenn GBN das in die Finger kriegt und dann durchs Universum posaunt.“
Die hohen Offiziere und der Verteidigungsminister lachten kurz auf.
GBN war, als „Stimme der Freiheit“, ebenso sehr ein Segen, wie ein Fluch, mit dem man einfach leben und den man ab und zu austricksen musste.

„Anhaltspunkte bei der Prior-Pest?“, fragte Schröder dann ernst.
Da der Generalstabsarzt der Bundeswehr, wegen zu niedriger Sicherheitsstufe, nicht anwesend war, antwortete Reineke, während die anderen Offiziere nur zutiefst besorgt
dreinblickten.
„Der Virus spricht bisher auf keines unserer Mittel an, unsere Mediziner müssen also bei null anfangen. Allerdings hatte Dr. Roth eine Theorie. Sie glaubt, dass die Prior-Pest ähnlich dem Virus ist, dass einst die Antiker ausgelöscht hat.“ Der Verteidigungsminister musste schlucken. „Eine grässliche Vorstellung. Die Antiker waren uns um Lichtjahrmillionen voraus und sind an der Bekämpfung, dieser Seuche, gescheitert.“
Die anderen Anwesenden konnten dem nur beipflichten, ebenso Schröder: „Deswegen hat ein Heilmittel auch oberste Priorität. Unsere Forscher kriegen alles, was sie brauchen.“ Die Sitzung ging noch einige Minuten weiter, in denen aber nichts wesentliches mehr besprochen wurde und dann gingen auch alle auseinander.


P7Z-730:

Während die hohen Offiziere noch mit dem Kanzler tagten, befand sich ST 1 auf einer Aufklärungsmission auf einem Planeten, den die Priore gerade am bekehren waren.
Einige Menschen hatten sich den Ori schon unterworfen, aber die Meisten noch nicht und leisteten Widerstand. Die Welt war in zwei große Reiche gespalten, die Beide nahe ans Stargate grenzten. Der eine Staat hatte sich schon gebeugt, da es dort hauptsächlich arme Bauern gab und die Leute ihre Ruhe haben wollten. Das andere Reich war industrialisiert, stand etwa auf dem Stand von 1930 und wollte sich niemandem beugen. Wegen diesen Leuten war ST 1 hier. Sie hatten die Erde um Hilfe gebeten, da ihre Waffen gegen den Prior nichts erreichten.

Langsam fuhr der Torjeep Mark 2, eine verbesserte Variante des Wolf-Torjeeps, in die Stadt herein. Teal‘C saß am Steuer, Franzi auf dem Beifahrersitz. Sie drehte sich nach hinten, wo Daniel, Ralf und Vala, die endlich auch mit einer UMP zusätzlich zu ihrer Zat ausgerüstet war, saßen. „Wir sind gleich am Regierungsgebäude. Ralf, sie, Teal‘C und Vala bleiben beim Wagen, Daniel und ich besuchen den Staatspräsidenten.“
„Alles klar“, meinte Ralf und überprüfte sein G82 Snipergewehr. Seit Auftauchen der Oribedrohung war er nur noch mit seinem besten Gewehr unterwegs. Kurz darauf hielt Teal‘C den Wagen an.

Franzi und Daniel gingen schon auf das die Stufen zu, die zu dem Regierungsgebäude hoch führten, das im Stil her an das US-Repräsentantenhaus erinnerte.
„Hey, warum muss ich denn hier bleiben?“, fragte Vala.
„Weil ich befohlen habe, dass du mit Teal‘C und Ralf auf das Auto aufpasst“, meinte Franzi. „Außerdem will ich, dass einem Prior ein guter Empfang bereitet wird, falls hier einer auftaucht.“
Vala nickte und grinste dann. „Keine Sorge, an mir kommt keiner vorbei.“, meinte sie und schob ein dreißig Schussmagazin mit 9mm Patronen in ihre Maschinenpistole, das aber gleich wieder herausfiel. „Niemand kommt vorbei, hä?“, fragte Ralf ironisch, als Daniel schon mit Franzi die Treppen hoch stieg.

Franzi und Daniel wurden von einer Ordonanz in das Büro des Anführers des Staates gebracht. Der etwa Fünzigjährige Staatspräsident stand hinter einem Schreibtisch und verbeugte sich leicht. „Ich grüße die Abgesandten der Erde. Danke, dass ihr unseren Hilferuf erhört habt.“
„Schon gut“, antwortete Daniel. „Wenn die Priore hier unterwegs sind, müssen wir etwas dagegen tun. Können sie uns erzählen, was bisher geschehen ist, Herr Präsident?“
Der Präsident nickte. „Der Prior ist vor einigen Tagen das erste Mal in einem kleinen Dorf in der Nähe und wollte Origin verbreiten. Da die Menschen aber gut informiert waren, auch durch ihren Sender GBN, wollten sie ihn gleich verjagen. Der hat die Angreifer mühelos abgewehrt und zieht seitdem in den Vororten der Hauptstadt und den Dörfern in der Umgebung umher.“
„Gut, das seh ich mir mal an“, meinte Franzi. „Können sie uns mitgeben, der uns hinbringt?“ Der Präsident nickte einem Sekretär zu, der dann mit Franzi und Daniel wieder hinausging.

Die Fahrt in das kleine Dörfchen dauerte mit dem Torjeep knapp zwanzig Minuten.
Auf der Landstraße kamen dem Jeep immer wieder flüchtende Einwohner entgegen, die fieberhaft versuchten, aus der Stadt zu verschwinden. Vala öffnete ein Fenster und streckte den Kopf heraus. „Hey, warum lauft ihr alle davon?“
„Der Prior hat mit Konsequenzen gedroht, wenn wir nicht seinen Glauben annehmen, also verlassen wir das Dorf“, meinte einer der Flüchtlinge.
Ein Anderer sagte: „Er hat schon drei Menschen umgebracht, weil sie ihm widersprachen. Flieht.“

Schließlich fuhren sie in das Dorf und hielten mitten auf dem Dorfplatz an, wo auch der Prior stand und im Buch des Ursprungs las, vor ihm lagen drei Leichen. Die ST 1 Mitglieder stiegen aus dem Jeep aus, die Waffen aber noch in ruhender Haltung. Franzi trat auf die Leichen zu und sah nach, ob wirklich nichts mehr zu machen war, wobei sie vom Prior aufmerksam beobachtet wurde. Als sie keinen Puls fühlte, entfernte sich von den Leichen, ging zurück zum Team. „Warum hast du sie ermordet?“, fragte Franzi und versuchte dabei sachlich zu klingen. Der Prior sah sie unverständlich an. „Die, die nicht dem Fahrt der Erleuchtung folgen wollen, müssen vernichtet werden. So lehrt es uns das Buch des Ursprungs. Es ist eine heilige Angelegenheit, kein Mord.“
„Oh, ich nenne das schon Mord, wenn man jemandem das Leben nimmt“, antwortete Daniel sarkastisch.
„Und das werden wir auch nicht weiter hinnehmen“, fügte Franzi hinzu. „Also nimm einfach dein Büchlein und verschwinde von hier, die Menschen wollen dich
hier nicht.“
Der Prior antwortete darauf nur: „Wer sich weigert mit beiden Augen zu sehen, für den ist die Wahrheit schwer zu erfassen. Die Heiden dieser Galaxis sind blind und wir, wir wollen, dass sie wieder sehen!“
Franzi schüttelte den Kopf und legte ihre rechte Hand fester um den Griff ihres Sturmgewehrs. „Nein! Verschwinde hier und lass dich nie wieder sehen. Hier will niemand Origin. Die Menschen im Nachbarland haben deinen Glauben nur aus Furch angenommen. Und wenn ihr damit nicht aufhört, wird es euch so ergehen, wie den Goa´Uld. Fragt mal die Jaffa und die anderen Menschen, was wir mit denen gemacht haben. Das wird auch mit euch passieren, wenn ihr mit den Zwangsbekehrungen nicht aufhört.“

Während Daniel und Franzi weiter mit dem Prior redeten, standen Ralf, Vala und Teal‘C - der Mitarbeiter des Präsidenten hatte das Weite gesucht - hinterm Jeep zusammen. „Mann, Mann, Mann“, sagte Ralf und schüttelte den Kopf. „Ich würd mich wohler fühlen, wenn Jules jetzt hier wär. Die würde den Prior zu Brei schlagen, bevor der seine Zaubertricks abziehen kann.“
Teal‘C konnte dem nur grinsend zustimmen. „In der Tat.“
„Ach, dafür bin ich doch da“, meinte Vala abfällig und tätschelte ihre UMP.
„Das“, sagte Ralf und streckte das Wort. „macht mir besonders viel Angst“

Dem Prior war es nun genug. Er schloss die Augen und packte seinen Stab fester an.
„Das Buch des Ursprungs sagt uns, dass Feinde der Ori keine Gnade in ihrem Versuch zeigen werden, uns vom wahren Pfad abzubringen und so müssen wir ebenfalls mit der ganzen Kraft angreifen, die uns gegeben wurde. Ehre sei den Ori!“ Mit diesen Worten rammte er den Stab in den Boden und der Kristall in der Stabsspitze fing gleich an, grell zu leuchten. Aber nur für zwei Sekunden, dann war wieder alles normal und der Prior wand sich zum gehen. „Ihr werdet euch noch wünschen, dass ihr euch niemals die Ori zum Feind gemacht hättet.“
Dann verschwand er in den Straßen des Dorfes.
„Das lief ja toll“, sagte Vala fröhlich. „Und jetzt?“
Franzi kratzte sich am Ohr. „Wir fahren wieder zurück zur Hauptstadt und warten noch ein paar Stunden, bevor wir abrücken werden.“ Daraufhin stieg das Team wieder in den Jeep und fuhr davon.


Gleichzeitig waren Bra‘Tak und Ryac auf einem Jaffaplaneten unterwegs, der vor kurzem von den Ori heimgesucht wurde. Die Jaffa hatten Origin aber abgelehnt und hatten dem Prior klar gemacht, dass sie ihn hier nicht wollten. Sie sollten die Lage klären und dem Hohen Rat Bericht erstatten. Doch schon, als Bra‘Tak und Ryac durchs Tor geschritten kamen, bot sich ihnen ein hässlicher Anblick. Vor dem Tor, das vor einer Siedlung stand, lagen dutzende verfledderte Jaffaleichen. Die Leichen waren verstümmelt und wiesen riesige Bissspuren auf. „Was ist hier nur passiert?“, fragte Ryac geschockt.
„Das werden wir herausfinden, wenn wir uns hier näher umsehen“, sagte Bra‘Tak und marschierte los in Richtung Siedlung, Ryac war dicht hinter ihm.

Als sie sich dann der Siedlung näherten, hörten sie wilde Schreie von vielen durcheinanderrufenden Stimmen. Die Beiden rannten zur nächsten Häuserwand und sahen sich an, was da geschah. In der Siedlung lief ein Dutzend Jaffa, wie vom Teufel besessen und wilden Bestien ähnlich, hin und her. Auch ein Prior war zu sehen, dessen Stab leuchtete. „Er ist dafür verantwortlich“, stieß Ryac aus und aktivierte seine Stabwaffe. „Ich töte ihn.“
„Nicht!“, befahl Bra‘Tak und hielt Ryac zurück. „Das bringt nichts, er ist für uns unverwundbar.“ Ryac zögerte und ließ sich erst umstimmen, als der Prior die Jaffa mit einer Handgeste tot umfallen ließ und dann in Begleitung von zwei Höllenhunden zum Tor ging. Als er sich rausgewählt hatte, gingen auch die beiden Jaffa zum Tor und wählten Dakara an, um dem hohen Rat Bericht zu erstatten.


Zwei Stunden später, STK:

„Aktivierung von außen!“, meldete ein Tortechniker dem neben ihm stehenden General Degenhardt. „Empfange Funksignale auf der ST 1 Frequenz.“
Degenhardt nickte und nahm das Mikro in die Hand. „Degenhardt hier, sprechen sie.“
„Chef, hier ist Franzi“, sagte Franzi von der anderen Seite des Tores. „Die Kacke ist jetzt richtig am dampfen. Der Prior hat und eine Plage auf den Hals geschickt!“
„Bitte genauer“, bat Degenhardt. „Sagten sie eine Plage?“ Das konnte er sich irgendwie schwer vorstellen.
„Ja, eine Plage. Der Prior hat eine Armee von Käfern erschaffen, die angefangen haben alle Ernten wegzufressen, in beiden Nationen, also auch in der Unterworfenen.
Die Viecher haben innerhalb einer Stunde tausende Hektar Pflanzen aufgefressen und als ob das nicht ist, gehen die ersten Käfer jetzt auf Menschenjagd. Scheint so, als wären Pflanzen und Co nicht mehr auf ihrer Speisekarte, sondern wir.“
Degenhardt schlug wütend auf den Tisch. „Dann gehen wir jetzt härter gegen die Priore vor. Ich rufe K-12 aus und lasse die Sondereinheit antreten. Warten sie mit ihrem Team am Tor auf die Entsetzung.“
„Verstanden, Rust Ende“, bestätigte Franzi und beendete die Funkverbindung.
Degenhardt aktivierte indes die stützpunktweite Durchsage: „Hier ist der General, K-12 Sondereinheit sofort in der Waffenkammer antreten. Colonel Everett bitte sofort in den Kontrollraum. Das ist alles.“


Auf Dakara traten Bra‘Tak und Ryac zwischenzeitlich vor den Hohen Rat, der inzwischen komplett anwesend war. Doch trotz ihres schockierenden Berichtes, nahm man sie anscheinend nicht für voll. Ratsführer Gerak winkte nur ab. „Keine Sorge Bra‘Tak, die Priore sind nun keine wirkliche Gefahr mehr für die Jaffanation, uns wird nichts mehr geschehen.“ Gerak nahm eine kleine Silberkugel in die Hand und schlug mit ihr auf den Tisch. „Die Sitzung ist beendet.“ Der Rat löste sich auf und Bra‘Tak, der nicht verstand, ging schnell auf die Abgeordnete der Hak‘Tyl zu.
„Kalel!“, rief er der Jaffa zu, die sich schon entziehen wollte. „Was ist hier los?“
Kalel drehte sich zu ihm um und versicherte sich, dass niemand mehr da war, außer ihr, Bra‘Tak und Ryac. Dann sagte sie: „Gerak ist von den Ori und ihrer Religion fasziniert. Es gibt Gerüchte, dass er zu den Ori überlaufen will und gesetzlich Origin zur Religion der Jaffa machen wollte.“
„Aber das kann er doch nicht tun!“, sagte Ryac protestierend. „In unserer Verfassung ist Religionsfreiheit festgelegt.“
„Ich weiß“, meinte Kalel. „Ich habe auch nur berichtet, was ich gehört habe. Jetzt muss ich gehen.“ Kalel entfernte sich dann schnellen Schrittes und Bra‘Tak wand sich an Ryac. „Ryac, unsere Aufgabe wird es jetzt sein, Geraks Vorhaben zu verhindern. Aber dafür, werden wir Hilfe brauchen...“ Ryac nickte verstehend und verließ den Ratsraum, während sich Bra‘Tak aufmachte, Gerak zu sprechen.


Auf P7Z-730 traf inzwischen die Entsatzung ein, die Degenhardt angekündet hatte.
Dabei handelte es sich um Kommando „Schädlingsbekämpfung“ oder auch einfach K-12. Es waren 120 Marines, von denen vierzig mit Flammenwerfern und zwanzig davon zusätzlich noch mit Insektenvernichtungsmitteln bewaffnet waren.
Das Mittel war für Insekten so ungefähr das schädlichste, was es auf der Erde gab und war auch für Menschen ungesund. Es führte nicht zum Tod, aber es konnte trotzdem unangenehm werden.
Franzi reichte Colonel Dillon Everett die Hand. „Colonel, schön, dass sie uns zur Hilfe kommen.“
„Schon gut, für diesen Fall hat man uns ja ausgebildet.“, sagte Everett lächelnd.
„Wo breiten sich die Käfer aus?“ Franzi holte ein PDA hervor, auf dem eine Landkarte aufgerufen war. Sie kreiste mit dem Touchpen mehrere Punkte ein. „Sie kamen von hier, aus dem Dorf wo wir zuletzt waren und haben sich überall hin ausgebreitet, wo es Äcker gab. Der Punkt hier ist am nächsten, ich schlage vor, da fangen wir an, die Käfer auszurotten.“
Everett nickte und wand sich an seine Marines. „Marines, Zeit zur Schädlingsbekämpfung! Es ist Grillzeit!“
„Uhragh!“, antworteten die Marines einstimmig und setzten sich in Bewegung.

Die erste Kleinstadt erreichten sie nach fünfzehn Minuten schnellen Fußmarsches.
Die Käfer waren ganz auf dem Vormarsch in Richtung der Stadt und hatten schon einige Menschen aufgefressen, die sich zu spät aus ihren Häusern aufgemacht hatten.
Schon wurden die ersten Giftkapseln abgeschossen, die aber erst in einer Stunde ihre Wirkung entfalten würden. Die vierzig Flammenwerferschützen der Marines begannen die Käferschwärme zu rösten. Die Käfer versuchten vor den Flammenstrahlen zurückzuweichen, doch die Ledernacken ließen ihnen nicht die kleinste Chance und töten im schnellen Vorrücken tausende Plagekäfer. Einige unvorsichtige Marines der nachrückenden Truppen wagten sich bei der Schädlingsbekämpfung aber zu nahe an die schwarze Plage heran und wurden aufgefressen. Doch das waren nur vier, alle anderen rückten weiter auf das nächste Dorf vor, das in Bedrängnis war. Während per AVIAN-Luftraumsonde noch mehr Giftgaskapseln über beiden Nationen abgeworfen wurden, um auch die Gebiete abzudecken, die die Marines nicht erreichten. Nach einer Stunde waren dann alle Käferschwärme in Reichweite beseitigt und auch das Giftgas begann zu wirken.
„Gute Arbeit, Marines, das wars“, meinte Colonel Everett und wand sich an Franzi.
„Und gerade noch rechtzeitig, den letzten Flammenwerfern ist das Brandmittel ausgegangen und wir haben alle Reservetanks verbraucht.“
Franzi nickte. „Wir rücken am besten ab und zur Not können wir immer noch wiederkommen.“


Bra‘Tak hatte Gerak in seinen Räumen aufgesucht, um zu versuchen ihn umzustimmen, doch der Führer der Jaffanation wollte nicht hören. „Bra‘Tak, ich bin natürlich gerührt, dass du dir Sorgen machst und nur das beste für unsere Nation willst, aber du musst einsehen, dass das meine eigene und freie Entscheidung ist!“, sagte Gerak. „Unsere Verfassung erlaubt mir, jeden Glauben auszuüben, den ich möchte und meiner soll nun einmal Origin werden. Entschuldige mich jetzt, ich habe zu arbeiten.“
Wortlos verließ Bra‘Tak das Quartier von Gerak und trat hinaus in die Halle. Aus den Schatten zwischen den Säulen traten nun Ryac und Rak‘nor und gingen auf Bra‘Tak zu. „Und, Meister?“
Bra‘Tak lächelte niedergeschlagen. „Der gute Gerak hat mich mit einer einfachen Erklärung abgespeist und mich dann aufgefordert zu gehen. Ich glaube, wir können ihn nicht umstimmen.“
„Dann müssen wir ihn beseitigen, bevor die Jaffanation an ihm zu Grunde geht“, sagte Rak‘nor und ballte die Fäuste vor Wut. „Ich will nicht zusehen, wie er die Nation verspielt, die wir innerhalb von sieben Jahren Freiheitskampf aus dem Nichts erschaffen haben.“ Bra‘Tak nickte zustimmend und legte Rak‘nor die Hand auf die Schulter. „Ich weiß, Rak‘nor, aber wir können ihn nicht einfach beseitigen. Wir würden unsere Verfassung mit Füßen treten. Außerdem wird Gerak damit rechnen und seine Wachen verstärken. Nein, wir müssen es anders anstellen.“
„Und wie?“, fragte Ryac. „Können wir überhaupt noch was tun, bevor er zu den Ori überläuft?“
„Wir werden sehen...“, sagte Bra‘Tak nachdenklich und wand sich dann zum Ausgang des Regierungskomplexes. „Aber nun lasst uns verschwinden. Wir gehen nach Chulack und beraten uns mit unseren Verbündeten. Wir brauchen Abstand zu unserem Hohen Rat und können uns nicht erlauben, hier darüber zu diskutieren.“
Rak‘nor und Ryac nickten schweigend im Einvernehmen und machten sich mit Bra‘Tak auf zum Sternentor, um diesen fremd gewordenen Planeten zu verlassen.


Die Marineeinsatztruppe und ST 1 waren inzwischen immer stärker in Bedrängnis geraten, die Käfer kamen schnell näher und die Munition ging langsam aus. Vala war unter dem ständigen lauten Dröhnen zusammengebrochen und kauerte, bewacht von Daniel und Sikermann, in einer Ecke. Sie war mit den Nerven einfach am Ende und hielt sich nur noch die Ohren zu und hoffte, dass es bald aufhörte. „Granaten!“, befahl Franzi und knapp 100 Marines, fast zwanzig waren gefressen worden, warfen ihre Splittergranaten in die Menge der Käfer, die von den starken Explosionen für wenige Sekunden verlangsamt wurden.

Da sie so beschäftigt waren, bemerkten sie auch nicht den Prior, der auf einer Anhöhe stand und alles beobachte. Er sagte ganz ruhig: „Die, die dem Pfad nicht folgen wollen, sollen von der Macht der Ori zu Staub zermahlen werden.“
Die Menschen würden seiner Meinung nach nicht mehr lange standhalten und diese letzte Käferwelle würde ihnen den Rest geben. Immer wieder hatte er neue Käfer erschaffen und sie gegen die Erdmenschen in die Schlacht geschickt. Nun machte er sich auf ins nächste Dorf, um zu sehen, ob die Menschen inzwischen zur Vernunft gekommen waren.


„Uns geht die Munition aus!“, schrie ein Corporal der Marines und griff nach seiner M9 Beretta Seitenwaffe.
„Das wars“, sagte Franzi niedergeschlagen und schob das letzte Magazin in ihr G36 ein. „Es war mir eine Freude euch gekannt zu haben.“ Mit diesen an ihre Freunde gewandten Worten, eröffnete sie wieder das Feuer auf die Wellen von Käfern.
Doch, wie aus heiterem Himmel, stoppten die Käfer und zogen sich zurück. „Was zum Geier?“, stieß Ralf aus und sah verwirrt zu Daniel. „Kannst du dir das erklären?“
Daniel, der seinen Blick auf das Dorf gerichtet hatte, nickte verbittert. „Die Bekehrung ist passiert...“
Und so war es auch. Der Prior näherte sich dem Dorf, das die Marines unter Einsatz ihres Lebens verteidigt hatten und die Einwohner dieses Dorfes und anderer Siedlungen strömten auf den Prior zu und vereugten sich vor ihm.
„Bitte verzeih uns, Prior, wir wussten nicht, was wir taten!“
„Wir wollen Origin als unsere Religion annehmen und den Ori dienen!“
„Ehre sei den Ori!“
„Ehre sei den Ori!“, wiederholte der Prior das Mantra. „Seit willkommen auf dem Pfad des Ursprungs, dem Pfad zur ewigen Erlösung. Die Ori werden von nun an auf ewig bei euch weilen.“

„Oh nein, nicht wenn ich was dagegen tun kann!“, sagte Ralf wütend und richtete sein Scharfschützengewehr aus und feuerte in schneller Folge mehrere Kugeln auf den Prior ab. Die schweren 12,7x99 mm Geschosse seines G82 prallten aber nur von dem unsichtbaren Schutzschild des Priors ab, während die „Bekehrten“ zurückwichen, um nicht verletzt zu werden. Die Marines, die noch Minution hatten, folgten Ralfs Beispiel und auch Colonel Everett warf seine letzte Handgranate. Doch all das störte den Prior gar nicht. Der schlug sein Buch des Ursprungs auf und begann zu predigen, als die Erdtruppen die Munition ausging. „Ruhmvoll sind die Ori, die uns zur Erlösung führen, die mit dem Übel gekämpft haben, das uns alle zu ewigen Todsünden verleiten wollte. Besiegten sie die alten Geister und vertrieben sie? Ja, das taten sie. Die Ori haben für uns eine Welt voller Reinheit bereit gestellt, wenn wir gewillt sind, sie mit offenen Armen zu empfangen und für ewig eins mit ihnen zu werden.“ Die neuen Bekehrten wiederholten immer wieder das Mantra: „Ehre sei den Ori!“

„Gehen wir“, sagte Everett niedergeschlagen, denn er hatte für nichts und wieder nichts, achtzehn Mann verloren. „Hier können wir nichts mehr ausrichten.“
„Was können wir gegen diese verdammten Ori nur ausrichten?“, fragte ein Marine.
„Wie tötet oder besiegt man etwas, das so mächtig ist...“, kam es von einem Anderen, als sich der große Trupp aufmachte zum Tor.
Teal‘C trat neben die beiden Marines. „Keine Sorge, Soldaten. Jeder Feind hat eine Schwachstelle und die der Ori werden wir schon noch finden. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
„Wollen wirs hoffen...“, sagte Daniel, der zusammen mit Ralf Vala stützte, die immer noch völlig durch den Wind war.

Der Prior machte sich eine halbe Stunde später, als die Erdtruppen schon längst abgerückt waren, auf zum Sternentor. Er war hochzufrieden mit seiner Arbeit, denn er hatte wieder einen Planeten für die Ori bekehrt. Doch keine zweihundert Meter vom Tor entfernt, enttarnten sich plötzlich drei Jumper, die mitten in der Luft schwebten.
Gleichzeitig kam Armelia in ihrer Uniform der antikischen Streitkräfte und mit den Abzeichen eines Großadmirals/Tribunen aus einen Gebüsch getreten. Der Prior flüsterte voller Abschaum: „Alteraner...“
„Ganz recht“, antwortete Armelia humorlos. „Du wirst jetzt mit uns kommen.“
„Das glaube ich eher weniger! Die Ori vertrieben euch aus Ortus Mallum, so wie ich euch jetzt hier zu Grunde richten werde!“, rief der Prior wütend und erhob wütend die Hand, um Armelia telepathisch zu strangulieren, doch nichts geschah. Dann versuchte er seinen Stab, doch auch der funktionierte nicht.

Armelia grinste ihn fies an. „Das bringt nichts. Wir können inzwischen eure Kräfte lahm legen.“ Dann zog sie einen Antiker-Phaser hervor und schoss auf den Prior, der bewusstlos zu Boden sackte. Armelia aktivierte ihren Kommunikator: „Transporter 1, landen sie und helfen sie mir bei dem Gefangen. Dann fliegen wir heim, zur Erde.“
„Verstanden, Tribun“, bestätigte der Pilot des Jumpers und setzte zur Landung an.
Fünf Minuten durchquerten die drei Jumper das Stargate, um daraufhin im Orbit eines 100 Lichtjahre von der Erde entfernten Planeten in den Hyperraum einzutreten.


Auch noch zwölf Stunden später, war die Stimmung im STK auf dem Tiefpunkt.
Der heutige Einsatz war ein absoluter Fehlschlag gewesen und ein weiterer Planet war an die Ori gefallen. Degenhardt saß zusammen mit ST 1 und Müller im Konferenzraum, im Hintergrund lief GBN, das gerade Nachrichten brachte, das Fiasko auf P7Z-730 aber ausließen.„Und jetzt?“, fragte Vala, die sich inzwischen wieder gefasst hatte. „Was passiert als nächstes?“
„Keine Ahnung“, gab Degenhardt zu. „Auf konventionelle Art sind die Priore nicht zu schlagen. Im Prinzip können wir gar nichts gegen sie tun, wenn schon diese Käfer uns den Arsch versohlt haben, was die Ori ansonsten noch auf Lager haben...“
„Eigentlich“, begann Müller. „können wir nur darauf hoffen, dass unseren Eierköpfen was einfällt, ansonsten könnten wir die Priore immer noch mit schweren Railguns aus dem Orbit bombardieren.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war unüberhörbar.

Plötzlich wurde das GBN Signal gestört und alle im Raum wendeten sich zum Bildschirm, auf dem nun ein Testbild erschien. „Was ist denn das?“, fragte Ralf. „Ist da was mit dem Sender nicht in Ordnung?“
Franzi konnte das nicht glauben. „Das ist ganz sicher ein Hack. Da hackt einer ins Galactic Network“ Franzi behielt Recht, denn einige Sekunden später verschwand das Testbild und zeigte drei Personen, von denen eine Person Armelia war. Sie trug eine prächtige weiße Uniform mit vielen Ordensbändern und anderen Hoheitsinsignien, hatte einen langen purpurnen Umhang um und trug den schweren Helm, mit dem man sie schon gesehen hatte, unterm Arm. Im Hintergrund standen zwei Antikersoldaten, die schwere Blastergewehre trugen und sich in Hab-Acht-Stellung befanden.
Armelia erhob das Wort. „Ich bin Tribun Armelia, Oberbefehlshaberin der Streitkräfte der Antiker und Mitglied des Hohen Rates des Antikerimperiums. Ja, wir existieren noch und leben hier auf der Erde. Wir haben uns lange Zeit bedeckt gehalten, da wir rassistisch gelenkte Übergriffe befürchteten, aber nun, wo die Ori diese Galaxie entdeckten, können wir nicht mehr tatenlos zu sehen. Zehn Jahrtausende eurer Zeitrechnung brauchten wir, um uns von dem großen Exodus in der Pegasusgalaxie zu erholen, doch nun sind wir wieder da und zwar entschlossener, als je zuvor! Heute, nehmen wir wieder unseren Platz im Universum ein und werden an der Seite aller aufrechten, freiheitsliebenden Lebewesen der Milchstraße, den Kampf gegen die Ori aufnehmen.“
Sie grinste. „Ich weiß, die Ori werden in diesem Moment lachen, da wir früher keine Militärmacht waren, aber ich sage euch allen eines: Zehn Jahrtausende auf der Erde, als Lehrer und Wegweiser für die Menschen, haben uns härter gemacht, erfahrener und wir werden nie wieder eine passive Macht sein, sondern eine aktive! Wir haben den Erdenmenschen vieles gelehrt, aber auch sie haben uns etwas gelehrt... Militärische Entschlossenheit, bis zum Schluß.“
Armelia winkte zwei Soldaten herein, die den gefangenen Prioren hereinschleppten, seiner Magie und seiner Robe beraubt, aber auf keine Weise misshandelt oder verprügelt. Armelia wand sich wieder der Kamera zu, die sie aufnahm. „Im Namen des Hohen Rates möchte ich den Regierungen der Erde unsere guten Absichten versichern. Momentan unternimmt der Rat Schritte, diplomatische Kanäle zu öffnen.
Wir sind nicht des Anderen Feind, sondern die Feinde der Ori und sollten deshalb vereint vorgehen. Und den Ori sage ich nur noch eines, zieht euch zurück, bevor ihr diesen Kreuzzug viel bitterer bereuen werdet, als all euren leeren Versprechungen.
Das ist alles. Ende der Übertragung.“
Die Übertragung wurde beendet und der Nachrichtensprecher von GBN erschien wieder auf dem Bildschirm. Er sah sich verwirrt um, räusperte sich dann und meinte: „Und jetzt? Hallo, Regie?“

Degenhardt schaltete den Bildschirm aus und sah sich in der Runde um, keiner sagte ein Wort, selbst Vala nicht. Daniel war nach einer Weile der Erste, der wieder sprach.
„Jetzt, wird es erst richtig losgehen...“

In Japan hatte Jules den Beitrag in ihrem Hotelzimmer gesehen. Die Hochschwangere, die in den Armen ihres Ehemannes gelegen hatte, sprang auf und raufte sich die Haare. „Und ich muss die ganze Fete verpassen!“ Tadelnd deutete sie auf ihren Schwangerschaftsbauch. „Und du, du bist auch nur ein faules Stück! Komm endlich raus, bevor der ganze Spaß vorbei ist! Ihr Ehemann Gideon hatte nur ein ironisches Grinsen auf den Lippen. „Ich hab jetzt schon Mitleid mit den Ori...“


Auch Ba‘al hatte die Sendung auf seinem Schiff verfolgt und war völlig sprachlos, denn mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Dann schnaubte er überrascht und trat an das Fenster seines Raumes und blickte hinaus in den Weltraum. „Na ja, was solls“, sagte er zu sich selbst. „Wenn die Tau‘Ri und die Antiker gegen die Ori kämpfen, hab ich genug Zeit, um meinen Plänen nachzugehen.“ Dann ging er in den Nebenraum, wo seine Königin Astate gerade aus einem Becken stieg und sich anzog. Lächelnd stellte er sich vor das Becken und begutachtete die neuste Generation von Symbionten, die in mehreren Monaten ausgereift sein würden, da man nicht genug Technologie zur Brutaufzucht hatte retten können. „Bald schon....“, sagte Ba‘al fies grinsend. „Bald...“


Irgendwo in der Milchstraße hatte auch ein Prior den Beitrag der Antiker gesehen und ihn, per Astralprojektion, nach Celestis übermittelt. Seine Geistform stand nun vor dem Doci, der gerade von einem Ori besessen war und so als Sprachohr diente. Als er geendet hatte, wandte sich der Doci an einen anderen Prioren. „Beschleunige den Bau der Schlachtschiffe und der Truppentransporter, die Ausbildung unserer Armeen muss ebenefalls vorangetrieben werden. Sie werden unser Instrument sein, dass die Antiker ein für alle mal vom Boden des Universums tilgt! Ganze Legionen sollen zusammengestellt werden, zur Not auch alle Menschen unserer Galaxis, um die Menschen zu unterwerfen, die Antiker auszulöschen und die Aufgestiegenen in die Knie zu zwingen!“
Der Prior nickte. „Ehre sei den Ori!“





Fortsetzung folgt
Kapitel 4 by Atlan
6.04 Der Weg zurück
von Colonel Maybourne



ST 1 befand sich auf einem ehemaligen, Goa´Uld Planeten, der im Krieg zwischen der Erde und den Systemlord, verschont wurde. Einst herrschte Amonet über diese Welt, aber nach dem gewonnenen Krieg, übernahmen die Menschen die Kontrolle. Die Stadt, in der sie sich befanden, lag inmitten einer kleinen Talsenke, dass Sternentor war nur etwa eine Stunde entfernt. Im Zentrum der Metropole war eine gewaltige Pyramide, die doppelt so groß daher kam, wie die in Gizeh. Die dazu gehörige Stadt, aus einfachen Lehmhütten, bis hin zu imposanten Doppelstöckigen Häusern, war im Kreis drum herum gebaut. Und im Moment bummelten die Mitglieder von ST 1, über einen bunten, sowie sehr belebten Marktplatz. Franzi sah sich ein paar der Stoffe an. „Hat sie gesagt, wann sie zurückkommen wollte?“ Daniel schüttelte aber nur den Kopf. „Nein, sie hat nur erwähnt, dass es wichtig sei.“ Teal´C zog die linke Augenbraue hoch.„Wichtig für sie, oder unseren Kampf gegen die Ori?“
Da kam Vala zurück, hielt in ihrer rechten Hand einen kleinen Beutel, den sie freudestrahlend durch die Luft wirbelte. „Endlich hat dieser Gauner seine Schulden bei mir bezahlt… wurde aber auch Zeit, nachdem ich vier Monate warten musste.“ Die anderen sahen sich alle fassungslos an, Stabsfeldwebel Sikermann ging zu Vala, der Blick war ein wenig verklärt. „Nur damit ich das richtig verstehe, du hast uns auf den Planeten gebracht, um Schulden von irgendjemanden einzutreiben?“ Sie versuchte ihn zu umgarnen, legte ihr Arme um den armen Scharfschützen, der aber völlig entnervt die Augen verdrehte. „Ja, siehst du mein Schatz, wenn ich ganz allein gekommen wäre, hätte er nie all die Schulden bei mir bezahlt. Aber als er euch gesehen hat, ist er panisch zu seinem Tresor gelaufen und mir sogar noch ein wenig Zinsen dazu gegeben.“ Alle waren bedient, selbst Daniel brachte keinen Ton heraus, als Vala verführerisch mit ihren Haaren spielte. „Aber ihr sollt ja nicht ganz umsonst hergekommen sein, weswegen mein Klient mir auch ein paar Informationen gab.“ Franzi sah sie herausfordernd an. „Und?“ Vala ging auf sie zu, tätschelte ihr ein wenig die Wange, bevor sich ihr Gesicht verhärtete, da sie das kommende schmerzte. „Ach Liebes, sei doch nicht so spröde… er hat gesagt, dass Anubis wieder einen Planeten, der zu den Ori überlief, ausgelöscht hat.“ Alle blickten betroffen zu Boden, Daniel nahm Vala an der Schulter, nachdem er sah, dass es ihr sehr zusetzte. „Weißt du auch welchen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nicht so genau, soll eine von Morrigans ehemaligen Minen sein, aber er wusste den Namen nicht mehr.“ Danach standen sie noch eine Sekunde bei Vala, bevor das Team sich aufmachte, wieder zur Erde zurück zu kehren.

ST 1 hatte den Markt schon fast verlassen, als Franzi an einem Stand, eine Waffe auffiel, die ihr bekannt vorkam.
Es war eindeutig ein irdisches Gewehr, Amerikanisches Modell, um genau zu sein und zwar eines der besseren.
Vor ihr lag ein M4 mit angebrachtem Granatwerfer M203, dass aber schon für die neuartige Triniummunition ausgelegt war.
Zu sehen war dies an einer kleinen Markierung, die an der Seite angebracht war, es als eine Experimentelle Waffe ausgab.
Das Pentagon hatte nur 20 Gewehre auf die Art umrüsten lassen, die Chance, eines von ihnen auf einem Außerirdischen Markt zu finden, war gering.
Deswegen sprach Franzi die junge Händlerin auch, sie mochte vielleicht 25 Jahre alt sein und blickte sehr schüchtern daher.
„Ich grüße dich und würde gern wissen, wo du diese Waffe her hast, sie kommt mir ziemlich bekannt vor?“
Die Frau sah sie ängstlich an.
„Das weiß ich nicht mehr, mein Bruder hat sie mir gegeben, um sie hier für ihn verkaufen zu können, werte Dame.“
Vala sah der Frau genau ins Gesicht.
„Bist du dir auch sicher, Schätzchen?“
Die Händlerin nickte stumm, als sich Franzi entschloss, weiter zugehen, diese Angelegenheit nicht weiter auszuschmücken.
Nachdem sie um eine Ecke gegangen waren, nahm sie ihr Team beiseite und sprach deutliche Worte zu ihnen.
„Hört zu, sie hat da ein Gewehr, dass sie nicht haben dürfte, das Pentagon wird wissen wollen wie sie dran kam.“
Vala streichelte ihr ein wenig am Arm.
„Nun, ich weiß, dass sie lügt, ich habe es in ihren Augen gesehen.“
Da musste Ralf ein wenig grinsen.
„Von einem Profi zum anderen?“
Vala streckte ihm nur ihre Zunge heraus, während Teal´C, der den Stand der Frau unauffällig beobachtete, sich umdrehte.
„Sie schließt ihnen Stand und geht weg, wenn wir ihr folgen, kann sie uns möglicherweise zu ihrem Lieferanten bringen.“
Franzi klatschte in die Hände.
„Die Chance lassen wir uns nicht nehmen, ich will jetzt wissen, wo die Kleine die Waffe her hat und warum sie mich belügt.“
Langsam und ohne Aufmerksamkeit zu erregen, gingen sie der Frau hinterher, die sich immer wieder umdrehte.
Schließlich führte sie das Team zu einem Haus, das zwar herunter gekommen war, aber früher mal prächtiger war.
Das Anwesen lag etwas außerhalb der Stadt, wurde von einer schon stark bröckelnden Mauer umgeben.


Bonn, vor dem Bundeskanzleramt:

Feldmarschall Alexander Reineke und Generalmajor Sergej Runge warteten, mit 22 weiteren Vertretern, auf eine Abordnung der Antiker.
Seit die Antiker sich in die Übertragung von GBN gehackt haben, war auf der Erde praktisch die Hölle los.
Jeder wollte als erstes mit ihnen sprechen, es gab öffentliche Aufrufe, dass sie nun endlich die Isolation aufgeben sollten.
Vor drei Tagen dann kam eine Mitteilung raus, dass sich eine Abordnung der Antiker, mit den Menschen treffen wollte.
Und so gab es einen gewaltigen Presserummel, weil man dass erste offizielle Händeschütteln live zeigen wollte.
Runge lief brummend ein wenig im Kreis.
„Hm, lassen sich ja Zeit.“
Reineke lachte nur darüber.
„Sergej, sie sind gerade mal zwei Minuten über der Zeit, Politiker kommen teilweise Stunden zu spät.“
Runge lachte auf.
„Ja, aber Armelia ist Soldatin und fünf Minuten vor der Zeit, ist eines Soldaten Pünktlichkeit, außer wohl bei den Antikern.“
Reineke schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter, als in der Pressemeute ein gewaltiges Rufen und Zerren begann.
Ein Puddle Jumper, kam schnurgerade auf die Menschenmenge zu, bremste dann sehr scharf ab, direkt vor den Menschen.
Runge rieb sich die Hände.
„Na dann, der Tanz beginnt.“
Armelia stieg aus dem Jumper, ließ sich erst einmal von den ganzen Journalisten ablichten, eh sie zu den beiden Offizieren ging.
Sie trug erneut eine strahlend weiße Uniform, wo goldene Embleme eingearbeitet waren, ihre Brustpanzer waren von Orden geschmückt.
Außerdem wehte hinter ihr ein langer weinroter Umhang, mit einer goldenen Kette vor ihrem Hals festgemacht.
Sie reichte als erstes Reineke die Hand.
„Es freut mich sie kennen zu lernen, im Namen des Hohen Rates der Lantianer überbringe ich die besten Grüße.“
Der Feldmarschall erwiderte den Gruß.
„Ebenfalls und willkommen in Bonn, Frau Tribun.“
Armelia korrigierte ihn aber sehr schnell, während hinter ihnen weiter viele Bilder im Akkord gemacht wurden.
„Nur Tribun.“
Danach sah sie zu Runge.
„Generalmajor, schön sie einmal wieder zu sehen, unsere beiden bisherigen Treffen, waren ja nicht so glücklich verlaufen.“
Runge gab ihr brummend die Hand.
„Ist schon gut, vergessen wir es und gehen rein.“
Sie gab den beiden Soldaten, die hinter ihr den Jumper verließen, ein Zeichen zu folgen, beide trugen Helme, die ihre Gesichter verdeckten.

Im Konferenzraum nahmen alle an einem großen runden Tisch Platz, während erste Getränke serviert wurden.
Dabei konnte sich Armelia einen kleinen Kommentar in Richtung von Runge nicht verkneifen und ihn ein wenig verstimmen.
„General, sie trinken Wasser, in unseren Geheimdienstakten steht, das sie sonst ausschließlich Wodka trinken?“
Der Russe blickte sie ziemlich ärgerlich an.
„Das könnt ich auch, wenn die Konferenz in Moskau stattfinden würde und nicht hier, wo alle Vegetarier sind, die nichts trinken.“
Das gab einige böse Blicke, von Seiten der Deutschen Delegation, jedoch wollte Reineke erst gar nicht drauf eingehen.
„Tribun Armelia, wir sind sehr erfreut, dass sie sich zeigen und uns, als Antiker, ihr Vertrauen entgegen bringen.“
Sie gab das Lob aber nur bedingt zurück.
„Ja, aber viele in meinem Volk sehen das noch voller Misstrauen, da sie nicht allen Menschen vertrauen und weiter bedeckt leben wollen.“
Runge fiel ihr ins Wort.
„Ich weiß, dass sie bei unserem letzten Treffen, in Louvre sagten, dass wir noch nicht so weit wären, aber seitdem hat sich doch viel getan.“
Sie stimmte ihm da zu.
„Das ist richtig und unsere Meinung, ist auch auf keinen Fall für die gesamte Erdbevölkerung gedacht, aber für spezielle Gruppen.“
Reineke machte eine einladende Geste.
„Fahren sie nur fort.“
Armelia wartete eine Sekunde, holte noch tief Luft.
„Wie sie wissen, begrüßen uns große Teile der Bevölkerung, was uns auch sehr freut, doch es gibt auch Feindliche Gegenstimmen.
Ganz besonders in den Religiösen Lagern, wird Stimmung gegen uns gemacht und dies nicht nur, wegen des Aufstiegs.“
Runge blickte sie fragend an.
„Wovon sprechen sie genau?“
Sie kramte einen kleinen Computer hervor und begann dann in einem sehr ironischen Ton mit dem Vortrag.
„Die streng konservativen Moslems zum Beispiel, warnen ihre Söhne, sich nicht mit unseren Frauen einzulassen.
Sie befürchten, dass das traditionelle, Arabische Männerbild dadurch wanken könnte, weil wir Lantianerinnen angeblich Männer verachtend sind.“
Sie rief den nächsten Eintrag auf.
„Die Katholische Kirche ist der Meinung, dass bei den Antikern, ja nur Unmoral und Unzucht getrieben würden.
Ein Kardinal aus Frankreich ist gar der Meinung, dass wir viel schlimmer sind, als Sodom und Gomorra…“
Reineke hob die Hand, da er das schon kannte.
„Ist gut, wir haben verstanden, worauf sie hinaus wollen, aber sie kennen doch die Erde, jeder will seinen dummen Kommentar abgeben.“
Gleich darauf hin übernahm Runge.
„Ich würde gern wissen, was nun genau dazu nötig wäre, dass sich all die Antiker vollständig zeigen werden.“
Armelia lachte höhnisch auf.
„Ganz einfach, wir wollen als Antiker über die Straßen gehen können, ohne angefeindet oder angegriffen zu werden.
Eine eindeutige Geste, die allen zeigt, dass wir willkommen sind und nicht fürchten müssten, verfolgt zu werden.“
Diese eigentlich ziemlich einfache Forderung, sorgte für noch einige Stunden, in denen mehr als nur hitzig debattiert wurde.


Auf dem Markt:

ST 1 beobachtete das Haus, in dem die junge Händlerin war, noch immer und versuchte, sie zu voreiligen Handlungen zu verleiten.
Man sah der Frau regelrecht an, wie unruhig sie war, auch weil wohl die Irischen Uniformen weit bekannt waren.
Sie verweilte gerade an einem Fenster, dass in den Hof zeigte und nicht sehr weit von Teal´C entfernt war.
„Sie spricht anscheinend mit irgendjemandem, aber es ist mir nicht möglich zu sagen, wer es sein soll.“
Daniel versuchte mehr zu sehen.
„Sieht aus, als wäre sie ganz ausgelöst, wir müssen ihr doch mehr zu denken gegeben haben, als es erst aussah.“
Da sah ihn Vala an.
„Hör mal Schatz, die meisten Mädchen auf diesen Märkten sind Leibeigene, oder Diener, die in fast Sklavenähnlichen Zuständen leben.
Es ist kein Wunder, dass sie Angst hatte, ich habe diese Erfahrungen an eigenen Leib machen müssen, glaub mir.“
Teal´C blickte sie fragend an.
„Du warst eine niedere Arbeitssklavin, bevor du von Qetesh zur Wirtin genommen wurdest, oder etwa…“
Vala lächelte ihn süß an.
„Ja, mein großer, mit acht Jahren hat man mich zur Arbeitssklavin in einem Haus gemacht, mit 15 wurde ich Lustsklavin…“
Daniel stieß ihr in die Seiten.
„OK, das reicht jetzt, da drinnen tut sich was.“
Franzi gab allen ein Zeichen.
„Wir gehen rein.“
Ohne gesehen zu werden, schlichen sie zu den Fenstern, Franzi beorderte jedoch Teal´C und Ralf zum Hintereingang.
Danach versuchten sie die Unterhaltung im Inneren mit zuhören, auch weil jetzt ein weiterer Mann gekommen war.

Die Frau ging im Kreis, bis ein älterer Mann, den Raum betrat, der ziemlich beleibt war und sie barsch ansprach.
„Sag mir Weib, warum musste ich hier her kommen und wenn du keine gute Erklärung hast, werde ich dich peitschen lassen.“
Sie sah demütig zu Boden.
„Mein Herr, ihr hattet mir angewiesen, dass ich für euch einige Gegenstände verkaufen sollte und heute gab es einen Zwischenfall.
Eine Waffe, die ihr mir gegeben habt, hatte die Neugier von Unbekannten Fremden geweckt, sie fragten mich nach ihrer Herkunft aus.“
Er sah sie misstrauisch an.
„Wer waren denn diese ominösen Fremden und hast du dummes Ding ihnen gesagt, woher du die Waffe hast?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich hab ihnen nicht gesagt, dass ich die Waffe von euch habe, ich schwöre es und ich hab die Menschen noch nie gesehen.“
Er ging um sie herum.
„Gut, aber sag mir, wie sie aussahen.“
Im selben Augenblick wurde die Tür eingetreten, Franzi, Vala und Daniel kamen herein, ihre Waffen waren erhoben.
„Nun, wir sehen so aus, falls es dir beliebt und jetzt sage mir, woher du diese Waffe hast, aber wage es nicht zu lügen.“
Franziska betrachtete ihn streng, was diesem Mann die Furcht ins Gesicht trieb, weswegen er schnell versuchte, zu fliehen.
Er lief direkt zur Hintertür, wo allerdings schon Ralf Sikermann und Teal´C auf ihn warteten, wieder in das Haus zurück drängten.
„Tut mir nichts, ich sage euch alles.“
Vala setzte sich auf einen Stühle, schenkte ihm ein Lächeln, bei dem beinahe jeder Mann vor Stolz versunken wäre.
„Da sage es schnell.“
Er atmete tief ein.
„Ich bin Händler und hab die spezielle Waffe von einem Planeten mit Namen Rebus gekauft, am anderen Ende der Galaxie.“
Alle aus dem Team blickten sich fragend an, da der Namen dieser Welt niemandem etwas zu sagen schien.
Teal´C brach dann das Eis.
„Was kannst uns über den Planeten erzählen?“
Der Mann schüttelte jedoch nur den Kopf.
„Nicht sehr viel, da ich für gewöhnlich keine Fragen stelle, aber es gibt dort eine kleine Stadt, die beim Sternetor liegt.“
Franzi gab ihm Stift und Papier.
„Gib uns die Koordinaten, aber wenn du uns anlügen solltest, wird es nicht einen Platz in der Galaxie geben, wo du sicher wärst.“
Schnell beinahe schon zu gierig, schrieb er die Symbole auf den Zettel, wollte außerdem noch die Hand von Franzis küssen.
Sie zog ihrem Arm aber angewidert weg, bevor er ihr auch nur einen einzigen Kuss aufsetzen konnte, ging dann.
Fast schon im Laufschritt, begaben sich die Mitglieder von ST 1 zum Sternentor, weil Franzi spürte, dass hier was ganz gewaltig faul war.


In Bonn:

Nachdem es Abend geworden war und die Verhandlungen fest gefahren, gingen alle wieder mal auf den Anfang zurück.
Armelia hatte zugegeben, dass die Antiker, durch ihre ewige Geheimniskrämerei, sicher nicht großes Vertrauen in die Menschheit, gesetzt hatten.
Allerdings mussten Reineke und Runge auch zugeben, dass die Verhältnisse, auf der Erde seit jeher schon chaotisch waren.
Der Feldmarschall war wieder dabei, einige gute Argumente, für ein offenes Auftreten, in der Öffentlichkeit zu liefern.
„Und diese letzte Umfrage aus Frankreich zeigt, dass dort sogar 93% der Bevölkerung, für sie sind, sie willkommen heißen.“
Runge nickte kräftig dazu.
„Stimmt, auch wir Russen würden uns freuen wenn sie sich endlich mal zeigen würden, allein in Moskau gibt es schon drei Antikerfanclubs.“
Armelia musste dabei etwas grinsen.
„Ich weiß und mit diesen Menschen würden wir nur zu gerne reden, ihnen unser Wissen nach und nach beibringen.
Aber was soll mit all den anderen passieren die uns verteufeln, wünschen, dass uns ein großes Unglück passieren soll?
Kann eine Antikerin, die in einem Moslemischen Land lebt, dann auch ohne Schleier, oder ein Kopftuch, herumlaufen?
Können wir denn auch ganz normal mit Fluggeräten, von ihnen Jumper getauft, durch unseren Luftraum fliegen?“
Runge streckte seine rechte Hand beruhigend aus.
„Sie haben Recht, es gibt sicher noch viele Idioten, die Steine werfen wollen, aber dort gibt es auch Möglichkeiten, nicht wahr, Feldmarschall?“
Reineke lehnte sich da weit aus dem Fenster.
„Das stimmt, daher ich bin auch bereit, ihrem Volk in der Anfangszeit Geleitschutz zu geben, zumindest in Deutschland.“
Dies schien Armelia ein wenig zu beruhigen.
„Na gut, dann kommen wir zu anderen Punkten, die mein Volk verärgern und die ich noch, im Voraus, abhacken will…
In England ist gerade ein obszöner Comic, „Antike Liebessklavin“, auf den Markt gekommen, der sehr Pornographische Szenen enthält.
Es ist eine Beleidigung für uns, da dort in sehr vulgärer Weise gezeigt wird, wir wären nur ein verkommender Haufen, an Sexhungrigen Monstern.“
Runge versuchte sie zu beruhigen.
„Ja, das ist geschmacklos, aber sie leben doch schon seit beginn der Menschlichen Zivilisation hier und müssten so was gewohnt sein.“
Nun wurde sie ungehalten, stemmte die Hände auf den Tisch.
„Ach und weil wir hier ja schon so lange leben, sollen wir über die ganzen Überschämtheiten, einfach hinweg sehen?“
Da versuchte der Feldmarschall wieder Ruhe rein zu bringen.
„Ich glaube, dass wir uns von unserem Thema einfernen, wenn sie beide also bitten dürfte, es wieder im Ruhigen zu versuchen.“
Armelia hob beschwichtigend die Hand.
„Ist gut, ich habe deutlich überreagiert und sage jetzt nur noch eines, da es spät geworden ist und ich nach Hause will:
Jeder meines Volkes, der denkt, dass sich zeigen will, oder muss, soll das tun, aber es wird die persönliche Entscheidung eines jeden einzelnen sein.
Weder ich, noch der Hohe Rat werden irgendjemanden zwingen, sich zu entblößen und so den Spot der Allgemeinheit zu ernten.“
Reineke und Runge sahen das ein, weswegen sie sich dann auch von Armelia verabschiedeten und zum Jumper brachten.
Kurz nach dem Start tarnte sich das Fluggerät und zog dann mit unbekanntem Ziel davon, die Antiker würden sicher, von sich hören lassen.


Unbekannter Planet, genannt Rebus:

ST 1 befand sich mitten eines dunklen Waldes, da das Sternentor, von Bäumen die sehr dicht bewachsen waren, umgeben war.
Die Bäume waren voller Moos, dazu kam ein kalter und sehr rauer Wind, welcher sich durch alle Stoffe wühlte.
Das Team folgte einem schmalen Pfad, der sie in eine kleine Stadt brachte, wie sie auf ihrem letzten Planeten beschrieben war.
Es waren alles einfache Häuser, die in ihrer Bauart an das frühe 19. Jahrhundert, auf der Erde erinnerten.
Einiges sah nach Fachwerkbauten aus, aber die man konnte auch Südländische Komponenten an ihnen sehen.
Franzi wies sie an, dass Wirtshaus, welches sich deutlich sichtbar, am Rand der Stadt, befand aufzusuchen.
„Wir gehen da rein, aber lasst die Waffen noch unten, ich will nicht, dass die uns für ein paar Outlaws halten.“
Danach gab sie der Tür einen kleinen Stoß, woraufhin diese aufsprang und ging in die Kneipe, die von innen wie ein Westernsaloon daher kam.
Mit dem Eintreten des Teams, verstummen alle Gespräche, da nun sämtliche Blicke, auf ST 1 gerichtet waren.
Nur einige Flüstern waren noch zu hören.
„Wer sind die denn?“
„Machen hoffentlich keinen Ärger…“
„Frauen in Hosen, die Waffen tragen…“
Franzi ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und ging schnurgerade zum Tresen, unter den Blicken dutzender Augenpaare.
„Guten Tag ich bin Oberstleutnant Franziska Rust, vom Sternentorkommando der Erde, ihnen sicher als Tau´Ri bekannt.“
Sie gab Teal´C ein Zeichen, er hielt die Waffe hoch, so dass sie wirklich jeder im dem Raum, auch sehen konnte.
„Man hat mir gesagt, dass bei ihnen diese Waffen aufgetaucht sind und ich würd gern wissen, wo sie die her haben.“
Der Kellner sah sie ganz eindringlich an.
„Na, ich hab keine Ahnung, wer ihnen das gesagt hat, aber ich bin mir sicher, dass ich so was noch nie gesehen habe.“
Vala ging, sehr mit den Hüften wippend, auf Franzi zu, flüsterte ihr dann etwas ins Ohr, dabei spielte sie ein wenig mit Franzis Ohrläppchen.
„Süße, der Mann lügt, ich sehe es wieder an den Augen, aber nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Furcht.“
Franzi nickte und sah sich ein wenig in dem Raum um, aber keiner, der anderen Gäste, wollte auch nur einen Ton sagen.
Daniel kam zu ihr rüber, er hatte es auch bemerkt, flüsterte ebenfalls in ihr Ohr.
„Die zittern ja geradezu vor Angst, aber nicht vor uns, sondern eher davor, dass jemand etwas Falsches sagt.“
Die Kommandantin von ST 1 nickte, als plötzlich eine junge Frau in den Raum kam, die hier anscheinend als Kellnerin arbeitete.

Sie trug ein Tablett und ließ es beim Anblick des Teams sofort und lautstark zu Boden fallen, kniete sich dann hin, um alles wegzuwischen.
Alle bemerkten es, aber nur Franzi fiel dabei auf, dass die Frau an ihrem linken Unterarm ein Tattoo trug, das Kyrilische Schriftzeichen abbildete!
„Wer bist du?“
Die Frau nahm allen Mut zusammen.
„Dr. Elena Kouriva, von ST 26, Identifikationscode 3B452J9A2, Geologin aus der Russischen Föderation…“
Diese Frau wollte zwar weiter sprechen, aber das musste sie gar nicht, denn schlagartig wurde Franziska Rust klar, was hier los war.
„Achtung, Waffen hoch.“
Teal´C und Sikermann, die beide auch schon eine Ahnung hatten, nahmen sofort die Gewehre in Anschlag und zielten auf die Gäste.
„Sitzen bleiben und keine Bewegung.“
Auch Daniel und Vala hatten ihre Zats gezogen und hielten diese vor sich her, während Franzi auf die Russische Frau zuging.
„Wurdest du ihr versklavt und wo ist der Rest deines Teams?“
Elena Kouriva bestätigte das.
„Ja, wir wurden auf einem Planeten, ich glaube P2Y227, überfallen und mit Zats betäubt, als wir wieder aufwachten, waren wir auf dieser Welt.“
Danach brach sie weinend zusammen, Franzi half ihr wieder auf, während die anderen darum bemüht waren, den Rest der Meute in Schach zu halten.

Kurz darauf, hatte sie sich wieder gefangen, nachdem Franzis den Barkeeper anherrschte, ihr ein Glas Wasser zu geben.
Sie hielt die Hand von Dr. Kouriva, sah ihr dabei ganz fürsorglich in die Augen, damit sie ihre Scheu überwinden konnte.
Schließlich klappte dass auch, die Russische Wissenschaftlerin begann zu erzählen was vielen Gästen, beinahe ein Todesurteil schien.
„Wir waren wie jedes Team fünf Leute, zwei Amerikanische Soldaten, dabei unser Anführer, Major Henry Boyd.
Dann war da auch ein Französischer Soldat, der sich mit Sprengstoff auskannte und noch eine Sanitäterin, die aus Deutschland kam.“
Franzi strich ihr fast schon liebevoll über die Wange.
„Und was haben die Drecksäcke dann gemacht?“
Elena Kouriva brauchte wieder einen Moment.
„Sie haben uns in eine Sklavenschule gesteckt, wo Menschen zu Sklaven erzogen werden, je nach individuellem Wunsch.
Der Typ da hinten an der Tür ist einer dieser Kunden, der sich eine neue Sklavin abholen will, die hier ebenso misshandelt wurde.
Er war schon öfter hier und ist dafür bekannt, dass er die Frauen, die ihm überdrüssig werden, gerne tötet, einfach so.“
Franzi sah den Mann an, der ziemlich widerlich aussah, da er nicht nur überwichtig, sondern auch schmierig war.
„Ist das war?“
Er grinste aber nur mehr als selbstgefällig.
„Ich kann es mir leisten.“
Franzi blickte zu Daniel, der zwar schwermütig, aber letztlich doch ganz leicht nickte und so ihrem Plan zustimmte.
Franzi zog ihre Zat und feuerte zweimal auf den Mann, der auch sofort tot zusammen brach, während alle anderen anwesenden vor Angst beinahe im Boden versanken.
„Bitte, tut uns nicht.“
„Wir können dagegen nichts machen.“
„Wer sich auflehnt, wird getötet.“
Aber Franzi ignorierte die Leute, da sie sich wieder Elena Kouriva zuwandte, die immer mal wieder weinen musste.
„Als erstes nahmen sie uns die Uniformen ab und steckten Leichen rein, die sie auf der Welt, von der wir kamen, deponierten.
Die Leichen hatte man vorher bis zur Unerkenntlichkeit verstümmelt und so dachtet ihr, dass wir tot sein.“
Elena musste wieder sehr stark weinen, weswegen Daniel zu ihr rüber kam, während Franzi seine Wache übernahm.
„Ist ja schon gut, ganz ruhig, ihnen passiert nichts mehr, wir werden sie nach Hause bringen, wo sie sich erholen können.“
Sie schmiegte sich an seine Schulter, blickte dann zu den anderen im Team, die alle ziemlich wütend auf die Bewohner drein schauten.
„Nach einiger Zeit haben sie uns dann gebrochen und wir haben uns gefügt, bei mir dauerte es sechs Tage.
Die anderen haben sich dann auch brechen lassen, aber Major Boyd nicht, er hat sich bis zum Schluss Widerstand geleistet und wurde ermordet.“
Teal´C verneigte sich leicht vor ihr, ließ aber diese Menschen, nicht eine einzige Sekunde, aus den Augen.
„Was ist den anderen passiert, hält man sie hier noch fest?“
Elena schüttelte den Kopf.
„Nein was mit ihnen passiert ist, das weiß es leider nicht so genau, aber sie wurden auf andere Welten verkauft.
Ich glaub Pierre und Brad müssen irgendwo arbeiten, aber was mit Paula passiert ist, das kann ich nicht sagen.“
Franzi sah alle an.
„Na gut, dann werden wir jetzt zu dieser Sklavenschule gehen und uns von dem Besitzer seine Unterlagen geben lassen.
Und wenn der so blöd ist und sich tatsächlich weigern sollte, dann brennen wir seinen ganzen Schuppen nieder.“
Ralf grinste sie ganz fies an.
„Wollten wir das nicht sowieso machen?“
Franzi verdrehte die Augen.
„Ja, aber nicht, wenn er noch drin ist.“
Die Menschen in dem Lokal bekamen eine Heidenangst, als sie die Worte hörten, andere aber glaubten das noch nicht.
„Ihr müsst Wahnsinnig sein.“
„Das ist Selbstmord.“
Schließlich wurde jeder von den Gästen ihnen mit einer Zat betäubt, damit sie nicht vorlaufen konnten und alles verrieten.
Franzi wand sich an Elena.
„Zeige uns den Weg.“
Sie atmete noch mal ganz tief durch, da sie kaum realisieren konnte, dass ihre Unterdrückung jetzt zu Ende war.


Sklavenschule, eine halbe Stunde später:

Elena Kouriva, die inzwischen wieder neuen Lebensmut gefasst hatte, führte sie schnurgerade zu der Sklavenschule.
Diese lag etwas außerhalb der Stadt, da man die Menschen nicht mit den Schreien belästigen wollte, die aus ihr drangen.
Wenn Menschen neu hergebracht worden und diese noch nicht gebrochen waren, war absolut alles recht, um sie zu brechen.
Elena erzählte gerade, wie man sie in die Knie gezwungen hatte.
„Ich wurde sechs Tage lang immer wieder geschlagen, meistens mit einer Peitsche und dann haben sich die Männer…“
Vala nahm sie in den Arm.
„Brauchst nicht weiter erzählen, ich habe dasselbe durchmachen müssen, bevor ich zu einer Wirtin gemacht wurde.“
Elena griff ihre Hand.
„Und wie bist du drüber weg gekommen?“
Vala zwickte sie in die Wange.
„Das hab ich nicht, ich mach seitdem einfach was ich will, wie ich es will, wo und wann, ich nehme auf niemanden mehr Rücksicht.“
Da ging Sikermann ein Licht auf.
„Deswegen benimmst du dich immer so unmöglich!?“
Vala zwinkerte ihm zu, als Elena sie anhielt, von nun an sehr Wachsam zu sein, da sie sich bei der Schule befanden.
„Dort vorne ist sie.“
Als sie aus der Kurve, wieder auf eine gerade Straße kamen, konnte man dies Anwesen schon von weitem sehen.
Es handelte sich um ein gewaltiges Haupthaus, welches zudem noch von mehreren, kleineren, Umgeben war.
Außerdem umschloss eine Mauer, die sicher über drei Meter hoch war, den ganzen Komplex, in ihr waren Türme eingearbeitet.
Teal´C war durchaus ein wenig beeindruckt.
„Die Goa´Uld hatten auch solche Einrichtungen, wo sie Sklaven für spezielle Dienste quälten, aber keines war so groß wie das hier.“
Elena begann noch mal zu erzählen.
„Die Goa´Uld haben hiermit nun gar nichts zu tun, das wird allesamt komplett von Menschen betrieben und finanziert.
Das sind, hauptsächlich, reiche Geschäftsleute, die auf vielen anderen Planeten leben und sich hier einen netten kleinen Zeitvertreib leisten.“
Franzi nahm ihr Gewehr hoch, zielte auf die erste Wache.
„Ja, aber nicht mehr lange.“
Sie schoss dem Wächter, Fairness halber, nur in sein Bein, bevor das ganze Team Aufstellung nahm, als Verstärkung kam.
Sechs Männer mit Armbrüsten bewaffnet, kamen aus dem großen Tor und bedrohten ST 1 mit ihren Waffen.
Nachdem einer von denen, einen Pfeil, geschossen hatte, nur knapp Daniel verfehlt hatte, gab Franzi ein Zeichen an ihren Scharfschützen.
„Ralf zeigen sie denen Mal, was wir können, aber töten sie die nicht, Wächter sind ja meistens auch nur arme Kerle.“
Sikermann schoss dreimal und erwischte drei Wachen in den Beinen, sie fielen schreiend auf den Boden.
Doch die anderen ließen sie einfach liegen und zogen sich feige ins innere der Anlage zurück, bevor sie das Tor schlossen.
Elena sah dann zu Franzi.
„Sie brachen diese Wächter überhaupt nicht zu schonen, die vergehen sich ebenso an all den Menschen, wie die Herren.“
Franziska schlug ihr noch mal auf die Schulter, während sie sah, dass Teal´C und Sikermann schon voraus waren.

Nachdem man die verletzten Wachen gefesselt hatte, platzierten Franzi und Teal´C je drei C4 Ladungen am Tor.
Sie hatten keine Lust, sich auf Verhandlungen einzulassen und wollten auch nicht warten, bis irgendwas unerwartetes passierte.
Die Frau Oberstleutnant sah zu Daniel, der den Auslöser für den Sprengstoff hatte, zusammen mit Vala und Elena hinter einem Stein hockte.
„Jetzt.“
Das Tor flog in einer gewaltigen Explosion in die Luft, Bruchstücke, teilweise einige Meilen, durch die Gegend.
Unmittelbar darauf preschte Franzi mit ihren Männern und Vala in den Hof, wo sie sich einer Überzahl an Gegnern gegenübersahen.
Mehr als 16 Aufseher, die Armbrüste trugen, warteten schon auf sie, einige weitere rappelten sich, nach der Explosion wieder auf.
„Bleibt sofort stehen und ergebt euch.“
Franzis Blick traf den von Teal´C und der Jaffa verstand sofort, er richtete die Stabwaffe, vor die Füße der Wachen und schoss.
Dutzende Plasmastöße flogen direkt in den Boden, direkt vor den Wachen und wirbelten eine gewaltige Menge Staub auf.
Im Handumdrehen liefen die Männer und Frauen von ST 1 zu den Wächtern und rissen diese zu Boden, als sie noch dabei waren, den Staub auszuspucken.
Franzi packte einen von ihnen, am Kragen.
„Wo ist der Boss von eurem Haufen?“
Der Mann aber weigerte such zu reden.
„Von mir erfährst du nichts.“
Doch noch aufdringlicher musste sie gar nicht werden, denn der Mann, der diese Einrichtung leitete, kam aus seiner Residenz.
Er lief, mehr als nur selbstsicher, auf Daniel zu.
„Ich bin Turis und der Herr dieses Hauses, was maßt ihr euch an zu sein, dass ihr es wagt, hier gewaltsam einzudringen?“
Daniel hielt dem Blick stand.
„Ihr habt vor ein einigen Jahren, fünf von unseren Leuten gefangen genommen und diese sehr gewaltsam versklavt.
Wir verlangen sie zurück, ansonsten sind wir leider gezwungen, Gewalt anzuwenden und das wollen sie sicher nicht.“
Turis lachte ihn nur aus.
„Du bist vielleicht ein Narr, glaubst du denn wirklich dass ich vor euch Angst haben sollte, ihr wisst doch gar nicht, wem ich diene.“
Daniel konterte schnell.
„Und du solltest wissen, das wir diejenigen gewesen sind, die erst vor kurzem alle Goa´Uld in den Untergang, getrieben haben.“
Turis wurde jetzt etwas leiser.
„Ihr seit Tau´Ri?“
Noch bevor Daniel dies bestätigen konnte, übernahm Franzi das Wort, sie wurde dabei immer ungehaltener.
„Ja sind wir und jetzt hör mir zu, du wirst uns die Liste mit alle deinen „Kunden“ geben, oder wir machen hier alles dem Erdboden gleich.“
Turis aber bockte weiter.
„Wenn ich euch diese Liste geben sollte, werde ich sterben, ihr habt doch keine Ahnung, wie viele mächtige Leute, da hinter stehen.“
Ralf zuckte nur mit den Schultern.
„Das ist dein Pech und tu, was meine Kommandantin dir sagt, sonst werden wir wirklich sehr ungemütlich werden.“
Der Stabsfeldwebel nahm sein Gewehr hoch, zielte auf Turis rechtes Bein, wartete aber noch auf Franzis Befehl.

Die Lage war sehr angespannt, da inzwischen auch einige der Sklaven in den Hof gekommen waren, da sie den Lärm gehört hatten.
Sie kamen alle, ganz langsam aus ihren Kammern, weil sie sich schon gar nicht mehr erinnern konnten, wie es war, frei zu laufen.

Eine Minute später, konnte man immer noch eine Stecknadel fallen hören, wenn nur der Wind nicht so laut pfeifen würde.
Die Wachen knieten auf dem Boden, ihr Boss stand mit erhobenen Händen neben ihm und die Erdensoldaten richteten ihre Waffen auf alle.
„Ich hab sie.“
Im selben Moment kam Vala, die Elena bei sich führte, angestürmt und wedelte, in ihrer Hand mit ein paar Papieren herum.
Vala und Elena waren, nach Teal´Cs Stabwaffenschüssen, als der Staub sich noch nicht gelegt hatte, an den Wachen vorbei, in das Haupthaus gelaufen.
Sie gab die Dokumente an Daniel.
„Zum Glück wusste Elena, wo dass Büro von dem Kerl war, da sie hier lange als Leibsklavin dienen musste.“
Daniel legte seine Hand auf die Schulter der Russischen Wissenschaftlerin.
„Ist das wahr?“
Sie nickte nur knapp.
„Ja, er hat mich erst vor halben Jahr, als ich ihm langweilig wurde, an den Wirt verlauft, aber ich habe ein gutes Erinnerungsvermögen.“
Daniel verneigte sich leicht, und überflog die Papiere.
„Das werd ich ziemlich schnell übersetzt haben, die Schrift ist identisch mit der von P9Y681, auch wenn die Schrift saumäßig ist.“
Franzi grinste und sah zu Ralf und Teal´C.
„Alle Wachen und der Kerl werden gefesselt, danach vermint ihr den Komplex mit allem C4, dass wir dabei haben.“
Die beiden gingen sofort daran, ihren Befehl auszuführen, als die Frau Oberstleutnant sich an Daniel, Vala und Elena wandte.
„Ihr beiden werdet mit den Sklaven reden und ihnen sagen, dass jetzt alles in Ordnung ist und sie Elena, bleiben bei mir.“
Eine halbe Stunde später waren die Sklaven alle frei und mit den gefangenen Wachen vor der Einrichtung.
Franzi ließ die Sklavenschule dann teilweise sprengen, was den bisherigen Herrn, Wut in ihre Gesichter trieb.
Anschließend gingen sie zurück zum Tor, aber die Sklaven ließen sie zurück, die sollten noch auf weitere Erdenkommandos warten.
Die Aufseher und der Boss würden in eine Strafkolonie der Erde kommen, wo sie sich für die Verbrechen verantworten müssten.


Zwei Tage später:

Ein Konvoi von acht Männern kam zu einer Triniummine, um sich von den Abbaumethoden, ein Bild zu machen.
Es waren Händler, die ins Bergbaugeschäft einsteigen wollten und vorher noch die jeweiligen Minen überprüften.
„Seht ihr den Rauch da?“
„Was ist denn da los?“
„Gab es einen Unfall?“
Den Händlern, die allesamt kaum Moralisches Gewissen besaßen und es so egal war, dass sie dort Sklaven anfinden würden, bekamen einen, riesigen Schock.
„Das kann doch nicht sein…“
Die Mine und die Vorplätze waren komplett nieder gebrannt worden, die Aufseher allesamt, tot am Boden.
Der Hauptstollen war eingestürzt, es gab mehrere kleine Brände, und überall waren Leichen, aber nur von den Aufsehern.
Kein einziger Sklave war noch sehen, dafür sah es allerdings so aus, als ob viele der Wächter hingerichtet wären.
„Wer will uns da aus dem Geschäft drängen?“
Ein Mann war aber noch am Leben, festgebunden an einen Mast, er sah übel zugerichtet aus und würde bald sterben.
„Flieht, bevor sie zurückkommen.“
Er wurde von einem, der Ankömmlinge am Kragen gepackt.
„Was ist hier passiert?“
Die Antwort dauerte eine Sekunde.
„Es waren Tau´Ri, sie haben uns angegriffen und die ganzen Sklaven befreit, danach töteten sie, gnadenlos alle Aufseher.“
Der festgebundene starb dann, da seine Verletzungen doch zu groß waren, während unter den Geschäftsleuten Angst hoch kam.
Das Massaker, es war zweifelsohne eines, dass sich hier abgespielt hatte, war an Brutalität nur schwer zu übertrumpfen.


Zur selben Zeit, ein anderer Unbekannter Planet:

Ein wohlhabender Mann, der sich heute amüsieren wollte, ging seiner Stadt in eine bestimmte Gasse, wo ein bekanntes Bordell stand.
Er wollte es sich mal wieder gut gehen lassen und das Interesse an seiner Frau war schon sehr abgeschwollen.
In diesem Hause, fand heute eine Sklavenauktion statt, wo Zwangsprostituierte zum Verlauf angeboten wurden.
Als er zur Tür hereinkam, musste er sich aber fest übergeben, als er die grausam zugerichtete Leiche der Puffmutter sah.
„Was ist denn hier passiert… das ist doch unmöglich…?“
Er wollte vor Schreck schon wieder gehen, aber dann siegte doch seine Neugier, weswegen er die Zimmer absuchte.
Doch zu seinem Pech sollte er ausschließlich Tote vorfinden, welche ohne Mitleid, über den Haufen geschossen waren.
„Wer tut so was nur…?“
Es wurde immer schlimmer, da überall weitere Leichen zu sehen waren, von Zuhältern, sowie anderen Käufern.
Teils waren diese Männer im Bett überrascht worden, weil man einigen von hinten die Kehlen aufgeschnitten hatte.
Allerdings war nicht eine einzige Mädchenleiche zu sehen, die angeboten werden sollten, was den Mann verunsicherte.
Schließlich bemerkte er ein sehr großes Pergament, dass man deutlich aufgehängt hatte, um in in die Augen zu stechen.
„Dies ist die letzte Warnung, wenn wir auf diesem Planeten noch einmal Sklaverei bekämpfen müssen, werden die nächsten Schläge immer härter…“
Kapitel 5 by Atlan
6.05 Offenbarung
von Atlan




Jules hatte endlich vor fünf Tagen entbunden und lag nun auf der Krankenstation des STK. Glücklich lag sie in ihrem Bett und starrte mit hinterm Kopf verschränkten Armen an die Decke. Ihr Babybauch war immer noch zu sehen, aber der würde auch in kürzester Zeit verschwunden sein. Vor allem da sie schon längst wieder fleißig Sport in der Turnhalle des Komplexes trieb, was Doc Roth jedoch gar nicht gefiel.

„Hey, Jules“, kam es von Franzi und Daniel fast gleichzeitig, als sie in die Krankenstation eintraten. Jules richtete sich auf und grinste. „Na, wer besucht mich denn da...“
„Sorry, wir waren noch auf einer Mission bei den Remanern“, entschuldigte sich Franzi, umarmte Jules und küsste sie auf die Wange. „Glückwunsch.“ Sie stellte noch einen großen Blumenstrauß auf den Nachttisch und ließ dann Daniel zu Jules.
„Auch von den Anderen alles Gute“, sagte Daniel, umarmte Jules und überreichte ihr einen kleinen Teddybären mit Feldbluse an. „Die Idee kommt von Ralf und Müller.“
„Danke, das freut mich.“, sagte Jules grinsend und sah sich um. „Hatten Teal‘C und Ralf keine Lust herzukommen, oder warum sind die nicht da?“
„Die Beiden haben noch einen kleinen Abstecher nach Chulack gemacht. Teal‘C wollte mit Bra‘Tak über seinen Standpunkt zu Gerak sprechen, seine Unterstützung anbieten und Ralf begleitet ihn“, antwortete Daniel.
„Ralf ist doch nur dabei, weil er unbedingt mal wieder Ish‘Ta sehen will, auch wenn Beide behaupten, dass da nichts läuft.“, meinte Franzi grinsend und sah dann auf die Uhr. „Wir müssen dann schon wieder weg, wir haben noch ne Lagebesprechung.
Du verstehst?“
Jules nickte und umarmte Franzi noch einmal, Daniel meinte: „Ich bin froh, dass unsere Planetare Abschreckungswaffe wieder da ist, jetzt wo die Ori immer mehr Leute bekehren.“
Da blieb Jules das Lachen weg, sie wurde leicht zornig. „Noch bin ich nicht wieder da.“ Sie deutete auf den Brief, der neben ihrem Bett lag. „Der ist vom Oberkommando. Sie meinen, dass ich erst einmal sechs Monate Innendienst schieben muss, um mit meiner neuen Kommandogewalt als Leutnant zurechtzufinden.“

Franzi musste sich verkneifen laut aufzulachen. „Du und Innendienst schieben!“
Auch Daniel grinste breit. „Das hälst du doch nicht mal sechs Tage, geschweige dann Monate, aus. Da gibt’s doch keine Gegner, geschweige denn Faustkämpfe und Feuergefechte.“
„Bloß raus hier mit euch!“, rief Jules leicht eingeschnappt und warf mit dem Kopfkissen nach den Beiden, die schnell und lachend, die Krankenstation verließen.


Etwa 200 Kilometer außerhalb von Shanghai:

In China landete etwa zur selben Zeit ein getarntes Goa‘Uld Frachtschiff. Der einzige Insasse an Bord war ein Prior, der das Schiff mit seinen übernatürlichen Kräften, von den Tiefraumsensoren der irdischen Raumflotten, abgeschirmt und zur Erde geflogen hatte. Das Schiff hatte der Prior von Jaffa erhalten, die zu Origin konvertierten und die Erde abgrundtief verachten. Als sich die Frachtluke öffnete, trat der Prior ins Freie und war immer noch erstaunt von den Wolkenkratzern Shanghais, welche er überflogen hatte. Der Prior kannte bisher nur die heilige Stadt Celestis als Stadt, die bis zum Horizont sichtbar war und nach Erzählungen von mehreren Jaffa und Menschen, sollte es auf der Erde noch mehr solche riesigen Städte geben. Der Prior schüttelte schließlich seine Verwunderung ab und setzte sich in Bewegung, auf ein Dorf zu, dass er mit dem Schiff überflogen hatte und dass nur einen knappen Kilometer entfernt war.

Unterwegs schritt der Prior an großen Reisfeldern vorbei und an einigen Bauern, die ihn aber nur etwas erstaunt ansehen. Furcht war von ihnen nicht zu erwarten, denn in dieser ärmlichen Gegend, außerhalb der großen Städte, hatte die Zivilisation noch keinen Einzug gehalten. Es gab keine Fernsehgeräte, geschweige denn Internet oder GBN, sodass hier keiner von den Ori wusste und Beschreibungen von Prioren höchstens aus dritter Hand kannte und selbst das versuchte die chinesische Regierung zu unterbinden.

Der Prior blieb vor den Bauern stehen, die auf den Feldern arbeiteten, schlug das Buch des Ursprungs auf und begann zu predigen. Dank der Macht der Ori würden sie seine Worte verstehen. „Fürchtet nicht die Ori! Fürchtet die Finsternis, die alle Kenntnisse des Universums verschleiert. Glaubt an die Wahrheit aller Dinge und sie wird euch auf den Pfad zur Erlösung führen. Lasst euer altes Leben hinter euch und ergreift die Hand der Ori. Sie werden euch aus diesem kärglichen Leben führen und willkommen heißen im Paradies.“
Der Prior sah auf und blickte die Bauern an, die kurz von ihrer Arbeit abgelassen und ihm zugehört hatten. Gleichgültig senkten sie jetzt wieder ihren Blick und arbeiteten weiter. Der Prior ging weiter, denn diese Menschen waren anscheinend eines so einfachen Gemütes, dass sie nichts verstanden, was er sprach. Er ging weiter zum Dorf, das nur knapp tausend Meter entfernt war.

Wenn man das Dorf sah, war man sich der Armut noch stärker bewusst. Die Hütten der Einwohner waren klein und schmutzig, überall fehlte es an allem. Der Prior wusste, dass er auch hier mit Origin keinen Erfolg hatte, wenn er sie nicht locken würde. Er stieß seinen Stab in den Boden und plötzlich sprießen überall Pflanzen aus dem Boden, die mit ihrer satt grünen Farbe aus der tristen Umgebung herausragten.
Auch auf den Feldern außerhalb der Stadt wurde die Erde sehr fruchtbar und nicht mehr nur Reis wuchs auf ihnen, sondern auch Getreide spross aus dem Boden.
Die Chinesen glaubten ihren Augen kaum. Man hatte ihnen gerade ein Wunder geschenkt. Willig fielen sie erfürchtig auf die Knie und hörten dem Prior zu, der nun anfing in ihrer Sprache zu predigen.

Was der Prior nicht wusste war, dass unter den Bauern auch ein Beamter der chinesischen Geheimpolizei war. Der Polizist zog sich unauffällig zurück und holte sein Funkgerät heraus, um die Ankunft des Priors seinem Hauptquartier zu melden.


Im Vatikan schritt derweil „Kardinal“ Cyrus Glick, Sicherheitsminister des Antikerimperiums, auf einen großen Versammlungsraum zu. Er trug noch ganz brav sein Kardinalsgewand und ging auf den Raum zu, indem sich schon der Papst und die wichtigsten Kirchenfürsten versammelt hat, Glick hatte sie darum gebeten. Als er in den Raum eintrat, nickte er den anderen Männern - er war mit allen von ihnen bekannt - freundlich zu und begrüßte dem Papst, wie es sich gehörte. „Glick, ich hoffe, es hat einen Grund, dass sie uns hierher bestellt haben. Ich werde schließlich nicht jünger.“, meinte Benedict XVI. lovial in diesem vertrauten Umkreis. Glick lächelte kurz, was aber schnell wieder von seinem fünfzigjährigen Gesicht verschwand. „Eure Heiligkeit, ich muss sie leider über etwas informieren, dass sicher Folgen nach sich zieht."
„Und was wäre das?“, fragte der Papst interessiert. Glick zog das Gewand wortlos aus, unter dem die lantheanische Robe eines Ministers hervorkam. „Eure Heiligkeit, ich bin der Sicherheitsminister des Antikerimperiums und Mitglied des Hohen Rates der Antiker.“

Benedict XVI. hatte Mühe sich ein Lachen zu verkneifen, denn er hielt das für einen Witz. „Nein, das ist kein Witz“, fuhr Glick ernst fort. „Nachdem wir uns vor wenigen Tagen auf GBN zu erkennen gegeben hatten, hielten wir es für Zeit, unsere Tarnungen aufzudecken. Ich kann ihnen versichern, dass wir mit der Einschleusung eines von uns in ihre Kirche keine bösen Intentionen verfolgten, noch wollten wir sie damit beleidigen.“
Die hohen Kirchenmänner schienen langsam zu glauben, dass Glick es ernst meinte, was er sagte und nicht einfach nur den Verstand verloren hatte. Die Hälfte von ihnen war einfach nur baff, die andere Hälfte konnte nicht glauben, dass sie jahrelang einen Antiker in ihren Reihen hatten, ohne etwas davon zu wissen.


In dem chinesischen Dorf predigte der Prior den Menschen immer noch und auch aus anderen Dörfern und Siedlungen waren die Menschen gekommen. Die Nachricht, dass auf wundersame Weise die Ernten unbeschreiblich schnell wuchsen und die Erde fruchtbar wurde, hatte sich in Windeseile verbreitet. Der Prior hatte sogar schon einen totkranken Mann von seinen Beschwerden geheilt. Was weder die Menschen noch der Prior wussten war, dass sie unbemerkt von Eliteeinheiten der chinesischen Volksarmee eingekreist wurden. Die Einheiten verhielten sich noch passiv, da man auf die richtige Gelegenheit wartete, den überaus mächtigen Feind zu überwältigen und gefangen zu nehmen. Auf Anordnung Pekings sollte der Prior unbedingt lebend gefasst werden, damit man ihn untersuchen konnte.

Die Chance des Militärs kam, als der Prior das Dorf, dass er ausnahmslos bekehrt hatte, verließ und andere Siedlungen aufsuchen wollte. Auf dem Weg aus dem Dorf hinaus kamen dem Prior zwei verkleidete MPs entgegen, die sich ehrfürchtig verbeugten. „Wir sind aus dem Nachbardorf hergekommen, um von dir von Origin zu erfahren.“, sagte der eine Militärpolizist unterwürfig. Der Prior nickte freudig, schlug das Buch auf und begann daraus vorzulesen. Das gab den beiden MPs die Gelegenheit blitzschnell zwei Elektroschocker zu ziehen und je zweimal abzudrücken. Die kleinen Elektroschockpfeile trafen den Prior direkt, da er unaufmerksam gewesen war und sie nicht abblocken konnte. Unter Schmerzen und Krämpfen, die die Elektroschockpistolen verursachten, ging der Prior ohnmächtig zu Boden. Schnell wurde er vom Militär in Gewahrsam genommen und das Dorf unter Quarantäne gestellt, bis man herausgefunden hatte, ob dort die Priorpest ausgebrochen sein könnte.


Im Vatikan, hatte sich die Überraschung der Kirchenmänner, inzwischen in Erbostheit verwandelt. „Unerhört ist das“, sagte ein Kardinal „sich einfach als einen Mann Gottes auszugeben...“
„Dafür verdienen sie die Exkommunizierung!“, meinte ein Anderer.
Glick, der, wie Papst Benedict, nur ruhig dasaß, nickte nur. „Sie haben sicher in einigen Punkten Recht. Aber sie kennen allerdings auch nicht die ganze komplizierte Lage, in der wir uns seit Jahrtausenden befinden. Falls es ihnen ein Trost ist: Sie sind nicht die Einzigen, die von uns unterwandert wurden.“ Zu den Kardinälen, die sich vorhin über ihn aufgeregt hatten, meinte er lächelnd: „Sie können mich gerne exkommunizieren, wenn sie sich dann besser fühlen, aber sie sollten auch wissen, dass ich viel vom Christentum und von den anderen Weltreligionen halte, wenn ich auch keiner von ihnen angehöre.“
„Wirklich?“, fragte der Papst erstaunt. „Dann sind sie also Agnostiker.“
Glick nickte. „Ja, ich habe mich intensiv mit den verschiedenen Religionen beschäftigt, hauptsächlich aber mit dem Christentum, da ich ja hier eingeschleust wurde. Ich habe viel gutes an diesem Glauben gefunden und halte die zehn Gebote sogar direkter als manches Gesetzbuch, versuche sogar so gut, es geht danach zu leben. Auch gibt es, wie bei allen anderen Religionen, auch im Christentum noch einiges, das verbesserungswürdig ist. Zudem seh ich Jesus nicht als den Sohn Gottes, eher als Philosophen, ähnlich wie vor dem Erstem Konzil von Nicäa, im Jahr 325. Liegt aber wohl an meiner Erziehung und den natürlichen Fähigkeiten unseres Volkes, wenn sie verstehen.“
„Und gleich sagen sie uns noch, dass Jesus gar keine Wunder vollbracht hat“, sagte ein anderer Kirchenmann spöttisch.
Glick konnte ihn aber überraschen, denn er antwortete: „Jesus hat einige dieser Wunder wirklich vollbracht, aber nicht alle. Unsere Beobachter haben damals vermutet, dass er seiner Zeit nicht nur geistig voraus war, sondern auch ein... sagen wir mal Seitensprung der menschlichen Evolution war, eine glückliche Mutation, die seiner Zeit voraus war. Er verfügte über besondere Kräfte, das ist sicher. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen großen Persönlichkeiten, die immer mal wieder auftauchen, wie DaVinci, Einstein, Sokrates und andere. Doch vieles haben sich die Schreiber der Bibel auch dazugedichtet, wenn ich ehrich bin. Ich kann ihnen absolut versichern, dass er kein Wasser in Wein verwandelt oder Fische vervielfältigt hat, dass ist einfach unmöglich. Aber er hat zum Beispiel die Kranken geheilt, was ja sicherlich mehr Wert hat.“

„Ich glaube“, unterbrach Benedict XVI. an dieser Stelle. „dass es erst einmal genug ist. Ich bin sicher, Kardin... Herr Glick, dass sie aufrichtig waren und ich unterhalte mich gerne weiter mit ihnen und anderen Antikern , aber nicht jetzt. Wir müssen jetzt erst einmal diesen Schock verarbeiten.“
Glick nickte verstehend. „Ich bin sicher, dass dann beide Seiten voneinander einiges lernen könnten. Ich alleine könnte ihnen Geschichten aus 309 Lebensjahren erzählen.“
Die Kirchenleute sahen ihn verblüfft an, als Glick dieses „biblische“ Alter nannte.
„Sie sind 309 Jahre alt?“
„Ja, das bin ich. Aber das ist für einen Antiker ein recht junges Alter, es gibt Antiker die bis zu eintausend Jahre alt werden. Aber ich bin nur zur Hälfte Antiker und habe deshalb auch nur eine Lebenserwartung von etwas über 400 Jahren, medizinische Spielereien inbegriffen. Jetzt entschuldigen sie mich bitte, ich muss zurück zum Hohen Rat. Aber ich werde, wenn sie sich von diesem Schock erholt haben, zurückkommen, dann können wir noch einmal in Ruhe reden.“ Glick stand auf und ließ die Kirchenmänner zurück, die allesamt mit offenen Mündern dastanden und kein Wort herausbrachten.


Zwei Stunden, nachdem er betäubt worden war, kam der Prior langsam wieder zu Bewusstsein. Man hatte ihm seiner Sachen und seines Stabes beraubt und ihn an eine Wand des kleinen Raumes gekettet. Auch wenn er gewollt hätte, so hätte der Prior sich durch seine Fesseln nicht bewegen können, er war verschnürrt, wie ein Paket.
Auf der gegenüberliegenden Seite trennte eine mehrere zentimeterdicke Panzerglasscheibe den Raum von einem weiteren, wo vier schwerstbewaffnete Chinesen in ABC Anzügen standen und ihn argwöhnisch ansahen. Ein weiterer Chinese trat zu den Bewaffneten. Aus einem Lautsprecher ertönte kurz darauf seine Stimme: „Prior, du bist nun ein Gefangener der Volksrepublik China. Wenn du kooperierst, passiert dir nichts, aber wenn du dich weigerst, wird das Folgen haben.“
Der Prior sah die vier Chinesen nur trotzig an und antwortete: „Wer die Ori oder einen ihrer Diener angreift, wird sich am heiligen Feuer verbrennen.“
Dieser Spruch wurde mit einem starken Elektroschock honoriert, der von einem hinter dem Prior installierten Schocker ausging. Auf Knopfdruck wurden mehrere Sekundenlang schwere Stromstöße in den Prior gejagt. Dieser versuchte danach seine mentalen Kräfte einzusetzen, scheiterte jedoch unter den Nachwirkungen des Angriff mit dem Elektroschocker und den vielen Schichten Schutzmaterial, die zwischen ihm und den Chinesen war. Schließlich gab er auf und blickte die Chinesen wütend an. „Ich werde schon einen Weg finden, eurem Gefängnis zu entfliegen...“


In Paris betrat derweil ein stadtbekanntes Topmodel im langen Mantel das Fotoartelier. Ihr Manager und alter Bekannter, meinte tadelnd: „Kindchen, du kommst schon wieder zu spät und was trägst du da überhaupt für einen albernen Mantel?“ Das Model lächelte ihren Manager und alle andere Anwesenden leicht an und zog dann den Mantel aus. Darunter kam die Ausgehuniform eines Mitglied der lantheanischen Streitkräfte zum Vorschein, verziert mit Gold und Silber. „Ich habe euch einiges zu erzählen...“


Im STK stand Degenhardt nachdenklich vor dem großen Bildschirm im Kontrollraum, als ST 1 in den Kontrollraum kam. Teal‘C und Ralf waren inzwischen zurückgekehrt und wieder beim Team. „Du wolltest uns sprechen, Boss?“, fragte Franzi unmilitärisch lax. Degenhardt nickte nur. "Ja, aber zuerst einmal: Gute Arbeit war das bei den Remanern und letzte Woche auf Galana. Zusammen mit den Leuten vom Außerplanetaren Amt seit ihr ja all unsere alten Flugzeuge losgeworden, plus Aufträge für J-301 und High-Tech Equitment, plus die Erlaubnis für die Einfuhr von Zivilprodukten. Das bringt der BRD ne Stange Geld ein. Und das hat nur so gut geklappt, weil die Leute euch vertrauen. Gut gemacht."
Franzi winkte ab. "Wir waren doch nur die Aufpasser für die Ramschwarenhändler."
Degenhardt grinste kurz und wies dann auf den Bildschirm, der eine Weltkarte zeigte, auf der auf chinesischem Gebiet ein Punkt rot leuchtete.
„Zum Thema. Heute morgen hat die Tiefraumüberwachung einige Daten auffangen können. Anscheinend handelt es sich dabei um ein getarntes Frachtschiff, das in die Atmosphäre eingetreten ist.“
„Warum haben die das nicht früher herausgefunden?“, fragte Daniel verwirrt. „Ich dachte, unser Überwachungsradius beträgt inzwischen 170 Lichtjahre um die Erde, dazu noch unsere außerplanetaren Basen und Schiffe. “
„Das tut er auch“, erwiderte Degenhardt. "Aber entweder wurde die Tarntechnologie des Schiffes verbessert oder der Pilot hatte Glück und konnte eine der Lücken in unserem Sensorsystems durchfliegen, die momentan noch ausgebessert werden."

„Schwammig“, meinte Ralf nachdenklich. „Solange wir uns das nicht angesehen haben, können wir doch nur spekulieren.“
Degenhardt konnte das nur bestätigen. „Deswegen wird ST 1 auch mit einem getarnten Frachtschiff aufbrechen und sich das ganze Mal aus der Nähe ansehen.
Aber bitte so, dass die chinesische Regierung nicht verärgert wird. Wir bewegen uns schon seit Monaten, ach was Jahren, auf dünnem Eis und die Bundesregierung will endlich mal die Bogen glätten. Also, wie gesagt: Verhaltet euch unauffällig und lasst euch nicht erwischen.“
„Alles klar“, sagte Vala freudig und stapfte zum Ausgang des Kontrollraums. „Dann wollen wir mal.“
Ralf wand sich verblüfft an Franzi. „Seit wann hat unsere Diebin denn das Kommando?“ In seinen Worten steckte mehr Humor, als Tadel. Franzi zuckte nur mit den Schultern und folgte Vala, ebenso wie der Rest des Teams.

