Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 1) - Veni! Vidi! Vici? by Atlan, Colonel Maybourne
Summary: Was wäre wenn das Stargate nie in den USA geblieben wäre? Begleiten wir die internationale Sternentorallianz und unsere Helden vom STK auf ihren Abenteuer durch die Galaxie.
Dank Franziska Rusts Antikerwissen und dem Antikerstützpunkt in der Antarktis ist nun der Weg frei nach Atlantis. Wie wird die Expedition in diesem Universum von statten gehen?
Categories: Stargate Atlantis Characters: Own Character
Genre: Alternativ Universum
Challenges: Keine
Series: Stargate: The German Experience
Chapters: 20 Completed: Ja Word count: 105718 Read: 149842 Published: 06.03.12 Updated: 06.03.12
Story Notes:
Disclaimer: Stargate SG-1, Stargate Atlantis, Stargate Universe und alle dazugehörigen Charaktere gehören MGM Television. Alle selbsterfundenen Charaktere gehören dem jeweiligen Autor. Diese Geschichte wurde nicht aus monitären Gründen verfasst.

1. Kapitel 1 by Atlan

2. Kapitel 2 by Atlan

3. Kapitel 3 by Atlan

4. Kapitel 4 by Atlan

5. Kapitel 5 by Atlan

6. Kapitel 6 by Atlan

7. Kapitel 7 by Atlan

8. Kapitel 8 by Atlan

9. Kapitel 9 by Atlan

10. Kapitel 10 by Atlan

11. Kapitel 11 by Atlan

12. Kapitel 12 by Atlan

13. Kapitel 13 by Atlan

14. Kapitel 14 by Atlan

15. Kapitel 15 by Atlan

16. Kapitel 16 by Atlan

17. Kapitel 17 by Atlan

18. Kapitel 18 by Atlan

19. Kapitel 19 by Atlan

20. Kapitel 20 by Atlan

Kapitel 1 by Atlan
Author's Notes:
Spielt nach 5.01 von TGE.
Atlantis - Das mystische, versunkene Inselreich, von dem uns der griechische Philosoph Platon berichtet hat.
Ein Reich, dass laut Platon eine große Seemacht war und von seinen Inseln aus große Teile Europas und Afrikas erobert hat.
Laut Platon ging Atlantis, nach einem gescheiterten Angriff auf Athen, schließlich 9600 vor Christus auf Grund einer Naturkatastrophe unter.
Das Inselreich versank im Meer.
Bis heute streitet sich die Menschheit darüber: ist Atlantis Realität?


1.01 Das unbekannte Land
von Atlan


Februar 2006:
Antarktika, Antikerstützpunkt:


Dr. Daniel Jackson befand sich nun seit zwei Monaten am Südpol der Erde. Die Bundeswehr hatte in der Zwischenzeit den Stützpunkt ausgebaut. Überall waren Wissenschaftler des STK, darunter auch Rodney McKay, und untersuchten die technischen Wunderwerke der Antiker, die es hier gab. Zur Sicherheit hatten Deutschland, Russland und die USA eine gemeinsame Division, von Fallschirmjägern und Gebirgsjägern hier stationiert. Außerdem war in der Air Force Basis McMourdo, 50 Kilometer von hier, ständig ein Geschwader MiG-301 einsatzbereit.

Daniel trank einen Schluck Kaffee und legte den Kopf auf seinen Schreibtisch.
„So ein verdammter Mist.“, sagte er zu sich selbst. „Wieso krieg ichs nicht hin?“
Er schlug sich gegen den Kopf und warf sich in seinem Stuhl zurück.
„Komm schon Daniel, denk mal scharf nach! Was wissen wir?“, befahl er sich selbst.
„Wir wissen, dass sich hier die Adresse zur verlorenen Stadt der Antiker findet.
Wir haben sechs von sieben Symbolen gefunden. Wir haben die Adresse angewählt, mit Ausgangspunkt Erde. Aber nichts hat geklappt. Wir haben alle anderen Kombinationen mit den sieben Symbolen ausprobiert.“
Dann stutzte er. „Moment mal, sieben?“ Er schmiss seine Notizen unsanft vom Schreibtisch, um sich einer Karte zuwenden zu können, die darunter lag. Es waren Symbole, die zur Adresse gehören konnte. Bis auf sechs waren alle anderen durchgestrichen. Daniel dachte immer, dass man, um die verlorene Stadt anzuwählen, sieben Symbole brauchen würde...
„Ich habs.“, sagte er laut. „Ich habs!“ Er sprang auf und rannte raus in den Stützpunkt. „Ich habs!“

Die Wissenschaftler, die im Stützpunkt arbeiteten, sahen ihn nur merkwürdig an.
„Was ist denn? Drehen sie schon wieder durch?“, fragte McKay, der aus dem Raum kam, in dem der Antikerthron stand.
Daniel rannte auf ihn zu und packte ihn an den Schultern. „Ich habs! Es sind gar nicht sieben Symbole! Es sind acht!“
Jetzt wurde McKay auch ganz aufgeregt. „Soll das etwa heißen...?“
„Ja.“, antwortete Daniel. „Was wir suchen, liegt in einer anderen Galaxie.“
„Soll das heißen... Atlantis?“, fragte McKay.
„Ja, Atlantis.“, sagte Daniel. „Wir können dorthin gelangen.“


Zwei Tage später, STK Konferenzraum:

Zur Besprechung war alles anwesend, was Rang und Namen hatte.
Neben Generalmajor Degenhardt, dem Chef des STK, McKay und Daniel, noch Bundeskanzler Schröder. Sowie Marschall Reineke, der nach Auflösung der Erdallianz und der Erdstreitkräfte, den Oberbefehl über die Bundeswehr übernommen hatte. Auch anwesend waren Richard Woolsey, Dr. Anja Heinrich, stellvertretende Chefärztin des STK, und Oberstleutnant Ernst Allert, kommandierender Offizier von ST 8.