Degenhardt blieb zurück und dachte noch eine Weile über die momentane Lage nach, die sich auf der Erde langsam zu entspannen begann. In den Jahren zuvor, als die Alliierten Nationen ihre Macht, die so neu für sie war, ausnutzten und von Sieg zu Sieg über die Goa'Uld eilten, waren sie arrogant geworden, das gab er ohne Hehl zu.
Zu arrogant sogar, denn vor allem im letzten Jahr wurden Statements abgegeben (viele davon von ihm selbst, wofür man ihm im nachhinein das Fell von den Ohren gezogen hatte und ihm versicherte, dass er sich seinen dritten Stern wohl für die nächsten 5 Jahre abschminken konnte), die die Lage auf der Erde angeheizt hatte.
Man hatte, im Machtrausch, wie der General es sich dachte, die Chinesen beleidigt, die Franzosen und fast alle anderen Nationen. Der Handel mit praktisch der halben Welt hatte Schaden genommen, auch wenn Deutschland und Co inzwischen neue Absatzmärkte gefunden hatten. Erst hatte man sich nur wenige Sorgen gemacht, schließlich gehörte man zur Allianz der mächtigsten Nationen, nicht nur der Welt, sondern der gesamten Milchstraße und hatte neue Absätzmärkte überall in der Galaxie, die momentan mit irdischen Produkten des zivilen und militärischen Sektors überrannt wurden. Dennoch, seitdem sie Ori aufgetaucht waren, sorgten die Regierungen der Alliierten Nationen dafür, dass sich die Bogen wieder glätteten und vielleicht auch neue Nationen ins Boot einsteigen würden (natürlich nur, wenn die Asgard damit einverstanden wären). Er verschränkte die Hände hinterm Kopf und murmelte: "Warum ermahne ich die noch, da passiert sowieso wieder irgendwas am Ende..."


In Los Angeles kamen zwei Fünftklässler, Bruder und Schwester, nach dem Läuten zur ersten Stunde in den Klassenraum. Die beiden Zwillinge zogen die Blicke der ganzen Klasse auf sich, da sie in einer einfacheren Kinderanfertigung der üblichen Antikerkleidung die Klasse betraten. Die Lehrerin, die schon anwesend war, sprach sie sofort darauf an. „Jeremy, Linda, was tragt ihr da für komische Sachen?“
Der Junge wand sich an seine Lehrerin. „Mrs. Edwards, ich muss sie darüber informieren, dass wir Antiker sind.“ Die gesamte Klasse brach daraufhin in Gelächter aus und auch die Lehrerin schüttelte nur abfällig den Kopf über die beiden Musterschüler. "Also mal ehrlich, für so kindisch hätte ich euch nicht gehalten. Nun ab auf eure Plätze, wir wollen anfangen. Und für die Zukunft ist schluss mit diesen albernen Aussagen." „Sie wollen einen Beweis? Den sollen sie haben“, sagte der Junge und nickte seiner Schwester zu. Das Mädchen konzentrierte sich daraufhin auf das Lehrerpult und langsam begann es sich vom Boden zu heben und schwebte dann über die Köpfe der Mitschüler hinweg. Da lachte auf einmal niemand mehr über die beiden Antikerkinder, einige verkrochen sich auch ängstlich unter ihre Tische.
Keine Zwei Stunden später waren auch schon die ersten Eltern in der Schule, um ihre Kinder nach Hause zu holen, da sie nicht wollten, dass ihre Kinder zusammen mit „Aliens“ zur Schule gingen.
"Kommt Kinder, bevor die euch noch unsichtlich verderben..."
Der Rassismus war nicht zu verhehlen und sicherlich nicht der letzte oder gar schlimmste Fall, der noch auftreten sollte...


Es war später Nachmittag, als der Prior, nach studenlanger Meditation, die Augen aufschlug, konzentrierte er alle seine geistigen Kräfte auf eine gewaltige Aktion.
Mit einem Mal sprengte er seine Ketten, zerstörte den Elektroschocker und sprengte die Wand mit der Tür. Doch die Chinesen reagierten schnell und setzten Giftgas in dem Raum frei. Dies konnte den Prior nur kurz bremsen. Zuerst wurde er von dem Gasangriff in die Knie gezwungen, hatte sich aber nach einer Minute schon wieder soweit erholt und resistent gemacht, dass das Gift ihm nichts mehr ausmachte. Mit einer Handbewegung brachte der Prior Wände zum Einsturz und begann mit seinen telekinethischen Kräften chinesische Soldaten zu töten. Mit einfachen in seinen Gedanken ausgesprochenen Befehlen, brach er ein Dutzend und mehr Genicke und bahnte sich einen Weg raus aus dem Komplex. In seinen Gedanken versuchte er seinen Stab zu orten, der sich zwei Ebenen über ihm befand. Hier würde er nicht mehr lange verweilen.

Die Chinesen waren so gut wie hilflos, denn keiner von ihnen hatte mit so etwas wie dem Prior Erfahrung, noch waren sie entsprechend ausgerüstet. Einige feuerten einfach nur unentwegt im Dauerfeuer aus ihren Waffen aus den Prior, in der Hoffnung, dass ihn das vielleicht stoppen könnte oder zumindeste aufhalten würde. Der stoppte die Projektile doch mitten im Flug und schickte sie zu ihren Besitzern, sie damit tötete. Nach nur wenigen Minuten, in denen der Prior eine blutige Spur der Verwüstung hinterlassen hatte, fand er den Raum, wo sich seine Kutte und sein Stab befanden. Schnell streifte er sich seine Kutte über, da er nicht vorhatte, weiterhin die Sträflingskleidung der Menschen zu tragen und ergriff seinen Stab.
„Da drüben ist er!“, schrie plötzlich ein chinesischer MP und ließ zusammen mit seinem Begleiter, einen Bluthund auf den Prior los. Der wand sich schnell in die Richtung der Angreifer und lächelte leicht. Die Hunde waren für ihn, wie ein Geschenk. Sein Stab leuchtete kurz auf und plötzlich fingen die Hunde an sich zu verwandeln. Ihre Größe und Masse nahm um fast das Doppelte zu, ihre scharfen Zähne wurden noch größer und ihre Prangen wurden immer gewaltiger. Sie hatten sich zu Höllenhunden entwickelt, wie sie die Priore gerne einsetzten. „Greift an, meine Geschöpfe, zeigt den Ungläubigen kein Erbarmen!“, befahl der Prior den Hunden, die sofort kehrt machten und ihren ehemaligen Herrschern, den MPs, an die Kehle sprangen und sie bei lebendigem Leib zerfleischten. Die Chinesen waren nun endgültig auf der Flucht und ließen den Prior einfach nur passieren, der sich weiterhin seinen Weg raus aus der Anlage bahnte.

Als er schließlich draußen war, wieder beschützt durch seine Kräfte und durch seinen Stab, konnten auch die chinesischen Bodentruppen, die sich außerhalb aufgehalten hatten, nicht bremsen. Unter schwerem Beschuss ging der Prior auf Shanghai zu, das nur wenige Kilometer entfernt lag, und nahm sich dabei sehr viel Zeit.
„Nun werde ich den Menschen in dieser großen Stadt das Wort der Ori bringen“, sagte er zu sich selbst.Aber so sollte es nicht sein, denn plötzlich enttarnte sich über ihm ein Frachtschiff und holte ihn mit seinen Ringen an Bord, erneut übertölpelt, sodass er sich nicht auf die neue Situation einstellen und sich beschützen konnte.Im Frachtabteil des Frachtschiffs, das von ST 1 bemannt wurde, war die Luft mit einem starken, außerirdischen Betäubungsmittel versetzt und es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Prior erneut ins Reich der Träume geschickt wurde. Zusätzlich verpasste Franzi ihm noch einen Schlag aus der Zat, wodurch er ins Reich der Träme fiel. Das Frachtschiff tarnte sich wieder und flog davon, während die chinesischen Befehlshaber nur sauer hinterher blickte, sich aber damit tröstete, dass die Regierung sicher eine Art Entschädigung raushauen konnte und die Volksarmee sich damit rühmen konnte als erste Erdenmenschen einen Prior gefangen zu haben, wenn auch nur für kurze Zeit...


In Hollywood fand am selben Abend, im Grauman's Chinese Theatre, die Weltpremiere des neuen Films von Roland Emmerich statt, Stargate 2 - „Die Goa‘Uld Kriege“, in dem es um ST 1's Beteiligung am Krieg ging und sich vor allem auf die letzten Tage konzentrierte.
Geladen war auch Major Müller, der erneut als Militärberater fungiert hatte. Als sein Wagen an den roten Teppich gefahren kam, stieg er aus und ging den roten Teppich entlang und wurde von Emmerich empfangen. Der Regisseur reichte ihm die Hand.
„Major, schön, dass sie kommen konnten.“
„Das lass ich mir doch nicht entgehen“, meinte Müller amüsiert und wollte schon mit Emmerich in das Kino gehen. Als plötzlich ein Jumper vor dem roten Teppich niederging und die Schlange der Autos aufhielt.

„Ein Jumper?“, stieß Müller verwirrt aus. Da öffnete sich auch schon die Luke und Charlize Theron, die ebenfalls in dem Film mitspielte, stieg aus und meinte zu einem der Boys, die die Wagen einparkten: „Einparken, aber wehe ich sehe nachher auch nur einen Kratzer.“ Sie lächelte fast schelmisch. Dann ging die junge Schauspielerin an Emmerich und Müller vorbei, die sie nur verwirrt anstarrten.
"Die auch..."
"Mann, und ich dachte, sie zu kennen..."
Peter Müller holte sofort sein Handy hervor und wählte die Nummer des STK.
"Hier Major Müller. Sie werden mir nicht glauben, wer ein Antiker ist... "
Währenddessen zerbrach der Boy sich den Kopf darüber, wie er denn einen Jumper einparken sollte, zumal er kein Antikergen besaß. Erst fünf Minuten später wurde der Trubel aufgelöst, als sich der Jumper per Auto-Pilot von Boden erhebte und davon flog.


Im STK brachte derweil ST 1 den noch ausgeknockten Prior in eine Überwachungszelle. Sie hievten ihn auf ein Bett und schnallten ihn darauf an. Als das getan war, meinte Franzi grinsend: „So, jetzt kann der erst mal ne Weile schmoren.“
Doch daraus wurde nichts, denn der Prior wachte augenblicklich auf und nutzte erneut das letzte bisschen seiner gebündelten Kraft, um Teal‘C und Vala gegen die nächste Wand zu schleudern. Mittel- bis schwerverletzt, mit Knöchenbrüchen und Quetschungen, gingen beide zu Boden, Daniel und Ralf waren sofort bei ihnen, um Erste Hilfe zu leisten. Franzi zückte ihre Zat und feuerte auf den geschwächten Prior. „Das wirst du noch bereuen!“

Als der Prior das nächste Mal erwachte, war er auf einem Metallstuhl fixiert und konnte sich um kein Stück bewegen. Außerdem hing er an einem Tropf, dessen Inhalt ihn lethargisch machen sollte. Da kam dann auch schon Jules in den Raum und knackte mit den Fingern. „So, mein Kleiner. Ich war ein paar Monate weg vom Fenster, aber du bist das perfekte Trainingsobjekt, um wieder in Form zu kommen.“
Dabei grinste sie fast schon diabolisch und hatte den finstersten Blick drauf, den man sich nur vorstellen konnte.
"Weiche, du Hexe", meinte der Prior nur. "Bisher hat noch niemand von eurer Art etwas aus mir herausbekommen, warum solltest du das also?"
Jules legte einen Arm auf die Lehne des Metallstuhls. "Weil ich, im Gegensatz zu den anderen, eine klinische Psychoathin bin, die gerade ein Kind gekriegt hat und deren Vagina immer noch extrem eingerissen ist und furchtbar juckt." Sie stellte sich vor ihn und zückte ihr Kampfmesser, spielte etwas damit. "Also, wollen wir doch mal." Sie leckte die Klinge des Messers ab. "Schade, dass du meine Akte nicht kennst. Sonst wüsstest du, dass ich mit deinem rechten Auge anfange und mich dann immer weiter durch dein Gesicht schneide, bis ich Infos kriege." Sie benahm sich extra so verrückt, um den Prior einzuschüchtern, aber irgendwie war es einfach nur ein Riesenspaß.

Nicht so aber für den Prior, denn dem wurde es jetzt zu viel, die Heidin war ja total verrückt. Inzwischem war ihm auch klar, dass er, auch wenn er ausbrechen wurde, ihn immer wieder eingefangen würde und dann würde man diese Verrückte erneut auf ihn zulassen, bis er irgendwann doch etwas verraten würde, nur um einmal auszuspannen. Doch dazu durfte er es nicht kommen lassen, so hatte man es ihm im Prior-Seminar gelehrt. Also führte er die letzte Handlung eines Priors in Gefangenschaft aus, der nichts mehr zu verlieren hatte, und begann Selbstmord. "Ehre sei den Ori."
Sofort entzündete er sich, wie von Geisterhand und verbrannte innerhalb von zwei Sekunden zu einem kleinen Aschehaufen.
Wütend und enttäuscht, verließ Jules die Zelle, während zwei Soldaten die Zelle mit Feuerlöschern bewaffnet stürmten, um das Feuer einzudämmen.
„Konnte der das nicht tun, nachdem ich mich wieder ein wenig eingearbeitet hab? Dabei hab ich tagelang an meinem Psycho-Image gearbeitet. Egoist...“


Spät in der Nacht trafen sich unter dem Vatikan, in der Antikerstadt, die Mitglieder des Hohen Rates. „Ich bin überrascht“, begann ein älteres Ratsmitglied. „dass es am Anfang gleich so gut gelaufen ist. Die meisten Menschen, denen wir uns heute schon offenbart haben, haben uns positiv aufgenommen. Nur ganz wenige lehnen uns ab, darunter die Fundamentalisten. Einige Regierungen regen sich auch nur darüber auf, dass wir uns nicht schon früher zu Wort gemeldet haben.
Das ist mehr, als wir uns noch vor einer Generation erhofften.“
Glick konnte dem voll und ganz zustimmen.
„Selbst der Papst ist nicht so ausgerastet, wie ich es befürchtet hatte, ebenso wenig die anderen Kleriker. Aber man hat schon gemerkt, dass die das nicht auf sich sitzen lassen. Ich erwarte eine richtige Reaktion in einigen Tagen, wenn sich der Staub gelegt hat und sie den Schock verdaut haben.“
Armelia nickte langsam. „Stimmt, aber mal was anderes: Was ist mit dem Prior, der heute auf der Erde gelandet war? Er wird ganz sicher nicht der Letzte bleiben.“
„Doch und dafür werden wir sorgen“, meinte auf einmal Artus, ehemaliger König der Briten und Ratsvorsitzender, und beugte sich leicht vor. „Wir sind bald soweit, dass wir aktiv eingreifen können. Die ersten Vorbereitungen werden getroffen und in etwa einem halben Jahr können wir mit den Ori endlich die Revanchepartie spielen. Danach wird alles besser, ihr werdet sehen.“
Der Hohe Rat tagte noch eine weitere halbe Stunde über die Politik der Demaskierung, die sie nun verfolgten und über die Origefahr, dann löste sich der Rat wieder auf und verschwand wieder im Dunklen der Anonymität.



Ende der Folge
Kapitel 6 by Atlan
6.06 Erstes Aufeinanderprallen
von Colonel Maybourne



Tausende Menschen standen andächtig um einen Prior herum, der von einem Burgzinnen aus eine Predigt hielt.
Er war schon seit einer Woche auf dem Planeten, da er von Dorf zu Dorf wanderte, um diesen Menschen Origin zu predigen.
Und da es auf dem Planeten auch keinerlei Widerstand, gegen diese Religion gab, konnte der Prior ohne Gewalt vorgehen.
„Fürchtet euch nicht vor den Ori, denn sie bringen das Licht und die Wärme in unsere Herzen, auf das sie ewig erblühen…
…Ehre sei den Ori.“
Die Andacht war beendet und viele Menschen knieten noch vor dem Prior, hielten ihre Hände vor sich gefaltet.
„Ehre sei den Ori.“
Was keiner dieser Menschen wusste, dass auch das Topteam des Sternentorkommandos, unter den Menschen war.
Sie befanden sich auf einer verdeckten Mission und da Vala immer noch schwer verletzt war, auch diesmal nur zu viert.
Nachdem der Prior sie gegen eine Wand geschleudert hatte, waren mehrere ihrer Knochen, zu schwer, gebrochen.
Daniel blickte zu Franzi.
„Ich hatte doch schon gleich nach dem Krieg gesagt, dass wir uns um die Menschen kümmern müssen, sonst gibt es nur Chaos.“
Sie stimmte ihm zu.
„Da hast du ja Recht, aber wir konnten unmöglich Entwicklungshilfe, für über 1.000 Planeten, oder mehr geben.“
Er verdrehte die Augen.
„Das ist mir klar, aber es nun mal unbestreitbar, dass ausschließlich unser Nichteingreifen, die schnellen Erfolge der Ori belegt.“
Teal´C sah den Wissenschaftler fragend an.
„Wie meinst du das, Daniel Jackson?“
Selbiger holte noch mal tief Luft.
„Ich bin der Meinung, dass die Ori nur deswegen so schnell vorankommen, da die Menschen, sich selbst überlassen wurden.
Nach dem Ende, der Goa´Uld, hatten wir nur uns um wenige Welten gekümmert, daher laufen die anderen den Ori freudig in die Arme.“
Das sah der Jaffa auch ein.
„Ich verstehe und kann dir versichern, dass der Hohe Rat der Jaffanation, dieselben Probleme hat, hinter vorgehaltener Hand natürlich.“
Sie gingen weiter, da keiner durch zu laute Worte, einen der Menschen auf sich aufmerksam machen wollte und so den Prior.

ST 1 hatte die Stadt schon wieder verlassen und war auf dem Rückweg zum Sternentor, als es Rauch aus einem Nachbardorf zu sehen gab.
In der Ortschaft, welche sicher mehr als vier Kilometer, von der jetzigen entfernt war, stiegen dicke Rauchsäulen auf.
Ralf nahm sein Scharfschützengewehr und sah durch das Zielfernrohr, wegen der fast ebenen Graßflächen konnte man weit sehen.
„Das werdet ihr nicht glauben, der gesamte Ort ist völlig am Brennen, da steht kein Haus, das nicht hell lodert.“
Franzi nahm ebenfalls ihren Feldstecher hoch, aber auch sie erblickte nur eine Stadt, die total verkohlt war.
„Hey, ich verstehe das nicht, die Menschen haben sich doch den Ori gebeugt, warum werden sie dann noch getötet?“
Auf einmal bekam Teal´C einen fahlen Gesichtsausdruck, weil er zu ahnen begann, wer dafür verantwortlich war.
„Das sind nicht die Ori gewesen, glaubt mir.“
Daniel dachte eine Sekunde nach.
„Nein, sag mir, dass das nicht wahr sein soll…“
Doch es war zu spät, im nächsten Moment flogen ihnen Stabwaffenentladungen um die Ohren und verfehlen alle nur knapp.
Ralf riss Franzi runter.
„Das sind Anubis Truppen…weh hier.“
Plasmastöße zogen langsam an ihnen vorbei, doch diesmal handelte sich nur um einen kleinen Aufklärungstrupp, der voraus ging.
Zwei Entladungen zerfetzen einen kleinen Baum, als sich Franzi auf den Boden warf und den ersten beiden Jaffa, einen Kopfschuss verpasste.
Beide waren sofort tot, weswegen sich die anderen, aus dem Vierer Trupp, hinter einem Baum in Deckung brachten.
Ralf legte sein Gewehr an, zielte dabei sehr genau, eliminierte den dritten Krieger von Anubis und lud nach.
„Ich brauche mal schnell eine Ablenkung, der Mistkerl ist genau hinter diesem blöden Baum, wo er Wurzeln schlägt.“
Franzi sah zu Daniel, der nur entnervt die Augen verdrehte.
„War ja klar…“
Gleichzeitig rollte er zur Seite, rappelte sich auf, bevor er losrannte, was den Jaffa veranlasste, aus der Deckung zu kommen.
Sikermann konnte ihn sehr schnell erschießen, wodurch ihre unmittelbare Gefahr erstmal, ein wenig gebannt war.
Franzi schlug Daniel auf die Schulter.
„Gut gemacht, aber lass uns nach der Stadt sehen…“
Sie gingen auf die Spitze des Hügels, doch der Anblick war erschreckend, weil die Stadt, vor ihnen nieder gemährt wurde.
Die Jaffa schossen auf jeden Menschen, den sie anfanden, selbst die Kinder wurden von ihnen nicht verschont.
Mit äußerster Brutalität, metzelten sie diese Ortschaft nieder und ließen nicht einen Menschen am Leben, auch die nicht, die sich ergaben.


GBN Abendnachrichten:

In den Täglichen Berichterstattungen, wurde über ein neues Handelsabkommen, zwischen den Menschen und Oanes berichtet.
In den letzten Monaten, hatten die Fischwesen mit den Menschen stärker verhandelt, weil es, nach dem die Goa´Uld untergingen, neue Interessen gab.
Besonders die hochwertige Mikrotechnologie der Oanes, fand großes Interesse bei Firmen auf der Erde, im Besonderen, bei der Computerproduktion.
Das Abkommen wurde in Washington getroffen, wo Dr. Elisabeth Weir diese Verhandlungen, für die neue Präsidentin, Carolyn Kennedy, führte.
Die Sprecherin führte die wichtigsten Punkte aus.
„Die Oanes haben sich in den Abschließenden Verhandlungen sehr großzügig erwiesen, da sie nur geringfügige Gegenleistungen erwarten.
Wie schon früher schon mehrfach erwähnt, ist das Politische System der Oanes, recht stark an den Sozialismus angelehnt.
Aus diesem Grund lehnen sie Finanzielle Gegenleistungen ab und übergeben die Technologie, im Austausch gegen Rohstoffe.“
Die Sprecherin machte eine kurze Pause.
„Die Vereinigten Staaten von Amerika werden, in Kooperation mit den anderen Nationen der Stargateallianz, umfassende Lieferungen an Trinium, sicherstellen.
Da auf der Heimatwelt der Oanes seit jeher eine Knappheit an Erzen herrscht, ist das die beste Alternative für alle Beteiligten.“
Anschließend wurde nach Washington geschaltet, wo die Präsidentin der Vereinigten Staaten, mit den Vertretern der Oanes vor die Kameras trat.
„Das heutige Handels- und Technologieabkommen ist ein großer Schritt für beide Seiten, von daher begrüßen wir das Entgegenkommen, der Oanes.
In den nächsten Monaten werden die Vereinigten Staaten außerdem eine kleine Diplomatische Mission, auf dem Heimatplaneten der Oanes, eröffnen.
Ich hoffe, dass das nur der erste Schritt ist, auf einem groß angelegten Plan, die ganze Galaxie in Frieden und Handel zu vereinigen.“
In der nächsten Sekunde war wieder die Nachrichtensprecherin zu sehen, wie sie einen neuen Beitrag ankündigte.
„Die Regierungen von Italien und Argentinien haben angekündigt, ihre Zusammenarbeit mit den Erdverteidigungskräften zu verstärken.
Beide Nationen begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Ori eine viel noch schlimmere Bedrohung seien, als die Goa´Uld.
Die Generalstabsvorsitzenden beider Nationen werden am Wochenende in Bonn erwartet, um ihre Vorstellungen zu erläutern.“
Danach wurde ein Bild der Antiker eingeblendet.
„In der Indischen Hauptstadt Neu Delhi wurde am gestrigen Tag, eine Frau auf offener Straße entführt, die sich zuvor als Antikerin ausgab.
Laut Augenzeugen wurde sie, mitten auf einem belebten Platz, in einen dunklen Van gezerrt, der anschließend unauffindbar war.
Es wird vermutet, dass die Frau von Separatisten entführt wurde, die einen offene Anti- Alien Einstellung haben.“
Danach wurde ausgeblendet und einige Werbespots, über die Erdverteidigungsstreitkräfte, in voller Aktion eingeblendet.

Schließlich waren auch die drei Werbespots zu Ende und der nächste Beitrag konnte gezeigt werden, dies Mal war es rein Erdinternes.
Es handelte sich um einen Fall, der nur mit den USA zu tun hatte und den die US Regierung, schnell abgewickelt haben wollte.
„Auf dem Planeten Abydos hat heute der erste Prozesstag, gegen den ehemaligen Senator von Florida, Robert Kinsey begonnen.
Ihm werden unter anderem Verrat, geplanter Einsatz von Massenvernichtungswaffen, Flucht aus Bundesgewahrsam, so wie Verschwörung zum Mord vorgeworfen.“
Danach wurde Kinsey live gezeigt, wie er in den extra für ihn angelegten Gerichtssaal geleitet wurde, umgeben von Wachleuten.
Der Prozess fand auf Abydos statt, weil die US Regierung, um jeden Preis, verhindern wollte, dass Sympathisanten ihn, auf der Erde, befreien würden.
Denn obwohl die Verbrechen, von Kinsey, publik gemacht wurden, genoss er weiterhin große Zustimmung, bei den Erzkonservativen Amerikanern.
Er gab eine kurze Erklärung an die Kameras ab.
„Ich werde mich diesem Prozess stellen, indem ich meine Unschuld, zweifelsohne, beweisen werde und für meine Rechte eintrete.
Das Amerikanische Volk und die ganze Erdbevölkerung sollen wissen, dass ich niemals was gegen das Volk in Sinne führte.
Ich werde aber beweisen, dass in Wahrheit die ehemalige Regierung, unter Präsident Bush die wahren Schuldigen sind.“
Danach wurde ins Studio geblendet.
„Aus dem Lager von Kinseys Anwälten wurde verlautbart, dass sie dem Gericht, umfassendes und entlastendes Material zukommen lassen würden.“
Anschließend wurde ein kurzer Beitrag über ein Dorf gezeigt, dass sich Kolonisten auf Alpha Centauri gebaut hatten.
Kurz nach dem Ende des Krieges waren einige Mutige Pioniere auf den Planeten gezogen, um sich dort ein neues Leben aufzubauen.


An einer kleinen Reihe von Sträuchern:

ST 1 kämpfte sich mühevoll, um jeden einzelnen Zentimeter ringend, durch immer mehr und aggressiver, anstürmende Jaffakolonnen.
Nachdem sie sich, gegen die erste Gruppe bewährt hatten, kamen angelockt durch die lauten Schüsse, weitere Krieger.
Sie versuchten das Team sehr schnell einzukreisen, aber vor allem Dank Franzis umsichtiger Kampfführung, war dies nicht von Erfolg vergönnt.
Sie zog gerade eine Granate und warf sie zur rechten Seite.
„Volle Deckung.“
Der Sprengkörper flog noch vier Sekunden, eh er in eine Gruppe von Jaffakriegern niederging und diese tötete.
Ralf sprang auf und besah sich der Umgebung, da zum ersten Mal seit Minuten, wieder Ruhe eingekehrt war.
„Wir sollten verschwinden, mir geht langsam die Munition aus und ihr scheint auch nicht mal mehr, die Hälfte zu haben.“
Franzi stimmte ihm zu.
„Einverstanden, aber wir müssen sie abhängen, ich denke, dass wir das in den kleinen Hügeln, dort hinten am besten schaffen.“
Teal´C stimmte ihr als erstes zu.
„Da hast du Recht, aber wir sollten uns beeilen, weitere Jaffa sind auf dem Weg und brauchen nicht lange, bis sie hier sind.“
Das Team marschierte schnell, jedoch nicht unvorsichtig, in Richtung der kleinen Hügel, kam auch zügig voran.
Franzi hatte vor, an den Erhebungen vorbei die Jaffa zu umgehen, um dann zum Tor gelangen zu können.
Daniel stoppte auf einmal.
„Hört ihr das auch, dass klingt nach schweren Schritten…?“
ST 1 blieb stehen und sah sich um, nur um etwas zu erblicken, von dem sie dachten, das sie es nie wieder sehen würden.
Ralf erkannte sie als erste, durch sein Zielfernrohr.
„Sind…das nicht Anubis Supersoldaten?“
Franzi riss ihr Fernglas hoch.
„Was, ich dachte, wir hätten die Kerle damals erledigt?“
Da kamen die die Supersoldaten, auch Kullkrieger genannt, näher und feuerten augenblicklich aus beiden Armwaffen auf das Team.
„Die haben uns grade noch gefehlt!“
Teal´C gab Dr. Jackson einen unsanften Stoss, bevor er mit der Zat auf beide Krieger feuerte, aber es sollte nichts helfen.
„Daniel Jackson…runter…“
Er fiel auf die linke Seite, während die beiden feindlichen Krieger, im Dauerfeuer, die ganze Gegend beschossen.
Diese Plasmaentladungen waren um ein vielfaches stärker, kamen dazu auch viel zielgenauer, weshalb Teal´C, an der Hüfte, getroffen wurde.
Er strauchelte, während Franzi und Ralf weiter mit den Gewehren auf die Kull schossen, aber es brachte nichts.
„Wir müssen weg hier…“
Franzi warf zwei Rauchgranaten, wodurch die Kullkrieger verwirrt wurden, eilte dann schnell zu Teal´C.
„Wie geht es dir?“
Er nickte nur schmerzverzerrt auf.
„Es geht mir gut, die Wunde ist nicht tief.“
Danach hievten Daniel und Ralf den Jaffa hoch und liefen davon, während Franzi, ihre letzte, Rauchgranate warf.
Sie drehte sich um und schloss sehr schnell zu den Männern auf, die im Zickzackkurs auf das Sternentor zuliefen.

Von den Kull verfolgt, rannten sie steile Abhänge herunter, mussten dabei aufpassen, dass sie nicht wegbrachen.
Das Gelände war nicht nur abschüssig, sondern durch einige längere Regenfälle auch rutschig und brüchig.
Dies sollte Daniel mitbekommen, als er auf eine Stelle trat, wo es keinerlei Halt gab und er so plötzlich abstürzte.
„Oh nein…nicht schon wieder…“
Alle anderen mussten notgedrungen hinterher springen, was dazu führte, dass ST 1 vor einem Höhleneingang heraus kam.
Franzi blickte nach oben, wo die beiden Kull standen und auf sie zielten.
„In die Höhle, schnell.“
Bevor die Salven sie trafen, schubste Ralf Franzi und Teal´C in den Eingang, da Daniel schon vorgelaufen war.
Im Handumdrehen waren sie erst mal in Sicherheit, doch Franzi wollte jetzt, wirklich auf Nr. Sicher gehen.
„Ralf, geben sie mir ihr C 4, ich hab eine Idee.“
Der Stabsfeldwebel warf ihr seine Ladung zu, ging in die Hocke, bevor seine Leaderin, recht schnell den Sprengstoff versteckte.
Sie brachte das Päckchen direkt unter der Decke an, da der ganze Gang verschlossen werden sollte, wenn ihre Verfolger kämen.
Daniel beäugte dies argwöhnisch.
„Meinst du wirklich, dass die uns folgen?“
Franzi zuckte nur mit den Schultern.
„Ich glaube schon, die Typen sind immerhin Anubis Kriegerelite.“
Nachdem der Fernzünder angebracht war, begaben sie sich ins innere des Höhlenkomplexes, um der Druckwelle zu entgehen.
Sikerman ging voraus, während Franzi nach hinten absicherte, Daniel half Teal´C noch etwas, da der Jaffa noch humpelte.
„Geht es schon wieder?“
Teal´C verneigte sich leicht.
„Ja, ich danke dir, Daniel Jackson.“
Im selben Moment zündete Franzi die Sprengladung, womit sie den Gang hinter sich lautstark verschloss und unpassierbar machte.
Was die vier nicht wussten war, dass die beiden Kullkrieger schon den Höhlen waren und sie erneut jagten.
Allerdings wurden sie, von dem ganzen Geröll, verschüttet und konnten sich auch nicht mehr daraus befreien, obwohl ihre Panzer hielten.


Eine halbe Stunde später, in der Stadt des Priors:

ST 1 war wieder aus der Höhle raus gekommen und fand sich auf einer Anhöhe über der Stadt wieder, von wo aus sie das Massaker mit ansahen.
Die Jaffa von Anubis liefen im Sturmangriff, auf den Prior zu, welcher aber bisher die ganzen Angriffe abwehren konnte.
Mehr als 200 tote Krieger lagen von ihm, weitere liefen schnell mit glühenden Stabwaffen auf ihm zu und scheiterten.
Jedes Mal, wenn sie bis auf wenige Meter an ihn herankommen wollten, wurden die Jaffa von einem grellen Licht geblendet und starben daran.
Zuerst verbrannten ihre Augen, danach fielen sie bewusstlos auf den Boden, wo nach langem Schmerz der Tod kam.
Franzi sah durch ihr Fernglas.
„Das ist doch Irrsinn, die sterben ja wie die Fliegen.“
Teal´C sah sie tadelnd an.
„Anubis fühlt sich sehr stark da er die Priore schon ein paar Mal besiegen konnte, sonst würde er nicht so offensiv vorgehen.“
Das sah auch Sikerman ein.
„Boss, sollen wir die Jaffa ausknipsen, wenn sie diesen Scheißkerl erledigt haben, oder kann ich das jetzt schon machen?“
Sie dachte kurz nach.
„Abwarten, wenn die den Prior erledigen, kann mir das nur recht sein, dann können wir schön nach Hause gehen.“
Im nächsten Augenblick trat ein alter Bekannter, in den Reihen der Jaffa, ans Licht und führte seine Krieger in die Schlacht.
Daniel erkannte ihn als erstes.
„Hey, ist das nicht unser alter Freund Herak?“
Er gab das Fernglas an Teal´C weiter.
„Korrekt und das ist gar nicht gut.“
Herak, der immer noch Anubis erster Primus war, machte sich, im Erd/Goa´Uld Krieg, einen Namen als brutaler Schlächter.
Er ließ mit Freude Gefangene foltern und anschließend exekutieren, wodurch er in der Liste, der meistgesuchten Kriegsverbrecher, weit oben rangierte.

Mitten in der Stadt sah es der Primus von Anubis nur sehr unwillig mit an, wie seine Krieger an dem Prior scheiterten.
„Ihr unfähigen Narren, dafür wird euch unser geliebter Gebieter Anubis noch lange, im Leben nach dem Tode, strafen.“
Die Jaffa spornten die Worte nur umso mehr an, da sie wussten dass es um sie geschehen war, wenn Herak wütend auf sie war.
Schon wieder war eine ganze Welle von ihnen zurückgeschlagen und vernichtet worden, was den Prior nur selig lächeln ließ.
„Und die Ori riefen ihren Feinden zu, lauft und ihr werdet sterben, kniet nieder und ihr werdet in ihre Herrlichkeit aufgenommen sein.“
Herak reichte es jetzt, er ließ die Jaffa stoppen und sah zu seinem Stellvertreter, der ihn sofort verstand und handelte.
„Schickt die Kullkrieger in die Schlacht.“
Hunderte Jaffa traten zur Seite, als sich 50 Kullkrieger auf den Weg machten und schnell auf den Prior zuliefen.
Sie kreisten den Prior von allen Seiten ein, was dieser aber auch wissendlich zulief, da er sich nicht von der Stelle rührte.
Das permanente Feuer, ihrer verbesserten Stabwaffen, setzte dem Prior dann aber schlimmer zu, als er zuerst dachte.
„Und die Unheiligen werden brennen, in den finstersten Feuern der Unterwelt sollen sie bis in alle Zeiten, für ihre Vergehen büßen.“
Schließlich kollabierte der Schild unter dem zu starken Plasmafeuer, woraufhin der Prior eine letzte Tat beging.
Er schickte einen hellblauen, aber dafür auch ziemlich grellen Strahl in den Himmel, bevor er dann schließlich starb.
„Ehre sei den Ori…“
In einem letzten Auflodern verbrannte sein Leib, worauf die Kullkrieger ihr Feuer einstellten und zu Herak sahen.
„Das habt ihr gut gemacht und werdet den Dank, unseres Herrn erfahren, aber vorher müssen die getötet werden, die ihren wahren Gott entehrten.“
Die Jaffa und Kullkrieger richteten ihre Waffen auf die Dorfbevölkerung, die panisch und in voller Angst ihre Arme hochrissen.
Aber das machte auch keinen Unterschied mehr, denn dieses Massaker hatte schon begonnen und die Jaffa gingen mit großer Brutalität vor.


GBN Nachtmagazin:

Zu später Stunde wurde nun auch ein Magazin gesendet, indem es um den Vormarsch der Ori ging und die Versuche, sie zu stoppen.
Erst kürzlich gelang es den Antikern, mal wieder einen Prior gefangen zu nehmen und diesen völlig seiner Kräfte zu rauben.
Doch heute war wieder mal ein Tag der Trauer angesagt, nachdem die Ori einen Planeten, der die Konvertierung verweigerte, auslöschten.
Die Sprecherin hatte dazu auch einen verhärteten Gesichtsausdruck.
„Heute Morgen 7.30 Erdstandartzeit, bestätigte das Alliierte Oberkommando, die vollständige Auslöschung von Latona.
Dieser eigentlich sehr fortschrittliche Planet verweigerte, wie schon so viele zuvor, zu den Ori überzulaufen.
Einen Tag, nachdem der Prior diese Welt wieder verlassen hatte, kamen aus dem Boden, mehr Käfer, als man sehen konnte.“
Es wurden Bilder eingeblendet, auf denen deutlich zu sehen war, wie riesige Käferscharen die Häuser der Hauptstadt entlang kletterten.
„Eine Sonde des STK hat bestätigt, das die gesamte Bevölkerung des Planeten, von weit mehr als 1.600.000 Menschen dabei umkam.
Zunächst hatten sich die Latoner mit ihrer Hauptwaffe, von ihnen Wächter genannt, verteidigt aber das war gegen die Ori nur bedingt von Nutzen.
Nach einigen Stunden der Gegenwehr, brach die Wirkung der Waffe ein und die Käfer waren nicht mehr auszuhalten.“
Eine Sekunde darauf war ein Bild der Rommel zu sehen.
„Die Deutschen Raumstreitkräfte haben sogleich damit begonnen, diesen Planeten mit einem schnell wirkenden Schädlingsbekämpfungsmittel zu bereinigen.
Die FGS Rommel hat 19 Stunden, nachdem der Planet ausgelöscht wurde, eine sehr massiven Angriff mit Giftgas durchgeführt.
Dabei wurden alle Käfer ausgelöscht.“
Das Bild wechselt erneut und zeigte ein Bild von Armelia, wie sie in Washington eintraf, dort auf Präsidentin Kennedy traf.
„Nachdem heutigen Treffen zwischen den Antikern und der US Regierung, haben sich erneut wieder ein paar Antiker zu erkennen gegeben.
Im Krüger Nationalpark ( Südafrika ) hat sich ein Zoologe als Mitglied dieses uralten Volkes, offenbart.“
Danach wurde eine Frau, mit Burka gezeigt.
„Allerdings gab es auch einen, Unangenehmen Zwischenfall, als in Er Riad ( Saudi Arabien ), eine Antikerin verhaftet wurde.
Die Frau hatte sich, als Antikerin zu erkennen gegeben und wurde, wegen Verschandlung des Islams und der Gesetzte des Landes, in Gewahrsam genommen.
Tribun Armelia nahm dazu in Washington Stellung und stieß eine Warnung an das Arabische Königshaus aus.
Wenn der Antikerin, deren Namen uns leider nicht bekannt ist, etwas passiert, sollten sich die Saudis warm anziehen.“
Danach kam eine Mitteilung aus Rom.
„Der Vatikan prüft derzeit ein Exkommunikationsverfahren, gegen Kardinal Cyris Glick, da er ebenfalls ein Antiker ist.
Zwar ist Papst Benedikt derzeit noch dagegen, aber hochrangige Kirchenfürsten halten an der Forderung fest.“
Zu guter letzt wurden auch noch Aufnahmen aus dem Karilosystem gezeigt, wo eine ziemlich beeindruckende Gashaltige Anomalie aufgetaucht war.


In der niedergebrannten Stadt:

Die Jaffa brauchten keine halbe Stunde, um diese Ortschaft dem Erdboden gleich zu machen, dabei ließen sie nicht einen Menschen am Leben.
Viele Dorfeinwohner versuchten sich noch in die Wälder zu entfliehen, doch sie wurden von den Kullkriegern gnadenlos aufgespürt.
Nachdem alles zerstört war, sahen sich die Krieger von Anubis noch nach wertvollen Sachen um, fanden aber keine.
Herak selbst ließ sich den Bürgermeister der Stadt vorführen und tötete ihn dann, nachdem er die Vernichtung seiner Gemeinde mit ansehen musste.
Der Jaffa war dabei wieder mal ziemlich überheblich.
„Und so wird es allen ergehen, die ihren wahren Gott Anubis verstoßen und sich den falschen Götzen hingeben.“
Der Bürgermeister nahm noch mal all seinen Mut zusammen.
„Auch wenn ich sterben werde, so weiß ich, dass ihr mir bald folgen werdet, denn wenn euch die Ori nicht töten, die Tau´Ri tun es sicher.“
Während die Krieger bei diesen Worten wütend wurden, ließ sich Herak davon, nicht mal im Geringsten, beeindrucken.
„Ich werde dich für diese Worte langsam zu Grunde gehen lassen, denn mein Gebieter duldet keine solche Blasphemie.“
Er setzte seine Stabwaffe an, aber zielte nicht auf den Kopf, oder gar das Herz, sondern direkt in die Magengegend.
„Du kannst noch um Gnade bitten…vielleicht schenke ich dir einen schnellen Tod, solltest du deinen Irrglauben einsehen.“
Der Mann schüttelte nur den Kopf.
„Das werde ich nicht und jetzt mach das einzige, was ein Jaffa wirklich gut kann und ermorde einen wehrlosen Menschen.“
Grade als er feuern wollte, kam allerdings ein Jaffakrieger angerannt und hindert Herak daran, die Stabwaffe abzufeuern.
„Herr, aus dem Ja´appa´ai kommen tausende Krieger, die von einem Prior geführt werden, sie haben die Wachen am Tor getötet.“
Herak riss seine Augen auf.
„Was, wie viele sind es?“
Der Jaffa senkte seinen Blick.
„Das kann ich nicht so genau sagen, es mindestens 1.500 wenn nicht sogar über 2.000 Krieger und sie sind schwer bewaffnet.
Sie tragen alle die gleiche Rüstung und haben eigenartige Stabwaffen, an den Gürteln hängen lange Schwerter.“
Der erste Primus von Anubis gab schnelle Handzeichen, woraufhin sich die Krieger, allesamt hinter Trümmern und Ruinen in Deckung brachten.
„Kree Jaffa, wir werden die Feinde unseres Gottes Anubis töten, aber ich will Gefangene, die unserem Gebieter vorgeführt werden können.“
Herak verfolgte eindeutig die Absicht, mit all seinen Jaffakriegern die feindlichen Truppen, in einen Hinterhalt zu locken.
Und für einen normalen Menschen, der die Straße entlang kam, waren die Jaffa auch nicht zu sehen, da sie sich nahezu perfekt versteckten.


STK, Verwaltungstrakt:

Leutnant Julia Tora saß in ihrem Büro und hatte eine derart miese Laune, die es Menschen mit Verstand nicht wagen würden, einzutreten.
Nachdem sie, die Schwangerschaft war gut überstanden, wieder dienstfähig war, hatte jemand im Verteidigungsministerium entschieden, sie Innendienst machen zu lassen.
Offiziell galt der Grund, um sie an ihre neue Position, als Offizier zu gewöhnen, aber steckten auch noch andere Absichten dahinter.
Vielen Menschen war eine Frau, die wie ein kaltherziges Miststück ganze Armeen besiegt, ein moralischer Dorn im Auge.
Und da Jules auch eine Mutter war, ging es um das allgemeine Frauenbild, einer Gesellschaft, die Veränderungen nur langsam akzeptierte.
Was ihr aber im Augenblick ziemlich egal war.
„Ich hasse diesen Kram…!“
Voller Wut schleuderte sie, die Maus ihres Computers, an die Tür, da der Rechner ihr wieder mal Ärger machte.
Mit Computern stand sie nach wie vor auf dem Kriegsfuß, ganz besonders wenn es um immer dieselben, Verwaltungsdateien ging.
„Wenn ich diesen Bastrat von Staatssekretär erwischte…nach warte, du Mistkerl kannst dich schon mal warm anziehen.“
Innerlich kochte sie noch, da sie sich immer noch nicht mit diesem Bürojob angegeben hatte und auf ST 1 hoffte.
Da las sie eine Materialanforderung laut vor.
„Was, ich soll neues Flaggentuch bestellen, weil der CDU Führung, beim letzten STK Besuch die Farben zu matt waren?“
Vor Wut, hierher strafversetzt zu sein und eine Laune von Angela Merkels Lakaien bearbeiten zu dürfen, feuerte sie den ganzen Aktenordner Richtung Tür.
Dort trat allerdings gerade Rene Maier, Wirtin von Jolinar, herein und musste sich auch gleich ducken gehen.
„Na, wenn du jeden so empfängst, dann ist es kein Wunder, dass sogar deine Vorzimmerdame Angst hat, hier rein zu kommen.“
Jules sah sie betrübt an.
„Endschuldige, dass war nicht gegen dich gerichtet, sondern nur ein Anflug von Begeisterung, über meine neuen Job.“
Dabei grinste sie derart zynisch, dass selbst der hinterlistigste Goa´Uld, voller Neid im Boden versunken wäre.
„Und da ich auch noch die allerletzten Anträge, für Politische Wunschkonzerte, auf den Tisch bekomme, dann ist es mal wieder so weit.
Und was führt dich hierher?“
Rene setzte sich zu ihr.
„Franzi hatte mich ganz lieb gebeten, doch mal nach dir zu sehen, weil sie sich Sorgen macht, da du immer weniger zu sehen bist.“
Jules lehnte sich zurück.
„Dann sag ihr, dass es mir gut geht, aber sie soll dafür sorgen, dass ich wieder in den richtigen Einsatz komme, sonst drehe ich noch durch.
Im Ernst, die lassen mich hier eine Schrott machen, den eine Tippse auf 400€, besser machen kann, als ich in 100 Jahren.“
Rene lächelte sie zurück haltend an.
„Ehe du noch wirklich jemandem an die Gurgel gehst, werd ich mal mit dem General reden, ob er da nicht was drehen kann.“
Danach stand sie auf und wurde von Julia mit einem ernst gemeinten und äußerst, dankendem Blick bedacht.


In der zerstörten Stadt:

Die Jaffakrieger lagen immer noch in ihren Stellungen, während sich die Oriarmee gesammelt hatte und geschlossen vorrügte.
Sie marschierten in einem Block auf die Stadt zu, der Prior befand sich in ihrer Mitte, von wo er aus dem Buch des Ursprungs vorlas.
„Und gesalbt sind jene, die bereit sind, für die Pracht und die Herrlichkeit, der Ori zu sterben, wann immer es ihnen abverlangt wird.“
Die Worte waren weit zu hören, da der Prior seine Kräfte benutzte, um den Jaffa damit Angst vor dem Kampf zu machen.
„Und so riefen die Ori jenen zu die sich ihnen verweigerten, brennen werden sie, um immer in der Unterwelt gefangen zu sein.“
Der Prior rammte daraufhin den Stab in den Boden, was einen Durchscheineffekt auf die Jaffa in den Ruinen hatte.
Sie waren nun alle zu sehen, aber bemerkten es selbst nicht, was für sie, ein verhängnisvoller Schwachpunkt werden sollte.
In der ersten Schlachtlinie der Ori, gingen alle Krieger nun in die Hocke, um der hinter ihnen stehenden Reihe kein Hindernis zu sein.
Weil in jeder Reihe 50 Krieger standen, zu den weiteren 50 die sich abgehockt hatten, zielten jetzt 100 Stabwaffen direkt auf die Jaffakrieger.
Allerdings wartete der Commander der Ori noch auf den Feuerbefehl, weswegen er den Prior fragend ansah.
„Herr, auf euren Befehl.“
Dieser gab ihn so sogleich.
„Rächt die Ermordung derer, die sich dem einzig wahren Glauben zugewandt haben und lasst keine Gnade walten.“
In der nächsten Sekunde donnerte ein gewaltiger Hagel, aus Energiegeschossen, auf die Jaffa herab und tötetet über 200 von ihnen.
Der Prior war derart zufrieden, dass er sofort die nächste Welle losschickte.
„Tötet sie alle.“
Mit einem gewaltigen Sturmangriff liefen alle Orisoldaten auf die Jaffa zu, mit ihren Waffen in der Vorhalte gaben sie erste Schüsse ab.
Doch die Jaffa waren keineswegs so demoralisiert, wie der Prior es gedacht hatte, da sie sich sofort auf die Abwehr konzentrierten.
Herak, der einen Monet brauchte, um sich von dem Überraschungsschlag zu erholen, erteilte sofort den Befehl zum Gegenschlag.
„Kree Jaffa, wir werden diesen Planeten, im Namen unseres Gottes Anubis, verteidigen und alle Gotteslästerer töten.“
Augenblicklich erhoben sich seine Krieger und feuerten mit ihren Stabwaffen zurück, dabei fielen immer mehr Orikrieger.
Da die Ori kaum praktische Kampferfahrung hatten, waren sie den Jaffa in direkten Vergleich weit überlegen.
Fast ein fünftel ihrer Armee, fiel innerhalb von nur wenigen Minuten, da sie blindlings in die Falle der Jaffa liefen.

Der Prior, der diese Schlacht von weiter hinten verfolgte, war ziemlich verärgert darüber, dass seine Krieger am verlieren waren.
Zwar kämpften sie ehrenvoll und sehr aufopferungsvoll, um ihren Göttern auch ja zu gefallen, aber gegenüber den Jaffa, waren sie zu unerfahren.
Deswegen schritt der Prior jetzt ein, damit es keine Niederlage gab.
Er rammte seinen Stab hart in den Boden, der sogleich grell erstrahlte und die Jaffa, zum Ziel auserkoren hatte.
„Und so blendeten die Ori ihre Feinde, auf das sie nichts mehr sehen konnten, was ihren Geist von einen wahren Glauben abwandte.“
Die Strahlen bohrten sich tief, in die Augen von Anubis Kriegern und verbrannten ihre Augen in einen leuchtenden Orange.
„Was ist das für einen Hexerei?“
„Ihr Feiglinge…“
„Anubis, mein…“
Allesamt fielen die Jaffakrieger zu Boden, wo sie sich schmerzverzerrt krümmten, die Hände vor den Augen hielten.
Sie bekamen es gar nicht mehr mit, wie sie von den Orikriegern, einfach erschossen wurden, als diese näher kamen.
Doch nun stellten sich die Kullkrieger dem Kampf, sie kamen aus ihren Deckungen, worauf sie auch gleich das Feuer eröffneten.

Wieder und wieder rammte der Prior den Stab in den Boden, um den Kull ebenfalls die Augen zu verbrennen.
Aber was er auch versuchte, es sollte nicht funktionieren und es fielen immer mehr von seinen Kriegern, in der Schlacht.
Die Kull marschierten im Dauerfeuer auf die Orikrieger zu, machten sie wie ein Mähdrescher, einen nach dem anderen nieder.
Doch es gab auch Rückschläge für die Kull, mit dem sie nicht rechneten, weil die Stabwaffen der Ori stärker waren, als alle anderen.
Diese Kampfstäbe konnten wesendlich konzentrierte Stöße von sich geben, mit denen man die Rüstungen der Kull langsam überlud.
Allerdings waren mehrere Treffer nötig, um auch nur einen Supersoldaten, zu Fall zu bringen, wie es Franzi erkannte.
„Ich glaub dass ja jetzt mal nicht, diese Ori Typen können doch tatsächlich, die Rüstungen der Supersoldaten knacken.“
Teal´C verbesserte sie aber gleich.
„Stimmt, aber es sind mehrere Treffer nötig, die Ori können froh sein, dass sie den Kull in der Anzahl überlegen sind.“
Da meldete sich noch Ralf Sikerman.
„Frau Oberstleutnant, die Ori gewinnen, kann ich jetzt einige von denen abknallen, um wieder Gleichstand herzustellen?“
Franzi überlegte kurz, aber erlaubte es schnell.
„Gut, aber leider sind unsere Waffen, nur von kurzer Reichweite, sie müssten das ganze allein durch ziehen.“
Er nickte und machte sich auch gleich daran, den ersten Orisoldaten zu erschießen, was ohne Probleme von Statten ging.
So ging das dann auch gleich, im Sekundentrakt, weiter, da Sikerman nicht umsonst der beste Scharfschütze des STK war.
„Das war der dritte…“
Daniel und Teal´C sicherten zu beiden Seiten ab, um nicht noch von einer Gruppe Feindlicher Krieger überrascht zu werden.
Daniel mahnte sie noch mal.
„Passt aber auf, dass ihr den letzten Orisoldaten erst erschießt, wenn alle Supersoldaten schon tot sind.“
Franzi lächelte ihn ironisch an.
„Für wie dumm hältst du mich eigentlich?“
Daniel aber drehte sich nur pfeifend um, lächelte etwas.
„Kümmert ihr euch um die Typen da unten…“
Direkt in den Kampf eingreifen wollte keiner aus dem Team, da das nun wirklich Selbstmord gewesen wäre.
Ralf aber war dafür ziemlich zielsicher bei der Sache, während Franzi für ihn die Ziele heraus suchte und angab.
„Ich hab einen Kolonnenführer, auf sechs Uhr, er gibt wilde Befehle, sie können ihn gar nicht übersehen…hat ne Halbglatze.“
Sikerman bestätigte.
„Hab ihn.“
Während der Krieger tot zu Boden fiel, was den Orisoldaten ein Rätsel bleiben sollte hatte der Scharfschütze von ST 1 bereits ein neues Ziel erhalten.
„Ralf, jetzt drei auf einmal, direkt auf vier Uhr.“
Franzi hatte die Worte kaum ausgesprochen, da waren auch schon zwei von ihnen tot, ehe der letzte, einen Ausweichkurs lief.
Aber das brachte dem Krieger auch nichts mehr, da Ralf Sikerman ihn schnell nachstellte und mit einem sauberen Kopfschuss erledigte.
Da hob Franzi ihre Hand.
„Warten sie Ralf, die Kull gewinnen jetzt langsam die Oberhand, wenn sie weiter Orisoldaten erschießen, dann siegen Anubis Schweinehunde noch.“
So ging das schließlich eine ganze Weile weiter, immer wenn die Ori die Überhand gewannen und zu siegen drohten, erschoss Sikerman ihre Krieger.
Sie konnten nicht erkennen, dass es nicht die Supersoldaten waren, da sie einfach nicht damit rechneten, dass da noch jemand mit von der Partie war.


STK, drei Stunden später:

Nachdem die Schlacht, zwischen den Ori und Jaffa zum Ende gekommen war, verabschiedete sich auch ST 1 von den Feldern der Toten.
Sie kehrten ins Sternentorkommando zurück, ohne noch auf weitere Feinde zu treffen, bargen aber noch eine Supersoldatenrüstung.
Sie saßen gerade alle, mit dem General, entspannt im Besprechungsraum, wo Daniel das Wort hatte und seinen Bericht beendete.
„Schließlich haben die Ori gesiegt, der Prior und etwa 20 Krieger, verließen das Schlachtfeld, nahmen aber noch Herak gefangen.“
Da musste Degenhardt schmunzeln.
„Um den Scheißkerl weine ich nicht eine Träne, aber es ich finde es auch nicht gut, wenn ein Prior ihn zum Reden bringt.“
Daniel stimmte dem zu.
„Ja, aber ich finde was viel schlimmer ist, dass die Ori jetzt schon Armeen schicken, ohne das wir es verhindern können.
Ich will hier ja nicht zu negativ klingen, aber wenn uns nicht bald etwas einfällt, dann sieht es ganz finster aus.“
Degenhardt schüttelte nur den Kopf.
„Das weiß ich, aber mir fällt auch nicht ein, wie wir das auf die Schnelle ändern können, oder hat von euch einer ne Idee?“
Da räusperte sich Franzi.
„Nun, ich hätte eine Idee, mit der wir den Ori zumindest schon mal den Tag versauen können, um Zeit zu schinden.“
Sie wartete ein paar Sekunden, bevor sie fort fuhr.
„Ihr alle wisst, dass unser Team im Moment nicht vollzählig, ich will ja eigentlich nur meine beste Frau zurück.“
Sebastian Degenhardt blickte sie nachdenklich an.
„Sie wurde in die Verwaltung versetzt und ich kann nicht viel ändern, dieser Befehl stammt direkt aus dem Verteidigungsministerium.
Sie soll dort lernen, wie ein Offizier denkt und arbeitet und vor allem nicht andauernd in den Schlagzeilen stehen.“
Teal´C zog bei dem Kommentar eine Augenbraue hoch.
„Haben uns früher derartige Befehle daran gehindert, dass richtige zu tun, auch sollte es auf die falsche Art sein?“
Der Raum war von einem Herzhaften Lachen erfüllt, da Teal´C solche Zitate nicht gerade oft von sich hören ließ.
Der General hingegen dachte über diese Worte nach und überlegte, ob es einen Konflikt, mit sehr mächtigen Leuten, wert war.

Zwei Stunden später ging Oberstleutnant Franziska Rust in das Büro, wo man Leutnant Julia Tora strafversetzt hatte.
Diese sah gereizt nach oben.
„Wenn du mir keinen Kaffee mitgebracht hast, dann kannst du auch gleich wieder gehen, ich habe zu tun.“
Franzi ließ sich aber nicht beeindrucken.
„Leutnant, Achtung stillgestanden!“
Jules brachte eine Sekunde, um zu realisieren, dass sie Haltung annehmen sollte, sprang dann aber sofort auf.
„Frau Oberstleutnant, Leutnant Julia Tora meldet sich wie befohlen.“
Franziska musterte sie ausgiebig, bevor sie bei den kommenden Worten, ein Lachen mühevoll unterdrücken musste.
„Wie ich gehört habe, gibt es in diesem Büro einen Offizier, der einfach nicht einmal, sich an das Protokoll halten kann.
Das ist natürlich ein Zustand, den man nicht tolerieren kann und aus diesem Grund werden sie versetzt, Frau Leutnant.“
Franzi hielt nur Jules alten Kampfanzug hoch, was dies in einen einzigen Jubelschrei ausarten ließ, der noch weit zu hören war.
Jules riss sich geradezu ihren Dienstanzug vom Leib, schlüpfte in den Kampfanzug und ging mit Franzi in die Kantine.
Kapitel 7 by Atlan
6.07 Verwerfliche Bemühungen
von Atlan




Völlig entkräftigt wurde Franzi von zwei Männern durch einen grauen Korridor geschleift, wobei die Männer nicht gerade zimperlich mit ihr umspringen. Franzi wollte sich, kraftlos, wie sie war, losreißen, schaffte es aber nicht. „Lass das sein, Schlampe!“, knurrte einer der Männer und schlug ihr in die Magenkuhle, was sie zusammensacken ließ. Ohne weitere Versuche sich zu wehren, wurde Franzi in eine kleine, muffig riechende, Zelle gebracht. Überall wuchs Moos und es gab keine Fenster.
Die Männer, sie trugen rote Uniformhemden und schwarze Hosen zu Militärstiefeln, ketteten Franzi an eine der Wände und verschwanden dann. „Hilfe!“, rief Franzi nach einer Weile und hustete dann. Sie befand sich schon eine Weile im Delirium, kalter Schweiß rann ihr über die Stirn. Ihre Stimme war brüchig, als sie langsam sagte: „Rene, ich will dich nur noch einmal sehen, bevor ich sterbe...“
Ihre Fiebergedanken wurden jäh von lauten Schreien unterbrochen, die in der Ferne aufhellten. „Daniel?“, fragte Franzi verwirrt, als sie die Stimme Daniel zuordnete.
Sie versuchte sich noch aufzurichten, sackte aber schnell wieder auf den Boden, die Ketten schnitten ihr ins Fleisch. Kraftlos schloss sie schließlich ihre glasigen Augen und hoffte auf ein Wunder. Sie hoffte nur, dass sie noch einmal aufwachen würde...


Jules rannte, wie vom Teufel gebissen, durch den riesigen Wald. Sie war extrem verdreckt und blutete aus mehreren Wunden, allerdings nicht ernstes. Mit der rechten Hand umklammerte sie eine Zat. Entschlossen versuchte sich die junge Offizierin einen Weg zu bahnen, denn der Boden war rutschig und ein durchkommen durch den engen Wald, war kaum möglich. Ein weiterer Ansporn war für sie, dass sie von mehreren Männern und Hunden verfolgt wurde, während immer wieder das Feuer aus Energiewaffen aufheulte. Ihre Verfolger waren in der Überzahl. Jules murmelte eine Verfluchung und wirbelte herum, als sie eine etwas lichtere Stelle erreicht hatte. Schnell gab sie einen Schuss auf eine Zweiergruppe von Verfolgern ab. Einer sackte betäubt zu Boden, der zweite Verfolger im roten Uniformhemd schoss aus seiner klobigen Energiepistole auf sie. Ein grellgrüner Laserstrahl streifte sie am Arm. Jules schrie vor Schmerz auf, als der mehrere hundert Grad heiße Strahl sie streifte, doch sie schaffte es noch, den zweiten Angreifer zu betäuben. Sie rannte auf eine Baumgruppe zu, während sie aus ihrem Arm blutete. Als sie dahinter in Deckung ging, riss sie ein Stück von ihrem T-Shirt ab, zurrte es sich am Arm, mit der anderen Hand und den Zähnen fest. Sie schnappte noch einige Augenblicke nach Luft, dann sprang sie wieder auf und rannte weiter, um zum Sternentor zu gelangen. Sie musste unbedingt zurück ins STK, da die anderen Teammitglieder immer noch in Gefangenschaft waren. Immer, wenn sie wieder der Schmerz überkam, fluchte sie innerlich, wie ein alter Matrose, der sich nen Tripper eingefangen hatte.


Auf der Erde:

Ein getarntes Frachtschiff war, nach dem geglückten Anflug von der Rückseite der Sonne und dem langsamen Sinkflug, auf dem Anflug, in Richtung des STK. Der Pilot freute sich schon, dass er unbemerkt zur Erde gekommen war, doch da meldete sich sein Scanner. Er hatte doch nicht so viel Glück gehabt, dem Sensornetz der Erde zu entkommen und jetzt, wo er den Schutz des Hyperraums verlassen hatte, waren sie ihm auf den Versen. Mit unglaublichem Tempo näherte sich von hinten eine Alarmrotte J-302 Jäger der deutschen Luftwaffe, um ihn abzufangen. Die neusten Raumjagdgefährte der Deutschen, deren Design an den J-301 erinnerten, aber wesentlich schneidiger war und am Bug einen Hammerhaikopf aufwiesen, riefen das Frachtschiff.
„Außerirdisches Frachtschiff, hier Luftpatrouille Tango Eins, stoppen sie ihren Anflug sofort und folgen sie uns zum nächsten Fliegerhorst, damit sie in Gewahrsam genommen werden können, wegen Verletzung des Gebietes der Erde. Andernfalls sind wir angewiesen, sie aufzuhalten.“

Der Pilot grinste nur und sagte zu sich selbst: „Dann wollen wir mal sehen, was ihr könnt.“ Er drückte einige Knöpfe, enttarnte sich das Frachtschiff und flog, mit verstärkter Triebswerksleistung, sein erstes Ausweichmanöver. Das Frachtschiff kletterte steil nach oben, machte dann schnell einen Looping und setzte sich hinter die 302er, die inzwischen an ihm vorbei gerast waren. Doch so einfach war es nicht getan, denn die 302er wendeten, der eine nach links, der zweite nach rechts, und flogen in einem Scherenmanöver auf das Frachtschiff zu. Der Pilot hielt seinen Transporter aber einfach mitten in der Luft an und tauchte ab, als die 302er zurückwaren. Dann setzte der Pilot seinen Anflug auf eine Stadt fort, die nur etwa 20 Kilometer vom STK entfernt war. Die 302er brauchten einige Sekunden, bis sie ihn wieder gefunden hatten, die Verfolgung wieder aufnahmen. Das Frachtschiff ging tiefer, als es die Stadt, die in der Nähe eines dichten Waldes lag, erreichte. Der Pilot streifte kurz die Baumwipfel und funkte dann: „Holt mich doch.“ Die Piloten der 302er hatten sich inzwischen die Feuererlaubnis geben lassen und feuerten je eine ASM-12 Mittelstrecken-Rakete ab, während das Frachtschiff zehn Meter über dem Boden schwebte. Die Einschläge rissen das Schiff auseinander und die Abfangjäger flogen, nachdem sie das Gebiet kurz überflogen hatten, zu ihrer Basis zurück.

Der Pilot grinste. Er war beim Überflug des Waldes auf einen Baum gesprungen und das Frachtschiff war die letzten paar hundert Meter per Autopilot geflogen. Nun hielt man ihn für Tod, was sicher seine Mission und den Diebstahl eines geeigneten Transportmittels zur Flucht einfacher machen würde. Wenn er bedachte, wo er sich aufhielt und dass er hier seit fast einem halben Jahrzehnt gesucht wurde, war das sicherlich von Vorteil. Er sah auf seinen Scanner, der ihm meldete, nur noch wenige Kilometer von seinem Ziel entfernt zu sein. „Dann wollen wir mal“, sagte er zufrieden zu sich selbst, holte eine kleine Phiole heraus und schüttete den Inhalt in seine Wasserflasche, nahm auch gleich einen kräftigen Schluck daraus. Anschließend verschwand der Kopfgeldjäger Aris Boch im Unterholz.


Auf dem unbekannten Planeten, elf Stunden zuvor:

Das ST 1 Team war auf einer Aufklärungsmission auf P9T-666, dessen Adresse man gerade erst mit dem Torcomputer berechnet hatte. Das Tor dieses Planeten stand keine zwei Kilometer von einer großen Millionenstadt, mit einer Sky Line, wie New York in den 80er Jahren. Das Stargate selbst stand in einer Art Freilichtmuseum, denn überall standen Schilder und abstrakte Kunstwerke herum. Als das Team aus dem Ereignishorizont trat, hatten sie nur wenige Sekunden Zeit, um alles wahrzunehmen, da fing auch schon eine Frau an, hysterisch zu schreien. Es waren nur einige Personen anwesend, darunter auch eine Schulklasse, die schwarze Schuluniformen mit weißen Hemden trugen. Als die Frau geschrieen hatte, liefen plötzlich alle in Panik auseinander und ein älterer Herr, sprach hastig in ein Funktelefonähnliches Gerät.

Daniel versuchte die Leute zu beruhigen und Kontakt aufzunehmen. „Ganz ruhig, habt keine Angst. Wir sind nur friedliche Forscher von der Erde. Wir wollen euch nichts tun.“
Das brachte jedoch nichts und wenige Augenblick später war die ganze Umgebung, wie ausgestorben. Vala wand sich amüsiert an Franzi. „Wie war das noch mal? Er darf die Erstkontakte machen, weil er so vertrauenswürdig ist?“
„Jep“, meinte Franzi nachdenklich und legte die Stirn in Falten. „aber das hatte andere Gründe...“
Jules, die mit ihrem Feldstecher die Gegend absuchte, nickte. „Und ich glaube auch, wieso...“

Aus der Stadt näherten sich schnell vier Fluggleiter unbekannter Bauart. Sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit zur F-117 Nighthawk, flogen fast lautlos und ihre Hülle schimmerte mattschwarz. Die Fluggleiter kamen näher und ohne, dass das Team reagieren konnte, schossen sie Betäubungsstrahlen ab, die das Team ins Reich der Träume schickten.


Beinahe eine Stunde später erwachten alle sechs Teammitglieder in einer Zelle.
Mit den Handgelenken waren sie an die Steinwände gefesselt. „Alles okay?“, fragte Franzi von Kopfschmerzen geplagt.
„Ja, geht schon“, antwortete Ralf als Erster, von den Anderen kamen ähnliche Klarmeldungen. Jules nahm es mit Galgenhumor: „Erster Einsatz seit sechs Monaten und wir werden gefangen genommen... Gott, wie hab ich das vermisst.“ Ihr leises Lachen wurde von einer Lautsprecherdurchsage unterbrochen, während eine Überwachungskamera sie im Blick behielt. „Fremde Eindringlinge, ihr habt das Gebiet der Volkshegemonie Organia betreten. Ihr wurdet von unseren Säuberungstruppen als feindliche Fremde eingestuft. Doch wenn ihr kooperiert, wird es euch besser ergehen, als wenn ihr euch weigert.“
Mit diesen kalten Worten verschwand die Stimme auch schon wieder. Dafür wurde die Zelle geöffnet und vier Wachen in rot-schwarzen Uniformen kamen herein.
Einer überlegte kurz, dann zeigte er auf Ralf und meinte: „Den als Ersten.“
Die drei anderen Wachen nickten stumm und lösten Ralfs Ketten, zwei von ihnen packten ihn unter den Armen und zerrten ihn hoch. Doch Ralf lies das nicht einfach über sich ergehen. Noch als sie ihn festhielten, verlagerte er sein Gewicht nach hinten und trat mit voller Kraft eine der Wachen. Bewusstlos ging diese zu Boden, doch die andere Wache reagierte schnell und schoss mit einer kleinen Strahlenwaffe auf ihn.
Wie schon zuvor durch die Betäubungsstrahler der Gleiter, wurde er wieder ausgeknockt und weggeschleift. „Ihr Kerle seit tot!“, schrie Jules ihnen hinterher. „Dafür werdet ihr bezahlen! Einer nach dem Anderen!“ Sie sah zur Überwachungskamera und bellte sie an: „Ja, ihr alle!“
Daniel musste sie beruhigen, damit sie wieder runterkam. „Beruhig dich, Jules, das bringt doch nichts.“
„Und wahrscheinlich wäre es auch sehr gefährlich.“, meinte Teal‘C nachdenklich. „Diese Uniformen habe ich schon einmal gesehen und der Name kommt mir beunruhigend bekannt vor...“
„Volkshegemonie Organia?“, versicherte sich Franzi, was Teal‘C nickend bestätigte.
„Jetzt wo dus sagst“, begann Vala und legte ihre Stirn in Falten. „als ich noch die Wirtin von Quetesh war, kann ich mich schwach daran erinnern, dass sie sich darüber gefreut hatte, dass Apophis bei der Eroberung einer Menschenwelt gescheitert war... die sich Volks-Blablabla... Irgendwas nannte.“
Teal‘C bestätigte das nickend. „Das war noch vor meiner Zeit als Primus. Apophis hatte von einer recht fortschrittlichen Menschenwelt gehört, die noch unbesetzt war.
Entschlossen sie einzunehmen, die Bevölkerung zu versklaven und dann ihre Technologie auszuschlachten, startete er die Invasion. Doch die Menschen waren hartnäckig und wehrten sich. Von den Invasionverbänden der Jaffatruppen, nahmen sie viele gefangen. Was genau mit ihnen geschah, kann ich leider nicht sagen, denn die Paar, die entkommen sind, starben kurze Zeit später auf Chulak. Auf jeden Fall muss es furchtbar gewesen sein, so viel ist sicher. Nach Apophis Scheitern hat sich Heruur, an diesem Planeten versucht, scheiterte aber ebenfalls. Beide haben damals Ha‘Tak Schiffe verloren und seitdem ist der Planet tabu. Das ist jetzt fast 63 Jahre her.“ Als Teal‘C geendet hatte, war es in der Zelle totenstill. Niemand wollte darauf etwas antworten.


Auf der Erde hatte Aris Boch sein Scannersignal, bis in eine kleine Stadt, die zwei Kilometer abseits der Absturzstelle lag, verfolgt. Um nicht aufzufallen, hielt sich Aris bedeckt und schlich um die Häuser herum, da er beabsichtigte von so wenig Menschen, wie möglich gesehen zu werden. Doch trotz aller Bemühungen, kam aus einem Hinterausgang eine etwa vierzigjährige Frau heraus, die gerade den Müll heraustrug. Aris Boch reagierte schnell, zog seine Spezialwaffe und betäubte die Frau, bevor sie auch nur schreien konnte. Nachdem er sie gefesselt und geknebelt zurückgelassen hatte, setzte er seinen Weg fort. Das Signal auf seinem Scanner wurde immer deutlicher, aber um weiterzukommen, musste er über eine Nebenstraße, auf der gerade eine Gruppe Kinder skatete. Aris Boch wartete einige Momente in der Hoffnung, dass sie verschwinden würden, ab. Als sich aber nichts tat, zückte er ohne zu zögern eine Betäubungsgranate, warf sie in die Gruppe. Der grellweiße Lichtblitz betäubte die Kinder fast augenblicklich. Schnell überquerte Aris die Straße und meinte ärgerlich zu sich selbst: „Bei der Größe dieser Welt, werd ich noch mehr Leuten begegnen. Das wird unnötig kompliziert. Verdammt...“


Zwei Stunden nach seiner Abholung, brachte man Ralf zurück in die Zelle. Der durchtrainierte Stabsfeldwebel und Scharfschütze war völlig fertig. Die Wachen warfen ihn unachtsam gegen die Wand und ketten ihn fest, dann griffen sie sich Jules.
Die ließ sich ungehindert mitnehmen, da sie sich noch gut erinnerte, was man mit Ralf gemacht hatte. Als die Wachen mit Jules verschwunden waren, wand sich Franzi an Ralf. „Was haben die mit ihnen gemacht, Ralf?“ Ralf schluckte, seine Stirn war schweißgebadet und seine Augen flackerte hin und wieder. „Die haben mich... in ein.. Labor gebracht und mir... irgendwas gespritzt“, brachte Ralf stockend hervor und musste immer wieder husten. „den Namen von dem... Zeug, weiß ich nicht mehr. Ich glaube, es war... eine Art Droge.“
„Wie fühlst du dich?“, fragte Vala besorgt, die sich sonst gerne mit Ralf stritt und neckte, besorgt.
„Beschissen, so geht’s mir“, meinte Ralf und presste ein Lächeln auf sein Gesicht, dann musste er heftig keuchen und brach zusammen.


Gleichzeitig wurde Jules von zwei Wachen durch einen Korridor geführt, der wesentlich moderner aussah, als das Gefängnis. „Braves Mädchen“, sagte ein Wächter hämisch, da sich Jules so bereitwillig abführen ließ. „Du stehst sicher drauf, was?“
Die andere Wache lachte laut auf, doch das war auch die Gelegenheit, auf die Jules gewartet hatte. Blitzschnell riss sie sich los, schlug einem Wächter auf den Hals und zerquetschte ihm die Luftröhre. Der sank aus Luftnot zu Boden, röchelte noch etwas und war nach wenigen Sekunden erst ohnmächtig, dann tot. Den Zweiten warf sie schnell zu Boden und brach ihm mit einer schnellen Handbewegung das Genick. Dann rannte sie schnell den Gang entlang, denn eine Überwachungskamera hatte alles aufgezeichnet. Im nächsten Raum sah Jules ihre Ausrüstung sehen und sie konnte sich noch schnell eine Zat schnappen, als schon ein Dutzend Wachen auf sie zuströmte. Sie feuerte einige gezielte Schüsse aus ihrer Zat, doch es waren zu viele Wachen, sodass sie fliehen musste. Da niemand mit einer Flucht gerechnet hatte, kam Jules auch schnell aus der unterirdisch angelegten Anlage heraus und lief weiter in die Wälder, während ihr nachgejagt wurde.


In der deutschen Kleinstadt kam es in einem kleinen Supermarkt zum Showdown.
Aris Boch war einfach in den Markt hineinspaziert und stellte seine „Beute“ in der Haushaltswarenabteilung. Er holte seine Flasche mit Rozna hervor. „Hey, Ashrak. Überraschung!“
Der Mann, den er angesprochen hatte, drehte sich um. „Kree, Hassak!“ Seine Augen leuchteten auf.
„Ich hab dich auch gerne, Arschloch!“, konterte Aris und trank einen Schluck. „War ja ne nette Idee, dich nach dem Krieg auf der Erde zu verstecken, aber ich hab dich trotzdem gefunden. Also komm schon mit, dann muss ich mir nicht die Mühe machen, dich wegzuschleppen.“ Aris Boch war die ganze Zeit auf ein Kopfgeld angewiesen, das für jeden Goa‘Uldsymbionten, von einem extraterrestrischen Konzern gezahlt wurde. Symbionten waren, nachdem die Erde so gründlich aufgeräumt hatte, sehr selten geworden ,in der Milchstraße und für medizinische Forschungen sehr beliebt. Viele hatten vom Tretonin gehört und wollten selbst solche Wunderdrogen haben. Dafür gingen manche Medizinkonzerne und Regierungen in der ganzen Galaxie so weit, dass sie Kopfgelder aussetzten und Kopfgeldjäger, wie Aris Boch engagierten.

Aris nahm einen letzten kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche, dann steckte er sie zurück in seinen Gürtel, während die Kunden schnell zum Ausgang strömten.
Aris grinste selbstsicher. „Also, worauf warten wir noch?“
Der Ashrak lächelte leicht und zog eine Glock 17 und zielte damit auf Aris. Dessen Grinsen verschwand und er zog seine schwere Allweckwaffe. „Na, dann eben auf die harte Tour.“


Zwei Stunden vor dem Showdown auf der Erde, brachte man Franziska auch in diese Versuchskammer. Sie musste sich auf einen Stuhl setzen und wurde mit einer Handschelle an den selben gefesselt. Ein Wächter beobachtete sie mit Argusaugen, während ein Arzt sich ihr mit einer Spritze näherte. „Doktor Mengele, nehme ich an“, sagte Franzi trocken. Wortlos verabreichte ihr der Arzt die Spritze, die mit einer hellbläulichen Flüssigkeit gefüllt war. Franzi nutzte die Chance und ergriff das Wort:
„Ich bin Oberstleutnant Franziska Rust vom ST 1 der deutschen Bundeswehr, Sternentorkommando, Erde - Tau‘Ri. Ich warne sie, wenn sie uns nicht frei lassen, wird unser Geheimdienst herausfinden, was mit uns geschehen ist. In nicht einmal einem Monat wird unsere Raumflotte hier sein und sie in die Steinzeit zurückbomben.“

Ihr wurde nicht geantwortet und schließlich fragte Franzi nur genervt: „Na schön, was machen sie da mit mir? Was geben sie mir da für Spritzen?“ Der Arzt, ein ergrauter Endfünfziger mit harten Gesichtszügen, sah sie an. „Eindringlinge werden bei uns zur Erprobung neuer Medikamente benutzt.“
„Also doch!“, stieß Franzi aus. „Sie sind Doktor Mengele!“ Sie wusste, dass der Arzt damit wohl nichts anfangen konnte, also setzte sie hinzu: „Was sind sie für ein Arzt?“
Der Arzt sah sie verständnislos an. „Ich weiß ja nicht, wie das bei ihnen ist, junge Frau, aber bei uns schwören wir Ärzte, das Leben unserer Mitmenschen zu schützen.
Da Versuche an einheimischen Lebensformen nicht gestattet sind, müssen wir mit Fremdweltlern vorlieb nehmen. Also wehren sie sich bitte nicht.“

„Nein, lassen sie das!“, rief Franzi wütend, als der Arzt mit der nächsten Spritze kam.
Der Wächter musste sie festhalten, damit der Arzt das nächste Mittel spritzte und
weitermachte. Hinter einer verspiegelten Scheibe sahen sich mehrere hohe Offiziere das Geschehene an und lächelten zufrieden. Sie hatten mehr, als genug Fremdweltler, um ihre Mittel zu testen und die Entflohene würden sie auch noch wiederfinden.

Jules war immer noch auf der Flucht vor den feindlichen Truppen. Inzwischen hatte sie sich aber einen ihrer Verfolger geschnappt und war dabei, ihn auszufragen.
„Wo ist das Tor, also der große Ring aus dem wir gekommen sind?“, fragte Jules.
Der Soldat schüttelte heftig den Kopf, da Jules ihm den Mund verbunden hatte, damit er nicht schrie. Als sie merkte, dass der Soldat nicht reden wollte, schlug sie ihm hart ins Gesicht. „Und jetzt?“ Als er sich wieder weigerte, schlug sie noch einmal zu und wieder und wieder auf seinen Körper ein. Nach dem fünfzehnten Schlag, der ihm das Schlüsselbein brach, war er endlich bereit auszusagen. Sie löste den Knebel und er deutete nach links. „Da lang, etwa 16 Kilometer.“
Jules lächelte. „Danke.“ Dann betäubte sie ihn mit der Zat und rannte wieder los, da sich die anderen Soldaten mit ihren Hunden näherten. Doch fast war es schon zu spät, denn ein Laserstrahl traf sie direkt über der linken Hüfte. Sie schrie nur noch vor Schmerz auf und zwang sich weiterzulaufen. Trotz der Schmerzen traf sie den Schützen noch mit einem Glücktreffer.

Jules rannte noch einige hundert Meter weit, dann erreichte sie eine Straße auf der Schwebeautos fuhren. Sie stellte sich mitten auf die Straße und hielt einen Wagen an, der sich ihr näherte. Jules lief zur Beifahrertür und deutete mit der Waffe auf die Fahrerin, eine junge Frau, die zusammen mit ihrem Kind im Wagen saß. „Bitte, tun sie mir und meinem Kind nichts!“, sagte die Frau sofort.
„Das tu ich auch nicht, wenn sie keine Metzchen machen“, sagte Jules und stieg ein.
„und jetzt fahren sie!“ Die Frau tat sofort, wie ihr geheißen, stieg in die Eisen und fuhr in Richtung Sternentor. Jules Verfolger hatten nur noch das Nachsehen, denn sie mussten erst einmal fahrbare Untersätze auftreiben.


Auf der Erde war der Kampf zwischen Aris Boch und dem Ashrak schon längst vorbei. Aris hatte den Ashrak gerade gefesselt und fasste sich dann ans rechte Hosenbein, wo an der Seite ein Einschussloch war. „Mann, Mann.... musstest du mich anschießen?“ Er war nicht sauer, denn für ihn war das nicht mehr, als ein Kratzer. Dann half er dem Ashrak auf die Beine. „So, du kommst jetzt mit mir. Wir suchen uns jetzt einen Weg, von diesem Planeten runterzukommen.“ Aris und sein Gefangener kamen aber gerade einmal bis zum Eingang, denn ein Team des GSG 9 stürmte den Supermarkt, die mit Intars ausgerüsteten Waffen in Vorhalte. „Keine Bewegung, Polizei! Waffen weg und auf den Boden!“ Aris rollte mit den Augen, schupste seinen Gefangenen auf den Boden und warf seine Waffe weg. Dann holte er die Flasche mit dem Rozna hervor und schüttelte den Kopf. „Heute ist irgendwie nicht mein Tag...“
Die Sondereinheit der Polizei führte beide ab.

Sie wurden innerhalb kürzester Zeit ins STK gebracht, wo Degenhardt schon in einem Verhörraum wartete. Er blickte Aris mit steinerner Miene an, als der sich bereitwillig in den Raum führen ließ. „Aris Boch...“, sagte Degenhardt unfreundlich.
„Ich hab schon gesagt, dass das ein Missverständnis ist“, meinte Aris grinsend. „Darf ich gehen?“
„Nein“, antwortete Degenhardt hart und wies auf einen Stuhl. „Hinsetzen!“

Aris setzte sich bereitwillig auf den Stuhl, während Degenhardt um ihn herum ging.
„Warum sind sie auf der Erde? Was wollten sie von diesem Ashrak?“
„Seit dem Abgang der Goa‘Uld Systemlords“, begann Aris freimütig. „besteht großes Interesse an Goa‘Uld Parasiten. Viele der fortschrittlicheren Völker wollen sie für Experimente benutzen und zahlen einen Haufen Geld dafür. Ist nichts persönliches, das ich auf die Erde gekommen bin, aber hier war zufälligerweise ein Goa‘Uld.“
Degenhardt meinte nach einer Weile nickend: „Das reicht mir fürs Erste, aber sie werden noch eingehend verhört werden. Man wird sie in eine Strafkolonie außerhalb der Erde bringen, bis sie verurteilt werden. Wir haben nicht vergessen, dass sie einst ST Teams entführt und an Sokar ausgeliefert hatten."
Zwei Feldjäger kamen auf ein Zeichen Degenhardt herein und nahmen Aris in ihr Gewahrsam. „In den Torraum mit ihm. Er wird nach Tau Ceti gebracht.“, befahl Degenhardt und die Feldjäger bestätigten ihren Befehl.

Auf dem Weg zum Torraum grinste Aris nur selbstgefällig und suchte auf seinem linken Unterarm die Stelle, wo man ihm ein Gerät implantiert hatte, das er nun nutzen wollte. Es war eine Rückversicherung gewesen, falls man ihn schnappen würde.
Im Torraum war das Tor schon am wählen, als Aris hineingeführt wurde. Die zwei Feldjäger standen mit ihm am Fuß der Rampe und warteten. Als sich das Wurmloch etablierte, drückte Aris sofort an die Stelle auf seinem Unterarm. Im Torraum spielten die Anzeigen verrückt und Aris erledigte gleichzeitig seine zwei Bewacher, dann hechtete der durch das Tor, ohne das die Torraumsicherheit hatte reagieren können.
Das Tor schloss sich direkt hinter ihm.

Degenhardt kam in den Kontrollraum gesprintet, wo Müller gerade die Anzeigen durchging. „Was ist da passiert?“
„Keine Ahnung“, antwortete Müller, als er die Anzeigen sah. „als sich das Wurmloch etablierte, wurde eine merkwürdige Energiesignatur abgestrahlt, die den Bestimmungsort gezielt geändert hat. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat, aber das war sicher Boch.“
„Verdammt!“ Degenhardt schlug mit der geballten Faust gegen eine Wand. „Dann lassen sie eine Diagnostik durchlaufen. Vielleicht ist ja irgendwas zurückgeblieben, ein Anhaltspunkt oder so. Ich will diesen Scheißkerl auf jeden Fall wieder haben.“


Der Schwebewagen mit Jules an Bord näherte sich in schnellem Tempo dem Sternentor, welches inzwischen schwer bewacht wird. „Ausweichen!“, befahl Jules der Frau und lehnte sich aus dem Fenster, um auf einige Soldaten Zatstöße abzufeuern. Drei von ihnen erwischte sie in schneller Folge, doch dann wurde der Wagen getroffen. Die Frau verlor die Kontrolle über den Wagen, der von mehreren Laserwaffen getroffen wurde. Das Auto wurde langsamer und fiel schließlich auf die Seite. Die junge Fahrerin wurde durch einen Schlag auf den Kopf bewusstlos, das kleine Kind fing an zuschreien, wurde aber selbst nicht verletzt. Jules schaffte es noch rechtzeitig aus dem Wagen zu springen, rollte sich ab und rannte auf das Tor zu.
Schnell betäubte sie eine Wache, schnappte sich deren Laserblaster und feuerte beidhändig auf die Wachen. Nach kurzer Zeit waren die meisten Wächter ausgeschaltet und Jules stürmte auf das Tor zu und steckte die Zat in den Hosenbund, um am DHD die Koordinaten eingeben zu können. Sie ging hinter dem Anwahlgerät in Deckung und wählte mit der einen Hand das Tor an, während sie mit dem Laser die letzten Wachen auf Distanz hielt.

Da sie keinen Codegeber besaß, wählte sie schnell die Symbole von Dakara, dessen Stargate noch keine Iris besaß. Das Wurmloch baute sich schließlich auf und Jules feuerte ein letztes Mal auf die Wachen, dann hechtete sie auf das Tor zu.
Noch im Sprung bohrte sich ihr einer der lichtschnellen Laserstrahlen ins rechte Bein, sie schrie entsetzt auf, doch war in Sicherheit.


Drei Tage später kam Jules in den Kontrollraum, stützte sich dabei auf eine Krücke, während der rechte Arm in einer Schlinge steckte. Sie wand sich an Degenhardt, der wie ein Kater auf der Lauer hinter den Kontrollen stand. Ein eingehendes Wurmloch war aufgebaut, aber nichts kam hindurch. „Irgendwas neues?“
Degenhardt sah sie an. „Solltest du nicht auf der Krankenstation sein?“
„Ja, aber ich habs da nicht mehr ausgehalten“, meinte Jules. „Also?“
„Es gibt was neues“, antwortete Degenhardt schließlich, sah aber nicht froh aus. „Die Regierung und das OKB haben den Planeten unter Druck gesetzt und die haben schließlich nachgegeben. Vor wenigen Minuten haben sie sich gemeldet und gesagt, dass das Team auf dem Weg ist.“
"Okay und wann kann ich mich ordentlich bei diesen Sadisten bedanken?", fragte Jules sofort gespannt wie ein Flitzebogen.
Degenhardt seuftze. "Keine Racheakte in jedweder Form."
"Wieso denn das? Heißt das, dass die einfach so damit davon kommen?", rief Jules wütend.
General Degenhardt nickte ernst. "Sieh mal, Jules, wir können nicht für jede Entführung, für jede Kleinigkeit Vergeltungsschläge durchführen. Das schadet nur unser Image, wenn wir bei jeder Kleinigkeit große Strafexpeditionen durchführen. Da will irgendwann keiner mehr mit uns zusammenarbeiten. Mir gefällts ebenso wenig, dass die ungestraft davonkommen, aber wenigstens kriegen wir ST 1 zurück. Vielleicht können wir irgendwann den zuständigen Wissenschaftler in die Finger kriegen und vor ein Gericht stellen, aber momentan dürfen wir nicht bei jeder Kleinigkeit ausrasten. Das treibt den Ori nur noch mehr Leute in die Hände."
Jules nickte einigermaßen verstehend. "Gut, das will ich aber auch mal stark hoffen. Und jetz will ich mein Team zurück."
Wie auf ein Kommando kam das gesamte Team durch das Tor gestolpert, hinter ihnen brach die Verbindung ab und noch auf der Rampe brachen sie zusammen. „Sanitätsteams in den Torraum, Rene Meyer bitte in den Torraum, bringen sie das Heilgerät mit!“, befahl Degenhardt über die Lautsprecheranlage und ging dann mit Jules in den Torraum. Doc Roth, die schon auf der Lauer gelegen hatte, war ebenfalls schnell zur Stelle und sah als Erste nach den Teammitgliedern. Entsetzt wich sie einen Schritt zurück und sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.

Die Körper der ST 1 Mitglieder waren mit aufgeplatzten Eiterbeulen, Hämatomen, Hautverfärbungen und noch schlimmerem überseht. Einige Torwachen mussten sich übergeben, so schrecklich war es. Die Fassung der erprobten Medizinerin kehrte schnell zurück und sie machte sich daran erste Hilfe zu leisten, bis die Sanitätsteams und auch Rene Meyer/Jolinar, Franzis Verlobte, eintrafen. Rene brach beim Anblick ihrer Geliebten innerlich zusammen und es war so schlimm für sie, dass Jolinar übernehmen musste.
Die Tok‘Ra holte sofort das Heilgerät heraus und machte sich an die Arbeit.
„Werden sie... durchkommen?“, fragte Jules mit ziemlich schwacher Stimme, doch Rene antwortete ihr erst nicht, doch dann nickte sie leicht lächelnd. "Natürlich schaffen sie es... sie schaffen es doch immer irgendwie..."



Ende der Folge
Kapitel 8 by Atlan
6.08 Unwissenheit und Erkenntnis
von Colonel Maybourne



ST 1 befand sich heute auf einer, normalen Aufklärungsmission, welche sie in einen, ziemlich hoch entwickelten, Komplex führte.
Die Wände bestanden aus blankem Metall und es sah alles ziemlich klinisch aus, da ansonsten keine Verzierungen zu sehen waren.
Das Team ging ohne Vala, die sich erholen sollte, einen engen aber gut beleuchteten Korridor entlang, der allerdings verwaist war.
Jules sprach mit Daniel.
„Sag mal, wie hat sich Sha´Re eigentlich auf der Erde eingelebt, sie sah immer etwas bedrückt aus, wenn ich ihr über den Weg lief?“
Daniel verdrehte die Augen.
„Ja, ich weiß, sie vermisst die Wüsten und ihren Vater, aber ich reise alle paar Wochen mit ihr nach Abydos, da ist sie sehr glücklich.
Außerdem fühlt sie sich hier schon ein wenig wohler, seitdem ich ihr die Vorzüge von einigen Geräten, wie Herd oder Waschmaschine, erklärte.“
Jules sah ihm teils belustigt, aber auch ein klein wenig empört, in die Augen.
„Lässt du etwa deine Frau, den ganzen Haushalt erledigen und drückst dich elegant vor deinen Pflichten, du Schuft?“
Er verzog leicht die Mundwinkel.
„Nein, natürlich helfe ich ihr auch, aber ich bin mit euch auf vielen Missionen, da bin eben so selten zu Hause.“
Im nächsten Moment kamen sie zu einem Bogen, wo eine Tafel, mit Schriftzeichen zu sehen war, an die sich Daniel gleich ran machte.
„Sie sind nicht mit denen der großen vier Völkern überein und ich glaub, ich habe sie auch nie zuvor gesehen.“
Während er sich daran machte, die Zeichen mit seinen Aufzeichnungen, er hatte ja immer sein Notizbuch mit allen Sprachen dabei, ging Jules zu Ralf.
„Na Großer wie sieht es bei dir aus, du machst immer so ein großes Geheimnis, über dich und Ish´Ta, was läuft denn da?“
Er sah sie verschmilzt an.
„Na, da es sowieso bald soweit ist, kann ich es euch ja sagen, wir erwarten bald Zwillinge und ich kann es kaum erwarten.“
Jules schlug ihm auf die Schulter.
„Hey, ich freu mich für dich.“
Da stand auch schon Franzi vor ihm.
„Auch vor mir die besten Wünsche.“
Teal´C verneigte sich ebenfalls vor ihm.
„Möge dein Kind ein großer Krieger werden, ich freue mich sehr für dich und deine Gemahlin Ish´Ta, sie soll ja eine bildschöne Frau sein.“
Während Daniel ihm freundlich zunickte, konnte Ralf nur bestätigen, wie wunderschön, seine Frau, auch war.
„Oh, dass ist sie, aber ihr fragt euch sicher, warum ich es geheim gehalten habe, doch ich habe einen guten Grund.
In letzter Zeit gab es immer noch Rassistische Anfeindungen gegen Jaffa, wegen der Toten in unserem Krieg.
Ich wollte einfach nicht, dass ich zu einer Hassfigur werde, da ich wohl der erste Mensch bin, der eine Außerirdische zur Frau genommen hat.“
Franzi nahm in am Arm.
„Du musst vor uns nichts rechtfertigen, wir haben den Mist jeden Tag im Fernsehen, da hätte ich sicher auch kein Wort gesagt.“
Im selben Auenblick drehte sich Daniel zu ihnen um.
„Ich habe diese Schrift mal grob, mit meinen Notizen verglichen und kann daher sicher sagen, dass ich solche Zeichen noch nie gesehen hab.“
Franzi dachte kurz nach, bevor sie sich entschloss weiter zu gehen, da sie sicher noch einiges finden würden.
Der Komplex sah schon ziemlich groß aus, aber es war schon verwunderlich, dass er komplett verlassen war, obwohl alles Technische funktionierte.