„Also.“, meinte Degenhardt. „Ich denke, wir können anfangen. Daniel?“
Der Archäologe nickte und erhob das Wort.
„In den letzten zwei Monaten haben wir den Antikerstützpunkt untersucht.
Ich sollte unter anderem herausfinden, wo sich Atlantis befindet.
Und vor zwei Tagen, habe ich endlich die komplette Adresse herausgefunden.“
Daniel ging zu einer Tafel und malte sieben Stargatesymbole und den Ausgangspunkt Erde auf.
„Acht Symbole?“, fragte Degenhardt. „Wieso kommt mir das bekannt vor?“
„Weil wir, als wir damals in die Ida Galaxie gewählt haben, auch acht Symbole brauchten. Atlantis liegt in einer anderen Galaxie.“, erklärte Daniel.
„Der Pegasus Galaxie, um genau zu sein.“, meinte McKay. „Eine kleine Galaxie in der lokalen Gruppe.“
„Und für die Anwahl der Adresse brauchen sie viel Energie.“, sagte Schröder, der sich bisher ruhig verhalten hatte.
„Genau. Wir brauchen zur Energieversorgung das Z.P.M.“, antwortete McKay.
„Das was?“, fragte Schröder.
„Das Potenziamodul.“, erklärte Marschall Reineke. „McKay will es unbedingt in Z.P.M. umtaufen.“
„Wieso auch nicht?“, fragte McKay. „Immerhin bezieht das Modul seine Kraft aus Nullpunktenergie. Das deckt Z.P.M. ab, Zero Point Module.“
„Oberstleutnant Rust hat es Potenziamodul genannt.“, meinte Degenhardt. „Wir bleiben jetzt dabei. Basta.“
McKay murmelte eine Verwünschung, dann verhielt er sich still.
Schröder wand sich an Daniel. „Ich weiß nicht, ob wir jetzt starten sollten. Sie wissen doch, dass draußen alles drunter und drüber geht. Deutschland hat momentan eine ganz schwere Krise. Unser Militär ist fast ohne Führung, Berlin vernichtet, Bundestag und Bundesrat existieren momentan nicht. Wir hatten nicht mal Zeit, Wahlen abzuhalten. Soviel ist schief gegangen.“

Marschall Reineke stimmte dem zu.
„Außerdem wissen wir nicht, wie viel Energie vom Potenziamodul die Anwahl aufbraucht. Momentan ist das unsere einzige, wirklich wirkungsvolle, Waffe gegen die Goa‘Uld. Die Erdstreitkräfte sind aufgelöst und jeder macht mit seinen Schiffen, was er für richtig hält. Eine funktionierende Raumabwehr haben wir also nicht.“
„Dann sollten wir erst Recht nach Atlantis aufbrechen.“, meinte Daniel nur.
„Überlegen sie mal. Der Antarktikastützpunkt ist nur ein kleiner Außenposten und konnte die Goa‘Uld Flotte in einer knappen Minute besiegen. Und jetzt stellen sie sich mal vor, was dann erst mal in Atlantis auf uns wartet.“

Schröder nickte nachdenklich. „Gut. Wir stellen eine Expedition zusammen. Richard?“
Woolsey nickte. „Ja. Ich such mir schon seit einer Woche eine Führungscrew. Ich bräuchte auch sehr gute Wissenschaftler.“
„Wählen sie aus, wen sie brauchen. Und wenn wir ihre Kandidaten nicht hier auf der Erde brauchen, kriegen sie sie.“, meinte Schröder.
„Vor allem brauchen wir Leute mit dem Antikergen.“, sagte Woolsey.
Degenhardt sah Dr. Heinrich an. „Doc?“
Die Wissenschaftlerin, die das Gen entdeckt hatte nickte. „Momentan haben wir etwa 50 Personen gefunden, die das Gen haben. Darunter auch ich selbst und Oberstleutnant Rust, die das stärkste Gen hat.“
„Erhöhen sie ihre Bemühungen.“, meinte Reineke. „Oberstleutnant Allert?“
Allert sah auf. „Sie stellen eine Liste mit dem begleitenden Militärpersonal zusammen.“
Allert nickte. „Ich setz mich ran.“
Schröder erhob sich. „Gut. Ich werde jetzt mit Bush und Putin sprechen. Mal sehen, ob beide Länder an einer gemeinsamen Expedition interessiert sind.“
„Wieso denn Amerika und Russland?“, fragte McKay.
Schröder sah den Kanadier an. „Beide Länder bewachen mit uns den Antarktikastützpunkt. Bei der Vertragsschließung haben wir eine Klausel eingefügt, die beide Länder einlädt, bei einer möglichen Expedition, nach Atlantis mitzumachen.“, erklärte der Kanzler. „Wegtreten.“


Zwei Tage später:

In Venezuela saß der ehemalige Senator Kinsey vor dem Fernseher seines Hauses.
Er hatte hierher fliehen müssen, um nicht vom FBI wegen versuchten Massenmordes festgenommen zu werden. Er hatte versucht, mit Symbiontengift Anubis Jaffarmeen zu erledigen. Maybourne hatte ihm damals einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Kinsey schaltete um auf CNN, um die Nachrichten zu sehen. Er hörte den Nachrichtensprecher reden.„Und nun schalten wir nach Bonn, wo der deutsche Bundeskanzler eine wichtige Ankündigung zu machen hat.“
Das Bild wechselte und kurz darauf war Schröder zu sehen. Kinsey blickte finster drein. Wieso zeigte ausgerechnet CNN diesen Deutschen Möchtegernpolitiker?
Jetzt erhob Schröder, mit einem Lächeln auf den Lippen, das Wort.
„Guten Tag. Ich wende mich heute an die Weltbevölkerung, um sie darüber zu informieren, dass Deutschland, Russland und die USA eine gemeinsame Expedition starten wollen. Die Rede ist hier von einer Expedition nach Atlantis, der sagenumwobenen Stadt. Diese Expedition wird von Richard Woolsey, ihnen allen sicher bekannt als ehemaliger Kommandant der Ganymed Forschungsbasis und dem Botschafter des STK, angeführt werden. Es wird ein halb ziviles, halb militärisches Programm werden. Vorerst werden nur Wissenschaftler, die entweder für Deutschland, Russland oder die USA arbeiten, daran teilnehmen. Weitere Informationen bekommen sie, wie üblich, unter www.stk.de/atlantisexpedition.
Danke und auf wiedersehen.“

Kinseys Kopf lief rot an, dann geiferte er los. Ausgerechnet Woolsey.
Dieser Verräter sollte einen so prestigeträchtigen Posten bekommen und er selbst musste in Venezuela versauern?
„Die Welt ist nicht fair.“, knurrte Kinsey und schüttelte sich ein Glas Scotch ein.
Er hatte es gerade auf ex gekippt, als ein Mitglied des aufgelösten NID hereinkam.
„Senator, wir müssen weg. Maybourne.“, erzählte er hastig im Telegrammstil.
„Maybourne.“, stieß Kinsey wie einen Fluch aus. Dieser hatte von Bush höchstpersönlich den Auftrag bekommen, Kinsey einzufangen und in die USA zu überführen. Schnell griff Kinsey nach seinen notwendigsten Habseligkeiten und rannte dann mit dem Agent aus dem Haus heraus, um gleich darauf in einen Wagen zu springen und davon zu fahren. Maybourne kam nur fünf Minuten später mit einer kompletten Einsatztruppe. „Verdammt.“, stieß er aus. „Schon wieder ist er uns entkommen. Aber lange, wird sein Glück nicht mehr anhalten...“


USA, Minnesota:

Allert hielt seinen Wagen nur wenige Meter von der Hütte entfernt.
Er stieg aus und zupfte seine Uniform zurecht, dann setzte er sich sein Barrett auf und schritt zur Hütte. Er klopfte an. Aber es wurde nur gerufen: „Hier, hinterm Haus.“
Allert schritt um das Haus herum. Hier gab es einen kleinen Teich und vor dem Teich saß, angelnd, ein Mann in einem Campingstuhl.
„Colonel Jack O‘Neill?“, fragte Allert.

„Colonel im Ruhestand.“, meinte O‘Neill nur und warf seine Angel aus.
„Ich bin Oberstleutnant Ernst Allert, vom Sternentorkommando.“, stellte sich Allert vor und trat näher.
„Und was wollen sie hier, Oberstleutnant?“, fragte O‘Neill auf Deutsch.
„Sie sprechen Deutsch?“ Allert schien überrascht.
„Wenn man jahrelang in Ostdeutschland Aufträge ausführt, sollte man die Sprache kennen.“, meinte O‘Neill nur. „Also, was wollen sie?“
„Haben sie die Nachrichten gesehen?“, stellte Allert die Gegenfrage.
„Das mit dieser Atlantisexpedition? Ja, viel Glück dabei.“, sagte O‘Neill nur gelangweilt.
„Ich bin hier, um sie zu rekrutieren.“, meinet Allert nur.

O‘Neill stand auf und trat vor Allert. Jack hatte einen Vollbart und die Haare, kastanienbraun, waren auch nicht kurz zu nennen. Allert dachte an den O‘Neill aus dem Spiegeluniversum, der mit seinen grauen Haaren viel älter aussah.
Stress schien doch graue Haare zu machen. Er lachte innerlich auf und erklärte sich dann. „Wir wollen sie, weil wir aus sicherer Quelle wissen, dass sie ein bestimmtes Gen haben. Das Antikergen, mit dem man die Technologie der Antiker benutzen kann.“
„Da wird’s doch wohl noch andere geben.“, meinte O‘Neill und zündete sich eine Zigarette an.
„Schon klar.“, antwortete Allert. „Aber sie sind eine von drei Personen, die uns bekannt sind, deren Gen so stark ausgeprägt ist, dass sie die Technologie, die per Gedankenkontrolle funktioniert, im Schlaf kontrollieren können.“
„Dann nehmen sie die beiden anderen.“, sagte O‘Neill.
„Geht nicht.“, meinte Allert und zuckte mit den Schultern. „Die Eine brauchen wir hier und der andere, ist verschollen oder tot. Nur sie bleiben uns.“
„Nein.“, sagte O‘Neill energisch. „Ich habe keine Lust mehr auf Krieg.“

Allert nickte. „Okay. Das kann ich verstehen.“
Er kratzte sich am Kopf. „Aber sie sollten wissen, dass sie das wohl größte Abenteuer der Menschheit verpassen, wenn sie nicht durch dieses Tor gehen. Und sehen sie sich doch mal an. Seit Jahren, haben sie nichts mehr getan, nichts mehr bewegt. Sie haben die Wahl. Bleiben sie hier und angeln sie aus einem Teich, in dem keine Fische mehr schwimmen. Oder kommen sie nach Deutschland, machen bei der Expedition mit und bewegen sie wieder etwas.“
Nachdem Allert seine Rede beendet hatte, zog O‘Neill nur ungerührt an seiner Zigarette. „Ist das alles?“ Allert nickte.
„Dann können sie ja jetzt gehen.“, sagte O‘Neill.
Allert nickte erneut und zog einen Briefumschlag aus der Jackentasche.
Und besah ihn sich. „Wenn sie es sich anders überlegen... Am Flughafen wartet zwei Tage eine Privatmaschine auf sie, die sie direkt zum STK fliegen wird. Beim Check in wird auch automatisch ihr Offizierspatent wieder in Kraft gesetzt.“
Allert salutierte locker, indem er zwei Finger ans Barrett führte.
„Wir sehen uns sicher noch, Colonel.“
Dann ging er und O‘Neill entgegnete nur noch: „Colonel im Ruhestand!“
Er hörte aber nur noch Allerts Auto wegfahren.

O‘Neill ging ins Haus und warf den Briefumschlag auf den Couchtisch. Er selbst warf sich auf die Couch und dachte nach. Er dachte nach, bis es dunkel wurde und bis es wieder hell wurde.

„Ach was soll‘s.“, sagte er dann zu sich selbst, stand auf und ging ins Badezimmer.
Dort nahm er den Rasierschaum und verteilte ihn sich im Gesicht. O‘Neill rasierte sich seinen Bart ab und griff dann zur Schere. Fein säuberlich, vor dem Spiegel, schnitt er sich die Haare, bis nur ein traditionell militärischer Bürstenhaarschnitt übrig blieb. Dann ging er in sein Schlafzimmer und packte eine Reisetasche.
Auf dem Weg zur Tür schnappte er sich noch den Briefumschlag und öffnete ihn.
„Außer dem Flugtiket lag darin noch ein Zettel, auf dem geschrieben stand:
„Ich wusste es doch. Gezeichnet Oberstleutnant Allert.“
O‘Neill grinste kurz und setzte sich dann eine Sonnenbrille auf.
Draußen stieg er in sein Auto und fuhr zum Flughafen. Sein Ziel: Deutschland.


Zwei Tage später:

Im großen Konferenzsaal standen die Expeditionsteilnehmer eng bei eng zusammen. Bei insgesamt 310 Personen, 102 Wissenschaftlern und 208 Soldaten, war das gar nicht leicht. Man würde in mehreren Durchgängen üben müssen, ob man so viele Expeditionsteilnehmer und ihre ganze Ausrüstung, bestehend aus Computern, Nahrungsmitteln, Naquadahreaktoren und anderem, in 38 Minuten durchs Tor bekam.
General Degenhardt räusperte sich. Zusammen mit Woolsey stand er auf einem Podium und sah auf die Expeditionsteilnehmer herunter. Im Hintergrund sah er auch Allert und O‘Neill beisammen stehen. Dann erhob er das Wort. „Meine Damen und Herren. Sie alle haben sich einverstanden erklärt, an unserer Expedition nach Atlanits teilzunehmen. Sie haben bereits das Memo mit unseren Informationen bekommen und wissen das, was wir wissen. Dies ist ein Halb Militärisches, halb ziviles Programm. Das Kommando über die Zivilisten und den Oberbefehl führt Mister Woolsey zu meiner linken und das Militär führt der US Air Force Colonel Jack O‘Neill.
Unterstützt von Oberstleutnant Ernst Allert von den Fallschirmjägern der Bundeswehr. Insgesamt werden 310 Menschen demnächst in die Pegasus Galaxie aufbrechen. Die nächsten zwei Wochen werden wir einige Schulungen durchführen und das Verschicken der Expedition üben. Wie sie wissen, haben wir ein maximales Zeitfenster von 38 Minuten.“
Dann späte Degenhardt noch mal auf ein Klemmbrett, wo er seine Ankündigungen notiert hatte. „Gut, das wars dann von meiner Seite. Sie können wegtreten.“


2 Wochen später:

Im STK war Hochbetrieb. Die Vorbereitungen zum Start der Expedition liefen nun schon seit Tagen und heute sollte es losgehen. Allert und O‘Neill gingen einen der langen Korridoren entlang. Sie kamen gerade aus der Waffenkammer und hatten noch mal kontrolliert, ob man auch die richtigen Waffen einpackte. Hauptsächlich MP7 Maschinenpistolen, G51 und G52 Sturmgewehre, hinter denen sich das HK 416 und das HK 417 versteckten, doch es gab auch das altmodische G36 und andere seit langem etablierte Waffen in der Auswahl.

Jetzt waren sie auf dem Weg zur Kantine.
„Zufrieden?“, fragte Allert seinen neuen CO.
O‘Neill nickte nur. „Ja, ist schon anständig, was wir da mitnehmen. Ist mir auch Recht so. Ich hab keine Lust, unterbewaffnet in eine fremde Galaxie zu kommen.“
Allert lachte nur kurz auf.
Da hörten die Beiden plötzlich aus einem Nebengang Stimmen. „... Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich hab langsam die Schnauze voll, von diesen ganzen Amateur-Freizeit-Hillbilly Soldaten. Ständig nerven die rum, weil das alles für sie neu ist. Ich kanns nicht mehr hören.“
„Oh Gott.“, stieß Allert nur aus, als er die Stimme von McKay erkannte. „Dieser Rodney.“
Allert sah neben sich und sagte: „Nehmen sies ihm nicht übel - Oh.“

O‘Neill stand nicht mehr neben ihm, sondern marschierte auf McKay und seine Gesprächspartner zu, die sich schnell verzogen.
„Sie sind McKay, oder?“, fragte O‘Neill.
McKay nickte. „Dr. Rodney McKay, Chefwissenschaftler.“, stellte sich der Kanadier mit arrogantem Ton in der Stimme vor.
„Dann hören sie mir mal zu, McKay.“, sagte O‘Neill ruhig. „Hören sie auf, über meine Soldaten zu lästern.“
Dann kratzte er sich an der Wange, sah wie desinteressiert McKay war und wank nur ab. „Ach vergessen sies. Sie hören spätestens auf, wenn ihnen die Soldaten den Arsch retten, oder ein Sanni ihnen helfen will.“
Halb im gehen, konnte es McKay nicht lassen und konterte: „Ja, wenn die anfangen zu denken!“

Allert kam O‘Neill in einer Erwiderung zuvor und holte aus seiner Hemdtasche eine Zitrone, hielt sie McKay vor die Nase. „Rodney...“
Ganz plötzlich, wurde McKay Handzahm und Blass um die Wangen. Schnell schritt er an den beiden Offizieren vorbei und nuschelte noch ein „Entschuldigung“ und „Wird nicht wieder vorkommen“.
O‘Neill sah Allert nur erstaunt an und grinste anerkennend.
"Sie sollten sich auch eine mitnehmen.", meinte Ernst und steckte seine Zitrone weg. "Kann nie schaden."