Nach etwa fünf Minuten kamen sie an einem Fenster vorbei und es sollte sich zeigen, dass sie auf einer Raumstation waren.
Außerhalb des Bullauges war nur der weite Raum zu sehen, die Station schien auch größer zu sein, als vorher angenommen.
Sie war als eine Kreisrunde Scheibe angeordnet, welche sich über mehrere Etagen entfachte, in der Mitte führte ein kurzer Dorn nach oben.
Jules war indes vorgelaufen, da sie sehen wollte, ob auf dieser Station noch jemand war, oder sie völlig leer stand.
Sie fand auch jemanden.
„Leute, kommt mal her.“
Die anderen brauchten nur ein paar Sekunden und hinter einer Ecke fanden sie auf dem Boden zwei Menschliche Leichen.
Franzi drehte sie kurz um.
„Die Verbrennungen in der Brust, sehen stark nach Energiewaffen aus, aber dass waren weder die Ori, noch die Jaffa.“
Teal´C beugte sich ab, um sich die Wunden noch genauer anzusehen, blickte beiden Männern in die Augen.
„Sie sind noch nicht lang tot, höchstens einen halben Tag, dass erklärt vielleicht, warum nach ihnen noch niemand gesucht hat.“
Daniel sah eine Tür, die ins innere führte, ging drauf zu.
„Hey, vielleicht finden wir ja da Antworten.“
Er drückte einen Sensor, neben der Tür, welche auch sofort hochfuhr, doch im inneren sah es nicht viel besser aus.
Dort lagen zwei weitere, tote Menschen, sowie eine außerirdische Lebensform, die dem ST 1 Team völlig Unbekannt war.
Die Form war zwar Menschlich, aber das Wesen hatte eine komplett hellbraune Haut, die man wage Fröschen zuordnen konnte.
Daniel blickte Teal´C an.
„Hast du solche Wesen schon mal gesehen?“
Der Jaffa dachte kurz nach.
„Ich bin mir nicht sicher Daniel Jackson, aber das Aussehen dieser Wesen kommt mir bekannt vor, ich weiß nur nicht, von wo.“
Die anderen des Teams, waren inzwischen auch dazu gekommen und jeder fragte sich, was es wohl noch zu sehen gab.
Bisher hatten sie vier tote Menschen und ein Alien gefunden, was drauf schließen ließ, dass es hier zu schweren Kämpfen kam.

Ein paar Minuten später, öffneten sie die Tür, zur Kommandozentrale, wobei ihnen allerdings der Atem stockte.
In dem Raum der ungefähr so groß wie ein Fußballfeld war, lagen unzählige Leichen, die aber ausschließlich Menschen waren.
Unter den sicher 100 Leuten, waren auch ein paar Frauen, die wie die Männer einfach so, über den Haufen geschossen wurden.
Einige Leichen hingen über den Konsolen, andere lagen beinahe aufgereiht nebeneinander, sie hatte man wohl standrechtlich erschossen.
Jules besah sich der Leichen.
„Energiewaffen, bei jedem einzelnen.“
Daniel hingegen begab sich zu einer der Kommandokonsolen, die von ihrem Grunddesign ein wenig an Irdische Computer erinnerten.
„Mal sehen, ob ich was raus finde…“
Aber nachdem er einen der Bildschirme aktiviert hatte, blinkte nur eine Fehlermeldung auf, in einem grellen Blau.
„Leute, dass kann dauern, anscheinend wird hier ein Passwort benötigt und ich muss erst noch die Sprache entschlüsseln.“
Währenddessen sahen sich Franzi und Teal´C an all den Leichen um, aber niemand wies auch nur ansatzweise Lebenszeichen auf.
„Hier ist aber jemand gründlich gewesen…“
„In der Tat.“
Ralf und Jules gingen durch die Gänge der Station, in der stillen Hoffnung, noch Überlebende zu finden, aber das war ohne Erfolg.

Zwei Stunden später:

Nachdem das Team, die gesamte Station durchsucht hatte, fanden sie die nur Leichen von 108 Menschen und drei Aliens.
Aber es ließ sich kein Grund feststellen, warum es zu diesem Blutbad gekommen war und vor allem, warum niemand hier war.
Denn obwohl die Aliens den Kampf anscheinend gewonnen hatten, sind sie einfach wieder so gegangen und ließen die Station intakt.
Aus diesem Grund hatte Franzi auch ein Team von Ingenieuren angefordert, damit die sich an die Computer machen konnten.
Zelenka führte das Team, er sah aber etwas frustriert aus, was Franzi natürlich nicht wirklich verborgen blieb.
„Radek, was ist denn los, sie sehen nicht gut aus?“
Er blickte mühevoll auf.
„Ach, es ist nur wegen McKay, seit er wieder aus Atlantis zurück ist, bedauert er das in jedem Moment, den er bei mir ist.
Er geht mir von Morgens, bis Abends, damit auf die Nerven, wie ungerecht doch die Welt sei, dass ihm so was passieren würde.“
Sie schlug ihm auf die Schulter, wandte sich dann ab.
„Na ja, sie kennen ja McKay, wenn der nicht jeden Tag über seine Wehwehchen klagen kann, ist er nicht glücklich.“
Radek sah ihr bedrückt hinterher.
„Und warum muss ich die immer ertragen?“
Franzi zuckte mit den Schultern.
„Weil McKay nun mal ein Genie ist und sie der einzige, der es wenigstens ansatzweise noch, mit ihm aushalten kann.“
Damit gab sich Zelenka aber noch nicht zufrieden.
„Dann soll seine Frau sich um ihn kümmern, die hat ihn immerhin geheiratet, aber ich soll das dann ausbaden…?“
Da fiel auch Franzi nichts mehr ein, weswegen sie sich ganz diskret, von dem inzwischen auf Tschechisch fluchenden Wissenschaftler entfernte.
„Mal sehen, was Danny so macht…“
Weiter vorn im Raum, stand Daniel und besah sich der Waffe, die man bei dem Unbekannten Alien gefunden hatte.
Sie war grünlich und in mehreren Winkeln gebogen, dabei auch sehr kompakt und für Wesen konzipiert, die sehr kräftig waren.
Franzi trat neben ihn.
„Hast du schon was?“
Er sah kurz auf, richtete dann aber seine Aufmerksamkeit wieder der Waffe zu.
„Kann sein, diese Zeichen hier erinnern mich ein wenig, an alte Keltische Schriftzeichen, aber das müsste ich genauer vergleichen.“
Franzi dachte gar nicht erst lange nach.
„Dann geh schon, wir kommen hier auch allein zurecht, dass ist eh nur eine Aufgabe, für dass Team von Zelenka.“
Daniel und packte seinen Kram zusammen, bevor er mit der Waffe und den Aufzeichnungen, zurück zur Erde ging.
Derweil kamen auch Teal´C und Jules wieder zurück, aber sie hatten nichts gefunden, was als wertvoll zu bezeichnen war.


Auf der Erde:

Vala, die sich eigentlich noch ausruhen sollte, weil ihr die Ereignisse, auf der letzten Welt die sie aufsuchten, stärker zusetzen als den anderen, war ausgerissen.
In einer Unachtsamen Sekunde konnte sie an den Krankenschwestern vorbei schlüpfen und so das STK auch verlassen.
Nachdem sie sich Ralfs Kreditkarte „ausborgte“, indem sie seinen Spind aufbrach, war sie auf großer Shoppingtour.
Sie hatte sich mit dem Taxi in die nächste Stadt, Goslar, bringen lassen und ging dort auf eine große Entdeckungsreise, durch die Kaufhäuser.
Im Moment probierte sie gerade ein paar neue Schuhe an.
„…ja genau, sie würde gern noch die Wildlederstiefel sehen, haben sie die auch mit silbernen Verschlüssen?“
Die Verkäuferin schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid, aber eine Qualität, wie sie sie erwarten, führen wir nicht, aber wenn sie mir die Frage gestatten, kenne ich sie nicht von irgendwoher?“
Da musste sie lächeln.
„Mein Name ist Vala Mal Doran, ich bin im ST 1 Team und sie können mir glauben wenn ich ihnen sage, dass die ohne mich aufgeschmissen sind.“
Die Verkäuferin sah sich peinlich ertappt um.
„Sie sind eine Außerirdische, ist das richtig?“
Vala sah sie überlegen an.
„Ja, aber auf anderen Planeten, hätte ich dich für solch Unverblümte Fragen, schon mehrmals auspeitschen dürfen!“
Während die Verkäuferin einen hochroten Kopf bekam, konnte sich Vala, nur mühsam auf die Lippen beißen, um nicht zu lachen.
„Endschuldige, aber ich dich nur auf den Arm genommen, tut mir leid…du darfst mich fragen was du willst.“
Der Verkäuferin fiel regelrecht, ein Stein vom Herzen, weil sie schon annahm, Vala würde sie bei ihrem Chef anschwärzen.
„Das können sie doch nicht machen, eine alte Frau wie mich so zu erschrecken, ich hab ja fast eine Herzattacke bekommen.“
Vala holte ein Goa´Uld Handheilgerät heraus.
„In dem Fall, hätte ich dich hiermit wieder ins Leben zurückgeholt, du musst wissen, das habe ich einem Goa´Uld stibitzt.“

Die Verkäuferin half ihr gerade, den Stiefel richtig anzuziehen, als sie einen kurzen Blick, auf das kleine Gerät warf.
„Ich dachte immer, es sei verboten, Alien Technologie in der Öffentlichkeit zu benutzen, dass wundert mich etwas.“
Da konnte die Außerirdische Diebin nur grinsen.
„Es weiß ja auch keiner, dass ich es dabei habe.“
Die Verkäuferin lächelte ebenfalls hintergründig, während Vala die Stiefel doch noch gefielen und nahm sie mit.
Ralfs Kreditkarte wurde wieder sehr belastet, aber es war immer noch genug an Limit, um mit ihr ordentlich, Shoppen zu gehen.

Drei Stunden später ging sie, mit mindestens fünf Tüten beladen, durch die Innenstadt, leckte dabei genüsslich an einem Eis.
Vala hatte viele Interessante Sachen „erbeuten“ können, unter anderem konnte sie einem sehr eitlen Banker die Brieftasche stibitzen.
Und so war es für sie ein sehr entspannender Tag geworden, auch wenn sie eigentlich noch im Bett bleiben sollte.
Sie ging gerade an einem Elektrogeschäft vorbei, sah sich einen der Fernseher an, wo eben ein Bericht von GBN gezeigt wurde.
„…haben die Ori den Planeten Juna eingenommen und die gesamte Bevölkerung getötet, weil sie sich vehement weigerten, zu konvertieren.
Wie aus dem Führungsstab vom STK zu hören ist, bereiten die Alliierten Nationen allerdings, einen massiven Schlag gegen die Ori vor.“
Vala konnte bei den Worten nur lächeln, da sie genau wusste, dass dies nur absichtliche und gezielte Falschmeldungen waren.
Diese speziellen Berichte, die über GBN ausgestrahlt wurden, sollten die Ori in einen immer währenden Alarm- und Ruhezustandwechsel bringen.
Da sprach sie ein Jugendlicher an, seine Gang stand weiter hinten und beobachtete das Ganze ziemlich feixend.
„Ey Alte, bist du nicht so ne Alientussie?“
Vala blickte dem Halbstarken prüfend in die Augen.
„Und wenn es so wäre?“
Der Kerl, kaum älter als 17, kam wie ein besoffener Rapper auf sie zu, wedelte dabei wild und unkontrolliert mit den Armen.
„Man, du könntest mit uns abchecken, was meinst, Chica?“
Vala schüttelte drüber nur den Kopf, zog dann langsam den Reisverschluss ihrer kurzen Bluse runter, wo eine Zat zum Vorschein kam.
„Ein anderen Mal, Süßer.“
Der Junge schaute plötzlich ganz ängstlich, ging dann aber wie ein Duckmäuschen, wieder zu seinen Leuten zurück.
Vala hingegen setzte ihre Tour durch die Stadt fort und diesmal stand ein Lederwarengeschäft auf ihrer Liste.


Raumstation, Kommandobrücke:

Zelenka war gerade dabei, die Zugangsknoten der Computer mit seinem Laptop zu verbinden, als sich vor ihnen ein Hyperraumfenster öffnete.
Ein Schiff kam heraus, dass, fast wie ein Fisch nach vorne zulief, an seinen Seiten einige flach aussehende Anbauten hatte.
Die Farbe wat grün metallisch, nach einer kurzen Pause, eröffnete es auch auf der Stelle, dass Feuer auf die Station.
Zelenka lief panisch umher.
„Versuchen wir die Kommunikation, wieder zum Laufen zu bringen, um diesen Leuten sagen zu können, dass wir nicht ihre Feinde sind.“
Franzi kam sofort angelaufen.
„Wie sieht es aus, haben wir eine Chance, oder lachen die uns platt, aber wenn es geht, würde ich das Feuer gern erwidern?“
Radek sah sie kopfschüttelnd an.
„Ich habe die Schilde schon mal aktivieren können, aber ich weiß noch nicht, wo die hier ihre Waffen untergebracht haben.“
Währenddessen kam eine dunkelgrüne Energieentladung nach der anderen auf sie zugeflogen, schwächte immer mehr die Schilde.
Das Schiff machte auch gar keine Manöver, da sie das Feuer nicht erwiderten, sondern feuerte einfach so auf sie.
Zelenka war unterdessen dabei, die Funkstation zu aktivieren, zumindest von dem, was er für diese hielt.
„Oberstleutnant Rust, versuchen sie es jetzt und beeilen sie bitte, denn die Schilde der Station sind auf 30% gefallen.“
Franzi stellte sich in die Mitte der Brücke, richtete noch ihren Kampfanzug und sprach schnell ihre einstudierte Bitte.
„An das unbekannte Schiff, hier ist Oberstleutnant Franziska Rust, vom Sternentorkommando der Erde.
Ich bitte sie, dass Feuer einzustellen, da wir nicht die Erbauer dieser Raumstation sind, sie nur gefunden haben.
Wir haben keinerlei Feindselige Absichten gegen ihr Volk und bitten sie einfach nur, nicht ihr Feuer aufrecht zu erhalten.“
Nachdem Zelenka nickte, weil er dachte den Funkspruch abgesetzt zu haben, geschah ein paar Minuten gar nichts.
Weiterhin schlugen Energiesalven auf dem Schild der Raumstation ein und schwächten diesen immer weiter.
Franzi sah zu Zelenka.
„Sind sie sicher, dass der Spruch durchkam?“
Dieser zuckte mit den Schultern.
„Nicht ganz, aber ich glaube schon.“
Schließlich kam doch eine Antwort, die sich durch einen schrillen Ton ankündigte und direkt ins Gehör sprang.
„Hier spricht Warrick, Kommandant des Hebridanischen Aufklärungsschiffes Seburus, wo ist eure Kolonie, der Name sagt mir nichts?“
Franzi verstand erst nicht, antwortete dann aber.
„Entschuldigen sie bitte, aber ich verstehe sie nicht, wir kommen aus keiner Kolonie, sondern vom Planeten Erde.
Die Erde ist über 13.000 Lichtjahre von hier entfernt und wir haben diese Station, vor einigen Stunden erst entdeckt.“
Captain Warrick antwortete zögerlich.
„13.000 Lichtjahre, wie seit ihr hier her gekommen?“
Franzi zögerte eine Sekunde, sprach dann aber.
„Durch das Sternentor.“
Wieder musste sie warten, bis eine Antwort kam.
„Dann seit ihr keine Aschen?“
Die Antwort musste sie verneinen.
„Wer die auch immer sind, wir gehören nicht zu ihnen, aber wenn sie sich persönlich davon überzeugen wollen, nur zu.“
Warrick dachte eine Moment nach.
„Einverstanden, ich sende eine Sicherheitstrupp zur Station, wenn die überzeugt sind, das ihr die Wahrheit sagt, sehen wir weiter.“
Franzi war damit voll einverstanden.
„OK, wir erwarten sie dann an der Luftschleuse.“
Danach gab sie noch schnell einige Kommando an die Soldaten, sich passiv zu verhalten, weil sie eventuell einen guten Verbündeten gefunden haben.

Außerdem war ihr ziemlich klar, dass sie gegen dieses Schiff kaum etwas ausrichten konnten, bei deren Waffen.


In einem Fachgeschäft für Handtaschen:

Vala, die sich gerade ihre dritte Handtasche kaufen wollte, sah mit den ganzen Tüten, unterm Arm ziemlich lustig aus.
Seit nunmehr sechseinhalb Stunden lief sie, in einem wahren Einkaufsrausch durch die Stadt, wobei Ralfs Kreditkarte gewaltig litt.
Sie gab der Verkäuferin gerade die Karte.
„Hier, bitte sehr.“
Die zog die Karte durch den Leser, aber sie wurde abgelehnt, was die Verkäuferin nicht davon abhielt, es ein zweites Mal zu versuchen.
„Tut mir leit gnädige Dame, aber die Karte wird nicht akzeptiert, womöglich hat sie das Limit erreicht…sie müssten bar zahlen.“
Da machte Vala große Augen.
„Oh, soviel Geld habe ich leider nicht bei mir, kann ich diese Tasche nicht auf… Kommission kriegen und bring ihnen das Geld morgen vorbei.“
Da wank die Verkäuferin aber gleich ab.
„Nein, dass kann ich leider nicht machen, so leid es auch tut, aber sie müssen die Tasche hier lassen und später wieder kommen.“
In Valas Augen war regelrecht die Enttäuschung zu sehen, aber sie gab sich damit ab und ging schließlich wieder auf die Straße.
Dort griff sie gleich zu ihrem Handy, dass sie sich ebenfalls heute erst gekauft hatte, wählte in das Sternentorkommando.
„Hallo, hier ist Vala, könne sie mir Nicole Allert geben?“
Es dauerte einen Moment, bis sie verbunden war, da die Tochter des Generals wohl wieder in der Waffenkammer war.
„Vala, wo bist du, dich suchen schon alle?“
Das brachte die dunkelhaarige Frau aber nur zum Lächeln.
„Och, mir war so langweilig gewesen, da bin ich auf einem großen und gemütlichen Bummel gegangen und habe viel schöne Dinge gekauft.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel schöne Stücke ich mir zum Anziehen besorgt habe und erst diese Schuhe…“
In Nicole schrillten die Alarmglocken auf.
„Du bist Einkaufen gegangen, von welchem Geld denn, wenn ich fragen darf, wir haben dir ja noch nichts gegeben.“
Das brachte Vala zum Grinsen.
„Ich habe mir eine dieser Kreditkarten ausgeborgt, aber leider war auf ihr ein Limit drauf, ich kann nichts mehr bezahlen.“
Nicole atmete ganz tief ein.
„Von wem das du die Karte geklaut?“
Jetzt schmollte Vala ein wenig.
„Wie kannst du nur glauben, dass ich sie gestohlen habe und das sie mir ein netter Mann nicht einfach geliehen hat?“
Nicole schüttelte den Kopf, setzte sich erstmal.
„Schätzchen, kein Mann auf der Erde der einen Verstand hat, gibt einer Frau seine Kreditkarte einfach mal so.
Also, wem hast du aus der Tasche gezogen, doch hoffendlich niemandem hier aus dem STK, das gäbe nur Ärger.“
Vala ließ sie eine Sekunde zappeln.
„Nun…es war die von Ralfi…“
Nicole musste, einen Moment überlegen, bevor ihre Lippen im Zeitlupentempo, auseinander klappten und sie die Hand vor den Mund hielt.
„Du hast die von Ralf Sikerman mitgehen lassen, ja Vala, bist du denn jetzt völlig wahnsinnig geworden, oder einfach nur dumm?“
Sie aber war da ganz anderer Meinung.
„Weder noch, ich habe die Karte nur genommen, weil er mich immer geärgert hat und das hat er nun davon.
Aber was viel wichtiger ist, ich stehe hier am Bahnhof und habe kein Geld mehr, könntest du mich abholen kommen?“
Nicole atmete noch mal tief ein.
„Ich selbst kann hier jetzt nicht weg, aber werd sehen ob ich jemanden finde, der dich abholen kommt, OK?“
Vala war damit einverstanden und setzte sich an den Busbahnhof, spielte, weil ihr Langweilig war, mit ihrer Zat herum.


Auf der Raumstation:

Franzi war mit ihrem Team zur Luftschleuse gegangen, um das Sicherheitsteam, des fremden Raumschiffes, zu begrüßen.
Jules ging schon ganz aufgedreht auf der Stelle herum, während Teal´C ganz standfest, beinah wie ein Felsen, in der Mitte wartete.
Ralf war ein wenig weiter hinten, um im Notfall Deckung geben zu können, als diese Kapsel der Fremden andockte.
Die Luftschleuse öffnete sich und acht Personen, mit vorgehaltenen Waffen kamen heraus, sie zielten auch gleich auf ST 1.
Es waren Zwei Aliens, fünf Menschen und einer, der aussah, als sei er eine Mischung aus dem Alien und Menschen.
Franzi stellte ihr Team sofort vor.
„Ich bin Oberstleutnant Franziska Rust und dies sind meine Leute, Julia Tora, Ralf Sikerman, sowie Teal´C.
Innerhalb der Station befinden sich noch einige Menschen aus meinem Volk, aber ich dachte, dass wir bei der Begrüßung nicht zu viele sein sollten.“
Einer der Aliens kam vor.
„Mein Name ist Warrick, Kommandierender Offizier des Hebridanischen Aufklärungsschiffes Seburus.
Ich bin schon überrascht, auf einer Raumstation der Aschen, Menschen anzutreffen, die nicht zu ihnen gehören.“
Franzi ging sofort drauf ein.
„Wer sind diese Aschen denn, wir hatten diese Station erst vor ein paar Stunden entdeckt und noch nicht viel herausgefunden?“
Warrick deutete seinen Leuten an, die Waffen zu senken, was diese auch sofort taten, weil die Menschen sie nicht bedrohten.
„Das ist eine längere Geschichte, ich werde sie dir erzählen, wenn ich mir die Station ansehen kann, dass ist wichtig.
Du musst wissen, dass wir gestern einen kleinen Trupp her schicken, weil von diesem Ort aus Angriffe gegen unser Volk durchgeführt werden.“
Sie gingen jetzt nebeneinander her, jetzt sprach Jules den Serakin an.
„Wie gehen diese Aschen vor, falls wir ihnen begegnen, sollten wir auf jeden Fall vorbereitet sein, ehe wir in die Falle laufen.“
Das konnte Warrick nur bestätigen.
„Da hast du recht, da die Aschen sehr hinterlistig und verschlagen sind, die lassen sich kaum auf offene Kämpfe ein.
Zuerst kommen sie als Freunde und bieten anderen Planeten ihre Fortschrittliche Technologie an, darunter auch Medizin.“
Nun mischte Teal´C sich ein.
„Das ist in meinen Augen nichts verwerfliches, es sei denn du willst uns sagen, dass sie dafür unangemessene Forderungen stellen.“
Warrick schüttelte den Kopf.
„Sie verlangen nichts dafür, aber die Medizin ist nicht ganz genau das, wie die Aschen sie den Völkern hochjubelnd anpreisen.
Sie heilt zwar jede Krankheit, aber sie sorgt schließlich für Unfruchtbarkeit, bei Männern und auch bei Frauen.
Sie verteilen das Zeug, unter den Ahnungslosen Bevölkerungen und wenn diese nach einigen Jahrzehnten ausgestorben sind, übernehmen sie den Planeten.“
Jules ging dazwischen.
„Das ist ja wohl das letzte.“
Da konnte ihr Warrick nur zustimmen.
„Ich stimme dir da zu, aber das ist noch nicht alles, denn manchmal weigern sich die Planeten auch, das Zeug zu nehmen.
In diesem Fall schicken die Aschen Biowaffen, die den gleichen Effekt haben und die Welten dann sterilisieren.
Eine unserer Kolonien wurde von dem Zeug infiziert und seither herrscht Krieg zwischen uns und diesen Typen.“
Teal´C verneigte sich leicht.
„Was ist mit eurer Kolonie gesehen?“
Die Antwort dauerte eine Sekunde, während sie alle schon die Kommandozentrale der Station erreicht hatten.
„Der Planet steht seit drei Monaten unter Quarantäne, um ein Ausbreiten von diesem Zeug zu verhindern und die Leute zu isolieren.“
Dann betraten sie die Brücke, wo die Wissenschaftler nur sehr kurz, von ihnen Notiz nahmen, da sie wieder an ihre Arbeit gingen.
Franzi führte Warrick hingegen zu einer der Computerkonsolen, da er vermutlich schneller als anderen damit umgehen konnte.

Praktisch zeitlich, aktivierte sich dass Sternentor und sechs Männer, in langen Gewändern und ausdrucklosem Blick kamen heraus.
Sofort feuerten sie auf die beiden Hebridanischen Wachen und töteten sie auf der Stelle, durch ihre Überzahl.
Der eine Serakin konnte zwar noch einmal zurück feuern, aber seine Feuerstöße verpufften an den Schutzschilden der Aschen.
Jeder einzelne Aschensoldat, trug einen kleinen Schildgenerator, der war unter ihrer Kleidung angebracht worden.
Einer von Franziskas Soldaten bemerkte aber den Angriff, meldete ihn auch gleich über Funk, bevor man sie noch überraschte.
„Frau Oberstleutnant, wir werden angegriffen, sechs Feindliche Personen sind gerade aus dem Tor gekommen.
Sie haben die Serakin umgebracht und kommen jetzt auf uns zu, wir müssen uns zurückziehen
und neu formieren.“
Franzi bestätigte den Funkspruch.
„Verstanden, halten sie die Position, solange sie können und dann ziehen sich zurück, wir sind gleich bei ihnen.“
Der Soldat bestätigte den Befehl und begann auch auf die Aschen zu feuern, aber die Kugeln prallten alle an den Schilden ab.
Er lief zurück, da er sah dass Irdische Waffen hier anscheinend nicht das Geringste ausrichten konnten und duckte sich.


Im STK:

Daniel saß in seinem Labor, wo er an den Schriftzeichen des, ihm noch Unbekannten, Volkes langsam und mühevoll arbeitete.
Inzwischen war es spät geworden und nur die kleine Tischlampe, hellte diesen Raum auf, ehe Daniel auch genug hatte.
Er konnte feststellen, dass die Schriftzeichen eine gewisse Ähnlichkeit, zu den alten Völkern der Slaven aufwiesen.
Womöglich kamen die Vorfahren aus der Gegend des heutigen Kiev, aber wahrscheinlich von noch weiter östlich.
Daniel wollte gerade gehen, als General Degenhardt in den Raum eintrat, ihn um einen, etwas heiklen Auftrag bat.
„Entschuldige wenn ich noch so spät störe, aber ich habe da ein kleines Problem, von dem ich weiß, dass du es besten lösen kannst.“
Dr. Jackson sah auf seine Uhr.
„Es ist 22 Uhr, ich habe schon Stunden, über den Aufzeichnungen gehangen und will jetzt nur noch in mein Bett.“
Das ließ den General aber nicht von seiner Meinung abrücken.
„Es tut mir leid, aber Vala ist ausgerissen und sie hatte uns vor kurzem angerufen, das jemand sie holen kommt.“
Daniel sah seinen alten Freund fragend an.
„Und warum soll ich das erledigen?“
Sebastian Degenhardt packte ihn am Arm.
„Weil die gute sich noch einen anderen Streich hat einfallen lassen, wo ihr jemand raus helfen muss und du kannst so was am besten.“
Der Archäologe schlug seine Hände über dem Kopf zusammen, da er ja schon das schlimmste befürchtete.
„Will ich das wirklich wissen…?“
Während Daniel sich setzte, atmete der General noch tief ein, weil er es auch am Anfang nicht glauben wollte.
„Sie hat Stabsfeldwebel Sikerman die Kreditkarte geklaut und ist damit, zu einem sehr großen Einkaufsbummel, gegangen.
Jetzt ist das Limit erreicht und sie weiß nicht, wie sie wieder zurückkommen soll, aber ich hab mehr Angst wegen Ralf.
Er und Vala sind noch nie wirklich gut ausgekommen und wenn er jetzt davon erfährt, könnte es nur zu unnötigem Ärger kommen.“
Daniel erkannte, was sein Kommandant von ihm wollte.
„Ich soll sie jetzt holen und dafür sorgen, dass Ralf nicht gleich an die Decke geht, wenn er all die ungewünschten Sachen sieht.“
Degenhardt klopfte ihm auf die Schulter und reichte ihm seinen Wagenschlüssel, da das Auto von Daniel noch in der Inspektion war.
„Aber sorg dafür, dass sie sich in meiner Karre auch benimmt und dass ich nicht gleich in die Werkstadt muss.“
Jackson jedoch grinste seinen General nur an, als er sich schon auf den Weg gemacht und sein Labor verlassen hatte.
„Ich kann dir nichts versprechen.“
Degenhardt wollte noch hinter ihm herrufen, aber es brachte nichts, da Daniel schon weg war, er wollte die Sache schnell erledigen.
Der General hingegen machte sich dann auf, da er noch eine wichtige Formalität abzuwickeln hatte, die ihn langsam nervte.


Auf der Raumstation:

Die sechs Aschen, hatten die Menschen und Serakin bis zur Brücke zurück gedrängt, wo man sich verbarrikadieren wollte.
Kurz bevor die Aschen durchbrechen konnten, gelang es einem Serakin, den Schutzschild von einem Aschen zu durchdringen.
Dies sollte sich noch als größeres Problem herausstellen, weil die Schilde der Aschen, stärker als die Goa´Uld sind.
Aus dem Grund vertrugen sie unzählige Treffer aus den Serakinwaffen, die Irdischen hatten kaum eine Wirkung auf sie.
Jules wandte sich an Warrick.
„Wenn die Aschen so überlegen sind, wie konntet ihr die Raumstation einnehmen, da steige ich noch nicht ganz durch.“
Der Serakin antwortete schnell.
„Unsere Landungstruppen, haben einen Planeten der Aschen eingenommen und gesehen, wie einige von ihnen flohen.
Sie liefen durch dieses Sternentor, welches mein Volk erst seit kurzem kennt und ein paar von unseren Soldaten verfolgten sie.
Dabei warfen sie eine Gasampulle hindurch, die jeden Menschen sofort regungslos macht, die Serakin aber nicht beeinträchtigt.“
Jules nickte ihm zu.
„Dann können wir es nicht anwenden, dass Zeug würd sich ja auch auf uns auswirken und ich wollte noch nicht schlafen gehen.“
Warrick beruhigte sie.
„Keine Angst, wir könnten es auch nicht einsetzen, da wir keines dabei haben, dass Gas ist ein selten getesteter neuartiger Stoff.“
Jetzt trat Teal´C an sie heran.
„Wir sitzen hier fest, es sei denn dass wir einen anderen Weg hier raus finden, aber ich konnte keinen Fluchtunnel finden.“
Franzi dachte kurz nach.
„Wir sprengen ein Loch in die Wand und schaffen als erstes die Wissenschaftler hier raus, ich wüsste nur nicht, wo wir sie hinbringen sollen.
Das Sternentor wird mit Sicherheit bewacht und selbst der Weg dorthin, dürfte schon mehr als schwierig werden.“
Warrick hatte sofort einen Vorschlag.
„Wir bringen euch alle auf die Seburus, es dürfte zwar etwas eng werden, aber ich glaub, dass wir unterkommen werden.
Dann setze ich euch auf dem nächsten Planeten mit einem Sternentor ab, von wo aus ihr nach Hause gehen könnt.“
Franzi war damit einverstanden und wandte sich Teal´C und Ralf.
„Wir machen es so, aber ihr beide werdet hier noch alles mit Sprengstoff auskleiden, weil ich den Laden weg haben will.
Jules, du und ich bringen die Leute sicher zum Schiff, wir brechen sofort auf, bevor die Typen die Tür aufbrechen.“
Alle nickten und Warrick wies seine Leute ebenfalls an, ihren Sprengstoff, an allen Terminals mit anzubringen.
Die Wissenschaftler um Radek Zelenka hingegen, versuchten noch zu viele Daten, wie sie nur überspielen konnten, mitzunehmen.


Einige Minuten später war es soweit, die Aschen standen davor, die Tür aufzubrechen und die Erdlinge sowie Serakin zu töten.
Nachdem Jules noch mal etwas Druck gemacht hatte, kamen auch die langsamsten von Radek Zelenkas Leuten, in die Hufen.
Auf Franzis Zeichen hin hockten sich auf den Boden, damit sie von der Druckwelle der Wand nicht niedergerissen wurden.
„Achtung, jetzt knallt es.“
Eine Sekunde später, zerlegte eine farbenfrohe Explosion, einen Teil der Wand in viele kleine Bestandteile.
Jules hievte einen Physiker hoch.
„Los jetzt, wir müssen hier weg sein, bevor die Typen mitkriegen, das wir abhauen, also hoch jetzt, bevor ich nachhelfen muss.“
Das zog dann wesendlich mehr, als würden Peitschen zum Einsatz gebracht werden, die Leute sprangen geradezu auf.
Im selben Augenblick konnten die Aschen die Tür aufbrechen, jedoch war Franzi da schneller und warf eine Granate vor ihre Füße.
„Runter.“
Mit einem lauten Knall, ging der kleine Sprengkörper hoch, zerriss dabei sogar einen Aschen, der damit nicht gerechnet hatte.
Die anderen aber waren noch benommen und total durcheinander, was es den Erdenmenschen leicht machte, zu entkommen.

Schnellen Schrittes liefen sie zu dem Schiff, wobei Jules noch eine Serakin, auf ihre Schultern nahm, da er zu stark verletzt war, um zu laufen.
Sie ereichten die Seburus allerdings auch ziemlich schnell, weil die Aschen in den Korridoren keinerlei Wachen hatten.
Ralf sah von einem Bullauge auf das Schiff.
„Ich hoffe ja, dass der Sauerstoff für alle reichen wird, der Kahn sieht mir zu klein für uns alle aus, egal was der Kerl sagt.“
Teal´C beruhigte ihn aber.
„Ich mache mir keine Sorgen, denn wir fliegen nur bis zum nächsten Planeten mit einem Tor, das dauert nicht lange.“
Da trieb Jules sie allerdings weiter.
„Hört auf zu quatschen, die Typen haben uns gleich eingeholt und ich wollte weg sein, wenn sie hier angelangt sind.“
Das war jedoch den Wissenschaftlern, nicht gut mit zuteilen, da sie immer wieder aufhielten, wegen der banalsten Kleinigkeiten.
„Macht schon, oder wollt ihr hier bleiben…?“
Franzis Worte waren weit zu hören und im selben Moment zog der erste Energiestrahl aus der Waffe, eines Aschen, an ihnen vorbei.
Einer der Serakinsoldaten feuerte noch zurück, aber der Schild fing diese Schüsse ganz locker auf und arbeitete weiter.
Schließlich legte das Schiff doch ab und Jules, die immer noch den Finger auf dem Knopf für das C4 hielt, sah zu Franzi.
„Auf deinen Befehl.“
Franzi sah zu Wrrick, der ihr zunickte, was sie dann an Jules weitergab.
„Mach schon.“
Julia Tora drückte auf den Knopf des Zünders, der 9 C4 Päckchen in die Luft gehen ließ, was für die Station völlig ausreichte.
Nachdem die Kommandobrücke explodierte, flogen auch die ganzen Reste, in die Weiten des Raumes davon.
Die Seburus hingegen öffnete ein Hyperraumfenster und verschwand darin, auch wenn sie da langsamer flog, als ein Erd- oder Goa´Uldschiff.


Im STK, ein paar Stunden später:

Franzi hatte soeben ihren Bericht beendet und General Degenhardt war mehr als nur zufrieden mit dem Ausgang der Mission.
Allein schon die Tatsache, in den Hebridanern einen möglichen Alliierten gefunden zu haben, war Anlass zur Freude.
Zudem würde man die Aschen genau unter die Lupe nehmen, um zu verhindern, dass sie sich der Erde nähren würden.
Als die Versammlung sich auflöste, konnte Degenhardt es sich nicht verkneifen, Sikerman in die Augen zu grinsen.
„Endschuldigen sie Herr General, aber wollen sie noch etwas mitteilen, sie sehen mich gerade so seltsam an.“
Er aber musste sich weiter auf die Lippen beißen.
„Sagen wir mal so, ich weis etwas, über dass sie sich nicht freuen werden, aber das sollten sie sich selbst ansehen.
Gehen sie in ihr Quartier, Daniel wartet da schon auf sie, um ihnen zu erklären was passiert ist aber bitte hören sie ihm erstmal zu.“
Ziemlich schnell lief der Scharfschütze zu seinem Quartier, wo Daniel schon auf dem Bett saß und auf ihn wartete.
Vala stand hinter dem Bett und sah schuldbewusst nach unten, konnte es sich allerdings nicht verkneifen, hinterlistig zu lächeln.
Und dann standen vor ihm sechs voll bepackte Tüten mit allerlei Kram, welche dem Soldaten aber völlig fremd waren.
„Daniel, was ist denn hier nur los, wem gehören diese Sachen und was hat ausgerechnet Vala in meinem Zimmer zu suchen?“
Daniel stand auf und ging langsam ihn zu.
„Die Sachen gehören dir, kannst dich bei Vala bedanken.“
Ralf kniff die Augen zusammen, schielte ganz finster zu seiner ganz Speziellen Freundin, die immer mieser grinste.
„Was???“
Daniel hielt Ralfs Kreditkarte hoch.
„Sie hat deinen Spind aufgebrochen und deine Kreditkarte gestohlen, dann ist sie damit in die nächste Stadt gefahren.
Sie hat so ziemlich alle Geschäfte abgeklappert und auf deine Kosten alles gekauft, was ihr so in den Sinn kam.
Dabei hat sie dein Kartenlimit erreicht und du wirst in den nächsten Tagen eine sicher riesige Abrechnung erhalten…“
Mit jedem Wort lief Ralf Sikermans Kopf mehr an, bis er beinahe völlig in den Roten Farbton übergegangen war.
Vala versuchte sich zu rechtfertigen.
„Was kann ich denn dafür, dass ich hier kein Gehalt bekomme und von irgendwas, muss eine Frau ja auch leben.“
Wäre Daniel nicht mit im Raum gewesen, hätte wohl nicht mehr viel daran gefehlt, das er auf sie losgegangen wäre.
„Fräulein, du wirst mir jeden einzelnen Euro zurückzahlen und es ist mir total egal, woher du das Geld nimmst.“
Vala sah ihm schelmisch in die Augen.
Kapitel 9 by Atlan
6.09 Herzschmerz
von Atlan und Colonel Maybourne




Ralf Sikermann trat auf der Hak‘Tyl Heimatwelt, aus dem Sternentor und machte sich mit einem Lächeln auf den Lippen, auf ins Dorf. Unterwegs begegnete er einigen Kriegerinnen, die ihn freundlich begrüßten. Er war in den letzten zehn Monaten ein häufiger Besucher gewesen, was vor allem mit einer Sache zusammenhing. Am Dorfrand wartete schon die Person auf ihn, auf die er sich seit drei Wochen gefreut hatte. Ish‘Ta, seine Verlobte.
Auf der Erde hatten erst seit kurzem seine Freunde, eine Ahnung von der Beziehung, zwischen dem Menschen und der hübschen Jaffafrau. Die Beiden umarmten sich und küssten sich innig, dann fühlte Ralf über den dicken Schwangerschaftsbauch Ish‘Tas, die von ihm im neunten Monat schwanger war. „Ich hab dich vermisst“, sagte er nach dem Begrüßungskuss und legte seine Hand auf den Bauch. „Alles in Ordnung?“
Ish‘Ta nickte lächelnd. „Ja, mir geht es gut und unseren Kindern auch.“
Ish‘Ta war mit Zwillingen schwanger.

Nachdem sich Ralf seiner Ausrüstung - sie hätte ihn nur gestört - entledigt hatte, spazierte er mit seiner Geliebten in der Gegend herum, während die Sonne langsam unterging. Die Liebe zwischen den Beiden konnte selbst ein Blinder sehen, es war Liebe auf den ersten Blick gewesen. Anfangs hatte es keiner von beiden wahrhaben wollen, aber schließlich hatte Ralf den ersten Schritt gewagt und die toughe Jaffafrau verzaubert. „Hast du dich jetzt entschieden?“, fragte Ralf. Er hatte Ish‘Ta schon vor Monaten, als sie von der Schwangerschaft erfahren hatten angeboten, dass sie zu ihm ziehen sollte. In letzter Zeit waren die Stimmen der Rassisten immer weiter versiegt und für Außerirdische war es wieder einiger Maßen sicher auf der Erde. Ish‘Ta wusste das und deswegen antwortete sie: „Ja, das werde ich. Ich möchte, dass wir unsere Kinder auf der Erde großziehen.“ Sie lächelte Ralf an, dann küssten sie sich.
Ein paar Kinder, die ihnen hinterherspioniert hatten, sahen dem kichernd zu.


P0F-301, nahe dem galaktischen Zentrum:

Daniel und Steven Raymer waren mit ST7 unter Major König auf diesem Planeten unterwegs, der von uralten Antikerruinen gesäumt wurde. Oberflächlichen Schätzungen zufolge, waren diese etliche Millionen Jahre alt und schon fast komplett zerfallen. Die beiden Archäologen erhofften sich hier Informationen über die Ori, denn die Adresse hatten sie von Armelia persönlich. Steven besah sich die Ruinen von einer Anhöhe aus mit dem Fernglas. Als er den Zustand der Ruinen sah, fragte er den neben ihm stehenden Daniel: „Das ist der Ort, an dem die Antiker an der Priorpest geforscht hatten, bevor Atlantis in die Pegasus-Galaxie aufbrach?“
Daniel nickte. „Laut Armelia schon. Aber wir haben schon andere Antikereinrichtungen gefunden und die waren auch nicht besser erhalten, nicht wahr, Major?“
Er blickte den Chef von ST7 an. „Sicher, Doktor“, erwiderte König. „vor zwei Jahren haben wir zum Beispiel ein unterirdisches Kriegerdenkmal der Antiker gefunden und überirdisch gab es nur noch Geröll. Die Antiker haben die meisten Einrichtungen unterirdisch angelegt. Mit dieser hier, wird es nicht anders sein.“

Sie gingen nun auf die Ruinen zu, während Daniel einen Scanner hochhielt, der auf Antikertechnologie abgestimmt war. Als sie schon fast wieder aus den Ruinen herauswaren, schlug der Scanner plötzlich aus. „Ich hab was“, stieß Daniel freudig erregt aus. „zwanzig Meter nach Osten. Da könnte der Einstieg sein.“
Die beiden Archäologen rannten auf besagte Stelle zu und der Scanner schlug entgültig aus. Zusammen mit einem Teammitglied öffnete Major König dann eine verdeckte Geheimtür, die sich aber nur aufhebeln ließ, da die magnetische Versiegelung, die bei solchen Anlagen üblich war, nicht mehr funktionierte. Mit den Taschenlampen in der Hand stiegen sie hinab.

Der Abstieg in die eigentliche Anlage dauerte eine Weile und Daniel und Steven hatten Zeit, sich zu unterhalten. Die Freundschaft zwischen den Beiden hatte sich inzwischen wieder normalisiert, seitdem die Ori da waren. „Ansonsten alles okay?“, fragte Daniel, als er Stevens versteinerten Gesichtsausdruck sah. Steven konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich weiß nicht so genau. Hier draußen in der Milchstraße sterben seit Monaten Menschen und ich bin dafür verantwortlich. Wie solls mir da gehen?“
Er lachte trocken auf. Daniel legte ihm die Hand auf die Schulter. „Da kannst du nichts dafür. Die Ankunft der Ori war eine Verkettung unglücklicher Umstände und vergiss nicht, dass sie dich folterten.“
„Mag sein“, antwortete Steven nachdenklich. „und doch... träume ich jede Nacht davon, wie ich in Celestis ankomme und dann plötzlich die Ori, die Galaxis mit ihrem Terror überziehen.“
„Das geht schon vorbei“, meinte Daniel optimistisch. „Mit der Zeit wird es besser, glaub mir.“ Sie waren nun am Ende der Treppe, die sie heruntergeführt hatte, angekommen. Die Gänge, die weiter ins Innere führten, waren teils verschüttet, teils nur marode. ST7 ging vor und bahnte dem Trupp eine Schneise in den Komplex hinein.


Ralf wachte, von den Sonnenstrahlen geweckt, auf. Noch ganz verschlafen verließ er das Bett, das Ish‘Ta brauchte, seitdem sie keinen Symbionten mehr hatte, und auch Ish‘Ta erwachte langsam. Er ging ein wenig in der Stadt umher, als vom Himmel plötzlich Energieblitze niedergingen. Orangeleuchtende Plasmabälle rasten vom Himmel auf die Hak‘Tylstadt zu und in der Atmosphäre, gerade noch groß genug, das man es erkennen konnte, erschien ein Ha‘Tak Schiff. Einige Häuser explodierten innerhalb eines Wimpernschlages und die Kriegerinnen und anderen Jaffa versuchten sich und die Kinder in Deckung zu bringen. Auf einmal hörte das Bombardement auf und eine tiefe Stimme, die vom Himmel kam, war zu hören. Diese Stimme gehörte niemand anderem, als Ba‘al. „Hak‘Tyl“, begann der gefallene Systemlord hochnäsig, wie eh und je. „euer mächtiger Gott Ba‘al ist zurückgekehrt, um sein Imperium wieder erstarken zu lassen! Ihr wurdet von mir auserkoren, Keimzelle meines neuen Imperiums zu werden. Ergebt euch also und leistet keinen Wiederstand.“

Kurz darauf begannen die Truppen Ba‘als Spähschiffe zu landen und schleusten sogleich einige Dutzend Jaffa aus. Die Ha‘Tyl rannten zu ihren Stabwaffen und Zats, denn sie wollten lieber sterben, als wieder einem falschem Gott zu dienen. Als die ersten Schusswechsel begannen, schnappte auch Ralf sich eine Stabwaffe und sogleich einen Jaffa erschoss. Dann machte er kehrt und rannte auf Ish‘Tas Haus zu, denn die Hochschwangere konnte in ihrem Zustand, nicht kämpfen. Seinen Weg musste er sich durch Gefallene bahnen und durch das Kreuzfeuer beider Seiten.


ST7 hatte derweil den Eingang zu einer großen Kammer freigelegt, die sich Steven und Daniel einmal näher ansahen, während ST7 sich im Rest des Komplexes umsah.
An der rechten Wand des Raumes standen mehrere eiförmige Stasiskapseln, wie die Antiker sie auf ihren Raumschiffen benutzten. Die Scheiben waren beschlagen und Steven ging eine nach dem anderen ab, während Daniel sich das Computerterminal an der gegenüberliegenden Wand ansah. Bei einer Kapsel nach der anderen wischte er die Scheibe sauber, aber alle waren sie leer. Bis auf die letzte. „Daniel“, rief Steven, als er die letzte Scheibe sauber wischte. „das solltest du dir besser mal ansehen!“
Daniel kam sofort herübergerannt und leuchtete mit seiner Taschenlampe in die Kammer. In dieser lag ein Mann in einer formelleren und veralteten Version der Antikeruniform. Er hatte volles weißes Haar und schien keinen Tag älter zu sein, als 70 Erdjahre. Daniel stöpselte seinen Laptop in das Interface der Kapsel ein und erschrak, als er die Anzeigen las. „Dieser Mann liegt seit fast 5,7 Millionen Jahren in dieser Kammer.“
„Wie kann er dann noch leben?“, fragte Steven erstaunt. „Ich dachte, dass Stasiskapseln dieser Version das Altern nur verzögern und anders, als die großen Kammern, eine Person nicht vollständig konservieren.“
„Ganz recht“, meinte Daniel nachdenklich. „und umso erstaunlicher ist es, dass er noch lebt.“
Er griff nach seinem Funkgerät. „Major König, wir brauchen mal ihre Hilfe. Wir haben eine Stasiskapsel, die unbedingt ins STK muss.“

Bis Major König und sein Team kamen, hatte Daniel schon das Computerterminal und die Kapsel grob untersucht. „Jetzt weiß ich, warum der Mann noch lebt“, sagte er.
„Und warum?“, wollte Steven wissen und ging immer wieder um die Kapsel herum.
„Die Kapsel ist zwar ein Antikerdesign, aber die Technologie, das Innenleben, stammt von den Furlingern.“, erklärte Daniel.
„Tatsache?“, fragte Steven, worauf Daniel ihm ein kleines und kaum sichtbares Zeichen, das einem stilisierten geflügelten Löwen ähnelte, auf der Kapsel zeigte.
„Ganz sicher. Das Zeichen hab ich schon mehrmals gesehen. Es ist das Hoheitszeichen der Furlinger gewesen. Jedenfalls passt diese Kapsel zu dem, was mir Thor einmal über die Furlinger erzählte. Technisch standen sie in der Allianz der Vier Rassen nur unterhalb der Antiker und waren auch die zweitälteste Rasse. Ich wunder mich nur, was eine Furlingerkapsel hier macht.“
„Auf jeden Fall sollten wir sie nicht hier öffnen“, warf Major König ein. „sondern lieber im STK, wo der Insasse zur Not medizinisch betreut werden kann.“
„Machen wirs so“, beschloss Daniel und wand sich an das ganze Team, die schon in Stellung gegangen waren, um die Kapsel anzuheben. „Dann wollen wir uns mal ein wenig körperlich betätigen.“


Ba‘al Truppen nahmen die Hak‘Tylstadt schnell ein, denn der unorganisierte Widerstand der Hak‘Tyl war nur von kurzer Dauer gewesen. Einige wenige Jaffa waren gefallen, der Großteil wanderte in Gefangenschaft. Mehr als 400 Hak‘Tyl und Mädchen wurden zu den Frachtschiffen geführt. Doch sie waren alles andere als unterwürdig. Viele wehrten sich noch immer, prügelten Ba‘als Jaffa nieder und versuchten sich zu befreien. Doch ihre Bewacher fanden das alles andere als lustig.
Sie nutzten ihre Zats im Dauertakt und schlugen auf die Frauen ein, bis sie endlich Ruhe gaben und sich abführen ließen. Als sie alle zusammengetrieben waren, begann die Verschiffung auf das Ha‘Tak.

Nur Ralf und Ish‘Ta waren noch auf freiem Fuß. Die Beiden hatten sich an einem Hang verschanzt und hielten die Jaffa auf Distanz. Ralf, der inzwischen seine Waffen wiederhatte, verpasste allen anrückenden Jaffa Kopfschüsse mit seinem G36C, doch seine Munition neigte sich dem Ende zu. Er hatte nur zwei Magazine dabei gehabt, da er mit einem Gefecht nicht gerechnet hatte. „Alles in Ordnung?“, rief er Ish‘Ta zu, nachdem er die letzten Schüsse aus seinem Sturmgewehr abgegeben hatte und auf seine P8 umstieg. Die Jaffafrau nickte und feuerte mit ihrer Zat auf sich nähernde Jaffa. Die Beiden konnten sich noch einige Minuten behaupten, dann wurden sie von einem Jaffa überwältigt, der über dem Hang Stellung bezogen hatte und wurden von ihm mit seiner Zat betäubt. Auch sie wurden nun gefangen genommen und als Letzte auf das Raumschiff gebracht, das anschließend auch in den Hyperraum sprang.


Im STK hatte man die Kapsel in einem der Isolationslabore aufgestellt und öffnete nun die Kapsel. Das Dach der Kapsel fuhr hoch und kalte Luft entwich aus der Kapsel. Ein anwesendes Sanitätsteam hievte den Mann aus seiner Kapsel und legten in auf eine Bahre. Er war noch eine kleine Weile bewusstlos, dann meldete er sich in der Welt der Lebenden wieder und hustete laut. Als ein Sanitäter ihm helfen wollte, weiß er ihn barsch ab und sagte etwas auf Antikisch. „Hast du verstanden, was er gesagt hat?“, fragte Steven, der noch nicht viel von der Antikersprache kannte.
Doch auch Daniel hatte keine wirkliche Ahnung. „Das einzige, was ich verstanden habe war „Behandelt mich nicht so“. Sein Akzent ist einfach furchtbar.“

Daniel und Steven setzten sich schließlich mit dem Mann zusammen und versuchten seinen Akzent zu knacken. Dabei redeten sie mit ihm und benutzten auch die Computerdatenbank über das Antikische. Nach etwas über zwei Stunden hatten sie genug herausgefunden, um sich mit dem Mann zu unterhalten. „Mein Name ist Dr. Daniel Jackson, das ist mein Kollege Dr. Steven Raymer. Sie sind hier auf der Erde, ihnen wohl bekannt als Avalon oder Terra Atlantus.“
Der Mann sah sie misstrauisch an. „Ich bin auf Avalon? Wie komme ich hierher?“
„Wir haben sie auf einem anderen Planeten gefunden, sie steckten in einer Stasiskapsel.“, erklärte Steven, war aber bei den Bedeutungen sehr auf den Computer angewiesen. Der Mann nickte langsam und sah dann die Beiden mit ernster Miene an.
„Wie lange?“
Daniel sah verlegen zu Boden und suchte nach Worten. „Etwas mehr als 5,7 Millionen Jahre, plus minus ein Jahrtausend.“
„Ich verstehe“, sagte der Mann und sah nachdenklich zur grauen Betondecke.
Nach einigen Minuten sagte er schließlich: „Vielleicht sollte ich mich vorstellen. Ich bin Vizeadmiral Paito, Kommandant der schnellen Kreuzerverbände, der imperialen Raumflotte. Aber ich nehme an, dass das Imperium nach all dieser Zeit... nicht mehr existiert. Ebenso wie meine Spezies.“
Daniel beruhigte den Vizeadmiral schnell. „Doch, das Imperium existiert noch und auch die Antiker... Alteraner leben noch. Sie leben noch hier auf der Erde. Wenn sie es wünschen, können sie später zu ihnen.“

Das ließ Paito durchatmen. „Ein Glück. Als ich mich damals in diese Kapsel legte, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass, falls ich wieder erwachen sollte, das Imperium nicht mehr existent wäre.“
Daniel nutzte die Gunst der Stunde und fragte schließlich. „Vizeadmiral, entschuldigen sie bitte meine Direktheit, aber ich muss sie dringend etwas fragen.
Von den Alteranern unserer Zeit haben wir beinahe nichts über den Konflikt mit den Ori und dem Virus erfahren können, denn ihre Aufzeichnungen reichen nicht mehr so weit zurück. Aber sie stammen aus dieser Zeit und deshalb bitte ich sie, uns zu erzählen, wie es dazu gekommen ist.“
Vizeadmiral Paito lehnte sich zurück. „Einverstanden, aber lassen sie mich bitte einen Moment sammeln. Für diese Geschichte muss ich etwas weiter ausholen.“


Auf dem Ha‘Tak waren Ish‘Ta und Ralf alleine in ihrer Zelle, als Ish‘Tas Wehen einsetzten, ausgelöst durch den Zatschuss. Sie saß auf einer Bank, während Ralf ihre Hand hielt. „Ganz ruhig, Liebling, ganz ruhig. Denk an die Atemübungen, die dir Doc Roth gezeigt hat. Einatmen“, Ralf holte Luft und entließ sie dann stoßweise. „und ausatmen. Und jetzt du.“
Während Ish‘Ta immer wieder Übungen wiederholte, strich er ihr durchs Haar und versuchte ihr die Angst zu nehmen. „Ich will nicht, dass unsere Kinder hier zur Welt kommen“, sagte sie ängstlich und dachte dabei natürlich daran, wie der Goa‘Uld Moloc einst jedes Mädchen umbringen ließ. „Ich sorg schon dafür, dass dir und den Kindern nichts passiert“, sagte Ralf zuversichtlich und versuchte ihr damit Mut einzuflößen. In diesem Moment wurde die Zellentür geöffnet und zwei Wachen kamen mit gezogenen Zats herein. „Los, mitkommen!“, befahl der Eine und beide ließen sich wehrlos mitnehmen.

Sie wurden auf das Kommandodeck des Ha‘Taks geführt, wo Ba‘al auf seinem Thron saß und grinste, als er die Beiden sah. Er streckte die Arme aus. „Seit mir willkommen, meine alten Freunde.“
Er sah Ralf an. „Ralf Sikermann von ST1.... Ich hätte nie gedacht, dass wir uns noch mal wiedersehen, aber das freut mich.“
Ralf sah ihn wütend an. „Hätt ich das auch nur geahnt, dann hätte ich extra noch ne Kugel, mit deinem Namen drauf eingepackt.“
Ba‘al grinste nur breit. „Wie eh und je, es ist einfach schön, wenn alles beim alten bleibt.“ Nun wand er sich Ish‘Ta zu. „Oder fasst, würde ich sagen. Ich gratuliere euch Beiden.“ Ish‘Ta wechselte das Thema und fragte wütend: „Was sollte der Überfall auf die Hak‘Tyl, falscher Gott?“
„Das du es wagst!“, stieß eine Jaffwache aus und aktivierte seine Stabwaffe.
„Lass es!“, befahl ihm Ba‘al. „Wir wollen es ihr verzeihen, schließlich ist die Gute in Umständen.“ Die Wache zog sich mit einer Verbeugung zurück und Ba‘al antwortete auf Ish‘Tas Frage. „Ich habe den Angriff nur durchgeführt, wegen des verlorenen Krieges. Mir sind ja noch einige Planeten geblieben, von denen ich vorsorglich die Stargates entfernte, und auch einige Schiffe und viele Jaffakrieger sind mir geblieben.
Doch eines fehlt mir, um meinem Reich wieder Macht zu verleihen.“ Sein Grinsen verschwand. „Frauen. In meinem Reich gibt es zu meinem Bedauern kaum Frauen, die meinen Kriegern Kinder gebären. Die Hak‘Tyl sind starke und temperamentvolle Jaffa, die die perfekten Ehefrauen wären.“
Ish‘Ta war entsetzt und konterte sofort: „Die Frauen und Mädchen der Hak‘Tyl sind keine Gebährmaschinen!“
Ba‘als Lächeln kam wieder. „Dabei hast du den perfekten Ausdruck gefunden, denn das wird in Zukunft die Aufgabe der Hak‘Tyl sein. Gebähren und nichts anderes. Ganz zu schweigen davon, dass viele meiner Krieger schon sehr... ausgehungert sind, wenn du verstehst.“

Ba‘al wechselte nun das Thema und ging etwas auf dem Kommandodeck herum.
„Außerdem bin ich sehr an euren Kindern interessiert. Als ihr betäubt wart, habe ich Scans durchführen lassen und war beeindruckt. Die ersten Mensch/Jaffahybriden.
Das war für mich sehr verblüffend, denn ich musst nicht, dass dies überhaupt möglich ist. Es kommt mir übrigens sehr gelegen, dass du Zwillinge in dir trägst. Das erhöht die Anzahl meiner Studienobjekte. Wenn sie einmal volljährig sind, werde ich testen, ob diese Hybriden den Jaffa als Kriegerkaste überlegen sind.“ In Ish‘Ta und Ralf stieg der Zorn und Ralf sprintete plötzlich auf Ba‘al los, wurde aber von mehreren Wachen gehalten, bevor er bei ihm war. Er spuckte Gift und Galle. „Du Hurensohn! Wehe, du rührst meine Kinder an!“
Ba‘al blieb ganz ruhig und war regelrecht amüsiert. „Ich weiß nicht, was du hast. Den Kindern wird es an nichts fehlen und ich persönlich werde mich um ihre Erziehung kümmern.“ Mit einer Geste ließ er die Beiden wieder wegbringen, Ish‚Ta war mit den Nerven völlig am Ende. „Nun entschuldigt mich bitte“, rief er ihnen noch nach. „aber ich habe jetzt noch etwas zu erledigen. Schon bald sind wir auf meinem Heimatplaneten, dann sprechen wir uns wieder.“

Ba‘al ging wieder zu seinem Thron herüber und setzte sich. Von einem Diener ließ er sich Wein bringen und schaltete dann ein Heads-Up-Display ein und rief einen GBN-Kanal auf. Auf diesem lief gerade ein Loony Toons Cartoon.
Ba‘al lachte, als der Zeichentrickente Duffy Duck wieder ein Missgeschick passierte.
„Ach Duffy... wenn ich die Erde einnehme, muss ich unbedingt die Leute am Leben lassen, die diese wunderbaren Cartoons erschaffen...“


Im STK hatte sich Vizeadmiral Paito inzwischen genug gefasst, dass er die Geschichte erzählen konnte. „Mein Volk lebte schon seit fast 47 Millionen Jahren in dieser Galaxie und hatte große Teile davon kolonisiert. Das war nachdem wir von Altera flohen waren, um unseren Bruderkrieg mit den Ori zu beenden. Damals gab es kein intelligentes Leben in der Galaxis, mit einer Ausnahme. Auf einem Planeten in einem Zwillingssonnensystem entwickelte sich in erstaunlicher Geschwindigkeit intelligentes Leben, zu dem wir nach einiger Zeit auch Kontakt aufnahmen. Das waren die Furlinger, mit denen wir Hunderttausende Jahre lang, in Frieden und Freundschaft lebten. Doch irgendwann war diese Zeit des Friedens auch vorbei und wir machten, durch einen dummen Fehler, die Ori auf uns aufmerksam. Die Ori kamen in diese Galaxie, um unser Volk entgültig zu vernichten und die Furlinger zu versklaven.
Unsere beiden Völker schlossen sich daraufhin zusammen, um die Ori wieder aus der Galaxie zu jagen. Das ganze gipfelte schließlich in dem gigantischsten Krieg, den diese Galaxie wohl je sah. Fast ein Jahrtausend lang bekriegten wir uns, schließlich wurden die Ori von uns aber geschlagen.“ Paito unterbrach sich und nahm einen Schluck Wasser, dann sprach er weiter. „Doch die Ori akzeptierten ihre Niederlage nicht und ließen ihr Virus frei. Es verbreitete sich schnell unter meinem Volk und tötete fast 98,98% der Bevölkerung. Auch ich hatte mich infiziert bin aber, aus welchem Grund auch immer, nicht ansteckend. Deswegen war ich auch in diesem Labor, da man untersuchen wollte, wie es dazu kam.“

„Wissen sie sonst noch etwas über das Virus?“, fragte Steven.
„Ich weiß nur, dass es kaum behandelt werden kann, da es immer wieder mutiert. In Einzelfällen hatten wir Erfolg, aber das war glaube ich pures Glück.“, erklärte der Vizeadmiral. „Im Anfangsstadium kann man die Krankheit noch bekämpfen, aber die infizierte Person muss vor dem Zeitpunkt X eingefroren werden und eben jener Zeitpunkt ist bei allen Personen unterschiedlich. Schließlich wird es unmöglich und der Infizierte stirbt.“
„Ich verstehe“, sagte Daniel nachdenklich. „Ich würde ihnen gerne noch einige Fragen stellen, wenn sie nichts dagegen haben.“
„Später vielleicht“, erwiderte Paito, den die Müdigkeit übermannte. Er streckte sich auf der Bahre aus. „Später...“ Dann schlief er ein. Steven fühlte nach einigen Sekunden seinen Puls. „Das wars.“


Ish‘Ta war völlig fertig und aufgekratzt wegen dem, was Ba‘al mit ihren Kindern vorhatte. „Niemals!“, flüsterte sie wütend Ralf zu, während sie von einer Wache abgeführt wurden. „Niemals wird dieser Hundesohn Hand an unsere Kinder anlegen!“
„Das wird er auch nicht“, sagte Ralf leise und ergriff Ish‘Tas Hand. Plötzlich ging ein Ruck durch das Schiff.
„Wir sind unter Hypergeschwindigkeit gefallen“, sagte Ish‘Ta. Ralf antwortete nicht, sein Blick fiel auf einen offenen Frachtraum in dem ein Stargate stand. Er lies sich in einer Kurzschlussreaktion auf den Boden fallen und zog der Wache die Beine weg.
Schnell richtete er sich wieder auf und brach dem Jaffa schnell und präzise das Genick. Er griff sich die Zat mit der die Wache bewaffnet war. „Los, wir sind im Orbit eines Planeten, also können wir das Tor benutzen.“
„Aber die Anderen“, sagte Ish‘Ta, als eine weitere Wehe kam. „Wir können sie nicht zurücklassen.“
„Wir müssen“, erwiderte Ralf. „Das ist der einzige, wie wir unsere Kinder in Sicherheit bringen können und den Hak‘Tyl helfen können, also los!“ Er nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich in den Raum, während im Schiff Alarm gegeben wurde.

Ish‘Ta rannte zum Anwahlgerät und drückte die Symbole Dakaras, während Ralf mit der Zat Rückendeckung gab. Nach einer Weile, die wie eine Ewigkeit schien, baute sich das Wurmloch schließlich auf und die Beiden rannten darauf zu. Doch mitten im Sprung wurde Ish‘Ta von einer Stabwaffensalve in den Rücken getroffen. Hinter ihnen schloss sich das Tor.


Einige Zeit später:

Daniel und Steven begleiteten noch den Leichnam des Vizeadmirals, bis zu einer Verbrennungskammer. Laut einer Anordnung aus der Chefetage musste die Leiche vernichtet werden, um eine mögliche Ansteckung zu vermeiden. Die eingeäscherte Leiche sollte später Tribun Armelia übergeben werden, die für ein Militärbegräbnis, nach lantheanischen Traditionen sorgen wollte. „Wenigstens wissen wir jetzt, dass die Priorpest einen Schwachpunkt hat“, meinte Steven, als die Leiche in den Brennofen gefahren wurde. Daniel konnte dem nur zustimmen. Da legte ihm von hinten jemand eine Hand auf die Schulter. Es war Jules. „Alles in Ordnung?“, fragte er verwirrt. Jules schüttelte nur langsam den Kopf. „Komm schnell mit. Bitte.“


Auf der Krankenstation lag Ish‘Ta im Operationssaal, doch sie würde es nicht schaffen. Ihre Verletzungen waren einfach zu schwer und zu allem Überfluss hatte die Erde keinen Sarkophag, denn der letzte den man gehabt hatte, hatte alle Energie verloren. Für Ish'Ta war es das also.
Ralf war bei ihr, als ein Ärzteteam die Zwillinge per Notkaiserschnitt holte, denn die Kinder waren noch zu retten. Zuerst holte der Arzt einen kleinen Jungen heraus, schüttelte aber traurig den Kopf. „Es tut mir Leid“, sagte er zu Ish‘Ta und Ralf und gab das tote Baby einer Schwester. Die todgeweihte Ish‘Ta brach in Tränen aus und auch Ralf stand an der Schwelle. Doch dann holte der Arzt ein weiteres Baby hervor, ein kleines kräftiges Mädchen. Und das wichtigste: Sie lebte. Schnell säuberte eine Schwester das Kind und durchtrennte die Nabelschnurr. Sie gab das schreiende Kind Ralf auf den Arm, der sie Ish‘Ta hinhielt.

Ish‘Tas Tod war schon nahe, ihr Puls wurde flacher. „Anna-Lena Emta“, benannte sie kraftlos lächelnd das kleine Mädchen und berührte ihre Tochter. Ralf lächelte ebenfalls. Anna-Lena war der Name, den sich Ralf gewünscht hatte und Emta war der Name von Ish‘Tas Großmutter. „Ralf?“, sagte Ish‘Ta schläfrig und am Ende ihrer Kräfte. Ihr Geliebter nickte. „Kümmer dich gut, um unsere Tochter."
Ralf stiegen die Tränen in Gesicht. "Ish'Ta, wie soll ich nur ohne dich..."
"Pschh", sagte Ish'Ta leise und legte Ralf die Hand auf die Wange. Sie lächelte. „Du wirst es schaffen, Liebling, da bin ich ganz sicher." Sie legte ihre Hand auf seine Brust, direkt ans Herz. "Ich bin immer bei dir und unserer Kleinen. Ich liebe euch."
Dann entschlief Ish‘Ta für immer dieser Welt.
Ralf hielt weiterhin die Hand seiner toten Frau und weinte leise. "Ich liebe dich auch, Ish'Ta. Und werde dich für immer lieben."

Ralf verließ den OP mit seiner Tochter auf den Armen und weinte bittere Tränen.
Seine Freunde, Jules, Franzi, Daniel, Teal‘C und auch Vala konnten keine Worte des Trostes finden. Ralf ließ den Tränen nur freien Lauf und küsste seine Tochter Anna-Lena Emta Sikermann auf die Stirn. Nach einigen Minuten gab er sie Vala auf den Arm und wandte sich von allen ab. Er setzte eine Feldmütze auf und zog sie tief ins Gesicht, sodass man seine Augen nicht mehr sehen konnte, keine seiner Emotionen. Er nahm Vala, die wie die anderen stumm dastand und traurig dreinblickte, das Kind wieder ab und sagte:
„Ihr seit meine Zeugen. Hiermit schwöre ich Ba‘al, beim Grabe Ish‘Tas und meines toten Sohnes, Rache. Gleiches mit gleichem zu vergelten und ihn leiden zu lassen. Und wenn es das letzte ist, was ich tue.“ Dann ging er einfach.

Vala wollte ihm schon nachgehen, doch Daniel hielt sie auf. „Nein, Vala, lass ihn erst mal.“ Er schüttelte den Kopf. „Damit kann ihm keiner helfen, glaub mir. Wir können aber etwas anderes tun: Wir können die Hak‘Tyl befreien, bevor sie zu Legebatterien werden. Das schulden wir Ish‘Ta und den anderen.“ Schweigend sahen sie ihrem Freund hinterher, der schließlich hinter einer Biegung verschwand.

Eine Stunde später hatte Ralf zwei Patronen in seinem Quartier fertig gemacht, auf jeder war der Name "Ba'al" eingeritzt. Die eine steckte er in seine Tasche, die zweite befetigte er an einer Kette, diese legte er seiner Tochter in die Hand. "Falls ich es nicht schaffen sollte...aber das werde ich dir erklären, wenn du alt genug dafür bist, mein Liebling..."
Danach nahm Ralf seine Tochter in den Arm und sang ihr ein Schlaflied vor, bei dem er auch etwas abschalten konnte. Doch nichts würde mehr so sein, wie es noch vor wenigen Tagen war.





Ende der Folge
Kapitel 10 by Atlan
6.10 Verbrannte Erde Pt 1
von Colonel Maybourne



Auf Dakara, ging ein vermummter Mann, einen langen und beinahe verwaisten Gang entlang, er war dabei sehr bedächtig.
Da seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen war, konnte niemand erkennen, wer er war und das führte dazu, dass ihn auch keiner ansprach.
Schließlich erreichte er sein Ziel, einen etwas größeren Raum, wo schon eine Person, wenn er auch schlief, auf den Besucher wartete.
„Nun Gerak, hast du den Weg schon gefunden, oder kannst du die Erleuchtung nicht erkennen und bleibst weiter blind?“
Der Jaffa wachte auf, kam aus seinen Stuhl hoch und blickte erstaunt zu dem Prior, der hier in seinen Gemächern stand.
Es war ein ausgesprochen größeres Gemach, was aber auch davon rührte, dass Gerak Mitglied des Hohen Rates war.
Es kam auf den Prior zu, verneigte sich leicht.
„Ich grüße dich, auch wenn ich deinen Besuch, noch nicht so schnell erwartet habe, da ich den Boten erst gestern entsandte.“
Der Prior lächelte darüber.
„Die Ori hören und sehen alles, wenn du nach Antworten suchst, so werden sie dir, mit all der nötigen Eile, antworten.“
Der alte Jaffa war über die Antwort sehr zufrieden.
„Gut, ich habe viele Fragen an dich.“
Der Prior hob aber seine Hand.
„Nein, dass kann warten, denn da du dich der Herrlichkeit der Ori unterwerfen willst, habe ich einen ersten Auftrag für dich.
Versammele deine Krieger und lass sie wissen, dass sie in eine große Schlacht, für ihre Götter ziehen sollen, um die Feinde der Ori zu vernichten.“
Gerak dachte eine Sekunde nach.
„Sag mir bitte, dass wir zur Erde fliegen und diesen verdammten Planeten, ein für alle Mal, in die Dunkelheit stürzen.
Nichts verachte ich mehr, in diesem Universum, als diesen verfluchten Planeten, die sich noch immer anmaßen, den Jaffa Vorschriften zu machen.
Doch ich frage mich, wie wir sie besiegen sollen, die Tau´Ri sind zwar feige, aber stattdessen leider sehr hinterlistig…“
Der Prior stoppte aber seinen Redefluss.
„Nein Gerak, wir werden nicht zu diesem Ursprung der Unglaubens fliegen, aber ich kann dir versichern, dass auch diese Ketzer bekehrt werden.
Heute wirst du dich einer alten Geißel aller Jaffa entledigen, einem finsteren Dämonen, der zu lange schon Unheil verbreitet.“
Gerak begann es zu dämmern.
„Sprichst du von Anubis, oder Baal?“
Der Prior ging zum Fenster und sah heraus.
„Es handelt sich um, den Unheiligen, von euch Anubis genannt, denn die Ori wissen jetzt, auf welchem Planeten er sich aufhält.
Nachdem unsere Krieger, eine von seinen Armeen besiegt hatten, konnte die Allmacht der Ori seinen Primus brechen.“
Der alte Jaffa trat neben seinen Besucher.
„Ich habe seinen Primus gekannt, er war ein sehr loyaler und willensstarker Anhänger, der aus freiem Willen nie etwas gesagt hatte.
Die Macht der Ori muss stark sein, wenn er schon in nur so kurzer Zeit, zum Verrat an seinem Herrn, gebracht werden konnte.“
Der Prior stimmte ihm zu.
„Das ist sie, aber ich muss dich auch warnen, denn der Dämon hat eine neue Art von Kriegern gezüchtet, die sehr mächtig sind.
Außerdem betreibt er den Bau weiterer Schiffe, um weiterhin Furcht und Schrecken unter den Anhängern, der Ori, zu verbreiten.“
Gerak sah den Prior mit einem verklärten Blick an.
„Wenn er so mächtig ist, dann werden meine Krieger es kaum schaffen ihn niederzuringen, so stark sie auch sein mögen.“
Da leuchtete der Stab des Priors auf und ein helles, völlig überstrahlendes Licht, durchströmte den ganzen Raum.
„Fürchte dich nicht Gerak, du wirst den Sieg davon tragen, da die Götter der Ori, dir mehr als nur wohl gesonnen sind.
Sie werden dir beistehen, Kraft und Willensstärke bringen, sowie deinen Sieg, über den Feind des Ursprungs garantieren.“
Der alte Jaffakrieger war beruhigt und stand noch eine Weile da, während sich der Prior schon längst wieder entfernt hatte.
Waren eben noch alle Zweifel da gewesen, spürte Gerak jetzt nur einen stillen und sinnlichen Frieden, tief in sich.


FGS Rommel:

In Formation, mit der Staufenberg und der Walhalla, flog das mächtige Schiff, der Deutschen Weltraumflotte, durch den Hyperraum.
Laut einem Geheimdienstbericht haben die Ori schon wieder Bodentruppen, aus ihrer Galaxie in diese geschickt.
Und da es sich dabei um einen Kampfverband auf Brigadengröße handelte, wollte das STK da gleich einen Riegel vorschieben.
In den drei Schiffen befanden sich über 2.000 Fallschirmjäger, die den Auftrag hatten, die Ori Truppen zu stellen und zu besiegen.
Bombardieren wollte das Oberkommando diesen Planeten nicht, weil auf ihm mehr als 30.000 Menschen und Jaffa lebten.
Es war einer der ersten Planeten gewesen, auf welchem sich nach dem Goa´Uld Krieg einstige Krieger und Sklaven, niederließen.
Jules ging gerade neben Franzi einher, sie waren auf dem Weg, in den Kartenraum, wo sie ein paar letzte Abstimmungen treffen wollten.
„Stimmen die neusten Meldungen, von knapp 8.000 Mann?“
Franzi trank noch ihren Kaffee aus.
„Ja, hätte schlimmer sein können.“
Jules rechnete das noch mal über.
„Nun sie sind uns 4:1 überlegen, wenn wir sie gleich überraschen, könnten wir es mit weniger als 20% eigenen Verlusten schaffen.“
Franzi schüttelte dazu jedoch den Kopf.
„Nein, ich will nicht direkt über ihren Köpfen abspringen, wer weiß was der Prior macht, falls er die Fallschirme bemerkt.“
Leutnant Tora hielt ihrer Freundin die Tür auf.
„Gut, dann springen wir weiter weg ab, aber wenn die Antiker nicht da sind, trete ich Armelia persönlich in den Hintern.“
Jules meinte damit, dass kleine Kampfkommando der Antiker, dass diesen Planeten schon im Voraus ausgespäht hatte.
Armelia und Glick hatten Wort gehalten, ihre Soldaten waren in der ganzen Galaxie dabei, die Ori aufzuhalten, wo sie nur konnten.
Und sie machten das, auf eine so derart Unauffällige und kaum sichtbare Weise, die selbst die Geheimdienste der Erde neidisch werden ließ.
Wann immer die Antiker einen Prior einfangen konnten, oder ihre Plagen umkehrten, im STK erfuhr man immer erst, auf GBN davon.
Franzi beugte sich da schon über den Kartentisch.
„Ich weiß dass du was gegen die Frau hast, weil sie sich nicht schon im Goa´Uld Krieg an uns gemeldet hat, aber lass sie in Ruhe.
Die Antiker, sind immer noch misstrauisch, was den Frieden mit uns, auf der Erde angeht und ich kann es verstehen.“
Jules wank aber nur ab.
„Ja ist gut, ich reis mich am Riemen, aber jetzt zu unserem Einsatz, was hältst du hier so, von dem kleinen Plateau?“
Franzi sah sich genauer an.
„Gar nicht mal schlecht, wir sind nicht zu weit vom Sternentor entfernt und wenn wir stürmen wollen, gibt es zwei Wege.“
Jules stimmte dem zu.
„Ich bin für den unteren, da haben wir bessere Deckung, ist zwar ein bisschen weiter, aber wir müssen ja nicht unnötig Leben vergeuden.“
Danach verschoben sie noch ein paar Taktische Einheiten, bevor sie sich auf den Weg, in dass Fitnessstudio machten.

Dort warteten Teal´C und Daniel bereits, auf die beiden Damen, nachdem die beiden noch ein paar Übungen machten.
Daniel wollte unbedingt noch, einen Jaffatrick, von Teal´C lernen und der Jaffa war natürlich sofort dazu bereit gewesen.
Franzi sprach die beiden an.
„Und Jungs, wie ist es gelaufen, hat unser kleiner Bücherwurm schon gelernt, wie Jaffa einen Hüftwurf machen?“
Teal´C verneigte sich vor ihr.
„In der Tat es ist mir gelungen, Daniel Jackson die Grundlagen beizubringen, auch wenn es an der Praxis noch Trainingsbedarf gibt.“
Jules hatte ein mieses Grinsen drauf.
„Ach tatsächlich und ich nahm bereits an, dass unser Weltraumäffchen, ein zweiter Bruce Lee geworden sei.“
Daniel blickte sie mit einem überzogenen Grinsen an.
„Sehr lustig, aber wenn du das so erheiternd findest, kannst du ja mal eine Woche, mit mir die letzten Fundstücke katalogisieren.“
Sie kniff ihm in die Seite.
„Ganz bestimmt nicht.“
Franzi wandte sich dann an Teal´C.
„Sag mal Großer, hast du mal wieder was von Bra´Tak gehört, es soll in der Jaffanation in der letzten Zeit, ja ganz schön rundgehen.“
Ihr Jaffafreund wurde sehr nachdenklich.
„Da hast du Recht und ich finde das ebenfalls beunruhigend, weil sich einige Jaffa deutlich zu den Ori gewand haben.
Außerdem gibt es das Gerücht das Gerak, der ein mächtiger Fraktionsführer im Hohen Rat ist, auch den Ori folgen soll.“
Da hatte Daniel sofort einen Einwand.
„Das würd uns ja gerade noch fehlen, dass sich die Jaffanation den Ori zuwendet, dann wären wir ja fast schon wieder, wie im Goa´Uld Krieg.“
Jules wurde nun auch sehr nachdenklich.
„Gerade jetzt käme das schon sehr ungünstig, wo sich unser Planet ja noch immer vom Krieg erholen muss.
Wenn wir den Menschen jetzt den nächsten auftischen, ist es meiner Meinung nach, nicht wie vorher so leicht, sie zum Mitmachen zu bewegen.
Und vergessen wir nicht was in der Pegasus abgeht, Woolsey und seine Leute haben ja so ihre liebe Not, die Wraith zurück zu schlagen.“
Da trottete Vala in den Raum, sie spielte wie üblich, an ihren langen Zöpfen herum, war dabei wie ein kleines Kind drauf.
„Hey Leute, wie geht es so, habt ihr zufällig Ralf gesehen, ich wollt versuchen, ihn ein wenig aufzuheitern.“
Allerdings gab es nur kollektives Schulterzucken, da niemand wusste, wo er sich grade befand und was der Scharfschütze machte.
Vala ging deswegen los, um ihn zu suchen, da sie sich ein wenig, um sein Seelenheil bemühte nachdem Tod seiner Frau und des einen Kindes.


Ralf Sikerman aber hatte sich gut versteckt, er war in einem der Frachträume, wo er an einem seiner Gewehre herumschraubte.
Zurzeit bevorzugte er Einsamkeit, da nach dem Tod seiner Geliebten, Rache und Vergeltung, das einzige waren, was ihn noch beschäftigte.
Nach wie vor, trug er eine Patrone, mit dem Namen von Baal um den Hals, als Erinnerung an das, was ihm genommen wurde.
In den letzten Tagen, hatte er zudem begonnen, für seine kleine Tochter Anna Lena, ein paar Texte aufzunehmen.
„…du musst wissen Liebes, deine Mutter war eine sehr stolze und starke Frau, die dich auch in den wenigen Minuten sehr geliebt hat.
Sie hielt dich nur knapp, zwei Minuten in ihren Armen, aber sie war glücklich und zufrieden, deine Mutter zu sein.“
Diese Aufnahmen waren als Erinnerungen für seine Tochter gedacht, falls er im Kampf fallen sollte und sie nicht mehr wieder sah.
„Und denk daran, was ich dir gestern aufgenommen habe, du darfst dich niemals unterwürfig verhalten, oder anderen einfach so folgen.
Deine Mutter und ich wollten, dass du stark wirst, deswegen solltest du auch niemals auf dein Kampftraining verzichten.“
Dabei musste er, zum ersten Mal seit Tagen, wieder grinsen.
„Wenn deine Mutter noch leben würde, glaub mir Anna Lena dann würde dein Kampftraining beginnen, sobald du stehen könntest.
Vergiss nie, dass sie eine Hyk´Tyl war, es lag ihr einfach im Blut, sich niemals dominieren zu lassen, oder zurück zu weichen.
Und auch wenn ich fallen sollte, dann verlang von denen, die dich großziehen werden, dich in den Techniken der Jaffa und Menschen zu unterweisen. “
Anschließend beendete er diese Aufzeichnungen, machte sich rasch auf den Weg, um ja nicht die Einsatzbesprechung zu verpassen.
Franzi war immerhin dafür bekannt, dass sie schnell mal ungehalten würde, wenn jemand sich nicht an feste Termine halten konnte.


Kalana, Planet der freien Jaffanation:

Gerak stand auf dem Peltak seines Flakschiffes und sah auf seine Flotte, welche hier für ihn in Position gegangen war.
12 Schiffe der Hatakklasse und dazu 22 Alkesh Bomber waren in hier in große Aufstellung, in Aussicht der Schlacht, zusammen gekommen.
Nach wie vor vertrat Gerak die Ultrakonservativen Jaffa, die keine Veränderungen wollen und vor allem, Neuerungen in ihrem Leben, ablehnen.
Obwohl Bra´Tak und Rak´Nor alles versuchen, um die Meinung abzuschwächen, hatte es für Gerak immer besser ausgesehen.
Fast ein fünftel aller Jaffa hielt zu ihm, wonach er die stärkste einzelne Fraktion, innerhalb des Hohen Rates, vertrat.
Da sah er zu dem Prior, der gerade auf die Brücke kam.
„Wenn wir Anubis besiegt haben, würde ich, mit deiner Erlaubnis, gerne zur Erde aufbrechen, um die Tau´Ri zu vernichten.
Im großen Krieg sind so derart viele Jaffa von ihnen ermordet worden, auch sehr viele meiner Freunde, ich spüre nur noch Rachegelüste.“
Der Prior trat neben ihn.
„Wenn deine Gedanken sich einzig und nur um Rache drehen, warum hast du diesen Planeten dann nicht schon längst eingenommen?“
Gerak stöhnte auf.
„Wenn das nur so einfach wär…die Tau´Ri sind nicht nur mächtig, sondern auch verschlagen, hinterhältiger als ein Tok´Ra.
Ich hab schon so viele Schlachten gegen die Tau´Ri geschlagen, aber ein jedes Mal, wenn wir dachten, zu siegen, sind sie uns in den Rücken gefallen.“
Der Prior zeigte nun wirklich ein wenig mehr Interesse.
„Wenn sie so sind, wie du gesagt hast, dann kannst du sie mit deiner bisherigen Flotte nicht in die Knie zwingen.
Aber wenn sie die Allmacht der Ori erleben, wird auch ihr Widerstand brechen und sie zu den Dienern, der einzig wahren Götter, machen.“
Gerak aber war noch am Zweifeln.
„Ich bitte um Vergebung, aber ich glaub, dass es so einfach nicht wird, denn die Antiker leben auch auf der Erde.
Und sie haben erklärt, dass sie die Erde beschützen werden, ich habe keinerlei Ahnung wie es gelingen soll, die Schöpfer der Tore zu bezwingen.“
Der Prior sah ihn prüfend an.
„Würdest du wirklich an all den Mächten der Ori zweifeln, oder hast du nur Angst, dass diese Unheiligsten aller Wesen mächtiger sind, als die Verheißung?“
Gerak wusste nicht genau, was er sagen sollte.
„Nein, aber unter einigen Jaffa hält sich ein Gerücht, wonach die Antiker schon einmal, einen Krieg gegen die Ori, gewonnen haben.
Ich selbst glaube zwar nicht dran, aber die einfachen Krieger werden diese Gedanken mit sich führen, auch in den Schlachten.“
Der Prior lächelte nur selig.
„Das ist nur eine Lüge die von den Ungläubigen in die Welt gesetzt wurde, um unseren einzig wahren Glauben, zu beschämen.
Glaub mir eines Gerak, wir werden die allmächtigen Worte der Ori allen Jaffa, Menschen und anderen Wesen bringen, die zuhören wollen.
Die anderen werden für ihre Ignoranz in den Tod gehen und der erste wird der Dämon Anubis sein, schon in wenigen Stunden.“
Gerak nickte und schritt mit dem Prior raus um zu seiner Flotte zu gelangen, doch er bemerkte nicht, dass er belauscht wurde.
Ein Spion von Bra´Tak, hatte unauffällig einen Mitschnitt von dem Treffen gemacht, um dem Jaffamaster eine Botschaft zu senden.
Bra´Tak ließ seinen Rivalen Gerak schon länger beschatten, weil er der Meinung war, dass er die Jaffa hintergehen könnte.


FGS Rommel:

Der Kampfverband der Deutschen Armee, sprang in den Normalraum und ging über der Welt auch gleich in Stellung.
Die FGS Walhalla bildete dabei die einsame Spitze, während die Staufenberg und Rommel in größerem Abstand, Flankenpositionen bezogen.
General Heimeshoff wollte schon Jäger und Walküren ausschleusen lassen, Franzi konnte ihn aber davon abhalten.
„Wenn wir jetzt mit der ganzen Truppe anrücken, wird deren Prior unsere Jäger, wie ein paar Fliegen, vom Himmel holen.
Ich bin dafür, dass wir ganz leise in die Atmosphäre eindringen und dann abspringen, um den Feind zu überrumpeln.“
Teal´C stimmte ihr zu.
„Ich stimme ebenfalls dafür, weil wir ansonsten viel zu viele Menschen und Jaffa, die auf dem Planeten leben, töten würden.
Und wenn wir erstmal unten sind, können unsere Krieger sich auch, viel schneller und besser, an die Feindliche Armee, heran schleichen.“
Heimeshoff sah auch den Rest des Teams in die Augen, wobei sie außer Vala allesamt nickten und dem zustimmten.
Vala aber wusste hingegen nicht, wie sie sich genau verhalten sollte und stand deswegen auch nur dumm da.
Heimeshoff akzeptierte das schließlich.
„Also gut machen wir es so, aber wenn bei der Sache auch nur die geringste Kleinigkeit schief geht, bombe ich da alles weg.“
In nächsten Augenblick ertönten im ganzen Schiff Lautsprecherdurchsagen, die besagten dass sich die Fallschirmjäger zu den Hangars begeben sollten.
„Landungstruppen zu den Sprungzonen, der Absprung beginnt in T – 90 Sekunden, im ganzen Schiff gilt Kondition gelb.“
Franzi reichte noch mal dem General die Hand.
„Falls wir uns nicht Widersehen, wünsche ich ihnen alles Gute und holen sie meine Leute von dem Loch, wenn es Ärger gibt.“
Heimeshoff stand auf.
„Ach Franziska, sie werden es schon schaffen, aber keine Panik, wenn da was daneben gehen wird, bin ich natürlich da.“
Sie schenkte ihm noch mal ihr schönstes Lächeln, bevor sie umdrehte und mit nur einem Zug ihres Gesichtes, wieder zu der weißen Kommandantin wurde.
In den letzten Jahren galt es fast schon als ein Privileg, wenn einen Oberstleutnant Franziska Rust, in die Schlacht führte.
Bei ihr gab es die wenigsten Verluste und sie kam auch so gut wie nie in einer Niederlage, zu ihren Vorgesetzten, zurück.

Im Sekundentrakt sprangen die Fallschirmjäger, aus den Landebuchten der Kriegsschiffe, der Deutschen Streitkräfte.
In weniger als vier Minuten, waren alle von ihren abgesprungen, während die Schiffe auf dem Weg, in den hohen Orbit waren.
Sie konnten hier nicht wirklich unterstützend eingreifen, deswegen wollten sie auch nicht, im Weg sein, wenn es rundging.
Nach wenigen weiteren Minuten, kamen die Soldaten, lautlos und ohne Aufmerksamkeit des Feindes zu erregen, auf dem Boden an.
Franzi ließ sofort Spähtrupps ausschwärmen, während sie sich mit ihrem Team traf, um ihren kommenden Weg zu besprechen.
„Jules, du geht’s mit Teal´C voran, ich will das ihr beiden unsichtbar bleibt und sofort meldet, wenn sie einer der Idioten nährt.
Ralf und Vala bleiben bei mir, ich denk mal das wir mit dem ersten Batallion gehen, während das zweite über den Nördlichen Pass kommt.“
Vala sprach sie natürlich sofort an.
„Glaubst du nicht, dass es besser wäre wenn ich vorne weg gehe, ich hab immerhin einen sehr berühmten Orientierungssinn?“
Da musste Sikerman auflachen.
„Das glaubt ich dir auf der Stelle, aber nur zur Info, da drüben wird es kaum Gold geben, also bleib einfach hier, bei uns.“
Vala streckte ihm die Zunge raus, was den Rest des ST 1 Teams, nur zu einem sehr herzlichen Schmunzeln bringen konnte.
„Das ändert sich wohl nie zwischen den beiden…“
„In der Tat!“
Jules und Teal´C gingen auf der Stelle los, eh Franzi den Batallionen Handzeichen gab das sie folgen sollten.
Teal´C sprach hingegen Jules an, da er niemanden sehen, oder Spüren konnte, was er als gutes Zeichen ansah.
„Julia Tora wenn du es erlaubst, würde ich dir gerne eine Frage über deinen Sohn stellen, oder hast du etwas dagegen?“
Sie blickte ihn erstaunt an.
„Aber nein, warum sollte ich denn, frag nur.“
Teal´C holte noch mal tief Luft.
„Nachdem du deinen Sohn geboren hast, hat sich da dein Wille zu kämpfen verändert, oder ist er gleich geblieben?“
Sie dachte angestrengt nach.
„Eigentlich nicht ich musste mich nur schonen, aber du hast ja mitbekommen wie sehr ich der Roth, auf der Nase rumgetanzt habe.
Warum fragst du?“
Teal´C war anzusehen, dass ihm das alles peinlich war.
„Mein Sohn hat sich mit einer Hak´Tyl verbunden, dass geschah, bevor Baal die anderen von ihnen gefangen nahm.
Seine Auserwählte will, wenn sie Kinder bekommen sollten, nicht auf die Rolle der Frau, die hinter dem Herd steht, begnügen.“
Jules lachte in sich herein.
„Emanzipation bei den Jaffafrauen, dass überrascht und erfreut mich zugleich, aber ich kann dich beruhigen, alter Freund.
Obwohl ich mein Leben, für euch alle, geben würde, mein Job ändert nichts an der Liebe zu meinem Kind und Mann.“
Teal´C verbeugte sich freundlich vor ihr, weil es genau das war, was er von ihr hören wollte, auch wenn es sicher zu Problemen führen sollte.
Aber diese würden nicht Heute auftauchen, sondern noch in einer mehr als nur fernen Zukunft liegen, ganz im Gegenteil zu der Kommenden Schlacht.


Über Anubis Heimatplaneten:

Der nach Baal letzte Systemlord der Goa´Uld, der sich außerhalb der GQZ, am Leben erhielt, hatte eine große Flotte aufstellen lassen.
Sie umfasste 18 Schiff der Hatakklasse und 26 Alkesh, war damit der von Gerak überlegen, in der Anzahl, als auch der Technologie.
Anubis hatte schon immer, eine mächtigere Form der Technik, für sich beanspruchen können, weil er zur Hälfte aufgestiegen war.
Gerak sah es und war erschrocken.
„Er ist uns sogar in der Anzahl überlegen, wie sollen wir nur siegen und den Jaffa zeigen, wie sie den einzigen wahren Weg finden können?“
Der Prior aber nahm es gelassen hin.
„Die Überzahl deiner Feinde ist nur bedeutungslos, den die Ori sind immer bei dir, um deinen Weg zu weisen.
Folge den Worten und Lehren, dann kannst du nicht versagen und auch nicht in die Irr geführt werden, wie so viele vor dir.“
In dem Moment nahm Anubis Kontakt auf, sein Gesicht erschien auf dem großen Bildschirm, sah dabei sehr bedrohlich aus.
„Welcher Narr wagt es nur, in mein Reich einzudringen und seinen einzig wahren Gott heraus zu fordern?“
Gerak stand starr da.
„Ich bin Gerak, vom Hohen Rat der freien Jaffa und hier, um die ewige Schreckensherrschaft, die von dir ausgeht, zu beenden.“
Anubis lachte heiter auf.
„Hat dich der Prior, dem du ja seit Tagen dienst so schnell davon überzeugen können, Göttern denen du unzählige Jahre treu ergeben warst, zu verraten?“
Gerak wurde wütend.
„Die Ori werden uns ganz sicher ewig Erleuchtung bringen, aber ich hatte schon vorher daran Zweifel, an der Göttlichkeit der Goa´Uld.“
Anubis lehnte sich genüsslich zurück.
„Da ja einfach nur dein Geist verwirrt zu sein scheint, biete ich dir an, mir als erster Primus zu dienen, um deine Seele zu retten.
Du müsstest dich einfach nur, vor mir niederknien und mir deiner absolut folgsamen Loyalität versichern, dann dürft ihr alle leben.“
In dem alten Jaffamaster kam jetzt die Wut hoch.
„Ich werde nie wieder, einem falschen Gott zu Diensten sein und dir schon gar nicht, sehr viel lieber würde ich sterben.“
Davon ließ sich Anubis natürlich nicht beeindrucken.
„Der Wunsch soll dir erfüllt werden.“
In nächsten Moment eröffneten alle Hatak von Anubis, das Feuer auf die Flottenverbände der Jaffanation, die überrumpelt wurden.
Die Waffen von Anubis waren sehr viel stärker, als die der Jaffa, weswegen die Flotte Geraks auch gleich große Probleme bekam.
Ihre Schilde verloren kontinuierlich an Energie, während ihre Waffen kaum einen Effekt, auf die Schiffe von Anubis hatten.

Die Schiffe von Anubis, zielten immer zu dritt auf die Hatak der Jaffa, welche ja eh schon, die schwächeren Schilde hatten.
Durch diese Einschlagskraft aus jeweils drei Schiffen, kam es in der Flotte von Gerak zu mehr und mehr Ausfällen.
In den ersten Minuten des Kampfes, verloren die freien Jaffa drei ihrer Mutterschiffe, da auch die Waffen des Goa´Uld einfach zu mächtig waren.
Aber die Krieger von Gerak, erwiderten eifrig und ununterbrochen ihr Feuer, kamen aber bei den Schilden von Anubis nicht sehr weit.
Gerak blickte voller Panik zu dem Prior.
„Ich bitte dich hilf uns, wir glauben alle an die Ori da können sie uns in dem Kampf beistehen und ihre Macht zeigen.“
Der Prior lief seinen Stab aufleuchten, woraufhin der Jaffa, der die Gefechtskonsole bediente, große Augen bekam.
„Master, die Schutzschilde haben sich, um ein vielfaches der Ursprünglichen Stärke, verstärkt und sind besser als je zuvor.“
Gerak stand auf und sah auf die Schlacht, bevor er den Prior dankbar ansah.
„Ich danke dir.“
Der aber wiegelte sofort ab.
„Dank nicht mir sondern den Ori, denn sie haben deine Schiffe, mit göttlichem Segen vor den Dämonen, bewahrt.“
Der alte Jaffa verneigte sich, bevor er neue Befehle, an seine Brückencrew gab, die von denen auch sofort umgesetzt wurde.
„Kree Jaffa, tel mek nar Hatak…“
Die gesamten Übrigen Schiffe vereinigten nun all ihr Feuer auf ein Schiff von Anubis, das der Schlagkraft, nichts entgegen zu setzen hatte.
Es explodierte in einem großen und farbenfrohen Feuerball, der auch gleich noch zwei Alkesh mit in den Tod riss.
Gerak ballte die Fäuste.
„Sehr gut jetzt wissen all meine Krieger, dass der Feind nicht unbesiegbar ist sondern dass nur Geduld von Nöten ist.“
Doch die Ernüchterung kam sofort, von der Gefechtskonsole.
„Master, von Anubis Schiffen starten mehr als 1.100 Todesgleiter, die sich schnell nähren und uns von den Flanken angreifen.“
Gerak fluchte in sich herein, da er nur wenige Piloten mitgenommen hatte und dafür mehr, auf seine Bodentruppen gesetzt hatte.
Er hatte so wenige Erfahrende Piloten dabei, dass zwar Luftangriffe, gegen den Planeten, kein Problem waren, aber eine Gleiterschlacht war nicht drin.

Der ganze Weltraum glich einem riesigen Gewitter aus grellen und schnell zuckenden Blitzen, die aneinander vorbei zogen.
Schwärme aus Gleitern, stürzten sich auf die Hataks der Jaffa, um ihre, schon angeschlagenen Schilde, weiter zu verringern.
Doch die Schlachtschiffe, wussten sich auch zu verteidigen, ihre Geschütze feuern unentwegt zurück und trafen viele Todesgleiter.
Und trotzdem sah es für die Flotte von Gerak nicht gut aus, denn sie verloren immer weiter an Kapazitäten, bei den Schilden und Waffen.
In seiner Verzweiflung wandte er sich wieder an den Prior.
„Auch wenn es mir peinlich ist, schon wieder zu bitten, aber ich muss dich jetzt, noch einmal, um deine Hilfe ersuchen.
Tu was, damit wir den Kampf nicht verlieren, dafür mache ich auch alles, was du von meinen Kriegern verlangen wirst.“
Der Prior aber sah ihn prüfend an.
„Dann ist es an der Zeit, den Glauben und Mut deiner Krieger zu testen und ihre Ergebenheit, den Ori gegenüber, auf die Probe zu stellen.“
Der Jaffa wusste nicht, was gemeint war.
„Bitte vergebe mir, aber ich weiß leider nicht genau, was du nun von uns Verlangst, kannst du es mir bitte erklären?“
Der Prior nickte ihm zu.
„Weise deine Alkesh an, sich auf die Feindlichen Mutterschiffe zu stürzen und alle mit, in den Tod, zu reißen.“
Gerak sah den Prior eindinglich an, mit einer Mischung aus Unsicherheit und Entsetzen ehe er sich an seinen Steuermann wandte.
„Kree Jaffa, sage den Piloten, dass sie sich auf die Hatak stürzen sollen und die Hyperantriebe überladen müssen.“
Der Krieger führte den Befehl aus, auch wenn der ihm nicht gerade gefiel, während Gerak nur seine Augen schloss.
In den letzten Jahren, hatte er derart viele Jaffa in den Tod geführt, da kam es auf die heutigen auch nicht mehr an.


Auf dem Planeten von ST 1:

ST 1 hatte inzwischen das Vorkommando der Antiker gefunden, die für das bloße Auge nicht zu erkennen waren.
Auch das Topteam des Sternentorkommandos lief erst an ihnen vorbei, wurde dann aber doch zur Umkehr ermahnt.
„Hey, ihr Genies, hier sind wir!“
ST 1 schnellte um, mit ihren Waffen im Anschlag und sah drei Leute, alle in Pechschwarzen Uniformen, die sich gerade enttarnten.
Jules schüttelte nur den Kopf.
„Typisch Antiker, können ja vorher nicht mal sagen, dass sie sich tarnen können, da wundert es dann, wenn ihnen keiner traut.“
Die junge Frau, welche das Antikerkommando führte, schritt kokett grinsend auf sie zu, strich sich dabei eine Strähne aus dem Haar.
„Typisch Menschen, keine Fantasie aber sie müssen meckern, wenn Mama und Papa dann ihr neues Spielzeug zeigen.“
Jules pustete sofort aus.
„Hey Kleine, sei mal nicht so vorlaut, sonst muss ich doch noch über mein Knie legen und dir Manieren beibringen.“
Die Frau ging direkt auf Jules zu.
„Wenn du mich noch einmal kleine nennst, werd ich dich übers Knie legen und mal sehen, ob es dir nicht gefällt.“
Noch bevor Jules, mit offenem Mund, darauf etwas sagen konnte, reichte die Frau Franzi ihre rechte Hand.
„Ich bin Subzenturio Telia und unterstehe direkt Tribun Armelia, meine beiden Begleiter und ich gehören zu einem Sonderkommando, des Imperiums.
Und nur damit es eure Neugier befriedigt, ich bin 106 Jahre alt also auch von Dienstwegen die älteste hier.“
Da bekam vor allem Vala ganz große Augen, da die Frau vor ihnen, nicht älter aussah, wie ein 18 Mädchen.
„106 Jahre, kannst du mir da eine Feuchtigkeitscreme empfehlen, die mich auch so lange jung halten wird?“
Ralf packte sie sofort am Kragen und zog Vala ein gutes Stück zurück, woraufhin Franzi auch gleich das Wort übernahm.
„OK, da wir nun alle Freundlichkeiten ausgetauscht haben, können wir ja endlich zum Thema zurückkommen, nämlich die Oriarmee.“
Telia sah es genauso und aktivierte eine kleine Kugel, aus der ein Hologramm, der kompletten Gegend herauskam.
„Wir befinden hier, an dem kleinen Plateau und die Fanatiker sind knapp, zwei Kilometer von uns entfernt.
Wenn wir uns beeilen, können wir den Angriff in einer Stunde starten und mit Sicherheit auch ihre ganze Armee überraschen.“
Da ging aber Jules dazwischen.
„Hey, nicht so vorlaut, wir haben 2.000 Mann dabei, die müssen erstmal den Marsch machen, bevor sie kämpfen können.
Und vergessen sie nicht, dass die gerade in einer ziemlich dünnen Luft abgesprungen sind, sie müssen dann auch noch kurz verschnaufen.“
Telia verstand das zwar, aber führte sie zu einer kleinen Lichtung, die etwas höher lag, sodass man in die Täler sehen konnte.
Aus den Dörfern und Städten, waren hohe Rauchsäulen zu sehen, was die Antikerin natürlich nicht unkommentiert ließ
„Die Menschen und Jaffa dort haben nicht die Zeit, da die Ori jeden auslöschen der sich ihnen verweigert, inzwischen schon Tausende.
Zwar leisten die Jaffa noch Widerstand, aber gegen die Fähigkeiten des Priors, wird das nichts ausrichten können.“
Das sah dann auch Jules ein.
„Ich weiß was du sagen willst, aber du müsstest wissen dass Soldaten die erschöpft sind, nicht kämpfen können.“
Telia nickte und vereinbarte mit Franzi, eine Pause von 30 Minuten nach ihrem Marsch, wenn es auch den Tod vieler Zivilisten bedeuten sollte.


Über Anubis Heimatplaneten:

Der Kampf hatte sich inzwischen, zu einem offenen Schlagabtausch beider Seiten entwickelt, nachdem die Alkesh auf Selbstmordkurs gingen.
Als sie auf die Schutzschilde der Hatak trafen und dort ihre Hyperantriebe überluden, wurden sofort sechs Pyramidenschiffe zerstört.
Dies sorgte für große Ausfälle in der Flotte von Anubis, weil die anderen von seinen Schiffen, schwer beschädigt wurden.
Aber auch Gerak hatte Verluste zu beklagen, weil er drei Kriegsschiffe verlor, die für ihn eine große Stütze waren.
Und so standen sechs von Geraks Schiffen, gegen immer noch elf von Anubis, die aber schon schwerer angeschlagen waren.
Unter den ständigen Angriffen der Gleiter, die inzwischen richtig lästig geworden waren, hing Gerak auf seinem Thron.
„Kree Jaffa, warum stagniert der Kampf?“
Sein Steuermann verneigte sich, wusste allerdings nicht, was er genau sagen sollte, weswegen er zum Boden sah.
„Ich weiß es nicht, Master Gerak, aber die Krieger von Anubis wollen einfach nicht aufgeben, auch wenn sie schlecht dastehen.
Moment, sie wollen sich wohl zurückziehen, laut den Sensoren, verlassen einige ihrer Schiffe die Formation, fliegen näher zum Planeten.“
Der alte Jaffa stand auf, ging schweren Schrittes über die Brücke, wendete sich dann erneut zu dem Prior, den alles kaum interessierte.
„Ich bitte dich etwas zu tun, damit der Kampf endlich endet, es sind Heute schon viel zu viele Jaffa in den Tod gegangen.“
Der Prior nickte schwerfällig und ließ wieder einmal seinen Stab aufleuchten, dessen Licht in Richtung von Anubis Schiffen ging.
„Und die Ori sagten, ihr sollt zuhören…“
Seine Krieger hörten auf einmal Stimmen, in ihrem Kopf, die zu flüstern begannen und ihnen weismachen wollten, es gäbe keinen Ausweg.
Von Sekunde zu Sekunde wurden es immer mehr, die Krieger fielen panisch und voller Angst auf den Boden, wo sie sich wälzten.
Zu diesem Zeitpunkt, hatte das Gegenfeuer von Anubis Schiffen, schon aufgehört, dem Prior aber reichte das nicht.
„Gerak, zerstört die Horte des Bösen, die sich bis zum Schluss weigerten, an die Herrlichkeit der Ori zu glauben.“
Dieser war davon gar nicht begeistert.
„Die Schiffe sind Kampfunfähig, wir können sie einnehmen und mit meinen Jaffa die anderen gefangen nehmen.
Wenn sie die Großzügigkeit und den Sanftmut der Ori, erst einmal kennen gelernt haben, sind sie sicher einfach zu überzeugen.“
Der Prior aber wollte dies nicht.
„Nein, du wirst ein Exempel statuieren und zeigen, dass sich niemand gegen die Götter stellen darf, ohne gestraft zu werden.“
Innerlich taten Gerak die Worte sehr weh, aber er fügte sich ihnen, auch weil er nicht wirklich eine Wahl hatte.
Er sah zu seinem Steuermann.
„Zerstört die Schiffe und haltet die Krieger für den Bodenangriff, in Bereitschaft, sie sollen in Kürze starten.“
Da trat ihm der Prior in den Weg.
„Was hast du vor, willst du die Gotteslästerer denn nicht von hier töten, oder denkst du immer noch, sie erobern zu können?“
Gerak sah ihn entschlossen an.
„Auf dem Planeten leben Millionen Jaffa, die alle nur darauf warten, von ihrem falschen Gott endlich erlöst zu werden.
Nicht zu vergessen die ganzen Menschlichen Sklaven, die sich sicher noch als nützlich für die Ori, erweisen können.
Ich werde den ganzen Planeten einnehmen und mit einem Minimum an Jaffaverlusten, Anubis davon treiben.“
Der Prior ließ sich schließlich darauf ein, auch wenn er eigentlich wollte, dass alle Menschen und Jaffa getötet würden.
In der Zwischenzeit hatten sich die übrigen Hatak von Gerak um den Planeten gruppiert, nach dem sie Anubis Schiffe vernichteten.
Das Sternentor war von den Jaffa aktiviert worden, damit Anubis nicht fliehen konnte, oder es nutzte, um Verstärkung zu holen.


Bei ST 1, nahe der Oriarmee:

Aufgeteilt in zwei Batallione, pirschten sich die Deutschen Fallschirmjäger an die Armee der Ori ran, um sie einzukreisen.
Innerhalb der Truppe wurden schon Witze gemacht, dass die Antiker so was wie die Jedi und die Menschen die Stormtroopers sein.
Allerdings fanden diese Sprüche bei Franzi und den anderen nicht gerade Zustimmung, da es bedeutete, nur ersetzbarer Rohstoff zu sein.
Ralf beobachtete die Armee aus seinem Fernrohr, seines G 82:
„Frau Oberstleutnant, sie marschieren in geschlossener Formation etwa ne halbe Meile voraus und sehen uns sicher nicht.
Scheint aber nicht der ganze Haufen zu sein, schätze mal, dass es so Fünf- oder Sechstausend, vielleicht weniger, sind.“
Franziska Rust gab einige Handzeichen, dass sie es verstanden hatte und wollte grade, weitere Kommandos, an die Einheiten geben, als Daniel was auffiel.
„Hey, das ist ein Kind, kommt genau auf uns zu.“
Jules sah sofort durch ihr Fernglas und konnte ein kleines Mädchen erkennen, das da ziemlich vergnügt herum sprang.
„Es ist doch schon dunkel, was macht die Kleine da, verdammt noch mal, die kommt auf uns zu und sieht noch alles.“
Das Mädchen, dass keine 20 Meter vor ihnen, im Gras herum Sprang, hörte die Stimmen weil Jules nicht gerade leise sprach.
„Hallo, ist da wer?“
Alle aus dem Team waren still wie ein Mäuschen, selbst Vala hielt die Luft an, auch wenn es ihr schwer fiel.
„Versteckt sich dort jemand?“
Vala flüsterte Ralf was ins Ohr.
„Wenn das blöde Balg nicht gleich abhaut, dann hol ich sie und verpass ihr mal eine gehörige Abreibung, was meinst du?“
Er sah sie nur bedrohlich an.
„Du lässt sie in Ruhe.“
Da drehte sich die Kleine zum Team um und sah auf einmal Vala, in ihre Augen, die wie von einem Blitz getroffen, da stand…
Kapitel 11 by Atlan
6.11 Verbrannte Erde Teil 2
von Atlan



Gerak stand mit nachdenklicher Miene vor dem Brückenfenster seines Flaggschiffs.
Aus hohlen Augen sah er zu, wie immer wieder riesige Plasmabälle von der Ha‘Tak Flotte aus, auf den Boden des Planeten gefeuert wurden, der Anubis Heimatwelt war.
Die zwei größten Städte wurden nun schon stundenlang bombardiert. „Irgendetwas?“, fragte Gerak die Brückencrew. Der Krieger an der Steuerkonsole schüttelte den Kopf.
„Nein, vom Boden gibt es noch keine Antworten auf die Kapitulationsgesuche. Anscheinend lehnen sie die bedingungslose Kapitulation ab.“
Gerak schüttelte nur traurig den Kopf. „Diese Narren, sie gehen für den falschen Gott in den Tod. Was für eine Verschwendung...“ Er wand sich wieder um und sah wieder aus dem Fenster. Der Kampf war noch lange nicht vorbei, denn vom Planeten kam hin und wieder immer noch Plasmasalven, oder einige verstreute Langstreckenraketen, deren Design Anubis von den Tau‘Ri kopiert hatte. Zwei weitere von Geraks sieben Ha‘Taks waren inzwischen zerstört worden. Jetzt riss ihm der Geduldsfaden. „Die Todesgleiter starten, Bodenziele angreifen und zerstören!“, befahl Gerak, was der zuständige Jaffa nickend bestätigte und dann weiterleitete. Nur Minuten später starteten die Gleiterstaffeln der Ha‘Tak und nahmen Kurs auf den Planeten.
Schnell überzogen die Todesgleiter die Hauptverteidigungspositionen von Anubis Truppen mit Tod und Verderben. Die letzten schweren Geschütze konnten von den Plasmakanonen der Gleiter, mit kombinierter Feuerkraft zerstört werden und auch die Bedienmannschafften wurden vom tödlichen Plasmafeuer erwischt. Danach endete die Gegenwehr des Planeten. Als Gerak die Klarmeldung bekam, sah er den Prior an, der schon seit einer Weile stumm, vor einem anderen Fenster der Brücke stand. Doch dieser las nur im Buch des Ursprungs und der Verlauf des Kampfes schien ihn nicht zu interessieren. Eine Sekunde zögerte Gerak zu ihm zu treten, doch dann fasste er sich ein Herz und schritt auf ihn zu. „Prior, ich weiß nicht, wie viele Jaffa wir noch töten sollen, bis Anubis sich geschlagen gibt.“, sagte Gerak nachdenklich.
Der Prior sah ihn kurz an. „So viele, wie nötig sind, damit dieser Dämon endlich beseitigt wird.“ Dann wand er sich wieder dem heiligen Buch der Ori zu.


ST 1 und das dreiköpfige Antikerkommando besahen sich das Gefecht aus der Ferne, während sie in Deckung lagen. Das 143. und das 76. Fallschirmjäger-Bataillon, insgesamt fast 2000 Bundeswehrsoldaten, hatte sich ebenfalls in einem 700 Meter Halbmesser in Deckung begeben. Es war strahlend heller Nachmittag, nur in der Ferne bedeckten Feuer und große Raumschwaden den Himmel. „Das nenn ich mal ne heftige Lightshow“, scherzte Jules, als sie durch ihren Feldstecher die Schlacht betrachtete.
„Höchst interessant, ja, ja“, meinte Ralf, während er durch das Fernrohr seines G82 sah. „aber ich hab unsere Freunde wieder gefunden. Auf 8 Uhr ist die Ori-Brigade.“
Franzi sah nun ebenfalls durch ihren Feldstecher und sah die anrückende Ori-Brigade, die in ihrer Gesamtstärke 8000 Krieger umfasste. „Gut, da ist ja unser Rendevous.“
Sie betätigte ihr Funkgerät und sagte leise: „An alle, hier ist Oberstleutnant Rust. Die Ori-Brigade ist im Anmarsch, haltet euch bereit. Hauptmann Keil, die Granatwerfer in Bereitschaft halten ihre Koordinaten kriegen sie von Spähtrupp 2. Der Rest hält sich in Standardkampformation. Es geht los, wenn ich den roten Rauch sprüh... Kompanieführer bestätigen mit zwei Klicks.“ Die Bestätigungen der Kompaniechefs kamen schnell herein und Franzi grinste schon siegessicher, da wurde ihre Stellung verraten.
Es handelte sich nur um ein kleines Jaffamädchen, die plötzlich vor der Stellung von ST1 und dem Antikerkommando stand und sie einfach nur anstarrte. Vala sprach sie als Erste an. Lächelnd sagte sie leise: „Geh, meine Kleine, geh nach Hause. Hier wird’s gleich gefährlich.“
Als das Kind keine Anstallten machte zu gehen, zischte Franzi: „Verschwinde, du dummes Gör!“ Wütend versuchte sie das kleine Kind wegzugestikulieren.
Anscheinend erschreckte das das kleine Mädchen, denn wie aus heiterem Himmel fing es an zu schreien. Franzi reagierte schnell und zog das Kind in die Kuhle, in der sie lag und hielt ihr den Mund zu. „Jetzt haben wir den Salat“, meinte Ralf durch sein Zielfernrohr sehend. Die Oritruppen hatten sie entdeckt und begangen auf sie zuzulaufen. „Ich eröffne das Feuer auf die Truppführer“, meldete Ralf, zog den Abzug durch und fünfhundert Meter entfernt fiel ein Truppführer zu Boden, sein Kopf landete gleich neben ihm. Jules entsicherte ihr G36 und eröffnete ebenso das Feuer.
Franzi drückte Vala das Kind in den Arm. „Schnell, schaff es aus der Schusslinie und dann komm zurück, Daniel, du begleitest sie.“ Daniel und Vala nickten und machten sich auf den Weg. „Hier Rust, wir wurden entdeckt! 76. Bataillon rückt auf unsere Position vor, 143. gibt Feuerschutz, Granatwerfer einsetzen!“, gab sie hastig durchs Funkgerät und wand sich dann an Telia, die Anführerin des Antikerkomamndos.
Die junge Frau in der nachtschwarzen Kampfuniform der Sondereinheiten ihres Volkes hielt einen schweren Impulsstrahler in der Hand. „Oberstleutnant, geben sie uns Feuerschutz, wir versuchen die Truppen zu umgehen und den Prior zu finden.“
„Einverstanden“, sagte Franzi und warf einen Blick aus der Deckung.
Die Oritruppen kamen immer näher. „Dann los, los!“ Die drei Antiker machten sich auf dem Weg und Franzi eröffnete, zusammen mit vierhundert Soldaten des 76. Bataillons, die schon die vorderste Linie erreicht hatten, das Feuer.


Das Gegenfeuer von Anubis Planeten war nun entgültig verstummt und ein Jaffa meldete freudig: „Master Gerak, die Piloten melden, dass alle bodengestützten Waffenplattformen zerstört wurden. Außerdem wurden alle militärischen Einrichtungen dem Erdboden gleichgemacht, zwei der größten Städte liegen in Trümmern.“ Gerak nickte und begab sich zu einer Kommunikationskugel, auf dessen Oberfläche kurz darauf das Gesicht von Yat‘Yir erschien. „Yat‘Yir“, befahl Gerak. „begib dich mit den Bodentruppen auf den Planeten und nehme Anubis gefangen.“
Das Abbild des Feldherrn nickte. „Jawohl, Master Gerak.“ Dann deaktivierte sich die Kommunikationskugel. Nun wurde auch der Prior aktiv. Er klappte das Buch des Ursprungs zu und sah Gerak an. „Ich werde mit auf den Planeten gehen, um diesen Dämon Anubis selbst zu stellen. Ich werde den Ketzer persönlich hinrichten und die Jaffa davon abschrecken, keine Goa‘Uld Dämonen mehr anzubeten.“
Gerak verneigte sich leicht. „Natürlich, Prior, ich lasse euch ein Frachtschiff bereit machen.“ Wortlos ging der Prior zum Hangar. Gerak stellte sich hingegen wieder ans Brückenfenster und sah nachdenklich ins Weltall. Einiges an den Ori war ihm noch immer unheimlich, doch er war sich sicher, dass die Ori ihm die Erlösung bringen würden. Und doch... er sah auf den Planeten hinab, wo die bombardierten Städte von Rauchschwaden eingehüllt wurden. In diesem Moment fühlte sich Gerak alt und das Gewicht, das auf seinen Schultern lastete, hatte sich gerade erhöht.


Der Kampf zwischen den Fallschirmjägern und den Oritruppen wurde schon nach wenigen Minuten immer heftiger, wenn auch die meisten Toten auf Seiten der Oritruppen lagen. Doch die Orianhänger waren in einer 4:1 Überzahl und liefen einfach in blinder Wut auf die Menschen zu, Sturmangriffe gab es im Sekundentakt. Ihre "Angriffsdoktrin" erinnerte stark an die der ehemaligen Sowjetarmee und der chinesischen Armee bis in die 50er Jahre.
Doch die menschlichen Truppen hatten sich gut vorbereitet und nahmen die geringeren Verluste in Kauf, während es bei den Ori genau andersherum war. Es hatte bisher nur geringe Verluste, elf Tote und etwas über fünfzig Verwundete, um die sich die Sanitäter kümmerten, gegeben. Einige Soldaten, die im Sekundentakt die Orianhänger abschossen, waren in bester Laune.
„Zwanzig Stück hab ich schon und musste noch nicht nachladen!“
„Erst? Ich hab schon 32 und grad erst nachgeladen.“
„Das ist ja wie Tontaubenschießen.“
„Einfacher, wie gegen die Goas ist es auf jeden Fall. Ich wünschte, die hätten sich
damals so leicht besiegen lassen.“
Die Soldaten lachten, was Franzi mitbekam und hinter sie robbte.
„Nehmt das ja nicht auf die leichte Schulter, Soldaten“, schrie sie, um das Waffenfeuer zu übertönen. „Das Kanonenfutter mag zwar leicht zu besiegen sein, aber wartet mal, bis der Prior kommt, oder euch eure Munition ausgeht, dann wird es erst hässlich.“ Dann robbte sie wieder zurück, während die Soldaten weiterfeuerten, dieses Mal aber ohne blöde Kommentare.

Jules und Ralf hatten sich hingegen von der Truppe getrennt und versuchten mit einigen Soldaten, die Ori von der rechten Flanke aufzureiben oder wenigstens zu verwirren. Ralf, der sein G82 für den Nahkampf mit einem G36C vertauscht hatte, räumte in kurzer Zeit in der schwachen Kampfaufstellung der Ori auf. Jules, die direkt hinter ihm verschritt und ihm den Rücken deckte, versuchte immer wieder mit ihm zu reden. „Ralf, alles klar bei dir?“, fragte sie, nachdem er drei Orisoldaten innerhalb von zwei Sekunden umgelegt hatte. Er antwortete nicht, sondern rannte weiter zur nächsten Gruppe Orianhänger. Jules war dicht hinter ihm. „Ralf, ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass du dich über einen persönlichen Verlust nicht mit unnötiger Rache an all deinen Feinden hinwegtrösten kannst -“ Sie unterbrach sich selbst, als plötzlich drei Orisoldaten auf die zustürzten. Schnell zog sie ihren neuen Laserblaster, den sie vor einigen Wochen bei der Flucht von dem feindlichen Planeten hatte mitgehen lassen, und schoss einem Ori in die Brust, dann musste sie aber in den Nahkampf. Die Ori schwangen ihre Stabwaffen wie Knüppel nach Jules, da sie schon zu nahe waren, um sie abzufeuern. Einem Schlag konnte Jules ausweichen, dann wurde sie von zwei Schlägen erwischt. Ralf hatte indes von der weiteren Suche nach potentiellen Opfern abgelassen, um Jules zur Hilfe zu eilen. Dem einen Ori rammte er das Kampfmesser in den Hals und Jules erledigte den Letzten mit einem Schulterwurf und kugelte ihm nur den rechten Arm aus, denn sie wollte ihn als Gefangenen.

Sie nickte Ralf dankbar zu, dann setzte sie ihre Predigt von vorhin fort:
„Diese blinde Rache gegen die Drohnen unserer Feinde wird dich nicht über deinen Verlust hinwegtrösten. Und irgendwann, wenn du deine Rache mal gegen den Richtigen - in deinem Fall Ba‘al - gerichtet hast und er tot ist, dann wird du eines Tages aufwachen und im Spiegel jemanden vorfinden, der dich anekelt.“
Ralf atmete tief durch und sah seine Kameradin an. „War es so bei dir?“
Jules antwortete darauf nicht, sondern deutete nur zur Hauptkampfzone, wo die dezimierte Brigade der Ori zum Rückzug bließ.

Die Fallschirmjäger der Erde sahen das auch und jubelten. Durch ihre kaum existente Taktik hatten die Ori beinahe 1500 Mann Verluste gehabt, während die Erde kaum 100 Mann Verluste - von denen die meisten auch nur verwundet waren - gehabt hatte.
Franzi wischte sich den Schweiß von der Stirn und wand sich dann an die Kommandanten der Bataillone, die Oberstleutnants Ulme und Zwickert. „Meine Herren, ich glaube, wir haben uns eine Atmenspause verschafft.“, meinte Franzi und nahm einen Schluck aus ihrer Feldflasche.
Oberstleutnant Ulme konnte dem nur zustimmen. „Wahrscheinlich ziehen sie sich in Richtung Stadt zurück und formieren sich neu.“
„Und dann wird auch wenigstens ein Prior dabei sein“, meinte Oberstleutnant Zwickert nachdenklich.
Franzi nickte. „Deswegen brauchen wir alles an Panzerfäusten und anderen bodengestützten Raketen, was wir dabei haben, an der vordersten Linie.
Falls ein Prior auftaucht müssen auch die Mörser ihr Feuer auf ihn konzentrieren.
Zwickert, da kümmern sie sich drum.“ Der Oberstleutnant nickte seinen beiden Offizierskameraden zu und ging dann um seine Untergebenen persönlich zu instruieren. Franzi wand sich noch an Ulme: „Ich wäre dafür, wenn wir die Leute kurz ausruhen lassen. Die erste Linie sollte zurückweichen und durch rückwärtige Truppen ausgetauscht werden.“
„Wäre ich auch für“, meinte der Gleichrangige. „Wir sollten die Jungs und Mädels auch warmes Essen lassen. Wir sind seit Stunden hier draußen.“ Dann ging er und Franzi blickte, nicht ohne einige Nervosität, in die Richtung, in der sich der Feind befinden musste. Daraufhin rief sie den Rest ihres Teams zu sich, auch Jules und Ralf, die wieder bei der Einheit waren. „Wir gehen mal näher ran und gucken uns an, wie die Antiker mit ihrem Prior fertig werden.“

Die Landungstruppen, die Gerak auf den Planeten geschickt hatte, befanden sich im Landeanflug. Es waren an die zwanzig Frachtschiffe und zehn Truppentransporter, die nahe von Anubis Palast niedergingen. Die Gegenwehr vom Boden war gering, denn die meisten Krieger von Anubis waren tot, oder hatten sich ihren Feinden ergeben. Auch die Fabriken und die Kasernen der Kullkrieger waren zerstört worden und nur noch einzelne Kullkrieger waren auf den Schlachtfeldern aktiv. Das Feuer von normalen Stabwaffen mochte ihnen nichts ausmachen, aber das konzentrierte Feuer eines ganzen Raumkreuzers durchschlug ihre Panzerung.
Yat‘Yir hatte inzwischen schon Anubis Palast umstellen lassen und stellte nun sein Ultimatum, das durch einem Verstärker überall im Palast zu hören war. „Anubis, falscher Gott, ergib dich den Kriegern der Jaffanation! Deine Truppen sind vernichtet, deine Städte liegen in Trümmern! Deine Gegenwehr ist sinnlos!“ Die Minuten verstrichen und keine Antwort kam aus dem Palast. Nur ein Melder kam zu Yat‘Yir. „Master, die feindlichen Truppen halten weiterhin den Palast. Wir haben starke Ausfälle.“ Der Prior trat jetzt an Yat‘Yir heran. „Jaffamaster, ich werde mich jetzt in den Palast begeben. Sorgt dafür, dass mir niemand im Weg ist.“ Dann wand er sich von Yat‘Yir ab und ging zum Palast.

Während er schon die Stufen des Haupteinganges hochstieg wurde er von allen Seiten beschossen. Doch der Prior war unter seinem Schutzschild in Sicherheit und ging einfach weiter. Die Sperren am Haupteingang, die die Jaffa errichtet hatten, zerstörte er mit einer einzigen telekinetischen Attacke und betrat den Palast. Alle Jaffa, die sich ihm in den Weg stellten, erfuhren das selbe Schicksal. Kaum sah der Prior sie, wurden sie von ihm gegen die nächste Wand geschleudert und schließlich erreichte der Prior den Raum, in dem sich Anubis aufhielt. Der Goa‘Uld, der unter seiner Robe doch nur noch aus einer schwarzen Geistermasse bestand, erhob sich. „Aha, endlich treffe ich einmal einen der berühmten Priore. Ich hatte mir eure Zunft doch etwas eindrucksvoller vorgestellt.“
„Und ich dachte, dass ein Dämon etwas bedrohlicher aussieht“, erwiderte der Prior und starrte Anubis an. Die Spannung in dem Raum konnte man mit einem Messer schneiden.


ST 1 und eine Kompanie Fallschirmjäger waren inzwischen den Antikern gefolgt und sah nun, aus hundert Meter Entfernung, wie diese einen Kampf gegen einen Prior begannen, nahe am Stargate. Dieser war gerade bei zwei Kompanien Orisoldaten gewesen, um sie in die nächste Attacke zu führen, als Telia und ihre beiden Begleiter zuschlugen. Sie gingen einfach auf den Prior zu, ihre Strahler in Bereitschaft. Vor den Orisoldaten brauchten sie keine Angst zu haben, denn sie besaßen einen persönlichen Schutzschild, der etwas schwächer war, als der des Priors. „Alteraner“, stieß der Prior aus, als er die Uniformen erkannte.
„Ganz Recht, Götzendiener“, erwiderte Telia. „Ich bin Sub-Zenturio Telia vom Antikerimperium und auf Befehl meiner Regierung hier, um dir und allen anderen Prioren den Kampf anzusagen.“
„Wir haben euch schon lange den Kampf angesagt!“, rief der Prior laut. „Euch, die in Ortus Mallum entstanden und die Galaxien verunreinigten, bis die Ori euch in die Schranken wiesen! Weichet, ihr Dämonen und Unheilbringer!“ Einer von Telias Begleiter, ein stämmiger Dekurion, gähnte und brachte sein Strahlengewehr in Anschlag. „Sub-Zenturio, darf ich diesem Idioten mal zeigen, wie die Antwort eines Antikers lautet, der unter Menschen aufgewachsen ist?“
Telia grinste. „Nein, Jazet, wir wollten ihn doch gefangen nehmen.“

Dem Prior reichte es jetzt. Er hob seine Hand, um Telia mit seiner Telekinese den Kopf einzudrücken, doch nichts geschah. Er starrte seine Hand an und versuchte es dann gleich noch mal. Telia schüttelte nur belustigt den Kopf. „Daraus wird glaube ich nichts.“ Sie hielt ein kleines Gerät hoch. „Dieses Gerät hier blockiert deine Kräfte, wird also nichts mit „Zorn der Ori“.“ Ihren Hohn konnten die Antiker nicht verbergen.
„Sub-Dekurion Gassus, darf ich bitten?“, fragte Telia grinsend ihren zweiten Begleiter. Der nickte und holte eine Betäubungswaffe bevor. Wütend bereitete sich der Prior vor, gleich betäubt zu werden und konzentrierte seine letzten Energiereserven, um noch eine Nachricht an seine Priorbrüder zu schicken. Dies gelang ihm auch noch, bevor Sub-Dekurion Gassus ihn ins Reich der Träume schickte und kurz darauf verschnürte. Die Orisoldaten standen da, wie im Schockzustand. Viele konnten gar nicht glauben, was gerade geschehen war. Diese Gelegenheit nutzten auch ST 1 und die Kompanie Bundeswehrsoldaten, die nun einen Kreis um die feindlichen Truppen zogen.
„Krieger der Ori“, erhob Teal‘C das Wort, da er die einschüchternste Stimme besaß. „euer Anführer wurde nun schon von uns ausgeschaltet und ihr seht, dass ihr keine Chance habt. Werft eure Waffen weg und ergebt euch!“ Einige kamen der Aufforderungen sofort nach, einige schwankten noch und wieder andere standen völlig neben sich, wegen dem, was dem Prior geschehen war.

Die Truppen, die sich ergeben hatten, begaben sich gerade zu den Erdsoldaten, als sich das Stargate aktivierte und ein Prior hindurchgeschritten kam. Dieser lies auch gleich seinen Stab erstrahlen und baute eine Mauer aus Licht, keine zwei Meter um das Tor herum auf. Sofort waren die noch freien und schwankenden Orikrieger motiviert und griffen nach den Waffen. Franzi blieb nichts anderes übrig, als zu befehlen: „Feuer eröffnen!“ Im Hagel der Projektile gingen die Orikrieger zu Boden. Nur wenige hatten noch ihre Stabwaffe abfeuern könne, doch dies machte keinen Unterschied mehr. Fast 260 Leichen, also fast alle Truppen, die am Tor stationiert gewesen waren, lagen auf dem Boden, nur wenige Meter vom Sternentor entfernt, als die MGs der Menschen aufheulten. Es war nichts anderes, als ein Blutbad, vor allem, da aus den rückwertigen Gebieten viele Granaten kamen. Der Rest der Orikriger war entweder schwer verwundet, oder ließ aufgrund des sinkenden Mutes die Waffen fallen.
Die Erdtruppen feuerten nun instinktiv auf den Energieschild, den der Prior um sich und das Sternentor herum aufgebaut hatte, doch Telia brüllte: „Sofort das Feuer einstellen! Verdammt noch mal, stellt das Feuer ein, ihr macht alles nur noch schlimmer!“ Es dauerte einige Sekunden, bis die Soldaten der Aufforderung nachkamen und Telia erklärte Franzi: „Das ist ein sich ausdehnender Schild, der durch zugeführte kinetische und andererweitige Energie sich nur noch schneller ausdehnt. Wir müssen unbedingt hier weg, oder wir werden alle sterben.“


„Du bist der dunkelste Dämon dieser Galaxis“, begann der Prior nach einigen Minuten des Schweigens und rammte seinen Stab in den Boden. „du mögest gerichtet werden!“ Der Stab leuchtete hell auf und erfasste Anubis. Als sich der Lichtstrahl wieder verflüchtigte, befand sich Anubis, oder besser gesagt sein Geist, in der Origalaxie, in der heiligen Stadt Celestis. Vor ihm stand der Doci und hinter ihm erstreckte sich die Feuerwand der Ori. Die Augen des Doci leuchteten flammendrot auf, was bedeutete, dass ein Ori ihn besessen hatte. Er erhob das Wort. „Anubis, wir wissen wer und was du bist. Ein halbaufgestiegenes Wesen, das unsere Pläne stören will.“
„So wird es wohl sein“, antwortete Anubis ruhig.
„Wir Ori werden dich niemals dulden, das sollte dir klar sein. Aber wir sind gütige Wesen und stellen dich vor die Wahl: Knie vor uns nieder und du kannst unter uns dienen, oder weigere dich und spüre unseren Zorn.“
„Ich werde niemals knien“, sagte Anubis stolz und unter seiner Kapuze formte sich ein Totenschädel, der den Ori aus leeren Augenhöhlen anstarrte. „Ich werde tun und lassen, was ich für richtig halte.“ Er hatte seine Entscheidung getroffen.
„Nun denn, so soll es sein“, sagte der Ori und verließ den Doci. Er war nun ein rotes Feuerbällchen, das im Raum schwebte. Auch aus der Feuerwand kamen nun die Ori und verteilten sich um Anubis. Der sah sich um. „Dann wollen wir mal sehen, was ihr könnt!“ Die Feuermonster stürzten sich auf den Halb-Aufgestiegenen.
Anubis hatte erst gedacht, dass er sie stoppen könnte, doch das war sein erster Fehler - und sein letzter. Die Ori drangen in ihn ein und Anubis schrie ein letztes Mal laut auf, bevor er sich in gleißendes Licht verwandelte und sich dann langsam auflöste. Was mit seiner Geisterform geschah, geschah auch in Wirklichkeit. Sein nichtmaterieller Körper brach in sich zusammen und das, was von ihm übrig war, verging in kleinen Rauchfäden. Dies war das Ende von Anubis. Alle Jaffa, die dies mit angesehen hatten, knieten augenblicklich vor dem Prior nieder und schworen ihm die Treue. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und überall sanken die Jaffa auf den Boden und ergaben sich.
Gerak hatte alles mit angesehen, da er selbst auf dem Planeten gelandet war, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er ging auf den Prior zu. „Ich hoffe, dass ich, wenn sich die Nachricht erst herumspricht, bald genug Krieger zusammenhabe, um einen Angriff auf die Erde durchzuführen.“
„Das wird nicht mehr lange dauern“, versprach der Prior zuversichtlich. „Doch nun, habe ich erst einmal einen neuen Auftrag für dich, Gerak, aber die Zeit drängt...“


Die Fallschirmjäger um ST 1 und die Antiker hatten sich mit ihren zwei Dutzend Kriegsgefangenen im Laufschritt zu den beiden Bataillonen zurückgezogen.
„Funker, hier herüber!“, befahl Franzi außer Atem, denn sie waren vom Tor bis hierher gerannt, da Telia Eile geboten hatte. Einer der Soldaten, der ein Subraumfunkgerät auf dem Rücken trug, die einzige Möglichkeit mit den irdischen Raumschiffen Kontakt aufzunehmen, reichte Franzi einen Hörer. „Sigma Tango 1 ruft Rommel, Sigma Tango 1 ruft Rommel!“, gab Franzi durch. „General Heimeshoff, wir bitten um sofortige Notevakuierung nach Plan B!“
Die Antwort kam rasch, der General antwortete persönlich. „Hier Heimeshoff, verstanden, Bodeneinheiten, wir holen sie ab, warten sie einige Sekunden.“ Heimeshoff wand sich sofort an den Steuermann. „Steuermann, dann lassen sie uns die alte Dame mal kräftig durchschütteln.“
Keine zwanzig Sekunden später sanken aus dem Himmel die Rommel, die Stauffenberg und die Walhalla, um die über zweitausend Personen in Rekordzeit aufzunehmen. „Die Verwundeten und Toten zuerst!“, befahl Franzi. „Wir lassen niemanden zurück! Der Rest steigt durch die Frachtluken und die Hangars in die Schiffe, aber schön gesittet! Beeilung!“ Franzis Nervosität war nicht zu verhehlen. In einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, die nur durch langwierigen Drill erklärt werden konnte, stiegen die Fallschirmjäger in die Schiff ein. ST 1 gehörte zu den letzten Einheiten, die eingeschifft wurden. Daniel und Vala warfen einen letzten Blick zurück. „Wir sind bisher ja noch mal glimpflich davon gekommen“, meinte Daniel, was Vala nur nickend bestätigte, da sie sich schnell zur Krankenstation aufmachte, um mit dem Heilgerät einigen Verwundeten zu helfen.

Gerade waren alle Frachtluken und die Hangarabteile geschlossen und die Schiffe startklar, als aus dem Himmel plötzlich Energieblitze auf den Energieschild um das Tor niedergingen und ihn in eine unplanmäßige Expansionsphase gingen ließen. Der Energieschild expandierte so stark, dass er schon fast die deutschen Raumschiffe erreicht hatte, doch diese konnten noch rechtzeitig starten und flohen in den Orbit, von dem aus drei Ha‘Taks auf den Schild feuerten. ST 1 kam gerade auf die Brücke und Telia, die ebenfalls auf die Brücke geeilt war, blickte wütend drein. „Herr Kommandant, diese Schiffe müssen unbedingt kampfuntauglich geschossen werden. Wenn sie weiterfeuern, werden wir bald den Zeitpunkt erreicht haben, an dem mein Team und ich den Schild nicht mehr kollabieren lassen können.“ General Heimeshoff nickte und gab dann Befehle. „Alle Mann auf Kampfstationen, die Schilde hoch und einen Kontakt zum führenden Ha‘Tak herstellen. Ich will erst sehen, ob wirs nicht friedlich klären können.“

Auf dem Hauptbildschirm der Rommel erschien kurz darauf das Gesicht von Gerak.
„Hier ist General Heimeshoff, Kommandant dieser Flottille. Erklären sie sich, Gerak!“, fuhr Heimeshoff sofort an. „Stellen sie sofort das Feuer auf den Schild ein oder wir sehen uns genötigt das Feuer zu eröffnen.“, sagte Heimeshoff ernst. Gerak wurde sofort wütend und antwortete: „Wenn ihr es wagt mich und meine Schiffe anzugreifen, dann greift ihr damit die Jaffanation an und ich glaube nicht, dass ihr Tau‘Ri es euch mit uns verscherzen wollt.“ Jetzt trat Teal‘C vor die Aufnahmekamera des Bildschirms. „Gerak, du bist nicht die Jaffanation. Ich weiß, dass die meisten Jaffa nicht hinter dir stehen und deine Lage wird sich verschlechtern, wenn du davor verantwortlich bist, dass die Tau‘Ri ihren Zorn gegen unsere Nation richten.“
„Du hast mir nichts zu sagen, Teal‘C!“, erwiderte Gerak hitzig. „du hast deinen Sitz im Hohen Rat abgelehnt, also beuge dich, so wie alle Jaffa, den Entschlüssen, die die Mitglieder des Hohen Rates treffen!“ Teal‘C wollte gerade etwas antworten, als sich General Heimeshoff erhob und die Jacke seiner Dienstuniform zurechtzog. „Waffenoffizier, aktivieren sie den schweren Massebeschleuniger und sämtliche Railguns, Raketen in Bereitschaft. Zielen sie auf die Jaffaschiffe. Funker, gleicher Befehl an die Geleitschiffe. Es wird nicht gefeuert!“
Gerak gab einige Befehle in Goa‘Uld, dann sprangen die drei Ha‘Tak in den Hyperraum. Dieses Kräftemessen ging an die Menschen. Inzwischen behielt der Energieschild seine momentane Größe bei, bei der er etwa ein Drittel des Planeten bereits einhüllte. Beunruhigendes Raunen ging durch die Erdschiffe und Telia überschlug im Kopf einige Zahlen. „Noch können wir den Schild zurückbilden, aber es wird schwer...“


Zwei Stunden später traf Rodney McKay ein, der von der Gagarin zum Flottenverband gebracht wurde, da diese gerade in der Nähe des Planeten mit dem nächstbesten Sternentor befunden hatte. Er eilte sofort auf die Brücke und nach einigen Begrüßungsfloskeln tauschte er sich sofort mit Telia aus. „Hören sie, ich hab unterwegs ein paar Berechnungen mit den Daten angestellt, die sie mir geschickt haben“, meinte er zu Telia. „und ich glaube, dass wir den Schild zurückbilden können, indem wir einen negativen Hyperraumimpuls ausstrahlen.“
„Zu dem Schluss bin ich auch gekommen, Doktor“, antwortete Telia zufrieden.
„Ich aber nicht“, meinte Heimeshoff von seinem Kommandostuhl aus. „Erklären sie mir, was sie vorhaben.“
„Es ist eigentlich ganz simpel, General“, meinte Rodney. „Wir polen den Hyperantrieb der Rommel so um, dass er ein negatives Hyperfeld ausstrahlt. Damit können wir zwar kein Hyperfenster öffnen, aber wir können den Hyperraumimpuls auf den Energieschild lenken und diesen so verkleinern. Das ist ähnlich zweier negativer Magnete, die sich ja auch abstoßen“, erklärte Rodney ohne Luft zu holen. „Einverstanden, tun sies“, befahl Heimeshoff und Rodney und Telia machten sich sofort auf zum Maschinenraum, um die Einstellungen vorzunehmen.

Etwas über eine Stunde später war es dann soweit und die Rommel sandte den Impuls aus. Sofort ging der Schild, der nun etwa die Hälfte des Planeten bedeckte, etwas zurück. Langsam aber stetig wurde der Schild kleiner, wenn auch Telia und Rodney immer wieder kleine Veränderungen am Impuls durchführen mussten. Plötzlich sprangen, wie aus heiterem Himmel, fünfzehn Ha‘Tak aus dem Hyperraum, von denen zehn sofort das Feuer auf die Erdschiffe eröffneten, die anderen feuerten auf den Tor-Schild. Die Schilde der drei Schiffe - die Gagarin war schon längst wieder abgeflogen - glühten auf. „Bereitmachen in den Hyperraum zu springen“, befahl Heimeshoff. „Wir sollten uns hier nicht lange aufhalten, bei der Übermacht, ganz zu schweigen davon, dass, wenn wir das Feuer eröffnen, Gerak uns noch als die Agressoren darstellt und einen Krieg beginnt indem wir die Bösen sind.“ Der Schutzschild steckte noch alle Einschläge weg und keine Erschütterung kam durch die Schutzschilde. Franzi, die sich im hinteren Brückenteil aufgehalten hatte, trat vor. „Herr General, lassen sie ST 1 bitte mit dem Frachtschiff hier bleiben, um zu sehen, was geschieht, wenn der Schild den Planeten ganz umschließt. Telia hat sich da ja kryptisch ausgedrückt.“
„Machen sie das, aber dann verschwinden sie“, meinte Heimeshoff. Franzi salutierte und begab sich dann zum Steuerbordhangar.

Fünf Minuten später trat der Verband der deutschen Raumwaffe dann in den Hyperraum ein und zurück blieb nur das getarnte Frachtschiff mit ST 1 an Bord. Alle fünfzehn Ha‘Tak, die auch alle Gleiter und Al‘Kesh ausgeschleust hatten, feuerten jetzt auf den Energieschild, der immer schneller wuchs und nach einigen Minuten dann den ganzen Planeten umschloss. „Und jetzt?“, fragte Vala Teal‘C, der an den Kontrollen saß. „Die Atmosphäre heizt sich immer weiter auf und große Energien werden freigesetzt“, las Teal‘C die Anzeigen des HUD ab. „Da kommt was aus dem Tor.“ Aus dem Sternentor schossen plötzlich und in kurzen Intervallen kleine eckige Raumgefährte heraus, die in den Orbit schossen. Dort wurden sie langsamer und begannen in Formation zu fliegen und etwas zu bilden. Nach etwas über einer Minute sah man dann auch, was es war. „Ist das... ein Stargate?“, fragte Jules verblüfft.
„Ich würd sagen Supertor“, meinte Franzi. „Das Ding ist ja riesig. Groß genug...“
Sie unterbrach sich und sah ihre Freunde an. „Sicher groß genug um Raumschiffe durchzulassen. Das ist sicher der Brückenkopf der Ori in unsere Galaxie.“
„Dann sollten wir seine Fertigstellung verhindern“, meinte Ralf, während sich schon dreiviertel aller nötigen Segmente verbunden hatten. „Vorschläge?“ Hinter Valas Augen arbeitete es und nach einem spontanen Geistesblitz klopfte sie Teal‘C auf die Schulter. „Ich übernehme Großer. Geht schnell zum Ringtransporter und lasst ihn das nächste Ziel suchen.“
„Was hast du vor?“, fragte Franzi. „Ich werde das Frachtschiff anstelle des letzten Segmentes einsetzen, in der Hoffnung, dass das so was wie einen Kurzschluss hervorruft. Ihr geht mit den Ringen auf ein Al‘Kesh, wohin ich mich dann ringen werde, wenn alles erledigt ist“, erklärte Vala hastig und sah, dass das Supertor schon fast vollendet war. „Also los!“ Franzi zögerte noch, dann verschwand sie zu den Ringen, während Vala das Schiff in Position flog. Sie musste die letzten Segmente ausmanövrieren und als sich das vorletzte Segment eingesetzt und Kontakt zu den anderen Einheiten aufgenommen hatte, enttarnte Vala das Frachtschiff und nahm die letzte Position ein. Dann rannte sie, so schnell ihre Beine sie trugen, um Ringtransporter und ließ sich zu den nächsten Ringen transportieren. Keine zwei Sekunden später gab es einen Kurzschluss im Supertor und das gerade entstandene Gebilde explodierte und nahm mehrere Al‘Kesh und dutzende Todesgleiter mit in den Tod. Der Planetenschild verschwand nun auch und zurück blieb nur ein großer verbrannter Planet, der wie kurz vor dem Armageddon stand.

ST 1 sah sich das alles von einem Al‘Kesh an, das sie gekapert und getarnt hatten. Vala stolzierte fröhlich aus den Ringen und wurde von ihnen herzlich empfangen. Franzi und Jules drückten sie in einem Anflug von Freude und Sympathie und auch Daniel und Teal‘C beglückwünschten sie zu ihrer hervorragenden Leistung. Ralf stand an einer Ecke gelehnt und wartete, bis sich alle wieder beruhigt hatten. Vala sah ihn an. „Du hast nichts zu sagen?“ Ralf nahm schweigend das verfranzte und zerschlissene ST 1 Patch von seiner rechten Schulter ab und ging auf Vala zu. „Dieses Patch hab ich gekriegt, als ich zu ST 1 gestoßen bin. Ich geb zu, anfangs wurde es mir auch nicht leicht gemacht und dir hab ichs auch nicht leicht gemacht.“ Dann entfernte er plötzlich ihr rechtes Patch, setzte seines auf die Stelle und setze Valas Neues an seine Schulter. „Ich glaube, jetzt bist du wirklich eine von uns.“ Er lächelte und reichte Vala, als Friedensangebot, die Hand. Und ohne einen schnippischen Kommentar schlug Vala lächelnd ein. Nun war sie endlich ein voll akzeptiertes Mitglied von ST 1.


Die Abschlussbesprechung der Mission fand 36 Stunden später statt und außer ST 1 und Degenhardt waren noch Müller und Rodney anwesend. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Endergebnis. Ihr habt es geschafft die Pläne der Ori zu vereiteln und das bei minimalen Eigenverlusten. Sehr gute Arbeit.“
„Ganz zu schweigen von Anubis' Tod“, fügte Müller hinzu und blätterte in einem Geheimdienstbericht. „Endlich ist der Quälgeist weg vom Fenster.“
„Und wir haben einen Weg gefunden die Supertore der Ori zu zerstören“, meinte Rodney und grinste. „Und ich dachte schon, dass es hier wieder langweilig hergehen würde, verglichen mit Atlantis.“
„Nicht bei uns Rodney, nicht bei uns“, sagte Franzi grinsend.




Ende der Folge
Kapitel 12 by Atlan
6.12 Was einmal war…
von Colonel Maybourne



Es war ein ruhiger und sonniger Morgen in Sankt Peter Ording, einem sehr beliebten Urlaubs- und Ferienparadies an der Deutschen Nordseeküste. Und weil ja derzeit Hochsaison für Badegäste war, tummelten sich auch auf den Straßen recht viele Menschen. So auch Marko Fuhrmann, der im Krieg gegen die Goa´Uld zum Helden avancierte, aber jetzt wieder ein ruhiges Leben führte. Er machte eine Lehre zum Bankkaufmann und war mit seiner Freundin hergekommen, weil er sich zerstreuen wollte. Noch immer hatte er nachts Alpträume, von Menschen und Jaffa aus dem Krieg, vor allem der Gesichter derer, die er tötete. Nachts wachte er schweißgebadet auf, als ihm die Schlacht um Sedar´um wieder hoch kam, in der die Deutschen über 9.000 Mann ließen. Die Kämpfe zogen sich über Wochen langsam und schleppend hin und machten aus dem einst fröhlichen Jungen, den abgebrühten Soldaten… Seine Freundin Alice, die bedingungslos zu ihm hielt, hatte sich gerade ein Eis gekauft, als ihr Freund sich ziemlich hektisch umsah. „Schon wieder?“ Er sah sie an. „Ja, wird man nicht so einfach los.“ Gemeint war der Flashback, der immer wieder vorkam und ihn dann daran denken ließ, das es gleich zu was Schlimmes kommen könnte. "War wieder mal nur ein dummes Gefühl Alice, ich hatte eben grade einen Mann gesehen, der Andre ähnlich sah.“ Damit meinte er Andre Niehus, seinen besten Kumpel aus Sandkastenzeiten; die beiden hatten zusammen jeden Mist gebaut. Sie waren zusammen aufgewachsen und in die Schule gegangen, bevor sie zu Kriegsbeginn in dieselbe Einheit kamen. Andre fiel am letzten Kriegstag und ausgerechnet Marko, musste die Nachricht an die Familie überbringen. Eigentlich musste er es nicht, aber aus Freundschaft und Pflichtbewusstsein, wollte er es sein, der die Nachricht überbringt. Er würde nie wieder das Gesicht, der Mutter, von Andre vergessen, als er sagte, dass ihr Sohn eine Stunde vor Kriegsende gefallen war… „Ich weiß das du ihn vermisst, aber denkst du denn wirklich er würde wollen, dass du hier nur vor dir her grübelst? Ich kannte ihn ja auch gut und er würde dir schneller in den Hintern treten, als dass du ihm ein Bier bestellt hättest.“
Marko lachte drauf los. „Ja, apropos wo du vom Bier redest, da ist eine nette kleine Kneipe und ich habe schon wieder ziemlichen Durst…“ Sie hackte sich bei ihm unter, als von weiter hinten auf einmal ein aufgebrachtes Geschrei und Fluchen zu hören war. „Haltet den Dieb…“ Marko drehte sich blitzschnell um und erblickte einen südländisch aussehenden Mann, der auf ihn zu rannte.
Er hatte eine Handtasche unter dem Arm und lief vor drei Frauen davon, die versuchten hinter ihm her zu kommen. „Kann ihn den Kerl denn keiner aufhalten…?“ Aber da war dieser Kerl bei Marko genau an der richtigen Stelle, als er sich ihm in Weg stellte und aufforderte, die Tasche zurück zu geben. „Hör genau zu du Knalltüte, entweder gibt’s du den Damen ihre Tasche zurück oder ich sorge dafür, dass du es machst.“

Der Gauner wollte seinen Augen nicht trauen, dass heut wirklich einer den Mut hatte und sich ihm in den Weg stellte. „Mach Platz, oder ich hau dich um…“ Marko verdrehte aber nur die Augen und schlug dem Typ einmal direkt in die Nase, worauf er zurück taumelte. Inzwischen hatte sich eine ziemliche Menge, an Passanten versammelt und sah dem Spektakel im Abscheu zu. „Ist das nicht dieser Soldat, der den Krieg beendete…“ „Stimmt, dass ist er…“ „Typisch Soldaten, sind alles brutale Schläger…“ Davon bekam Marko aber grad gar nichts mit, nachdem der Dieb noch mal auf ihn zukam und ziemlich sauer war. „Ich blöder Hur…“ Er wollte ihn schlagen, doch Marko kam ihm zuvor, brach ihm mit nur einem Schlag den Arm und stieß ihn einen halben Meter weg. Der ehemalige Unteroffizier drehte sich blitzschnell, um die eigene Achse und sprang dann an dem Mann vorbei. In einer extrem raschen Bewegung war er hinter ihn gesprungen und nahm den Mann in einen komplizierten Würgegriff. „Hör mir mal zu Versager, wenn du jetzt nicht die Tasche rausrückst, dann muss ich dir leider mehr Schmerzen zufügen, als nötig sind. Solltest du also kein Masochist sein, rat ich dir dringend zu tun, was ich dir jetzt sag und dann in eine gemütliche Zelle zu wandern.“ Nachdem Marko seinen Griff, zum Entsetzen der Passanten noch mal verstärkte, ließ der Dieb die Tasche fallen. Sofort war Alice bei ihrem Freund und sah ihm tief in seine Augen, weil sie schon befürchtete dass er abdriften könnte.
„Ganz ruhig Schatz, dass war kein Goa´Uld und du solltest jetzt besser mit mir kommen, dann kommen wir damit klar.“ Marko nickte und gab einer der Frauen die Handtasche zurück, als auch schon die Polizei kam und für Ruhe sorgen wollte. Einige der Passanten hatten die Cops angerufen und die zeigten jetzt auch mehr auf Marko, da er den Dieb etwas heftiger zugerichtet hatte.


Auf einem kleinen und Unbekannten Planeten:

ST 1 war heut in zivil und zusätzlich ohne Jules auf einer routinemäßigen Aufklärungsmission am Rande der Galaxie. Es handelte sich um eine sehr dünn besiedelte Welt, auf der hauptsächlich Landwirtschaft und etwas Bergbau betrieben wurden.

Das ST 1 Team sollte herausfinden ob Priore schon hier waren, da es von einigen Jaffaführern merkwürdige Berichte gab. Zwar waren viele Jaffaberichte nicht wirklich glaubhaft, da Gerak den hohen Rat kontrollierte und die Orireligion als Gesetz durchgebracht hatte. Aber es gab auch immer noch ein paar Jaffabunde, die nicht zu den Ori hielten und stattdessen Kontakt zur Erde pflegten.
Vala, die zu ihrer großen Freude wieder in ihren Lederklamotten herumlaufen durfte, war aber
nicht sehr optimistisch. „Leute mal ehrlich, wie glaubhaft können die Berichte von diesen Jaffa schon sein, wenn dass alles von Gerak lanciert wird?“ Teal´C sah sie sofort belehrend an. „Vala Mal Doran, ich versichere dir, dass mein alter Weggefährte Gim´raw die Wahrheit sagt, er ist ein Krieger von Ehre.“ Und Franzi sah das genauso. „Außerdem ist es ja nicht der erste Bericht, über merkwürdige Vorkommnisse, die sich zudem alle in diesem Bereich der Galaxie abspielen.
Immer wieder haben wir von Dörfern und Städten gehört, wo Menschen aufeinander losgehen ohne einen Grund dafür zu haben.“ Vala war davon nicht beeindruckt. „Hey, Dorfprügeleien habe ich schon ziemlich oft gesehen, da kann der kleinste Funken schon reichen, dass ist doch nichts besonderes.“ Ralf rollte mit den Augen. „Hey Langfinger wir reden hier nicht von einer Kneipenschlägerei, sondern davon das einfach so Hunderte oder Tausende Menschen sich prügeln. Oder findest du es normal dass in einer Stadt, wo eben noch alles völlig friedlich war plötzlich alle Leute aufeinander losgehen?“ Das musste auch Vala einsehen, als Daniel ihnen anzeigte sich von jetzt an ruhig zu verhalten, da er was gehört hatte. „Seit mal still Leute…“ Eine weitere Minute später kam das ST 1 Team über einen kleineren Hügel, von wo aus sie in ein ziemlich weites Tal sehen konnten. Dieses war zwar nicht besonderst tief, aber zog sich in seiner Läge recht weit und lieferte eine fantastische Aussicht. Ralf bemerkte als erstes Anzeichen von Menschen. „Leute ich hab da unten eine große Halle, vor der drei Goa´Uld Frachtschiffe stehen die grade beladen werden.
Mindestens ein Dutzend Männer, sieht auch nach zwei Frauen aus, aber dass ist von hier oben nicht genau zu erkennen.“ Franzi dachte kurz nach. „OK wir sehen uns es an, aber erstmal nur aus der Ferne, ich will nicht dass die gleich auf uns schießen und den Tag versauen.“ Jeweils zu zweit gingen sie dann den Anhang runter, Franzi hielt sich dabei an Teal´C der wie üblich voraus ging.
Daniel hatte die große Ehre mit Vala zu gehen, während Ralf nach hinten absicherte und dafür sorgte, dass ihnen keiner in den Rücken fiel.

Es dauerte nicht lange, bis sie unten ankamen und hinter einigen Büschen auch ziemliche gute Deckung fanden. Die Halle vor ihnen, war eigentlich nur ein größerer Bretterschuppen, der wohl als Lagerstätte für was auch immer diente. Aber nachdem sie näher ran gekommen waren, konnten sie genau erkennen dass insgesamt 18 Männer und drei Frauen dort waren. Sie verluden Frachtkisten, sie zwar nach Goa´Uld Design aussahen, aber wie die Frachtschiffe gehörten sie den Menschen.
Vala sah durch ihr Fernglas und lächelte. „Hey der üble und leider gut aussehende Kerl, der hinten bei den Wachen steht, den kenne ich noch von früher. Sein Name ist Netan und er ist zudem ein ganz mieser Schmuggler, außerdem hat er mich mal übers Ohr gehauen.“ Ralf konnte sich natürlich einen Kommentar nicht verkneifen. „Ich nehmen, dass beruhte auf Gegenseitigkeiten?“ Vala zwinkerte ihm zu. „Ja schon, aber eine Dame wie ich es bin, hat eben dass Recht auch mal zu unkonventionellen Mitteln greifen zu dürfen.“ Franzi wurde der Kinderkram jetzt aber zuviel.„Zwingt mich nicht, euch zu trennen…!“ Daraufhin hielten sowohl Vala, als auch Ralf den Mund und sahen sich weiterhin den Eingang mit den Menschen an. Franzi hingegen kroch zu Teal´C. „Hey Großer was meinst du?“ Der Jaffa sah immer noch, mit einem Auge, durch sein Fernglas, aber dachte auch gleichzeitig an ein Eindringen. „Ich bin mir nicht ganz sicher Franziska Rust, aber ich glaube, dass wir eventuell hinten einen Einstieg finden können.“ Vala blickte zu ihr rüber. „Was willst du denn dort finden, dass Zeug ist entweder illegal oder nur Schmuggelware, dass versichere ich dir.“ Franzi rollte mit den Augen. „Ist mir klar, aber will wissen was die handeln und ob es eine Gefahr darstellt, oder ob dass da nur ein paar krumme Geschäfte sind.“ Das sah auch Vala ein und so umgingen sie dann in einem weiten Bogen das gesamte Gelände und pirschten sich von hinten an. Teal´C musste dabei noch einmal zu seiner Zat greifen, um einen Wachmann zu betäuben, nur wenige Meter vor der Hintertür.


Eine Polizeiwache in Norddeutschland:

Marko Fuhrmann saß immer noch in dem Verhörraum und wartete ruhig auf den Beamten der seine Aussage auswerten wollte. Nachdem er am Tatort schon gesagt hatte, was geschehen war, konnte man die mies gelaunten Gesichter der Polizisten an einer Reihe abzählen. Es war ja schließlich nicht das erste Mal gewesen, dass sich deutsche Kriegsheimkehrer gegen die Leute stellten, die sie für Kriminelle hielten. Erst vor drei Wochen hatte ein wütender Vater der in sieben großen Schachten dabei war, eine Jugendgang in Berlin aufgemischt. Sie hatten seinem Sohn Drogen verkauft und der Vater hatte sie mit dem Wissen in Nahkampf ins nächste Krankenhaus geprügelt. Aus diesem Grund, sah der Polizeibeamte auch ziemlich griesgrämig aus, als er Marko wieder aufsuchen kam.

„Hören sie mir gut zu Fuhrmann, ich weiß, dass sie den verdammten Krieg beendet haben und ein großer Held sein sollen. Aber ich bin absolut nicht geneigt, heute ein Auge zuzudrücken, nur weil sie wieder mal einen Flashback hatten. Wenn sie mit den Erlebnissen aus den Schlachten nicht klarkommen, dann gehen sie zu einem Psychologen und lassen sie sich behandeln.“ Das sah der beschuldigte natürlich anders. „Hören sie, ich will ihnen nicht den Job diktieren, aber würden sie für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen, dann wäre das heute nicht passiert. Es kann ja schließlich nicht sein, dass hier jeder Idiot einfach anstellen kann, was er eben grad mal so lustig ist.“ Wenn man den Kopf des Polizisten jetzt ansah, konnte man denken dass ihm gleich richtig die Hutschnur platzte. „Was fällt ihnen denn ein, uns vorzuwerfen, dass wir unseren Job nicht gewissenhaft, oder nur halbherzig, ausführen? Haben sie denn auch nur eine Ahnung was wir jeden Tag ausstehen müssen, wenn wir auf den Straßen unsere Runden gehen? Oder wissen sie vielleicht wie in völlig zerrüttelten Familien zugeht, wo die Ehemänner zuerst ihre Frauen und dann die Kinder halb totschlagen?“ Marko wusste nun, dass er sich besser zurückhalten sollte. „Ja ist schon klar, aber wenn sie da einfach mal etwas härter durchgreifen würden, anstatt dass nur zu verwalten, würde es besser aussehen. Wir haben den Goa´Uld gewaltig in den Hintern getreten und danach war Ruhe in der Galaxie bis die Ori auftauchten.“ Der Polizist lachte höhnisch auf. „Ich weiß schon was sie meinen, aber haben sie auch nur eine Ahnung, wie viele Anwälte uns dann die Bude einrennen?
Die kämen schon mit Schaum vor dem Mund auf unsere Dienststellen und würden die Klagen gleich im Dutzend ausliefern.“ Marko nickte vor hin und dachte mal wieder über die Schattenseiten der Demokratie nach, wo Kriminelle das System, mit den eigenen Waffen schlugen. „Ja ich weiß, habe nicht nachgedacht, bevor ich was gesagt habe.“ Der Polizist nickte bekräftigend, da es die beste klügste Aussage war, die Marko Fuhrmann an diesem Tag gemacht hatte. „Stimmt aber ich habe die Anweisung von ganz oben, dass ich dich jetzt gehen lassen soll, um schlechte Presse zu vermeiden. Es hat in der letzten Zeit genug Heimkehrer gegeben die zu viele Probleme gemacht haben, da wollen sie das mit dir unter den Teppich kehren.“ Marko lachte höhnisch und reichte dem Polizisten die Hand, bevor er sich erhob und zu seiner Freundin ging. Die wartete immer noch, im Empfangsbereich und hatte sich Sorgen gemacht, dass man ihrem Liebsten noch was aufbrummte.
„Wie ist es gelaufen?“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Der Cop hat mich zur Schecke gemacht und dann laufen lassen, da unsere so liebe Regierung keine schlechte Presse gebrauchen kann.“ Alice lächelte ihn hintergründig an, weil auch sie genau wusste wie die Spiele mit den Medien ablaufen konnten.

Nachdem sie das Polizeirevier wieder verlassen hatten, kamen ein paar Demonstranten auf sie zu, die sofort auf Marko losgingen. Es handelte sich bei ihnen um ultraextreme Friedensaktivisten, die immer gegen all die Kriege des STK protestierten. Die Gruppierungen, die aus Gruppen der Linken Partei und aus den Grünen entstanden waren, etablierten sich nach Veröffentlichung des STK. Zwar war es keine riesige Demo, aber an die 20 Leute hatten sich vor der Wache eingefunden, um ihre Meinung kundzutun. „Elender Mörder, du gehörst in ein Gefängnis.“ „Kriegsmörder freilassen ist Rechtsbeugung.“ „Wir fordern Aburteilung aller Mörder.“ Alice musste ihren Freund regelrecht an allen Demonstranten vorbei ziehen, damit er sie nicht auch noch aufmischte. Viel zu intensiv waren noch die Geschehnisse aus dem Krieg und nach der Heimkehr, als dass Marko jetzt das Geschwätz ertragen konnte. „Leute, lasst einfach gut sein, aber ich bin heute absolut nicht in der Stimmung, für die blöden Sprüche und will nach Hause.“ Das passte den Demonstranten gar nicht. „Du bist also nicht in Stimmung…und was ist mit dem armen Mann, den du Kriegsverbrecher ins Krankenhaus geprügelt hast?“ Jetzt gab es für Marko kein Halten mehr. „Ihr blöden Arschlöcher, dass war ein verdammter Krimineller und ich hab jetzt die Schnauze voll, von diesem Geschwätz. Wenn ihr nicht sofort verschwindet, dann verfrachte ich euch nach Atlantis und lass euch dort an die Wraith verfüttern.“ Danach rempelte er einen der Männer noch an, bevor er mit seiner Freundin zu seinem Wagen ging und wütend davonfuhr. Zwar fuhr er immer wieder mit erhöhter Geschwindigkeit aber dass war ihm jetzt egal, weil er einfach nur aufgebracht war.


In der Lagerhalle:

ST 1 war, durch die Hintertür ungesehen ins Innere gekommen und sah dort genau um, womit sie es hier eigentlich zu tun hatten. Die Lagerhalle war nur recht spärlich ausgeleuchtet, aber man konnte trotzdem erkennen, dass sie randvoll mit Kisten stand. Zwar nahm man es mit der Ordnung nicht ganz so genau, doch alles in allem, waren hier mehr als 2000 Kisten eingelagert. Jede war etwa einen Meter lang und einen halben Meter breit, als sich Daniel dran machte den Inhalt zu untersuchen. Nachdem er den Deckel abgenommen hatte, kamen viele kleinere Stopfbeutel zum Vorschein, wovon Daniel einen aufschnitt. „Hey Leute, dass sieht ja aus wie Popcorn.“ Vala kam näher, nahm das Zeug in ihre Hand. „Ich hab so was schon einmal gesehen, aber mir fällt nicht mehr ein, wo es war, oder wie dass Zeug hier heißt.“ Franzi zu Teal´C. „Kennst du das, Großer?“
Selbiger verneinte, indem er den Kopf schüttelte. „Nein, dass ist mir völlig unbekannt.“ Plötzlich kamen ein paar von den Männern wieder, da sie noch weitere Kisten ins Frachtschiff verladen wollten.

Sie waren zu fünft und jeder trug eine kleinere Automatikwaffe, am seinem Gürtel, weswegen ST 1 in Deckung ging. Dabei deutete Teal´C auf den einen Mann in der Mitte, der als einziger nicht arbeitete und nur Anweisungen gab. „Vala Mal Doran, derjenige den du vorhin als Netan benannt hast, ist mir bekannt aus der Zeit als Primus von Apophis. Ich hatte den Auftrag bekommen, ein paar Schmuggler zu fangen, die Apophis ziemlich lästig wurden und manchmal vorführten.“
Ralf blickte Teal´c aus den Augenwinkeln an, während die Männer schon an die nächste Kiste gegangen waren. „Was wollte denn Apophis von Schmugglern?“ Teal´C musste ihn leicht angrinsen. „Ra aber auch besonders Niirty nutzen Schmuggler, um zu Spionieren, oder wertvolle Geiseln zu entführen. Das hatten sie auch mehrmals mit Apophis abgezogen, weshalb er jedes Mal, ziemlich wütend wurde und die Sklaven misshandelte. Schließlich haben wir Jaffa uns auf die Jagd gemacht und die meisten erwischt, jedoch wenige konnten entkommen, wie dieser Netan.“ Ralf hackte noch mal nach. „Ich nehme mal an, dass die gefangenen Schmuggler gleich getötet wurden, doch wie habt ihr sie denn aufgespürt?“ Teal´C dachte eine Sekunde nach. „Das ist schon zwei Jahrzehnte her, aber wir hatten sie mit Falschmeldungen angelockt und in eine Falle laufen lassen.“
Daniel hatte sich hingegen was, von dem ihm unbekannten Material, genommen und in seinen Rücksack getan. „Wir sollten gehen und was immer das auch ist auf der Erde untersuchen lassen, bevor die uns noch entdecken.“ Franzi hob den rechten Daumen, um ihre Zustimmung zu signalisieren und ging dann als erste zum Hintereingang. Und auch keine Sekunde zu früh, denn einige der Wachen befanden sich jetzt grade auf einem Kontrollgang. Bevor sie den betäubten Wächter finden konnten, schickte Franzi auch die beiden Wachen ins Reich der Träume. „Beeilt euch, ich hatte hier schon Ärger.“ Aber die anderen brauchten auch nicht viel länger, da sie ziemlich schnell zu ihrer Anführerin aufschließen konnten. Franziska vergewisserte sich noch mal, dass die Proben gewissenhaft verschnürt waren, bevor sie langsam zurückgingen.


In einem Hotelzimmer:

Marko und Alice waren vor einer Stunde angekommen, als dass Telefon klingelte und jemand von der Rezeption dran war. Er nahm das Gespräch selbst an und man konnte an der Stimme noch erkennen, dass er immer noch ziemlich sauer war. „Was wollen sie?“ Die Dame am anderen Ende, klang recht freundlich, auch wenn Marko dachte, dass es wie bei den meisten Menschen gespielt war. „Hier ist ein Hauptmann Huberts, der meint, dass sie beide im Krieg zusammen gedient haben und er ist auf dem Weg zu ihnen.“ Marko ließ kurz seinen Kopf hängen, legte dann auf und sah zu seiner Freundin, welche grade mit nassen Haaren rein kam. „Du wirst es nicht glauben, aber diese Pressepussys haben sich so ins Zeug gelegt, dass es nun dass halbe Land weiß. Mein alter Hauptmann ist angekommen und will einen Besuch abstatten, also putz dich richtig raus, damit er nicht denkt das dir alles zusetzt.“ Alice nickte und lief zurück ins Bad, während es an Tür klopfte… Marko ging hin und machte auf, woraufhin ihn sein alter Boss angrinste. „Na, bittest du mich nicht herein?“ Marko machte eine einladende Geste. „Aber natürlich, ich hatte nur keinen Besuch erwartet.“ Beide gingen in das kleine Wohnzimmer und setzen sich auf das Sofa, eh der Hauptmann zum Thema kam. „Wie ich gehört hab, hast du es vor einigen Stunden mal wieder richtig krachen lassen und die Cops haben dich verhört. Dummerweise war auch ein Lakai aus Bonn da und hat das mitbekommen, so das er gleich im Verteidigungsministerium anrief.“ Marko reichte ihm was zu trinken. „Ja, da war so ein dummer Dieb, der dachte dass er mich verarschen könnte, da habe eben mal fester zugeschlagen.“ Huberts lachte bitter auf. „Und dabei musst du ihn fast genauso schlimm zurichten, wie diesen Goa´Uld auf Bekal, oder hast du einfach nur die Nerven verloren?“ Marko musste abwinken, da er eigentlich was anderes sagen wollte aber einfach nicht aus sich heraus kam.
„Nun ja…es ist so, im Krieg wussten wir was wir zu tun hatten, es gab nur uns und den Feind, ohne irgendwelche Grauzonen. Aber jetzt ist das anders, selbst wenn ich was richtige mache kriege ich von anderen einen auf den Sack und wofür…?“ Huberts grinste ihn an. „Na, du wirst doch jetzt nicht nostalgisch und wünscht dir den Krieg zurück… was würde nur deine Freundin dazu sagen?“
Da kam Alice unerwartet in den Raum. „Ich will einfach nur, dass mein Schatz wieder glücklich ist, denn er hat seit Kriegsende schon genug Mist ertragen müssen.“ Hauptmann Huberts, der von ihrem Auftritt ziemlich überrascht war erhob sich und reichte ihr seine Hand, bevor sich beide aufs Sofa setzen. „Endschuldigen sie, ich wollte sie nicht etwa in ein falsches Licht rücken, aber ich dachte dass sie ihrem Freund vielleicht zurück halten.“ Alice wank nur ab. „Keine Panik, ich bin keine von den Frauen die ihre Männer unter der Kandare haben, ich will nur das er glücklich ist.“ Marko legte ihr lächelnd die Hände auf die Beine, bevor er sich wieder, zu seinem ehemaligen Hauptmann umsah. „Du bist doch noch wegen was anderem gekommen…!“ Huberts zog einen Brief aus seiner Uniform. „Ich hab echt alle Kontakte spielen lassen die noch hatte und auch einen Gefallen eingefordert der mir mal ne Beförderung einbringen sollte…

Aber ich will nicht um den heißen Brei reden, sondern habe eine Zutritterlaubnis, für das STK wo eine kleine Überraschung wartet…“ Marko blickte erst seine Freundin an, dann griff er zu dem Wisch und lass ihn durch, eh er tief einatmen musste. Alice studierte das Schreiben ebenfalls und konnte auch kaum glauben was da drin stand, aber sie freute sich für ihren Freund. Schließlich packten beide einige Sachen zusammen und folgten dem Hauptmann, da Marko ja fast nicht mehr zu halten war.


Vor dem Tor des Planeten:

Franzi stieß ihre Kameraden an, weil ihr etwas aufgefallen war, dass sie beim ersten Mal nicht gesehen hatten. Ungefähr einen Kilometer vom Sternentor entfernt, sah sie ein größeres Feld mit Früchten, die fast wie aussahen wie Maiskolben. Zwar war es einigermaßen verdeckt, aber Franzi hatte durch die Büsche ein Silbermetallisches Funkeln erblickt. „Leute, ich will ja nichts sagen, aber die Maiskolben haben eine frappierende Ähnlichkeit, mit dem Zeug aus der Hütte.“ Daniel ging näher ran, sah sie sich genau an. „Sieht für mich nach einem normalen Feld aus, ich weiß nicht Franzi, vielleicht verrennen wir uns da auch in was unwichtigen…“ Da kam Vala etwas näher und sah sich genau diese silbernen Röhren an die an jeder einzelnen Pflanze hangen. „Ich hab so was schon mal gesehen…ich glaube dass ich da noch Wirtin von Qetesh war, oder war das auf dem Sklavenmarkt in Ni´tor?“ Ralf fasste sich vor die Stirn. „Es ist mir völlig egal, wo du das gesehen hast Fräulein, aber kannst du dich wenigstens daran erinnern, was es ist?“ Vala spielte wieder an ihren Locken und ließ sich dabei bewusst Zeit mit ihrer Antwort, da sie ihn ein wenig ärgern wollte.„Nun sie werden benutzt, um Zusätze in organische Substanzen einzuleiten, ich glaub dass ihr so was Pflanzenschutzmittel nennt. Aber man kann sie, zumindest glaube ich es, auch noch für andere Sachen benutzen, doch nun fragt mich nicht für was genau.“ Franzi sah zu Teal´C. „Sagt dir das was?“ Der Jaffakrieger ging ein paar Schritte im Kreis und blickte dabei immer wieder zum Himmel, bis ihm wieder einfiel, was er fast vergessen hatte. „In der Tat ich hatte so was früher schon mal bei Apophis gesehen, jedoch ist dass schon viele Jahre her und ich kann mich kaum erinnern… Ich weiß nur noch, dass Apophis wegen dieser Röhrchen einen riesigen Wutanfall bekam, wie ich es noch nie zuvor sah. Er war dermaßen zornig, dass er einfach so seinen Thron umgestoßen hatte und vor Wut einen Sklaven ermordete.“ Daniel griff sich rasch sechs von den Röhrchen und steckte diese in seine Taschen, bevor er in die verdutzten Gesichter seiner Freunde sah. „Was ist denn mit euch los… alles was Apophis mal zur Weißglut getrieben hatte, dürfte doch für uns wertvoll sein.“ Dies sahen auch die anderen ein, weswegen sie noch ein paar von diesen Röhrchen einpackten bevor es zum Tor ging. Natürlich konnte es Vala wieder mal nicht verkneifen, einen kleineren Spiegel, aus der Tasche zu holen und ihre Frisur zu kontrollieren. „Ah, dass ist doch tatsächlich ein Blättchen drin…“ Da konnte Stabsfeldwebel Sikermann einen bissigen Kommentar nicht unterlassen, da ihm die Mätzchen von Vala auf den Wecker gingen. „Wenn du jetzt auch noch eine Schminkdose bei dir hast und anfängst dein Gesicht zu pudern, dann ist Schicht im Schacht...“ Vala streckte ihm nur leicht die Zunge raus. „Du bist ja nur neidisch dass ich so attraktiv bin, während du ein kantiges Gesicht hast, womit man Steine brechen kann.“ Ralf wollte Vala den Spiegel grad wegnehmen, als ihnen Kugeln um die Ohren flogen und auf den Boden zwangen. „Runter…“ Noch im Fallen, hatte Franzi ihre beiden Pistolen gezogen und erwiderte sofort das Feuer, traf auch gleich einen Mann ins Bein. „Wenn ihr euch mal beeilen könntet…“ Daniel und Vala waren zum Tor gerannt und hatten gleich Tesca angewählt, weil sich dort ein ziemlich großes Bio Forschungslabor befand. „Ihr könnt kommen…“ Teal´C, der zusammen mit Sikermann Feuerschutz gegeben hatte, hielt weiterhin die Stellung, während Franzi zum Tor lief. „Ihr seit dran…“ Franzi hockte, direkt neben dem DHD und gab Feuerschutz, damit ihre Freunde nachkommen könnten, während Vala und Daniel schon durch waren. Sikermann schlug Teal´C auf die rechte Schulter und beide erhoben sich, liefen, so schnell sie konnten, zum Sternentor. Neben ihnen schlugen unentwegt Kugeln ein, aber gemeinsam mit Franzi, schafften beide den Schritt durchs Tor.


STK, Büro des Generals:

General Degenhardt war heute nicht anwesend, weil er auf einer wichtigen Stabssitzung in der Nähe von Bonn verweilte. Stattdessen hatte wieder, der zum Brigadiergeneral beförderte, Marschall Sumner, die Leitung des STK übernommen. Er sollte mit seiner frisch angetrauten Frau, Colonel Janet Fraiser, auf einen Stützpunkt, direkt im Zentrum des Erdimperiums versetzt werden. Es handelte sich um eine Welt, der sowohl Militärisch, als auch Zivil genutzt werden sollte, es wurden bereits kleine Siedlungen gebaut. Er würde das Kommando haben, während Janet die Führung, über ein größeres Medizinisches Forschungszentrum, erhielt. Dies war auch eines der Themen über dass sich die beiden gerade im Büro unterhielten, waren doch immer noch logistische Probleme zu lösen.„Hör mal Darling, ich weiß nicht, wie es in deinem Stab aussieht, doch bei mir ist immer noch alles drunter und drüber. Ich habe 90 Sanitär und Krankenschwestern angefordert, um auch einen reibungslosen Ablauf garantieren zu können. Stattdessen geben sie mir nur 41 Leute da es wieder Engpässe gibt, könntest du mir mal sagen wie ich so arbeiten soll?“ Sumner schnaubte aus. „Kannst dich bei den Leuten aus der Kolonialverwaltung bedanken, die dachten, dass sie zwei große und drei kleine Kolonien aufziehen müssen. Und das natürlich zeitgleich, damit sie zeigen können, wie schnell Amerika dass im Vergleich zu den Deutschen und Russkis schafft. Jetzt werden zwar alle gebaut, aber es reicht hinten und vorne nicht mit dem Fachkräften, weil die Ausbildung hinterher hinkt.“ Im Selben Moment klopfte Jules etwas lauter an der Tür, da sie sich abmelden wollte und dem General noch einen Bericht liefern musste. „Endschuldigen sie General, Colonel Fraiser, aber habe hier noch den Bericht, von den letzten Oribewegungen. Außerdem wollte ich sie bitten mir eine Stunde frei zu geben, da ich gleich noch eine wichtige Besprechung habe.“ Sumner nahm die Mappe entgegen.„Natürlich, aber wenn sie gehen, dann schließen sie die Tür, da ich mit dem Colonel noch was besprechen muss.“ Nachdem Jules wieder draußen war, hob Janet kurz ihre linke Hand weil sie nicht wusste, was ihr Gatte von ihr wollte. „Was meinst du?“ Sumner sah sie erst eindringlich an, begann zu lächeln und erhob sich langsam, um sich neben seine Ehefrau zu stellen.
„Sieh, ich weiß dass wir viel zu tun haben, aber wenn wir unsere Posten in der Epsilonkolonie angenommen haben…“ Er machte eine kurze Pause. „… ich finde, dass wir noch mal über das Thema Kinder reden sollen, denn eines wünsche ich mir schon…oder auch zwei.“ Janet gab ihm einen Stoß in die Seite. „Dass du auch immer ungeduldig sein musst…aber um dein Nörgeln zu beruhigen ich hab die Pille vor drei Tagen abgesetzt. Ich wollt nur noch warten bis wir unsere neuen Posten angetreten haben, dann hätten wir auch mehr Ruhe gehabt.“ Da konnte auch der sonst so coole und beherrschte Marschall Sumner nichts mehr sagen, weil es überraschend kam. Er nahm seine Frau einfach nur in die Arme und verharrte mit Janet in der Position, als gäb es nichts Wichtigeres.

Währenddessen trafen sich Marko und Huberts mit Jules in einem recht kleinen und vor allem stillen Besprechungsraum. Jules hatte sich für Marko eingesetzt, zum einen weil er den Krieg beendet hatte und dann war er ihr auch mal zur Hilfe gekommen. Bei der Schlacht um den Heimatplaneten, vom niederen Systemlords Month, zog er sie einmal aus der direkten Schusslinie. Und nun schritt Marko auf sie zu, während Huberts und Alice vor dem Raum warteten, um sie nicht zu stören. Er reichte ihr erst mal die Hand. „Danke, dass sie mich empfangen, Frau Leutnant.“
Sie wank nur ab. „Keine Angst Junge, du hast soviel im Krieg geleistet, da könnt ich dich doch nicht einfach so abweisen, oder ignorieren.“ Die beiden setzen sich und Jules begann mit ihrem kleinen Vortrag, da auch sie für Marko ein paar Strippen gezogen hatte. „OK ich will dich jetzt auch nicht mit einer großen Ansprache langweilen, aber ich habe mich mal ein wenig umgehört. Und weil Generalmajor Hester ein guter Freund,von mir ist, hat er auf Tesca noch einen Platz, für dich freimachen können. Es ist ein Platz bei der Flotteninfanterie und du könntest eventuell auch auf ein Schlachtschiff, oder nach Atlantis versetzt werden Du würdest da als Stabsunteroffizier einsteigen und dann ganz normal, die Feldwebellaufbahn durchlaufen.“ Marko war erstmal hin und weg, weil er mit so einem guten Angebot gar nicht gerechnet hatte und erstmal ausatmen musste. „Danke, aber was ist denn mit meiner Freundin, wenn ich andauernd weg bin, da könnte ich ja gleich mit ihr Schluss machen?“
Jules die auf die Antwort beinahe schon gewartet hatte, beantwortete sie mit einer Gegenfrage die für Marko überraschend kam. „Was hat deine Freundin denn gelernt?“ Er sah peinlich berührt zu Boden. „Gar nichts, sie hatte nach ihrem Abi irgendwie nichts gefunden, weil dass was sie bekommen konnte, ihr nicht lag. Und das was sie machen wollte konnte sie auch nicht mehr machen, da sie zu schlechte Noten hatte, vor allem in Sport.“ Jules spielte ein wenig mit ihren Fingern, eh sie ihren, leicht verunsicherten Gegenüber, direkt in die Augen sah. „Was würde deine Kleine dazu meinen, wenn sie auf Tesca eine Lehre, als Krankenschwester, machen könnte und ihr so zusammen bleibt? Direkt an die Militärbasen, wird derzeit eine Zivilkolonie gebaut, wo ihr beide leben und dann auch arbeiten könnt. Außerdem werden dort nicht zu viele Menschen leben, dass hätte den gemütlichen Flair, einer Kleinstadt von maximal 40.000 Menschen.“ Marko, der mit offenem Mund dasaß, fasste sich vor Freude nur auf seinen Mund, ehe er Jules dankbar anblickte. „Ich werde dass noch mit ihr klären müssen, aber ich sage schon danke und vor allem für dass Vertrauen von ihnen allen. Ich dachte ja, das sie mich vielleicht auf einen kleinen Außenposten schicken, wo ich dann die nächsten fünf Jahre vergammele.“ Sie musste lächeln. „Nein, soviel Mist hattest du nun auch nicht fabriziert, dass ich dich an den Arsch der Galaxie schicken müsste…“ Jules gab ihm noch die Hand, ehe sich die beiden wieder trennten und Marko, gleich auf seine Freundin zuging und auf sie einredete. Sie stoppte ihn aber genau so schnell und bat ihn zusammen mit dem Hauptmann, ihr rasch zu folgen… Zusammen gingen sie ins kleinere Cafe des STK, wo alles in Ruhe besprochen werden konnte und das auch bei einem guten Drink.


Biolabor auf Tesca:

Weil sie eine potenziell gefährliche Substanz bei sich führten, musste dass Team laut neuester Vorschriften nach Tesca ausweichen.

Dort befand sich nicht nur die größte Irdische Militärgarnison außerhalb der Erde, die Japaner hatten auch ein Biotechnologielabor aufgebaut. Und jedes Team das mit biologischen Proben heimkam, musste einen Umweg über diese Welt machen, zur Voruntersuchung. Auf diese Art sollte verhindert werden, dass mögliche Seuchenerreger ungesehen auf die Erde eingeschleppt würden.
Im Moment stand dass Team aber in einem kleineren Labor, wo ihnen der Laborant die Daten über den Mais gab. „An sich ist das nur ganz normaler Mais, aber man hat hier einen Zusatz eingefügt der schnell zur Abhängigkeit führt. Das Zeug ist wie Speed und Crack in eines und macht hundertmal abhängiger als etwa Heroin oder Kokain.“ Vala verdrehte nur die Augen.
„Das hätte ich mir ja eigentlich eher denken können, dass diese miese kleine Ratte Netan auch ins Drogengeschäft einsteigen will… Leute ich würde euch ja nicht sagen was ihr machen sollt, doch wenn wir ihm den ganzen Tag vermiesen, dann gebe ich einen auf Ralfs Kosten aus.“ Selbiger sah sie ziemlich finster an, aber die anderen waren mit dem Vorschlag, einverstanden und so entschied Franzi auch. „OK ich werd mich mal bei Hester melden, dass er die Drogenlager mit einem Raketenangriff dem Erdboden gleichmachen soll. Nicht, dass das Zeug, noch irgendwie zur Erde kommt und alle Drogenfahnder uns ins Genick springen, da sie nicht mehr hinterher kommen.“ Daniel sah sie leicht verwundert an. „Und woran hast du gedacht?“ Franziska schlug ihm im vorbeigehen auf die rechte Schulter, da sie wieder mal seine Fantasie vermisste… „Lass dich überraschen…“ Im nächsten Moment, war sie auch schon durch die Tür gegangen und ließ dass Team, einfach so im Raum stehen. Vala hackte sich natürlich sofort bei Teal´C unter. „Und Muskelmann was hast du denn heute vor…nicht dass ich dir deinen Abend vorschreiben würde, aber da gibt es gutes Restaurant beim STK. Und so wie ich den Ralf kenne zahlt er doch gerne mal für seine Freunde und vor allem, wenn so eine reizende Damenbegleitung dabei ist.“
Sikermann, der nur mit den Augen rollte, gab ihr einen leichten Schlag auf den Hinterkopf, eh er auch ging. „Wohl heute morgen zu heiß gepudert...“ Vala grinste ihn aber nur ziemlich herausfordernd an, während sie sich, bei Daniel und Teal´C unterhackte und mit den beiden ging. Nur eine halbe Stunde später wurde das Sternentor, auf Tesca sowie der Zielwelt aktiviert und leistete so seinen Beitrag zur Drogenbekämpfung.


Unbekannter Planet:

Ein paar Führer der Lucianischen Allianz, waren zusammen gekommen, um den Erdenangriff auf ihr Kassalager zu diskutieren. Mit dem Lager wurde ein erheblicher Teil ihrer Drogen zerstört und sorgte für einige ziemlich große Versorgungsengpässe. Allerdings konnte dabei keinerlei Einigung erzielt werden, weil jeder eine andere Meinung zu dem Thema hatte. Einig waren sie sich die Männer nur dabei, der von Netan geforderte Vergeltungsschlag gegen die Erde, sei nicht durchführbar. „Bist du denn jetzt wahnsinnig geworden, ihre Welt ist doch viel zu stark geschützt, da könnte man niemals einen Angriff durchführen.“ Netan sah das anders. „Ich mein ja auch keinen Angriff, mit unserer Flotte, aber wenn wir getarnte Frachtschiffe mit Attentätern schicken…“ Da ging ein anderer Führer sofort dazwischen. „Nein wenn wir so was machen, werde sie es erfahren und einen Vergeltungsschlag gegen uns führen, wie gegen die Goa´Uld.“ Und so ging es noch die ganze Nacht weiter, weil jeder von den Anwesenden, unbedingt seine Meinung äußern wollte. Aber Einigkeit konnte nicht erzielt werden und so löste sich diese Versammlung, am nächsten Tag, wieder auf.
Kapitel 13 by Atlan
6.13 Politik und andere Ärgernisse
von Colonel Maybourne



Es war eine stille und vor allem ruhige Nacht, als sich Sebastian Degenhardt und sein Team in seinem Büro trafen. Niemand wusste von dem Gespräch, da der General es langsam ziemlich leit war, wegen einer bestimmten Sache dauernd vertröstet zu werden. Und weil Müller alle Überwachungskameras, in dem Büro abgeschaltet hatte, konnten sie sich auch ungestört unterhalten. Major Müller selbst wartete gleich nebenan im Besprechungsraum und stand da Schmiere, um etwaige unerwartete Besuche abfangen zu können. Doch nun wandte sich Degenhardt an seine Leute, die sich schon fragten, warum sie grad jetzt herkommen mussten. „Wie ihr sicher schon gehört habt, verschwinden immer wieder voll beladene Frachtschiffe im Wegasystem und kommen leer zurück. Auf GBN werden dazu auch gelegentlich Witze gemacht dass dort uralte Antikerfallen warten und die Schiffe lehren…“ Vala sah ihn mit großen Augen an. „Du machst Witze… ich werde wirklich aus meinem Schönheitsschlaf gerissen, weil du uralte Fallen und Geisterschiffe suchst? Hast du denn eine Ahnung wie wichtig ein gesunder Schlaf für meine gestresste Haut ist, oder bist du nur sadistisch veranlagt?“ Alle blickten Vala an, als hätte sie grade den Papst als Satanisten bezeichnet, während sie sich keiner Schuld bewusst war. „Ist doch wahr, wir werden gerufen um über was zu diskutieren dass von eurem Geheimdienst gesteuert wird.
Und während wir hier lustig reden, lachen die sich grade schlapp und ich kann den verlorenen Schlaf nicht mehr nachholen.“ Da musste Daniel ihr zustimmen. „Da hat sie schon Recht Sebastian, wenn der DRAV die ganze Sache steuert, dann können wir da überhaupt nichts machen.“
Ralf sah das genauso. „Chef ich will ihnen natürlich keinerlei Vorschriften machen, aber sich mit dem Geheimdienst anlegen, dass geht nie gut aus.“ Degenhardt schüttelte den Kopf.
„Da habt ihr schon Recht, aber dass ist auch nur die Spitze des Eisberges, denn ich habe schon mal in Voraus etwas recherchiert. Wusstet ihr dass seit fast vier Jahren, jedes Jahr über 50 Milliarden Euro in ein Geheimprojekt mit dem Namen Götterdämmerung geflossen sind? Und seitdem verschwinden auch immer wieder einige Wissenschaftler aus dem STK, wie zum Beispiel Zelenka. Die kommen nach einigen Wochen wieder zurück, da sie „Urlaub“ oder „Überstunden“ hatten und noch andere Scherze in der Richtung…“ Jules, die sich bisher ruhig verhalten hatte, gähnte laut auf, bevor sie ihren General mit großen Augen anblickte. „Chef ich will ja nichts sagen, aber ich glaub, dass sie Gespenster sehen und vielleicht mal ein Wochenende frei nehmen sollten.“ Degenhardt schüttelte aber nur den Kopf. „Nein ich sehe keine Gespenster, aber ich will, dass ihr euch das mal genau anseht, weil ich es nicht mag, wenn ich verspottet werde. Erst gestern hat mir, so ne kleine Informatikerin, direkt ins Gesicht gelogen, dass sie von einer Weiterbildung zurückkäme. Dazu würde ich wirklich gerne wissen, was für Fortbildungskurse im Konansystem angeboten werden, da es unbewohnt ist.“ Teal´C sah seinen Boss leicht ungläubig an. „Und was sollen wir jetzt machen?“
Da meldete sich Franzi. „Nun ja, ich könnt mich in den Rechner des Verteidigungsministeriums hacken und mal sehen ob da was zu finden ist.“ Jules hatte eine andere Idee. „Oder wir nehmen uns ein Frachtschiff und fliegen einfach ins Wegasystem, erstens ist dass ja nicht weit und zweitens wissen wir es dann genau.“ Darauf musste Daniel sich gleich einmischen. „Und dann von was auch immer abgeschossen werden… ne, da bin ich eher dafür, dass Franzi mal ihr Glück versucht.“ Das fand allerdings Ralf nicht so clever. „Leute, wenn wir uns da reinhacken, dann hängt uns der DRAV am Fensterkreuz auf und lässt uns die nächsten Jahre hängen.“ Degenhardt aber hatte seine Wahl schon getroffen, er kaschte in seine Hände und zündete sich dann eine Zigarre an. „OK ich will, dass ihr euch in den Rechner hackt und nachseht, was von diesen Typen da alles getrieben wird.
Falls euch dabei wer erwischen sollte, schiebt ihr dass einfach alles auf mich, schließlich habe ich euch gerade den Befehl dazu gegeben.“ Das ST 1 Team erhob sich und die Mitglieder, verließen den Raum, während der General dran dachte, was wohl bei einer Entdeckung passieren würde. Ralf Sikermann hatte schon Recht, wenn der DRAV davon Wind bekommen sollte, dann gäbe es gewaltigen Ärger. Aber darum würde er sich kümmern. wenn es soweit wäre, weswegen sich der General jetzt in seinen Sessel setzte.