Als die Beiden schließlich zur Offiziersmesse auf Ebene 13 kamen, kam ihnen eine lächelnde, schwangere Nicole Degenhardt entgegen. Allert hatte sie geschwängert, als das STK von dem mysteriösen Sexvirus heimgesucht worden war, danach waren sie, nach einigen Dates, zusammengekommen und schließlich hatten sie den Bund fürs Leben geschlossen.
Allert lächelte ebenfalls und nahm sie ihn den Arm, gab ihr einen innigen Kuss.
„Ich wollt mich noch von dir verabschieden, bevor ich zu meiner Mutter fahr.
Tut mir Leid, dass ich heute Abend nicht da bin, um dich zu verabschieden.“
„Schon gut. Wir sehen uns sicher in ein paar Monaten wieder.“, meinte Allert und gab Nicole noch einen Kuss.
Dann ging sie, nicht ohne ihm noch einige Blicke zuzuwerfen.

O‘Neill sah ihn verblüfft an. „Lassen sie mich raten, dass war ihre Frau?“
„Ja.“, meinte Allert mit einem leichten Lächeln. "Feldwebel Nicole Allert, geborene Degenhardt.“
„Das heißt...“, begann O‘Neill nachzudenken.
„Sie haben die Tochter ihres Generals, die auch Soldatin ist, geschwängert und geheiratet?“
Allert zuckte grinsend mit den Schultern und meinte nur hintergründig: „Man tut, was man kann. Und nun, gehen wir essen. Ich will noch mal was auf der Erde zu essen kriegen.“
Kopfschüttelnd ging O‘Neill mit Allert in die Offiziersmesse.
"Wieso gehen sie auf die Mission, wenn ihre Frau schwanger ist?", fragte O'Neill.
"Das ist meine Pflicht als Soldat.", erwiderte Ernst. "Als Soldaten stehen wir zuerst im Dienste des Vaterlands, dann kommt alles andere."
O'Neill nickte nur verstehend.


Am Abend:

Das Stargate wurde auf Ebene 2 verlegt, wo man den Fuhrpark kurzfristig ausgeräumt hatte, mit Paletten und den anderen Ausrüstungsgegenständen der Expedition vollgepackte. Etwas über 300 Menschen versammelten sich langsam in dem großen Raum, jeder vollgepackt mit einem großen Rucksack, in dem sich unter anderem persönliche Gegenstände befanden. Die Zivilisten und Wissenschaftler trugen eine graue Kombination aus Jacke und Hose mit einem kleinen Banner auf der linken Schulter, auf dem Atlantis stand, auf der anderen Schulter die Flagge ihrer Nation.
Die Soldaten hingegen trugen einen Kampfanzug mit grauem Tarnmuster, hatten jedoch auch die selbe Kombination im Bundeswehrflecktarn dabei.
O‘Neill und Allert standen beieinander und traten von einem Fuß auf den anderen.
Der US Colonel sah auf seine Uhr. „Mein Gott, wie lange dauert das denn noch? Ich wills langsam hinter mich bringen...“

Während sich O‘Neill und Allert langweilten, war im Kontrollraum auf Ebene 28 allerhand los. Degenhardt und Woolsey standen hier beisammen und der General gab dem Expeditionsleiter eine kleine Zigarrenschachtel.
„Echte Hawannas. Rauchen sie die mit Allert und O‘Neill, wenn sie sich auf Atlantis eingerichtet haben.“, meinte Degenhardt und fragte Major Müller:
„Was ist jetzt? Was treibt McKay noch mit dem Potenziamodul?“
Müller zuckte jedoch nur mit den Schultern.
„Keine Ahnung, ich ruf ihn aus.“

McKay war nicht beim Potenziamodul, sondern einige Korridore davon entfernt und verabschiedete sich von seiner Frau und seiner kleinen, knapp ein Jahr alten, Tochter Susan. Svetlana griff McKay an den Kragen und zwang ihm einen feuchten Zungenkuss auf. Dann gab sie ihm noch die kleine Susan auf den Arm und drohte ihm mit dem Zeigefinger. „Und wehe, ich seh dich nicht mehr gesund wieder!“
McKay nickte nur verstehend. „Ich weiß, dann bringst du mich um.“
Er verabschiedete sich gerade von seiner Tochter, als Müllers Durchsage kam.
„Dr. McKay bitte melden. General Degenhardt erwartet den Statusbericht über das Potenziamodul!“
„Ja ja!“, meinte McKay und drückte seiner Frau das kleine Kind in den Arm.
„Tschau, ich liebe euch.“
Er gab noch beiden einen Kuss und verschwand dann mit seinem Rucksack.
Svetlana und ihre kleine Susan sahen ihm hinterher.
„Slapswanz.“, sagte Susan belustigt.
Svetlana rollte belustigt mit den Augen. „Toll, das erste Wort und schon beleidigt sie ihren Vater.“
Dann knuddelte sie ihr Kind. „Ich bin ja so stolz auf dich.“