Das Team war in der Zwischenzeit in Franziskas kleines Labor gegangen, dass mit unzähligen Computern und deren Bauteilen voll stand. Franzi war eben noch eine leidenschaftliche Hackerin und in ihrer knappen Freizeit, loggte sie sich in Regierungsprogramme ein. Allerdings nicht um den Behörden zu schaden, sondern ausschließlich, um Lücken im System zu finden und auszubügeln.
Jules musste sich beim Anblick des Labors ein Lachen verkneifen, weil es hier aussah wie auf einem Schlachtfeld. „Sag mal Kleine hast du immer noch nicht aufgeräumt, oder schon wieder alles durcheinander gebracht… ein Chaos ist das.“ Franzi sah sie nur scharf an, während sie sich hinter ihren besten Rechner hockte und langsam begann, dass Programm zu laden. „Fräulein, ich habe auch noch ganz andere Sachen zu erledigen und leider keine 20 Butler, die mir alles unter den Arsch karren.“

Jules hob beschwichtigend die Arme, als Franzi die Computer des Verteidigungsministeriums in weniger als einer Minute geknackt hatte. Alle waren darüber erstaunt, am meisten Daniel. „Wie konnte denn das so schnell gehen?“ Franzi grinste ihn an. „Nun ja, ich habe mir von Armelias Leuten ein paar Tricks abgeschaut und das ist einer davon aber glaub mir, da hab ich noch mehr auf Lager.“ Gleichzeitig hatte sie die Suchbegriffe für die „Operation Götterdämmerung“ eingegeben und wartet auf Resultate. „Ah, da haben wir ja schon was… einen Moment mal, die haben mich entdeckt und versuchen mich auszuschließen.“ Franzi gab ein paar Befehle in den Computer ein und versuchte, dagegen was auszurichten um noch Informationen herunter zuladen. „Verdammt, die versuchen was in meinem Rechner zu platzieren… so was hab ich ja noch nie gesehen, was ist…“
Franziska bekam schon erste Schweißperlen, auf der Stirn, während Teal´C ihr seine Hand auf die linke Schulter legte. „Was hast du?“ Sie hämmerte jetzt regelrecht in die Tasten. „Verdammt, ich kenn dass… die wollen meine Festplatte grillen, indem sie Überlastungsviren in mein Baby laden.“
Als sie darauf nur fragende Blicke erntete, atmete sie tief ein während sie weiterhin versuchte, den Download zu verhindern. „Das ist ein neues Programm, dass die Festplatte überlastet und alles durchschmoren lässt, ehe ich meine Daten sichern kann.“ Alle sahen gebannt auf den Rechner und Franzi dabei zu wie sie versuchte, den Virus noch zu stoppen, ehe er komplett geladen war. „Verdammt, sind die gut, ich komm kaum noch hinterher, dass Ding hat schon über die Hälfte von meinen Systemen befallen.“ Leutnant Julia Tora griff zum Telefon und während Vala ziemlich ungeniert gähnte wählte sie die Nummer des Generals. „Boss, dass DRAV hat uns bemerkt und ist sauer…“ Plötzlich gab es einen ziemlich hellen Blitz, aus dem Rechner und Franzi flog aus ihrem Stuhl ehe sie reagieren konnte…


Drei Stunden später, Raumdock in der Nähe des STK:

Jules, Daniel und Ralf waren grade auf das kleine Flugfeld gekommen, wo eine Flugstaffel an J 302 Jägern stationiert war. Außerdem standen hier für dass STK sechs Goa´Uld Frachtschiffe bereit, falls die Sternentore nicht genutzt wurden. Und nachdem sich Franzi mit dem Hack in die Nesseln gesetzt hatte, war General Degenhardt auf den Alternativplan zurückgekommen. Zwar waren die drei nicht begeistert, dass sie für das Mätzchen des Generals die Drecksarbeit erledigen mussten.
Jules moserte dabei am meisten. „Verdammt noch mal, zuerst müssen sie Franzi wieder zusammenflicken und bald können wir im Krankenrevier einkehren. Ich weiß ja nicht was den General dabei geritten hat, aber dass ist doch eine Schnapsidee, sich mit dem DRAV anzulegen.“ Daniel hatte aber schon Zweifel bekommen. „Sieh es mal von der Seite, dass die vielleicht was machen, was am Ende auch sehr gefährlich für uns werden könnte. Du weißt doch, dass Geheimdienste meistens irgendeinen Mist fabrizieren, welcher dann ganz gewaltig nach hinten losgeht.“ Das musste sogar Ralf akzeptieren. „Einen Punkt für dich, aber wenn wir einfach in ein Geheimprojekt hereinstolpern, hängen die ein Scheitern am Ende uns noch an. Denn wie ihr sicher auch wissen dürftet, hat es die Agency nicht so, mit der Zugabe von ihren eigenen Fehlern.“
Im selben Moment, kamen sie bei ihrem Frachtschiff an und stiegen ein, Ralf ging gleich zum Steuersitz und wollte starten. Nachdem er im Krieg bei vier verschiedenen Einsätzen solche Schiffe geflogen war, kannte er sich gut damit aus. „Frachtschiff an Startkontrolle, hier ist ST 1, wir erbitten Starterlaubnis für dass Noriansystem und Übermittlung der Orbitalen Codes.“ Ohne die Codes würde jedes Schiff, dass die Erde anflog oder verlassen wollte, von den J 302 Jägern aufgebracht werden. Auf die Weise sollte der Schmuggel behindert werden, da inzwischen auch schon Firmen über interstellare Frachtschiffe verfügten. „ST 1 hier ist die Startkontrolle, tut mir leid ihnen dass mitteilen zu müssen, aber grade wurde ihre Starterlaubnis zurück gezogen. Bitte verlassen sie das Schiff, bis die Angelegenheit geklärt werden konnte und finden sie sich im STK ein.“ Wütend ging Jules zur Kommstation. „Ja sind sie noch ganz bei Trost, oder was fällt ihnen ein, uns Befehle erteilen zu wollen… ich will sofort ihren Namen wissen.“ Die Stimme klang jetzt ängstlich, aber dennoch energisch. „Ich gebe doch ihnen keine Befehle, sondern übermittel ihnen nur die, die mir eben gerade auf den Schreibtisch gelegt wurden. Und laut einer offiziellen dienstlichen Anordnung wurde die Starterlaubnis widerrufen und ihr Team ins STK zurück beordert.“ Da mischte sich Ralf ein. „Von wem stammt die Anordnung?“ Die Stimme war jetzt wieder freundlicher. „Das weiß ich nicht, der Wisch kam eben auf meinen Schreibtisch und sagt ausschließlich das eben erwähnte.“
Jules stieß einen Fluch aus. „Verdammt, die vom DRAV waren echt schnell.“ Aber schließlich mussten sie sich dem Befehl beugen und dass Schiff wieder verlassen, da sie gegen den Geheimdienst nichts ausrichten konnten. Allerdings fragte sich jeder was im Wegasystem sei, dass es so wichtig und wertvoll war, dass so ein Theater darum gemacht wurde.


Zur selben Zeit, im STK:

Teal´C und Vala waren zurück geblieben, weil der General wollte dass sie sich unauffällig mit den Leuten unterhielten. Auch wenn er grad erfahren hatte, dass die Starterlaubnis für sein Team zurück gerufen wurde ließ er sich nicht davon abbringen. Und deshalb sollten Teal´C und Vala ein paar Leute ansprechen, die im Verdacht standen, mit der Wegasache zu tun zu haben. Teal´C setzte sich gerade zu zwei Ingenieuren an den Tisch. „Guten Tag, darf ich mich zu ihnen setzen?“ Beide nickten. „Aber klar.“ Teal´C stellte sein Tablett ab, nahm dann Platz. „Den Burgunderbraten machen sie auf der Erde echt gut, doch ich glaube, den auf der Epsilon Kolonie kriegen sie noch besser hin.“
Der eine Techniker durchschaute das Spiel sofort. „Bei allem Respekt vor ihnen, aber sagen sie was sie wollen, dann könnten wir die Maskerade gleich lassen.“ Teal´C aß einen Bratenhappen. „Es heißt, dass sie beide an einem Geheimprojekt im Wegasystem mit arbeiten, wenn es ihnen also nichts ausmachen würde…“ Der andere Wissenschaftler lachte bitter auf. „Seit ihr irre geworden, die vom DRAV reißen euch dermaßen den Arsch auf, dass da bequem ein 40 Tonner durchpasst.“
Teal´C ließ davon aber nicht beeindrucken. „Wir haben uns mit Goa´Uld Armeen bekämpft und sie auch besiegt, als sie beide noch nichts über das Sternentor wussten. Falls sie beide also glauben, dass einige Agenten bedeuten, was man auf dieser Welt als Ärger bezeichnet, dann irren sie sich.“ Der erste Wissenschaftler sah Teal´C ungläubig an, weil er nicht glauben wollte, was der Jaffa ihnen grade sagte. „Ihren Mut bewundre ich ja, aber wir haben beide eine Schweigeverpflichtung unterschrieben, es tut mir also leid.“ Teal´C zögerte eine Sekunde, dann verneigte er sich kurz, da er wusste, dass hier nichts weiter zu erfahren war. Er blickte zu Vala Mal Doran rüber und hoffte, dass sie mit ihrem ziemlich großen Mundwerk mehr erreichen konnte.

Vala saß inmitten einer Gruppe, von Deutschen Marinesoldaten und ließ ihren ganzen Charme spielen, um sie zu umgarnen. Und weil die auch schon alle was getrunken hatten, war die Stimmung heiter und mehr als nur ausgelassen. Vala sah einen jungen Leutnant ganz tief in die Augen. „Nun Süßer, so ein starkes und gut aussehendes Mannsbild wie du hast doch sicher schon viel da draußen erlebt…?“ Dabei reichte sie dem Mann ein großes Glas mit Bier, während sie ihm ganz verführerisch am Ohrläppchen knabberte. Er bekam kaum noch was mit. „Aber klar doch Schätzchen, wir haben erst neulich zwei Alkesh aufgebracht mit denen so ein dummer Warlord Sklaven schmuggelte. Die Typen haben wir geschnappt und die Menschen auf die Heimatwelten zurückgebracht, eh wir weiterflogen.“ Vala wusste genau wie sie ihn herumkriegen konnte, sie musste nur darauf achten, dass keiner von seinen Kameraden was merkte. Deswegen fuhr sie jetzt mit ihrer Hand unter sein Hemd und begann langsam über seine Brust zu streicheln. „Und hast du auch schon mal einen Auftrag, in die Nähe zur Erde, ausgeführt, oder immer nur weit weg in die Galaxie?“ Dabei reichte sie ihm noch ein Glas, mit Bier und half dem jungen Offizier auch gleich, es auf Ex zu trinken. „Ja stell dir vor, vor drei Wochen waren wir mal im Wegasystem, zwar wir mussten nur einen kleinen Auftrag erfüllen, aber ist ja egal…“ Vala trank einen Schluck Bier, behielt ihn dann aber im Mund und beugte sich zu dem jungen Offizier rüber, ließ den Gerstensaft in seinen Mund laufen. „Erzähl mir mehr.“ Er, schon recht benebelt von Valas erotischen Spielen, ließ nur seinen Kopf nach hinten fallen und antwortete schnell. „Na ja, wir mussten immer am Rand vom Systems bleiben, aber ein Kurier meinte, dass er auf einem Planeten ziemlich große Bauten gesehen habe…“ Vala wollte ihn grad noch weiter ausfragen, doch da war der Leutnant schon eingeschlafen, da er zu viel getrunken hatte. Sie ließ resignierend ihren Kopf nach hinten fallen, weil sie wusste, dass die anderen Offiziere nicht so leicht rumzukriegen waren. Außerdem konnte sie nicht wissen, dass Radek Zelenka das ganze zufällig gesehen und gehört hatte, nachdem er sich was zu Essen geholt hatte.


Einige Minuten drauf, Büro von Nina König, Direktorin des DRAV:

Oberst Nina König saß grade hinter ihrem Schreibtisch und bearbeitete einige Dokumente, als ihr Telefon klingelte. Sie sah auf und war erstaunt, dass zu dieser Uhrzeit noch jemand aus dem STK anrufen würde und ausgerechnet sie sprechen wollte. „König hier.“ Zelenka war erfreut, sie noch zu erreichen. „Gut, dass ich sie jetzt noch erreiche, ich wollt nur ihnen sagen, dass ST 1 immer tiefer wegen dem Wega Projekt bohrt. Vala Mal Doran hat eben einen Offizier aus der Flotte verführt und auch rumgekriegt, der Typ ist aber zum Glück eingeschlafen.“ Die Geheimdienstchefin war gar nicht begeistert. „Nicht schon wieder…haben die sonst noch was versucht, oder haben sie mitbekommen, etwa ein Versuch, dass sie nach Wega kommen wollen?“ Radek schüttelte den Kopf.
„Nun ich glaube, dass Teal´C versucht hat zwei Wissenschaftler auszuhorchen, aber die haben das gleich unterbunden, bin mir aber nicht ganz sicher.“ Sie beendete das Gespräch. „Danke Dr. Zelenka, ich werde mich darum kümmern.“ Und während der Tscheche seinen Rechner anwarf und Halo 3 spielte, griff Nina König etwas sauer zu ihrem Handy. „Brauer, kommen sie sofort in mein Büro und lassen sie ihren Kaffee diesmal stehen, weil ich sie sonst einen Kopf kürzer mache.“ Im Gegensatz, zu den meisten anderen Menschen, konnte Nina König Kaffee nichts ausstehen und verachtete auch den Geruch. Ihr Mitarbeiter brauchte knapp drei Minuten bis er vor der Bürotür war und hielt es auch nicht für nötig, noch mal anzuklopfen. „Chefin, was gibt es denn, sie klangen eben ziemlich gereizt?“ Sie sah ihn aus den Augenwinkeln an.

„Das bin ich auch, denn wenn wir nicht schon bald dazwischen gehen, wird unser allerliebstes ST 1 Team das Wegaprojekt enthüllen. Und ich will einfach nicht, dass die vorzeitig davon erfahren, denn sooft wie die in den letzten Jahren gefangen genommen wurden…“ Brauer setzte sich, da er ahnte, was gleich kam. „Ich bin ganz Ohr, Chefin.“ Sie gab ihm einen Stapel mit Akten. „Ich will, dass sie dass Team ablenken sodass die nicht die Zeit haben, in meinem Spielkasten herum zu wühlen. Lassen sie sich da was Nettes einfallen, aber ich beschwör sie, die Truppe um Himmelswillen nicht zu stark zu provozieren.“ Er stand schon wieder auf. „Haben sei etwa Angst vor denen?“ Diesmal sagte die Geheimdienstchefin nichts, aber ihr Blick ließ Bände sprechen, da ein jeder im DRAV von ihrem Einsatz im Krieg wusste. In einer Schlacht, gegen den Systemlord Yu, hatte sie einen Moralisch ziemlich fragwürdigen Befehl erteilt. Und Julia Tora, die dass mitbekommen hatte, schlug der Chefin vor der versammelten Truppe die Nase blutig... Am Ende bekam Jules eine einmonatige Beförderungssperre und Nina König konnte sich ihre Beförderung zum General, sonst wo hin stecken.


Krankenstation des STK:

Franzi, die bei dem Überladen ihres Rechners, von einem Stromschlag in ihrer Hand getroffen wurde, lag in einem gemütlichen Bett. Allerdings fühlte sie sich alles andere als gemütlich, da die Hand immer noch in einem dicken Verband steckte. Und so wartete sie voll gepumpt mit Schmerzmittel, auf eine Krankenschwester oder Arzt, der ihr hier raus helfen könnte. Degenhardt und ihr Team waren auch da, weil sie in der Zwischenzeit, sowieso nichts machen konnten, ohne den DRAV zu informieren. Franziska krümmte sich schmerzverzerrt auf. „Und, was habt ihr raus gefunden?“ Der General sah sie resignierend an. „Gar nichts, dass ganze war schon wieder eine Folge, aus der unserer Reihe, Pleiten, Pech und Pannen…und langsam reicht mir das. Ich will endlich wissen was die zu verbergen haben, dass meine besten Leute im Krankenhaus landen, oder keine Starterlaubnis bekommen...“ Franzi richtete sich noch etwas weiter auf. „Nun ich habe Nicole gebeten sich mal die Daten anzusehen, die ich grade noch herunterladen konnte, bevor die meine Rechner gegrillt haben. Und dabei hat sie auch zwei Namen gefunden, die etwas mit Wega zu tun haben, Zelenka und ein gewisser Adam Naumann.“ Beim letzten Namen wurde Jules hellhörig.„Adam Naumann, dass sagt mir was…stimmt, er ist ein guter Ingenieur, der für Gideon an ein paar Projekten arbeitet. Ich habe zwar nie gefragt, was er genau macht, doch Gideon hatte seinen Namen ein paar Mal erwähnt und ich glaube, er war auch mal zu Besuch.“ Degenhardt schritt zu ihr rüber, legte ihr ganz jovial den Arm auf die linke Schulter und spann dann ein wenig rum. „Sag mal, du könntest doch mal deinen Mann, ganz nebenbei fragen, ob er dir nicht ein wenig über den Kerl erzählt.“ Davon war sie jetzt gar nicht begeistert. „Muss dass sein… ich habe so eine gute Beziehung zu meinem Mann, da möchte ich ihn nicht hintergehen oder anlügen.“ Da meldete sich plötzlich Vala, die sich bisher still verhalten hatte, weil sie sowieso nicht sehr an dem Thema interessiert war. „Hey Schätzchen, fast jede Frau lügt ihren Mann ständig an und wenn sie ihm nur sagt dass er im Bett wieder gut war.“ Jules verdrehte dabei nur belustigt die Augen, bevor sie Vala eine genauso spitze Antwort gab und dabei lachte. „Habe nicht mal das nötig, denn mein Mann hat nicht nur viel Ausdauer, sondern versteht sein Werkzeug auch gekonnt ein zusetzen.“ Einen Augenblick war Stille, dann meldete sich General Degenhardt wieder zu Wort, weil das mit Jules Mann ernst gemeint war. „Ich weiß dass ich dir das nicht befehlen kann, aber trotzdem bitte ich dich darum, wenigstens mal nach zu horchen. Ich könnt es mir einfach nicht verzeihen, wenn diese Geheimdienstler irgendeinen Mist bauen den wir hätten verhindern können.“ Da stieß ihn Vala in die Seite. „Nun ich will nicht meckern, jedoch du scheinst kein sehr großes Vertrauen zu den Menschen deiner eigenen Welt zu haben.“ Da meldete sich Daniel, der ebenfalls in einem Dämmerschlaf ähnlichen Zustand war und nun langsam erwachte. „Vala, dass liegt daran, dass diese Geheimdienstler in den vergangenen Jahren mehr Probleme verursacht, als gelöst, haben.“ Das überzeugte dann auch Jules. „OK, ich frag meinen Mann, aber ich mach nichts hinterlistiges, oder gar verwerfliches, damit dass gleich klar ist.“ Danach stampfte sie, aus dem Raum und das nicht in ihrer besten Laune, während die anderen weiter an Franzis Bett blieben. Dem General war noch eine weitere Idee gekommen, wie er endlich Licht, ins Dunkel bringen konnte, aber dass musste gut vorbereitet werden.


Zweieinhalb Stunden später:

Daniel war mit Nicole unterwegs und beschattete grad Zelenka, in der Hoffnung dass er einen Fehler machen würde. Dabei hatten sie sich bewusst den Tschechischen Wissenschaftler ausgesucht, da der ziemlich leicht panisch werden konnte. Die beiden verfolgten Zelenka in einem zivilen Auto, den Nicole von einer Krankenschwester aus der Radiologie geborgt hatte. Radek besaß eine kleinere Wohnung die sich nicht weit vom STK weg war, weil er keine Lust hatte, in einem Bunker zu leben. „Ich glaube, wir sind gleich da.“ Nicole die grad hinter dem Steuer saß, hatte vorher nachgesehen, wo Zelenka eigentlich genau wohnte und kannte daher den Weg… Daniel war darüber auch ganz froh.

„Gut aber denkst du oder besser gesagt dein Vater, dass er wirklich etwas machen würde, dass auffällig genug ist, dass wir bemerken würden?“ Sie zuckte nur mit ihren Schultern und sah durchs Fernglas, während sie dran dachte, wie sehr sie Observationen doch hasste. Zum einen waren sie stets langweilig und zum anderen, bekam man sie Neuerdings noch nicht einmal mehr als Überstunden bezahlt… „Oh wie aufregend er geht ins Bad und lässt sich die Wanne ein, dass muss ich doch gleich im Protokoll vermerken.“ Daniel konnte sich ebenfalls kein Grinsen verkneifen, als er sich ne Dose Sprite aufmachte, da er schon seit Stunden nichts mehr getrunken hatte. „Ja, ich muss schon sagen, dass unsere Fachkenntnisse hier wirklich stark beansprucht werden und ganz sicher unserem Budgetplan entsprechen.“ Das war nur eine kleine Anspielung auf einen neuen Haushaltsplan für das STK, welchen man vor kurzem verabschiedet hatte. Insbesondere die Grüne Partei aber auch die FDP, waren mit der allgemeinen STK Politik, der großen Koalition unzufrieden. Auf Grund dessen konnten sie durch eine Unterstützung der Linken und ein paar Abweichlern aus der Koalition, einen neuen Finanzplan durchbringen. Und der sah nun mal vor, dass Aktivitäten des STK, nur nach einem recht knapp bemessenden Finanzplan, durchgeführt werden durften.

Nachdem sie über drei Stunden gewartet hatten, zählte Daniel schon die spärlichen Fußgänger auf dem Gehweg. Nicole hingegen saß immer noch hinter dem Lenkrad und fragte sich, was sie ihrem Vater nur angetan hatte, dass sie hier sein musste. Sie wollte gerade einen Becher mit Kaffee nehmen, als ein Lieferwagen nicht sehr schnell auf sie zukam und scharf abbremste. Er hielt genau neben ihnen und ließ die Türen aufspringen, während Nicole schon zu ihrer Zat gegriffen hatte.„Daniel, pass auf.“ Der Archäologe hatte den Wagen auch bemerkt und wollt grad zu seiner Zatnitikel greifen, als vier Männer heraussprangen. „Nikki, die sind schwer bewaffnet.“ Nicole erwischte auch gleich einen von ihnen, mit ihrer Waffe, aber ein Vermummter dahinter konnte sie mit seiner Inter anschießen. Diese Geschosse gingen einfach durchs Glas hindurch, weswegen sie auch keine Chance hatte noch heraus zu kommen. Die Männer kamen näher. „Geben sie bitte auf Dr. Jackson, wir wollten keine unnötige Gewalt anwenden, sollten sie uns jedoch dazu zwingen, machen wir von der Waffe gebrauch.“ Daniel wusste wann er aufgeben musste und sah auch noch die Chance, dass er mit den Typen eventuell verhandelt konnte. „Schon gut, ich komm ja schon mit.“ Er hob die Hände, legte gleichzeitig seine Waffe weg und kam dann noch ein paar Schritte auf die Männer zu. Die legten ihm Handschellen an und stülpten dem Wissenschaftler einen Leinensack, über den Kopf, ehe sie wegfuhren.

Nach einigen Minuten aber wachte Nicole wieder auf, weil die Intars nicht auf voller Leistung eingestellt waren. Sie hatte daher auch einen ziemlich großen Brummschädel weshalb sie erstmal einen Moment brauchte, um sich zurechtzufinden. „Verdammt noch, ich hasse Intars auf Maximum…“ Da meldete sich eine Stimme, durch den Leinensack, auf ihrem Kopf und sprach herablassend zu ihr, mit einer tiefen Stimme. „Erstens hab ich die Intar nur auf halbe Stärke gestellt und zum Zweiten lassen sie es sich eine Lehre sein. Mischen sie sich nicht in Angelegenheiten ein, welche sie rein gar nichts angehen und machen sie die Arbeit, für die sie eingeteilt sind.“ Das ließ sich Nicole natürlich nicht gefallen. „Ach ja und um uns das zu sagen, mussten sie uns entführen und sich den Zorn der besten und effektivsten Einheit, der Nation zuziehen. Habt ihr Spinner denn eine leise Ahnung wie ihr von den ST Teams durch die Mangel gedreht werdet, wenn sie euch kriegen?“ Da meldete sich Daniel. „Ich glaub dass sie es drauf anlegen um unsere Freunde von Wega anzulenken, aber was wohl passiert, wenn Jules und die anderen hier auftauchen?“ Der Mann klang jetzt gereizt. „Da haben sie schon Recht, Dr. Jackson und um ihre Frage zu beantworten, wenn diese kleine Amazone hier auftaucht, kriegt sie eine Abreibung. Es gibt nämlich gewisse Leute, in der Regierung, die mit eurer laxen und undisziplinierten Art mehr als unzufrieden sind.“ Da musste sich Nicole natürlich auch wieder einschalten. „Ach sollen wir wie diese Politiker sein, die am Tage immer Moral und Anstand predigen, um sich in der Nacht bei Kinderpornos einen runterzuholen?“ Für einen kurzen Augenblick, war eine absolute und geisterhafte Stille im Wagen, die nur von den Fahrgeräuschen unterbrochen wurde. Selbst Daniel, brachte bei ihrem Spruch keine Antwort zustande, bis ihr Entführer wieder dass Wort erhob, noch etwas sprachlos. „Ja sagen sie mal, haben sie überhaupt noch den geringsten Funken für Respekt und Ehrfurcht in sich, oder hat der Krieg auch das ausgelöscht?“ Nicole hatte aus Personalmangel, an zwei kleineren Schlachten teilgenommen, obwohl sie erst Monate zuvor entbunden hatte. Und in ihrer üblichen Art und Weise, hatte sie den Goa´Uld Pelops via Funk auf dass heftigste zur Schenke gemacht. Sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe Respekt, vor all den Männern und Frauen im Feld und natürlich vor jenen, die jeden Tag hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Ehrfurcht ist nur für alle Individuen da, die dass Bedürfnis verspüren sich hier anzupassen und auch immer schön ja zu sagen.“ Wieder war eine unheilvolle Ruhe zu vernehmen, da Nicoles Meinung sarkastisch genug, aber auch realitätsnah war. Für Minuten war Stille, da beide Seiten Recht hatten und zudem auch leicht im Unrecht waren ohne das aber zugeben zu können.


STK Besprechungsraum:

General Sebastian Degenhardt saß mit dem Rest des Teams im Besprechungsraum weil er von ihnen wissen wollte, was sie erfahren haben. Zwar würde dass nicht sonderlich üppig sein, wenn sie die gesammelten Ergebnisse allerdings zusammen trugen, konnte daraus noch mehr werden. Das Verschwinden von Daniel und Nicole, war allerdings noch nicht aufgefallen, da jeder von einer längeren Observation ausgegangen war. Er sah seinen Jaffafreund an. „Teal´C, konntest du bei den Jaffa was in Erfahrung bringen, oder sind die immer noch wegen Geraks Führerrolle distanziert?“ Nachdem Gerak zum Führer der gesamten Jaffanation aufstieg und von den Prioren als Führer bestätigt wurde, war sein Einfluss grenzenlos. Kein Jaffa durfte ohne seine Erlaubnis mit Ungläubigen reden und er selbst führte einen schon fast heiligen Krieg gegen ungläubige Jaffa. Teal´C war auch deswegen betrübt. „Leider nicht, weil weder Bra´Tak noch Rak´Nor einen Al´Kesh entbehren könnten, um damit zum Wegasystem zu fliegen. Gerak hat eine mächtige Flotte zusammengestellt und macht erbittert Jagd auf Jaffa, die gegen die Ori sind und sich verweigern.“ Franzi stöhnte bei den Worten nur auf. „Oh man, der Typ ist ja schon wie einer von den Spinnern auf der Erde, wenn die sich in ihren Dogmen festgesetzt haben…“ Dann atmete sie tief aus, da ihr Arm anfing zu schmerzen, da sie ein wenig zu leidenschaftlich geredet hatte. Währenddessen wandte sich Degenhardt an Teal´C. „Tut mir leit alter Freund, aber die Petition zugunsten der freien Jaffa einzugreifen wurde vom Oberkommando abgelehnt. Sie begründen es damit, dass wegen dem Krieg und dann vor allem Atlantis unsere Kräfte viel zu weitläufig gebunden sind.“ Teal´C nickte und konnte das verstehen, aber es war ihm auch anzusehen, dass er nicht gerade erfreut über die Worte war. „Aber zurück zum Thema…konntet ihr da nicht noch irgendwas in Erfahrung bringen, Namen oder Adressen?“ In dem Moment als Franzi drauf antworten wollte, kam Major Müller zur Tür herein und hatte schlechte Nachrichten. „Es tut mir leid dass ich stören muss, aber Daniel Jackson und ihre Tochter wurden von einem unbekannten Kommando entführt. Der verlassene Wagen, wurde vor etwa einer halben Stunde entdeckt und es sieht aus, dass die schon über alle Berge sind.“ Degenhardt schlug mit der faust auf den Tisch. „Verdammt noch mal…dass sie so weit gehen würden, hab ich nicht gedacht… haben die sich schon gemeldet wegen der Forderungen?“
Müller verneinte das. „Leider nicht… haben sie vielleicht einen Verdacht, wer so was veranlasst haben könnte, oder wer dazu in der Lage wäre, es durchzuziehen?“ Der General dachte nach.
„Ich kenn nur eine Person, im verdammten DRAV, die sich dass trauen würde und dass ist die König, ein Miststück aus dem Bilderbuch.“ Jules, die sich bisher still verhalten hatte, sah ihren Chef an. „Warum kreuzen wir nicht bei der Tante zu Hause auf und prügeln aus ihr raus, wo die beiden festgehalten werden?“ Der General musste lächeln. „Würde nicht viel bringen und wenn ich sie jetzt auch unter Druck setzt, dann mauert sie noch weiter und meine Tochter bleibt verschwunden.“ Da kam Jules die Idee. „Und was wäre, wenn Feldmarschall Reineke einfach mal, einen netten kleinen und klärenden Anruf erhält, der auf DRAV Missstände hinweist?“ Degenhardt war von dem Vorschlag mehr als begeistert und freute sich richtig, dem aus seiner Sicht verhassten Geheimdienst einen auszuwischen. Allerdings musste er dafür bei Reineke genau den richtigen Ton treffen, da auch er vorher erst mal abwarten würde.


In dem Wagen:

Daniel und Nicole waren immer noch mit ihren Hauben in dem Van und fuhren so weiter über eine brüchige Landstraße. Da für beide klar war, dass der DRAV sie zur Ablenkung entführt hatte, wussten sie auch dass ihnen keine wirkliche Gefahr drohte. Denn völlig egal, in welche Verstrickungen die Organisation auch verstrickt war, ein Mitglied des STK ermorden, würden sie nicht wagen. Daniel dachte grade dran, was er wohl machen würde wenn er wieder frei kam, als der Wagen abrupt abbremste. Die Stimme des Fahrers war zu hören. „Verdammt, was soll denn das?“ Eine Sekunde darauf waren Schüsse zu hören und ein laues Aufstöhnen des Fahrers, dann war wieder Ruhe. Nicole wandte sich an Daniel. „Weißt du, was das soll?“ Er schüttelte noch den Kopf als die Tür aufgebrochen wurde und mehrere Leute in den Wagen kamen, beide packten. „Holt sie.“
Nicole ließ sich es natürlich nicht bieten und trat einem Mann ziemlich schmerzhaft, zwischen die Beine. „Lass mich los, du blöder Stricher.“ In Nu hatte sie eine ziemlich heftige Ohrfeige, von einem anderen Mann, erhalten und obwohl sie nichts sah, konnte sie Schmerzenslaute hören. „Na, war wohl ein Volltreffer…“ Aber weiter sollte sie nicht mehr kommen da sie plötzlich ziemlich schmerzhafte Elektrostöße wahrnahm, die den der Zats nahe kamen. Danach verlud man alle beide und fuhr davon, während der Fahrer mit zwei weiteren Agenten leblos zurückblieb. Diese Aktion, hatte nicht mehr als drei Minuten gedauert und sollte noch ein paar, nachhaltige Folgen für die Beteiligten haben.

Ungefähr sechs Stunden später wachten Nicole und Daniel, den man genauso betäubt hatte, in einem dunklen Raum wieder auf. Von der Decke hing eine matt leuchtende Lampe und selbst für einen Verhörraum, war es hier mehr als nur schäbig. Die Wände waren bloß aus einfachen Siegeln und bröckelten reichlich, sodass man annehmen konnte, in einer Ruine zu sein. Nicole war verwundert als sie bemerkte, dass sie einen langen schwarzen Mantel und dazu ein Tuch um ihren Kopf trug. „Daniel sage mir bitte nicht, dass ich gerade wie eine unterwürfige Muslima aussehe und dazu in einer muffigen Zelle sitze.“

Er musterte sie eine Sekunde lang. „Ist aber der genau der Fall.“ Sie ließ den Kopf nach hinten fallen und wollte schon diese Sachen herunterreisen, als die Tür geöffnet wurde und vier Männer rein kamen. Drei von ihnen trugen AK 47 Gewehre, während der andere als einziger, einen Anzug, anhatte und wohl auch das Kommando besaß. „Ich bin Hussein Motani, vom Iranischen Geheimdienst und soll sie darüber informieren, dass sie unseren Gefangenen sind. Sicher fragen sie sich, warum sie hergebracht worden, aber dazu kann ich nur sagen, wenn sie mit uns kooperieren, lassen wir sie wieder frei.“ Nicole lachte laut auf. „Damit wir der ganzen Welt sagen können, wie ihr Mullahs wieder gegen das Recht verstoßen habt und Leute entführt?“ Motani ging schnell auf sie zu und gab ihr eine heftige Ohrfeige. „Als Frau haben sie gar nichts sagen, außer wenn sie gefragt werden, aber dass werd ich ihnen auch noch beibringen.“ Jetzt meldete sich Daniel, da er sah, dass Nicole sich nicht im Ansatz so unterwürfig verhalten wollte, wie es hier Sitte war. „Könnten sie denn wenigstens sagen, was uns vorgeworfen wird und wann sie uns vor Gericht stellen werden?“Der Iraner war etwas überrascht. „Wir werfen ihnen nichts vor, aber wir wollen endlich an Technologien kommen, mit der dass Iranische Volk verteidigt werden kann. Die Asgard und Tok´Ra haben euch Unmengen, an Waffen, Schilden und ganz andren Sachen gegeben, von Atlantis wollen wir gar nicht reden. Und es ist an der Zeit, dass auch die Muslimischen Länder davon profitieren können und nicht nur ihr Kreuzfahrer.“ Nicole lachte ihn spottend an, in der Erwartung dass sie sich dafür gleich erneut eine Ohrfeige einfangen würde. „Schon mal dran gedacht, dass es gewisse Nationen, die sich einen Dreck um Menschenrechte kümmern…“ Weiter sollte sie nicht kommen, weil sie schon den nächsten Schlag, im Gesicht verspürte und ihre Wange rot wurde. „Wenn sie weiterhin so machen, werd ich sie so lang züchtigen bis sie vollkommen devot sind und alles machen, was man ihnen sagt. Und nur um ihre Neugier vorerst mal zu befriedigen, wir haben vor, den Islam zu den Völkern auf anderen Welten zu bringen.“ Nicole ließ weiter den Kopf hängen. „Damit wäre die Gegend ja versaut…“ Da ging Daniel dazwischen, zum einen um sie vor noch weiteren Hieben zu bewahren, jedoch auch, um den Entführern eines klarzumachen. „Ich glaub dass sie mit uns die falschen Personen entführt haben, denn ich bin nur Archäologe und sie ist eine einfache Soldatin.“ Das sah ihr Gegenüber allerdings anders. „Dr. Jackson sie sind für uns wertvoller, als sie es sich gerade auch nur ansatzweise vorstellen können, vertrauen sie mir. Und was das aufmüpfige Weib angeht, sie ist die Tochter, des Kommandanten vom STK, was wollen wir also mehr.“ Danach verließen die Männer wieder den Raum, nachdem man Nicole nahe legte, dass sie das Kopftuch lieber nicht abnehmen sollte. Allerdings bestand ihre erste Handlung, nachdem sie wieder allein waren, darin sich Tuch und Mantel vom Leib zu reißen.


STK, Büro von Degenhardt:

Sebastian Degenhardt saß in seinem Büro und hatte dort Besuch von seinem alten Mentor und Freund, Feldmarschall Alexander Reineke, bekommen. Die beiden hatten sich zuerst noch ganz Freundschaftlich begrüßt, bevor Degenhardt dann auf das leidige Thema mit dem DRAV zu sprechen kam. Reineke war natürlich gar nicht begeistert dass sie wegen Wega geschnüffelt hatten und ihnen dann auch untersagt. „…kommen sie schon Sebastian, sie wissen doch ganz genau, dass es einige Projekte gibt, die sie einfach nichts angehen. Und ich kann sie beruhigen, aber was da gemacht wird, dass ist in keiner Weise gefährlich für die Erde, oder ihre Einheiten.“ Grad als der Generalmajor darauf eine Antwort geben wollte, kam Major Müller in den Raum und hatte schlechte Nachrichten. „Es tut mir leid, dass ich sie stören muss, aber wir haben eine sehr schlechte Nachricht an den DRAV anfangen können. Der Wagen mit dem ihre Tochter und Dr. Jackson entführt wurden, ist noch einmal überfallen wurden und beide ein zweites Mal entführt.“ Degenhardt verschlug es glatt die Sprache, da er den Schlag verdauen musste, aber dafür regte sich der Feldmarschall. „Wie kann so etwas passieren und sagen sie bloß nicht, dass die erste Entführung vom DRAV durchgeführt wurde. So lang wir keine Beweise haben, sollten wir uns hüten was gegen Nina König und ihre Leute zu unternehmen.“ Müller schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, aber laut einem Bericht ist kurz darauf ein Flieger in dennahen Osten aufgebrochen. Die haben einen falschen Kurz angegeben und halten aufs Iranisch-Pakistanische Grenzgebiet zu, aber wo genau, ist nicht zu sagen.“ Reineke sank in seinen Sessel zurück. „Mist die EU Kommission verhandelt grade mit dem Iran und Pakistan, wenn wir dazwischen hauen, verzeihen die uns das nie.“ Jetzt sprang Degenhardt vor Wut auf. „Wenn die Spinner glauben, dass ich meine Tochter in der Mullah Diktatur zurück lasse, dann irren sie sich gewaltig. Und wenn ich ST Teams mit Walküren schicke, aber werde die beiden da rausholen, bevor sie von den Iranern gefoltert wurden.“ Reineke aber hatte eine andere Idee. „Wenn wir da mit Alientechnologie eingreifen, wäre das ein diplomatischer Zwischenfall, wie sie ihn noch nie gesehen haben. Aber glücklicherweise habe ich ja noch die Handynummer, von einer gewissen Dame, die auf die Mullahs wie eine giftige Furie reagiert.“ Und nachdem der Feldmarschall seinen Anruf getätigt hatte, bekamen Müller und der General ein ziemlich mieses Grinsen. Sie wussten sehr wohl, was jetzt auf den Iranischen Geheimdienst zukam und dass, sollte alles andere als nett sein.


In der Zelle:

Nicole und Daniel bekamen Drogen verpasst, weil sie sich weigerten zu reden, selbst nach der schon sehr harten Folter. Beide wurden geschlagen und auch mit Strom traktiert, aber nachdem dass nichts wirkte, hatte man ihnen Wahrheitsdrogen gegeben. Daniel konnte ihnen allerdings besser standhalten, weil er schon öfter auf anderen Planeten, in Verhörräumen saß. Nicole aber wurde zum ersten Mal in der Gefangenschaft verhört und kam daher sehr schlecht damit klar. „Was wollen sie?“ Hussein Motani setzte sich ganz gemütlich vor sie. „Sagen sie mir wie die Hyperantriebe ihrer Kriegsschiffe aufgebaut sind und wie wir an große Mengen Naquadah kommen.“ Sie war in völlig anderen Sphären, während sie eine Antwort gab, von der sie eigentlich nichts wissen durfte, geschweige denn darüber reden. „Das weiß ich nicht, aber die Forschungseinrichtung, bei Magdeburg, kann ihnen weiterhelfen und alles geben, was sie brauchen.“ Der Iranische Agent war mit dieser Antwort zwar nicht wirklich zufrieden, aber sie war besser als nichts und das wusste er auch. „Na schön und wo liegt diese Forschungseinrichtung?“ Sie wippte kurz ihren Kopf von links nach rechts, ehe sie eine ziemlich langsame Antwort auf die Frage gab. „Keine Ahnung, irgendwo bei Magdeburg…also am Arsch der Welt…“ Der Iraner wollte ihr grad wieder eine Ohrfeige verpassen, als es von draußen, plötzlich Krach und seltsames Zischen zu hören gab. Ein paar Sachen polterten laut und die Männer fluchten laut auf Arabisch, weshalb das Verhör auch unterbrochen werden musste. „Bei Allah, was ist da draußen los?“ Sofort liefen die Wachen aus dem Raum um nachzusehen, doch sie kamen nicht weit da ihnen Energieentladungen um die Ohren flogen. „Jalla, Jalla…“ Aber nach einigen Sekunden verstummten auch noch die letzten Rufe und eine beunruhigende Stille machte sich breit. Die Ruhe wurde nur vom Klacken von Stiefelabsätzen unterbrochen, weshalb Hussein Motani seine Waffe nahm. Als er zur Tür herausblickte, konnte er grade noch zwei Schatten erhaschen, die an den beiden Seiten der Tür Position bezogen. „Wer sie auch immer sein mögen, ich fordere sie auf, alle Waffen auf den Boden zu legen und sich zu ergeben, oder die Geiseln sterben.“ Da kam Bewegung in einen der Schatten, der nun zur Tür herein schritt und die Waffe auf den Iranischen Agenten richtete. „Das würde ich ihnen nicht raten, sonst erleben sie schlimmeres.“Matani schoss sofort zwei Kugeln ab, doch sie prallten alle an einem Schild ab, der die Person vor allem beschützte. „Falsche Entscheidung.“ Der drauf folgende Schuss ließ den Agenten zu Boden gehen, als weitere Leute in weiß in den Raum kamen. Daniel musste mit den Augen blinzeln, bevor er feststellte dass es Armelia war die die Gruppe aus Antikern anführte. „Doktor Jackson wir sind gekommen, um sie und die Tochter von General Degenhardt aus der Gefangenschaft zu befreien.“ Das ließ sich Daniel natürlich nicht zweimal sagen. „Danke, ich danke ihnen allen.“ Die Antiker, brachten beide schnell in Sicherheit und zerstörten bei ihren Rückzug, auch noch den gesamten Komplex. Zwar wurde dabei niemand getötet weil die Betäubten in Sicherheit gebracht wurden, aber die Warnung an die Iranische Regierung war deutlich.


Eine Stunde später, im STK:

Nicole und Daniel kehrten wohlbehalten in ihren Stützpunkt zurück, nachdem sie noch in dem Jumper gegen die Drogen behandelt wurden. Und die Antiker wollten es sich auch nicht nehmen lassen, diese Aktion persönlich der ganzen Welt zu verkünden. Der Iran wurde, vor allen Fernsehkameras, völlig bloßgestellt, als es auch noch Livebilder aus dem Folterknast gab. Das hing allerdings damit zusammen, dass der Iran Wochen zuvor ebenfalls drei Antiker hatte entführen lassen. Es waren zwei Frauen und ein Mann gewesen, die sich offen als Antiker zu erkennen gegeben hatten und dem Iran Technologie geben sollten. Auch damals hatte Armelia ihre Leute herausgeholt und den Iran verwahrt, aber dies war ganz offen belächelt worden. Die Antikerin stand an den Betten von Daniel und Nicole, sie wollte sich von den beiden noch verabschieden. „Ich würde gerne noch länger bleiben, jedoch hat der Hohe Rat eine sehr dringende Sache, die auf keinen Fall warten kann. Meine Leute und ich müssen deswegen weg und falls ihr wieder in Nöten seit, dann plant dass besser vorher mit ein.“ Nicole sah sie dankbar an. „Sie müssen sich doch nicht rechtfertigen Tribun, aber mich würde schon interessieren wie sie uns in dem Loch eigentlich gefunden haben.“ Armelia lächelte sie an. „Der Hohe Rat hat einen Satelliten in der Umlaufbahn, mit dem die DNA Signatur eines jeden Menschen geortet werden kann. Und falls dass eure nächste Frage sein sollte, ihr könnt ihn nicht finden, da er die gesamte Zeit im Tarnzustand ist.“ Danach reichte sie den beiden ihre Hand, ehe sie mit ihren beiden Prätorianern ging und dabei einen bleibenden Eindruck auf alle Anwesenden hinterließ. Jeder sah ihr hinterher und Armelia wusste es auch, da sie nicht nur sehr attraktiv war sondern auch eine Ausstrahlung besaß, wie sonst kaum jemand.

Andernorts ging es hingegen nicht so heiter zu, weil Oberst Nina König eine Kopie, mit Daten aus dem Iran, bekommen hatte. Sie und Armelia, pflegten von Zeit zu Zeit, zusammen Essen zu gehen und daher wurden auch oft Daten ausgetauscht. Und der Datenkristall, den die Deutsche Geheimdienstchefin zuletzt bekommen hatte, war mit einer Liste von Verrätern bestückt bewesen. Und einen von ihnen hatte sie nun im Verhörraum vor sich, da sie immer noch recht sauer war wegen dem Überfall. „Nun, dann wollen wir mal Helyrich, reden wir mal darüber, wie schnell mal einen Typen wie sie kaufen kann…“





Ich bedanke mich bei Protheus für seine Hilfe bei der Nachbearbeitung der Folge.
Kapitel 14 by Atlan
6.14 Kreuzungen
von Atlan



„Also, was meinen sie, gibt er heute nach?“
Oberst Nina König, Chefin des DRAV, stand neben Tribun Armelia. Gemeinsam sahen sie von einem Beobachtungsraum aus in einen angrenzenden Verhörraum, wo ein Oritreuer Jaffa hockte. Armelia gab einen nachdenklichen Laut von sich. „Schwer zu sagen. Er hat bereits länger durchgehalten, als der Durchschnittsjaffa. Normalerweise funktionieren unsere Methoden reibungslos innerhalb von maximal zwei Tagen, aber er hält schon drei Tage durch.“ „Ja, aber heute muss er einfach gebrochen werden“, meinte Oberst König. Der Jaffa, der zu Geraks Loyalsten gehörte, war laut Geheimdienstberichten darüber informiert, wo sich ein bestimmter Prior in den nächsten Wochen aufhalten sollte. Dieser Prior war es, der für die Erdbewohner und die Antiker so interessant war, denn er gehörte zu den höchstgestellten Orianhängern in der Milchstraße. „Dann gehen wir mal rein und machen weiter“, meinte Armelia und nickte einem Antiker zu, der sofort alle Aufzeichnungsgeräte einschaltete. In Begleitung von Oberst König verließ Armelia den Raum und betrat von einem Gang aus das Verhörzimmer, während andere Antiker in den Beobachtungsraum gingen. „Strengt euch diesmal an“, sagte König, bevor sie und Armelia gleichzeitig eintraten.

Der Jaffa, sein Name war Har‘ron, saß kerzengerade auf seinem Stuhl, die Hände auf dem Tisch und er starrte die als Spiegel getarnte Observationswand an. Er wand sich zur Tür, als Armelia und Nina König eintraten. „So, da sind wir wieder“, meinte Armelia und setzte sich auf den gegenüberstehenden Stuhl. „Wir dachten, dass du mal wieder was zu lesen gebrauchen könntest, wenn du schon so lange unser Gast bist“, sagte König und legte ein schweres Buch auf den Tisch, das Buch des Ursprungs. „Ich dachte mir, du könntest uns vielleicht bei der Klärung einiger Passagen helfen.“ König schlug das Buch mit der ihr verbliebenden Hand auf und verfluchte sogleich wieder einmal diesen Terroristen, der sich vor ihren Augen in die Luft gesprengt hatte, sie verstümmelt und mehrere Mitarbeiter getötet hatte. Sie räusperte sich, als sie eine entsprechende Stelle im Buch gefunden hatte. „Ah, das ist gut. Bist du bereit?“ Har‘ron nickte stumm. „Gut“, meinte König. „Also, du kennst doch bestimmt die Stelle, wo Isaac der Skeptiker die Theorie aufwirft, dass sich die Menschheit nicht durch das Feuer der Ori verbreitete und entwickelte, sondern durch eine Evolution über Millionen von Jahren.“ „Und dafür wurde er von den Ori bestraft, denn die Ori dulden keine Ketzerei“, warf Har‘ron ein. „Exakt“, sagte König und ging einige Schritte umher. „Und das will mir einfach nicht in den Sinn gehen, ich versteh das einfach nicht. Wieso töten deine „ach so mächtigen Götter“ jemanden, der eine doch relativ harmlose Theorie hatte...?“ „Sie taten es, weil sie Unglauben nicht zulassen“, antwortete Har‘ron. „Ach“, meinte Armelia plötzlich, die bisher ruhig zugehört hatte. „... ein einzelner Ungläubiger ist so eine große Gefahr? Deine Ori müssen aber einen ganz schön großen Minderwertigkeitskomplex haben, wenn sie glauben, dass ein Ungläubiger - nein, noch nicht mal ein richtiger Ungläubiger, sondern ein Gläubiger, der nur in einem Punkt etwas anderes dachte - so eine große Gefahr ist. Was solle er denn für einen Unglauben sähen, wenn dass einzige, was er sagte, nur eine andere Auslegung der Religion war?“

Armelia versuchte ihr Grinsen zu verbergen, denn plötzlich fing der Jaffa an voller Inbrunst für seine Religion und seine Götter einzutreten, indem er die Antikerin und Oberst König mit Argumenten bombardierte. Er wusste nicht, dass er ihnen damit nur in die Hände spielte. Im Nebenraum stand nämlich Telia, eine von Armelias besten Offizieren. Die junge Antikerin, die bereits bei der Sache mit dem ersten Supertor mit ST 1 zusammengearbeitet hatte, war nämlich eine geschickte Telepathin und bemühte sich nun seit drei Tagen in Har‘rons Gehirn einzudringen, was bisher jedoch nicht geklappt hatte. Dies lag vor allem daran, dass in heutigen Generationen von Antikern die Geisteskräfte nicht mehr so stark vertreten waren, wie noch vor einigen Generationen. Armelia war da keine Ausnahme. Sie war Telekinetin, wenn auch eine recht dilettantische, zumindest für die Verhältnisse der Antiker. Ihre Großmutter war eine wesentlich stärkere Telekinetin gewesen, ihre Mutter war schon schwächer geworden. Das lag vor allem daran, dass es immer mehr Antiker gab, die sich mit Menschen verbunden hatten. Die meisten von ihnen waren inzwischen Mischlinge und das menschliche Genom unterdrückte immer mehr die geistigen Fähigkeiten. Deshalb musste Har‘ron auch abgelenkt werden, damit man an seine Informationen kam. Erst hatte man es sogar mit einem Tok‘Ra-Gedankenlesegerät versucht, doch unlängst hatte Gerak alle seine Jaffa posthypnotisch beeinflussen lassen, so dass diese Technologie nicht funktionierte. Zum Glück hatte er nicht an Telepathieabwehr gedacht, die sich um diese Sperren herumschlängeln konnte.
Plötzlich öffnete die Tür und ein junger Unteroffizier des Antikergeheimdienstes streckte den Kopf herein. „Wir sind dann fertig, Telia hat alles rausbekommen.“ „Sehr gut“, meinten Armelia und König fast gleichzeitig. Armelia stand auf und lächelte dem Jaffa kurz zu. „Danke für deine Hilfe.“
„Jep, gute Arbeit. Hier hast du was zum lesen“, sagte Nina König und schob dem Jaffa das Buch des Ursprungs zu. Dann verließen sie und Armelia die Zelle und ließen nur einen sehr verwirrten Jaffa zurück, der nicht verstand, was man da gerade mit ihm gemacht hatte.


Musik einer Militärkapelle begrüßte Gerhard Schröder, als er durch die Tür des Flugzeuges auf die Gangway hinaustrat. Zuerst musste er von der hellen Sonne, die ihm ins Gesicht schien, blinzeln. Er hielt sich die Hand schützend über die Augen und sah die große Ehrenwache, die auf dem Flugfeld angetreten war. Eintausend Soldaten aller Truppenteile der Volksbefreiungsarmee standen in einer langen Ehrenformation entlang des roten Teppichs, der von der Maschine bis zum parkenden Fahrzeug ausgerollt war. Erwartungsgemäß war man darauf bedacht sich gut zu präsentieren, nachdem die anderen Nationen sich bereit erklärt hatten die Konferenz hier auszurichten. Chinas Staatspräsident Hu Jintao persönlich stand am unteren Ende der Gangway und sah mit einem Lächeln zu Schröder hinauf. Dieser zog noch ein letztes Mal seinen Anzug zurecht und ging dann im Blitzlichtgewitter der Pressekameras mit schnellen Schritten die Stufen hinunter. Unten begrüßte er Hu mit einem freundlichen Handschlag. Gemeinsam schritten sie die Ehrenformation ab und Schröder stieg in die bereitstehende Limousine, die sofort mit umfangreicher Polizeieskorte losfuhr. Er konnte bei einem Blick aus dem Fenster noch sehen, wie sein Flugzeug von einer Zugmaschine weggebracht wurde, während am Himmel ein kleiner, grüngrauer Punkt sichtbar wurde. Ratsherr Cyrus Glick’s Jumper war eingetroffen.

Der Wagen fuhr mit seiner Eskorte über eine Panoramaroute, die das Zentrum kurz streifte, durch den Norden der Stadt. Beijing hatte sich für den Besuch herausgeputzt. Entlang der Straßen, durch die die Fahrzeuge der hohen Gäste fuhren, waren alle Fassaden und Wege gründlich gereinigt worden und Schröder kam mit seiner Erfahrung von früheren Besuchen in Chinas Hauptstadt nicht umhin zu bemerken, wie frisch und sauber die Luft, wie Wolkenlos der Himmel war. Zuletzt hatte er die Stadt so gesehen, als sie sich für die Olympischen Spiele beworben hatte. Nach einiger Fahrtzeit erreichten sie schließlich das erste Ziel: Den alten kaiserlichen Sommerpalast. Am Osttor des Palastes trafen sich schließlich die unterschiedlichen Delegationen, die zur Konferenz angereist waren. Vertreter der alliierten Raumnationen, des vereinigten Königreiches, aber auch der Antiker, der Nox, der Asgard und einiger weiterer verbündeter Völker. Sie wurden von Präsident Hu, der zusammen mit Glick, der die Antiker repräsentierte, im letzten Fahrzeug ankam, und sämtlichen Mitgliedern des Politbüros begrüßt. Während mit einem Lächeln Begrüßungsworte ausgetauscht wurden, stahl er sich zur Repräsentantin der Nox.

„Lya“, begrüßte er sie, schön sie einmal wieder zusehen, auch unter den gegebenen Umständen, freut es mich trotzdem, dass die Nox unserer Einladung gefolgt sind.“ „Ganz meinerseits“, meinte die Nox freundlich wie eh und je. „Wie konnten wir die Einladung der Menschen schon ausschlagen, vor allem wenn auch bei uns nun schon Priore auftauchen.“ Schröder nickte verständnisvoll, laut DRAV und BND war der erste Prior vor einem Monat bei den Nox aufgetaucht. Die Priore hatten, wohl auf Befehl ihrer Herren, nicht lange gezögert und ihre Priorpest freigesetzt, wohl um eine der ehemaligen Vier großen Rassen zu vernichten. Doch sie hatten nicht mit den Kräften der Nox gerechnet. Das Volk von Pazifisten und Denkern hatte die Priorpest innerhalb weniger Tage ausgerottet und alle Verstorbenen wieder zum Leben erweckt, daraufhin ihr Stargate unpassierbar gemacht und ihren Planeten verschleiert. „Entschuldigen sie mich jetzt bitte, Herr Bundeskanzler. Ich hätte gerne noch ein Wort mit dem Botschafter der Antiker gewechselt, bevor wir anfangen.“, sagte Lya und deutete auf Glick, der sich gerade mit dem Asgard Kwasir unterhielt. Während der Antiker seine Aufmerksamkeit ihr zuwandte, sah der Asgard sich mit leicht zusammengekniffenen Augen um. Er schien jedes Detail der fremdartigen Umgebung zu studieren und mit dem in einklang bringen zu wollen, was man den Asgard bisher über dieses Land gesagt hatte.

Schließlich wurden sie alle gebeten für ein Gruppenfoto Aufstellung zu nehmen. Sie traten vor das große innere Tor und gaben den Journalisten einen Moment, um Bilder zu machen. Danach führte man sie ins Innere des Palastes, während die Sicherheitskräfte alles absperrten. Hier waren sie unter sich. In einer Führung wurden ihnen die verschiedenen Baudenkmäler, wie die Halle der Jadewellen, das Marmorschiff und der Pavillion der vier großen Kontinente. Während sie über die 17-Bogen-Brücke gingen, hielt er für einen Moment inne. Er stützte sich auf das Geländer und gestattete sich einen Blick auf den See und die angrenzenden Gärten. Lya trat neben ihn und sagte: “Ein wundervoller Ort, nicht wahr? Ich erkenne hier viel von dem wieder, was mein Volk ausmacht.” “Ah, glauben sie nicht alles, was sie hier zu sehen bekommen. Das Haus ist normalerweise nie so sauber, wie wenn Gäste kommen.” Sie nickte. “Ich denke ich verstehe was sie meinen. Aber ich will mir ein eigenes Bild machen.” Sie wurden noch in die Halle der Freude und Langlebigkeit geführt, wo das Ensemble der Peking-Oper ihnen ein klassisches chinesisches Stück vorführte. Lya lachte vor Begeisterung, als einer der Künstler die tausend Masken vorführte und sogar der Asgard zeigte eine leichte Gefühlsregung. Nach der Darbietung verließen sie das Gelände schließlich wieder und fuhren zurück in die Innenstadt.

Beim Platz des himmlischen Friedens, auf dem sich tausende Schaulustige versammelt hatten, die den Gästen zujubelten – wie viele davon auf Befehl hier standen und wie viele freiwillig ließ sich nicht wirklich sagen – stiegen sie aus und wurden in den Zhongnanhai-Park geführt, der neben dem alten Kaiserpalast und der verbotenen Stadt lag, wo die eigentliche Konferenz stattfinden sollte. Zuvor wurden sie allerdings noch in einen Pavillion gebeten, wo die Gastgeber etwas zu Essen reichten. Der große Tisch, um den herum sie platz nahmen, war voller Gerichte der traditionellen Küche, die in kleinen Schälchen dargereicht wurden, so dass es keine feste Abfolge der Gänge gab, sondern jeder nehmen konnte, was ihm gefiel. Die Chinesen versuchten dabei die Gaumen ihrer Gäste mit dem erlesensten zu verwöhnen, was ihre Küche zu bieten hatte und von allem war reichlich da. Kwasir, der aus gründen der Höflichkeit wenigstens eine kleinigkeit essen wollte, auch wenn klassische Gaumenfreuden den Asgard mittlerweile fremd waren, sorgte dabei für einen Moment unfreiwilliger Komik, als er versuchte mit Stäbchen umzugehen. Die Chinesen waren allerdings zu höflich, um der ungeschicklichkeit ihres Gastes Beachtung zu schenken. Während des Essens spielten einige Musiker traditionelle chinesische Lieder. Es herrschte eine angenehme, entspannte Atmosphäre. Aber auch während dieses Essens kamen sie immer wieder auf den eigentlichen Grund für ihr Hiersein zu sprechen, so dass sie nach einiger Zeit das Mal zügig beendeten und in einen Konferenzraum die Gespräche begannen.

Während die Teilnehmer noch um den großen Konferenztisch herum Platz nahmen, trat ein Sicherheitsbeamter an Schröder heran, verneigte sich und sagte: “Verehrter Herr Kanzler, es ist ein Telefongespräch für sie eingegangen.” Er hielt ihm mit beiden Händen ein Telefon hin. Er nahm es und hielt es sich ans Ohr. “Schröder.” “Hallo Herr Kanzler. Hier ist Oberst König.” “Ah, Frau Oberst. Was gibt es?” Während sie es ihm sagte, wurden seine Augen immer größer. Als sie fertig war, drückte er dem Chinesen wieder das Telefon in die Hand, ging zu Hu Jintao und sagte ihm leise, dass er gleich eine Ankündigung zu machen habe. Dann setzte er sich auf den für ihn vorgesehenen Platz zwischen Putin und Kwasir. Hu blieb als einziger stehen und sagte mit einem breiten Lächeln: “Ich darf sie als Abgeordnete sechs außerirdischer und acht irdischer Nationen hier zur ersten Konferenz für galaktische Sicherheit begrüßen. Es ist dem chinesischen Volk eine große Ehre heute als Gastgeber fungieren zu dürfen und ich hoffe darauf, dass am Ende eine goldene Übereinkunft stehen wird, die zu unser aller Zufriedenheit und Verständnis beitragen wird. Aber zunächst hat Kanzler Schröder mich gebeten einige Worte sagen zu dürfen.” Er deutete eine Verbeugung in Schröders Richtung an und setzte sich, während der Kanzler sich erhob. “Bevor wir uns dem Oriproblem zuwenden können”, sagte er, “habe ich leider noch die Pflicht sie über neuste Entdeckungen des Geheimdienstes zu informieren.“ Er wartete kurz ab, bis es im Saal wieder still war und alle das Getuschel eingestellt hatten. „Mein Geheimdienstchef teilte mir vor wenigen Augenblicken mit, dass man, in Zusammenarbeit mit dem Nachrichtendienst der Antiker, herausgefunden hat, dass die Ori planen ihren Kreuzzug in der Galaxis, durch einen Brückenkopf per Supertor, wieder aufzunehmen. Wann, wie und mit welcher Truppenstärke ist noch nicht bekannt.“ Ein beunruhigtes Tuscheln erfüllte wieder den Raum, bis Botschafter Glick sich erhob und beruhigend die Arme hob. „Haben sie keine Angst, wie Tribun Armelia mir persönlich mitteilte, ist sie bereits dabei Maßnahmen zu treffen und neue Informationen zu beschaffen.“


Armelia, Oberst König und Sub-Zenturio Telia saßen währenddessen in einem Konferenzraum und werteten die Daten des telepathischen Verhörs aus. „Der Prior befindet sich also im 5210. Sternsystem...“, murmelte Oberst König. „Das sind knapp 12.000 Lichtjahre von hier. Die Iren haben zwei ihrer Leute auf dem Planeten. So gut, wie keine Oritruppen, nur Milizen und eben dieser Prior.“ „Milizen?“, echote Telia. „Na kein Problem, die rauchen ich doch in der Crackpfeife weg.“ Nina sah sie mit ihrem verbliebenen Auge kurz an. „Dann brauchen sie sicher auch nicht viele Leute.“ „Absolut nicht, mein Team reicht mir voll aus“, antwortete Telia frech grinsend.
„Das reicht völlig“, stimmte Armelia unterstützend zu. „Sie nehmen einen Jumper, der mit Kurzstreckenhyperantrieben ausgerüstet sind. Damit fliegen wir nach Sigma Dragonis, das ja hier in der Nähe liegt, nehmen das Gate zum 520. Sternsystem und legen den Rest per Hyperantrieb zurück.“ „Klingt gut“, meinte König. „Und was ist mit der anderen Sache, von der sie sprachen?“
Sie sprach damit auf eine Aktion der Antiker an, die darauf zielte, Gerak und seine Truppen, die dabei waren, immer mehr Jaffawelten und auch die ein oder andere Menschenwelt, für die Ori zu annektieren. Das passte Menschen und Antikern gar nicht, aber nur letztere konnten jetzt etwas unternehmen, da die Erde keinen Krieg mit den Jaffa riskieren wollte, technischer Vorteil hin oder her. „Wir nehmen unsererseits eine Schwadron Jumper und greifen einen von Geraks Kampfverbänden an, die momentan das 1203. Sternsystem belagern. Wir werden wohl kaum Probleme haben, wenn wir schnell zu schlagen.“ König dachte kurz darüber nach. „Ich gebe ihnen am besten noch eine Flotille der DRAV-Flotte, die in der Nähe des Systems steht, als Rückendeckung sozusagen mit.“ DRAV war nicht nur der interstellare Nachrichtendienst der BRD, sondern besaß, auf Eigeninitiative von Oberst König, eine eigene kleine Raumflotte, die zur Spionage und Sabotage benutzt wurde. Dazu gehörten Frachtschiffe und Al‘Kesh, aber auch Wotan-Mittelstreckenbomber, die hier und da mal aus den Beständen der Raumflotte verschwunden waren. Nur das OKB wusste darüber Bescheid und duldete es, wenn auch nicht gerade ziemlich frohlockend. Ein weiterer Punkt, weshalb Oberst König eben nur ein Oberst blieb und nicht General wurde - dafür aber der wohl einflussreichste Oberst in der langen Geschichte des deutschen Militärs.

Armelia bedankte sich für diese Hilfe mit einem freundlichen Lächeln und wand sich an Telia. „Dann bereiten sie alles vor, sie starten sobald alle da sind. Das wird ein kurzer Einsatz, hin, Prior holen und wieder weg. Keine unnötigen Verluste auf beiden Seiten.“ „Okay, ich bereite alles vor“, meinte Telia grinsend und verschwand ohne zu salutieren. Als sie weg war, wand sich Armelia an König. „Man muss kein Telepath sein, um zu sehen, dass sie Sub-Zenturio Telia nicht leiden können.“ „Da liegen sie richtig“, antwortete König prompt. „Sie ist mir zu... Undiszipliniert, zu sprunghaft und vor allem viel zu respektlos vor ihren Vorgesetzten.“ Armelia winkte nur ab. „Keine Sorge, Nina. Telia ist zwar ab und zu - nein, eigentlich immer - sehr anstrengend, aber dafür meine beste Offizierin. Bei den Prätorianern finden sie niemanden, der so gut ist, wie sie.“ Sie zuckte mit den Schultern und grinste plötzlich. „Vielleicht liegt das ja auch daran, dass bei uns die Frauen schon immer mehr Macht über die Männer hatten, als es bei euch Menschen der Fall war. Verstehen sie, wir sind leicht matriarchalisch. Da kann so jemand wie Telia, auch schon mal ein wenig lockerer sein, als es Irdische Militärs für angemessen sehen.“ „Wenigstens etwas gutes, das ihre Kultur unserer voraus hat“, scherzte König trocken und erhob sich dann, um Armelia zum Jumper-Hangar zu bringen. „Es tut mir Leid, dass sie nicht mitkommen können“, meinte Armelia, als sie den Hangar betraten und die Tribun auf ihren Jumper zuging. „Geht leider nicht anders“, meinte König und deutete auf ihren Armstumpf. „Ich hab keine andere Wahl.“ Sie streckte die Hand aus. „Aber ihnen und ihren Leuten viel Glück, Armelia.“ Die Antikerin drehte sich um und stieg in den letzten Jumper, der sich wie die anderen Fluggeräte sofort tarnte, was man nur bis zur oberen Atmosphäre brauchte, damit niemand erfuhr, wo der Hangar sich befand, und aus dem geheimen Hangar verschwand. Nina König blieb noch einen Moment stehen, dann wand sie sich ab und ging in die Operationszentrale, wo sie sicher als erstes von Neuigkeiten erfahren würde.


„Da fliegen sie“, murmelte Feldmarschall Reineke und richtete sich in seinem Sessel auf. Er befand sich im provisorischen Hauptquartier der Alliierten Nationen, das schon bald nach Berlin umziehen würde, sobald das dortige neue HQ der Bundeswehr fertiggestellt war. „Was meinst du, George?“
Sein Gesprächspartner, General George Hammond, zuckte nur mit den Schultern. „Dass es ein Glück für uns ist, dass die Antiker sich der ganzen Sache annehmen können, während uns die Hände gebunden sind.“ Reineke nickte. Nach einigen Sekunden der Stille fragte er: „Ist die Reagan in Position?“ Er bezog sich auf den Status der USS Ronald Reagan, einem neuen Zerstörer der Hoover-Klasse. „Ja, ist sie“, bestätigte Hammond. „Sie hält Position, 13 Lichtjahre von Armelias Ziel entfernt, und befindet sich im Stealth-Modus. Sie wird die Gefechtstelemethrie aufzeichnen und dann heimschicken. So erfahren wir direkt, was passiert ist.“ „Gut, dann warten wir mal ab, was jetzt geschieht.“


Eine Stunde und dreizehn Minuten später, erreichte der Jumper mit Telias Einheit seinen Bestimmungsort, den Planeten auf dem sich der Prior befand. Im enttarnten Zustand drang der Jumper so schnell in die Atmosphäre ein, dass der Jumper eine Art Feuerschweif hinter sich herzog. Der Pilot drehte sich zu Telias Team, das sich im hinteren Abteil des Jumpers einsatzbereit machte. „Wir landen in fünfzehn Sekunden in dem Dorf, das dem Stargate am nächsten ist. Ich werde sofort das Störfeld aufbauen, sobald wir gelandet sind.“ Telia hob den Daumen, als Zeichen dafür, dass sie damit einverstanden war. Sie drehte sich zu ihrem Team und nahm ihr Impulsgewehr, eine gewehrähnliche Waffe, die starke kinetische Energiestöße austeilen konnte, auf. Das würde ein Kinderspiel werden. Nicht nur hatten sie hier das Überraschungsmoment, sondern der Prior auch keine Armee, um sie aufzuhalten. Nur sich und seine Kräfte, die ihm absolut nichts bringen würden, denn die Antiker hatten ihren Störsender, der die Kräfte eines Prior neutralisieren konnte, wenn auch nur für kurze Zeit, wenn man nicht mit Medikamenten nachhalf. Es würde aber reichen, um den Prior einzusacken und zur Erde zu schaffen.
Der Jumpers setzte mitten in dem Dorf auf, die Heckluke öffnete sich und die drei Antiker von Telias Kommandotruppe sprangen heraus, um Abwehrpositionen einzunehmen. Nicht, dass die Antiker so etwas nötig hätten, dank des persönlichen Schutzschildes, den die Kommandotrupps der Prätorianer erhielten. Doch es war immer mal wieder vorgekommen, dass der Schild versagte und betroffener Antiker so anfällig wurde für feindliches Feuer. Deswegen war man doch lieber vorsichtiger, als es vielleicht nötig gewesen wär. „Gesichert“, kam es von Telias Stellvertreter, Dekurion Gassus, woraufhin die Teamleiterin ebenfalls aus dem Jumper sprang, ihr Gewehr lasch an ihrer Schulter baumelnd. „Okay, dann fisch ich uns jetzt mal einen Prior. Möchte einer wetten, wie schnell er ausflippt, wenn ich mit ihm spreche?“ „Wir wetten nicht mehr mit dir, denn ich hab schon zu viel verloren“, kam es von Zyana, der anderen Frau des Kommandotrupps „Spielverderberin“, meinte Telia nur und kniff leicht die Augen zusammen, als sie sich noch einmal umsah. Die Menschen, die in der Nähe gestanden hatte, als der Jumper vom Himmel kam, waren ängstlich zurückgewichen und machten nun dem Prior Platz, der würdevoll auf den Jumper zuschritt.

Als er näher kam, winkte Telia ihm schulmädchenhaft zu und grinste frech. „Hallo, Süßer, wie gehts dir?“ „Der wird sich darüber richtig freuen“, murmelte Gassus seinen Kameraden zu. Es war jedoch nicht der Prior, der Telia zurechtweisen wollte, sondern eine alte Frau aus dem Volk. „Sprich nicht so mit dem Abgesandten der Ori, du Dirne.“ „Mach‘n Kopp zu, Hexe!“, entgegnete Telia nur zur Antwort. „Blasphemie!“, kam es noch von anderen, worüber die Antiker nur in kollektives Lachen einfielen. „Das nennt ihr Blasphemie? Allein das Wort ist ja das Symbol für die Sinnlosigkeit von diesem Origin“, meinte Gassus. „Blasphemie ist eher so eine Missgeburt, die aussieht, wie einer von der Blue Man Group“, meinte Zyana und deutete auf den Prior. „Oder zumindest wie ein Dildo.“

Zum ersten Mal erhob der Prior das Wort. „Ihr könnt mich nicht wütend machen, Antiker. Stimmt, ich hab euch schon erkannt, aber die Versuche mich zu töten werden scheitern, denn die Ori sind immer bei mir.“ „Ach, Schnuckelchen“, meinte Telia nur und winkte ab, ging einige Schritte auf den Prior zu. „Wir machen uns doch nicht auf den weiten Weg von der Erde hierher, um dich zu töten. Wir nehmen dich mit, dann kannst du dir im Antiker Inn, der besten Vier-Sterne-Verhörkammer des Planeten, den Arsch wund sitzen.“ Der Prior erhob schneller als ein Revolverheld die Hand, um sie für ihre Worte zu bestrafen.Telia rollte mit den Augen. „Lernt ihr Typen es denn nie? Wir kennen inzwischen eure...“ Weiter kam sie nicht, denn ein telekinetischer Kraftstoß schleuderte sie gegen die Außenhaut des Jumpers. Nur ihrem persönlichen Schuld verdankte sie es, dass sie unverletzt blieb, die Sterne die sie sah einmal ausgeschlossen. Zyana war die erste die reagierte, entsicherte ihr Impulsgewehr und schoss, mit der niedrigen Betäubereinstellung auf den Prior, der sofort zu Boden ging. „Scheiße, was war das?“, rief Gassus und steckte seinen Kopf in den Jumper. Der Pilot hob seine Arme beschwörend. „Keine Ahnung, der Prior muss die Frequenz geblockt haben. Der Computer ist aber sofort auf eine neue gegangen und blockt jetzt seine Kräfte. Die ursprüngliche Frequenz war von dem Prior auf Anubis‘ Heimatwelt, war möglich, dass dieser Prior da nicht drauf anspricht.“ „Na okay“, bellte Gassus und half seiner Teamleiterin auf, während die anderen Mitglieder des Trupps den Prior verschnürten und seinen Zauberstab in eine Kiste aus solidem Trinium verschlossen.

Telia schüttelte sich einmal. „Mensch, hab ich mich erschrocken.“ Sie wand sich an die Dorfbevölkerung, die allesamt große Augen hatten, wegen dem was sich gerade ereignet hatte. Die Antikerin wurde jetzt - zum ersten Mal - ernst und sprach die ganze Masse der Dörfler an. „Priore sind nicht allmächtig! Ebenso wenig, wie die Ori. Ihr wurdet von falschen Göttern und ihren Dienern betrogen, wie schon vorher von den Goa‘Uld. Wir werden dafür sorgen, dass die Ori euch nie wieder heimsuchen, also gibt es auch keinen Grund sich ihnen anzuschließen. Leute, benutzt euren Verstand und hört nicht auf sinnlose, zwecklose Dogmen von irgendwelchen Typen, die euch nur ausnutzen wollen. Umso mehr jemand für eine obskure Lehre wirbt, könnt ihr euch sicher sein, dass es ganz sicher nur Humbug ist.“ Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verschwand im Jumper, der sofort abhob. Bevor er jedoch Richtung Orbit flog, manövrierte er zum Sternentor, das er auch mit einem Zusammenspiel aus Antigravitation und Magnetismus ankoppelte und damit davonflog. Die Antiker wollten es ihn einem stationären Orbit aussetzen, um jedem Prior eine Überraschung zu bereiten, der versuchte auf diese Welt zu gelangen, und um diese Leute für die Ori uninteressant zu machen. Dann trat der Jumper in den Hyperraum ein und machte sich auf den Rückweg zur Erde, so wie man auch hergekommen war.


Beinahe simultan hatte Armelias Kampfverband, bestehend aus 20 Jumpern, den Hyperraum verlassen und sich sofort getarnt. Sie näherten sich mit Höchstgeschwindigkeit, von der Sonne des Systems aus dem Planeten, den Geraks Truppen belagerten. Die DRAV-Flotille, bestehend aus acht mit menschlicher und Asgardtechnologie ausgerüsteter Al‘Kesh, lag bereits getarnt im System. Allerdings würde sie nur eingreifen, wenn die Antiker im unwahrscheinlichen Fall einer bevorstehenden Niederlage Hilfe gebrauchen könnten. Ansonsten lautete die Order sich bedeckt zu halten, damit man die irdischen Nationen nicht für den Militärschlag zu Verantwortung ziehen konnte.
Armelia aktivierte das HUD des Führungsjumpers. Im Orbit um den Planeten drehten zwei Ha‘Taks und diverse Al‘Kesh ihre Runden. Geraks orttreue Truppen belagerten diese Menschenwelt nun schon seit drei Wochen und bombardierten die Welt hin und wieder mit Lenkwaffen aus dem Orbit. Die Menschen dieser Welt hatten einen relativ hohen Entwicklungsstand, der etwa den 1930ern der Erde entsprach, und hatten die Ori von Anfang an abgelehnt. Dafür hatte es von den Prioren nur eine Antwort geben können: Bestrafung. Sie aktivierte den verbandinternen Funk. „Tribun an alle Einheiten. Angriffsformation Teta einnehmen. Fünfergruppen. Gruppe 1 und 2 übernehmen die Ha‘Tak, Gruppe 3 und 4 die Al‘Kesh. Wenn wir es in weniger als fünf Minuten schaffen, geb ich einen aus, wenn wir zurück sind.“ Armelia hatte Grund so selbstgefällig zu sein. Zwar trugen ihre Jumper nur je 12 Drohnen, doch die durchdrangen Goa‘Uldschilde wie ein heißes Messer die Butter. 20 Drohnen sollten pro Ha‘Tak ausreichen. „Angriff“, befahl sie und enttarnte ihr Schiff. Jetzt kam für Geraks Leute die Retourkutsche dafür, dass sie sich als Lakaien der Ori einspannen ließen und wehrlose und freiheitsliebende Völker angriffen.

Die Jumpergruppen enttarnten sich gleichzeitig und feuerten vereinte Salven von je 20 Drohnen auf ihre Ziele ab, die Gruppen, die die Al‘Kesh anvisierten, Salven von je 3 Drohnen pro Mittelstreckenbomber. Die Jaffabesatzungen hatten nie eine Chance. Zwar schaffte es eine Ha‘Takbesatzung noch den Schild zu aktivieren, doch die Drohnen ignorierten einfach den Schutzschild und drangen in das Schiff ein, um es an mehreren empfindlichen Stellen zu treffen. Die Schiffe explodierten einfach und mit ihnen gingen zwei dreihundertköpfige Besatzungen unter. Ebenso erging es den Al‘Kesh und ihren kleinen Besatzungen. „Sehr gut, meine Damen und Herren“, lobte Armelia ihre Einheit und schwenkte nun auf den Planeten zu. „Und jetzt räumen wir da unten auf. Verteilt euch und feuert eure Drohnen auf alle Stellungen der Jaffa ab, die ihr dort finden könnt.“

Die Antikerverbände lösten sich auf und einzelne Jumper flogen hinunter zum Planeten, wo auf zwei Kontinenten Massenarmeen von Stand von anno 1924 Jaffahorden Widerstand leisteten. Die meisten Todesgleiter hatten sich in den Mutterschiffen befunden, weshalb die Jumper kaum Luftverbände auszuschalten hatten. Stattdessen konnten sie, wie eine Art Hightech-Stuka, den Feind mit Drohnen bombardieren, so die Jaffa demoralisieren und den Menschentruppen zu helfen.
Mehrere hundert Jaffa, der knapp zweitausend Mann starken Angriffstruppe, fielen dem Drohnenangriff zum Opfer und verhalfen den menschlichen Truppen in die Offensive zu gehen. Dann verschwanden die Jumper wieder, so schnell, wie sie gekommen waren. Dafür kamen nun die Schiffe der DRAV-Flottille näher, um mit der menschlichen Regierung Kontakt aufzunehmen und ihnen zu helfen, sich vor den Ori und ihren Armeen zu schützen. Während die Armee noch beschäftigt war die demoralisierten und desorganisierten Jaffa zu töten oder gefangen zu nehmen.


Während diese beiden Aktionen draußen in der Galaxis liefen, war man auf der Beijinger Konferenz zu einem weiteren Punkt der Tagesordnung übergegangen. Kwasir hatte das Wort ergriffen und berichtete über die Lage in der Ida-Galaxie. „Vor wenigen Tagen haben wir wieder Replikatorenaktivitäten in unserer Galaxie festgestellt.“ Nach diesen Worten wurde sofort wieder getuschelt. Doch der Asgard ließ sich davon nicht unterbrechen. „Wir schickten sofort eine Abteilung unserer Flotte los, um die Replikatoren in die Schranken zu weisen, doch die EMP-Virus-Strahlenwaffe, die wir zusammen mit den Menschen vor einigen Jahren entwickelten, hatte nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Kein einzelner Replikator wurde von ihr beeinflusst.“ Das Raunen erhob sich zu besorgtem Murmeln. Der russische Präsident Putin erhob sich und sagte mit fester, entschlossener Stimme: „Ich denke, ich spreche im Namen aller Alliierten Nationen, wenn ich den Asgard alle erdenkliche Hilfe, um der Bedrohung Herr zu werden. Wir haben es vor fünf Jahren geschafft und gemeinsam werden wir es wieder schaffen.“ Die anwesenden Vertreter der Alliierten Nationen nickten zustimmend und Kwasir verneigte sich zum Dank. Glick sagte daraufhin mit einem freundlichen an Quasir gerichteten Nicken: „Ich werde ebenfalls meine Regierung bitten Material und Wissenschaftler abzustellen. Das ist nur rechtens, schließlich verbindet die Asgard und die Antiker seit über zwanzigtausend Jahren eine enge Freundschaft.“

Nach weiteren kurzen Belanglosigkeiten und einer Diskussion darüber, wie den Replikatoren zu begegnen sei, erhob Hu sich ein weiteres Mal und sprach den nächsten Punkt an. China stellte erneut einen Antrag auf Zugang zur Technologie der Asgard. Bevor der amerikanische Delegierte dazu ansetzen konnte wieder einmal Wort für Wort die Haltung des hohen Rates der Asgard zur Weitergabe von Technologie an Staaten wiederzugeben, die ihr Volk unterdrückten, oder nicht bei der planetaren Verteidigung mitwirkten, hob Hu die Hand und bot sich mit dieser Geste Ruhe aus. Er senkte kurz den Blick, als würde ihm schwerfallen zu sagen, was nun kam, dann sah er wieder auf und sagte: “Der Regierung der Volksrepublik sind die Forderungen bekannt, an deren Erfüllung die alliierten Nationen Zugang zu dieser Technologie knüpfen. Gemäß unserem Wunsch mit allen Völkern friedlich und harmonisch zusammenzuleben, haben wir uns entschlossen ihnen in politischen Fragen entgegen zu kommen. Wir werden die in unseren Gefängnissen inhaftierten demokratischen Dissidenten freilassen und uns natürlich weiterhin für die Redefreiheit unserer Bürger einsetzen. Des weiteren wird der Internetzugang in unserem Land schrittweise erleichtert werden, nachdem eine von der Regierung einberufene Kommission noch einmal alle Internetseiten überprüfen wird. Im letzten von ihnen genannten Punkt muss ich ihnen jedoch leider sagen, dass wir ihrer Bitte nicht entsprechen können, da wir in dieser Richtung keinerlei Probleme sehen. Es gibt keinen Staat Taiwan, dessen Existenzrecht wir anerkennen könnten.“

Im Raum war es so still geworden, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Niemand hatte damit gerechnet, dass China auf dieser Konferenz so umfangreiche Zugeständnisse machen würde. Es war der britische Premier, der die Stille schließlich durchbrach, indem er applaudierte. Die anderen irdischen Staatsmänner fielen ein und man konnte Hu ansehen, dass ihm in diesem Moment ein großer Stein vom Herzen fiel. Insbesondere der amerikanische Botschafter wirkte sehr zufrieden, konnte er seinem Land doch melden, dass China Bereitschaft zu einer Abkehr von den totalitären Zuständen signalisierte. Als der Applaus verebbte, sagte Kwasir: „Da der Hohe Rat sich schon vor Jahren mit der Lage auf der Erde auseinandergesetzt hatte und wegen der von uns beobachteten Zustände in der Volksrepublik China und anderen Ländern zu jenem Technologieverbot aufrief, freut es mich jetzt um so mehr, dass sie anscheinend bereit sind, nun Kompromisse einzugehen. Wir nehmen ihr Angebot an und werden, falls wir angekündigte Änderungen feststellen können, dies auch entsprechend honorieren. Als Zeichen des guten Willens und der Verständigung bieten die Asgard Schutzschildgeneratoren und Subraumfunkanlagen. Je nachdem, wie die Volksrepublik in den nächsten Monaten mit uns zusammenarbeitet, können wir über mehr sprechen.“ Hu lächelte und verbeugte sich tief vor dem Asgard und sagte: „Es ist uns eine Ehre und ein Vergnügen, Gesandter Kwasir. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“ Daraufhin ging das Programm weiter, aber die Konferenz hatte sich jetzt schon gelohnt, wie alle fanden – Alliierte, wie auch Chinesen.


Später, als die Konferenzteilnehmer sich nach einem mehrstündigen Verhandlungsmarathon wieder im Park verstreuten und den Abend genossen, oder sich am Büffet stärkten, ging Hu am Ufer des südlichen Sees entlang, wo er relativ allein war. Dabei schloss sich ihm ein anderes Mitglied des Politbüros an. “War es klug”, fragte der andere, “ihnen gleich so viele Zugeständnisse zu machen?” “Wir haben den Beschluss gemeinsam gefällt, mein Freund. Zum Wohl Chinas müssen wir diesen Schritt gehen. Alles, was wir in den letzten Jahren erreicht haben, droht wieder zu zerfallen, weil außerhalb des Bündnisses der raumfahrenden Nationen alle anderen in der Bedeutungslosigkeit versinken. Außerdem brauchen wir diese Technologie mehr als alle anderen. Wir könnten unser Volk schon jetzt aus eigener Kraft nicht vernünftig ernähren. Und wenn sich das Wachstum weiter so stark fortsetzt...” Er musste nicht weitersprechen. Der Anderer verstand. Trotzdem setzte er eine missmutige Miene auf, als er sagte: “Sie haben uns wie einen Vasallen herumkommandieren wollen. Sind wir wieder so tief gesunken, dass wir vor dem Westen auf die Knie fallen müssen?” Hu zog ein Zigarettenetui aus einer Tasche seines Jackets, bot seinem Begleiter eine an und steckte sich selbst eine an. Dann sagte er: “Sie haben uns spüren lassen, dass wir sehr nahe dran waren. Aber um nie wieder so tief zu fallen, müssen wir diesen Weg gehen.”


Am selben Abend waren in New York City drei junge Mädchen im Teenageralter, kaum 16 Jahre alt, auf dem Weg zu einer Party in der Upper East Side von Manhattan. Doch auf dem Weg dorthin mussten sie auch durch ein übles Viertel, da sie dadurch abkürzen konnten. Während die Mädchen sich fröhlich unterhielten, kam eine Gruppe von Halbstarken auf sie zu, die anfing sie zu belästigen. „Hey, Babes, habt ihr Bock mit uns abzuhängen?“ „Nein danke, kein Interesse“, meinte eines der Mädchen, doch einer von den Jungen packte sie fest am Arm. „Hey, hey, das find ich aber gar nicht nett. Komm schon her, Schlampe!“ Die anderen Halbstarken fielen nun über die Mädchen her, die sich nicht anders zu helfen wussten, als zu schlagen und zu kreischen, denn sie stammten aus behütetem Haus und waren nicht in Selbstverteidigung geübt. Doch das dritte, unscheinbarste von den drei Mädchen, fürchtete sich nicht vor dem Halbstarken, der auf sie zu kam. Ihr Name war Scipia und sie war eine junge Antikerin. Mit Hilfe ihrer Geisteskräfte konzentrierte sie sich auf den Halbstarken, der auf sie zukam, der hielt plötzlich an, stockte und starrte ins Leere. Seine Freunde verhielten sich genauso und auf einmal kreischten sie wie vom Affen gebissen los, liefen wild durcheinander und rannten dann davon.Die anderen beiden Mädchen beruhigten sich schnell. „Scipia, was hast du denn mit denen angestellt?“ Sie wussten, dass ihre Freundin eine Antikerin war, hatten aber noch nie gesehen, wie sie ihre Kräfte einsetzt. Die junge Antikerin grinste schelmisch. „Ich habe ihnen einen Alptraum in ihren Kopf gesetzt. Glaubt mir, jetzt laufen sie grade zu Mama und werden danach nie wieder jemanden belästigen.“ Die beiden Mädchen strahlten ihre Freundin nur so vor Bewunderung an und setzten dann gemeinsam ihren Weg zur Party fort. Doch sie merkten nicht, dass sie aus den Schatten heraus beobachtet wurden. Antiker, die sich als solcher erkannt hatten, standen in bestimmten Kreisen ganz Hoch im Kurs. Vor allem im Bereich der Medizin war dies der Fall. Pharmaunternehmen und Trusts waren sehr an den Antikern interessiert, da sie sie für Experimente und Waffentests und -entwicklungen gut gebrauchen konnten, denn ihre besonderen Fähigkeiten würden den Firmen auf ihren speziellen Bereichen helfen.


Auf Dakara hatte Gerak endlich vom Angriff seiner Truppen durch die Antiker erfahren, und dass sie besiegt worden waren. Außer sich vor Wut suchte er den Prior auf. „Prior!“, sagte er wütend zur Begrüßung, als er in die Kammer des Prior, der hier sein Hauptquartier hatte, hereinplatzte. Der Prior sah von seinem späten Abendessen auf. „Was gibt es denn, Gerak?“ „Die Antiker haben grad meine Jaffatruppen angegriffen und diese auch noch vernichtend geschlagen“, informierte Gerak seinen Herrn und Meister mehr schreiend als in Normaltonfall. „Ich frage mich, wie das möglich ist, schließlich halten die Ori doch ihre Hand schützend über meine Jaffa!“ „Sie halten ihre Hand nur über die, die auch wirklich fest an sie glauben“, sagte der Prior schlicht zwischen zwei Bissen. „Wenn deine restlichen Truppen nur fest genug glauben, dann geschieht ihnen auch nichts. Und jetzt lass mich allein.“ Gerak entfernte sich und knallte die Tür beim hinausgehen zu. Er musste nun dafür sorgen, dass sich die Niederlage nicht herumsprach. Wenn dies erst einmal geschah, wenn alle erfuhren, dass die Antiker ihn mit winzigen Beibootchen geschlagen hatten und nun aktiv in die Geschehnisse eingriffen, dann würde sich dass zu seinem Lauffeuer ausbreiten, das in Chaos endete. Auf was habe ich mich da nur eingelassen, dachte Gerak bei sich, als er durch die Gänge schlurfte und sich Gewissensbisse langsam in seinen Geist schlichen. Die Geister, die er rief, wurde er nun nicht mehr los.


Armelia und Oberst König standen wieder vor dem Beobachtungsfenster des Verhörraums, indem diesmal jedoch der Prior saß. Das Störgerät lief weiterhin und wechselte alle paar Minuten im Zufallsmuster die Frequenz, während Medikamente den Prior ruhig stellten und ihn am Selbstmord hinderten. Außerdem waren immer zwei Telepathen und andere Geisteskraftbesitzer anwesend, um ihn zur Not zu bändigen, falls er ausbrach. „Wie haben sie vor ihn zu brechen?“, fragte Nina frei heraus. „Erst einmal mit Psychospielchen. Ich werde seine eigene Logik und seine Ideen und Dogmen gegen ihn anwenden, seine Origin-Zitate anders auslegen und so. Ich bezweifle, dass die Telepathen seinen Geist durchbrechen können, jedenfalls nicht innerhalb von wenigen Tagen. Aber geben sie mir zwei Wochen und...“ Sie wurde von Telia unterbrochen, die in den Observationsraum platzte. „Tut mir ja Leid, dass ich störe, aber es gibt schreckliche Neuigkeiten.“ „Was denn?“, fragte Armelia sofort und legte die Stirn in Falten. „Du kennst doch die kleine Scipia, oder?“, stellte Telia die Gegenfrage. „Die Tochter von Elysia und Promos, ja natürlich. Sie lebt in New York, oder?“
Telia nickte nur. „Ja. Sie wurde vor wenigen Augenblicken auf offener Straße entführt.“ Man konnte praktisch sehen, wie sich hinter Armelias Augen die Zahnräder drehten und sie schließlich explodierte.


Auch im STK war die Meldung reingekommen. Degenhardt telefonierte gerade mit dem Hauptquartier, um Informationen zu bekommen als, wieder einmal. der Nachrichtensender GBN gehackt wurde - von den Antikern. Armelia erschien erneut in ihrer Paradeuniform, sah diesmal aber eher wie ein Racheengel aus. „Menschen auf der Erde, hier spricht Tribun Armelia vom Antikerimperium.“ Sie sprach im Stakato, die Wut in jeder einzelnen Silbe. „Vor nicht einmal einer halben Stunde eurer Zeitrechnung, wurde eine junge Antikerin in New York City entführt. Wir fordern die sofortige Freilassung des Mädchens und Auslieferung ihrer Entführer, oder glaubt mir, die Vergeltung des Antikerimperiums wird grauenvoll. Wir werden nicht zulassen, dass irgendwer sich an Mitgliedern unseres Volkes vergeht, in welcher Form auch immer." Dann schaltete sich der Hack auch schon wieder ab. Degenhardt saß mit offenem Mund da. „Weißt du was, Hartmuth, hat sich erledigt, was die Infos betrifft. Wir hören sicher noch voneinander.“ Er legte auf und lies sofort nach Müller rufen, der wiederum ST 1 auftreiben sollte. Degenhardt hatte vor, dass Team nach der kleinen Antikerin suchen zu lassen. Wenn Armelia und ihre Antiker voller Wut alles auseinander nehmen, dann wäre das gar nicht gut, für die öffentliche Meinung zu Außerirdischen, noch für die Erdpolitik im allgemeinen. Er würde ST 1 mit den zivilen Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten lassen, um diese von der Erfahrung des Teams profitieren zu lassen. Innerlich hoffte er, dass man die Verantworlichen vor den Antikern fand, eben wegen der Konsequenzen.