McKay bekam das schon nicht mehr mit. Er stürmte in Richtung Stromversorgung.
Völlig außer Atem kamen dort an und sah Radek mit dem Potenzia.
„Zelenka, wie läufts?“, fragte McKay.
Radek steckte das Potenziamodul in eine Vorrichtung, die es mit dem Stromkreis des Gates verbinden sollte. Eingesteckt, leuchtete es hell gelb auf. „Soweit, so gut.“
McKay nickte. „Ich denke, sie kommen zurecht?“
Radek nickte. „Ja. Ich wär ja auch gerne mitgekommen, aber die wollen mich hier als Chefwissenschaftler.“
„Also dann.“, begann McKay und trat einen Schritt auf Radek zu.
„Ich denke mal, man sieht sich in ein paar Monaten oder so.“
Er streckte Radek die Hand aus. „Wiedersehen.“
Radek nickte und schlug ein. „Wiedersehen, Rodney.“
McKay nickte, dann ging er.

Degenhardt bekam indes die Klarmeldung von Radek über das Potenzia.
„Sehr gut.“, meinte der Generalmajor. „Bereitmachen zum Tor anwählen.“
Über Funk gab er noch Woolsey Bescheid, der vor seiner Expedition stand.

Der Expeditionsleiter räusperte sich. „Alle mal herhören, bitte.“
Die Expeditionsmitglieder stellten ihre Gespräche ein und hörten aufmerksam zu.
„Wir werden nun ein Wurmloch etablieren und den Sondenroboter durchschicken.
Da wir nicht wissen, ob wir einen zweiten Versuch haben, werden wir sofort darauf durchgehen, falls wir grünes Licht kriegen. Aber sie alle sollten wissen, dass eine Rückkehr vielleicht nicht mehr möglich ist. Sie alle haben jetzt noch einmal die Möglichkeit, ihre Einwilligung zurückzuziehen. Keiner wird es ihnen übel nehmen, falls sie es tun.“
Da jedoch keiner Anstalten machte, den Raum zu verlassen, befahl Woolsey über Funk: „Tor anwählen.“
Und das Tor begann sich zu drehen.
Müllers Stimme war über die Lautsprecher zu hören. „Chevron 1 ist eingerastet.“

Derweil wurde ein Sondenroboter vor das Tor gestellt, um als erstes nach Atlantis vorzustoßen. „Chevron 6 aktiviert.“, klang inzwischen Müllers Stimme, durch die Lautsprecher. Langsam wurde es ernst und Woolsey trat einige Schritte zurück.
Wie üblich, putzte er in so einer Situation noch einmal seine Brille.
„Chevron 7 aktiviert.“, dröhnte Müllers Stimme aus den Lautsprechern und das Tor drehte sich weiter.
„Jetzt wird’s ernst.“, meinte Allert zu O‘Neill.
Der nickte und zündete sich noch schnell eine Zigarette an.
„Chevron 8 fixiert!“, rief Müller und ein Wurmloch etablierte sich.
Der Sondenroboter wurde gestartet und begleitet vom Jubel der Expeditionsteiler, durchquerte er den Ereignishorizont.

„Okay...“, meinte Müller. „Ich empfange ein Signal.“
„Also ist die Sonde durch?“, fragte Degenhardt.
Müller nickte. „Ja. Ich schalte die Kamera ein.“
Auf den Bildschirmen des Kohntrollraumes erschien ein Bild, allerdings war es dunkel. „Ich schalte auf Sonar um.“
Müller gab die Befehle auf seinem Keyboard ein und das Bild wechselte.
„Aha.“, meinte Müller nur nichtssagend. „Das Sonar zeigt einen großen Raum an...
Die Sensoren melden eine Sauerstoff-Stickstoff Atmosphäre... Ja, brauchbare Lebensbedingen.“
Degenhardt nickte und aktivierte den Funk. „Degenhardt an Woolsey. Sie können starten. Viel Glück und Gott sei mit ihnen.“
„Danke.“, antwortete Woolsey über Funk und befahl mit einem Handwink O‘Neill, Allert und vier andere Soldaten zu sich.
Diese nahmen neben ihm Aufstellung.
„Und los.“, sagte Woolsey und trat durch das Tor.
Schnell kamen auch die anderen Expeditionsmitglieder hinterher. Erst weitere Soldaten und einige Wissenschaftler, dann langsam der Rest der Expedition, mit den Gütern und Ausrüstungsgegenständen.


In der Pegasus Galaxie, Atlantis:

O‘Neill und Allert traten nach Woolsey aus dem Tor. Um sie herum, war alles dunkel.
Nur erhellt durch das bläuliche Wabern des Gates. „Raum absichern!“, befahl O‘Neill mit der MP7 im Anschlag. Der Raum, in dem sie sich befanden und der sich stetig mit mehr Menschen füllte, zog sich über zwei Etagen. Direkt gegenüber des Tores, das aus einem ähnlichen Material, wie das Irdische gefertigt war. Allerdings hatte es eine etwas andere Farbe, digitale Glyphen und blaue Chevrons. Auf dieser Ebene gab es auch viele Gänge, die vom Torraum wegführten. Dorthin wichen die Expeditionsmitglieder mit ihrer Ausrüstung erst einmal hin aus, um Platz zu schaffen, für die nächsten Ankömmlinge. O‘Neill und Allert schritten die Stufen hinauf, die die untere mit der oberen Ebene verbanden. Mit jedem Schritt weiter hinauf, wurde der Raum heller, als würde Atlantis merken, dass es nun wieder Einwohner hatte.
Woolsey blieb im unteren Bereich, um die Ankömmlinge zu koordinieren und Bescheid zu sagen, wann man das Tor abschalten konnte.