In einem unterirdischen Labor, irgendwo auf der Erde, hatte man Scipia auf eine Liege gefesselt. Man hatte sie übel zugerichtet, sie verprügelt und mit Elektroschocks betäubt. Jetzt spritzte man ihr noch Pharmazeutika, die ihre Kräfte außer Kraft setzten. „Hilfe“, rief sie immer wieder und ihr kamen die Tränen. „Bitte, lasst mich frei. Ich nütze euch doch nichts.“ Eine Etage höher gab es einen Beobachtungsraum, indem ein alter Bekannter stand und vergnügt zusah. Endlich bin ich wieder in Form, meinte Ba‘al zufrieden grinsend zu sich selbst. Jetzt habe ich die Hak‘Tyl und auch noch eine Antikerin. Könnte es schöner sein? Ba‘al hatte das Biotech-Unternehmen, dem dieser Komplex gehörte, schon vor vielen Monaten, weit vor dem Erd/Goa‘Uldkrieg, über Mittelsmänner aufgekauft, ebenso wie andere Firmen. Den großteils skrupelossen und geldgeilen Angestellten und Vorstandsmitgliedern war dies gleichgültig, wer da ihre Firma gekauft hatte. Er drückte den Knopf der Gegensprechanlage, die sich vor ihm befand. „Mister Brown, ich möchte so schnell es geht Ergebnisse sehen“, befahl er mit seiner menschlichen Stimme. „Jawohl, Sir, Mister Simon“, antwortete ein Forscher, der sich bei Scipia befand und ihr gerade eine Blutprobe abnahm. Natürlich wusste er, dass sein Boss Ba‘al, der ehemalige Systemlord war, aber hier auf der Erde agierte er unter dem Namen Cliff Simon. Das war der Name eines mehr oder weniger talentierten südafrikanischen Schauspielers gewesen, der Ba‘al wie aus dem Gesicht geschnitten war, und vor einigen Monaten verschwunden war. Seitdem baute Ba‘al um ihn herum eine neue Identität auf, nicht als Schauspieler, sondern als Buisnessman. So konnte er auf der Erde agieren. Er war fleißig gewesen. Nicht nur mehrere Firmen hatte er gekauft, sondern auch eine kleine Privatarmee aus Söldnern. Über Armelias Drohung über GBN war er natürlich beunruhigt. Wäre es anders, dann hätte er nicht so lange überlebt und wäre nicht der letzte Goa‘Uld, der noch Macht hatte.Er wusste zu was die Prätorianer fähig waren, wenn es darum ging, ihr Volk zu schützen, aber das Risiko war es ihm wert. Er hatte mitangesehen, wie sie vor drei Monaten eine kleinere Armee der Ori vernichtet und den Prior hingerichtet hatten.Normal waren die Antiker ja ziemlich friedlebend, aber wenn sich jemand an ihrem Volk zu schaffen machte... Grinsend sah er weiterhin zu, wie seine Wissenschaftler Nadeln in die junge Antikern steckten. „Es gibt Tage, da genieße ich es der Böse zu sein...“




Fortsetzung folgt
Kapitel 15 by Atlan
6.15 Miese Geschäfte
von Colonel Maybourne



London, Dockanlagen:

Inmitten von finsterer Nacht lief ein schon älterer Mann, mehr stolpernd als laufend, durch die nebligen Schwaden der Britischen Hauptstadt. Er war auf der Flucht, dass konnte man seinem Panik haften Rennen ansehen und er wollte, so sah es aus, schnell weg kommen. Immer wieder blickte er sich ängstlich um, aber nichts war zu sehen, weswegen er auch weiter alles rammte, was ihm im Weg stand. Grad rannte er in eine halbverrostete Mülltonne und verteilte den Unrat auf dem Boden, sowie auf seinem 2.000 Pfund Anzug. „Verdammt noch mal, mein Versace Jackett…“ Er stammte aus der Oberschicht und war ein berühmter Anwalt, aber all dass konnte ihm nicht mehr helfen, bei dem was jetzt kam. Er wurde von einer Macht gejagt, die er eigenständig und völlig umprovoziert herausgefordert hatte und musste nun dafür bezahlen. Die letzte Chance für ihn, nicht noch zur Rechenschaft gezogen zu werden, bestand darin dass Land zu verlassen und in den Untergrund zu gehen. Da kam er aus der Gasse raus und wollte schnell zu der sicheren Wohnung laufen, die nur ihm bekannt war. „Man… gleich geschafft, hoffentlich haben die verdammten Bastarde, nicht meine Unterlagen durchwühlt und die Bude gefunden…“ Die Gedanken rasten, denn wenn die Wohnung nicht mehr sicher war, dann könnte er sich auf was gefasst machen, vor dem ihm graute. In Windeseile lief er die Treppenstufen in den vierten Stock hinauf und schloss die Tür auf, eh er in das Wohnzimmer ging. „Wie ich sehe, haben sie noch länger gebraucht herzukommen, als ich im Voraus gedacht hab, sie sind schlecht in Form.“ Die Stimme gehörte einer Frau, die lässig in dem Sessel saß, um ihn aus gleichgültigen Augen zu taxieren. Er aber war zu einer Salzsäule erstarrt und verharrte in der Mitte des Raumes, wie er reagieren sollte, war ihm auch abhanden gekommen. Daher übernahm sie wieder das Sprechen. „Also sie kleiner Rechtsverdreher sind uns beinahe vollkommen egal, aber ich verlang Namen zu hören, wo sie Scipia festhalten.“ Damit war jene junge Antikerin gemeint, die vor wenigen Tagen, in New York entführt wurde und den Zorn der Prätorianer geweckt hatte. Langsam taute der Anwalt auf. „Wie…wie haben sie mich gefunden?“ Die Lantianerin verdrehte kurz die Augen. „Das war einfach, wir haben sie schon länger beobachtet, wegen ihrer Anti-Antiker Aktivisten und deren Aufrufe gegen mein Volk. Und weil ihr Menschen so gierig aufs Geld seid, war es keine große Sache sie zu finden sowie auch diese Wohnung.“ Er wollte grade was sagen, als die Frau eine Waffe nahm und ihn niederschoss, bevor aus dem Dunkel zwei weitere Gestallten kamen. Sie packten den Mann und nahmen ihn schnell mit in einen getarnten Jumper, wo man ihn auf einem Stuhl in Cockpit fesselte. Von den Anwohnern hatte keiner etwas bemerkt weil es erstens finstere Nacht war und zudem in dieser Gegend kaum einer auf den anderen achtete.

Da die Waffe nicht auf volle Betäubungsstärke gestellt war, wachte der Anwalt noch während des Fluges wieder auf. Zuerst wusste er gar nicht, wo er überhaupt weilte, aber schließlich konnte er dass Design, aus Fernsehbeiträgen wieder erkennen. „Ich dachte, ich wäre tot…“ Ihm wurde ein Ellenbogen in die Brust gestoßen, worauf er erst mal tief ausatmen musste, ehe er wieder was sagen konnte. „Hören sie…“ Diesmal schnitt ihm ein Mann der aussah als ob er 30 war, dass Wort ab und blickte ihn dabei sehr wütend an. „Sie haben ein junges Mädchen aus meinem Volk entführt, nur um sich zu bereichern und das wäre schon Grund genug, sie im All auszusetzen. Und nur damit sie es wissen, aber Scipia ist meine kleine Cousine und wenn ihr was passieren sollte, sind sie fällig.
Sagen sie uns wo Scipia ist, dann überstellen wir sie auch an die britischen Behörden, oder sie werden nach Lanteanischem Recht verurteilt…“ Der Anwalt ließ den Kopf hängen. „Die Leute mit denen ich zusammen arbeite, sind sehr unangenehme Typen die auch keinerlei Angst haben, sich mit eurem Imperium anzulegen. Wenn ihr die verärgert, legen sie nicht nur mich um, sondern machen auch weiterhin Jagd, auf andere aus eurem Volk.“ Da kam die Frau aus der Wohnung dazu und packte sich den Anwalt, der um Luft rang, da der Griff sehr hart war. „Glaub mir du hast doch keine Ahnung, wie groß unsere Macht ist und zu was wir in der Lage sind, wenn es um unser Volk geht.“ Als der Rechtsverdreher heiser auflachte, setzte sie noch mal nach und blickte ihn dabei an als würde sie ihn gleich erschlagen. „Ich an deiner Stelle würde dass Ernst nehmen, denn wenn wir auch ansonsten friedfertig sind kümmern wir uns um unser Volk.“ Danach setzten sie den Flug, ohne ein weiteres Wort fort und steuerten Rom an, wo dass Herz des Antikerimperiums war.
Tief unter der Erde, lebten unzählige Antiker, in kleinen Städten, die untereinander verbunden waren und für die Menschen im Verborgenen blieben. Nur selten waren normale Menschen hier her gebracht worden, wenn sie Verbrechen am Volk der Antiker getan hatten.


Im STK:

Stabsfeldwebel Ralf Sikerman war auf seinem Quartier und spielte, mit seiner kleinen Tochter Anna-Lena Emta, im Laufstall. Nach dem Tod seiner Frau Ish´Ta und seines Sohnes, der noch im Mutterleib verstarb, war die Kleine das einzige was er noch hatte. Und daher wuchs sie auch ganz streng abgeschirmt von allem auf, was ihr nur irgend Schaden konnte, oder sie gar verletzten. Zwar lebten beide im STK, aber dort hatte man, für Vater und Tochter, ein abgeschirmtes und vor allem sicheres Domizil geschaffen. Er hielt ihr gerade eine Rassel über den Kopf. „Na mein Kleine… wo ist mein Mädchen…?“ Seine Tochter jedoch, war wieder am Weinen und schrie dabei laut, so wie auch in den letzten Wochen, Tags wie Nachts. „Oh Kindchen was hast du denn nun schon wieder… warte, die Windel kann es nicht sein, die hab ich erst vor einer halben Stunde gewechselt.“
Und nachdem der Scharfschütze dort auch noch einmal nachgesehen hatte, hob er seine kleine Anna-Lena Emre hoch und nahm sie in den Arm. „Na, willst du einfach nur in den Schlaf gewogen werden?“ Zwar nahm dass Schreien ab aber es war immer noch ziemlich laut, weshalb Ralf seinen Kopf in den Nacken fallen ließ. „Oh man, wann krieg ich mal wieder ne ruhige Nacht…“
Zwar hatte er auch schon an ein Kindermädchen gedacht, aber von seinem Sold konnte er sich keine Amme leisten. Und der Antrag, eine Nanny von der Bundeswehr bezahlen zu lassen, lag immer noch in Bonn und wurde von den Bürokraten geprüft. In selben Moment klopfte es an der Tür. „Herein, wenn es nicht Vala ist.“ Eine Sekunde später ging die Tür auf und Daniel kam ins Zimmer, zwar sah er noch müde aus aber das legte sich wieder. „Hey… ich sollte dir Bescheid sagen, dass wir in ein paar Minuten eine wichtige Besprechung haben, es geht um die Antiker.“ Ralf nickte und wollte seine Tochter eben wieder in ihr Bett legen, als ihm noch einfiel das sie hier nicht allein bleiben konnte. „Daniel halte sie bitte mal kurz, ich hole schnell den Brusttagetasche, denn ich werde sie nicht allein im Zimmer lassen.“ Dr. Jackson sah ihn überrascht an. „Und wenn es deshalb Ärger gibt, du kannst sie doch nicht in eine Dienstbesprechung mit rein nehmen, abgesehen von dem Geschreie?“ Ralf aber war das ziemlich egal, er hatte die Tragetasche gefunden und kam auf Daniel zu, der die Kleine unbeholfen hielt. „Das werde ich mit dem General klären, wenn er danach fragen sollte und nun, lass uns gehen bevor es Ärger wegen einer Verspätung gibt.“ Die beiden verließen dass Quartier und gingen rasch zum Fahrstuhl, da Ralfs Quartier sich auf den oberen Etagen befand. Auf dem Weg gab es auch immer wieder ein paar komische Blicke, wenn der große Kriegheld mit seinem Kind vor der Brust vorbeikam. Aber weil jeder hier wusste, was die Jaffa von Baal mit Ish´ta und dem Jungen gemacht hatten wagte es niemand, etwas zu sagen.

Nachdem Dr. Jackson und Ralf, mit seiner Tochter im Arm, in den Besprechungsraum kamen, gab es einige komische Blicke vom Rest des Teams. Ralf und seine Kleine boten einen Anblick, den man in dieser Einrichtung, auch noch nicht oft gesehen hatte. Jules sprach ihn deswegen auch als erstes an. „Na, haben wir keine Nanny gefunden?“ Auf den bösen Blick ihres Kameraden hin hob sie nur beschwichtigend beide Hände, um dann kehrt zu machen. Aber auch Vala konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. „Hey Süßer wenn du willst dann kann ich sie ja nehmen… ich könnt dir sogar helfen, wenn es dir mal zuviel wird.“ Er bedachte sie nur mit einem sehr bösen Blick.„Damit sie das erstes Mal im Jugendknast landet, sobald sie laufen kann… das kannst du ganz getrost vergessen.“ Er setzte sich neben Teal´C, der von Anna-Lena Emre ebenfalls begeistert war, vor allem weil sie zur Hälfte ein Jaffa war. „Wenn ich dir einen Rat geben darf, bei den Jaffa wird das Problem gelöst, indem alle Krieger aus dem Dorf sich um das Kind kümmern.“ Ralf hatte hingegen nur mit einem Ohr zugehört. „Ich hatte dich nicht richtig verstanden, tut mir leid.“
Teal´C verneigte sich leicht. „Wenn bei den Jaffa ein Elternteil stirbt und das andere, durch seine Verpflichtungen nicht die Zeit hat, kümmert sich das ganze Dorf um das Kind. Es ist Tradition, dass die Frauen sich um Mädchen kümmern und das den Männern die Jungen anvertraut werden.“ Ralf klopfte ihm auf die Schultern. „Daran hab ich schon gedacht, aber ich wollte euch, nicht auch noch eure Freizeit wegnehmen und da auf den Wecker gehen.“ Während Teal´C noch mal nickte, kam General Sebastian Degenhardt, in den Raum und nahm auch gleich Platz. „Leute, wir haben ein großes Problem, die entführte Antikerin ist grad wieder aufgetaucht und sie wurde übel misshandelt. Ich habe zwar keine Einzelheiten, aber wer es auch war, er hat sie so übel zugerichtet, dass sie es kaum schaffen wird.“ Franzi musste noch mal nachhaken. „Wo wurde sie denn sie denn gefunden?“
Degenhardt blätterte in seinen Unterlagen. „In der Nähe eines Bergarbeiterdorfes, das sich an der Kanadischen Grenze befindet, mitten in der Pampa…“ Er machte eine kurze Pause. „… aber was ebenso schlimm ist, die Prätorianer haben angefangen Menschen zu holen denen sie vorwerfen, daran beteiligt zu sein. Es liegen Bestätigungen vor dass sie einen Mafiaanwalt aus London entführt haben und weiter machen wollen. Armelia ist extrem wütend und ich hab keine Ahnung, wie weit sie gehen werden, um sich die Schuldigen zu holen.“ Jules legte beide Arme unter ihr Kinn und sah ihren Vorgesetzten gelangweilt an, was er nicht zu bemerken schien. „Und was sollen wir dabei tun, wir können die Antiker nicht aufhalten, abgesehen davon, dass sie wahrscheinlich das einzig richtige machen.“ Daniel rollte mit den Augen. „Trotzdem sollten wir wenigstens versuchen sie noch zu stoppen, oder willst du dass sie einen Selbstjustizfeldzug starten?Wie wird das wohl aussehen, wenn die sich einfach so irgendwelche Leute holen und die auch für immer verschwinden.Abgesehen davon hat jeder einen fairen Prozess verdient und sollten die Antiker dass wirklich vergessen haben, müssen wir sie daran erinnern.“

Das sah dann auch Jules ein und so sie machten sie sich alle auf den Weg, wenn sie auch nicht wussten, wo sie anfangen sollten. Deswegen brachte Ralf als erstes seine Tochter zur Krankenstation, weil eine Schwester bereit war, die Kleine zu nehmen. Vala begleitete ihn dabei, da sie sich noch ein Schlafmittel brauchte, um nachts besser in ihren Schönheitsschlaf zu kommen. Als beide eintrafen, wobei es Vala erneut nicht unterlassen konnte, Ralf zu foppen, musste die Kleine sich übergeben. Danach weinte sie wieder mal lautstark, während Ralf den ganzen Schwall auf seiner Uniform hatte, auch dementsprechend dreinblickte. „Was habe ich nur getan…“ Die Krankenschwester nahm ihm seine Tochter ab und reichte diese, an Vala weiter, die sie in ihre Arme nahm. „Was für ein putziges Kind… und gar nicht so mies gelaunt und fies wie es der Vater ja so oft ist, nicht wahr meine Kleine?“ Ralf warf ihr vernichtende Blicke zu. „Wenn du sie fallen lässt…“ Er hatte den Satz noch gar nicht zu Ende gesprochen, als er bemerkte dass seine Tochter nicht mehr am Schreien war. „Sie…ist ja ganz ruhig.“ Vala sah es auch und war ganz aufgeregt, als die kleine Anna- Lena sie mit den großen Augen ansah und strahlte. „Deine Tochter mag mich… ist sie denn nicht ein süßes Kind und sie scheint auch noch Recht intelligent zu sein.“ Ralf gab ein höhnisches Grinsen von sich, ehe er seine Tochter wieder auf den Arm nahm, um nach ihr zu sehen. „Kleine Verräterin…“ Sofort fing sie wieder an Schreien, worauf er genötigt wurde, sie an Vala zurück zu geben, bei der Anna-Lena nicht mehr schrie. Ihm gefiel das allerdings nicht, weil er der Meinung war, dass Vala ein schlechter Umgang für seine Tochter sein würde.


Shanghai, auf der Straße:

In einer großen, schwarzen Limousine fuhr Baal, mit seiner Königin Astarte durch die Straßen der Chinesischen Metropole. Zwar war dass Gesicht, von seinem Wirt, bekannt und zierte einige Hauswände, aber dass war ihm ziemlich egal. Die einfachen Tau´Ri würden ihn höchstens für einen Doppelgänger halten und die von seiner Anwesendheit wussten, würden nie was sagen. Für diese Menschen war er einfach viel zu wertvoll, mit all den Investitionen die er in beinahe zwei Dutzend Unternehmen gepumpt hatte. Baals Ziel bestand darin, ganz aus dem Stillen die gesamte Industrie des Planeten aufzukaufen und dann für ihn zu produzieren zu lassen. Und wenn die Behörden nichts mitbekommen würden, wie es bisher funktionierte, dann könnt er seine Kriegsschiffe auf der Erde bauen lassen. Aus diesem Grund war er Heute auch nach Shanghai gekommen, weil er hier zwei Stahlwerke kaufen wollte, um günstiger bauen zu können. Astarte bekam gerade einen Anruf. „…verstanden ich will dass ihr die Produktion verdreifacht und es ist mir egal, ob die Arbeiter deswegen meckern oder nicht.“ Dann legte sie wieder auf. „Verdammte Tau´Ri, warum haben sie denn nicht einfach die Sklaverei von uns übernommen anstatt ihre Arbeiter zu bezahlen?“
Baal sah sie fragend an. „Das ist mir im Moment egal, sag mir stattdessen, wie sich unser kleiner Köder macht und, ob die Antiker schon eingegriffen haben?“ Astarte nickte ihm zu. „Ja, sie sind ziemlich wütend und haben einen, unbedeutenden Anwalt, entführt der aber nicht viel über uns weiß. Wenn es so läuft wie du es geplant hast, dann werden sie alle in die Falle laufen die wir für sie aufgestellt haben.“ Er grinste sie zufrieden an. „Gut ich kann es noch gar nicht erwarten, sie mir endlich untertan zu machen, denn die Kleine wusste ja nicht wirklich etwas. Aber sei vorsichtig, wenn die Prätorianer wirklich so mächtig sind, wie es heißt, dann könnten sie uns auch noch schaden.“ Astarte war aber nicht so vorsichtig. „Auch wenn die Antiker die Sternentore und wer weiß, was sonst noch erschaffen haben, sind sie dennoch nur Menschen. Es dürft nicht lange dauern, sie uns untertan zu machen, es sei denn das sie über noch größere Mentale Fähigkeiten verfügen, als bisher bekannt.“ Baal zog besorgt, ein wenig die Augenbrauen hoch, ehe er sie wieder ansprach, diesmal schon mit ernster Stimme. „Ich hoffe mal, dass das nicht der Fall ist, denn wenn ich es ansonsten nie zugeben würde aber unsere Möglichkeiten sind limitiert.“ Astarte stimmte leicht verärgert zu. „Das würde ja alles viel schneller gehen, wenn wir die Tau´Ri nicht nach und nach einnehmen müssten, was noch Jahre dauern kann.“ Er lachte ebenfalls höhnisch auf und musste lächeln, wie einfach man diese Welt, übernehmen und kontrollieren kann, wenn man es richtig machte. Auch wenn die Menschen von Tau´Ri nicht mehr an fleischgewordene Götter glaubten, an der Macht des Kapitels führte kein Weg vorbei. Und letztendlich verschaffte es ihm eine noch viel größere Befriedigung, sie mit ihren eigenen Waffen zu besiegen.


Hauptquartier des Antikerimperiums:

Tief unter der italienischen Hauptstadt, war die Kommandozentrale der Antikerstreitkräfte auf dem Planeten Erde. Der große Menge, der Antiker lebte hier schon seitdem das einstige Römische Reich, einst zur Republik wurde. Und auch wenn sie nie etwas mit der Sklaverei oder den Gladiatorenkämpfen zu tun hatten, so gelang es ihnen doch, die Römer zu beeinflussen. Aus dem Grund waren auch einige Römische Götter wie etwa Janus oder Venus, einst Antiker die aufsteigen konnten. Die Römer hatten hingegen nie erfahren, wer die Antiker waren und schon gar nicht, über was für eine Macht sie verfügten. Glick führte eben grade Dr. Radek Zelenka und Kwasir herum, die beide sehr beeindruckt von dem waren, was sie hier sahen. Dabei war am meisten der Tschechische Wissenschaftler begeistert, als die im Römischen Stil errichteten Bauten auftauchten. „Ich bin sprachlos, wie haben sie es nur geschafft dass alles unter der Erde zu bauen, ohne das jemand was bemerkt hat? Ich meine, allein schon das ganze Geröll wegzuschaffen, wird doch Monate, wenn nicht sogar Jahre gedauert haben?“ Glick sah ihn belustigt an.„Sie kennen doch die Tunnelbaukristalle, der Tok´Ra… sie wurden ursprünglich vom meinem Volk entwickelt. Damit haben wir die Gänge und Höhlen erschaffen, danach mussten wir es nur auskleiden und die Gebäude errichten.“ Und als Zelenka mit ungläubig weiterging, sprach Kwasir dass Ratsmitglied der Antiker an, er wollte nun zum Thema kommen. „Obwohl ich mich für eure Architektur interessiere… sind wir nicht aus einem anderen Grund hier zusammen gekommen?“ Glick nickte ihm zu. „Da hast du natürlich Recht und es trifft sich hervorragend, weil wir das Labor bereits erreicht haben, wo ich die Vorschläge zeigen wollte.“ Sie gingen in einen ziemlich hellen Raum, der im typischen halbhellen Blau gehalten war, wie auch fast die ganze Stadt Atlantis. In der Mitte befand sich eine Konsole, etwa eineinhalb Meter breit und in dunklen, Kupfernen Farben gehalten war. Glick ging direkt auf sie zu und aktivierte ein Hologramm. „Ich hab eingesehen dass der Versuch, die Replikatoren aufzuspalten und abzuschalten, länger gesehen nicht funktionieren kann. Sie werden sich, früher oder später anpassen und dann stärker zurückkommen, als sie es zuvor schon gewesen sind.“ Radek schob seine Brille tiefer ins Gesicht. „Und an was haben sie gedacht?“
Glick rief ein weiteres Holgramm auf, indem die Bausteine, in eine feste Masse verschmolzen und „Letztendlich müssten wir alle Bausteine, zu einem festen Klumpen verschmelzen, der danach in einen Starrezustand versetzt wird. Wenn die Replikatorenmasse vollkommen erstarrt ist, laden wir einen Abschaltungsbefehl der sie endgültig deaktiviert, in ihre Zellen.“ Kwasir und Zelenka standen beide ungläubig vor diesem Hologramm, weil sie keinerlei Ideen hatten, wie es klappen sollte. Der Asgard sprach als erster wieder. „Wie sollen wir denn die Replikatoren, zu einer Masse verschmelzen… mir ist keine Methode bekannt, nach der das zu schaffen wäre?“ Glick verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist eigentlich einfach, wir müssen nur die Magnetische Anziehungskraft verstärken, dass jeder Baustein zu einem Magneten wird. Wenn alle Bausteine magnetisch aufgeladen sind, ziehen sie sich schließlich an, verschmelzen dann langsam ineinander.“ Danach rief Glick eine zusätzliche Simulation auf, in der schnell gezeigt wurde, wie das in der Theorie funktionieren sollte. Allerdings waren sich sowohl Zelenka als auch Kwasir einig, dass noch eine ganze Menge, an Arbeit auf sie zukommen würde. Zum ersten Mal in seinem Leben wünschte sich der Tscheche, dass McKay ihm helfen könnte da das hier fast schon zu hoch für ihn war.

In einem anderen Raum, der nicht weit von diesem entfernt war, wurde der gefangene Anwalt in die Mangel genommen. Er war hinter einem Kraftfeld eingeschlossen und konnte sich so nicht bewegen, weswegen er auch Todesangst hatte. Armelia und Telia verhörten ihn nun schon seit fast zwei Stunden, aber bisher hatte er rein gar nicht preisgegeben. Das war auch der Grund, warum es den beiden Frauen des Lanteanischen Militärs jetzt reichte und sie härter vorgehen wollten.
Armelia trat vor das Kraftfeld. „Hör, was jetzt kommt, dass muss nicht sein, aber wenn du weiterhin schweigen solltest, dann bleibt mir keine andere Wahl. Allerdings solltest du dir noch einmal überlegen, ob diejenigen, die du deckst, dass gleiche für dich machen würden.“ Aus Tränenunterlaufenen Augen sah er die beiden Frauen an, da er zwar Reden wollte, es sich aber nicht traute. „Wenn ich was sage dann bin ich schon tot und das wissen sie auch, diese Typen werden auch meine Familie holen. Tut mir leit, ich kann es einfach nicht machen, wenn sie aber ihre hohen geistigen Fähigkeiten nutzen wollen, dann kann ich sie nicht hindern.“ Armalia sah dass ein und nickte Telia zu, die sofort ins Bewusstsein des Mannes eindrang und dort nach der Antwort suchte.
Dabei fiel es wesendlich leichter, weil dieser Verstand wesendlich chaotischer war als der von einem Jaffa, oder gar einem Priors. In nur wenigen Augenblicken, hatte sie ihre Antworten auch schon gefunden, weil der Anwalt sich nicht einmal wehrte. „Du wirst es ja nicht glauben Armelia, aber der Kerl ist wie er gesagt hat, nur ein recht kleiner Mittelsmann, der die Kontakte herstellt.
Seine Auftraggeber kommen aus der Schweiz, genauer gesagt von der Credit Swiss, die es bei den Deals auf die Vermarktung abgesehen haben.“ Der Blick es Tribuns nahm wieder Messerscharfe Züge an, ehe sie sich dem Anwalt zuwandte und ihn beinah erwürgen wollte. „Ich dachte, es ginge um Militärische Versuche…“ Telia schüttelte nur den Kopf. „Nein dass ganze kommt aus der Privatwirtschaft, die wollen unsere Fähigkeiten sezieren und die dann wie Schönheitsoperationen verkaufen. Der Kerl sollte auch Kontakte zu Pharmakonzernen herstellen, da es dieser Bank ein wenig zu heikel war, dass selbst zu tun. Zwar ist auch eine militärische Anwendung vorgesehen, aber dass Hauptinteresse liegt bei der Allgemeinen Vermarktung.“ Armelia gab einen Funkspruch, an eines der Einsatzteams ab, bevor sie dann ihrer besten Frau ein Zeichen gab, immer noch sauer.
„Ich muss grad echt beherrschen die Bank nicht gleich zu bombardieren, aber dann würde uns nichts mehr von denen unterscheiden. Wir fliegen deshalb nach Zürich und isolieren dass Hauptgebäude anschließend holen wir den Aufsichtsratsvorsitzenden.“ Telia salutiere sofort auf die Weise, der Antiker, ehe sie zum Jumperhangar schritt und da, die Truppen antreten ließ. Wenn sie sich mit einem der Weltweit mächtigsten Finanzkonzerne anlegen müssen, dann nur mit ordentlich Rückdeckung. Armelia hingegen ließ den Anwalt, in eine normale Zelle verfrachten, weil sie vorhatte, ihn an die Britischen Behörden zu übergeben.


Zürich, Konzernzentrale der Kredit Swiss:

Heute war eigentlich ein ziemlich sonniger Tag in der Schweiz, der aber für dass Bankhaus zu einem Tag des Sturmes werden sollte. Aus heiterem Himmel, brach urplötzlich alles zusammen, was die Broker und der Aufsichtsrat in den letzten Jahren geschaffen hatten. Innerhalb von wenigen Sekunden, schloss sich ein leuchtend grünes Kraftfeld um das gesamte Bankgebäude und hüllte es ein. Das Kraftfeld war schon weit zu sehen und auch jeder in der Bank, bekam davon mit, weil das nicht ohne ein leichtes Beben von Statten ging. Und wäre das nicht schlimm genug für die Angestellten und Vorgesetzten gewesen, enttarnten sich innerhalb des Feldes acht Jumper. Einer direkt vor dem Büro, des neuen Vorstandsvorsitzenden des Konzerns, in dass sie schnell eindringen konnten, da sie die Fenster zerschossen. Und als der Vorstandschef noch einige Sekunden brauchte, um zu begreifen, was hier grad am geschehen war, kamen Telia und Armelia herein. Sie setzen sich ohne ein Wort zu sagen, auf die Sessel vor ihm und warteten einen Augenblick bis Armelia das Eis brach. „Wer wir sind, dass wissen sie und warum wir hier sind, können sie sich denken, also machen wir das ganze kurz. Sie sagen uns, wer unsere Staatsbürgerin entführt und misshandelt hat, dann übergeben wir sie an die Schweizer Behörden. Oder sie glauben dass sie noch clever sein können, in dem Fall nehmen wir sie mit und sorgen dafür, dass sie reden.“ Der Banker fand es, allerdings gar nicht witzig und fing daher auch gleich an, ihnen massiv zu drohen, wobei er rot anlief. „Ja, was bilden sie sich ein, wer sie sind und überfallen einfach ein respektables Finanzinstitut ohne jeden konkreten Beweiß? Nur weil sie Antiker sind, heißt das noch lange nicht, dass sie einfach machen können, was sie wollen, oder denken sie, wir wehren uns nicht?
Abgesehen davon ist dass unverschämter Affront, für den ich sie teuer bezahlen lasse, machen sie sich schon mal auf was gefasst.“ Armelia ließ davon aber nicht beeindrucken. „Entweder sie machen was wir ihnen sagen, oder ihr Konzern wird die Konsequenzen, für das Kommende zu tragen haben. Sehen sie es als ihre allerletzte Warnung an, aber mir reicht es nun, dass ihr Typen denkt, dass ihr machen könnt, was ihr wollt.“ Der Banker wollte gerade etwas sagen, als seine Sekretärin hereinplatzte und mit der nächsten Hiobsbotschaft kam. „Chef, die Antiker haben eben ein Computervirus, in unser internes Kunden und Kontosystem eingespeist, dass sich schnell ausbreitet.“ Er sah wieder Armelia an, bevor seine Sekretärin einen Anruf auf ihrem Handy bekam, der sie weiter erschauern ließ. „Dass Virus löscht die Konten und vernichtet unzählige Millionen Euros und Dollar … zudem fallen alle Aktienkurse… Wir haben bei unserem Hedgefond, eben über 31% verloren, verdammt Chef, die Kurse fallen schon im Sekundentrakt.“ Der Vorstandsvorsitzende bekam ein beinahe leichenblasses Gesicht und musste, mehr als nur einmal tief schlucken. Dann schickte er sie mit einer Handbewegung aus seinem Büro, eh er die beiden Antikerinnen entsetzt anblickte. „Was wollen sie damit erreichen?“ Diesmal antwortete ihm Telia.„Wir Antiker sind, seit Anbeginn unseres Volkes Sozialisten und haben keine Probleme damit ihnen ihr Geld zu nehmen. Da euch das Kapitel wichtiger ist als euer Leben, ist es unserer Meinung der einzige Weg, wie man euch zur Räson bringen kann.“ Der Banker bekam bei jedem Wort mehr Zornesröte in sein Gesicht, aber wusste auch, das die Antiker nicht bluffen würden. Aus diesem Grund wollte er schon sagen was er wusste, als sich ST 1 in das Büro beamte und Armelia ins Gewissen reden wollte. Telia war wegen der Einmischung leicht verärgert. „Was wollt ihr denn hier, es ist eine Lanteanische Angelegenheit und geht euch rein gar nichts an, verstanden?“ Franzi ging beschwichtigend auf sie zu. „Tribun, bitte hören sie mir zu.“ Armelia ließ sich darauf ein und nickte kurz. „Gut, aber kurz und knapp.“ Franzi versuchte es mit Logik und Geduld. „Ich bitte sie nichts zu überstürzen und bitte keinerlei überzogenen Entscheidungen zu treffen, die wir später alle bereuen. Wenn sie den Kerl unbedingt verhören wollen, dann offiziell, bevor es da noch eine Politische Schmutzkampagne gibt.“ Daniel versuchte auch noch mal. „Außerdem sollten sie beide überdenken, ob sie wirklich auf dass Niveau, von diesem elenden Typen sinken wollen. Denn wenn sie diesen Weg einmal eingeschlagen haben, ist kaum möglich ihn auch wieder zu verlassen und das wissen sie.“ Telia und Armelia sahen das beide ein und ließen sich auf das Asgardkriegsschiff beamen, um dort weiter zu diskutieren. Zwar waren die beiden, nicht gerade begeistert davon, aber da sie den Banker mitnahmen, war es letztlich in Ordnung. Zudem gab es in dieser Angelegenheit noch einen Aspekt den die Menschen nicht kannten, da sie es sicher schwer verstehen würden.


Besprechungsraum, des Asgardschiffes:

Kawsir hatte sie auf sein Schiff transportiert, aber er selbst nahm, gleich danach, weiter an der Konferenz mit Click und Zelenka teil. Daher hatten das Team und die Antiker, das Schiff praktisch für sich, wenn sie den Raum hier auch kaum verlassen würden. Der Banker wurde sofort, mit Handschellen, an einen Stuhl fesselt und muckte noch nicht mal auf, da er wusste, dass er hier nicht wegkam. ST 1 und die beiden Antikerdamen setzten sich hingegen hin und jeder wartete drauf, dass der jeweils andere begann.

Schließlich brach Armelia das Eis. „Ich sehe dass es nun an der Zeit ist, euch etwas zu mitzuteilen von dem wir dachten, dass wir es für immer geheim halten könnten. Ihr müsst wissen dass wir schon sehr viel früher mit den Menschen in Kontakt getreten waren, auch wenn das unfreiwillig geschah.“ Daniel blickte sie kritisch an. „Davon hätten wir doch sicher erfahren, ich habe die Geschichte unseres Planeten ausreichend studiert, da es gab keinen Hinweis.“ Telia sprang für ihre Kommandantin ein. „Oh ihr habt davon erfahren und es steht sogar in den Geschichtsbüchern, nur ist dass alles ein wenig umschrieben wurden…“ Sie machte eine kurze Pause. „Wir die Antiker oder besser gesagt unsere Vorfahren, sind indirekt für die ganzen Grauen der Inquisition verantwortlich.
Sicher fragt ihr euch, wir all das geschehen konnte und ich will euch auch alles genau erklären jedoch muss ich dafür weiter ausholen…“ Daniel fiel ihr ins Wort. „Bitte, ich möchte alles hören.“ Da übernahm wieder Armelia. „Wie du sicher weißt Daniel Jackson, hatte Papst Alexander der Dritte, in Jahr 1179 das Dritte Laterankonzil ins Leben gerufen. Allerdings war es nur ein Vorwand, um die wahren Gründe der Kirche für dieses Konzil unter den Teppich zu kehren.“ Wieder gab es eine kurze Pause. „Ein Jahr zuvor hatte ein Bischoff aus Konstantinopel, dem heutigen Istanbul eine Begegnung mit einem Antiker. Der Geistliche wäre gestorben und der Antiker sah sich genötigt, ihm mit unserer Technologie zu helfen und ihn zu retten. Dummerweise sah ein Priester, was sich abspielte und der Papst glaubte ihm leider, weswegen er dass als Ketzerei ansah. In den kommenden Monaten, wurden weitere Fälle aus ganz Europa zusammen getragen, zum Teil viele Jahre alt.“ Als Armelia eine erste Träne kam, übernahm wieder Telia, weil dieses Thema dem Tribun der Antiker doch sehr nahe ging. „Kurzum, die Kirche dachte, dass wir Ketzer und Satanisten seien, aber sie wussten nicht, wer wir wirklich waren. Stattdessen begangen sie jeden zu Brandmarken und zu Verbrennen, der sich irgendwie in der Richtung verdächtig machte. In Folge der Hexenverbrennungen, wurden mehr als 1100 Antiker, auf den Scheiterhäufen der Kirche verbrannt.“ Jules, die als erste wieder die Sprache wieder fand, sah Telia messerscharf an, weil sie es noch nicht glauben wollte. „Ich bitte euch ihr seit die Antiker, warum habt ihr denn eure Leute nicht befreit und seit dann wieder untergetaucht?“ Armelia lächelte ihn sanft an. „Weil unser damaliger hoher Rat die Menschen nicht verletzten wollte, oder ihnen sonst einen Schaden zufügen wollte. Man war der Meinung, dass eure Vorfahren noch zu primitiv waren, als dass man ihnen Sagen konnte, was Sache war. Ich war 14 Jahre, als man meine Mutter holte und sie später öffentlich verbrannte, weshalb ich euch Menschen lange gehasst habe.“ Franzi sah ihr fast schon andächtig in die Augen. „Was hatte sie getan?“ Der Blick des Tribuns verengte sich. „Sie hatte einen Mann, durch dass auflegen ihrer Hände geheilt, der sich bei einem Bergunfall schwere Verletzungen zuzog. Er verstand es nicht und denunzierte sie dann als Hexe… meine Mutter wurde am selben Tage verbrannt, die Prätorianer kamen zu spät…“ Armelia rang mit sich, bevor sie ihnen ihr düsteres Geheimnis anvertraute, von dem bei ihrem Volk auch nur wenige wussten. „Mein Hass auf die Menschen war schließlich so groß gewesen, dass ich im Vollrausch, einen Kardinal und zwei Bischöfe umbrachte.“ Da sah selbst Telia ihre Kommandantin erschrocken an. „Was… aber…“ Armelia beruhigte sie wieder. „Das ist schon weit über 400 Jahre her und ich habe dafür genug Buße getan, außerdem waren es selbst nur Mörder. Es waren die Kerle gewesen, die meine Mutter zuvor auf den Scheiterhaufen brachten und ich wollte einfach nur Vergeltung. Also habe die drei kopfüber, an ein Kreuz gefesselt und dann verbrannt… und dafür, hasse ich mich heute noch.“ Für einen Moment, herrschte eine gespenstige Stille, dann war wieder alles normal und Daniel wandte sich an Armelia. „Das tut mir alles echt leit aber ich bitte dich trotzdem dass du den Kerl nicht misshandelst, da so nie Vergebung finden wirst.“ Die Kommandantin, der Antiker, nickte und sah es schließlich ein aber trotzdem würde sie nie zulassen, dass die Täter davonkämen. Aus diesem Grund, packten sie sich auch den Banker und warfen ihn grob auf einen Stuhl, um ihn besser verhören zu können.

Natürlich hatte auch er die Worte, der beiden Antikerinnen gehört, aber er dachte nicht mal im Geringsten daran, einfach mitzuspielen. Vor allem da er wusste, dass für ihn immer noch eine Menge Geld drin war, schließlich hatten Antiker einen gewissen Marktwert. Allerdings dachte er, dass er vielleicht noch frei kommen könnte, wenn er seine Karten richtig ausspielen würde. „Hören sie ihre Geschichte ist ja ganz nett, aber letztendlich wird es nichts bringen, denn auch andere sind hinter ihnen her. In gewissen Kreisen werden Unsummen für die Mitglieder ihres Volkes geboten, teilweise bis zu 10 Millionen Dollar.“ Telia schlug ihm einmal fest ins Gesicht. „Wir sind keine Sklaven, die einfach so, auf irgendwelchen Viehmärkten verschachert werden und wenn ich so was noch mal höre...“ Dem Banker war das egal, aber er wurde auch sauer. „In welcher Welt leben sie denn eigentlich, was mit euch passiert bestimmen einzig und allein die jeweiligen Kurse. Und wenn jemand für einen Antiker 10 Millionen hinlegt, um ihn sezieren zu können, dann ist das eben so, daran können sie nichts ändern.“ Noch bevor jemand von ST 1 was sagen konnte, griff Armelia den Hals, von dem schmierigen Kerl und packte fest zu. „Oh doch das können wir, zum Beispiel den Kapitalismus an nur einem einzigen Tag völlig in sich zusammenfallen zu lassen.

Dieses Virus dass ich vorhin in deinen Bankrechner habe laden lassen, ist darauf ausgelegt, an nur einem Tag alle Konten weltweit zu löschen. Gleichzeitig würden auch noch die Börsen abstürzen und der ganze Finanzsektor des Internets blockiert werden…“ Der Schweizer wurde arschfahl. „Was wagen sie nicht… die ganze Welt würde kollabieren…“ Armelia ließ das kalt. „Ich hab ihnen vorhin schon gesagt dass wir Antiker Kommunisten sind, wir haben noch nicht einmal Geld, oder sonstige Zahlungsmittel. Es ist mir also ziemlich egal, ob sie eine Wirtschaftskrise durchmachen oder nicht, da ich vom Kapitalismus nichts halte.“ Nun wurde auch ST 1, in Form von Jules aktiv.
„Also noch einmal wer steckt hinter der ganzen Sache und vor allem wo hat man Scipia in der ganzen Zeit festgehalten?“ Als Jules Griff demonstrativ zum Holstar ging und sie ihre Waffe ziehen wollte, bekam es der Banker doch mit der Angst zu tun. „OK, ich sag was ich weiß, aber ich verlange Immunität und außerdem Zeugenschutz, vor den Goa´Uld und…“ Franzi packte ihn am Kragen. „Moment mal, Goa´Uld... die haben wir erledigt…“ Die Antwort dauerte eine Sekunde. „Aber nicht vollständig, einige wenige konnten vor dem Krieg entkommen und die verstecken sich jetzt überall. Einer hat sich die Erde als Versteck ausgesucht und damit begonnen, im großen Stil Konzerne aufzukaufen und für sich zu nutzen.“ Jules packte ihn erneut am Kragen und war mehr als nur geladen während die anderen einfach nur wild diskutieren. „Ihr seit echt das allerletzte, am liebsten würde ich alle die mit den Goa´Uld kollaborierten, an die Wand stellen und erschießen lassen…“ Da ging Teal´C dazwischen, verneigte sich vor Jules. „Julia Tora, du solltest die Gefühle, unter Kontrolle behalten und sie erst dann ausleben, wenn wir den Goa´Uld gegenüberstehen.“ Sie nickte und trat einen Schritt zurück, so dass Teal´C dem Banker genau in die Augen sehen konnte… was diesem das Blut gefrieren ließ. „Und du wirst mir sagen welcher Goa´Uld es ist und wie viele Jaffakrieger er auf der Erde hat und zwar auf der Stelle.“ Nachdem der Bankmanager noch mal die Augen zusammen kniff, da er schon das schlimmste befürchtete, spuckte er es einfach raus. „Es ist… Baal.“ Schneller als jeder gucken konnte, gingen Jules und Vala, die bisher erstaunlich ruhig war, auf Ralf Sikerman zu. „Ganz ruhig, mein Guter.“ Der hatte, als er den Namen hörte, einen knallroten Kopf bekommen und wollt sich gleich den Banker richtig vorknöpfen. „Wo ist der Drecksack?“ Allerdings konnten ihn seine Freunde und die beiden Antikerinnen grade noch davon abhalten und zur Ruhe bringen. Daniel redete ruhig auf ihn ein. „Hör zu, wir werden ihn uns holen, aber spiel jetzt nicht verrückt, dass ist sinnlos und du wirst deine Kraft noch brauchen.“ Der Stabsfeldwebel ging wieder weg und kochte innerlich in einer der Raumecken, dabei warf er Tödliche Blicke auf den Banker. Dieser bemerkte dass und wurde immer unruhiger, weshalb er auch schließlich verriet wo sich Baal wahrscheinlich aufhielt.


Seattle, Randbezirk:

In dem Gebäude der Blackwater Sicherheitsfirma, gingen einige Söldner die schon gewohnten Runden auf und ab. Es handelte sich nur, um eine kleine Außenstelle der Firma, doch es gab hier einige Büros und einen Laborkomplex. Baal hatte eben nicht nur Banker, Manager und Anwälte in seinen Diensten, er war auch dabei eine Armee aus Söldnern aufzustellen. Sein Masterplan sah vor als erstes einige Firmen zukaufen, um die Wirtschaft zu kontrollieren und sie dann kollabieren zu lassen. Wenn dann die ganze Welt in einem wirtschaftlichen Trümmerfeld lag und die Menschen sich erhoben, konnte er eingreifen. Er könnte sich als Retter anpreisen und mit seinen Söldnern, die Regierungen erledigen, die es schaffen würden, die Unruhen zu überwinden. Plötzlich beamten sich mehr als ein Dutzend, schwer gepanzerte und bewaffnete Soldaten, aus der Prätorianischen Garde in die Korridore. „Waffen weg und auf den Boden legen.“ Ein Söldner feuerte auf den Prätorianer, der ihm nächsten stand, aber die Kugel verfing sich in dem persönlichen Schild. „Noch mal sagen wir es nicht… Waffen weg.“ Aus allen Korridoren rückten immer weitere Prätorianer vor und scheuchten die Gegner durch die blassen Gänge, bis in einen Konferenzraum. Nachdem sie dort jeden Söldner versammelt hatten den sie hier finden konnten, kam Telia vor um die Leute zu mustern. „Ich sage das jetzt nur einmal, also hört mir genau zu, dann lassen wir euch vielleicht sogar zu euren Familien nach Hause. Wir wollen nur Baal und alle Typen, die willentlich für ihn arbeiten, also sagt mir wo der Kerl ist und ihr könnt gehen.“ Plötzlich fingen die Wände, zu flackern an und erloschen danach ganz, weil es ein geschicktes Hologramm handelte. Dahinter kamen weit mehr als 200, auf das schwerste bewaffnete Söldner und auch Jaffa, zum Vorschein, die auf die Antiker zielten. Sie hatten auch noch schwere Stabkanonengeschütze bei sich und wurden von einem ziemlich fröhlich grinsenden Baal angeführt. „Aber bin ich doch da… und bevor wir endlos lang reden, legt ihr jetzt besser die Waffen weg da eure Schilde sicher nicht ewig halten. Sie mögen zwar beeindruckend sein, aber ihr seht hier nicht nur meine Männer, ich muss euch auch sagen, dass ihr auf einem Minenfeld steht.“ Ein paar Antiker, sahen besorgt auf den Boden, während der Goa´Uld, einen weiteren Schluck von seinem Drink nahm. „Und falls ihr denkt dass es nur ganz einfache Tau´Ri Minen sind, habt ihr sogar recht nur das ich die neuen MH 3 Modelle in den Boden einbauen ließ.“ Der Minentyp verhielt sich zwar wie eine normale Standartmine, doch der Sprengsatz war aus einem Plasma Bausatz.

Daher konnte eine fast viermal höhere Sprengwirkung erzielt werden, als es eine gewöhnliche Mine vermocht hätte. Neben Baal, kam Astarte zum Vorschein und hantierte wieder mal mit ihrem PDA herum, auf dem sie all ihre Daten hatte. „Gut diese gierigen Tau´Ri sind mir wirklich aller liebst, wir könnten die Antiker für mehr als 20 Millionen Doller pro Kopf verkaufen. Wenn wir nur genügend einfangen, würde dass die Finanzierung der Ölfirmen, in Dubai, recht einfacher gestallten lassen.“ Baal nickte zufrieden, als sich Telia meldete. „Hey ihr blöden Schlangenköpfe, aber ich glaub das wir auch was mitzureden haben, also legt jetzt die Waffen auf den Boden.“ Baal war darüber durchaus amüsiert. „Und was bringt grade dich dazu, in der Situation solche absurden Forderungen zu stellen, wo du dich in keiner guten Ausgangslage befindest?“ Aber auf solche einen Kommentar, hatte Telia nur gewartet, denn nach einem Kopfnicken von ihr enttarnten sich mitten im Raum drei Jumper. Sie kamen durch eine neue Phasenverschiebungsvorrichtung, der Antiker, in den Raum wo sie im Tarnmodus warteten. Sie kesse Antikerin trat einen Schritt vor. „Wenn ihr also nicht sterben wollt, legt ihr jetzt die Waffen nieder und ergebt euch, dann wird niemandem was geschehen.“ Gleichzeitig kamen noch weitere Prätorianer, aus den Jumpern und auch ST 1, gesellte sich zu den Männern und Frauen. Dabei musste sich Ralf Sikermann mehr als nur gewaltig zurückhalten dass er nicht gleich auf Baal losging und ihm den Hals umdrehte.

Die meisten Söldner, legten ihre Waffen nieder, als die Drohnen der Jumper, bereit waren und auf ihren Einsatz warteten. Baal selbst war davon so überrascht, dass er einen Moment brauchte bis er wieder zu sich kam und reagieren konnte. „Ich bewundere deine List Antikerin, aber du vergisst das ihr immer noch auf den Minen steht die auf meinen Befehl zünden.“ Da kam Sikerman vor und hang sich sein Gewehr um, da er Baal jetzt, mit den bloßen Händen erwürgen wollte. „Das geht mir am Arsch vorbei, du vorkommender Hurensohn, aber ich werd jetzt meine Frau und meinen Sohn rächen.“ Baal aktivierte seinen Schild. „Tja hättest du sie nur bei mir gelassen, dann wäre den beiden ganz sicher nichts passiert, aber du hast ja noch deine Tochter…“ Jetzt reichte es dem Stabsfeldwebel, er lud sein Gewehr durch und noch bevor ihn einer davon abhalten konnte, feuerte er auf Baal. „Ach ja, dann stirb ebenfalls...“ Zwar gingen die Kugeln allesamt auf dem Schild nieder, doch auch die Prätorianer nutzten die Gunst der Stunde und eröffneten das Feuer. Ihre Entladungen rissen einen Söldner, nach dem anderen, auf den Boden und die meisten von den übrigen ließen die Waffen fallen. „Ist ja gut, wir geben auf.“ „Nicht feuern.“ Die meisten gingen auf die Knie, da sie einsahen dass es besser war ins Gefängnis zu kommen als für Baal zu sterben. Allerdings übernahm ST 1 die Festnahmen, weil Telia und ihre Teams noch die ganzen Minen entschärfen wollten, oder besser mussten. Weiter vorn hingen kämpften Baal und Sikerman immer noch miteinander, wobei es aber eher aussah, dass sich der Goa´Uld amüsierte. „Sag mal wirst du nicht langsam müde auf meinen Schild einzuschlagen, ich jedenfalls könnte mir was Besseres vorstellen?“ Der Scharfschütze holte ein Messer hervor. „Nun, die Schilde sind doch durchlässig für langsame Objekte, oder hast du deinen bereits auf die neuste Version aufgerüstet?“ Währenddessen hatten sich alle Söldner und die Jaffa ergeben, während einige von ihnen eher in den Tod gehen wollten. Baal sah, dass er verlor und schickte eine Schockwelle los, die schleuderte seinen Gegner weit durch den Raum. „Versuch es ruhig wieder wenn du glaubst, dass du einen Gott töten kannst, bis dahin sage ich allen hier… Adios.“ Im nächsten Moment, ließen sich Baal und Astarte, mit einem Ringtransporter, aus dem Raum holen und wollten verschwinden. Sikerman, der das einfach nicht wahrhaben wollte, griff noch im Fallen zu seinem Messer und warf es auf Baal. Den aber verfehlte es, ziemlich knapp und traf stattdessen Astarte, direkt den Hals, sie fiel auf Grund der Wucht unter die Ringe. Dass ganze ging so schnell, dass Baal nicht mal mehr nach ihr sehen konnte und er ihren Kopf zurücklassen musste. In den folgenden Tagen, konnten mit den Daten aus dem PDA, von Astarte, mehrere Personen die mit Baal kollaborierten, verhaftet werden. Dabei gingen auch noch einige, ziemlich bekannte und bedeutende Personen aus Business und Politik in die Netze. Dabei nahmen die Ermittler weniger Rücksicht auf den Gesellschaftlichen Status wie es schon bei früheren Ermittlungen der Fall war.


Baal stand vor dem Fenster auf der Brücke seines Hatak und konnte es nicht fassen, dass seine Königin gefallen war. Nach alldem was er wusste, war sie wohl die letzte Goa´Uld Königin gewesen und damit auch jede Hoffnung verloren, die Goa´Uld zu erhalten. Die einzige Hoffnung welche es für Baal und sein Volk jetzt noch gab, bestand darin das einer von seinen Jaffa eine Königinnenlarve in sich trug. Aber da es sehr unwahrscheinlich war, da nur jede 1.000te Larve eine Königin ist, wollte Baal nur noch eines, Rache an Ralf Sikerman. „Du hast mir die Königin genommen, nachdem ich deine Frau und deinen Sohn töten ließ, das wirst du mit dem Leben bezahlen…“ Keiner seiner Jaffa wagte es sich, auf die Brücke zu kommen, da sie alle wussten, dass er jetzt zuallem fähig war. „Wartet nur Tau´Ri, wartet einfach nur…“ Er verfiel in mehr und mehr Selbstgespräche, weil er Astarte wohl doch mehr geliebt hatte, als es für einen Goa´Uld üblich war.
Und dem Grund würde es zwischen ihm und der Erde, in der Zukunft, zu noch hinterlistigeren Aktionen kommen…
Kapitel 16 by Atlan
6.16 Vor der Morgendämmerung…
von Colonel Maybourne



Der Gang durch das Sternentor lag erst ein paar Minuten zurück und schon bot sich dem ST 1 Team ein atemberaubender Anblick. Nicht nur, das sie in einer Atemberaubenden Stadt waren, die direkt an das Meer anschloss, es gab auch ein wundervollen Sonnenuntergang. Er tauchte die gesamte Gegend in ein einmaliges Licht und verlieh der Metropole mit all ihren Meisterwerken einen umwerfenden Glanz. Die Stadt, in der sie heut zu Gast waren, galt als ein wundervolles Meisterwerk vorchristlicher Architektur, des Mittelmeerraumes. Es waren eindeutig Minoische Bauwerke, aber es gab auch leichte Einflüsse des nahen Ostens in den Bauten zu bestaunen. Praktisch alle 50 Meter liefen sie unter zwei riesigen Stieren durch, die sich je zu einem Recht beeindruckenden Straßenbogen schlossen. Daniel war völlig aus dem Häuschen und machte dauernd Aufnahmen weil er kaum glaubte er würde noch auf Minoische Nachkommen treffen. „Hey, seht ihr die Stierpaare da hinten…“ Jules stieß ihm leicht in die Seite. „Daniel es sind überall Stiere… und wenn die noch länger ertragen muss dann sehe ebenso rot und mach was kaputt.“ Er sah sie beleidigt an. „Ist ja mal wieder typisch, dass du kein Verständnis für das kulturelle Erbe, von diesen uralten Völkern aufbringen kannst? Hast du denn eine Ahnung, wie überaus wichtig ihre Werke für die kulturelle Entwicklung der Menschen waren und auch immer noch sind?“ Sie hob nur beide Hände, da sie genau wusste, dass er jetzt eingeschnappt war, wenn es darum ging, seine Arbeit als weniger wichtig hinzustellen. In den letzten Jahren hatten einige konservative Kreise verlangt, dass die Archäologie im STK hinter die Militärs anzustellen sei. Währenddessen fiel Franzi etwas anderes auf. „Sagt mal Leute fällt euch bei den Menschen hier nichts auf, die sind alle so… schüchtern und ziemlich zurückhaltend.“ Mit der Beobachtung lag Franzi ziemlich richtig, weil sie von den Menschen ruhig empfangen und dabei kaum beachtete wurden. Die Männer trugen eine Art, von knielangem Rock und ließen den Oberkörper frei, die Frauen waren ebenso spärlich bekleidet. Deren Röcke waren kürzer und gingen gerade ein wenig, über ihr Gesäß hinaus, zudem trugen sie eine dünne Stopfrolle um ihre Brust. Von den Frauen wurden sie deswegen auch kaum des Blickes gewürdigt, während die Männer mal den einen oder anderen Blick riskierten.
Vala fand das schon fast unheimlich. „Sind die so schüchtern, oder tun die nur so…“ Grade als sie auf die Menschen zugehen wollte, wurde sie allerdings von Ralf zurück gehalten und wieder in die Reihe gezogen. „Hey, kommst du wohl wieder zu mir… ich kann es heute nicht noch gebrauchen, dass du uns wieder mal den Erstkontakt versaust.“ Sie schmollte ihn ein wenig an, während sie weiterhin durch die Straßen liefen und sich einem ziemlich großen Palast nährten. Er überragte alle Gebäude die sie bisher gesehen hatten und war allein schon wegen der vielen Stierstaturen, ein Highlight. Daniel holte sofort die Videokamera heraus, da ihm Fotos nicht mehr ausreichten um das auch noch alles einzufangen. „Wenn ich mir überlege, wie ich den arroganten Leuten, von der archäologischen Gesellschaft die Suppe versalzen kann… oh man.“ Das war eine direkte Anspielung darauf, dass sehr viele von Daniels Kollegen ihn immer noch für einen Grabräuber, anstatt Wissenschaftler hielten. Es war ein Grund warum zwischen Archäologen des STK, die ähnliches ertragen mussten und den übrigen eine Art von Eiszeit herrschte. Aber dass interessierte Daniel nun nicht wirklich, weil er noch alle Bauwerke gründlich filmte und sich auch viel Zeit dabei ließ. Währenddessen wandte sich Teal´C an Franzi. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass ich von dieser Welt schon mal gehört habe, vor sehr langer Zeit… Die Stiere kommen mir bekannt vor und es ist die Rede von einem Volk, dass einen seltsamen Brauch pflegen soll.“
Franzi blickte ihm geduldig in die Augen. „Weiß du denn sonst noch was, zum Beispiel ob dieser Brauch sehr gefährlich ist oder wie die Menschen sich dabei verhalten?“ Er schüttelte den Kopf. „Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen, aber ich werde mich bemühen meine Erinnerungen so schnell wie möglich, zurück zu erlangen.“ Sie nickte ihm noch einmal freundlich zu, ehe sich dass Team weiter auf den Weg in die Stadt machte, dem Palast entgegen. Vala versuchte zwar immer wieder mal, etwas von den Ständen mitzunehmen, aber das wurde von Ralf rasch unterbunden.Und so gingen sie einem wunderbaren Sonnenuntergang entgegen, da ihr Ziel in Richtung des untergehenden Sterns lag.

Orthalla:

Rodney McKay und Radek Zelenka beamten sich mit dem Asgard Kwasir auf die Spitze eines ziemlich hohen Turms. Er bot einen unglaublichen Ausblick, auf die Hauptstadt des Asgardimperiums, welche zurzeit auch die einzige Großstadt dieses Volkes war. Die Asgard wurden wegen derer Klonprobleme, in den vergangenen 1000 Jahren so dermaßen geschwächt, dass sie immer weniger wurden. Inzwischen waren nur noch etwa 3 Millionen am Leben, von denen die meisten in dieser Stadt lebten und arbeiteten. Kwasir hatte die beiden hier her gebracht, um ihnen einen kleinen Ausblick, auf die Größe des Volkes der Asgard geben zu können. Zelenka war von dem Anblick begeistert. „Wow die Stadt ist echt beeindruckend, aber warum hast du her gebracht, wo wir ja eigentlich schon mit der Arbeit anfangen sollten?“

Kwasir, dessen Erscheinungsbild sich, durch einen langen schwarzen Mantel und eine größere Statur, geändert hatte antwortete schnell. „Wir sind euch immer noch zu großen Dank verpflichtet, weil ihr Odin, aus seinem Gefängnis befreien konntet. Aus seiner DNS ist es gelungen, endlich wieder Körper für uns zu Klonen, die unseren massiv überlegenden Intellekt unterstützen. Ich fand es daher nur angemessen, dass ihr noch einen Blick auf die Stadt haben sollt die es zu retten gilt.“
McKay blickte allerdings ängstlich zu dem Geländer, weil er an Höhenangst litt, auch wenn er es nur ungern zugab. „Wie weit… geht es denn da herunter, ich frage nur falls ich mal dass Gleichgewicht verlieren sollte, was oft schneller geht…“ Kwasir konnte ihn jedoch beruhigen.„Verspüren sie keinerlei Furcht, wenn sie fallen, tritt ein Notfallprogramm in Kraft, dass sie in Sekunden wieder zurück beamt.“ McKay war davon zwar nicht überzeugt, aber ließ sich schließlich auch nichts mehr anmerken da ihr nächstes Ziel auf dem Flaggschiff der Flotte lag. Sie beamten sich zu Odin, der einen gleichwohl einen sehr langen, schwarzen Mantel trug und dass Kommando über die Flotte führte. Die Flotte bestand grad aus acht Kriegsschiffen die weit über dem Planeten warteten, während Kwasir wieder zurück beamte. „Ich grüße euch Rodney McKay und Radek Zelenka und bin ein wenig betrübt drüber, das der Ratsherr, der Antiker, euch nicht begleitet.“
McKay aber wank ab. „Na, wenn die was anderes vorhaben, soll das nicht unser Problem sein, wir schaffen das auch ganz sicher ohne sie…“ Glick, der ein Spezialist auf dem Gebiet der Nanotechnologie war, war leider verhindert, da er zu einem wichtigen Ratstreffen musste. Und auf die schnelle konnte auch kein weiterer Antiker aufgetrieben werden, der sich auf dem Gebiet genauso auskannte. Zelenka war deshalb etwas unsicher, auch da Rodney McKay der einzige, weitere Experte auf dem Gebiet für Nanotech war. „Ich bin mir hingegen nicht sicher, dass wir das noch rechtzeitig schaffen, aber wir sollten auf jeden Fall gleich anfangen.“ Odin wollte gerade etwas erwidern, als eine sehr wichtige Mitteilung von Thor hereinkam, der mit seinem Schiff draußen war. Er versuchte die Replikatorenflotte, durch Hit und Run Manöver abzubremsen, auch wenn das nur wenig bringen würde. „Vater, es gelang mir drei feindliche Schiffe zu vernichten, doch die anderen halten weiter auf unseren Planeten zu. Ihre Schilde hatten sich erneut angepasst und meine Waffen konnten keine Wirkung gegen die Veränderungen aufbringen.“ Odin nahm das sehr ruhig hin während McKay gleich laut aufschrie, weshalb der Asgard auch kurz zusammenzuckte. „Und können sie auch sagen wie sie die Schiffe platt gemacht haben, damit ich hier schon mal einen Ansatz habe?“ Thor machte große Augen und verzog bei diesem Ton auch leicht seine Mundwinkel, bevor er darauf antwortete. „Die ersten beiden Schiffe wurden durch meine Schiffswaffen soweit geschwächt, dass ich sie durch geschickte Manöver austricksen konnte. Sie kollidierten, wodurch sich ihre Schutzschilde aufbrauchten und sie schließlich auseinander brachen, ich habe noch die Trümmer beseitigt. Das dritte Schiff verfolgte mich über einige Sonnensysteme, aber es gelang mir, dass Schiff in einen Stern zu locken. Es wurde von dem Druck und der Hitze zerstört, aber ich musste mich aus taktischen Gründen schließlich zurückziehen.“ Odin und Zelenka waren ziemlich beeindruckt, während McKay nicht gerade glücklich drüber war und es auch zeigte. „Ja ist ja ganz schön, aber dass beweist nur, dass die Schiffe ausschließlich durch Hinterlistige Manöver beseitigt wurden. Oder hat einer von euch Grauköpfen, ne Idee, wie wir die Blecheimer hinhalten wollten, wenn sie über eurem Planeten auftauchen?“ Odin sah ihn verdutzt an. „Wie meinen sie das Doktor McKay?“ Der rollte nur mit den Augen. „Falls es doch länger braucht, die Replikatorenmasse zu Magnetisieren, werdet ihr sie solange hinhalten müssen…“ Er holte einmal tief Luft. „…ist zwar eigentlich ausgeschlossen, aber wenn Zelenka es nicht kapieren sollte und ich ihm alles zweimal erklären muss…“ Der funkelte den Kanadier nur empört an aber er wandte sich dann ebenfalls an Odin, um dem Kommandeur der Asgard eine letzte Frage zu stellen. „Wie würde denn euer Notfallplan aussehen?“ Odin dachte eine Sekunde nach.
„Wir haben zwei große Transportschiffe auf dem Boden bereit stehen um unsere Bevölkerung im Notfall zu evakuieren. Außerdem können alle Kriegsschiffe aus dem Orbit noch weitere Asgard an Bord beamen, um dann eine neue Heimat zu suchen.“ Das reichte McKay, er ging zusammen mit Zelenka zu dem Labor des Schiffes, während Odin auf der Brücke blieb. Er war eben noch nie, ein großer Wissenschaftler gewesen und wollte lieber seine Flotte, noch mal genau instruieren.


ST 1 durchschritt eben grade die Empfangshalle, des riesigen Gebäudes, um vom Hofstaat mit Getuschel empfangen zu werden. Die Menschen kamen nicht näher, aber redeten hinter vorgehaltener Hand, über das Team und musterten sie interessiert. Die Teammitglieder hingegen liefen direkt auf einen, besser gekleideten Mann zu, der hier ein höheres Amt zu bekleiden schien.„Willkommen Fremde, ich bin Miros, der Hofkanzler unseres Königs und heiße sie hier in der Hauptstadt unseres Reiches willkommen. Doch bevor ich sie zu unserem Gebieter vorlassen kann, muss ich wissen wer sie sind und wie ihre Absichten lauten.“ Daniel trat einen Schritt vor, verneigte sich leicht. „Seit ebenfalls gegrüßt, mein Name ist Daniel Jackson, dass sind Julia Tora, Teal´C, Vala Mal Doran, Franziska Rust und Ralf Sikerman. Wir kommen von einer Welt die Erde heißt und sind auf der suche nach Freundschaften sowie Handelsbeziehungen.“

Der Kanzler war erfreut, da er lächelte. „Handel klingt immer gut, aber ich frag, mich was wir euch bieten könnten, unser Planet kann nur mit Erzen und edlem Marmor dienen.“ Das rief Franzi auf den Plan. „Wir wären an einem Erz interessiert, das sich Trinium nennt und von dem es beeindruckende Vorkommen auf eurem Planeten geben soll. Außerdem bieten wir unsere Hilfe, gegen die Ori an, falls diese schon auf eurer Welt gewesen sein sollten.“ Die Miene des Hofkanzlers erhellte sich immer mehr und er wies sie an, ihm zu folgen weil er sie gleich dem König präsentieren wollte. Auf dem Weg zum Thronsaal kamen sie wie schon auf den Straßen, an gewaltigen Statuen die Stiere zeigten, vorbei. Dabei erklärte ihnen der Kanzler genau, was es damit auf sich hatte und wie sich dieser Planet in all den Äonen kulturell entwickelte.
Als sie in den Thronsaal hereinkamen erwartete sie der übliche Prunk, der bei den Völkern die noch Vorchristlich lebten, eben vorkam. Die Innenwände waren mit goldenem Schmuck verziert, abgesehen davon das sie mit Marmor ausgekleidet waren. Der König selbst saß in einem Thron aus Silber und Brillanten, aus seinen Seiten räkelten sich mehrere leicht bekleidete Frauen. Und da die offenbar nur eine einzige Aufgabe hatten, ihren Herrscher anzuhimmeln, war Jules darüber nicht sehr erfreut. „Man, der Kerl muss ja ganz sicher an Minderwertigkeitskomplexen leiden, dass dort vorn ein halbes Dutzend Weiber liegen…“ Allerdings hatten die Worte nur Ralf und Teal´C gehört, da es sonst ganz sicher, einen ernsten Zwischenfall gegeben hätte. Währenddessen wurde ST 1 vom Hofkanzler vorgestellt, welcher sie in ziemlich hohen Tönen seinem Herrscher anpries. „… und so kommen diese Fremden um zu handeln und Schutz vor denen zu bieten, die all das hier zerstören wollen.“ Der König der Tores hieß, schritt von dem Thron und ging schnurgerade auf Franzi zu, blickte sie einige Sekunden an. „Und du bist wirklich die Anführerin…oder wollen deine Vorgesetzen mich nur auf die Probe stellen und meinen Humor testen?“ Franziska Rust die solch einen Spruch schon erwartet hatte, rollte mit den Augen und gab eine passende Antwort auf den Kommentar. „Ja, ich bin ihre Anführerin, weil in der Region unseres Planeten von dem wir abstammen, die Frauen gleichberechtigt sind.“ Das ließ Tores zu einem kurzen Lachen hinreißen, jedoch besann er sich schnell wieder, wenn er weiterhin einen spöttischen Blick zeigte.
„Wie dem sei, gehen wir in einen Ort, wo wir ungezwungener miteinander diskutieren, in dem hier Palast haben die Wände oft Ohren.“ ST 1 folgte dem König, der von vier seiner Leibwachen eskortiert wurde und so gingen sie, zu einem sehr elegant eingerichteten Arbeitszimmer. Und nachdem Tores gesehen hatte, dass im ST 1 Team, Frauen eindeutig etwas mehr zu sagen hatten, ließ er sie fürstlich verwöhnen. Gleichzeitig behielt er das Geheimnis, über einen Brauch für sich, über den seine Dienerschaft auch noch zu Schwiegen hatte.


Die Flotte von Odin stand in einer festen Formation nebeneinander und wartete drauf, dass die Replikatoren aus dem Hyperraum kamen. Auch wenn sie kaum Hoffnung hatten, sie mit ihren Schiffswaffen zu besiegen, so durch diese neuartigen Antikertechnologien. Odin, der grade an der Hauptsteuerkonsole seines Schiffes stand, sah wie McKay und Zelenka auf die Brücke kamen. „Habt ihr einen Bericht über eure Fortschritte anfertigen können, oder ist dass neue Programm schon beendet worden?“ In dem Augenblick wo der Kanadier was sagen wollte, heulte ein kurzer und schriller Ton auf und verwies damit auf ein Hyperraumfenster. Es öffnete sich direkt, vor dem Schiff, von Odin und spie ein weiteres Kriegsschiff der Asgard aus, das auf sie zuhielt.
McKay hatte zuerst Bedenken. „Und was, wenn das Replikatoren sind, die mal eben eines von euren Schiffchen übernommen haben, wie ein Trojanisches Pferd?“ Odin verstand zwar diese Anspielung nicht, aber er antwortete trotzdem auf der Stelle, da dass aus seiner Sicht Blödsinn war.„Jedes Asgardschiff verfügt über ein einmaliges Warnsystem, welches sofort anzeigt wer grad dass Kommando hat. Es ist deshalb vollkommen ausgeschlossen, dass Replikatoren es steuern, ohne dass wir davon erfahren würden, Doktor McKay.“ Sekunden darauf beamte sich Thor auf die Brücke.„Seit gegrüßt, auch wenn ich schlechte Nachrichten mitbringe, denn mir sind elf Kriegsschiffe gefolgt, die hier bald eintreffen.“ Er blickte an seinem Vater vorbei und suchte den Blickkontakt mit McKay, da er sich über die Fortschritte informieren wollte. „Wie weit sind sie mit ihrer Arbeit vorangeschritten, dieses Magnetisierungsprogramm ist von Nöten, sobald die feindliche Flotte eintrifft.“ Rodney versuchte noch, etwas herumzudrucksen. „Nun wir sind da auf ein kleineres Hindernis gestoßen… die Antiker hatten es leider versäumt eine Back Up Sicherung einzubauen.
Und wenn wir es nun so losschicken wäre es möglich dass die Replikatoren sich anpassen und alles ist umsonst gewesen.“ Thor verstand das Problem, als sich Zelenka meldete. „Das soll nicht heißen dass wir aufgeben, jedoch müssten sie uns noch etwas mehr Zeit geben, um das Problem zu beheben.“ Odin war damit einverstanden. „Ich sehe das genauso und deshalb werden sie auf den Planeten beamen, um dort in Sicherheit weiterarbeiten zu können. Wir werden die Replikatoren solang aufhalten, bis sie ihre Arbeit beendet haben und sie damit schließlich besiegen.“ McKay hob noch einen Finger, um was zu sagen, aber Odin schickte ihn auf den Planeten, um ungestört weitermachen zu können. Da wurde er von Thor auf mehrere Hyperraumfenster aufmerksam gemacht die sich direkt vor der Asgardflotte öffneten. „Vater, sie sind eingetroffen.“ Elf Kriegschiffe der Replikatoren, die völlig aus den Bausteinen bestanden und außerdem eine Röhrenform besaßen, bezogen Position. Sie reihten sich alle auf einer Linie ein, während die Asgard sich versetzt positionierten, da sie einander Deckung geben wollten.


Nachdem sie einige Stunden mit dem König verhandelt hatten, war es an der Zeit dass sie eine Pause einlegen mussten. Und da die Sonne schon untergegangen war, bot ihnen der König an, als Staatsgäste in seinem Palast zu übernachten. Das Team nahm den Vorschlag auch an, zum einen, da sie Morgen nicht extra wiederkommen wollten, da das zu lange dauern würde. Der zweite Grund, war auch nicht wirklich zu verachten, weil der Palast eine wahre Schönheit unter den Bauwerken darstellte. Und laut des Königs, sollten sie in den allerbesten Quartieren nächtigen, welche sein Palast zu bieten hatte. Besonders Franzi und Vala wollten ein einziges Mal eine richtige Prinzessin sein, wenn es nur für eine Nacht sei… Sie folgten einer jungen Dienerin die sie durch die Korridore vom Palast führte, die kein Ende zu nehmen schienen. Sie senkte leicht den Blick. „Es tut mir ja leit, aber nach einer alten Tradition, nächtigen Männer und Frauen in getrennten Quartieren, außer der König verlangt nach ihnen.“ Dabei zeigte sie den drei Damen an, dass sie nach links gehen sollten und die Herren, mussten sich nach rechts begeben. Vala sah etwas enttäuscht aus. „Schade und ich dacht schon, dass ich heute Abend mit Daniel und Ralf, noch ein wenig Spaß haben könnte, aber nein…“ Die beiden mussten sich zusammen reißen nicht loszulachen, während die Dienerin mit einem hochroten Kopf vor ihnen stand. „Es tut mir leit, aber ich muss auf die Einhaltung der Traditionen bestehen, weil ich sonst eine Meldung machen müsste.“ Daniel beruhigte die Frau. „Keine Angst, meine Begleiterin hat nur ihren seltsamen Sinn für Humor, durchblicken lassen und meinte es nicht so.“ Dabei sah er Vala mahnend an, die seufzend verstand. „Ja dass war nur ein Spruch gewesen, ich werde natürlich in meinem Quartier bleiben und auf keinen Fall was Dummes machen.“ Und als die Dienerin schon erleichtert aufatmete, umzogen Valas Mundwinkel ein ganz feines Lächeln, was auf mehr hoffte. Aber sie ging hinter Jules und Franzi her und dachte auch schon mit den beiden etwas Spaß zu haben, zumindest mit Franzi. „Hey Mädels, wie wäre es wenn wir noch ne Runde Stripppoker spielen, oder wir veranstalten eine Kissenschlacht…“ Während Franziska nur mit dem Kopf schüttelte und auch nicht weiter drauf einging, kam von Jules eine kleine Kopfnuss. „Wohl heute Morgen zu heiß gepudert… ich werd hier garantiert kein Stripppoker spielen und ich will auch nicht wissen, wer uns gerade beobachtet.“ Vala schmollte ein wenig, was natürlich gespielt war und zog sich dann ganz langsam und vor allem lasziv die Kleidung aus. Dabei brachte sie Franzi, ganz schön ins Schwitzen, die als überzeugte Lesbe nur ganz schwer wegsehen konnte. „Du bist so gemein…“ Jules sah die beiden nur süffisant an, während sie sich, in einen der riesigen Diwane, legte und über Franzi lächelte.„Ich hatte immer gedacht, dass du und Jolinar es nicht ganz so genau mit der Treue nehmt und öfters mal fremd nascht.“ Franzi rollte mit den Augen. „Ja, dass kommt hin und wieder vor, aber dann weiß die andre es immer und ist einverstanden oder sie macht mit.“ Und während Jules darüber noch ein wenig feixte, versuchte Franzi, ihren Kopf wieder frei zu kriegen und drehte sich um. „Verdammt noch mal, warum laufe ich bei ihr immer nur auf… sie kann ja manchmal echt ein echt gemeines Biest sein…“ Schließlich legte sich die Teamführerin, in ein weiches Kissen und versuchte zu schlafen, aber vor allem nicht an Vala zu denken. Denn obwohl sie ihre Geliebte Jolinar vor den Altar führen wollte, konnte sie sich bei so solch schönen Frauen nur schwer zusammenreißen. Nachdem die drei eingeschlafen waren, kamen in der dunkeln Nacht mehrere vermummte und kräftige Personen, die sie wegbrachten. Erstaunlicherweise schliefen alle drei Frauen so fest, dass sie von der ganzen Aktion nicht mal dass Geringste bemerkten. Die gesamte Aktion, dauerte nicht einmal länger als drei Minuten und danach sah das Quartier wieder so aus, wie vorher.


Die Replikatoren warteten überraschenderweise ab, da sie die genaue Stärke der Asgard, noch nicht analysiert hatten. Und aus den früheren Kämpfen wusste man, dass die erst angreifen, wenn sie alle Fakten ihrer Feinde genau studiert hatten. Aber diese Zeit nutzte den Asgard, die nur warten mussten, bis MaKay und Zelenka mit ihrem Programm fertig waren. Aber der Stillstand der Waffen war schließlich vorbei und die Replikatoren ergriffen als erstes die Initiative, in einer Flucht nach vorn. Sie feuerten eine volle Breitseite Torpedos, die aus Bausteinen bestanden und die Hüllen, aller Asgardschiffe, durchdringen sollten. Odin bemerkte sie als erstes. „Flottenkommandeur an alle Schiffe, feuert die neuen Waffen ab und geht anschließend sofort auf Ausgangspositionen zurück.“
Mit den Waffen waren einige Nachbauten des Antikersatelliten, aus Atlantis gemeint, die aber noch nicht vollkommen waren. Trotz allem erhofften sich die Asgard einiges davon, auch wenn diese Waffen, noch den einen oder anderen Aussetzer vorwiesen. Thor meldete sich bei Odin. „Vater ich finde wir sollten diese Geschosse erst noch näher rankommen lassen, um den Feind in Sicherheit zu wiegen. Bei früheren Gefechten hatte es sich gezeigt dass dann sie voreiliger angreifen, als würden wir sie gleich attackieren.“
Odin dachte eine Sekunde nach. „Ich bin einverstanden.“ Die Torpedos mit den Bausteinen kamen sehr schnell näher und die Asgard blieben ruhig, was die Replikatoren verwirrte. Mit erhöhter Computerleistung, versuchten sie zu analysieren, warum es gesamte Asgardflotte in den Stillstand versetzt hatte. Odin kam es natürlich mehr als nur gelegen, konnte er so auf einen zusätzlichen Vorteil bauen den er vorher nicht hatte. „Thor, du wirst mit deinem Angriffsflügel gleich alle Bausteinprojektile zerstören, während es mein Flügel mit der Flotte aufnimmt. Aber schlag nicht frühzeitig los, wenn meine Taktik aufgehen will, müssen alle unsere Schiffe zur genau selben Zeit feuern.“ Thor bestätigte das. „Ich habe verstanden und warte auf deinen Befehl.“ In der Zwischenzeit, kamen die Projektile immer näher und waren schon vor den Schildblasen der Flotte, als Odin den Befehl gab. „Jetzt.“ Thors Geschwader, dass aus vier Kriegsschiffen bestand, erledigte mit kontinuierlichem Feuer alle Geschosse. Zugleich bohrten sich die neuen Energierichtstrahlen, aus Odins Kriegsschiffen, in die Schiffe des Replikatoren. Dadurch dass sie ihre ganze Rechenleistung auf die Analyse der Asgardtaktik verschwendeten verloren ihre Schilde etwas an Energie. Die Entladungen richteten gewaltigste Schäden an und sprengten die Blöcke auseinander, was die Schiffe komplett zerstörte. Die sechs Schiffe die aber nicht getroffen wurden, weil dafür die Feuerkapazitäten der Asgard nicht ausreichten, zogen sich erstmal zurück. Sie gingen auf einen sicheren Abstand, um erst einmal zu analysieren, warum sie recht schnell besiegt werden konnten. Odin ließ die Schiffe auch nicht verflogen, da er es erstens, für eine Falle hielt und er zweitens weiter Zeit schinden wollte.

Die Replikatoren waren inzwischen mehr als halbe Stunde außer Feuerreichweite gewesen, da ihre Ausfälle wohl doch bedeutender waren. Odin nutzte die Zeit ebenfalls und ließ alle Asgardwissenschaftler daran arbeiten noch weitere Schwachpunkte zu finden. Sowohl er als auch Thor wussten genau, dass die Replikatoren gerade damit beschäftigt waren ihre Schilde anzupassen. Und beide wollten versuchen, ihre Schilde zumindest für einen längeren Zeitraum mit Energie versorgen zu können. Odin rief gerade Thors Schiff. „Kannst du dich um die weiteren Scans der Replikatorenflotte kümmern, ich seh mal nach wie weit die Menschen gekommen sind.“
Thor wollte antworten als es eine Alarmmeldung gab, die anzeigte, dass die Feinde wieder auf dem Vormarsch waren. „Vater sie kommen wieder, ich werde mich der ersten Welle annehmen und versuchen sie von unserer Welt fernzuhalten.“ Odin war einverstanden, auch wenn ihm da schon Übles schwante, weil die Replikatoren ohne einen Vorteil nie angreifen würden. „Ja, aber sei vorsichtig Thor.“ Und die Vorsicht war auch berechtigt, da die Replikatoren sofort das Feuer eröffneten, aber es waren diesmal ihre Energiewaffen. Sie gingen auf den Asgardschutzschilden nieder und schwächten alle gewaltig, während deren neuen Waffen kaum Wirkung zeigten. Die Replikatoren konnten ihre Schildphalanx anpassen und wurden so kaum beschädigt, wenn es auch den einen oder anderen leichten Treffer gab.


Die drei Frauen wachten ziemlich langsam, aber beinah gleichzeitig, aus ihrem Schlaf auf und waren zuerst verwirrt. Was sie nicht wussten war dass ihnen jemand auf dem Empfang ein Schlafmittel in die Drinks gegeben hatte. Und so war die Erkenntnis, in einem völlig unbekannten Raum aufzuwachen, auch verwirrend und erschreckend für die Damen. Das Zimmer war fast so groß wie das bisheriges, aber stattdessen sah es ja fast, wie eine etwas bessere Gefängniszelle, aus. Vala machte als erste große Augen. „Verdammt, wo sind wir…“ Jules griff demonstrativ zur Waffe am rechten Bein, bis sie realisierte, dass sie grade gar keine bei sich trug. „Keine Knarre und wir wurden verschleppt das ist ja ganz toll, fehlt nur noch, dass jetzt einige Sklaventreiber auftauchen.“ Franzi versuchte sie zu beruhigen. „Mal ganz sachte Ladys, seht euch mal in dem Raum um, oder kommt euch das wie eine Zelle im Knast vor?“ Als sie sich mal genau umsahen konnte man dass nicht behaupten, weil außer den Vergitterten Fenstern alles recht edel aussah. Es gab Stoffe und Teppiche, die von den Wänden hingen und auf dem Boden standen mehrere reich dekorierte Diwane. Zudem hangen, an den Wänden, goldene Schmuckstücke und auf allen Tischen standen einige Vasen, die aufwendig gestaltet waren. Vala war deswegen auch nicht mehr so besorgt. „Na, vielleicht haben wir sogar noch Glück und der König hat uns hier in seinem persönlichen Harem einsperren lassen…“ Jules ah sie ganz entsetzt an. „Wie kommst du denn darauf?“ Vala Mal Doran machte jedoch eine einladende Geste, um den Raum faktisch einzufassen und grinste sie alle herausfordernd an. „Nach was sieht das hier für dich wohl aus… und warum sind unsere Männer nicht hier, dabei werd ja schon ganz wuschig…“ Jules rannte, fast in Panik zur Tür und rüttelte dran, jedoch war sie ganz erwartungsgemäß fest verschlossen und rührte sich keinen Zentimeter.„Das ist ja echt spitze… wir sind in einer Falle und jeden Moment könnte eine, ziemlich wilde Horde notgeiler Prinzen zu Besuch kommen…“ Und weil Vala laut darauf lachen musste, konnte sich auch Franzi nicht wirklich zurück halten und äußerte ihre sündigen Gedanken. „Ich bitte aber um Prinzessinnen…“ Im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür, zwei schon ältere etwas Frauen kamen dann rein und blieben im Eingang stehen. „An eurer Stelle, wäre ich sehr viel vorsichtiger mit dem, was ich mir wünsche, weil Wünsche schneller in Erfüllung gehen, als man denkt.“ Franzi musterte die Frau streng. „Haben sie uns hier einsperren lassen und wenn ja, dann verlange ich sofort zu wissen, warum sie das getan haben.“ Und Jules setzte gleich noch mal nach, ehe die Damen auf die Frage von Franzi, auch nur eine Antwort geben konnten. „Und wenn sie uns jetzt nicht gehen lassen dann können sie sich die Handelsbeziehungen dort hin stecken, wo die Sonne niemals scheint.“ Die Anführerin der Fremden hob beide Hände, da sie auch etwas sagen wollte und sich zudem entschuldigen musste. „Hören sie ich weiß wie das aussieht, doch dass ist nur zu ihrem Besten, weil unser König mal wieder nicht nachgedacht hat. Ich habe die Endscheidung sie wegzusperren, eigenmächtig getroffen, weil ich glaube, dass da einiges ist was sie nicht verstehen.“ Franzi forderte sie auf, mehr zu sagen. „Ich höre.“ Die Frau setzte sich zu ihnen. „Ich ließ sie hier einsperren, da heute am Sonnenaufgang ein Initationsritus für unsere Männer stattfindet, an dem jeder Teilnimmt. Laut dem Ritus sind alle Frauen verpflichtet, sich von den Männern bis zum Sonnenuntergang begatten zu lassen.“ Jules fielen die Kinnladen runter. „Was…und wenn eine nicht will…“ Die Frau sah sie mit einem Lächeln an. „Aus dem Grund sind sie ja in dem Raum, weil ein Verwehren den Frauen nicht erlaubt ist, es sei denn sie hat einen guten Grund.“ Franzi fragte vorsichtig an. „Und was wäre das?“ Die Antwort kam schnell. „Die einzigen Frauen die eine Paarung ablehnen dürfen sind Kranke, Schwangere, Jungfrauen und natürlich Priesterinnen, die alles überwachen. Und damit die Beziehungen zwischen unseren Welten nicht belastet werden, habe ich hier her gebracht, da ihr auch nicht ablehnen dürftet.“ Jules protestierte natürlich. „Aber das ist Vergewaltigung.“ Die alte Frau stimmte ihr zu. „Da hast du Recht und an jedem anderem Tag im Jahr, würden die Männer auch bestraft, aber nicht an diesem Tag. Das Ritual findet eben einmal pro Jahr statt und da müssen die Frauen durch, doch zum Glück gibt es auch einen Ritus für die Frauen…“ Die drei atmeten erleichtert aus, selbst Vala war nicht wohl bei dem Gedanken, fast einen Tag die Beine breit machen zu müssen. Und so mussten sie in diesem Raum bleiben bis dieses seltsame Ritual zu Ende gegangen war, aber sie würden sicher nicht raus gehen. Was aber mit Daniel, Teal´C und Ralf war, dass wusste keine der Damen weil sie sich nur den Frauen des Teams angenommen hatten.


Der Kampfverlauf verlief immer schlechter, für die Asgard, welche schon vier Schlachtschiffe verloren hatten. Die Übermacht der Replikatoren und deren stärkeren Waffen waren Grund genug, dass sie die Asgard zurückdrängen konnten. Allerdings waren Thor und Odin auch nicht vollkommen untätig gewesen und daher gelang es ihnen, zwei Feindliche Schiffe zu zerstören. Thor sah gerade auf unzählige Torpedos mit Bausteinen, die sich aus allen Schiffen lösten und auf sie zuhielten. „Sie greifen jetzt den Planeten an, wenn wir nicht etwas unternehmen, dann wird von unserem Volk nichts mehr übrig bleiben.“ Odin sah das ebenso. „Warte einen Moment.“ Er unterbrach die Verbindung um eine neue aufzubauen; diesmal rief er den Planeten, um sich bei McKay und Zelenka zu melden. „Wie weit sind sie mit ihrer Arbeit gekommen?“ Zelenka antwortete als erster. „Wir sind fast so weit, aber ich glaube…“ Da wurde er auch schon unterbrochen. „Was mein inkompetenter Kollege sagen will… wir bräuchten noch drei Minuten, dann haben wir es sicher geschafft.“ Und während Zelenka nur mit seinen Augen rollte, war Odin teils erfreut jedoch auch besorgt, weil das Zeitfenster ziemlich knapp war. „Dann muss ich sie nicht daran erinnern, dass die Torpedos mit den Blöcken, schon gleich auf dem Planeten einschlagen werden?“ McKay bekam ein fahles Gesicht. „Was, warum erfahre ich dass erst jetzt?“ Und während der Kanadier ganz hysterisch wurde, wahrte Odin seine Gelassenheit mit der die Asgard berühmt wurden. „Sie haben bisher nicht danach gefragt, aber ich nahm an dass ihnen die Informationen bei der Arbeit helfen könnten.“ McKay war geistig allerdings, schon wieder an einem anderen Ort und begann grad damit, auf Zelenka einzuprügeln. „Nein, nein, nein sie Stümper, wo haben sie denn ihren Doktortitel gemacht… muss man denn alles selbst erledigen? Wenn sie dass so verknüpfen, dann fliegt es uns um die Ohren und ich darf alles wieder, allein wie auch sonst, zusammenkratzen.“ Zelenka ließ sich das nicht gefallen. „Was denken sie überhaupt, wer sie sind, oder glauben sie das sie der einzige Mensch sind der einen Akademischen Titel trägt?“ McKay wollte noch darauf antworten, doch dazu kam er nicht mehr, nachdem er spürte wie es in der Ferne gewaltig krachte. „Was…?“ Und im selben Moment schlugen die Torpedos der Replikatoren, im Umland der Stadt ein und gaben mehrere Erschütterungen von sich. Die Wände wackelten gewaltig, weil ein paar von den Geschossen in der Stadt heruntergingen um sich sofort replizierten. In Windeseile wurden aus den Torpedos dutzende Roboterspinnen die damit begannen, sich in die Gebäude herein zubeißen.
Zelenka sah seinen Kanadischen Kollegen verängstigt an. „Ja, verdammt noch mal McKay, wir werden bombardiert, warum funktioniert dieses verflixte Programm nicht wie es soll?“
Kurz bevor auch Rodney am Verzweifeln war, hatte er es plötzlich und alles lief wie er es von Anfang an gewollt hatte. „Na bitte, klappt doch, man sollte eben nie einen genialen Wissenschaftler unterschätzen, oder sagen, dass ich so was nicht schaffe.“ Im selben Moment schickte er dass Programm an Odin, bevor er sich unter einen Tisch hockte um nicht von Trümmern erschlagen zu werden. Radek Zelenka tat es ihm nach und auch, wenn er es niemals zugeben würde, aber letztendlich war McKay der bessere Wissenschaftler. Den Gedanken behielt er dann aber für sich, weil McKay sonst, bei seinem Ego für alle Zeiten und bei jedem Anlass unausstehlich geworden wäre.
Odin gab weiter Befehle in seine Steuerung ein, aber langsam, verließ auch ihn der Glaube, an einen glücklichen Ausgang. Zwar hatten die Asgard kein zusätzliches Schiff verloren, aber alle über die sie noch verfügten waren schwer beschädigt. Allein Thors Schiff hatte mehr als die Hälfte, der Waffenbanken verloren, ein weiteres driftete in Richtung des Planeten. Da kam schließlich dass Programm vom Planeten und Odin war zum ersten Mal dankbar, weil er kurz davor stand, zu resignieren. „Thor, die Menschen sind fertig geworden, ich sende nun das Signal, halte dich bereit, danach die restliche Masse zu zerstören.“ Der bestätigte das und konnte nun mit ansehen, wie ein ziemlich massiver Energieimpuls vom Schiff seines Vaters kam. Die Impulse sorgten dafür, dass alle Bausteine miteinander verschmolzen, nachdem sie vorher Magnetisiert wurden. Diese Anziehungskraft war derart stark dass selbst die Bausteine auf dem Planeten ins Weltall gezogen wurden. Dort verschmolzen sie zu einer einzigen Masse, die entfernt, an eine gewaltige Blase erinnerte und dann erstarrte. Thor ließ es sich nicht nehmen und zerstörte die riesige Replikatorenmasse, durch einige recht gut gezielte Schüsse. Damit war die Gefahr abgewandt, aber die Schäden der Asgard waren gewaltig und überhaupt nicht richtig abzumessen. Große Teile der Hauptstadt lagen in Trümmern und vom Status der Flotte, wollte man erst gar nicht reden wollen.


Franziska, Julia und Vala standen vor einem Gitterfenster und betrachteten die Orgien, welche gerade auf den Straßen von statten gingen. Und als Orgien konnte man das auch regelrecht beschreiben, denn bei dem, was dort unten los war, verblasste sogar das alte Rom. Teilweise kümmerten sich mehr als fünf oder sechs Männer um eine Frau und fast sah es auch so aus, als würden einige Damen es genießen. Zwar konnten sie nichts dagegen machen, doch statt sich zu wehren, ließen sie es einfach über sich ergehen… Einige Frauen waren recht gelangweilt und zählten schon die Sekunden, bis Sonnenuntergang, andere aber machten aktiv mit.
Jules schüttelte darüber nur den Kopf. „Wenn ich daran denke, dass ich mich da unten dermaßen erniedrigen müsste, ich glaub, dann würde ich mich erschießen.“ Vala sah das ein wenig anders.„Hey, komm schon, einen ganzen Tag sich… verwöhnen zu lassen, ist zwar schon heftig, aber gegen ein oder zwei Stunden…hm…“ Jules schüttelte nur den Kopf. „Ich will deine verdorbenen Gedanken erst gar nicht hören, denn ich bin Glücklich verheiratet und liebe meinen Mann.“ Vala wollte was sagen, aber Franzi kam ihr zuvor. „Ich glaube dass da unten wäre selbst mir und Jolinar noch zu viel… aber mal was anders, hat eine ne Idee, was mit den Männern ist?“ Jules blickte betroffen zu Boden, während Vala sündig vor sich pfiff und dran dachte, dass die drei es sicher im Moment gut haben würden… Und gewissermaßen hatten sie damit Recht, da alle drei von einigen Frauen regelrecht um den Finger gewickelt wurden. Aber was sollten diese auch schon groß machen, wenn sie von fast einem dutzend entkleideter Damen umtanzt wurde… Was die Erdenmenschen nicht wussten war, dass es in den nächsten Tagen, inoffizielle und so genannte „Weibertage“ gab. Die meisten Frauen schnappten sich die Männer, von der Straße und ließen sie für einige Tage als Diener knechten. Zwar waren die Aktionen offiziell nicht erlaubt, aber so gut wie keiner der Männer zeigte dass bei den Behörden an…
Kapitel 17 by Atlan
6.17 Hier kommen die Bräute
von Atlan und Colonel Maybourne



GBN, der interstellare Nachrichtensender, war auf Sendung und begann sogleich mit einem Thema, das in letzter Zeit immer häufiger von den Journalisten ausgeschlachtet wurde. „Guten Tag, meine Damen und Herren, zur „VIP-Stunde“, der Stunde, die wir uns jeden Tag für sie nehmen, um über Berühmte Persönlichkeiten zu sprechen“, begann die Moderatorin der Promi-Sendung. „Nun steht es endgültig fest: Oberstleutnant Franziska Rust und ihre langjährige Lebensgefährtin Rene Meyer, die ebenfalls Wirtin der Tok‘Ra Jolinar ist, werden sich in Kürze das Ja-Wort geben, nachdem die Trauung vor einigen Wochen verschoben werden musste. Die Trauung wird im Rathaus von Berlin, das vor kurzem vollendet wurde, stattfinden.“ Es wurde nun ein Bild eingeblendet, auf dem man Franzi und Rene sah, wie sie sich küssten. „Wir konnten für sie, die Zuschauer, einen kurzen Blick auf die Gästeliste werfen und es ist sicher, dass sich jede Menge Prominente ein Stell-dich-ein geben. Wir werden sie natürlich darüber auf dem Laufenden halten.“
Es war vier Monate zuvor gewesen, dass Franziska Rust und Rene Meyer sich verlobten, wie sie es sich bei Ausbruch des Goa‘Uld Krieges versprochen hatten. Seit diesem Zeitpunkt war die bald anstehende Hochzeit und die Einzelheiten eben dieser, den Medien mindestens jeden dritten Tag einen kleinen Artikel, oder Bericht wert. Böse Zungen beschwerten sich schon, dass um die Eheschließung eines Oberstleutnants mehr Wind gemacht wurde, wie über die von Prinzessin Diane. Nun dauerte es nicht mehr lange bis die beiden vor den Traualtar treten würden.


Franzi saß mit ihren Teammitgliedern in der Messe des STK und gemeinsam redeten sie über die anstehende Hochzeit, bei der natürlich alle anwesend sein würden. „Hast du dir jetzt überlegt, ob du in Kleid oder Uniform heiratest?“, fragte Jules. „Uniform“, antwortete Franzi nickend. „Rene wird ein Kleid tragen, habs bisher noch nicht gesehen, aber sie hats zusammen mit meiner Mama ausgesucht.“ „Bin immer noch der Meinung, dass sie mich hätten mit aussuchen lassen sollen“, meinte Vala leicht lächelnd. „Ich hät schon was gefunden...“ „Was gefunden, womit Rene wie ne Nutte ausgesehen hätte“, unterbrach Ralf sie. „Ach“, sagte Vala und winkte ab. „Du bist so ein verklemmter Spielverderber.“ Sie wand sich Franzi zu. „Aber ich versteh nicht so ganz, warum du in Uniform heiraten willst. Du hast doch die richtige Figur für ein richtig... Interessantes Kleid.“
Franzi musste grinsen und nahm einen Schluck von dem Kaffee zu sich, der vor ihr stand. „Nun, das liegt vor allem daran, dass ich mir vorgenommen hab, ein Zeichen für die anderen Schwulen und Lesben da draußen zu setzen. Nicht nur, dass ich offiziell heirate, sondern auch noch Militärangehörige bin, zwei Dinge, die bis vor kurzem noch nicht zusammengepasst haben und in vielen Ländern sich immer noch gegenseitig ausschließen.“ Vala nickte verstehend. „Wie meine Oma sagen würde: Kannste halten, wien Dachdecker“, meinte Jules und zeigte auf ihre Armbanduhr. „Aber jetzt geht’s erst mal zu deinem Junggesslinnenabschied. Morgen heiratest du, heute lassen wir noch mal die Sau raus.“ Franzi kam aus ihrem Grinsen gar nicht mehr heraus, trank noch mal schnell aus und folgte den anderen dann aus der Messe heraus.


Fünf Tage zuvor waren Franzis Teammitglieder unterwegs, um ein Hochzeitsgeschenk zu kaufen, da sie seit langem wieder mal frei hatten. Vala und Teal‘C verließen als erste den Stützpunkt, um in der nahen Stadt ein Geschenk zu kaufen. „Und, was willst du den Beiden kaufen, Großer?“, fragte Vala. „Ich dachte an etwas traditionelles“, meinte Teal‘C. „Laut dem Internet werden auf der Erde Bestecke und Dekorationen gerne verschenkt. Gegenstände, die das zukünfige Ehepaar bei der Gründung einer Familie gebrauchen kann.“ Vala stieß verachtend die Luft aus. „Ach du alter Langweiler. Bei unseren beiden Turteltauben muss man kreativ sein.“ „Was schenkst du ihnen?“, fragte Teal‘C neugierig. Vala grinste verschlagen und holte einen Zettel hervor. „Das hier ist eine kleine Auswahl von... Erotischen Geschenkideen und eine davon wird mein Geschenk.“ Teal‘C lächelte leicht und wollte gerade antworten, als sie von Ralf eingeholt wurden, der sich sofort an Vala wand. „Zeig mir mal dein Portmonee.“ Er griff nach Valas Handtasche, doch Vala entzog sich dem Stabsfeldwebel. „Also wirklich, Liebling“, meinte Vala belustigt. „Du kannst doch nicht einfach in der Tasche einer Dame wühlen.“ „Einer Dame?“, fragte Ralf mit Hohn in der Stimme. „Du hast mir schon einmal meine Kreditkarten geklaut und jetzt hast dus wieder getan. Also her mit meiner Visa.“ Vala lächelte und zog aus ihrer Hosentasche Ralfs Visa-Karte hervor. „Hier bitte, Schatz, wollte nur nichts verlernen.“ Ralf schnappte sich die Visa und steckte sie zurück zu seiner normalen EC-Karte. „Brauchte die sowieso nicht“, merkte Vala an. „Wieso?“, fragte Ralf mit zusammengezogenen Augenbrauen. Frech grinsend zog Vala langsam ihr Portmonee und öffnete es.„Ich musste lange warten, aber jetzt krieg ich endlich Geld für meine Dienste.“ Sie zog zwei EC-Karten mit ihrem Namen drauf aus ihrem Portmonee und lächelte die beiden Männer an. „Und jetzt lasst uns stoppen gehen.“ „Na von mir aus“, meinte Ralf und kratzte sich am Kopf. „Was kauft ihr, nicht das wir uns überschneiden, auch wenn ich mir das bei dir, Vala, nicht vorstellen kann.“ „Unser Großer kauft was langweiliges“, meinte Vala. „Etwas traditionelles“, korrigierte Teal‘C sie. „Ist doch das gleiche“, konterte Vala und winkte ab. „Ich was, womit die Beiden noch sehr viel Spaß haben werden.“ „Also Schweinkram“, schloss Ralf, worauf Vala nur mit einem Lächeln einging. „Na gut, ich hol was praktisches“, meinte er. „Irgendwas, was die gebrauchen können, wenn sie sich ne neue Wohnung suchen. Ne Bohrmaschine, ne Stichsäge oder so.“ „Typisch Mann“, kommentierte Vala und hakte sich dann bei Beiden ein. „Dann los, ich werd euch schon bei der Auswahl helfen.“ „Bitte nicht“, sagte Ralf trocken, als sie auf seinen Wagen zusteuerten.


In der Gegenwart:

In der Antikerstadt unter dem Zentrum Roms war Tribun Armelia indes unterwegs zu dem Prior, den man vor einigen Wochen gefangen genommen hatte. Zwar hatte man ihn Wochenlang verhört, aber noch hatte er nicht geredet. Die Wachen vor der Tür des Verhörraums standen stramm, als Armelia an ihnen vorbei ging und den Verhörraum betrat. Der Prior, der äußerlich nicht angerührt worden war, saß aufrecht festgeschnürt auf einem Stuhl und sah nur gegen die gegenüberliegende Wand. Pharmazeutika und ein Anti-Priorkräfte-Störgerät verhinderten den Einsatz seiner Kräfte. Vor ihm saß ein Verhörexperte der Antiker auf einem Stuhl und redete auf ihn ein. „Na komm schon, kann doch auf Dauer keinen Spaß machen. Ich sag dir was, wenn du uns jetzt sagst, wo das neue Supertor gebaut wird, dann verlegen wir dich in eine bessere Unterkunft, wo du dann von mir aus auch beten darfst.“ Der Prior sah dem Antiker in die Augen. „Die Ori sind immer bei mir und dank ihnen und ihrer Kraft werde ich noch lange diesem heidnischen Verhör wiederstehen. Willst du noch lange so weitermachen?“ Er blickte wieder die Wand an und wich so dem Blick des Antikers aus. Der Antiker sah, dass Armelia in der Tür stand und erhob sich, um mit ihr zu reden. Die beiden verließen den Raum, damit der Prior nicht mithörte. „Wie weit sind sie, Interogatus?“, fragte Armelia mit verschränkten Armen vor der Brust.

Interogatus rieb sich die Augen und zuckte dann mit den Schultern. „Na ja, bisher nichts. Momentan bleibt er standhaft. Hab bisher nichts funktioniert, wahrscheinlich wegen der genetischen Fortgeschrittenheit und weil die Ori ihn so gut indoktriniert haben.“ „Gar nichts hat funktioniert?“, fragte Armelia verblüfft. „Gar nichts“, bestätigte Interogatus. „Hab alles ausprobiert, was wir auf Lager hatten, sogar Sachen von den Menschen. Schlafentzug, diverse Drogen, Beleidigungen, er durfte noch nicht mal aufs Klo, selbst nachdem ich ihm Abführmittel gab. Zwei Tage hat er in seinen eigenen Fäkalien gesessen, bei deaktivierter Lüftung, trotzdem nichts. Ich habe dann sogar Methoden eingesetzt, die im ehemaligen Guantanamo eingesetzt wurden, aber auch die brachten nichts.“ „Verdammt, jetzt läuft uns langsam die Zeit weg. Bald wird das Supertor in Dienst gestellt und wir wissen nicht wo es sich befindet“, meinte Armelia und dachte kurz nach. „Machen sie mal Pause, ich übernehm das jetzt.“ Interogatus nickte dankbar und ging, während Armelia zu dem Gefangenen zurückkehrte. „So mein Lieber“, sagte sie, als sie sich vor den Prior hinsetzte. „Jetzt unterhalten wir beide uns.“ „Auch du wirst nichts aus mir herauskriegen“, sagte der Prior. „denn die Ori halten schützend ihre Hände über mich, auf das ihr Dämonen mir nichts anhaben könnt. Ehre sei den Ori.“ Armelia lächelte nur müde darüber. „Das werden wir ja noch sehen.“


Eine Etage höher, im Vatikan, hatten die Kirchenmänner währenddessen ein ganz anderes Thema über das sie diskutieren konnten. Es ging um die Hochzeit zwischen Rene und Franzi. „Einfach unerhört“, sagte einer der Kardinäle. „Es ist schon schlimm genug, dass die ganzen anderen sündigen Homosexuellen heiraten dürfen, aber diese Beiden?“ „Ganz genau“, stimmte ein anderer Geistlicher zu. „Eine Frau, die überall dafür verehrt wird, weil sie mordend durch diese Galaxie zieht und eine Besessene. Selbst wenn die Besessene und ihr Dämon wirklich noch zwei verschiedene Persönlichkeiten sind, dann ist das immer noch Bigamie. Schlimm ist das.“ „Ist mir sowieso schleierhaft, wie die Verantwortlichen den Dämon nicht aus der armen Frau entfernen“, meinte der erste Kardinal. „Wahrscheinlich würde sie dann auch wieder normal und einen anständigen Mann heiraten“, meinte ein dritter Geistlicher. So gingen die Diskussionen schon seit Wochen und trotz aller Klarstellungen von Experten und Verantwortlichen, wollte die Opposition nicht nachgeben.

Auch nicht die Opposition in der deutschen Politik, die von der CDU/CSU dargestellt wurde, die ja christliche Parteien waren und trotz inzwischener Sympathiebekundungen, für das STK gegen diese Ehe waren. Dennoch versuchten einige Schlaue in der Opposition diese Situation auszunutzen. Während die Politiker gerade aus einer Sitzung kamen, in der sie überlegt hatten, wie man die Hochzeit irgendwie noch torpedieren konnte, obwohl es nur noch knapp 24 Stunden hin waren. Dr. Schäuble rollte auf Stoiber zu, der sich zum gehen wand. „Ede, warte mal“, meinte Schäuble und rollte in seinem Rollstuhl neben Stoiber her. Er vergewisserte sich kurz, dass niemand zuhörte und meinte dann: „Edmund, ich hab nachgedacht. Wir sollten zu der Hochzeit gehen.“ „Wieso denn das?“, fragte Stoiber irritiert. „Denk doch mal nach“, meinte Schäuble. „Seitdem wir nicht mehr gegen das STK sind haben sich unsere Umfragewerte wieder stabilisiert und in etwas über weniger als einem Jahr stehen Wahlen an. Wenn wir jetzt noch auf Gut-Freund mit Rust und ihrer Verlobten machen, dann bringt uns das mehr Sympathiepunkte ein, als Angela dem alten Breitmaulfrosch. Unser Wettern gegen eine Eheschließung zwischen zwei Menschen, wobei einer noch von einem Symbionten bewohnt wird, wird nicht ewig anhalten können und wenn wir jetzt schon die Fahnen streichen, könnte uns das besser aussehen lassen, als den Rest der Partei. Die Chance bei der nächsten Wahl zum Kanzlerkandidaten aufgestellt zu werden, würde sich für einen von uns beiden also erhöhen, wenn das Volk uns sympathischer findet, als den Breitmaulfrosch.“ „Da ist schon was dran“, sagte Stoiber nachdenklich. Dann winkte er ab. „Na ja, was solls. Wenn wir hingehen und dein Plan nicht klappt, dann bringt uns das.. Ähh... auch nicht um. Ich werde auch Karin mitbringen, dann wirkt das noch besser.“ „Gut, wir sehen uns dann morgen in Berlin“, meinte Schäuble und rollte an Stoiber vorbei und war kurz darauf hinter einer Biege verschwunden.


Franzis Jungesesslinnenabschied, knapp sechszehn Stunden vor der Hochzeit, fand im STK statt, in der großen Messe, die auch bis zum Rand gefüllt war. Nach einer knappen Stunde waren die meisten Anwesenden, beinahe 50 Leute und die meisten davon STK-Soldaten, stockbesoffen. Franzi saß an einem der Tische vor einer improvisierten Bühne und hatte den linken Arm um ihren großen Bruder, Lars Rust, den anderen Arm um Jules. „Wisst ihr was?“, meinte sie. „Was denn, Schwesterherz?“, fragte ihr Bruder, ebenfalls besoffen. „Morgen heirate ich ja“, sagte Franzi zu Jules. „Is mir schon klar, Franzi, aber wo willste denn drauf hinaus?“, fragte Jules, die auch schon stark angeheitert war. „Wo ich drauf hinauswill?“, fragte Franzi lallend. „Wo ich drauf hinauswill? Ich sag dir, wo ich drauf hinaus will: Wo is meine Stripperin?“ „Du willst ne Stripperin?“, fragte ihr Bruder lachelnd. „Ich weiß ja, dass du hier immer einen auf richtig hammerhart und turbolesbisch machst, aber is das nich etwas übertrieben?“ Das hatte jetzt auch Vala gehört, die den Dreien gegenübersaß und sich an Ralfs Schulter gelehnt hatte, der schön weiter becherte und sich mit einem anderen Scharfschützen unterhielt. „Lass mal, Schätzchen“, meinte Vala leicht lallend und holte ein Funkgerät heraus. „Vala an Einsatzteam: Schickt das Geschenk rein.“ Im Raum wurde es jetzt ganz leise und plötzlich ging eine obszöne Melodie los. Scheinwerfer richteten sich auf die Bühne und eine Stripperin kam auf die Bühne stolziert. Die große, wohlproportionierte Rothaarige, die nichts trug außer sehr hohen High Heels, einem schwarz-rot-goldenen Höschen und einem BW-Parka, fing an zu tanzen und winkte Franzi zu, dass sie näher an die Bühne kam. Franzi stand grinsend auf, ging auf Vala zu und küsste sie auf Mund und Stirn. „Danke, Vala.“ Dann ging sie auf die Bühne zu und legte ihren Kopf verträumt auf die Bühne, während die Stripperin sich anfing auszuziehen, angefangen mit dem Parka, wodurch ihre Brustwarzen nur noch durch zwei goldene Ehrenkreuze der Bundeswehr bedeckt wurden. Obwohl sie sich so gut amüsierte, musste Franzi daran denken, was sie im Vornherein doch für Scherereien gehabt hatte.


Einige Wochen zuvor:

Franzi und Rene kamen gerade mit ihrer kleinen Tochter, der zweijährigen Katrin, vom Kinderarzt und wollten in ihre Wohnung zurück. Als sie von aufgebrachten Demonstranten aufgehalten wurden, die regelrecht vor ihrer Wohnung kampierten. Allesamt hatten sie Schilder, die christlich extremistisch angehaucht waren und dazu aufriefen die Hochzeit zu verhindern. Rene trug das kleine Kind, das Mumps hatte, auf dem Arm und versuchte zur Haustür zu gelangen, um schnell in der Wohnung zu verschwinden. Obwohl sie nichts sagte oder tat, meinte einer der extremistischen Demonstranten: „Gott will nicht, dass ihr zusammenkommt! Ihr zieht seinen Zorn auf euch!“
„Pech“, kommentierte Franzi und ging ebenfalls zur Haustür, wo Rene gerade aufschloss. Jetzt kam eine Frau aus der Menge und rief, als sie das Kind sah: „Man sollte euch das arme Kind wegnehmen! Ihr verderbt es!“ Das reichte Franzi schon, um auf die Frau, die einen Kopf kleiner als die 1,76 Meter große Franzi war, zuzugehen, sie am Kragen zu packen und zu sich zu ziehen. „Wehe du sagst so was noch einmal oder ziehst irgendwie meine Tochter da rein, dann...“ „Was dann?“, fragte die junge Christin, die sehr selbstbewusst wirkte. „Dann...“, sagte Franzi leise, dass nur die Frau es hörte. „dann schicke ich dir mal ein paar Freunde vom KSK vorbei, die dir etwas... Logik predigen.“ Jetzt wurde die Frau ganz ruhig und Franzi ließ sie los. Sie ging zur Haustür und wand sich noch mal an die Menge. „So was wie ihr schimpft sich Christen? Ist ja klar, Nächstenliebe für alle außer den Homosexuellen und allen Andersgläubigen, ja ne ist klar, ihr kotzt mich sowas an.“ Sie zeigte ihnen den Mittelfinger. Franzi ging ins Haus und schlug die Tür zu, schloss sie ab, während die Demonstranten draußen einfach weiter machten.

Sie ging hoch in ihre Wohnung, als eine alte Frau um die 80 ihren Kopf aus der Wohnungstür streckte. „Frau Rust, was ist denn da draußen los? Wieder so ein paar Verrückte?“ Franzi lächelte ihr zu. „Ja, leider.“ „Dann ruf ich jetzt die Polizei“, meinte die alte Frau wütend. „Ist ja einfach schrecklich, wenn sie und Rene belagert werden, wo sie doch so nett sind und keinem, außer diesen Goa´Uld, was getan haben.“ Franzi lächelte dankbar. „Wär schön, wenn das noch ein paar mehr Menschen so sehen würden.“ Sie stapfte hoch in ihre Wohnung, wo Rene gerade Katrin in ihr Zimmer gebracht hatte und jetzt gerade einen Brief las. „Wer hat uns denn geschrieben?“, fragte sie.
„Der Vatikan“, meinte Rene nachdenklich, knüllte den Brief dann zusammen und warf ihn weg.
„Hey, was ist denn?“, fragte Franzi und legte von hinten die Arme um ihre Verlobte. „Die schreiben uns, dass sie unsere Ehreschließung nicht gut heißen und uns beide aus der Kirche ausschließen, wenn wir es tatsächlich tun. Mir schreiben die noch, dass sie Jolinar als Dämon sehen, weil sie nicht vom Unterschied zwischen Goas und Tok‘Ra überzeugt sind und wenn es nach ihnen ginge, sofort eine Extraktion vornehmen würden." „Stört uns das etwa?“, fragte Franzi und gab Rene einen kleinen Kuss. „Siehs mal so, keine Kirchensteuer mehr, ganz zu schweigen davon, dass wir sowieso nicht an den Typen da oben glauben.“ Rene lächelte leicht. „Na ja, hast Recht.“ Sie horchte kurz in sich hinein, weil Jolinar ihr etwas mitteilte. „Jolinar meint, dass sie sich im Notfall einen anderen Wirt sucht, wenn es uns denn hilft.“ „Kommt gar nicht in Frage“, meinte Franzi und stellte sich vor Rene, um ihr in die Augen zu sehen. „Ich liebe euch beide und was immer auch passiert, wir bleiben zusammen.“ Dann lächelten sich beide an und gaben sich einen tiefen Kuss und umarmten sich, um sich gegenseitig Kraft für das noch kommende zu schenken.


Es war der Morgen des Hochzeitstages und Armelia stand hinter einer Panzerscheibe, durch die sie den Prior beobachten konnte. Während der Nacht hatte sie ihn etwas härter attackiert, als es bisher der Fall gewesen war, doch er hielt immer noch stand. „Ihr wollt die Antiker sein?“, fragte der Prior provozierend. „Ihr könnt nichts aus mir herausholen, obwohl ihr doch angeblich so mächtig seit, nicht mal richtig verhören könnt ihr. Gegen die Willenskraft eines gläubigen Orianhängers kommt ihr nicht an.“ Armelia rieb sich müde die Augen und aktivierte dann ihr Armbandcom. „Hier Tribun Armelia. Bringen sie mir sofort den Gehirnscanner.“ Sie wusste, dass der Prior nun auf Zeit spielte, denn er merkte wahrscheinlich, dass der Störsender und die Drogen langsam ihre Wirkung verloren. Noch ein paar Tage und er würde wieder voll handlungsfähig sein. Doch Armelia hatte keine Zeit mehr, um noch ein paar Tage zu verhören, sondern brauchte heute oder spätestens morgen Ergebnisse. Damit man noch rechtzeitig Abwehrmaßnahmen ergreifen konnte, um die Ori und ihr neues Supertor aufzuhalten. Hinter ihr erschien nun ein Techniker mit dem Gehirnscanner. Sie atmete noch mal tief durch. „Dann wollen wir mal sehen, was er alles in seinem Kopf verbirgt...“


Die Hochzeit war in eineinhalb Stunden und vor dem Standesamt von Berlin, das wieder komplett aufgebaut war, stand schon ein Ü-Wagen von GBN. „Hier ist wieder GBN von der Rust-Meyer Hochzeit. Da man uns verboten hat im Inneren des Standesamtes zu filmen, werden wir nur von draußen berichten. Vorab können wir aber schon einmal sagen, dass die Sicherheit heute groß geschrieben wird, denn außer um die Sicherheit des Hochzeitspaars, ist man auch um die der prominenten Gäste bemüht. Gerade betreten der Ministerpräsident von Bayern Edmund Stoiber und seine Frau das Standesamt. Eine überraschende Wende, wenn man doch über die Opposition der CSU und CDU weiß.“ Die Kamera schwenkte zum Standesamt und fing gerade noch Stoiber ein, als er selbiges betrat, gefolgt von Schäuble samt Begleitung. Die Kamera blieb auf den Eingang gerichtet, um einzufangen, wie nun auch Daniel und seine Frau Sha‘Re, Jules und ihr Mann Gideon von Sachlingen und viele weitere Gäste langsam eintrudelten.
Zur gleichen Zeit stand Ralf, bereits im großen Dienstanzug, an dem eine beachtliche Sammlung von Orden und Abzeichen heftete, auf einem Dach, das sich in direkter Nähe zum Standesamt befand. Vor ihm standen Scharfschützen der Polizei. „Also gut, hat jeder seine Aufgabe verstanden?“, fragte er und die Polizisten nickten. „Sehr gut, dann nimmt jetzt jeder seine Position ein und sollte etwas sein, dann funkt mich an, damit ich alle warnen kann.“ Er deutete auf seinen Ohrknopf. „Gut, lasst keinen durch, der irgendwie versucht uns umzubringen.“ Die Polizisten grinsten, als Ralf vom Dach stieg und zurück zum Standesamt ging. Auf halbem Weg kam ihm Degenhardt entgegen. „Hat alles geklappt, Herr General?“, fragte er. Degenhardt nickte dem Stabsfeldwebel zu. „Selbstverständlich. Hab nen Ersatz für die Band gefunden, die abgesprungen ist, und auch meine kleine Überraschung wird auf Kommando hier sein.“ „Diese Sterne sind also doch zu was gut“, meinte Ralf grinsend und deutete auf die Rangabzeichen des Generals. Zusammen gingen sie ins Standesamt, wo wieder Gäste eintrafen. Darunter auch einige Tok‘Ra, wie der Hohe Rat Perseus und Garshaw und Anise, aber auch Jacob Carter, der in seiner alten Air Force Uniform kam, war dabei. Jacob durfte seit einiger Zeit wieder seine Füße auf die Erde setzen, da Präsidentin Kennedy ihn begnadigt hatte, nachdem er unter der Administration Bush zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war.


Unterdessen war Armelia ihrem Ziel, dem Prior seine Informationen zu entlocken, einen gewaltigen Schritt näher gekommen. Nachdem man dem Prior mehrere Sonden ins Gehirn implantiert hatte, die diverse Zentren des Gehirns stimulierten und so den Prior zum Reden brachten. Da nütze auch seine evolutionäre Fortgeschrittenheit nichts. So hatte Armelia bereits erfahren, wie das Supertor funktionierte, nur den Standort und die Zeit bis zur Inbetriebnahme wusste sie noch nicht. „Schalten sie auf Maximum“, meinte Armelia schließlich. „Tribun, wenn wir das machen, dann könnte er sterben“, gab der Techniker zu bedenken. „Das ist mir schon klar“, antwortete Armelia streng. „aber was ist ihnen wichtiger, den Standort des Supertors rauszufinden, oder das Leben eines Priors zu retten?“ Der Techniker nickte und nahm einige Einstellungen am Gerät vor. „Sie können fragen, Tribun.“ Armelia wand sich an den Prior. „Wo befindet sich das Supertor und wann wird es in Dienst gestellt?“ „Der Standort des Tores der allmächtigen Ori ist mir nicht bekannt“, sagte der Prior monoton und mit glasigen Augen. Armelia sah wütend zu dem Techniker. Der zuckte nur mit den Schultern. „Tut mir ja Leid, Tribun, aber er sagt die Wahrheit.“ Der Prior fügte noch hinzu: „Allerdings soll die Inbetriebnahme schon in zwei bis drei Wochen eurer Zeitrechnung stattfinden.“
„Wo befindet sich das Tor ungefähr, weißt du das?“, fragte Armelia eindringlich. „Weit von eurer Welt entfernt“, antwortete der Prior. „Auf der anderen Seite der Galaxis.“ Dann ließ er den Kopf hängen und aus seiner Nase tropfte Blut, Armelia fühlte noch seinen Puls. „Das wars, er ist tot.“

Hinter der Panzerglaswand hatten Mitglieder des Hohen Rates der Antiker zugesehen und nun tuschelten sie. „Ist das wirklich richtig gewesen? In unserer langen Geschichte haben wir doch noch nie jemanden zu Tode gefoltert.“ „Haben uns die Menschen etwa zu stark korrumpiert?“ „Nein, das war schon ganz richtig so... oder etwa nicht?“ Was dies betraf, kamen die Antiker zu keiner einstimmigen Ansicht.


Vor der 500 Meter Sicherheitszone vor dem Standesamt, es war nur noch wenige Minuten hin bis zur Trauung, marschierte ein Mob von Demonstranten auf, die die Hochzeit in letzter Sekunde noch verhindern wollten. Die Polizei, die keine wirklichen Maßnahmen ergreifen durfte, um sie aufzuhalten, tat dennoch ihr möglichstes, um sie außerhalb der Zone zu behalten. „Meine Damen und Herren, bitte gehen sie, das hat doch keinen Sinn!“, rief der zuständige Beamte, doch das brachte auch nichts. Die Demonstranten gingen weiter auf das Standesamt zu und keiner konnte sie mehr aufhalten, ohne übertriebene Gewalt anzuwenden. Da hielten vor den Füßen der Demonstranten plötzlich mehrere Manschafftswagen der Bundeswehr. Jetzt hielten die Demonstranten an, denn vor der Bundeswehr hatten sie noch etwas Respekt beziehungsweise Angst, seitdem sie, durch ihr tapferes und ehrenhaftes Kämpfen und Sterben auf den Schlachtfeldern der Galaxie, ihren Ruf als „Möchtergern-Armee“ losgeworden war. Aus dem Mannschaftswagen stieg eine ganze Kompanie an Soldaten und Soldatinnen in Dienstanzug und nun machten die Demonstranten, ohne viel Worte zu verlieren, schnell einen Abzug. Der zuständige Polizist ging auf den ranghöchsten Offizier zu. „Da seit ihr aber grade im richtigen Moment aufgetaucht.“ Der Hauptmann nickte, während die restlichen Soldaten nun große Koffer in die Hand nahmen. „Da haben sie sicher recht, Herr Wachtmeister, aber wir hätten denen auch nur den Marsch blasen können.“ Er salutierte lässig. „Hauptmann Traminzky vom Musikkorps der Bundeswehr. Können sie uns sagen, wo der Festsaal ist? Wir wollen schon mal unsere Instrumente aufbauen.“


Es war endlich soweit. Franzi stand vor dem Raum indem die Trauung vollzogen werden sollte und rückte sich noch einmal die Krawatte ihres großen Dienstanzugs zurecht, ebenso das Barett. Rene trat neben sie, in einem Traum aus Weiß. „Fertig?“, fragte sie. Franzi nickte und umarmte Rene noch einmal, dann gingen sie in den Raum, wo der engste Familien- und Freundeskreis bereits auf sie wartete. Die Beiden setzten sich vor den Standesbeamten, der sich erhob und räusperte. „Ich darf sie herzlichst willkommen heißen, sie, das Brautpaar, die hier mit ihren Familien und Freunden zusammengekommen sind, um in den Stand der Ehe einzutreten. Wir alle wissen ja, dass dieser Schritt nur allzu oft leichtfertig gegangen wird und dann im Nachhinein bedauert wird. Ich hoffe, dass das bei ihnen beiden nicht der Fall ist.“ Er räusperte sich erneut und sah jetzt Rene an. „Rene Meyer, wollen sie Franziska Rust zu ihrer angetrauten Frau machen?“ Rene nickte. „Ja, das will ich.“ Er sah nun Franzi an. „Franziska Rust, wollen sie Rene Meyer zu ihrer angetrauten Frau machen?“ Franzi nickte ebenfalls. „Ja, das will ich.“ „Dann erkläre ich sie hiermit zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten, zu Ehefrau und Ehefrau.“ Franzi und Rene standen auf und bekamen von Jules und Daniel je einen Ring gebracht und steckten ihn dem jeweils anderen auf. Dann küssten sie sich, Sekundenlang. Die Anwesenden applaudierten dem frisch getrauten Paar, während Franziska und Rene Rust sich immer noch küssten. Der Standesbeamte räusperte sich schließlich. „Ähm, da wären noch die Formalitäten zu erledigen...“ Franzi und Rene lösten sich von einander grinsend und unterschrieben dann noch schnell die Heiratsurkunde und der Standesbeamte füllte das Personenstandsbuch aus, welches wieder in Franzis und Renes Stadt zurückgehen würde, wo die beiden als Einwohner gemeldet waren. Dann verließen alle das Standesamt und machten sich zum nahegelegenen Festsaal auf.


Die Hochzeitsfeier war ganz galamüßig, alle waren sie da. Die Abteilung des Musikkorps der Bundeswehr spielte Musik, wozu Franzi und Rene und einige andere Päarchen tanzten. Der Raum war nur so gefüllt von Prominenz und Uniformen, Orden und Ehrzeichen. Franzi und Rene tanzten eng umschlugen zu dem Lied, das sie sich als ihr Lied ausgesucht hatten „Friends will be Friends“ von Queen.
„Schatz?“, meinte Franz. „Ich bin so froh, dass ich dich hab.“ Rene sah sie an. „Mir geht es genauso.“ Die Beiden küssten sich und waren glücklich, wie nie zuvor. Zur selben Zeit saßen Vala und Ralf an einem kleinen Tischchen und sahen den Tanzenden zu. Vala, die ein ziemlich eleganten Anzugskostüm trug, sah Ralf an. „Na komm schon, wird dich schon nicht umbringen.“ „Von mir aus, aber wehe du trittst mir auf die Zehen.“, meinte der mit Humor und betrat dann zusammen mit Vala die Tanzfläche, wo außer Rene und Franzi auch noch Jules und Gideon, Daniel und Sha‘Re und einige andere tanzten. Nach einigen Songs verließen Franzi und Rene die Tanzfläche und liefen direkt in Angela Merkel hinein, die sich irgendwie reingeschlichen hatte. Sie lächelte und streckte beiden die Hand aus. „Meinen herzlichen Glückwunsch, Frau Rust und Frau.. Äh.. Rust.“ Verblüfft ergriffen Rene und Franzi nacheinander die angebotene Hand. „Danke, Frau Merkel, sie sehen uns beide nur etwas überrascht“, meinte Franzi perplex. „Kann ich mir vorstellen“, meinte Merkel. „Wir hatten es in der Vergangenheit nicht immer leicht miteinander und die Partei ist mit ihrer... Lebensweise immer noch nicht einverstanden. Aber ich seh darin keinen Grund ihnen nicht alles gute zu wünschen und das Kriegsbeil zu begraben.“ Franzi und Rene nickten und wendeten sich ihren anderen Gästen zu, während Merkel zu Stoiber und Schäuble, die schon längst ihre Glückwünsche überbracht hatten, herüberging, die sie verblüft ansahen, als sie sie sahen. Finster dreinblickend stellte sie sich neben die Beiden und sagte leise, damit es niemand hörte: „Wir haben noch ein Hühnchen zu rupfen, weil ihr hinterrücks die gute Presse für euch allein ausnutzen wolltet...“ Dann ging sie wieder und Schäuble und Stoiber sahen nur wortlos hinterher, nur um sich dann gleich darauf zur Bar zu begeben.


Es war schon ein paar Stunden später, beinahe Abend, als Franzi und Rene endlich aufbrachen. Ihre Hochzeitsgesellschaft brachte sie noch nach draußen, wo bereits eine Walküre abflugbereit stand. Franzi sah fragend zu Degenhardt und Reineke. „Wissen sie, was das zu bedeuten hat?“ Degenhardt musste kurz grinsen. „Wissen sie denn noch, wie sehr sie sich aufregten, weil sie keine Flitterwochen kriegen konnten?“ Franzi nickte. Weil so viel los war im STK, hatte man ihr keine ausgedehnten Flitterwochen gewähren können. „Nun“, meinte Reineke jetzt und klopfte Degenhardt auf die Schulter. „Der General und ich haben uns die Freiheit erlaubt ihnen und Rene ausgedehnte Flitterwochen zu verschaffen, fragen sie aber bitte nicht wie. Die Walküre wird sie an einen Ort ihrer Wahl bringen, wo dann bereits alles für sie gebucht sein wird. Drei Wochen können sie dann tun und lassen, was auch immer sie wollen. Um ihre Tochter werden sich Renes Eltern schon gut kümmern.“ Er nickte den Eltern kurz zu. „Danke, Chefs“, meinte Franzi und fiel dem Feldmarschall und dem Generalmajor in einem kurzen Anfall von Überschwänglichkeit um den Hals. „Na, na“, sagte Reineke lachend. Die Abschiedszene war ziemlich kurz. Schnell verabschiedeten sich Rene und Franzi noch von allen und rannten dann zur Walküre, begleitet von den Rufen der Freunde, bis die Walküre in den Wolken verschwand.


Zu später Nachtstunde saß Armelia in ihrem Büro und wählte auf dem Bild-Telefon eine Nummer. Kurz darauf erschien das Gesicht von Oberst Nina König, Chefin des Raumflottengeheimdienstes, auf dem kleinen Bildschirm, wie sie sich den Schlaf auf dem Auge rieb. „Tribun Armelia?“, sagte König verblüfft. „Was gibt es denn, dass sie mich zu so später Stunde noch sprechen müssen.“
„Wir haben den Prior jetzt endlich geknackt und was ich jetzt weiß, wird sie gar nicht glücklich machen“, informierte Armelia die Geheimdienstlerin. Nina König legte die Stirn in Falten. „Ich bin ganz Ohr.“




Fortsetzung folgt
Kapitel 18 by Atlan
6.18 Die Ruhe vor dem Sturm
von Atlan



Feldmarschall Reineke sah durch die Frontscheibe der Walküre und warf einen Blick auf das neue Berlin. Die Stadt war endlich fertiggestellt, nach fast zwei Jahren Bauzeit - was im Zeitalter von Tok'Ra-Kristall-Baubeschleunigern und Antigravtechnologie eine ziemlich lange Zeit war. Viele Gebäude und Bauwerke, wie das Brandenburger Tor, der Reichstag oder die Siegessäule, waren nach den Plänen genauso wiederaufgebaut beziehungsweise restauriert worden, aber die meisten Gebäude Berlins waren mit neuster Technologie errichtet. Die Walküre überflog gerade den neuen Reichstag. Von außen sah er so aus, wie eh und je, aber im Inneren war es moderner als sonst wo auf der Welt. Auch beim Wohnungsbau hatte man die neue Hochtechnologie verwendet, um das Leben in Mehrfamilienhäusern und Hochhäusern zu erleichtern. So würde Ruhestörung niemals wieder ein Problem werden, denn jede Wohnung konnte nach Bedarf zum persönlichen Refugium werden. Es war gelungen eine gesunde Balance zwischen technisiertem und altbekanntem Leben herzustellen. Das öffentliche Verkehrssystem war besonders gut ausgebaut worden und die neue Metro und die Schnellbahnen konnten einen in Minutenschnelle durch die ganze Stadt bringen. Autoverkehr sollte es - wenn man keine Lust hatte die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen oder einkaufen oder andere Aufgaben erledigen musste - in Form neuer Vehikel mit Brennstoffzellen-Antrieb geben, von denen jeder Familie, die nach Berlin ziehen wollte, eines vom Staat mitfinanziert werden sollte - als kleiner Anreiz.
Das neue Zentralkrankenhaus sollte ebenfalls revolutionär sein und die neuartigen medizinischen Gerätschaften und Apparaturen von Anfang an beinhalten, anders als bisherige Krankenhäuser, die man nur umgerüstet hatte. Der benötigte Strom wiederum würde von zwei großen Naquadahreaktoren Mark V geliefert werden, die der ganzen Stadt billigen Strom liefern würden.

Berlin war so zu dem Modell einer Stadt von Morgen geworden, die allerdings zu noch nicht einmal zwei Prozent bewohnt war, doch das änderte sich rasch, weil viele Familien durch den Flair der neuen Stadt angezogen wurden. Der Aufbau Neu-Berlins hatte so viel gekostet, wie vergleichsweise der Bau einer ganzen Zerstörer-Flottille, dafür aber die deutsche Wirtschaft extrem angekurbelt. Ganz Deutschland, und nicht mehr nur die Bundeswehr, trat jetzt in das Zeitalter der Raumfahrt ein und Berlin war das beste Beispiel dafür. In allen Städten wurde die neue Technologie in dieser Zeit eingeführt und bis die ganze Welt "geupgradet" worden war, würde sicher nicht mal ein Jahrzehnt vergehen. Bei Berlin war es nur so schnell gegangen, weil man von Null auf hatte beginnen können und das in einem unbesiedelten Gebiet, wo man nicht erst hunderte Straßen oder Gebäude hatte sperren müssen, um mit dem Bau zu beginnen.

„Wir landen in zwei Minuten, Herr Feldmarschall“, meldete der Pilot seinem VIP-Gast und riss Reineke aus den Gedanken. Er nickte nur wortlos. Seit zwei Wochen wurde er nun jeden Tag hierher geflogen, ins neue Hauptquartier der Bundeswehr, in den nordöstlichen Ausläufern Berlins. Privileg des Chefs, dachte er belustigt. Er war dankbar dafür, dass er diesen "Service" des Bundes nutzen konnte, denn so musste seine Familie nicht schon wieder umziehen. Nun setzte die Walküre zum Endanflug an und flog das neue HQ an.
Beim Design hatte man neues und altes verknüpft. So war das Hauptquartier ein relativer flacher, achteckiger Bau, der von der Größe her knapp ans Pentagon herankam, was bei einem flüchtigen Blick jedoch nicht auffiel. Doch Reineke wusste, dass dies täuschen konnte. Das HQ, auf den Namen 'Oktagon' getauft, war zum Großteil unterirdisch angelegt und sollte auch als Hauptquartier für die Alliierten Raumnationen dienen, da man hier von einem Neubau mit von vornerein integrierter Hochtechnologie profitieren konnte. Ein unterirdischer Ausbau mit Tok‘Ra Tunnelkristallen war da nur konsequent gewesen. So kam es, dass der Bau an der Oberfläche knapp Acht Etagen hoch war, allerdings bis zu 300 Meter tief in den Boden reichte, was sich auch noch über bis zu einem Kilometer erstreckte, und jederzeit erweitert werden konnte. Auf Grund seiner Wichtigkeit zur solaren Sicherheit, war das Hauptquartier nach dem Reichstag und dem neuen Kanzleramt, das erste Gebäude gewesen, das bezogen worden war.

Nun setzte die Walküre auf dem Dachlandeplatz des Hauptquartiers, der nur für Walküren von Generälen reserviert war, auf und Reineke stieg sofort aus. Auf dem Landepatz erwartete ihn schon sein Stabschef, der hochgewachsene End-Dreißiger von den Fallschirmjägern, Oberstleutnant i.G. Walter Kruge. Er salutierte, als er seinen Vorgesetzten sah. Reineke erwiderte den Gruß und schritt auf den Eingang zu, der Stabschef einen Schritt hinter ihm. „Steht heute irgendetwas wichtiges an?“, fragte Reineke seine Rechte Hand. „Nichts besonderes, Herr Feldmarschall“, antwortete Oberstleutnant Kruge. „Heute morgen eine Besprechung mit dem Generalstab der Raumflotte und den Pionieren, wegen des Aufbaus von drei neuen Außenposten. Der Verteidigungsminsiter wird ebenfalls erwartet, aber es ist möglich, dass er doch nicht kommen kann." „In Ordnung“, sagte Reineke niedergeschlagen, als er das kleine Häuschen auf dem Dach betrat und kurz darauf zusammen mit dem Stabschef von Ringen erfasst und einige Etagen tiefer transportiert wurde.
„Wann genau?“, fragte er, als sie langsam den Gang langgingen, an dessen Ende sich das Büro des Feldmarschalls befand. Kruge sah auf die Uhr. „Wir haben jetzt 9.02 Uhr... um Punkt 10.00 Uhr. Davor wollte noch der Gouverneur der Vesta-Kolonie per Subraumfunk anrufen und über die Verlegung einer weiteren Raumjagdstaffel in seinen Sektor sprechen.“ „Noch eine Staffel?“, fragte Reineke überrascht. „Der hat aber ganz schön Muffensausen.“ „Die Ori Bedrohung halt“, meinte Kruge leicht lächelnd und zuckte mit den Schultern, als die beiden Offiziere den Vorraum von Reinekes Büro erreichten und der Stab, sowie die Sekretäre sich respektvoll erhoben. „Er ruft in zwanzig Minuten an.“ „In Ordnung“, sagte Reineke und öffnete die Tür seines Büros. „Stellen sie den Gouverneur dann durch, aber solange keine Anrufe.“ Der ganze Stab bestätigte den Befehl und Reineke betrat sein Büro.

Das Büro war geräumig und, wie der Rest des Gebäudes, hochtechnisiert. Dennoch hatte Reineke beim Design seine eigenen Wünsche mit eingebracht und die Wände mit Holz verkleiden lassen, um die geschmacklose - überaus billig aussehende - Verkleidung der Wände zu verstecken. Die Regierung gab Zerstörer und Schlachtkreuzer für die Raumflotte in Auftrag, konnte knapp 900.000 Männer und Frauen ständig unter Waffen halten, konnte aber seine Brieftasche nicht aufkriegen, um das HQ ordentlich möblieren zu lassen, sodass es fast aussah wie von IKEA. Typisch, dachte sich Reineke in diesem Moment einmal mehr. An den Wänden hingen diverse Bildschirme und auch einige Gemälde - darunter ein Ölgemälde der Rommel - schmückten den Raum. In einer Ecke stand ein maßstabgetreues Modell der Walhalla und darüber hing ein Foto der Gründungsmannschaften des STK mit ihm, Müller, Degenhardt und ST 1 in der Mitte. An der Rückseite des Raumes, einem großen Panoramafenster mit auf Nanotechnologie basierendem Kugelschutz, stand der große Schreibtisch des Feldmarschalls und der Schreibtischstuhl, der dem großen Panoramafenster zugewandt war. Nun drehte sich der Stuhl langsam um und Reineke sah, wer da in seinem Sessel saß. Die Chefin des zweiten militärischen Geheimdienstes der Bundeswehr - DRAV. Oberst Nina König grinste ihn an. „Guten Morgen, Alex, wie gehts der Familie?“ Reineke legte die Stirn in Falten. „Nina, wie kommen sie in mein Büro?“ Die Geheimdienstchefin erhob sich und man sah nun, wie stark gezeichnet die Geheimdienstlerin doch war. Vor einigen Monaten hatte es einen Anschlag auf den Führungsstab der Bundeswehr gegeben, wobei zwei Generäle getötet und Nina König verstümmelt worden war. Ihr linker Arm war unterhalb des Ellenbogens abgerissen worden und das rechte Auge hatte entfernt werden müssen. Die Geheimdienstchefin, die es als erste Frau in der Geschichte der Bundeswehr in den Führungsstab geschafft hatte und das nur durch Produktivität und erbrachte Leistung, hatte sich davon nicht brechen lassen. Sie versah immer noch ihren Dienst und ließ sich von ihrer Behinderung nicht stören. Bei ihrem Job, der sowieso zu 99% aus Schreibtischarbeit bestand, war das ohne Probleme möglich gewesen. Ganz zu schweigen davon, dass in absehbarer Zeit Bionische Prothesen für jedermann zugänglich sein würden.

Oberst König grinste. „Sie sollten doch wissen, dass DRAV immer einen Weg findet.“ Sie rückte ihre Augenklappe zurecht, die sie, wie sie ihren Vorgesetzten einmal erzählt hatte, eigentlich nur trug, um furchterregend zu wirken. Ihr Lächeln verschwand. „Aber jetzt mal zum Geschäft. Es geht um etwas wichtiges, Chef, und da wollte ich nicht unnötig Zeit verschwenden. Zeit ist momentan sehr kostbar.“ Reineke ging zu seinem Schreibtisch herüber und setzte sich auf den geräumten Platz. „Ich bin ganz Ohr“, meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Geheimdienstlerin starrte sekundenlang aus dem Fenster und sagte dann: „Die Ori sind dabei ein neues Supertor in Dienst zu stellen.“ „Ist das bestätigt?“, fragte Reineke sofort und sein Ärger darüber, dass man ihn so früh morgens aufgelauert hatte, verflog sofort. „Ich hab es mir von den Antikern bestätigen lassen“, antwortete König. „Armelia persönlich hat mir erzählt, dass ein vor kurzem gefangengenommener Prior ein Geständnis abgeliefert hat- nach mehreren Wochen Verhör. Das war Teil einer gemeinsam durchgeführten Operation von DRAV und den Streitkräften der Antiker. Die Ori haben sich anscheinend durch das letzte Mal nicht aus dem Konzept bringen lassen und versuchen es demnächst erneut. Diesmal aber, versuchen sie es besser geheimzuhalten und bauen das Tor auch an einem abgelegenen Ort.“ „Wo?“, wollte Reineke wissen. Oberst König zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, das wusste der Prior nicht. Allein das zeigt schon, dass sich die Ori diesmal wirklich Mühe geben. Und das kann für uns nur schlecht sein. Ich habe all meine Agenten und die ganze DRAV-Flotte schon ausgeschickt, um danach zu suchen. Das hat oberste Priorität.“
Reineke nickte nachdenklich. Die Deutschen Raumaufklärungsverbände, kurz DRAV, hatten, wie viele andere irdische Geheimdienste, Agenten auf Planenten der Milchstraße positioniert. Oberst König hatte zudem aus gekaperten Frachtschiffen und Al‘Kesh eine Aufklärungs- und Spionageflotte aufgebaut, die nun überall in der Galaxie umherflogen und Informationen sammelten. Wenn irgendwelche Einheiten der irdischen Raumflotten das Supertor finden würden, dann die DRAV-Flotte, die überall in der Galaxie zerstreut war und nicht erst ausgeschickt werden musste, wie die reguläre Raumflotte.

Oberst König ging einige Schritte durch den Raum. „Das einzige, was wir mit absoluter Genauigkeit wissen ist, dass es noch nicht aktiviert wurde. Die Analytiker glauben, dass die Ori noch mehr Schiffe zusammenziehen wollen, bevor sie ihren Brückenkopf aufbauen. Oder zumindest alle Fehler des letzten Invasionsversuchs, der ja wirklich stümperhaft ausgeführt wurde, im Vornerein ausschließen wollen. Der Prior sagte, dass er vor seiner Gefangenennahme erfuhr, dass es in acht Wochen in Dienst gestellt werden sollte, seitdem sind sechs Wochen vergangen. Uns bleiben also knapp zwei Wochen, um es zu finden, hinzufliegen und es zu zerstören.“ „Das genügt“, meinte Reineke und drückte den Knopf der Gegensprechanlage ein. „Kruge, melden sie sich.“
Die Antwort kam prompt. „Jawohl, Herr Feldmarschall?“ „Sagen sie das Gespräch mit dem Gouverneur von Vesta ab“, befahl Reineke. „Er soll das mit irgendeinem Minister besprechen, oder bis morgen warten, es sei denn der Feind steht schon auf seiner Fußmatte. Außerdem ergeht sofort ein Befehl an die Walhalla, die Gneisenau und die Rommel in den Stand Bye Modus zu gehen.“
Die Gneisenau war der neuste Zerstörer der Raumflotte Deutschlands. In diesem Moment verfluchte es Reineke, dass die Stauffenberg gerade ihren Dienst zum Schutz Atlantis‘ angetreten hatte, und dass die neuen Zerstörer Clausewitz und Hindenburg, sowie der Schlachtkreuzer Seydlitz, noch nicht fertiggestellt, sondern erst zu maximal 70% fertiggestellt waren. Die hätte man jetzt auch gut gebrauchen können, aber über lange Zeit war die Finanzierung nicht gesichert gewesen und bis zu anderthalb Jahren lagen die angefangenen Schiffe im Trockendock, ohne, dass an ihnen weitergearbeitet worden war. „Jawohl, Herr Feldmarschall“, kam die Bestätigung des Befehls, wie aus der Pistole geschossen, wenn sich Kruge sicher auch fragte, was das alles sollte. Reineke wand sich wieder an Nina König. „Ich kümmere mich darum, dass wir das Supertor sofort vernichten können, wenn ihre Leute es finden.“ „Sehr gut“, antwortete Oberst König zufrieden und wand sich zum gehen. „Sobald ich was weiß, melde ich mich wieder.“ Sie schritt auf die Tür zu und verließ das Büro schnellen Schrittes. Ein Mitglied von Reinekes Stab, ein junger weiblicher Leutnant, streckte verwirrt den Kopf herein. Leutnant Sarah Xaver sah ihren Vorgesetzten an und deutete mit dem Daumen über die Schulter auf die davoneilende Nina König. „Ähh... Herr Feldmarschall, wie kam denn Oberst König...“ Reineke winkte nur amüsiert ab. „Wenn sie das rauskriegen, wie sie dass immer macht, Sarah, dann befördere ich sie auf der Stelle. Bleiben wir einfach dabei, dass es zu ihrem Job gehört. Und jetzt helfen sie bitte Oberstleutnant Kruge bei der Ausgabe der Befehle.“
Als der Leutnant die Tür geschlossen hatte, griff Reineke zum roten Telefon und wählte die Zwei, da die Eins ihn mit seiner Frau verband, und wartete angespannt, bis sich die Verbindung aufbaute. „Hier ist Feldmarschall Reineke. Geben sie mir den Verteidigungsminister, es eilt.“ Es dauerte wieder einige Augenblicke, bis er endlich mit dem Minister verbunden war. „Was verschafft mir das Vergnügen, dass sie mich so früh anrufen, Alex?“, fragte Verteidigungsminister Werner gut gelaunt.
„Sie werden nicht mehr so gute Laune haben, Herr Minister, wenn sie erfahren, worum es geht“, meinte Reineke. „Ich hatte gerade Besuch von Oberst König.“ Für eine Sekunde war es still, dann sprach Verteidigungsminister Werner wieder. „Um was ging es?“ Reineke erzählte in wenigen Sekunden seinem Vorgesetzten, was Oberst König ihm berichtet hatte. Er schloss mit den Worten: „... Und deswegen sollten wir die raumfahrenden Nationen zusammenrufen und eine Krisensitzung zusammenrufen. Auch die ganzen EU-Staaten, die sich raushalten, sollten dabei sein, denn die trifft es genauso wie uns. Wenn wir das Supertor vernichten müssen, dann brauchen wir jedes Schiff und jeden Raumfahrer, den wir kriegen können. Zumindest aber für den Fall, dass die Ori es schaffen und ihren Brückenkopf errichten...“


Eine Krisensitzung fand wenige Stunden später auf der 43. Unterebene des Bundeswehr-HQs statt. Insgesamt hatten über zehn Staaten Vertreter geschickt. Allen voran die Allierten Nationen Deutschland, Russland, USA, Japan, Spanien und Irland, hatten auch noch das Vereinigte Königreich, China, Frankreich, Italien und mehrere andere Staaten, Gesandte geschickt und auch die Antiker waren durch Tribun Armelia vertreten. Als der deutsche Verteidigungsminister über die Lage aufgeklärt hatte, fragte der Gesandte Frankreichs sofort: „Herr Minister, ist das ein Scherz? Wenn ja, dann finde ich ihn nicht komisch.“ „Das ist kein Scherz, Herr Botschafter“, antwortete Armelia für den Verteidigungsminister. „Die Informationen stammen von meiner Regierung.“
„Und warum haben sie uns dann nichts davon erzählt, sondern die Deutschen?“, fragte der italienische Gesandte. „Weil wir die Informationen auch erst heute morgen bekamen und als erstes den deutschen Geheimdienst informierten“, erklärte Armelia in einem Tonfall, der klang, als ob sie einem begriffsstutzigen Kind die Situation erklärte. Der Italiener begriff dies, versuchte sich aber nicht anmerken zu lassen, dass er sich beleidigt fühlte.

„Momentan“, begann Reineke, um wieder zum Thema zurückzukommen, da ihn das Theater langsam aufregte. „sind bereits Späher unterwegs, um das Supertor zu finden und auch die zahlreichen Agenten auf den Planeten der Milchstraße sind angehalten, nach Informationen über das Tor zu suchen.“ „Tatsache ist, dass es einfacher sein wird, das Tor zu finden, als es zu zerstören“, erklärte Armelia. „Dazu benötigen wir viele Schiffe.“„Das ist noch untertrieben“, meinte Reineke.
„Wir sind auf jedes Schiff angewiesen, dass wir auf der Erde haben und die Alliierten Raumfahrenden Nationen“ Er nickte den Vertretern von Russland, USA, Spanien, Irland und Japan zu. „verfügen nur knapp über die 3/5 aller Schiffe, aber wir brauchen auch noch den ganzen Rest.“
„Sie werden doch nicht mehr als ihre 30 Schiffe benötigen, um ein einzelnes Objekt zu zerstören“, meinte der chinesische Abgesandte. „Wahrscheinlich schon“, meinte Armelia und der Chinese wirkte sichtlich überrascht. „und auch, wenn wir das Tor nicht vernichten können, benötigen wir diese Streitmacht, um die ankommenden Orischiffe abzuwehren.“ „Worauf meine geschätzten Kollegen hinauswollen“, sagte der russische Abgesandte General Suschkow und beugte sich nach vorne, um die anderen Abgesandten anzusehen. „ist, dass sie sich mal dazu bequemen sollten, ihre Mottenkugelflotte auszupacken und uns verflixt noch mal zur Abwechslung helfen, diesen Planeten zu verteidigen. Seit zwei Jahren sitzen sie nur da und machen nichts, während wir unser Blut zollen für die Verteidigung. Ich will ihnen ja nicht auf den Schlips treten, aber seien sie doch mal ehrlich mit sich selbst.“

Peinlich berührt räusperten sich die Abgesandten der Alliierten Nationen und Armelia über die Direktheit des Russen, aber innerlich mussten sie sich zusammenreißen, darüber nicht zu lachen. Doch mit seinen Worten, so richtig sie auch sein mochten, hatte der Russe eine Sturmwelle losgeeist, die nun in Form von einem Dutzend Abgeordneter über den Alliierten Abgeordneten hereinbrach. Dabei hatte man in letzter Zeit doch so gute Fortschritte gemacht, neue Nationen zu mobilisieren. Verteidigunsminsiter Werner musste sich beherrschen nicht rot anzulaufen und dem Russen an die Gurgel zu gehen. So musste er sich damit begnügen sich im Geiste eine Notiz zu machen und zu Not bei Putin persönlich zu fordern, dass dieser Mann im hohen Bogen flog. Jetzt musste sich der Außenminister um die nötigen besänftigenden Streicheleinheiten kümmern, auch wenn der Russe die Wahrheit gesagt hatte. Wahrheit vertrug sich jedoch nicht mit der Politik.

Das versammelte ST 1 Team, das im Nebenraum saß, mit Ausnahme von Franzi, die noch in den Flitterwochen war, und den Zirkus über die Überwachungskameras beobachtete, konnte darüber nur allgemein den Kopf schütteln. „Kleinliche Idioten“, meinte Jules genervt und drehte den Ton leiser. „Da will man den Feind aufhalten und die können sich nicht mal dann einigen.“ „Wieso wollen die denn nicht mit ihren Schiffen helfen?“, fragte Vala. „Mehr Schiffe und Truppen bedeuten doch, dass die Erde bessere Chance hat, sich gegen die Ori zu verteidigen.“ „So ist es auch“, sagte Teal‘C. „Aber viele von denen, die sich nicht zur Verfügung stellen, haben in der zweiten Schlacht um die Erde auch die stärksten Verluste gehabt. Damals zogen sie sich aus der Raumfahrt zurück und waren nicht bereit noch mehr Leute zu verlieren.“ „Die verantwortlichen Politiker wollten nur nicht ihre Poste verlieren“, ergänzte Ralf. „Viele Tote bedeutet, dass man Stimmen verliert und auch die von deren Verwandten und Freunden so weiter. Und da wir auch ohne sie klargekommen sind bisher, sind diese Länder tatsächlich der Meinung, dass sie sich einfach zurücklehnen können und sich nicht die Finger schmutzig machen müssen. Seitdem streichen sie hinundwieder neue Technologie ein und bauen sich eine nette kleine Badewannenflotte auf, wobei ich aber glaube, dass das teilweise auch nur Papierflotten sind, vor allem wenn man unseren Geheimdiensten glauben darf. Ich kann nur hoffen, dass der Feldmarschall und die anderen sie überzeugen können, wenigstens diesmal mitzumachen.“ Die anderen Teammitglieder konnten dem nur zustimmen und den Kopf darüber schütteln, dass bei der Krisensitzung keine Fortschritte gemacht wurden.


Auf einem Planeten im südlichen Teil der Milchstraße, der von den Ori übernommen worden war, hetzte sich drei Stunden später Spezialagent Ehlers von DRAV in Richtung Stargate. In seiner Tasche befand sich ein Datenkristall, auf dem die genauen Koordinaten des Supertors standen. Sein russischer Partner und er hatten die Ori ausspioniert und hatten dummerweise Alarm ausgelöst. Ihr Versteck war schon längst zerstört worden und ebenso der Subraumsender, den sie dort versteckt hatten. Nun waren beide getrennt auf dem Weg zum Sternentor, um eine größere Chance zu haben die Informationen ins STK zu schaffen. Ehlers hatte das Pech, dass sich ein ganzer Zug Orisoldaten an seine Versen geheftet hatte. Plasmasalven flogen ihm um die Ohren, als er sein Steyr AUG nach hinten abfeuerte und weiter auf das Tor zulief. Da erwischte ihn eine Plasmasalve im Bein. Er strauchelte und fiel zu Boden.

Sein Partner, Spezialagent Ustrow, hatte es wesentlich einfacher zum Tor zu gelangen. Die Ori gingen zu seinem Glück davon aus, dass es nur einen Spion gab und waren deshalb nur hinter Ehlers her. So konnte er den Weg zwischen der Stadt und dem Sternentor schnell zurücklegen. Die letzten Meter robbte er zum Tor und blieb dabei hinter natürlicher Deckung. Ustrow beobachtete eine Weile lang das Tor durch das Zielfernrohr seines Steyr AUG und sah in der ganzen Zeit nur zwei Wachen. Seine Chance kam, als die Wachen eine Streife um das Tor herum drehten und sich Augenblicke lang nicht ansahen konnten. Er legte also sein Sturmgewehr an und erledigte den Ersten mit einem sauberen Schuss ins Herz und wirbelte dann zur zweiten Wache herum, die vom Mündungsknall aufgeschreckt wurde. Doch nur um sich noch zwei Schritte zu bewegen und dann eine Kugel zwischen die Augen zu kriegen. Jetzt musste es für Ustrow schnell gehen. Er rannte zum Tor, um schnell die Koordinaten der Erde anzuwählen. Wenn Ehlers es noch zum Tor schaffte, dann musste er alleine fliehen. So hatten sie es abgemacht, denn es war viel zu wichtig diese Information zur Erde zu schaffen. Das Wurmloch baute sich nach einer halben Ewigkeit auf und der Spezialagent sandte den Zugangscode für die Iris, dann trat er durch das Tor, das sich direkt nach ihm schloss. Ehlers wurde in der Zwischenzeit von Oritruppen umzingelt. Der Zugführer ging auf ihn zu und richtete seine kleine zatähnliche Strahlenwaffe, die armbandgroß war und am rechten Handgelenk saß, auf ihn. „Erdling, du bist nun ein Gefangener der Ori. Wir bringen dich zu unserem Prior, der dich ausfragt und dann in den heiligen Flammen reinigt, damit du für deine Verbrechen zahlst.“ Ehlers drehte sich auf den Rücken und fing zum erstaunen der Ori an lauthals zu lachen. Das überraschte sie so sehr, dass sie nicht darauf achteten, dass seine rechte Hand etwas aus seiner Tasche holte. Grinsend sah Ehlers den Zugführer an. „Richte deinem Prior aus, dass die Erde den Ori kräftigt die Prostata stimulieren wird.“ Dann stopfte er sich die Zyankalikapsel in den Mund und schluckte sie.


Dreißig Minuten später saß Reineke zusammen mit Armelia in seinem Büro, nachdem die Krisensitzung so ein Reinfall gewesen war. Niemand war von seinem Standpunkt abgewichen und einzig und allein die Briten und die Chinesen hatten wirklich zuhören wollen, dazu einige andere Nationen. Was bei den Chinesen allerdings auch daran liegt, dass man momentan sehr gute Fortschritte mit ihnen machte und bei den Briten daran, dass sie nach den Alliierten Nationen die meisten Kolonien im All hatten. „Das sind alles Mistkerle“, meinte Reineke, als er sich und Armelia einen Schluck Cognac einschüttete. „Wem sagen sie das...“, meinte die Antikerin und massierte sich die Schläfen. „So was kleinkariertes und zurückgebliebenes hab ich ja schon lange nicht mehr erlebt. Fast wärs mir wert, dass die Ori kommen, nur um dann die Gesichtsausdrücke dieser
Personen zu sehen.“

Da klopfte es an der Tür und Leutnant Xaver kam herein. „Verzeihen sie die Störung, Herr Feldmarschall, Tribun, aber General Degenhardt auf dem Video-Kanal für sie aus dem STK. Er sagt, er hat die Koordinaten für das Supertor.“ „Sofort durchstellen“, befahl Reineke und wand sich zusammen mit Armelia einem der Bildschirme zu, auf dem kurz darauf Degenhardt erschien.„Herr Feldmarschall, Tribun“, sagte er beiden zunickend. „Wir habens. Einer unserer Agenten ist zurückgekehrt und hatte die wichtigen Informationen dabei.“ „Und wo ist jetzt das Supertor?“, fragte Armelia. „Im...“, begann Degenhardt und sah auf seine Unterlagen. „Im 3293. Sternensystem, 116.439 Lichtjahre von der Erde entfernt und soll in zehn Tagen aktiviert werden. Bei maximaler Hypergeschwindigkeit macht das eine achttägige Reise plus, minus ein paar Stunden, wenn alle Schiffe gleichzeitig eintreffen sollen. Wenn unsere Flotte innerhalb von 24 Stunden aufbricht könnten wir das also grade noch schaffen.“ „Danke, Sebastian“, meinte Reineke. „Wir kümmern uns jetzt darum. ST 1 soll sich bereit machen, ich könnte sie brauchen, wenn wir ein Schiff entern müssen. Reineke Ende.“ „Verstanden, Ende.“, bestätigte Degenhardt und kappte die Verbindung.
Reineke sah Armelia an. „Das muss jetzt alles sehr schnell gehen. Wollen sie schon zu ihren Leuten zurückkehren und alles vorbereiten? Ich kann ja damit rechnen, dass sie uns beistehen, oder?“
„Natürlich“, meinte Armelia entschlossen. „Wir schlugen die Ori einmal, wir schaffen es wieder. Die Raumflotte des Antikerimperiums steht ihnen bei. Aber sie haben Recht, ich muss noch einiges erledigen. Guten Tag, Feldmarschall.“ Armelia erhob sich und ging geschwind auf die Tür zu.
„Torsten“, rief Reineke nach dem jüngsten Mitglied seines Stabes. Der Leutnant kam ins das Büro. „Jawohl, Herr Feldmarschall?“ „Die Botschafter sind noch da?“, fragte Reineke. „Ja, Herr Feldmarschall, nur der Franzose und der Italiener sind abgereist.“, antwortete der Leutnant. Reineke lachte wütend auf. „Das sieht den Franzmännern und den Spaghettifressern ähnlich, die wissen immer, wenn man sich am besten zurückzieht. Na schön, sagen sie den anderen, dass wir nun wissen, wo das Supertor ist. Wer bereit ist uns zu helfen, der soll sich im Konferenzraum versammeln in...“ Er sah auf seine Uhr. „zehn Minuten. Befehl ausführen.“ Der Leutnant salutierte zackig und verschwand, während Reineke noch schnell ein Telefongespräch führte, damit die Alliierten Nationen begannen sich vorbereiteten und ihre Flotten mobilisierten, jedenfalls die Einheiten, die sich momentan nicht in Atlantis aufhielten.


Zehn Minuten später betraten Feldmarschall Reineke und der Verteidigunsminister den Konferenzraum. Es waren wirklich nicht viele gekommen, wie erwartet. Anwesend waren die kanadische Botschafterin, der britische Botschafter, sowie der chinesische Gesandte. „Das ist eine Überraschung“, meinte der Verteidigunsmininister, als er die Kanadierin und den Australier sah.
Die Abgesandte Kanadas zuckte lächelnd mit den Schultern, ihr Kollege lächelte nur leicht. „Was für schlechte Kinder wären wir, wenn wir das Empire alleine in die Schlacht ziehen lassen würden. Wir werden unseren Zerstörer zur Orbitalverteidigung einsetzen, da unsere Mannschaften noch nicht ihren Standard und ihre Erfahrung erreicht haben und deshalb größere Verluste hätte.“ Der Australier äußerte sich ähnlich. Natürlich war dies nicht der offizielle Grund, warum Kanada und Australien mitmachen wollten, aber das interessierte momentan niemanden. Hauptsache man hatte weitere Nationen auf seiner Seite, die die Aufnamebedingungen (der Asgard) erfüllten. Der Brite räusperte sich. „In der Vergangenheit haben wir einige falsche Entscheidungen getroffen, das möchte meine Regierung zugeben. Es war unverzeihlich, dass wir sie alleine gegen die Goa‘Uld zu Felde ziehen ließen und danach auch noch frech fröhlich Kolonien auf dem Gebiet gründeten, dass sie im Krieg erkämpften.“ Er kratzte sich am Hinterkopf und streckte dann die Hand aus. „Wie dem auch sei, diesmal ist das Vereinigte Königreich auch dabei und wir wollen gleich Nägel mit Köpfen machen. Wenn sie uns in den Alliierten Nationen haben wollen, dann bitten wir hiermit formell um Aufnahme bei ihnen. Informell verhandeln ihre Leute mit uns ja schon seit einigen Wochen, aber jetzt hat sich meine Regierung endlich einen Ruck gegeben.“ Verteidigungsminister Werner ergriff freudig die Hand des Briten. „Danke, Herr Botschafter. Selbstverständlich müssen darüber andere Personen entscheiden, aber ich freue mich, dass sie uns beistehen wollen.“
Nun war der Chinese an der Reihe. „Leider können wir ihnen nicht mit interstellaren Kriegsschiffen zur Seite stehen“, sagte der Abgesandte mit Bedauern in der Stimme, das sogar ernstgemeint klang. „da die Volksrepublik leider nicht über die Hyperanriebstechnolgie verfügt. Aber meine Regierung ist bereit für die Zeit, wo sie das System ihrer Flotten entblößen, mehrere unterlichtschnelle Angriffsboote zur Verfügung zu stellen. Dies sind experimentelle Kriegsschiffe unserer Streitkräfte, die mit den neuen Schutzschildsystemen und Subraumkommunikationsgeräten der Asgard ausgerüstet wurden. Damit und in Kombination mit der kanadischen Walhalla, sollten wir das System gut gegen die einen oder anderen Feindkräfte verteidigen können.“ „Wir danken ihnen, Herr Botschafter, wir werden das zu ihren Gunsten den Asgard berichten“, sagte Reineke und reichte dem Chinesen, der über letzten Kommentar höchst erfreut schien, die Hand und verabschiedete sich dann von allen, da er eine Flotte marschbereit zu machen hatte, während der Minister noch mit den Botschaftern redete.

Im Nebenraum wartete schon Oberst König, die ihn hinausbegleitete. „Wie sieht es mit „Projekt Wega“ aus?“, fragte Reineke. „Können wir es einsetzen?“ „Leider nein“, antwortete die Geheimdienstchefin. „Laut Zelenkas Vertreter dauern die Arbeiten bis zur ihrer Kampftüchtigkeit noch mindestens sechs Monate, für die beiden anderen... Projektpunkte sogar noch länger.“
Reineke nickte niedergeschlagen. „Dann muss es ohne gehen.“ Dann gab er ihr die Hand, in die König einschlug. „Auf bald, Nina, halten sie die Stellung an der Nachrichtenfront.“ Der weibliche Oberst lächelte leicht, dann ging Reineke.


16 Stunden später:

Die Walküre, die ST 1 zur Rommel bringen sollte, verließ die Atmosphäre der Erde und steuerte auf den riesigen Flottenverband zu, der sich zwischen der blauen Welt und dem Mond versammelte. „Wow“, meinte Vala mit leuchtenden Augen, als sie aus dem Fenster sah. „Das nenn ich cool.“ „Nur gucken, nicht klauen“, meinte Ralf grinsend. Diese kleinen Neckungen zwischen den beiden mussten einfach sein, auch wenn sie inzwischen nicht mehr ganz ernst gemeint waren. „Ja, ganz nett“, sagte Franzi schmollend. „Hätten die Ori nicht noch ein paar Wochen warten können? Sauerei, mich einfach aus meinen Flitterwochen zu holen.“ „Rene wirds schon verkraften, dass eure Flitterwochen nicht so lange gedauert haben“, meinte Jules grinsend. "Außerdem kannst du dir doch nach der nächsten Krise ein paar Urlaubstage gönnen." „Das findest du richtig lustig, oder?“, fragte Franzi, während die Walküre im Hangar der Rommel niederging.

Auf der Brücke des Flaggschiffs der deutschen Raumwaffe standen Feldmarschall Reineke und General Heimeshoff beisammen. „Tut mir Leid, dass ich ihnen schon wieder das Kommando wegnehme“, meinte Reineke. Heimeshoff winkte nur ab. „Machen sie sich da mal keine Gedanken, Feldmarschall, ich übernehme die Gneisenau in der Zwischenzeit, denn die hat noch keinen Kommandeur.“ Reineke nickte und Heimeshoff verließ die Brücke, als ST 1 sie betrat. „Melden uns an Bord, Chef“, meldete Franzi salutierend. Reineke erwiderte den Gruß und gab Franzi dann die Hand. „Rühren, Oberstleutnant.“ Daniel blickte währenddessen aus dem großen Fenster der Brücke hinaus auf die vereinte Flotte. „Wo sind denn die Antikerschiffe?“ „Keine Ahnung“, meinte Reineke. „Tribun Armelia meinte nur, dass ihre Schiffe gleich vom Boden aufsteigen.“ „Aber von wo wohl?“. fragte Jules. „Ist ja nicht so, als ob die Antiker irgendwo in völliger Geheimhaltung eine Flotte bauen konnten, oder?“ Da sprachen die Sensoren an. Der zuständige Feldwebel sah den Feldmarschall mit offenem Mund an. „Herr Feldmarschall, das glauben sie mir nicht.“


Tribun Armelia betrat die Brücke ihres Flaggschiffs der Aurastor-Klasse Leonidas. Sie blickte sich auf der Brücke um und setzte sich dann auf den Captains Stuhl in der Mitte des Raums „Klarmeldung von unseren Schiffen?“ „Jawohl, Tribun“, kam die Antwort prompt. „Sehr gut“, sagte Armelia und schlug die Beine übereinander. „Dann Startbefehl für unsere Schiffe. Bringen sie uns raus.“
In Großstädten, wie Rom, New York, Neu Dehli und einigen Anderen, war dies ein Tage wie jeder Andere. Oder zumindest bis jetzt, denn plötzlich stiegen aus dem Boden Raumschiffe, die eine wabernde Aura umgab. Dabei handelte es sich um eine Antikertechnologie, der Phasenverschiebung, die einen Durchscheineffekt hatte. Die Antiker hatten so ihre Flotte im geheimen bauen können, denn Hangartore hatten sie in ihre Trockendocks nicht einbauen müssen. Langsam stiegen die Schlachtschiffe der Aurastor-Klasse und die kleineren Kreuzer der Myrdin-Klasse aus dem Boden. 4 Schlachtschiffe und 8 Kreuzer an der Zahl, und flogen gen Himmel, als langsam die Phasenverschiebung versagte. Diese Technologie war sehr unausgereift und hielt im besten Fall etwa 20 Sekunden Phasenverschiebung, aber es reichte mehr als aus. Unter den staunenden Augen von Millionen von Menschen flogen die Raumschiffe ihrem wahren Element entgegen.
„Ich glaub, mein Schwein pfeift.“
„Hey, unsere Stadt ist doch kein Parkplatz!“
„Die Strafzettel, die die gekriegt haben für das lange Parken, möchte ich gar nicht erst sehen.“
„Sag mir bitte einer, dass er das gerade aufgenommen hat, das glaubt mir sonst ja kein Mensch!“
„Mann, ey, so viel hab ich doch gar nicht gekokst.“


In der Zwischenzeit schlossen die Antikerschiffe zum Verband auf. „Kanal öffnen zu Tribun Aurelias Flaggschiff“, befahl Reineke, der immer noch mit seinem Kopf schüttelte. Kurz darauf erschien Armelias Gesicht auf dem Bildschirm. „Ihr Antiker seit aber ganz schöne Primadonnen“, meinte Vala grinsend und Jules konnte dem nur zustimmen: „Müsst ihr immer einen dramatischen Auftritt hinlegen?“ „Selbstverständlich“, antwortete Armelia mit ernster Mine. „Wird uns noch vor dem ersten Taktiklehrgang beigebracht. Jeder Antikeroffizier hat einen Abschluss in Dramaturgie und Schauspielerei.“ Reineke lächelte kurz. „In Ordnung, dann sind wir ja jetzt alle versammelt. Bereithalten für Statusreport.“ Armelia bestätigte den Befehl. Reineke war als Alliierter Oberbefehlshaber im Felde bestätigt worden, weshalb er das Kommando führte.

Er ließ sich auf seinen Kommandosessel nieder. „Funker, gehen sie auf Flottenfrequenz Alpha Zwo, einfache Verschlüsselung.“ „Kanal steht, Herr Feldmarschall“, meldete der Funker. Reineke erhob das Wort. „Flaggschiff an alle Einheiten, ich bitte um Aufmerksamkeit, denn nun ist es soweit, wir ziehen gegen die Ori zu Felde. Wir kämpfen alle für unseren Heimatplaneten, es gibt keine Aufgabe, die da noch größer sein könnte, als unsere Welt zu schützen, welcher Nation wir auch angehören mögen, welche Sprache wir auch sprechen. Wir dürfen nicht versagen, nicht zögern oder schwanken. Ich bin sicher, dass sie alle ihr bestes tun werden, aber noch sind wir einige Tage unterwegs. Nutzen sie diese Zeit gut, denn ab diesem Moment ist kein Tag so leicht wie der, der bereits hinter uns liegt. Geschwaderkommandanten erstatten Meldung in festgelegter Reihenfolge. Das ist erst einmal alles, Ende.“

Reineke räusperte sich und gab dann die Klarmeldung für die Deutschen Einheiten „Schlachtkreuzer Rommel, Zerstörer Walhalla und Gneisenau Klarmeldung.“
„Hier Colonel Caldwell, US Space Force. Schlachtkreuzer MacArthur, Zerstörer Clinton und Armstrong Klarmeldung.“, meldete Colonel Steven Caldwell, Bereitschaft für die Amerikaner. Momentan waren die anderen Schiffe, die USS Patton, die USS Reagan und USS Valley Forge, in Atlantis.
„Hier Generalmajor Runge, Russische Raumwaffe“, meldete sich Runge übel gelaunt, wie eh und je. „Schlachtkreuzer Gagarin und Zerstörer Tolstoi und Gorbatschow Klarmeldung, oder so ähnlich...“
„Hier Oberst Nishi, Japanische Raumflotte, Zerstörer Kuribayashi und Yamamoto Klarmeldung.“
„Hier Oberst MacGriffith, Irische Raumflotte, Zerstörer Cathbad und St. Patrick geben die Klarmeldung.“
„Hier Major Alvarez, Spanische Raumflotte. Zerstörer Sofia Klarmeldung.“
„Hier Commodore Cunningham, Royal Navy, Schlachtkreuzer Lord Nelson, Zerstörer Queen Victoria und Churchill Klarmeldung.“
Zu letzt waren die Antiker an der Reihe. „Hier Tribun Armelia, lantheanisch-imperiale Raumflotte. Schlachtschiffe Leonidas, Aurora, Lanthea und Plato, sowie die Kreuzer Myrdin, Janus, Alexander, Scipio, Hannibal, Antonius, Romanum und Cicero Klarmeldung.“

„Allgemeine Klarmeldung bestätigt“, sagte Reineke über Flottensprechfunk und lächelte innerlich. Diese Flotte war mächtig. Vier Antiker-Schlachtschiffe, acht Antiker-Kreuzer, vier Schlachtkreuzer der Rommel- und Pattonklasse, vierzehn Zerstörer der Walhalla- und Hooverklasse (also insgesamt 30 Großraumschiffe), dazu noch fast zweihundert Jumper, J-301 und J-302 Raumjäger. Dies war wahrlich die mächtigste Flotte, die seit über 10.000 Jahren von der Erde aus startete. Da sollte es doch ein Klacks sein, die Ori in ihre Schranken zu verweisen - oder vielleicht doch nicht?
ST 1 stand noch vor dem Brückenfenster und blickte hinaus. „Wenn die anderen Staaten nur mitmachen würden“, meinte Franzi nachdenklich. „Wir verlieren ne Menge Feuerkraft, wir könnten sicher locker auf 50 Schiffe kommen.“ Teal‘C sah dies ein wenig anders. „Du vergisst, Franziska, dass wir so auch nicht das haben, was ihr auf der Erde allgemein als... „Franzosen-Bonus“ bezeichnet.“ „Hä?“, fragte Vala, während Franzi grinste. Ralf erklärte es ihr. „Unser großer Krieger hier hat versucht einen typisch deutschen Scherz zu machen und will sagen, dass die Franzosen sich sofort ergeben würden, wenn sie die Ori sehen. Deswegen....“ Den Rest ließ er lieber weg und stimmte in das Lachen des Teams ein, als die Flotte beschleunigte und in den Hyperraum eintrat.

Zurück blieben nur eine kanadische Walhalla, ein gutes Dutzend 100m langer chinesische Unterlicht-Angriffsboote vom „Sun Tzu“-Typ, Wotan-Bomber, Raumjäger und die orbitalen Abwehrsatelliten und die Bevölkerung der Erde, die damit begann den Atem anzuhalten...



Fortsetzung folgt...
Kapitel 19 by Atlan
6.19 Flucht nach Vorne
von Atlan



Acht Tage waren seit dem Aufbruch der Flotte von der Erde vergangen und die Reise näherte sich ihrem Ende. Nur noch wenige Lichtjahre trennten die Kriegsflotte der Erde vom Ori-Supertor, das zu zerstören es galt. „Erreichen das Supertor in fünf Minuten“, meldete der Steuermann der Rommel seinem Kommandeur Feldmarschall Reineke. Der Feldmarschall sah auf seine Armbanduhr. „Sehr gut, wir liegen genau im Zeitplan, Funker, stellen sie mich zu Tribun Armelia, Colonel Caldwell und General Runge durch. Konferenzschaltung auf dem Hauptschirm, einfache Verschlüsselung.“ Der Funker stellte die Verbindung innerhalb weniger Augenblicke her und auf dem Bildschirm der Brücke erschienen in vier kleinen Quadraten die Gesichter der vier Offiziere, die neben Reineke selbst vier kleine Einsatzflottillen befehligen sollten. „Meine Dame, meine Herren“, sagte Reineke und nickte jedem kurz zu. „Wir erreichen gleich unseren Bestimmungsort.“ „Besser wärs“, meinte Runge grantig. „Ich hock mir hier seit einer Woche den Arsch wund. Soll es doch endlich losgehen, zum Geier noch mal.“ „Sergej...“, sagte Reineke tadelnd und kam dann auf das eigentliche Thema zu sprechen. „Nun ja, wenn wir in knapp fünf Minuten an unserem Bestimmungsort sind, dann dürfen wir mit einigen von Geraks Ha‘Tak rechnen. Es wird notwendig sein, diese Schiffe so schnell, wie möglich zu vernichten oder in die Flucht zu schlagen, um Munition zu sparen. Die Schiffe werden von den Antikerkreuzern übernommen, da, wie wir ja alle wissen, Drohnen die Ha‘Taks schon in geringer Anzahl sprengen können. Der Rest unserer Einheiten wird an verschiedenen Punkten aus dem Hyperraum springen und das System abriegeln. Fragen?“ Es gab keine Fragen, woraufhin Reineke zufrieden nickte. „Sehr gut, dann wollen wir mal.“ Der Feldmarschall ging zu seinem Kommandostuhl zurück und ließ sich flottenweit stellen. „An alle, hier ist der Flottenchef. Alle Einheiten gehen auf die höchste Alarmstufe. Ich wiederhole, alle Schiffe auf Alarmstufe Rot. Wir ziehen in den Kampf.“ Reineke klopfte dem Steuermann aufmunternd auf die Schulter. „Also dann, Oberfeldwebel, bringen sie uns raus aus dem Hyperraum.“ „Zu Befehl, Herr Feldmarschall."


Im 3293. Sternensystem war es bis zu diesem Moment äußerst ruhig. Vier Ha‘Taks patrouillierten um das Supertor herum, das nun dort im All schwebte, wo früher einmal der vierte Planet des Systems gewesen war. Von einem Schlag auf dem Anderen änderte sich die Stille. Ringsum des Supertors öffneten sich ganze dreißig Hyperraumfenster, entließen die Armada der Erde und diese kesselten das Tor und die vier Pyramidenschiffe ein. Feldmarschall Reineke trat vor das große Brückenfenster und richtete auf einer offenen Frequenz an die feindlichen Schiffe. „Jaffaschiffe, hier ist Feldmarschall Reineke vom Schlachtkreuzer Rommel, von den Alliierten Nationen der Erde. Wie sie sehen, sind wir in der absoluten Übermacht, ergeben sie sich also, oder bereiten sie sich auf ihre Vernichtung vor.“ Schnell sah er sich zu seinem Funker um, der die Kanäle überwachte. „Schon irgendetwas?“ „Zwei Ha‘Taks signalisieren Aufgabe und werden von den nächsten Schiffen geentert.“, antwortete der Funker. „Und die beiden anderen Schiffe wollen kämpfen“, fügte Reineke mit Bedauern hinzu, als er aus dem Fenster sah und sah, wie die zwei Schiffe das Feuer auf einen Antikerkreuzer eröffneten, dessen Schilde die Salve jedoch locker einsteckten. „Feuerbefehl für unsere Schiffe, nur Antrieb und Waffen zerstören“, befahl Reineke und sofort eröffneten zwei Antikerkreuzer das Feuer. Aus jedem der Kreuzer stiegen zwei Dutzend Drohnen auf, die sich in einem Strom gelber Lichter auf je eines der Ha‘Taks zu bewegte, die Schilde ignorierte und dann an verschiedenen Stellen einschlugen. Zuerst wurden die Antriebssysteme durch die kleinen Präzisionswaffen vernichtet, dann die Plasmageschütze und neuartigen Torpedorampen der Ha‘Taks. „Jetzt ergeben sie sich“, meldete der Funker. „Sehr gut“, meinte Reineke zufrieden, denn heute sollte nur so viel Blut vergossen werden, wie nötig. „Signalisieren sie ihnen, dass sie geentert werden, dann lassen sie die Ha‘Taks aus der Schusslinie schleppen. Die kampfbereiten Schiffe sollten bemannt und in unsere Reihen eingegliedert werden.“ „Befehl wird ausgeführt“, bestätigte der Funker, als eine Nachricht hereinkam. „Nachricht von Tribun Armelia, sie bittet um eine Unterhaltung.“ „Stellen sie sie auf den kleinen Bildschirm durch“, sagte Reineke und deutete auf einen kleineren Bildschirm an der Rückseite der Brücke, auf den er auch gleich zuging.

Armelias Abbild erschien wenige Sekunden später auf dem Schirm. „Was gibt es, Tribun?“, fragte Reineke. „Meine Experten haben schon einige Scans am Supertor durchgeführt und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir das Tor nicht vernichten können“, berichtete Armelia. „Wie denn das?“, fragte Reineke ungläubig, der daran glaubte, dass nichts unzerstörbar war. „Die Ori haben die Supraleiterfunktion des Stargates am Supertor noch verstärkt“, erklärte Armelia. „Das Feuer aus Strahlenwaffen und die Energie von Atomwaffen würde das Tor einfach umleiten, wenn wir Pech haben auf unsere Schiffe.“ „Railguns, MBK und Drohnen?“, fragte Reineke sofort. „Dafür ist die Legierung, aus der das Supertor besteht, viel zu stark. Wir reden hier von mehreren Metern hochverdichteter Trinium-Kohlenstoff-Panzerung“, sagte Armelia kopfschüttelnd. „Aber wir haben uns da eine nette Lösung ausgedacht.“ Reineke verschränkte die Hände hinterm Rücken. „Ich bin ganz Ohr, aber bitte auf einem Niveau, dass auch ein alter Fallschirmjäger, wie ich, das versteht.“
„Ich werd mich bemühen“ Armelia lächelte kurz und begann dann. „Das Supertor hat, auf Grund seiner Größe und seiner natürlichen Position im All, ein eingebautes Anwahlgerät. Hier setzt unser Plan an. Momentan ist das Anwahlgerät so konfiguriert, dass nur Orischiffe es anwählen können, doch wir sind in der Lage ein eigenes Programm zu schreiben, dass uns ein Rauswählen ermöglicht.“ „Das hilft uns doch auch nur für 38 Minuten“, meinte Reineke. „Stimmt, aber wir können es so programmieren, dass danach das Tor sofort wieder anwählt und damit den Ori diesen Durchgang für immer nimmt.“, erklärte Armelia mit einem siegessicheren Grinsen. Reineke nickte nachdenklich. „Klingt sehr gut, aber was würde die Ori daran hindern einfach ein weiteres Supertor zu bauen, um uns anzugreifen.“ „Das könnten sie dann nicht“, erklärte Armelia und ihr Grinsen verbreiterte sich. „Pro Galaxie kann nur ein Supertor existieren, was eine besondere Regel im Tornetzwerk ist. Ein Supertor steht für eine Galaxie, während ein normales Tor nur für einen Planeten steht, auf dem ja auch nur ein Tor aktiv sein kann. Schlagen wir den Ori also diese Tür zu, dann ist das der Sieg, denn die Ori-Galaxie, unsere Heimatgalaxie, ist extrem weit entfernt, wenigstens fünf Jahre mit den besten Überlichtantrieben.“ „Gut, sie haben mich überzeugt“, sagte der Feldmarschall schließlich. „Führen sie ihren Plan aus, während ich die Schiffe strategisch positioniere, falls die Ori kommen, bevor der Plan abgeschlossen ist. Arbeiten sie also schnell.“ Armelia nickte und kappte die Verbindung.


Die Asgardflotte, kommandiert von Thor und Odin, schwang in einen hohen Orbit um den zerstörten Heimatplaneten Othalla ein. Nicht nur die Schiffe und ihre Besatzungen hatte der verzweifelte Kampf gegen die Replikatoren in den letzten Wochen gezeichnet, sondern auch den Planeten. Bevor die Replikatoren durch die Anti-Replikatoren-Disruptor Technologie zerstört oder in die Flucht geschlagen wurden, hatten sie Othalla verwüstet. Plasmageschütze, Repli-Käfer und Massebeschleuniger hatten das Angesicht Othallas verändert, die Städte waren zerstört, die verbliebenden Asgard waren dabei, zur Flotte überzusetzen.

Auf der Brücke der Mjolnir trat Radek Zelenka neben Thor, der von seinem Kommandostand aus auf den Planeten heruntersah. Natürlich sah man es dem Asgard nicht an, dass die Zerstörung seiner Welt ihn mitnahm, aber Radek wusste es einfach. Er legte Thor behutsam die Hand auf die Schulter. „Es tut mir Leid, Thor, dass wir Othalla nicht retten konnten.“ „Es ist nicht deine Schuld, Dr. Zelenka“, erwiderte Thor. „Unsere Arroganz, euch und die Antiker auf ihrer Welt nicht früher um Hilfe gebeten zu haben, hat unsere Welt zerstört.“ „Weißt du, wie viele Asgard den Krieg überlebt haben?“, fragte Radek. „An Bord unserer sechs Schiffe insgesamt 10.000 und weitere 440.000 von unserem Planeten“, sagte Thor. „Dazu noch etwa 5000, deren Geister in den Computern unserer Schiffe gespeichert wurden. Da wir sowieso schon stark dezimiert waren, konnten wir also fast alle Asgard retten. Insgesamt haben also ungefähr 455.000 Asgard diesen Exodus überlebt. Wenn wir dem noch zu Grunde legen, dass wir, dank dem relativ gesunden Genoms meines Vaters, uns demnächst wieder fortpflanzen können, dann reicht das aus, um die Rasse am leben zu erhalten.“
„Das ist doch eine gute Nachricht“, sagte Radek, um Thor aufzumuntern. „Und die Replikatoren werden auch keine Bedrohung mehr sein, schließlich habt ihr jetzt die Disruptor-Technologie.“
Thor wollte dem gerade zu stimmen, als Odins Gesicht auf dem Bildschirm erschien. „Thor, der Hohe Rat hat nun eine Entscheidung getroffen, wie es weitergehen soll.“ „Und wie?“, fragte Thor seinen Vater. „Wir werden der Ida-Galaxie für immer den Rücken zukehren“, sagte Odin, was nicht nur Radek überraschte. Die Asgard auf der Brücke tuschelten darüber, während Thor fragte: „Wohin wollen wir dann gehen?“ Odin blickte Radek an. „Zu den Menschen, wir ziehen in die Milchstraße, um dort unsere Gesellschaft neu aufzubauen. Wir werden eine Welt nahe der der Menschen besiedeln und uns endlich revanchieren für all das, was sie für uns taten. Unser Isolationismus war unser Verhängnis und wir wollen keine Fehler zweimal machen.“ Radek verbeugte sich leicht. „Wir fühlen uns geehrt.“ Odin nickte leicht und wand sich wieder Thor zu. „Sobald alles noch verwertbare Material geborgen wurde, fliegen wir die Milchstraße an.“ Es dauerte eine halbe Stunde, bis die Asgardflotte, bestehend aus drei Rust-Klasse Schlachtschiffe, einem Beliskner-Schlachtschiff und zwei Transportschiffen, Othalla und der Ida-Galaxie den Rücken kehrte.


30 Minuten später waren Armelia und ihre Wissenschaftler mit der Fertigstellung eines neuen Kommandocodes für das Supertor fertig. Armelia wog den kleinen Datenkristall in den Händen und sah dann die Antikern an, die sich gerade den leichten Raumanzug anlegte, da der Kristall manuell installiert werden musste. Armelia streckte die Hand aus und übergab ihr den Kristall. „Viel Glück“, wünschte sie der Antikerin, die nur zuversichtlich lächelte und sich dann aufmachte zum Jumper-Hangar der Leonidas. Der Jumper legte die Strecke von 40.000 Kilometern in kürzester Zeit zurück und ging dann parallel zum Supertor. Die Heckluke öffnete sich und die Antikerin schwebte hinaus und auf die Stelle des Supertores zu, wo sich die Steuerkristalle befanden. Sie aktivierte die magnetischen Sohlen ihrer Anzugstiefel und stand nun fest und sicher auf dem Supertor. „Beginne mit der Arbeit.“, meldete sie über Funk und drückte auf die vier Eckpunkte der Abdeckung einer Kontrolltafel. Die Abdeckung löste sich daraufhin vom Tor und schwebte hinaus ins All. Die Antikerin begann nun damit einzelne Kristalle in der Kontrolltafel miteinander zu vertauschen. Doch als sie gerade den neuen Steuerkristall herausholen wollte, geschah es. „Feldmarschall“, rief der Feldwebel an den Sensoren der Rommel. „Erhöhte Energiewerte am Supertor.“ Durch das Supertor wurden plötzlich Wellen von elektrischen Ladungen geschickt, die schließlich auch die Antikerin errichten. Die Ladungen hoben den Magnetismus ihrer Stiefel auf und sie schaffte es nur mit Mühe sich in den Jumper zu retten, der dann auch gleich vom Supertor wegflog, um sich in Sicherheit zu bringen.

Die Flotte, die sich bis zu 80.000 Kilometer vom Supertor entfernt hatte, aktivierte Waffensysteme und Schilde, während sich das Supertor aktivierte und ein riesiger Kawoosh-Effekt heraustrat. ST 1 war nun auf der Brücke der Rommel und sah gebannt nach draußen. Franzi verschränkte die Arme vor der Brust und atmete tief durch. „Jetzt kommen sie...“ Damit hatte Franziska Rust Recht. Einige Augenblicke geschah nichts, bis auf das ständige Wabern des Ereignishorizonts, dann kamen die Ori. Es waren sechs große Mutterschiffe, die an riesige Klodeckel erinnerten, in dessen Inneren eine grellleuchtende Energiequelle loderte. Dann folgten zehn kleinere Kreuzer, die allerdings eher um 180° gedrehte Ori-Stabwaffen erinnerten und auch hier gab es im Heck eine leuchtende Energiequelle. Den Abschluss machten ein gutes Dutzend großer Truppentransporter, die fast so groß waren wie die Mutterschiffe, allerdings ihren Energiequelle nicht so viel Platz ließen, was wohl mehr Raum für andere Abteilungen, wie Lagerräume und Quartiere, ließ.