Im oberen Bereich befand sich ein großer Raum mit mehreren Konsolen im Antikerdesign. Sie waren mit Tüchern zugedeckt, überall lag Zentimeterhoher Staub.
„So was hab ich schon mal gesehen.“, meinte Allert. „Wir haben auf einem Planeten in der Milchstraße eine Einrichtung entdeckt, die so etwas ähnliches hatte.“
Er deutete auf eine Konsole mit etwa 36 dreieckigen Steinen.
„Das müsste das DHD sein. Das Ganze hier ist also der Kontrollraum.“
Als O‘Neill an den Konsolen vorbeiging und sie antippte, aktivierten sie sich.
Der ganze Kontrollraum schien „zum Leben erwachen“ und fuhr seine Systeme hoch.
Inzwischen war auf beiden Ebenen auch das Licht angegangen. O‘Neill sah eine Brüstung herunter und immer mehr Expeditionsmitglieder aus dem Torraum herausströmten, die in den Gängen verschwanden.

Woolsey stand weiterhin am Tor, als der Letzte durchkam und meinte: „Ich war der Letzte.“
Der Expeditionsleiter nickte und aktivierte sein Funkgerät. „STK, hier Richard Woolsey. Ich schicke ihnen Grüße aus der Pegasus Galaxie!“, sagte Woolsey freudig. „Bereit zum abschalten des Gates.“
„Verstanden, Atlantis.“, antwortete die Stimme von Müller. „Viel Glück.“
Und damit schaltete sich das Gate ab. O‘Neill wandte sich an Allert.
„Jetzt erkunden und sichern wir erst mal die umliegenden Sektoren.
Sicherheitsteam 1 und 2.“
Allert nickte und holte die Sicherheitsteams zusammen.


Etwa 30 Minuten später, hatte man zwei Ebenen und einen Umkreis von rund 150 Metern, rudimentär abgesucht, allerdings, wie erwartet, niemanden gefunden. Überall standen inzwischen Ausrüstungsgegenstände auf Paletten und die Wissenschaftler waren schon dabei, die Stadt zu untersuchen. O‘Neill und Allert waren zusammen umhergewandert und sahen zwei Ebenen unter dem Kontrollraum schließlich etwas, was sie staunen lies. Sie waren an einem riesigen Glasfenster angelangt, durch das man nach draußen sehen konnte. Allert pfiff überrascht und O‘Neill stellte fest:
„Wir sind unter Wasser. Ich hät es mir fast denken können.“
„Wegen dem Atlantismythos, wo Platon meinte, dass Atlantis im Wasser versunken sei?“
O‘Neill schüttelte den Kopf. „Nein, weil ich vorhin im Kontrollraum hinter einem der Fenster Luftblasen gesehen hab.“
Allert zuckte mit den Schultern. „Das kann auch sein.“
Da wurde O‘Neill angefunkt. „O‘Neill hier. Was gibt’s?“
„Colonel, hier Feldwebel Schmidt.“, meldete sich ein Fallschirmjäger.
„Kommen sie bitte eine Ebene herunter. Wir haben hier was interessantes gefunden.“

O‘Neill und Allert begaben sich also eine Ebene nach unten, wo sie einen kleinen Raum vorfanden. Dr. Heinrich, die auf Atlantis den Posten der Chefärztin übernehmen sollte, stand auf einem kleinen Podest mit einer Konsole. Neben ihr Feldwebel Schmidt und Woolsey. Vor ihnen war eine größere Plattform, auf der eine Frau stand und redete. „...Und schon bald beherbergten viele Welten neues Leben.
Das Leben in der Galaxis war friedlich.“
Woolsey sah zu den beiden Offizieren hinüber. „Das scheint eine holographische Aufzeichnung über die Geschichte der Galaxis zu sein.“
Derweil fuhr das Hologramm fort: „Doch nach vielen Jahrmillionen trafen wir auf einen mächtigen Feind. In unserer Arroganz unterschätzten wir ihn und er gewann schnell an Boden. Nach einem Jahrhundert des Krieges unterlag unsere Flotte schließlich.“

„Das schmeckt mir nicht.“, sagte O‘Neill.
Woolsey stimmte dem zu. „Ja, ein Feind der die Antiker besiegt hat? Das ist nicht gut.“
Das Hologramm fuhr fort: „Und dann, begann die Belagerung. Jahrelang belagerte eine feindliche Flotte unseren Planeten. Atlantis lag die ganze Zeit unter der Sicherheit seines Schildes. Nachdem es keinen Ausweg aus unserer Situation mehr gab und alle unsere Planeten besetzt waren, versenkten wir unsere Stadt im Meer.
Danach kehrten wir durch das Stargate von Atlantis, das einzige dieser Galaxis, mit dem man in eine andere Galaxis wählen kann, zur Erde zurück. Dort verbrachten die letzten der Antiker die letzten Jahres ihres Lebens. Diese Stadt verfiel in einen Schlummer, in der Hoffnung eines Tages wiederzuerwachen.“
Dann verschwand das Hologramm und Dr. Heinrich trat vom Podest herunter.