Auf den Erdschiffen waren die meisten Crewmitglieder sprachlos beim Anblick dieser Armada, da jedes Schiff alle Erdschiffe, bis auf die Aurastor-Klasse Schlachtschiffe, an Größe und Tonnage weit übertraf. Reineke war der erste, der wieder Worte fand. „Oberstleutnant“, sprach er den Eins-O und Waffenoffizier an. „lassen sie die Atomraketensilos mit Mark 8 Gefechtsköpfen bestücken und halten sie die Mark 4 in Reserve, alle anderen Systeme auf Stand Bye.“ Dann aktivierte er das Intercom durch einen Knopf an seinem Kommandostuhl. „Alle Piloten bemannen sofort ihre Flugzeuge, ich wiederhole, J-302 sofort bemannen! Die Alarmrotte startet sofort!“ Der Funker sah plötzlich auf. „Herr Feldmarschall, empfange Textbotschaft vom Führungsschiff der Ori.“ „Legen sie es auf den Hauptschirm“, befahl Reineke und stellte sich mit ST 1 davor, um die Nachricht zu lesen. Die Nachricht der Ori lautete: „Und die, die stolz und arrogant sind und sich nicht bekehren lassen wollen, sollen zu Boden gehen und zu Staub zerfallen.“ „Das ist aus dem Buch des Ursprungs“, meinte Daniel, der das Buch zusammen mit Steven Raymer studiert hatte. In seinem Gehirn arbeitete es, dann sagte er: „Öffnen sie einen Kanal zum Führungsschiff der Ori.“ Der Funker tat, wie ihm geheißen und Daniel erhob das Wort. „Dann sprach Di‘Tialus zu den Menschen: Sucht nicht bei euren Nachbarn nach Bosheit, damit eben diese nicht in eurem eigenen Haus Einzug findet.“ „Wurde gesendet“, meldete der Funker und sah Daniel fragend an. „Wenn ich fragen darf, was war das?“ „Eine Passage aus dem Buch des Ursprungs“, erklärte Daniel und kratzte sich am Hinterkopf. „Mal sehen, ob das irgendwie hilft.“ „Ein netter Konter wars jedenfalls“, meinte Ralf und warf einen Blick aus dem Fenster. „Bringt aber anscheinend nichts.“

„Nichts von den Ori“, bestätigte der Funker nach einigen Sekunden Ralfs Aussage. „aber Tribun Armelia funkt jetzt.“ „Schalten sie auf die Lautsprecher“, befahl Reineke und ging wieder zu seinem Kommandostuhl. „Armada der Ori, hier spricht Tribun Armelia vom Antikerschlachtschiff Leonidas. Wie ihr schon längst wissen müsset, wollen all die freiheitsliebenden Menschen dieser Galaxis eure Religion nicht. Kehrt um, damit wir euch nicht vernichten müssen, aber seit versichert, dass wir im Notfall gnadenlos zurück schlagen. Ich garantiere euch, wenn ihr nicht umkehrt, dann erwartet keine Gnade von uns.“ „Die Frau hat Feuer“, meinte der Eins-O der Rommel grinsend, worauf die anderen Anwesenden nur nickend zustimmten.

Plötzlich rührten sich die Orischiffe. Langsam setzten sich die Kreuzer und zwei Mutterschiffe in Bewegung und die Mutterschiffe feuerten einen großen Laserstrahl aus dem Bug ab, von denen je einer auf ein Schiff zielte. Ein Schuss pro der zwei übernommen Ha‘Tak, deren Schilde durchschlagen wurden und die Schiffe zerfetzten und die Entermannschaften mit in den Tod rissen. Feldmarschall Reineke riss die Augen weit auf, dann befahl er: „An alle Einheiten, Feuer nach Belieben! Raumjäger starten! Sofort Kampfmanöver 43-A ausführen.“ Sofort begann die Erdflotte sich in Bewegung zu setzen, während sich die Rommel den ersten Schlag aus einem Hauptgeschütz eines Mutterschiffs einfing. „Bugschilde auf 60% gefallen!“, meldete der Eins-O. „Scheiße, was haben die für Geschütze?“ „Starke jedenfalls“, meinte Reineke und wand sich an ST 1. „Runter von der Brücke mit ihnen, sie können momentan nicht helfen.“ Dann wand er sich wieder dem Kampf zu, der sich vor seinen Augen abspielte. Die Rommel flog mit fast 42% der Lichtgeschwindigkeit auf die Oriarmada zu, die sich nun ebenfalls verteilte. Wobei die Mutterschiffe besonders schwerfällig waren, die Kreuzer von Zerstörern gestellt wurden und die Truppentransporer sich gar nicht wehrten, da sie anscheind über keinen offensiven Kampfmittel verfügten. „Die Mutterschiffe ausmanövrieren“, befahl Reineke, als er das registrierte. „Wir widmen uns einem dieser Kreuzer. Starten sie sechs Mark 8, Eins-O. Railguns und Nukleargranatwerfer, Feuer nach Belieben.“
Aus den Raketensilos der Rommel starteten sofort die sechs Mark 8 Raketen und bewegten sich auf einen der Orikreuzer zu, der der Rommel am nächsten war. Die schnellfeuernden Energiegeschütze des Kreuzers schafften es erst eine, dann zwei Raketen zu vernichten, aber die restlichen vier schlugen mittschiffs ein und detonierten mit einer Gesamtstärke von 2900 Megatonnen TNT-Äquivalent. „Feindliche Schilde bei 53%! Womit schießen wir denn? Mit Atomwasserpistolen?“, meldete der Sensorfeldwebel ungläubig. „Draufhalten“, befahl Reineke. „sechs weitere Mark 8 starten und schicken sie noch zwei Mark 4 hinterher.“ Die Rommel konnte sich leisten, so viele Raketen gegen ein Ziel aufzubringen, denn die Atomraketensilos der Rommel fassten insgesamt 72 Atomraketen, die sich in einer Revolvertrommel a 4 Kammern unter dem Abschussrohr befanden und nur in Position gebracht werden mussten. Die Raketen verließen die Rommel und schlugen wieder mittschiffs ein, was dem Kreuzer den Rest gab. Die Schilde versagten und das MBK-Geschütz der Rommel zerfetzte die Antriebssektion, worauf eine Kettenreaktion das Schiff bersten ließ. Doch die Erdflotte gewann nicht nur. Nach diesem ersten Erfolg waren es die Ori, die für mehrere Minuten das Kriegsglück auf ihrer Seiten hatten.


Die Walhalla unter Oberstleutnant Johanna Schneider flog in Formation mit der Yamamoto und der Clinton und stellte sich einem Orikreuzer. Zur selben Zeit hatte sich die Schlacht schon verteilt und die Antikerschiffe gingen auf Tuchfühlung mit den Mutterschiffen. Die rückwärtigen Energiegeschütze des Kreuzers, den die Zerstörer-Division verfolgte, feuerten auf das Führungsschiff Walhalla. „Schilde fallen rapide!“, meldete der Waffenoffizier. „Alle Raketen in den Silos starten und danach sofort nachladen!“, befahl Oberstleutnant Schneider, denn sie wusste, dass die Schilde der Kreuzer sehr viel verkrafteten, wenn auch nicht so viel, wie die Mutterschiffe, denn von denen hatte noch keines zerstört werden können. Von der Walhalla und den anderen Zerstörern starteten insgesamt 20 Mark 3 Atomraketen, die alle in das Heck des Kreuzers einschlugen, doch gleichzeitig senkten die Energiegeschütze des Kreuzers, die Schilde der Yamamoto auf Null und weitere Salven durchschlugen die 20cm dicke Trinium-Titan Panzerung des Zerstörers. Der Zerstörer explodierte kurz darauf und riss über einhundert Crewmitglieder mit in den Tod. Die Vernichtung des Zerstörers war zu schnell gekommen, als dass auch nur einer hätte noch ein Rettungsboot erreichen können. Gleichzeitig rissen die überschallschnellen Railgunprojektile und die Nukleargranaten der übrigen Zerstörer die Hülle des Kreuzers auf und kurz darauf fiel der Kreuzer auseinander und explodierte.

Doch die Sensoren der beiden Erdschiffe Walhalla und Yamamoto waren so stark beschädigt, dass sie nicht anzeigten, was für ein Schiff ihnen entgegenflog. Erst als es schon viel zu spät war, zeigten die Sensoren das riesige Mutterschiff an. „Ausweichmanöver!“, schrie Oberstleutnant Schneider, als das Hauptgeschütz auch schon feuerte und die Oberstleutnant aus dem Stuhl schleuderte. Der Strahl durchschlug den Schutzschild der Walhalla und vaporisierte den Bug der Walhalla und damit die ersten 30 Meter des Schiffes. Das Schiff war nicht zerstört, aber fast alle Systeme, darunter die Waffen, waren ausgefallen und auch der Sublichtantrieb leistete kaum noch etwas. Johanna Schneider hievte sich hoch, um mitanzusehen, wie das Orimutterschiff die Yamamoto auseinander nahm und der keiner von der Crew mehr mit den Rettungskapseln aussteigen konnte - das sollte mit der Walhallacrew nicht geschehen. Ächenz schleppte sich die Kommandantin zu ihrem Kommandosessel und aktivierte das Intercom. „Hier ist die Kommandantin! Alle verlassen sofort das Schiff! Verlassen sie das Schiff!“ Dann hievte sie sich auf den Sitz des toten Steuermanns, den eine Energieentladung getötet hatte. Sie reaktivierte den Antrieb, um den Aussteigern noch mehr Zeit zu verschaffen. Während das Orimutterschiff wendete und wieder Kurs auf die Walhalla nahm, verließ die Crew das untergehende Schiff. Die Walhalla humpelte vor dem Mutterschiff mit knapp 2% der Lichtgeschwindigkeit davon, aber die Geschwindigkeit war zu gering, als das die Walhalla eine faire Chance gehabt hatte. Dennoch - von der einhundertzwölfköpfigen Besatzung hatten noch 76 von 77 Überlebenden Angriffs das Schiff verlassen können, bevor das Mutterschiff den Erdzerstörer vernichtete. Oberstleutnant Johanna Schneider war nicht unter den Überlebenden. Sie hatte sich für ihre Mannschaft geopfert und war, als Kommandantin, mit ihrem Schiff untergegangen.


Tribun Armelia führte in der Schlacht, die langsam epische Ausmaße annahm, die vier Aurastor-Klasse Schlachtschiffe und die acht Myrdin-Kreuzer auf Tuchfühlung mit vier Mutterschiffen und zwei Kreuzern. Die Schiffe begegneten sich frontal, als Armelia sich vorbeugte und den Angriffsbefehl gab. „An alle Schiffe: Waffen frei!“ Je Schlachtschiff starteten 12000 Drohnen und flogen in großen und langen Schwärmen auf die Orischiffe zu, die die Schwerfälligkeit der Aurastor-Klasse ausnutzten, um mit den Hauptgeschützen einfach draufzuhalten. Erschwärend kam noch, dass die Schilde der Antiker grade einmal 60% der Leistung der Asgardschilde der Erdschiffe brachten. Schließlich trafen die Drohnen, die vorher durch Abwehrfeuer der Mutterschiffe und Kreuzer unwesentlich dezimiert wurden, auf die Schilde. Fast alle Drohnen mussten auf die Schilde aufprallen, als endlich die Schilde nachgaben und die letzten je ungefähr 400 Drohnen die Mutterschiffe durchlöcherten. Doch zum großen Pech der Antiker, ließen sich die riesigen Mutterschiffe von so kleinen Einschusslöchern nicht abhalten. Die feindlichen Kommandaten ließen einfach Eindämmungsfelder aufbauen und bevor die Antiker ihre nächste Salve ins Ziel brachten, feuerten die Ori noch je zwei Schüsse aus dem Hauptgeschütz ab, die drei Myrdin-Kreuzer und zwei Schlachtschiffe zerstörten, wobei ein Mutterschiff der Ori noch zerstört werden konnte. Die anderen Orischiffe waren angeschlagen, aber ihre Schilde bauten sich Sekunden später wieder auf. Die Antikerschiffe hatten nun einmal das Problem, dass ihre Schilde für den Betrieb mit einem Potenzia gedacht waren, doch die Antiker auf der Erde hatten nie die Ressourcen besessen, um mehr als ein Dutzend herzustellen, die alle für andere Projekte benötigt worden waren.
Durch die starke Beschädigungen sank die Anzahl der abfeuerbahren Drohnen signifikant und Armelias Leonidas gelang es noch ihre letzte Drohnenreserve abzufeuern und einen Kreuzer zu vernichten, als das Schwesterschiff der Leonidas das selbe Schicksal erheilte, wie die anderen beiden Schlachtschiffe. Ein Strahl aus einem Hauptgeschütz traf frontal auf das Schiff, durchschlug den verbeulten Schutzschild und spaltete das Schiff endzwei. Zur selben Zeit erwischte es dann auch noch die Leonidas, deren Schilde auf Null sanken und die Salven aus energetischen Schiffsgeschützen auf die Hülle prasselte. Ebenso erging es drei Mrydin-Kreuzern, die schwer beschädigt und wahrscheinlich aufgegeben werden mussten.
Armelia erschauderte, als sie dieses Gemetzel erlebte. Die Ori waren stärker geworden, als sie es je für möglich gehalten hätte. In der Vergangenheit wären die Aurastor-Schlachtschiffe ebenbürtige Gegner für die Schlachtschiffe der Ori gewesen. Ihre Augen weiteten sich, als ein weiterer Strahl die Leonidas streifte. Tribun Armelia wurde von ihrem Stuhl geschleudert, als auf der Brücke die Plasmaleitungen platzten. Sie schlug mit dem Kopf hart gegen eine Konsole und wurde ohnmächtig, während um sie herum die Brückencrew damit beschäftigt war das Schiff aus der Schussbahn zu schaffen.


Die Rommel hatte schon schwere Schläge einstecken müssen, aber noch flog der Stolz der Flotte, wenn auch mehr schlecht als recht. Nachdem sie Colonel Caldwells USS MacArthur beigestanden hatten, flogen sie nun wieder auf das Geschehen zu, da sie ziemlich weit von der Schlacht abgekommen waren. „Bericht“, verlangte Reineke. „Wie siehts mit der Flotte aus? Welche Verluste haben die Ori?“ „Moment, Kommandant“, antwortete der Sensorfeldwebel, dessen Kopf gerade von einem Sanitäter badagiert wurde. Er hatte sich bei einem Einschlag den Kopf gestoßen, bestand aber darauf auf seinem Posten zu bleiben. „Jetzt hab ichs“, meldete er. „Wir haben...“ er musste schlucken „bisher zwölf Schiffe verloren. Ein Schlachtkreuzer, die HMS Nelson, und der Rest sind Zerstörer, unsere Verluste an Raumjägern nicht mitgezählt. Dazu kommen noch drei Antiker-Schlachtschiffe und sieben ihrer Kreuzer. Die Ori verloren vier Mutterschiffe und sieben Kreuzer.“
„Verdammte Scheiße!“, stieß Reineke wütend aus. Die Erde hatte zwar wesentlich mehr Tonnage vernichtet und wohl auch mehr Orianhänger abgeschlachtet, als andersherum, aber für die Erde, die mit diesem starken Kampfverband 90 bis 95% der Reserven geschickt hatte, hatte sich damit verausgabt. „Na gut, dann werfen wir uns jetzt wieder in die Schlacht. Wir müssen die Ori unbedingt aufhalten. Sagen sie Colonel Caldwell, dass er an unserer Seite bleiben soll. Wir stürzen uns noch mal in die Schlacht.“„Bestätigt“, rief der Funker. „Na schön“, meinte Reineke und beugte sich in seinem Kommandosessel vor. „Bringen wirs zu Ende.“ „Herr Feldmarschall!“, rief der Sensorfeldwebel plötzlich. „Die Gagarin!“


Runge wusste nicht mehr, wie lange er bewusstlos gewesen war, aber das spielte auch keine Rolle. Ruckartig öffnete er die Augen und versuchte aufzustehen, was nicht ging. Seine Beine waren gebrochen und er blutete stark am Oberkörper, aber es war ihm, wie er feststellte, besser ergangen, als dem Rest der Brückencrew. Der letzte Feuerhagel des Orikreuzers hatte der Gagarin den Rest gegeben. Das Schiff brannte lichterloh und wer bei Verstand gewesen war, hatte das Schiff schon längst verlassen. Auf der Brücke lebte niemand mehr, musste Runge bitter feststellen. Auch Oberst Chekov, langjähriger Kommandant der Gagarin war darunter. Ein Stahlträger, der sich durch zwei Wände gebohrt hatte, hatte ihn aufgespießt. Runge warf einen Blick aus dem Fenster. Warum feuerten die Orischiffe nicht? Wahrscheinlich wollten sie das Schiff später aufbringen, aber nicht mit ihm. Mit letzter Kraft schleppte sich der Russe zur Steuermannskonsole und stieß den Toten weg, um seinen Platz einzunehmen. Fast hätte ihn der Blutverlust umgehauen, aber er versuchte wach zu bleiben. Der Antrieb funktionierte noch und eine Notanzeige, die mit den Sensoren verbunden war, meldete, dass die Schilde des Orimutterschiffs heruntergeschossen waren. Runge musste plötzlich grinsen. Wenn er sich verabschiedete, dann mit einem Knall.
Er hieb den Schalter des Intercoms des benachbarten Kommandosessels herunter. „Alle Mann verlassen das Schiff, ich wiederhole: Verlassen sie das Schiff." Er schob den Schalter wieder in Ausgangsposition und funkte dann die Rommel an. „Hier ist General Sergej Michailowitsch Runge. Ich rufe die Rommel. Chef, hören sie mich?“ Eine Weile war nichts zu hören und das Orimutterschiff kam immer näher. Dann meldete sich endlich Reineke. „Ja, Runge, alles in Ordnung? Ich dachte schon, dass ihr alle tot wärt.“ „Nein, noch nicht“, antwortete Runge. „Ich rufe nur an, um auf Wiedersehen zu sagen.“ „Warum?“, fragte Reineke. „Weil ich mich jetzt in dieses Mutterschiff stürze“, meinte Runge und funkelte das Schiff wütend an. „Hören sie, ich habe nicht mehr viel Zeit, bis das Schiff endgültig auseinander bricht. Alles brennt und retten kann ich mich auch nicht mehr, denn meine Beine sind gebrochen. Sagen sie nur meiner Tochter und meiner Enkelin, dass ich sie liebe und McKay, dass ich ihn eigentlich ganz gut leiden konnte.... Wissen sie was, den letzten Teil streichen sie besser. Weder er noch ich würden uns dabei wohlfühlen.“
Ein leichtes Lachen war auf der anderen Seite der Leitung zu hören, dann wieder einige Sekunden Schweigen. „In Ordnung. Ich kümmere mich persönglich darum.... Leben sie wohl, Sergej Michailowitsch.“ Zum ersten Mal in beinahe zehn Jahren sprach Reineke Runge mit seinem vollständigen Vornamen an. „Sie auch, Feldmarschall, es war mir eine Ehre all die Jahre unter ihnen dienen zu dürfen. Ich wünsche ihnen und den anderen ein langes und glückliches Leben“, antwortete Runge und kappte die Verbindung. „Leben sie wohl...“, nuschelte er, als er den Antrieb auf maximale Leistung fuhr und Kurs setzte auf das Orimutterschiff. Er kniff die Augen zusammen, als das Mutterschiff unmerklich größer wurde. „Wir sehen uns in der Hölle, du verdammtes Drecksding..." Gleichzeitig griff er in seine Tasche und zog seinen Flachmann heraus. Der Abschiedstrunk eines dahinscheidenden Soldaten.
Mit mehr als 40.000 Km/h stürzte die Gagarin direkt auf das Hauptgeschütz des Orischiffes und riss es mit sich in den Tod. Die Schockwellen und Trümmer beider Schiffe nahmen sogar noch den Orikreuzer mit, da dessen Schilde schon durch Drohnen sehr geschwächt worden waren. Doch dieses Opfer brachte auch nicht mehr die Wende und auch das Wiedereingreifen der Rommel und der MacArthur brachten nichts mehr.

Die Rommel und die MacArthur wurden, durch die Unterzahl von Erdschiffen, schnell kampfunfähig geschossen. Zu diesem Zeitpunkt waren fast alle Zerstörer zerstört, nur die Gneisenau und die Kuribayashi existierten noch als havarierte Wracks. Die Rommel und die MacArthur waren die einzigen Schlachtkreuzer, die noch in einem Stück waren und von den Antikerschiffen hatten nur die Leonidas, Lanthea, Scipio und die Janus – letztere beiden verloren bereits Luft und Kernbrüche wurden mit Mühe aufgehalten - das bisherige Gefecht überstanden. Von ehemals dreizig Schiffen gab es nach höchstens zwanzig Minuten Kampf nur noch acht Schiffe mehr oder weniger in einem Stück. Wie viele Jumper, J-301 und J-302 das Gefecht überstanden hatten, war unbekannt, denn wenn sie schlau waren, hatten die Überlebenden sich bedeckt gehalten. Da sie einfach keine Chance gegen die Mutterschiffe und Kreuzer gehabt haben und wahrscheinlich auch noch fast alle lebten. Das waren - von schätzungsweise 10.000 Erdsoldaten (einschließlich Piloten und Flotteninfanterie) - eine geschätzte Überlebensrate, von vielleicht 900 Männern und Frauen an Bord der Schiffe und weiteren 1000 geschätzten Schiffsbrüchigen. Doch das wollten die Orischiffe, bestehend aus den zwei Mutterschiffen, drei Kreuzern und acht Transportschiffe, nun ändern. Sie formierten sich neu und flogen auf die Menschenschiffe zu, die alle in relativer Nähe lagen. Sie sollten alle auf einen Schlag erledigt werden. Die Stimmen von Prioren dröhnten durch die Lautsprecher der Schiffe und die Überlebenden hörten Sprüche wie: „Und ihr, die ihr es wagtet den Ori und ihren Gesandten Widerstand zu leisten, werdet nun dafür zahlen, dass ihr euch den einzig wahren Göttern gestellt habt. Im Namen der Ori...“ Jules schaltete die Frequenz des Funkempfängers zurück auf Intercomfrequenz und sah ihre Teamkameraden an, die zum Glück allesamt das schwere Gefecht überlebt hatten. „Das wars dann wohl.“ „Scheint so“, meinte Franzi und lehnte sich an die Wand. „Es war schön mit euch.“ „Aufregend auf jeden Fall“, sagte Daniel mit einem schmalen Lächeln. Ralf nickte und sah die zitternde Vala an, die sich an Teal‘C angelehnt hatte. „Du weißt ja, dass ich den ganzen Müll nicht ernstgemeint hab. Auch am Anfang nicht.“ Sie nickte und mühte sich ein Lächeln ab. „Ganz meinerseits.“ Teal‘C sah seine Freunde einen nach dem anderen an. „Es war mir eine Ehre, meine Freunde.“ „Feindschiffe erfassen Ziel!“, hieß es über Intercom und die Mitglieder von ST 1 hatten sich schon mit ihrer Schicksal abgefunden, als die Wende kam. „Du meine Güte!“, rief eine sich überschlagende Stimme durchs Intercom. „Die Orischiffe werden zerlegt! Ich glaubs ja nicht!“


Zehn Minuten zuvor hatte die Asgardflotte den Sektor der Milchstraße erreicht, indem sich die Schlacht ums Supertor abspielte. Radek Zelenka ging auf der Brücke von Thors Mjolnir auf und ab, als der Asgard plötzlich durch eine Alarmsirene alarmiert wurde. „Was ist das?“, fragte Radek und schritt zu Thors großer Kommandokonsole herüber. „Überlichtschneller Funkverkehr“, antwortete Thor und sah auf. „und sie sind irdischen Ursprungs.“ „Kannst du sie abspielen?“, fragte Radek, was Thor nickend beantwortete und besagte Befehle in seinen Computer eingab.Ausschnitte aus den Funksprüchen waren nun nacheinander zu hören.
„Abbruch, Abbruch! Ausweichmanöver!“
„Schildstärke bei 10%!“
„Wir geben das Schiff auf, ich wiederhole, wir geben das Schiff auf!“
„Die Ori kommen näher... AHH!“

Nach einigen weiteren, stoppte Thor die Wiedergabe, denn er wusste ebenso wie Radek, was da vor sich gehen musste. Die Sensorabtastungen und die Funksprüche ließen keine andere Wahl zu, als dass die Ori ihre Invasion begannen hatten und Erdschiffe sie aufhielten. „Thor, da müssen wir doch...“, begann Radek, doch wurde er von Thor mitten im Satz unterbrochen: „Ich weiß, Dr. Zelenka. Wenn die Erdflotte in Bedrängnis steckt, dann müssen wir helfen.“ Er aktivierte sofort eine Verbindung zu Odins Othalla. Das Bild seines Vaters erschien kurze Zeit später auf dem Bildschirm. „Vater, hast du auch die Übertragungen empfangen?“ „Ja“, antwortete Odin. „und ich bin schon dabei alles nicht benötigte Personal, die Menschlichen und Antikischen Wissenschaftler und die Flüchtlinge auf die Transportschiffe zu teleportieren. Wir werden unsere vier Schlachtschiffe an den Ort führen und den Menschen helfen, vorausgesetzt, dass wir diese Nachrichten richtig interpretiert haben.“ „Was kann man da schon falsch interpretieren“, dachte Radek bei sich und sagte dann zu Thor: „Wenn du nichts dagegen hast, dann bleibe ich.“ Thor hatte nichts dagegen. „Dann starten wir jetzt.“

Die drei Asgardschiffe nahmen Fahrt auf und traten in den Hyperraum ein und legten die Strecke von über 3000 Lichtjahren in nicht einmal fünf Minuten zurück. Sie kamen genau über dem inzwischen abgeschalteten Supertor aus dem Hyperraum und genau zu dem Moment, wo die Orischiffe die geschundene Restflotte der Erde zerstören wollten. Thor löste die Alarmbereitschaft aus und die vier Asgard und Radek (Thor hatte ihm die Schadenskontrolle als Station zugewiesen), die die Brücke bemannten, machten sich kampfbereit. Die Orischiffe bemerkten sie jedoch rechtzeitig, wendeten und machten sich kampfbereit, dann ging alles ganz schnell. Die Orimutterschiffe schossen mit den Hauptgeschützen konzentriert auf das Schiff der Beliskner-Klasse, das auch von den Asgardschiffen am stärksten beschädigt worden war, im Krieg gegen die Replikatoren. Die Schilde des Schiffes sanken nach fünf Treffern schnell dem Nullpunkt entgegen, doch die Asgard störten sich kaum daran und schlugen ihrerseits zurück. Die schweren Laser- und Plasmageschütze der Rust-Klasse Schlachtschiffe fegten über die beiden beschädigten Orimutterschiffe, wie ein Sturm hinweg und zerfetzten sie, als die Schilde endlich unten waren.
Gleichzeitig drehte das Beliskner-Klasse Schiff ab, da die abbekommenen Treffer doch zu viel für das Schiff waren, das nur knapp dem Zerschossenwerden entkam, jedoch augenblicklich aufgegeben werden musste.

Das war die Wende, denn die letzten zwei Orikreuzer und die nun sieben Transportschiffe nahmen schnell Fahrt auf und verschwanden im Hyperraum. Sie flohen, als die Orimutterschiffe auseinanderbrachen und die Raumfahrer auf den Erdschiffen in erleichterten Jubel ausbrachen. Die Kampfhandlungen waren endlich beendet und nun konnten die Asgardschiffe parallel zu den Erdschiffen gehen, Hilfe leisten und die Rettungskapseln und havarierten Jetpiloten aufzunehmen. Von den sechs Mutterschiffen der Ori wurden alle bis auf ein Wrack zerstört, das noch fliehen konnte, an Kreuzern kamen nur zwei davon. Aber auch die Alliierten Streitkräfte mussten gewaltige Verluste einstecken, weil ihre Flotte beinahe völlig zerstört wurde. Von dreißig Alliierten Schiffen waren sechs übrig. Ein schwarzer Tag für alle Kinder der Erde.
Das war das Ende der Schlacht am Supertor, aber im Kampf gegen die Ori war dies erst der Anfang gewesen und auf beide Konfliktparteien würde noch einiges zukommen.




Fortsetzung folgt
Kapitel 20 by Atlan
6.20 Ein logischer Schritt?
von Protheus und Colonel Maybourne



14 Stunden sind seit der katastrophalen Schlacht am Supertor vergangen, wo es Erdstreitkräfte und Oristreitkräfte miteinander aufnahmen. Nach einer ersten Zählung lagen die Verluste, bei 8316 Männern und Frauen, auf Erdseite und in der Flotte, der Antiker. Die Ori mussten, mehr als 25.000 Mann verloren haben, weil ihre Schlachtschiffe zudem auch noch als Truppentransporter genutzt worden. Als der Kampf am Tor beendet und die Oriflotte in der Galaxie verschwunden war, konnte ein Funkspruch an die Erde geschickt werden. Allerdings wurde der von GBN abgefangen und gleich ausgestrahlt, was ein paar Regierungen die Zornesröte ins Gesicht trieb. Die Menschen erfuhren aus erster Hand von der schlimmen Niederlage und so kam es auch zu den ersten Aufständen. Viele Menschen fürchteten sich vor einer Invasion der Oriarmee, eine Furcht die es schon seid dem Goa´Uld Krieg nicht mehr gab. Und so musste man auf der Erde als erstes Schadensbegrenzung betreiben, ehe man überlegen konnte, die Ori direkt anzugreifen. Und auch die Antiker, hatten von der Schlappe erfahren und etwas veranlasst, dass man später in den Geschichtsbüchern als Feigheitsakt bezeichnete. Armelia ging gerade ziemlich aufgebracht in die Ersatzkommandozentrale der Leonidas, da es auf der Brücke nicht gut aussah. Die Ingenieure waren immer noch dabei die wichtigsten Schäden zu reparieren, weil als erstes die Automatischen Reparatursysteme aufgefallen waren. „Was gibt es Gaimus?“ Der Funkoffizier sah zu ihr rüber.
„Ich habe hier eine sehr dringende Nachricht von Ratsmitglied Glick auf ihrem Prioritätskanal und soll sie noch erinnern, bitte ruhig zu bleiben.“ Armelia wunderte sich über den letzten Satz als sie das Gespräch annahm und sich auch schon auf ihren alten Mentor freute. „Es ist schön dich zu sehen alter Freund, aber wenn du dich meldest, dann kann das doch ganz sicher nichts Gutes verheißen.“ Glick stimmte ihr verbittert zu. „Du hast Recht weil ich dich darüber in Kenntnis setzen soll, dass unser Rat eine vernichtende Niederlage wie diese nicht akzeptieren kann. Aus diesem Grund haben sie auch darauf geeinigt dass die Akropolis starten soll, um zu retten was man noch retten kann. Der Start ist in zwei Tagen angesetzt, weswegen auch alle aus unserem Volk, dazu aufgerufen sind, zusammen zu kommen.“ Armelia wollte das erst nicht fassen, weshalb ihr eine Träne aus dem linken Auge kam und sie ziemlich wütend wurde. „Verdammt noch eines, du weißt, wie sehr ich dagegen bin und das grade in dieser Zeit… was sollen denn die Menschen von uns denken?“ Glick konnte sie sogar verstehen. „Ich weiß was du denkst, denn mir geht es genauso, jedoch sehe ich keinen Weg den Rat noch umstimmen zu können. Sie sind der Meinung, dass wir erneut zu wenige sind und sollte es zum schlimmsten kommen würde unser Volk das nicht überleben.“ Das war ihr aber relativ egal. „Vergiss diesen Rat einfach, denn wenn wir als Antiker je wieder aufrecht gehen wollen, dann müssen wir allein handeln. Und wenn die meisten auch pragmatisch handeln wie es unser Rat eben gerne macht, weiß ich doch, dass nicht alle so sind.“ Glick begann zu ahnen, was sie vorhatte. „Gut aber dir muss auch klar sein, dass so ein Unterfangen aussichtslos ist, trotz allem will ich sehen, ob es dafür Unterstützung gibt. Doch falls das nicht klappen sollte, dann erwarte ich von dir, dass du dem Entschluss vom Rat bedingungslos folgst.“
Armelia verneigte sich noch leicht bevor sie ihren ersten Offizier zu sich beorderte, da es ihrer Meinung nach jetzt reichte. Sie hatte schon viele dumme Aktionen vom Rat ausgeführt, aber was sie jetzt wollten, das war einfach zu viel des Guten gewesen. Und wenn sie sich nun nicht dämlich anstellte, könnte sie sogar noch mehrere Antiker auf ihre Seite ziehen, als sie es sich jetzt noch vorstellte.


Kreuzer Mjölnir, Flaggschiff der Asgardflotte:

An Bord des Führungsschiffes der Asgard, trafen sich die Schiffkommandanten und die ersten Offiziere, zu einem Krisengespräch. Die Niederlage am Supertor sowie die Flucht der Asgard, aus ihrer Heimatgalaxie, war Anlass genug für ernste Gespräche.
Auch die Asgard wollten eine wichtige Ankündigung machen, aber sie hielten sich bisher sehr bedeckt, was dass sein sollte. Schließlich kamen alle in einem großen Konferenzraum, den die Asgard nur für diesen Anlass hergerichtet hatten, zusammen. Odin und Thor führten die Verhandlungen an und kamen dabei, wie es in letzter Zeit so üblich war, in schwarzen Mänteln.
Und es war Odin, der die Versammlung auch eröffnete. „Wir haben sie euch gerufen, weil die große Bedrohung, welche die Ori jetzt für diese Galaxie bedeutet, gewaltig ist. Außerdem scheinen sich auch die Wraith in der Pegasusgalaxie, immer weiter in Richtung der Erde, zu drängen. Da wir zudem nicht wissen ob noch Replikatoren überlebt haben, müssen wir sie weiterhin als eine potenzielle Bedrohung ansehen.“ Im Saal gab es allgemeines Zustimmen, weil viele Leute genauso dachten, als sich Thor erhob und fort fuhr. „Wir haben erkannt, dass sowohl die Asgard und Menschen noch viel zu schwach sind, diesen Bedrohungen allein gegenüberzustehen. Aus diesem Grund haben wir auch beschlossen, dass unsere Heimatwelt in das System verlegt werden soll, das ihr Prokolyn nennt. Es befindet sich etwas mehr als 11 Lichtjahre, von der Erde entfernt und so wäre eine ständige Kooperation gewährleistet.“ Alexander Reineke erhob stellvertretend für die Menschen das Wort während Armelia bei den Worten am liebsten im Boden versunken wäre. „Im Namen der ganzen Menschheit danke ich den Asgard, dass sie sich jetzt zu diesem Schritt entschlossen haben. Ich bin sicher, wenn wir erst gemeinsam arbeiten, werden diese Gefahren die uns beschäftigen am Ende beseitigt sein.“

Es gab Beifall, bis sich Armelia erhob und einen recht verbitterten Blick hatte der den anderen auch gleich auffiel. „Leider bin die Überbringerin einer schlechten Nachricht, weil die Antiker nicht an dem Bund teilnehmen werden. Ich muss ihnen sagen, dass der Rat wegen der Niederlage beim Tor, den völligen Rückzug aus dieser Galaxie angeordnet hat.“ Im Saal konnte man eine Stecknadel fallen hören, weil nicht nur die Menschen, ungläubig und überrascht waren, sondern auch die Asgard. Daniel, der bisher ruhig war, sprach als erster wieder. „Wie sollen wir denn das nun verstehen… ihr wollt einfach davonfliegen… wie und vor allem wo soll es hingehen?“ Armelia sprach äußerst niedergeschlagen weiter. „Der Rat ist leider der Meinung, dass die Ori nur sehr Verlustreich geschlagen werden können und will aus dem Grund unser Erbe retten. Es wurde beschlossen, dass ein bislang geheimes Stadtschiff dass doppelt so groß wie Atlantis und auch einsatzbereit ist, zu starten. Die Akropolis ist jetzt auf dem Grund, des Pazifischen Ozeans und wartet noch auf letzten aus unserem Volk, sowie die beiden Schiffe. Und damit die Ori nicht herausfinden, wo wir hinfliegen, kennt nur der Hohe Rat, die genauen Koordinaten der neuen Galaxie.“ Im Saal gab es jetzt wütende Rufe in denen von Feigheit und Ehrlosigkeit die Rede war, selbst die Asgard sahen unerfreut aus. „Na, dass ist ja ganz toll.“ „Erst groß posaunen und dann als erste den Schwanz einziehen.“ „Und uns auch nicht trauen!“ „Wie die Franzosen…“ Da hob Armelia die Hände in die Luft, aber sie brauchte erst einen kleinen Augenblick da sich viele immer noch empörten. „Da nun das offizielle gesagt habe, kann ich nun zum inoffiziellen Teil kommen, weil ein paar aus meinem Volk bleiben wollen. Wir sind deshalb Meinung, wie sie es sind und wieder setzen uns deshalb auch dem Beschluss vom Rat und bleiben. Aber wir sind nur wenige und mehr als dass eine Schiff, meine beschädigte Leonidas, konnten wir dem Rat nicht abgewinnen.
Leider habe ich auch nicht die geringste Ahnung, was von unseren geheimen Wohnstätten auf der Erde erhalten bleibt.“ Da besserte die Stimmung und ein paar von den Anwesenden, hegten sogar Bewunderung, für Armelia und ihre Mitstreiter. „Wenigstens was.“ „Hätte zu gern die Gesichter des Rates gesehen.“ „Wird trotzdem hart.“ Aber dann übernahm Odin wieder das Wort. „Die Auswirkungen der Entscheidungen, der Antiker können wir später noch erörtern, da jetzt noch etwas ebenso wichtiges ansteht. Die Asgard sind der Meinung, das die Erde leider noch zu schwach ist, um es mit einer Armee die die Ori haben, aufzunehmen. Allerdings beruht diese Schwäche darauf, dass euer Planet zu uneins ist und von viel zu vielen Inneren Streitigkeiten zerrissen wird.
Aufgrund dessen schlagen empfehlen wir, dass ein Irdischer Verteidigungspakt getroffen wird dem alle Nationen angehören.“ Und als Reineke noch die Hände vor den Augen hatte, da er wusste was jetzt für Diskussionen kommen würden, gab es schon Zustimmung. Als erstes von Colonel Caldwell. „Das wäre gar nicht so schlecht, wir könnten doch eine neue Form der NATO gründen welche die Erde im ganzen Universum verteidigt. Und bei den Nationen die sich immer noch weigern… nun ich denke mal dass man dort sicher ein wenig nachhelfen könnte.“ Wieder kam es zu Zwischenrufen, während sich Jules, leise mit Franzi unterhielt, dass es auch niemand mitbekam.
„Ich kann mir vorstellen, dass wir dann diejenigen sind, die dafür sorgen dürfen, dass der Rest der Welt auch artig mitspielt.“ Franzi sah das ebenso. „Ich gebe wieder einmal Recht … obwohl ich die Idee, der Asgard für echt gut halte, aber was die Umsetzung dann angehen wird…“ Jules musste unweigerlich grinsen. „Und dass sie sich dafür die Erde aussuchen müssen… ich kann mir den Sturm der weltweiten Entrüstung, schon bildlich vorstellen.“ Beide grinsten nur noch vor sich hin, während weiter vorn lebhaft diskutiert wurde und Daniel neue Höchstleistungen erzielte. Er versuchte beinah einen Vorvertrag zuschließen, aber wurde dabei noch von Reineke zurück gehalten, ehe es zu weit ging. Und auch wenn die Militärs unerwartet rasch einig wurden, die Politiker zu überzeugen würde noch ein wahrer Husarenritt werden. Und so endete auch dieser Tag an dem sowieso keine Flüge unternommen werden konnten, da die Schiffe noch weiter repariert wurden.


Mit letzter Kraft und zudem von den Asgard geschleppt kamen die Kriegsschiffe der Erde und der Antiker, über dem blauen Planeten an. Das dieser Flug sehr viel schneller als der erste Flug war, war ein Verdienst, welchen man den Asgardschiffen verdankte. Und so kam diese Flotte ramponiert und noch mit vielen offenen Hüllenbrüchen über der Erde an, wo erst mal warten sollten. Dort erwartete sie schon ein ziemlich kühler Empfang, da nur die Chinesischen Sublichtboote, sowie ein kanadisches Schiff, der Empfang waren. Sie wurden auch von der Amerikanischen Präsidentin, Carolyn Kennedy gerufen, die man auf die Videokanäle aller Schiffe legte. „Ich grüße sie und bin froh darüber, dass sie die Schiffe retten konnten und drücke ihnen mein Beileid wegen der Gefallenen aus. Jedoch muss ich wegen der Lage bestehen, das sich Feldmarschall Reineke, Thor und Armelia im Hauptquartier der Flotte einfinden.“ Der deutsche Oberbefehlshaber kam dem Wunsch sofort nach. „Wir kommen, aber ich müsste sie drum bitten dass Regierungsoberhäupter von allen Ländern erscheinen, die bereit sind, teilzunehmen. Die Asgard haben einen Vorschlag der unsere Verteidigungsbereitschaft verbessern könnte, es ist aber eine große Herausforderung. Aus diesem Grund müssen so viele Regierungen, wie nur möglich, daran teilnehmen und auch jene, die bisher vehement abgelehnt haben.“ Die Präsidentin sah ihn nachdenklich an.

„Können sie mir sagen, was sie da ausgeheckt haben, damit ich die Würdenträger gleich drauf vorbereiten kann?“ In kurzen und schnellen Sätzen, erklärte der Deutsche Offizier der Amerikanischen Politikerin alles aus den ersten Gesprächen. „… und aus dem Grund denke ich, dass wir das nicht nur in Erwägung ziehen sollten, sondern ernsthaft umsetzen müssen. Allein schon die Botschaft, die wir damit an die Ori schicken, würde ausreichen um ihnen klar zu machen, mit wem sie sich anlegen.“ Präsidentin Kennedy war aber nicht so euphorisch. „Ihr Idealismus in allen Ehren, aber haben sie die geringste Ahnung, wie wir so was grad jetzt umsetzen sollen? Auf der Erde herrscht im Moment die Angst und wenn jetzt ihr Vorschlag zur Sprache kommt könnte all das, noch viel schlimmer werden. Die Menschen würden uns vorwerfen, dass wir die Situation nutzen wollen um eine Form von Autoritärer Weltregierung aufzubauen. Und das Argument, dass wir damit die Verteidigung des Planeten verbessern, hat schon in der Vergangenheit nicht besonders gezogen.“ Das sah auch Reineke ein. „Das kann ich verstehen, aber trotzdem bin ich, nach wie vor dafür und muss sie deshalb auch fragen, wie sie das persönlich sehen?“ Sie ließ sich einen Moment Zeit. „Ich bin… unter bestimmten Voraussetzungen, für dieses Verteidigungsbündnis, aber ich sehe keinen Weg es auch umzusetzen. Wenn wir alles umsetzen wollen wird es unangenehm werden und ich weiß nicht, ob ich dafür eine Mehrheit im Senat bekomme. Aber falls ich, das Amerikanische Volk davon überzeugen kann, dann werden die Vereinigten Staaten alles geben, damit es auch gelingt.“ Das war alles, was der Feldmarschall hören wollte und so beendete er dass Gespräch auch, um weitere Vorbereitungen zu treffen. Sicher würden einige Nationen ablehnen und um die zu überzeugen, müsste zu etwas, härteten Mitteln gegriffen werden. Aus dem Grund war sein nächster Gesprächspartner auch Oberst Nina König, die sicher schon erpicht war, mit den Planungen zu beginnen.

36 Stunden später, in der UNO:

Heute war in dem Gebäude der Vereinten Nationen, eine Vollversammelung einberufen, da es um die Zukunft der Erde ging. Der Vorschlag eine umgeformte NATO für dass Weltall zu gründen, in welcher alle Länder in die Pflicht genommen würden, war bekannt. Natürlich haben sich viele Regierungen geweigert, der Idee auch nur Ansatzweise ihren Segen zu geben und erschienen erst gar nicht. All jene Nationen die von der Notwendigkeit einer solchen Institution überzeugt waren, waren am heutigen Tag allerdings gekommen. Und es war Odin, der die Rede eröffnete. „Nachdem unsere Völker schlimme Niederlagen hinnehmen mussten, bin ich davon überzeugt dass wir uns viel besser organisieren müssen. Sowohl die Ori als auch die Wraith sind schlimme Bedrohungen für unsere beiden Völker und so müssen wir uns anpassen. Ich hab meinen Vorschlag, ein alliiertes Verteidigungsabkommen aufzustellen, vor drei Tagen schon bekannt gegeben. Nun würde ich gerne sehen ob es dafür eine generelle Zustimmung gäben würde, oder wir den Vorschlag vergessen sollen.“ Es erhob sich der Portugiesische Vertreter. „Als erstes möcht ich ihnen sagen dass mein Land diesen Vorschlag im generellen unterstützt, aber es gibt auch Bedenken. Einige Mitglieder der Regierung denken, dass dann nur die kleineren Länder in den Gefechten ihr Leben lassen müssten.
Wir verlangen, dass jede der Nationen, ohne jeden Vor- oder Nachteil behandelt wird, das gilt besonderst für die großen Militärnationen.“ Noch bevor Odin darauf etwas erwidern konnte, sprach der Vertreter von Südkorea der beinah dieselben Bedenken hatte. „Es gibt auch die Befürchtung, dass wir Menschen dann für die Asgard als billige Sturmarmee zur Verfügung stehen würden.
Deswegen würden wir eine Garantie verlangen in der Menschen, Antiker und auch die Asgard als vollkommen gleich angesehen werden.“ Odin hatte so was schon befürchtet. „Im Namen des ganzen Volkes der Asgard versichere und verspreche ich ihnen, dass wir nicht einmal an das eben erwähnte denken werden. Die Asgard würden keine Menschen in den Tod schicken um uns selbst zuschützen, dafür steh ich voll und ganz ein. Allerdings darf ich mich nicht in die interne Politik der Erde einmischen, weshalb ihr dies und auch andere Interna selbst klären müsst.“ Das wirkte beruhigend, auch wenn recht viele von den hier anwesenden Spitzenpolitiken noch sehr misstrauisch waren. Viel zu lange hatten sie sich gegenseitig, mit völlig unnötigen Politischen Manövern bekämpft und waren nicht in der Lage, Vertrauen zu fassen. Weiter oben saßen Jules und ihr Mann Gideon, die dem Treiben mit gemischten Gefühlen und auch Misstrauen zusahen. „Du kannst mir sagen was du willst, doch ich glaube kaum, dass ihr bald vereint gegen die Ori kämpfen werdet.“ Sie sah ihn an, tätschelte ihm kurz die Wange. „Warte nur ab mein Lieber wir haben noch einen Notfallplan, von dem du nichts wissen darfst und der … dann richtig reinhaut.“ Gideon sah seine Frau mit einem schelmischen Blick an, weil er schon ahnen konnte, wie dass dann ablaufen würde. Doch er sagte zunächst nichts, auch wenn er sich denken konnte, dass diese Welt wie nach der Bekanntgabe des STK auf den Kopf gestellt würde.

Alexander Reineke und Franziska Rust waren in einem Konferenzraum der UN um über ihren Notfallplan zu sprechen. Dabei mussten sie sich bedeckt halten, weil eine große Gefahr bestand, dass Abhörgeräte ihre Absichten enttarnen könnten. Sie sprach als erste. „Wir sind in Position und die Russen machen mit, jedoch waren die Amerikaner anfangs nicht gerade begeistert. Kennedy hat sich aber widerwillig umstimmen lassen, da die Bedrohung durch die Ori, bei ihr für Kopfzerbrechen sorgt. Die Iren wollen sich da raus halten, aber dafür konnten wir die Japaner davon überzeugen, das sie ihren Part erfüllen werden.“
Der Feldmarschall zu halbwegs zufrieden aus. „Gut, auch wenn mir das ganze nicht sonderlich gefällt, aber wir müssen es einfach machen… apropos, wie stehen unsere Erbsenzähler dazu?“
Franzi fing an zu grinsen. „Die sind dabei, ist aber kein Wunder nachdem die Führungsspitzen von Linken und FDP, bei Anubis Angriff ausgelöscht wurden. Und innerhalb der Regierung, will man einen weiteren desolaten Angriff gegen uns verhindert wissen, egal was dazu nötig ist.“ Reineke war damit zufrieden. „Gut dann sollten wir beginnen sobald alle bereit sind und am besten, wenn diese Quacksalber noch am Reden sind. Es dürfte sicher mehr bringen, wenn sie es gemeinsam und in der Sitzung erfahren, als in ihrer Heimat bei ihren Beratern.“ Das sah sie ähnlich gut. „Gut ich werde dann die Teams instruieren und wenn sie es sagen, können wir zuschlagen, ich bin zwar selbst nicht davon begeistert…“ Doch auf ihre persönlichen Gefühle, konnten sie keine Rücksicht nehmen, weil es hier einfach um viel zu viel ging. Und die Freiheit der Erde war zu ernst, als dass Ehrgeizige Karriereplanungen, von einfältigen Politikern sie gefährden durfte. In diesem Moment klopfte es an der Tür. Überrascht sah Reineke in die Richtung des Geräusches und erhob sich dann von seinem Platz, um zu öffnen. Vor ihm stand ein Afrikaner in dunklem Anzug, dessen Zugehörigkeit zum Personenschutz der UN an seinem Ausweis zu erkennen war, den er am Revers trug. “Marschall Reineke”, fragte er. “Ja, der bin ich.” “Jemand wünscht sie zu sprechen. Folgen sie mir bitte.” Reineke warf noch einen Blick über die Schulter zurück zu Franzi, dann folgte er dem Mann, der ihn mit schnellen Schritten einige Etagen höher führte.

Das Ziel war ein anderer Konferenzraum, vor dem jedoch zwei weitere Männer Wache standen und dessen Tür deutlich massiver war. Einer der beiden Wachposten zückte als sie näher kamen einen Wanzendetektor und tastete Reineke danach gründlich ab. Erst als sie sicher waren, dass er sauber war, wurde ihm die Tür geöffnet. Im Raum dahinter saßen mehrere Männer unter dem bronzenen Siegel der Vereinten Nationen, das an der holzvertäfelten Wand hing, um einen Tisch herum. Als er seinen Blick über die Runde wandern ließ, entdeckte Reineke unter anderem Ban Ki-moon, seinen Vorgänger Kofi Anan und Kurt Waldheim, einige der angesehendsten Diplomaten ihrer Zeit. “Feldmarschall”, begann Ban, “bitte nehmen sie Platz. Wir müssen uns über einige Dinge unterhalten, die uns zu Ohren gekommen sind.”

Pazifischer Ozean, nahe der Antarktis:

Auf dem Grund des Meeres ruhte Akropolis, ein Stadtschiff, der Antiker, dass doppelt so groß wie Atlantis war. Immer noch kamen viele Bewohner, mit den Jumpern an, um mit der Stadt in eine unbekannte Galaxie zu fliegen. Das einzige was sie wussten war, dass es in der Galaxie keinerlei Leben gab und dass sie noch mehrere Wochen im Hyperraum sein würden. Doch nicht alle Antiker gingen mit, da einige den Traum und auch die Ideale von Armelia und Glick teilten, eine bessere Erde aufzubauen. So würden von 104.000 Antikern die unter den Menschen lebten, weit über 11.000 bleiben, da sie den Ori einheizen wollten. Zudem gab es noch, einige Antiker, die in der Erde ihre Heimat sahen und nicht an den Hohen Rat gebunden waren. Armelia und Glick sahen äußerst aufgebracht, letzte Vorbereitungen des Starts an und hockten in einem Jumper über der Erde. Sie schüttete sich gerade mit Wein zu. „Sie machen den gleichen Fehler, wie einst auf Celestis, als unsere Ahnen nicht mehr den Mut fanden, gegen die Ori zu kämpfen. Ich verstehe einfach nicht, warum sie es nicht einsehen wollen dass sie den Konflikt damit nur späteren Generationen aufhalsen.“ Glick reichte ihr ein weiteres Glas. „So wie du denken eben nicht viele und ich muss dir sagen, dass auch ich mich vor dem Krieg mit den Ori ebenfalls fürchte. Das wenige, was mich dazu veranlasst, zu bleiben, ist dass ich die Erde als Heimat ansehe und den Menschen helfen will.“ Sie nahm wieder einen großen Schluck. „Wenigstens haben sie mir die Leonidas gelassen auch sie inzwischen mehr als nur reif für die Verschrottung ist, aber da kann man sicher was drehen.“ Er sah sie mit großen Augen an. „Ob es die anderen freuen würde, wenn wir an die Menschen unsere Technologie geben, muss ich dir sicher nicht erklären, oder?“ Armelia verdrehte die Augen. „Denkst du im Ernst, dass ich unsere modernsten Errungenschaften, einfach so, an skrupellose und gierige Konzernvorstände gäbe? Nein, da werde ich nicht mitmachen, aber da mehr als 11.000 von bleiben wollen, könnten wir unsere Nation noch mal von vorn aufbauen.“ Glick begann zu verstehen. „Dann willst du weiterleben wie bisher, aber dass würde eben in einem kleineren Maßstab, als es bisher war, stattfinden.“ Sie prostete ihm noch mal zu, da er jetzt verstanden hatte, worum es ihr wirklich ging, als sich dass Stadtraumschiff aus dem Meer erhob. Selbst von der Form war Akropolis fast so wie Atlantis, doch die Stadt hatte noch ein weiteres Pier, an dem Schiffe andocken konnten. Begleitet wurde dies gigantische Raumschiff, von einem Raumkreuzer der Aurastorklasse, der die Schlacht am Supertor überstand. Es war ein beeindruckender Anblick wie es immer schneller dem Weltraum entgegen flog und dabei kleiner wurde. Da war die Akropolis außer Sichtweite gelangt und man konnte, ein kleines Hyperraumfenster sehen, dass sich öffnete. Und nachdem es sich dann geschlossen hatte, stießen Armelia und Glick an, wissend, jetzt auf sich gestellt zu sein.


Moskau, Soldatenfriedhof:

Svetlana Runge-McKay stand eisern und ohne eine Miene zu verziehen, vor dem Sarg, der für ihren Vater aufgebahrt wurde. Generalmajor Sergej Runge, der die Gagarin mit einem mutigen Selbstmordmanöver, in einen Orikreuzer flog, bekam heute sein Heldenbegräbnis. Es war eine bedrückende Stimmung, als auf den Trauerfeiern für die gefallenden, die weltweit stattfanden, meistens leere Särge bestattet wurden. Da ein Großteil der Toten, mit den Schiffen verbrannte, als die explodierten, konnten für diese Soldaten nur ihre Särge begraben werden. Aus dem Grund herrschte eine recht gedämpfte Stimmung vor und zwar noch intensiver als es bei Beerdigungen sonst der Fall war. Svetlana hingegen war bemüht, keinerlei Miene zu verziehen und obwohl es in ihr, gerade nur so am brodeln war, zeigte sie keine Regung. Ihr Vater hatte ihr mal im Scherz gesagt dass er sofort aus seinem Grab springen würde, wenn ihr eine Träne kommen würde. Rodney der Susan auf dem Arm hatte, sah zu seiner Frau rüber, doch er sah nur eins und zwar eine absolut feste Entschlossenheit. Sie wollte Rache für den Tod ihres Vaters und es wäre ihr vollkommen egal wer dafür alles in den Tod gehen müsste. Ein paar Meter neben ihr trauerte Katharina Runge, die die Mutter des toten Generals war und ziemlich aufgebracht aussah. Ihr liefen immer noch Tränen über das Gesicht, aber gleichzeitig hatte sie auch einen ziemlich wütenden Blick, der nach Vergeltung forderte. Schließlich ging ein General des Russischen Heeres zu ihr und gab ihr einen Orden, der ihrem Sohn gegolten hatte. „Ich verleihe diesen Verdienstorden ihm Namen einer dankbaren Nation und für den Mut, den Generalmajor Sergej Runge aufgebracht hat. Er hat bereitwillig sein eigenes Leben geopfert, um seine Pflicht an Volk und am Vaterland zu erfüllen und dass ist die größte Ehre…“ Danach verlieh er den Orden an Katharina Runge, die ihn mit einem aufgebrachten Funkeln in den Augen entgegennahm. „Ich danke ihnen, aber ich verlange, dass die Fanatiker, die meinen Sergej zu diesem Manöver gezwungen haben, bestraft werden.“ Svetlana sah ihre Großmutter aus kalten Augen an. „Hab keine Sorge, ich hab mich grade zur Infanterie versetzen lassen, um mich für seinen Tod bei den Ori zu bedanken.“ Das stimmte die alte Frau wieder etwas besser, auch wenn sie noch, im selben Moment, Angst um ihre Enkeltochter bekam. Rodney hingegen spielte mit Susan, aber weniger, um sie fröhlich zu stimmen, sondern um sie hiervon abzulenken. Auch er betrauerte den Tod seines Schwiegervaters, welcher ihm zwar fast immer, dass Leben zur Hölle machte. Aber letztlich war er auch nur, um den Mann seiner Tochter besorgt gewesen, wenn das sicher nicht oft zu sehen war.

United-Nations-Plaza:

Vorsichtig nahm Reineke auf dem letzten freien Stuhl am Tisch Platz und sagte: “Worum geht es?” “Um ihre Pläne für Militärschläge gegen mehrere irdische Regierungen, die ihren Plänen ablehnend gegenüber stehen.” “Es tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung, wovon sie reden.” “Stellen sie sich nicht dumm, Feldmarschall”, warf Anan ein. Der wie üblich weiche Klang seiner Stimme, der jedes Wort aus seinem Mund klingen ließ, wie salbungsvolle Heilsversprechungen, stand dabei im krassen Gegensatz zu seinem Gesichtsausdruck. “Wir wissen alles. Die geplanten Luftschläge gegen Teheran und Pyimana Naypyidaw, der Raketenschlag gegen Pjöngjang, Einsätze in Afrika... Sie können nichts mehr vor uns verheimlichen.” Für einen Moment schwieg der Offizier, dann fragte er: “Woher wissen sie davon?” “Sagen wir einfach, dass es auch unter den Politikern ihrer Nation so etwas wie Vernünft gibt.” “Irgendein Schreibtischtäter hat uns also angeschwärzt? Nun, ich sehe nicht, was das an der Lage ändert.” Waldheim beugte sich etwas or und ergriff das Wort: “Dann, Feldmarschall”, sagte der greise Österreicher, “sind sie sogar noch sehr viel kurzsichtiger, als es den Anschein hat. Sie sollten sich über eins im klaren sein: Wenn sie an ihrem Plan festhalten, werden wir ihn noch in dieser Stunde der Weltöffentlichkeit bekannt machen. Entweder sie bringen also jeden einzelnen in diesem Raum samt jedes führenden Mitglied seines Stabes zum Schweigen, oder sie akzeptieren, dass sie mit uns kooperieren müssen.”

Reineke schmunzelte Selbstsicher und zückte das Asgard-Kommunikationsgerät, das man ihm gelassen hatte. “Kreuzer ‘Mjölnir’...” Es kam keine Antwort. Anan gestattete sich ein zufriedenes Grinsen und meinte: “Halten sie uns nicht für naiv. Auch wenn sie es nicht für möglich halten, haben wir die Jahre, in denen sie die Galaxie in Brand gesetzt haben, genutzt, um uns wenigstens den Hauch einer Chance gegen Außerirdische zu bewahren, deren Aufmerksamkeit sie auf uns lenken. Unsere Wissenschaftler konnten auch ohne Zugang zu außerirdischer Technologie mit einigen nützlichen Dingen aufwarten. Die Fähigkeit ihre Kommunikation zu zerstreuen gehört dazu.” Reineke bedachte ihn mit einem stechenden Blick und sagte: “Also schön, ich will nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Nicht umsonst sagte ein kluger Mann, dass Diplomaten Männer sind, die zweimal überlegen, bevor sie nichts sagen.” “Und ein anderer nannte Politik die Kunst des Möglichen. Ihr Plan, General, wäre nur dafür geeignet einen neuen Weltkrieg auszulösen. Sie handeln abseits jeder diplomatischen Vernunft und ohne sich der Komplexität internationaler Beziehungen bewusst zu sein. Sie haben in den letzten Jahren mehrfach bewiesen, dass sie das Feingefühl eines rasenden Elefanten haben. Wir sind uns der Lage und dem, was getan werden muss, genauso bewusst, wie sie. Nur dass ihr Vorhaben keine Allianz hervorbringen wird, sondern alle Chancen darauf zerstören. Hören sie sich also an, was wir zu sagen haben, dann können wir gemeinsam am Möglichen Arbeiten.” Nach kurzem Zögern stimmte Reineke zu. “Schön. Reden sie.”

Ban lächelte und sagte: “Danke. Zunächst möchte ich ihnen zustimmen, dass der Widerstand gegen ihr Verteidigungsbündnis beseitigt werden muss. Aber militärisch kann nur ein Bruchteil davon erreicht werden. Sie müssen sich zuerst klarmachen, dass sie es mit Leuten zu tun haben, deren Denkweise...” Reinekes starren sagte dem Generalsekretär genug. Sein Lächeln erstarb und er sagte: “Gut gut, die Kurzfassung: Vor allem ihre Pläne für China, den Iran und Frankreich sind grobfahrlässig, ja gefährlich. Diese Länder sind extrem stolz, von engem nationalem Zusammenhalt geprägt und hoch gerüstet. Einen Angriff auf ihre Führung würden sie mit Krieg beantworten. Insbesondere der Iran kann für sie zum Problem werden. Der dortige Wächterrat besitzt großen Einfluss im schiitischen Islam und ein Angriff auf sie würde von vielen als direkter Angriff auf den Islam selbst verstanden werden. Sie sollten also den diplomatischen Weg wählen.” “Und wie sähe der aus?” “Der Iran versteht sich als einzige islamische Republik der Welt und neigt so zu außenpolitischer... Starrhalsigkeit. Aber man kann seine Führung durch gemeinsamen Druck von Innen und Außen zum Einlenken bewegen. Der Iran unterhält gute Beziehungen zu Ländern wie Ägypten und Indonesien, die auf die Führung dort einwirken können. Außerdem müssen sie dem iranischen Volk das Gefühl geben, dass seine Hilfe gebraucht und geschätzt würde. Sie müssen das Gesicht des hässlichen Militärs, der den Rest der Welt mit Herablassung behandelt durch ein Lächelndes ersetzen.” “Eine Imagekampagne?” Der Generalsekretär breitete die Hände in einer Geste der Zustimmung aus. “Sie bringen es auf den Punkt.” “Was für eine Art von Kampagne. Wollen sie mein Gesicht in jeder Straße von Teheran aufhängen?” “Nein. Sie müssten andere islamische Länger aktiv in ihr militärisches Vorgehen einbinden. Und zwar nicht nur als Hilfstruppen. Sie müssten ihnen Verantwortung übertragen, und sie mit moderner Technologie ausrüsten. Wenn man dann die richtigen Fäden zieht, werden Bilder der Waffenbrüderschaft und der guten Zusammenarbeit in allen Medien des nahen Ostens so präsent sein, dass keine Zensurbehörde der Welt sie unterdrücken könnte und so die Bevölkerung zu unseren Gunsten beeinflussen. Zusammen mit diplomatischem Druck würde dass der Regierung mittelfristig keine andere Wahl mehr lassen, als sich zu beteiligen.”

“Und wie würden sie mit China verfahren?” Es war ein Mann mit unverkennbar ostasiatischem Äußeren, der antwortete: “China ist ein schlafender Gigant. Bisher ist jeder, der zugelassen hat, dass eine chinesische Armee gegen ihn die Offensive erlangt, vernichtet worden. Aber dieser Gigant ist emotional sehr verletzlich. Sie haben in den letzten Jahren auf der chinesischen Seele herumgetrampelt. Letztlich haben sie den Chinesen nie eine Chance gelassen ihr Gesicht zu wahren. Und diese Art der Schmähung verzeiht China nicht so leicht. Wenn sie ihnen aber Achtung zollen und sie als Partner um Hilfe bitten, können die Chinesen für ihre Sache gewonnen werden.” “Erwarten sie, dass wir vor China einen Kotau machen?” “Mitnichten. Sie sollen nicht versuchen sich einzuschmeicheln. Sie sollen den Chinesen das Gefühl geben sie als Partner zu achten. Sonst fühlt man sich in Beijing noch veralbert. Und da sie mehr als jeder andere Militär symbolisch für den Krieg auf fremden Welten stehen, sollten sie es sein, der diesen Schritt wagt. Bis jetzt haben sie nicht gebeten, sondern gefordert. Sie haben erwartet, dass die Welt springt, wenn sie mit den Fingern schnipsen. Mit China werden wir anders umgehen. Wir schreiben ihnen eine Rede, in der sie China in das Bündnis einladen und seinen bisherigen Beitrag würdigen und sorgen dafür, dass sie sie vor der Nationalversammlung halten können. Und bevor sie etwas sagen, sollten sie bedenken, dass China die Probleme mit Nordkorea lösen kann.”

Missmutig nickte Reineke. “Und was ist mit Afrika?” Anan sagte: “Ich verstehe, warum sie im Bezug auf Afrika besorgt sind. Die politische Instabilität dort kann Sympathien für die Ori wecken oder dazu führen, dass die Leute einfach nur für das Versprechen von Nahrung und Wasser zu helfen bereit sind. Aber die Probleme in Afrika können nur von Afrika selbst gelöst werden. Die afrikanische Union kann Friedenstruppen aufstellen, um die betroffenen Regionen unter Kontrolle zu bringen. Allerdings müssen wir die Fehler vermeiden, die bisher bei solchen Einsätzen gemacht wurden. Dazu gehörte vor allem, dass nach Ende der Kampfhandlungen kein Aufbau folgte. Somalia beispielsweise werden sie nie kontrollieren können, solange das Land für die Industrienationen Abladeplatz für giftige Abfälle ist und ihre Trawler alle Fischgründe vor der Küste leerfischen. Außerdem sind dürren und Wasserkriege ein Problem südlich der Sahara. Deshalb müssen wir parallel zum militärischen Eingreifen massiv zivil aufbauen. Technologien der Asgard können helfen das Land von giften zu reinigen, Dürren zu verhindern und Seuchen wie Aids oder die Cholera einzudämmen. Derartige Programme würden unter der Jurisdiktion der WHO und des UNDP stehen. Zusätzlich müssten allerdings noch Fördergelder bereitgestellt werden, die direkt an die Staaten ausgezahlt werden.” “Damit sie von Korruption aufgefressen werden? Wohl kaum.” Anan verschränkte die Hände und erwiderte: “Doch, genau das ist der Hintergedanke. Letztlich geht es darum verschiedene Regierungen zu bestechen. Aber das ist Afrika. Sie werden nur wenig Zustimmung finden, wenn die Anführer nicht das Gefühl haben, dass es ihnen einen Vorteil bringt.”

“Bliebe noch Südamerika”, sagte Waldheim. “Aber dort sehe ich die geringsten Probleme. Die Spannungen in Mittelamerika können in absehbarer Zeit eingedämmt werden. Und der einzige Staatsmann, der sich aus notorischer Verweigerungshaltung heraus gegen sie stellen könnte, wäre Hugo Chavez. Aber wir können ihn außenpolitisch isolieren. Über kurz oder lang müsste auch er zustimmen. Sie sehen also, es ist alles machbar. Und wenn sie glauben sich über nichtsnutzige Diplomaten aufregen zu müssen, rufen sie sich ins Gedächtnis, dass wir nur selten solchen Rückhalt durch nationale Regierungen genießen, wie es hier der Fall wäre.” Reineke nickte und erhob sich von seinem Platz. “Ich werde mit meinen Leuten reden. Aber ich kann nichts versprechen.” “Tun sie, was sie für richtig halten. Aber wir erwarten ihre Antwort binnen einer Stunde. Ansonsten wissen sie, was passieren wird.”

Zwei Wochen später:

Wegen der andauernden Bedrohung von Seiten der Ori, war die gesamte Erde faktisch noch in einer Form von Belagerungszustand. Es gab kaum ein Land, wo die Armeen nicht auf den Straßen waren und so eine noch sehr viel größere Form der Kontrolle ausübten. Und vor allem die Nationen, wo die Menschenrechte und dass freie Denken, schon traditionell unter Strafe standen, nutzen dies rigoros aus. Trotzdem glaubte Alexander Reineke nur wenig Furcht zu spüren, als er mit dem Dienstwagen von einem militärischen Flughafen außerhalb von Beijing zur großen Halle des Volkes gefahren wurde. Die Angst vor außerirdischen Angriffen schien so groß zu sein, dass aller innere Zwist begraben wurde. Zusammen mit den Oppositionellen, die nach wie vor ihre Stimme erhoben. Vor der Halle wurde er von einigen Soldaten in Paradeuniformen in Empfang genommen, die ihn als Ehrenwache in den Plenarsaal begleiteten. Dort wurde er direkt zum Rednerpodium geführt. Der Parlamentssprecher kündigte ihn gerade als nächsten Redner an und ein gutes Dutzend Kameras verschiedener Ostasiatischer Fernsehsender waren auf ihn gerichtet, während er versuchte ein ausdrucksloses Gesicht zu bewahren und wacker weiter ging.

Als er vor der Versammlung stand und über das Plenum blickte, kam ihm alles hier wie eine Farce vor. Das ZK der kommunistischen Partei wusste schon längst, was er sagen würde und war von den Ideen sehr angetan. Trotzdem erwartete man noch von ihm, dass er vor dem Volkskongress sprach. Nun stand er hier vor den 3000 Abgeordneten, von denen viele in den Trachten ihrer Heimatregionen gekleidet waren und wie Schießbudenfiguren wirkten und wusste nicht, was er hier überhaupt tat. Er warf noch einen kurzen Blick zu Hu Jintao, dem Präsidenten der VR, der ihn fröhlich anlächelte. Wiedererlangen des Gesichts, von wegen, schoss es ihm durch den Kopf, du willst mich nur demütigen. Er begann seine Rede, sprach von der in der Geschichte beispiellosen Bedrohung, der die Erde ausgesetzt war. Er lobte den Einsatz chinesischer Soldaten in den jüngeren Kriegen, zum Beispiels als Blauhelme, und die sofortige Bereitschaft der Führung der VR Schiffe zur Verteidigung der Erde bereit zu stellen, als die Flotte zum Supertor ausrückte. Als er Cina dann offen einlud sowohl in einem neuen Bündnis, als auch im STK mitzuwirken, passierte etwas, was er nicht erwartet hätte. Ohne dass es irgendein Kommando oder eine Regieanweisung dazu gegeben hätte, erhoben sich auf einmal mehrere Abgeordnete und begannen zu applaudieren. Binnen weniger Augenblicke folgten mehr und mehr, bis der ganze Saal mitgerissen wurde. Hu trat neben ihn und beruhigte die Abgeordneten wieder, so dass Reineke noch seine Schlussworte sagen konnte. Kurz darauf wurde er zu einer kurzfristig organisierten Parrade auf dem Platz des himmlischen Friedens eingeladen. Auf Staatsorder hatten sämmtliche Bürger der Stadt für den Abend frei, um dem Aufmarsch mehrerer Regimenter der Volksbefreiungsarmee beizuwohnen. Alle Medien hatten die Botschaft von Reinekes Rede im ganzen Land verbreitet, so dass nicht wenige der Schaulustigen aus vollem Halse jubelten. Die Mitglieder des ZK standen nur wenige Meter von Reineke entfernt und sonnten sich im Glanz dieses Tages. Er hingegen hatte in diesem Moment das Gefühl einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben, um den Satan auszutreiben.

Drei Tage später erreichte der Wind der Veränderung Nordkorea, wo der schon kranke und greise Diktator Kim Jong Il in seinem Palast Pornos ansah. Nachdem er grade noch daran dachte, sich wieder einmal schwedische Edelnutten einfliegen zu lassen, wollte ein Soldat an die Tür des Raumes klopfen, in dem er sich aufhielt. Ein Funktionär stellte sich ihm aber in den Weg und fragte, was los sei. „Einige Abgesandte aus China sind hier, um den Großer Führer zu sprechen.“ “Was wollen sie?” “Man sagte mir es ginge um Forderungen bezüglich des Atomarsenals.” Der Funktionär sah durch den Türspalt zu dem kleinen Tyrannen und meinte dann: „Sagen sie ihm nichts. Ich werde mit ihnen reden?“ Der Soldat wirkte erschrocken. „Ich kann es ihm nicht verschweigen.“ Der andere trat einen Schritt auf ihn zu. “Doch, können sie. Der große Führer ist nicht in der Verfassung für solche Nachrichten. Und sie werden schweigen, sonst muss ich das als illoyalität ansehen.” Der Soldat wurde kreidebleich und salutierte. Dann ging der Funktionär los, um mit den Chinesen zu sprechen. Er traf die Delegation in einem der Empfangssäle des Palastes. Was ihr Leiter zu sagen hatte, konnte ihm nicht gefallen: “Wir wollten mit Führer Kim sprechen.” “Der große Führer ist im Moment leider unabkömmlich. Ich hoffe ihnen genauso helfen zu können.” “Nun gut. Wir sind hier, um ihnen mitzuteilen, dass wir ihnen angesichts der aktuellen Bedrohungslage das Atomwaffenarsenal entziehen.” “V...Verzeihung, ich habe sie nicht ganz verstanden.” “Ich nehme an, dass sie das haben. Die jüngere Entwicklung ist für die Volksrepublik eine große Chance und wir werden nicht zulassen, dass sie gefährdet wird. Weder durch unsere Feinde, noch durch unsere Freunde.” Der Funktionär schluckte. Er wusste, dass er nichts würde tun können. Sein Land war völlig von China abhängig, wirtschaftliche wie militärisch. Und so gab es nicht viel Widerspruch, als noch am gleichen Tag chinesische Spezialeinheiten die Atomwaffenlager und Raketenstützpunkte des Landes besetzten, um die Waffen dort zu demontieren und außer Landes zun schaffen. Kim Jong Il merkte indess nichts von alledem. Niemand sagte ihm etwas, so dass er friedlich weiter über Nutten nachdenken könnte, während die Welt sich um ihn herum weiter drehte.

Zur gleichen Zeit stürmten in Pyimana Naypyidaw, der Hauptstadt Birmas, Spezialkommandos der indischen Armee, das Regierungsviertel und nahmen diverse ranghohe Mitglieder der Militärjunta fest. Sie entkamen einem Gegenschlag der birmesischen Sicherheitskräfte mittels der Teleporter der ‘Mjölnir’. Sie hatten genug Männer in die Hände bekommen können, um die Führung des Landes kopflos zu machen. Nur einen Tag darauf kam es im ganzen Land zu von der CIA lancierten Unruhen und Aufständen der Opposition. Als die Staatsmacht darauf mit Gewalt reagierte, rückten Truppen der indonesischen, indischen und chinesischen Armeen in das Land ein, um das Volk zu schützen. Eine provisorische Regierung, deren Zusammensetzung in Geheimdiplomatie der UN vorher genau ausgeknobelt war und in der Sympathisanten aller drei an der Intervention beteiligten Staaten saßen, wurde eingesetzt.

Ebenfalls am selben Tag trafen sich mehrere Männer auf einem Militärflugplatz außerhalb von Pretoria, Südafrika. Jeder der fünf trug die Uniform eins anderen afrikanischen Landes, mit Ausnahme der Südafrikaner, die mit zwei Mann vertreten waren. Einer der Offiziere hatte über seiner Uniform allerdings noch eine moderne amerikanische MTV-Weste an. Er selbst behauptete, er müsse sich an das Tragegefühl gewöhnen, aber es war wohl eher ein Ausdruck der Begeisterung darüber, dass die Sternentornationen den verbündeten afrikanischen Truppen genug modernes Kriegsmaterial zur Ausrüstung mehrerer Bataillone zur Verfügung gestellt hatten. Ein Zeichen, dass es dem Westen dieses Mal ernst war. Colonel Marthinus de Wet sah mit einem zufriedenen Lächeln in die Runde. Der fast diabolische Ausdruck auf seinen Augen ließ dabei den Offizieren aus Äthiopien, Kamerun und Ägypten einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Schon ein einziger Blick auf den drahtigen, schmal gebauten Buren hatte ihnen verraten, dass sie einem Mann gegenüber standen, der einen Befehl ohne Skrupel zur Ausführung brachte. Ein Eindruck, den er bestätigte, als er ihnen sagte: “Gentlemen, uns ist die denkbar undankbare Aufgabe zuteil geworden das abgewirtschaftetste Land dieses Kontinents unter Kontrolle zu bringen. Das wird ein verdammter Höllentripp, aber angesichts der Tatsache, dass heute früh schon sieben Raumtransporter mit Hilfslieferungen in Johannesburg gelandet sind, stehen wir wohl irgendwie in der Pflicht. Und ich sage ihnen, diese arroganten Bastarde aus Europa und Amerika werden sich noch die Augen reiben, wenn wir ihnen vormachen, wie Problemlösung bei uns aussieht.”

Er rollte eine Karte von Somalia auf dem Tisch aus. “Zugegeben, ich will bin nicht glücklich mit dieser Aufgabe, aber noch weniger möchte ich in der Haut der armen Schweine stecken, die im Kongo zum Einsatz kommen. Wir haben einen Punkt, der für uns arbeitet: Unsere Ziele verstecken sich nicht in Dschungeln oder abgelegenen Bergregionen, sondern in Städten. Die Schmiergelder sind schon reichlich geflossen, so dass wir das Umfeld mehrerer Warlords und Piratenanführer infiltrieren konnten. Wir wissen, dass sie in Mogadischu zusammenkommen wollen, um darüber zu beraten, wie sie aus der geänderten Weltlage Profit schlagen können. Das wird unsere Chance.” Blitzschnell hatte er sein Kampfmesser gezogen und bei Mogadischu in die Karte gerammt. “Wir kriegen diese Bastarde. Aber wir müssen schnell sein. Colonel Moussa, ihre Männer müssen die Stadt in einer amphibischen Operation binnen zwei Stunden abgeriegelt haben. Wir setzen gleichzeitig eine Kommandoeinheit im Zielgebiet ab und sichern die Gegend. Danach schicken wir eine gepanzerte Kolonne rein, um sie raus zu holen. Colonel Defan, Major Biya, während wir in Mogadischu ordentlich auf den Putz hauen, überschreiten ihre Truppen die Grenze und rücken an Jubba und Schebele entlang vor. Wenn wir die Flüsse kontrollieren, ist das die halbe Miete.” “Colonel, glauben sie wirklich, dass es ausreicht die Anführer der Milizen auszuschalten?”

De Wet sah den Mann an, als habe er ihn gerade gefragt, was zwei und zwei ist. Nach einer kurzen (Kunst?)pause antwortete er: “Natürlich nicht. Was passiert, wenn man so blöd an die Sache ran geht, haben die Amis 1993 erlebt. Ich will die Milizen nur für kurze Zeit führungslos machen. Es wird ein paar Tage dauern, bis die Unterführer damit fertig sind einander die Kehle aufzuschlitzen, um auszuknobeln, wer den Thron übernimmt. Und in dieser Zeit können wir sie aufmischen, dass sie sich nie wieder davon erholen. Wir haben zwei Dutzend Kampfhubschrauber, mehr als hundert Panzer und fünfzigtausend Soldaten. Das reicht, um dieses Dreckloch, was sich selbst Staat nennt, in einer Blitzoffensive zu überrennen und alles abzuschießen, was seine Kalaschnikow nicht bei drei ins Korn geworfen hat. Und genau das werden wir tun. Wir müssen diesen Kaffern derart in den Hintern getreten haben, dass sie nicht mal mehr daran denken ihre Visagen zu zeigen, wenn die Aufbauhelfer kommen. Dann können wir für die Medien auch auf ein paar schönen Bildchen posieren, wie wir den Jungs von der UN beim über die Straße gehen die Hand halten. Irgendwelche Einwände?” Erst als er aufhörte zu reden, merkte er, wie es im Raum totenstill geworden war. Die Offiziere aus Kamerun und Äthiopien sahen ihn mit bohrenden Blicken an. Schlagartig wurde ihm klar, dass seine Wortwahl nicht die glücklichste gewesen sein mochte. Doch anstatt sich zu entschuldigen, zog er sein Messer wieder aus der Tischplatte und sagte: “Wer wird denn gleich so überempfindlich reagieren? Denken sie immer daran, Gentlemen: DiA.” Nach einem Augenblick nickte der Ähtiopier schließlich. “DiA. Aber wenn sie mich jemals so nennen, reiße ich ihnen den Kopf höchstpersönlich ab.”

Wenige Tage später begannen die Operationen in Somalia und mit kurzer Verzögerung im Kongo und in Darfur. Alles lief fast ohne Probleme, so dass man völlig ruhig zum nächsten Schritt übergehen konnte: Einer Sonderversammelung der UNO.

24 Stunden nach dem AU-Einsatz in Mogadischu, erneute UNO Vollversammelung:

Im Konferenzraum war die Stimmung am Brodeln. Kompromisse und Handel, die in den letzten Wochen eingengangen worden waren, hatten das internationale Gefüge der Welt nachhaltig erschüttert. Bündnisse waren umgeworfen worden, Freundschaften strapaziert. Viele Mitglieder wollten den Alliierten am liebten an den Hals springen, nachdem sie sie in diesen Krieg zwangen, nicht wissend, dass der eingeschlagene Weg noch der sanftere war. Und da es sich um eine Allianz, aus den mächtigsten Nationen handelte, konnten sich kleinere Länder kaum dagegen wehren. Und es sollte noch direkter werden, da die nächsten Ankündigungen nur drauf warteten, in die Gemüter der Politik wie Bomben einzuschlagen. Der Vertreter aus Simbabwe, dessen Diktator Mugabe sich neben dem Staatschef von Marokko als einziger Afrikanischer Führer vehement gegen die neue Politik stellte, erhob sich als erster. „Ich muss auf das schärfste gegen die kriegerischen Maßnahmen gegen Regierungen protestieren, die nur ihre Unabhängigkeit wahren wollten. Alle Nationen haben das Recht so zu leben, wie es ihnen beliebt und nicht ausschließlich nach der Vorstellung der USA, oder des STK.“ Sofort erhob sich der Deutsche Botschafter. „Da haben sie recht. Die nationale Souveränität ist ein wichtiges Gut. Aber um den deutschen Philosophen Kant zu zitieren: Ein jeder Handele so, dass die Maxime seines Handelns die Maxime eines gesamtgesellschaftlichen Handelns sein könnte. Das gilt für Individuen, wie für Staaten. Und unser Handeln wurde von der Maxime diktiert alle Völker dieses Planeten zu schützen.“ Als sich der Abgeordnete aus Marokko erheben wollte, wurde überraschend dem Gesandten von Schweden das Wort erteilt. „Im Namen des Königshauses, sowie des Parlaments der freien Nation Schwedens, erkläre ich unsere Zustimmung für das Bündnis. Aber wir erwarten da Zugeständnisse, die einer kompletten Gleichstellung der Nationen sowie deren Volksgruppen nachkommt.“ Das wurde von den USA zugesichert. „Da brauchen sie keine Befürchtungen zu haben, die Einzelheiten werden wir später ausgiebig und gerecht aushandeln. Die ihnen sicher bekannte Dr. Elisabeth Weir ist dabei, eine vorläufige Charta zu erstellen, die jeder Nation zum Vorteil gereichen wird. Und ich kann es ihnen noch mal versichern… wenn wir dieses Bündnis aufgebaut haben, wird nicht eine Nation benachteiligt werden. Es wird sogar das Gegenteil eintreten und am Ende, wird jeder davon profitieren und kann das bewahren, was ihm persönlich heilig ist.“ Da erhob sich der Botschafter aus Italien.„Wir werden ebenfalls in den Bund eintreten und unseren Beitrag leisten, wenn die, eben grad genannten, Zusicherungen erfüllt werden. Aber wir verurteilen die militärischen Akte gegen Somalia und Myanmar, die ohne jede Kriegserklärung ausgeführt wurden auf das Schärfste und fordern deren Einstellung. Des weiteren prangern wir die Missachtung von Menschenrechtsfragen bei der Auswahl der Bündnispartner an.“ Danach kam eine Erklärung Chinas. „Die Volksrepublik China wird dem Pakt beitreten. Wir fordern zudem alle anderen Nationen auf, sich ebenfalls anzuschließen. Dieser Pakt dient dem Schutz der Erde, ja aller Völker der Menschheit. Zum Wohle aller Völker dieser Welt müssen wir über kleinliche Differenzen”, bei diesen Worten leistete er sich einen Seitenblick in Richtung des Italieners, “hinwegsetzen.“ Frankreich hingegen bezog klare Opposition zu diesem Standpunkt. „Wir werden nicht beitreten, weil die Französische Republik kein Interesse hat, in sosinnlosen Kämpfen ihre Mitbürger zu verlieren.“
Zum Schluss erhob sich der Russische Botschafter. „Ich weiß dass sehr viele von ihnen denken dass das Militärbündnis sie kontrollieren soll, aber dem wird nicht so sein. Wie sie wissen, ist Russland eine stolze Nation, aber wegen der herben Niederlage am Tor, ist das neue Bündnis unablässig.
Wir werden es garantiert nicht zulassen, dass wegen innerpolitischer Machtkämpfe, der Planet von den Ori erobert wird.“ Unter großen Tumulten löste sich die UNO Versammelung auf und die Vertreter der Nationen die nicht mitmachen wollten, legten Protest ein. In ein paar Fällen, wurden auch schon die Botschaften, aus den jeweiligen Ländern abgezogen und die diplomatischen Kontakte unterbrochen. Schlussendlich war dieser Tag für die Alliierten aber ein großer Sieg. Hatten sie am Anfang selbst noch an der Machbarkeit des Bündnisses gezweifelt, so war ein Stein ins Rollen geraten, den auch sie jetzt nicht aufhalten konnten. Deshalb gingen die Vereinigten Staaten, Deutschland und Russland und England, auch auf die nächsten Punkte über. Das britische Königreich schloss sich nur dreizehn Stunden nach der UNO Vollversammelung dem Bund der Nationen an.

Weitere zehn Stunden später, schlossen sich der Mahlströme der Veränderung und der Unruhe enger zusammen. Weil ziemlich viele Nationen noch unentschlossen waren und sich daher nicht genau festlegen wollten, wurde ein weiteres Exampel statuiert. Aber die erste Spitzfindigkeit kam aus Frankreich, dass die diplomaten der Bündnispartner des Landes verwieß und eine Mobilmachung der Streitkräfte anwies. Gemäß Ban Ki-moons Linie wichen England und Deutschland der Konfrontation mit Frankreich allerdings aus und verweigerten eine direkte Antwort in Form militärischen Säbelrasselns. Statt dessen ließ man dem erhitzten französischen Gemüt einige Tage sich abzukühlen. Gleichzeitig wurde über internationale Verbände, in denen französische Truppen noch gemeinsam mit Verbündeten aus den Sternentornationen im Einsatz waren, die Idee des Bündnisses propagiert. Man erinnerte an das gemeinsam erreichte, an den heroischen Einsatz französischer Einheiten während des Krieges gegen die Systemlords und träufelte den Franzosen honigsüße Worte über die Verantwortung ihrer Nation als führender Macht in Europa ins Ohr. Und obwohl viele alliierte Militärs Ban noch als Führer einer Kamarilla aus Zauderern sah, konnten sie nicht verleugnen, dass die Agitation die Stimmung in der französischen Bevölkerung zu kippen begann.

Inmitten von Havanna, der Hauptstadt Cubas kamen drei Walküren zum Vorschein, ließen auf der Stelle Russische Soldaten heraus. Sie sollten dem Castroclan nur deutlich machen sich politisch nicht gegen Russland zu stellen, wenn weiter dessen Schutz bestehen sollte. Seit der Cubakrise gab ja es immerhin ein Abkommen wonach die USA niemals eine Invasion auf dem Inselreich starten dürften. Und sollte Russland nicht mehr darauf bestehen, dass der Vertag bedingungslos erfüllt werden müsste, dann könnten sich die Castros warm anziehen. Aus diesem Grund und auch Dank der kleinen Nachhilfe, durch Russische Soldaten, legte sich der Widerstand Cubas über Nacht.

In der Zwischenzeit gab es auf der Erde ziemlich schlimme Auseinandersetzungen, Autonome und Polizisten behakten sich gegenseitig. Zeitweilig nahmen auch noch einige Rechtsradikale dran teil und versuchten dabei verzweifelt auf sich aufmerksam zu machen und Menschenrechtler gingen empört über die Annäherung zu China und dem Vorgehen in Afrika auf die Straße. Es gab regelrechte Straßenschlachten die in westlichen Metropolen mit Wasserwerfern und Tränengas aufgelöst werden mussten. Der Aufhur hatte auch einen recht guten Grund. Vor allem die schlimmen Menschenrechtsverletzungen in Afrika erhitzten die Gemüter kam. Colonel de Wets Kampfhubschrauber beschossen dabei auch einige Stellungen islamistischer Milizen in Kysmaayo, südlich von Mogadischu, die in Wohngebieten lagen, ohne Rücksicht auf Zivilopfer, was dummerweise von einer Videokamera aufgezeichnet wurde. Als der Clip, auf einem Nachrichtensender gebracht wurde, war es der letzte Tropfen, der dass Fass zum Überlaufen brachte.

Am Abend desselben Tages, erklärte Feldmarschall Alexander Reineke seinen Rücktritt, da es wegen des Vorgehens keine Ermittlungen gab. Obwohl diese Soldaten unbewaffnete Zivilisten abgeschossen hatten, brauchten sie keine Rechenschaft ablegen, oder ein Verfahren erwarten. Das geschah offiziell aus dem Grund, weil sie auf der Jagd nach flüchtigen Rebellen waren, es aber nicht schafften, sie von den Zivilisten zu unterscheiden. Einer der Piloten gab an, sie seien von belebten Plätzen aus beschossen worden. In Wahrheit waren es nur Rachgranaten gewesen, die in einem völlig sinnlosen Versuch gezündet worden waren die Zivilisten den Blicken der Piloten zu entziehen. Aufgrund dessen kam ein windiger Rechtsanwalt auch zu dem Schluss, dass das ja nicht Mord sondern nur eine grobe Fahrlässigkeit sei. Und da so ein Gerichtsverfahren einerseits die Truppenmoral negativ beeinflusst hätte und die Granden von UN und Allianz wussten, dass die Männer des Colonel das einzig mögliche taten, um gegen die Milizen vorzugehen, die sich vorsätzlich hinter lebenden Schutzschilden versteckten, ja teilweise sogar unbewaffnete Kinder voranschickten, um sich vor dem Feuer der Interventionstruppen zu schützen, kam es gar nicht erst dazu.

Sechs Stunden nachdem man sich im provisorischen alliierten Hauptquartier in Neu Berlin entschloss, keine Untersuchung gegen die Soldaten zu erheben, trat Alexander Reineke zurück. Dazu kam er auch extra zu einer eilig einberufenden Pressekonferenz, weil der Fall schon sehr hohe Wellen schlug. Er eröffnete die Konferenz. „Ich werd ihnen keine Fragen beantworten, sondern ausschließlich eine persönliche Erklärung zu den Vorfällen in Zaire abgeben.“ Er machte eine kurze Pause. „Es ist für mich, als Soldat und Offizier der Deutschen Bundeswehr nicht hinnehmbar, dass es keine Ermittlungen zu den Vorfällen von vor drei Tagen gibt. Die Entscheidung, keine Strafrechtliche Untersuchung aufzunehmen, ist Politischer Natur und widerstrebt dem Ehrenkodex dieser Armee. Ich kann deshalb auch wegen meiner moralischen Überzeugungen und Werte, nicht weiter das Militärische Oberkommando ausführen.“ Es folge eine erneute Pause. „Falls es seitens der Regierung, den Wunsch gibt, dass ich diese Entscheidung zurück nehmen soll, dann müssen die Täter sich vor Gericht verantworten. Danke, das wäre alles.“ Danach verließ er, ohne weitere Erklärung den Raum und ließ die Journalisten, vergeblich auf ein Interview hoffend stehen. In den Talkshows wurde dieser Rücktritt dann als Manöver abgetan, um sich später wohl groß als Retter, zurückkommen zu können.

Drei Tage später:

Auch Frankreich hatte in der Zwischenzeit mit dem Problem massivem zivilen Ungehorsams zu kämpfen. Nachdem hunderttausende Befürworter der Allianz in Paris auf die Straße gingen und forderten Frankreich dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen, und der diplomatische Druck durch die Verbündeten zunehmend stärker wurde, kam die Einsicht. Ziemlich widerwillig, aber dennoch halbwegs aufrichtig, erklärte Frankreich seinen Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis. Präsident Chirac konnte man die Wut darüber, auf der Pressekonferenz deutlich ansehen, auch wenn er es zu verbergen versuchte. „Nachdem wir von Seiten ehemaliger Freunde dermaßen unter Druck gesetzt wurden, dass die Wirtschaft unseres Landes leiden musste, lenken wir ein. Aber ich erkläre im Namen unserer stolzen Nation auch, das wir nur solang mitmachen wie es die Bedrohungslage erforderlich macht. Danach wird Frankreich wieder seine eigenen Wege gehen und dann über die Beziehungen zu gewissen Nationen nachdenken.“ Zur Pressekonferenz zu der keine Journalisten aus Nationen eingeladen waren, die sich an den Repressalien beteiligten, kam kaum jemand. Viele wollten lieber berichten, wie es möglich sein könnte, die Streitkräfte der Ori abzuhalten, die Erde anzugreifen. Im Nachhinein wurde der auftritt des Präsidenten Frankreichs auch als Witz angesehen, da ein ehemaliger Gigant sich wohl gedemütigt fühlte.


Am selben Abend:

Baal hatte sich die Übertragung auch angesehen, da er wieder einmal vor Langweile auf GBNwar, um sich die neusten Ideen der Erde anzusehen. Zwar war er, nicht gerade darüber begeistert, dass es jetzt doch ein Bündnis geben sollte, aber wenn die Tau´Ri gegen die Ori kämpften, dann auch richtig. Er lümmelte sich in seinen Thron und dachte darüber nach, was er als nächstes machen könne, um die Ori zu besiegen. „Ach, was soll ich mir die Finger schmutzig machen, wenn die Tau´Ri, das für mich erledigen und auch noch zum Sonderangebot…“ Er grinste fies und war davon überzeugt, dass die Tau´Ri durch ihre inneren Kämpfe, ziemlich geschwächt würden. Und da traf es sehr sich gut, dass GBN ein unabhängiger Sender war, der nicht wirklich einem der Länder Rechenschaft schuldig war. Und das beste dran war, dass die Tau´Ri nicht wussten, dass Baal ein paar Aktien des Betriebs hatte, der hinter GBN stand. Denn obwohl dieser Sender der UNO unterstand, waren auch noch andere Unternehmen daran mitbeteiligt. Baal stand auf und holte sich seine Fernbedienung. „Oh, schon so spät, aber jetzt ganz schnell, weil die neuen Folgen von Duffy Duck ja in Kürze anfangen… herrlich.“

Weit draußen in der Galaxie:

Die Orischiffe, die die Schlacht am Supertor überstanden hatten, lagen ruhig, in der Weite des Weltalls und warteten. Aber im inneren, war es bei weitem nicht ganz so ruhig, wie es von außen den Anschein hatte, auch wegen der Verluste. Nach der Oripropaganda, galten die Schiffe als absolut unbesiegbar und jetzt, hatten sie gleich mehrere in der ersten Schlacht verloren. Doch die Zweifel darüber ebbten wieder ab, als die Orici geboren wurde und dem Glauben, an Origin neuen Samen gab. Ihre Geburt galt als ein Wunder weil die Frau, die sie gebar, durch unbefleckte Empfängnis zu ihrer Tochter kam. Und die Orici, hatte eine erste Bewährungsprobe, als mehrere Priore zu ihr eilten, wegen einer schlimmen Blasphemie. „Herrin Orici es werden heidnische Ketzereinen in die gesamte Galaxie gesendet, in denen die Götter der Ori als Dämonen verunglimpft werden. Die Niederträchtigkeit, der Bilder und Worte, ist kaum aussprechbar und wir können sie leider nicht aufhalten.“ Sie sah sich um. „Von wo kommen sie?“ Der führende Prior verneigte sich, ehe er sprach. „Von der Erde, der schlimmsten und dunkelsten Welt in der Galaxie, einem Hort wo das Böse und auch die Antiker abstammen.“ Sie sah ihn mahnend an. „Spreche nicht den Namen dieser Ketzer aus.“ Danach überlegte sie einen Moment. „Ich weiß, dass ihr den Planeten jetzt bekehren wollt und mir geht es ebenso, aber wir müssen unsere Kräfte schonen.
Aus dem Grund, werden wir auch warten, bis wir stark genug sind, um den Kampf gegen dass Böse vor seine Haustür zu tragen. Ehre sei den Ori.“ Monoton wiederholten die Priore die Ehrbekundung, eh sie sich wieder gingen, bevor sich die Orici in einen anderen Raum zurückzog. Dort lagen zwei weitere Frauen, die hochschwanger waren und nur darauf warteten, Ori die in Menschenform waren, zu gebären…



Fortsetzung folgt in TGE Combined Fire of War
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