„Okay.“, begann Allert. „Das waren dann ja schon mal ein paar nette Infos.“
Woolsey nickte. „Damit ist auch klar, woher Platon seine Informationen über Atlantis hatte. Von einem Antiker, der auf die Erde zurückkam. Wenn auch in abgewandelter Form.“
Dr. Heinrich trat noch mal auf das Podest und aktivierte das Hologramm erneut.
„Sehen wirs uns noch mal an. Sie hatten den Anfang ja nicht mitgekriegt.“
„Stop!“, kam es plötzlich aus der Türgegend.
McKay stürmte in den Holoraum und deutete auf Dr. Heinrich.
„Runter da, sofort!“
Sie tat, wie geheißen und McKay erklärte sich. „Wir haben in der ganzen Stadt Energieverluste!“

„Und wieso?“, fragte O‘Neill.
McKay deutete mit dem Daumen über die Schulter. „Hab einen Raum gefunden mit drei Z.P... Potenzialmodulen. Die Energieanzeigen zeigen, dass zwei erschöpft sind und eines nur noch 4 oder 5% Leistung hat.“
„Das bedeutet...“, begann O‘Neill und forderte mit einer Geste McKay auf, weiter zumachen.
„Das bedeutet, dass, wenn die Module erschöpft sind, der Schild über uns zusammenbrechen wird und die Wassermassen über uns hereinstürzen.“, erklärte McKay in seinem üblichen, arroganten und exzentrischen Tonfall. „Und dann sind wir alle tot.“
„Okay.“, meinte O‘Neill. „Dann schließen sie einfach unsere Reaktoren an.“
McKay schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen, deutete dann auf O‘Neill und wand sich an Woolsey. „Wer hat den Kerl zum Militärkommandanten gemacht? Der hat doch keine Ahnung!“
Dadurch fing er sich eine Kopfnuss von O‘Neill ein.
„Das kommt mir bekannt vor.“, nuschelte Allert und erinnerte sich, wie Runge immer McKay eine Kopfnuss verpasst hatte.

„Optionen.“, verlangte Woolsey und unterbrach die Kabbeleien zwischen O‘Neill und dem ihn unterlegenen McKay.
McKay fasste sich wieder. „Entweder, wir finden ein neues Potenziamodul, oder wir evakuieren die Stadt.“
„Aber wir sind doch grad erst angekommen.“, meinte Dr. Heinrich. „Und dann sollen wir schon wieder weg?“
„Ja, aber dann bewahren wir die Stadt.“, entgegnete McKay. „Tut mir Leid, aber so siehts aus.“
„Dann holen wir uns ein Potenzia.“, beschloss O‘Neill.
„Und wie?“, fragte McKay bissig. „Für ein Wurmloch zur Erde haben wir keine Energie.“
„Aber zu einem in dieser Galaxis.“, sagte Allert auf einmal. „Wir wählen eine Adresse, gehen auf den Planeten und gucken, ob es dort ein Potenziamodul gibt.
Und selbst wenn nicht, könnten dahin ausweichen.“

Woolsey nickte. „Gut. Nehmen sie beide ein Team und dann los.“
McKay ging als Erster aus dem Raum. „Ich such ne Adresse aus und wähl an. Ein paar Adressen sind im DHD Computer.“
O‘Neill aktivierte indes sein Funkgerät. „Team 1 und 2 sofort in den Torraum. Nur Waffen und Munition.“


Im Kontrollraum stellten sich McKay und Woolsey am DHD auf, während O‘Neill und Allert mit ihren Teams im Torraum gruppierten.
Es waren ein Team Marines und ein Team deutscher Fallschirmjäger.
„McKay, gehen sie mit ihnen.“, befahl Woolsey. „Sie müssen das Potenziamodul aufspüren, wenn es dort eines geben sollte.“
„Immer ich.“, muffelte McKay, schnappte sich seinen Rucksack und seine Geräte.
Er deutete auf einen blauen Knopf. „Das ist übrigens ein irisähnlicher Schutzschild. Wir nehmen einen Codegeber mit.“
Woolsey nickte und stellte sich persönlich vor das kastenförmige DHD und wählte an.
Nach einander gab er die sieben Symbole an, was innerhalb kürzester Zeit geschehen war, und öffnete das Wurmloch.

McKay drückte O‘Neill einen Codegeber in die Hand.
„Ich hab vorhin herausgefunden, dass wir eine Iris haben.
Wir benutzen also unsere Codegeber, bevor wir wieder nach Atlantis kommen.“
O‘Neill nickte und sah zu einem Techniker, der den Sondenroboter per Fernsteuerung durch den Ereignishorizont fuhr.
Der sah hoch zum Kontrollraum, wo die Videosignale auf einem Laptop ankommen sollten.
Von dort aus gab es nur ein Daumen hoch.
„Okay, ausrücken!“, befahl O‘Neill.
Dann trat er durchs Tor, der Rest des Einsatzteams folgte.


Auf dem unbekannten Planeten, es war gerade Nacht, traten sie aus dem Tor heraus.
Sie befanden sich auf einer Lichtung, um sie herum Nadelbäume, die manche an zu Hause erinnern mochten.
„Freyt, Marksman sie bewachen das Tor.“, befahl O‘Neill zwei Marines.
„Der Rest folgt mir.“
Sie setzten sich in Bewegung und gingen einen Trampelpfad entlang.
McKay checkte inzwischen seine Geräte.
„Nein, noch keine Energiesignaturen.“, meinte er.
„Dann müssen wir noch weiter.“, sagte Allert.
In der Zwischenzeit passierten sie auf dem Trampelpfad eine Stelle, die vom Wald eingerahmt wurde.
So weit sie sehen konnte, ging dies so weiter.

10 Minuten lang trottete die kleine Gruppe vor sich hin, bis O‘Neill die Hand hob und damit befahl anzuhalten.
„Was ist?“, fragte McKay flüsternd.
O‘Neill hielt sich den Zeigefinger vor die Lippen, befahl ihm, still zu sein.
Dann konnten es alle hören.
Es war ein Rascheln, als wenn jemand durch den Wald marschieren würden.
Dann hörte es plötzlich auf und ein Geräusch, als ob etwas aufgeladen wurde, erklang von links.
O‘Neill und Allert wanden sich als Erste nach links, allerdings nur knapp eine Sekunde früher als der Rest des Teams.
Die Waffen im Anschlag, sahen sie in die Mündung einer recht klobigen Pistole mit einer orangenen Ausbuchtung, da, wo normalerweise der Schlagbolzen ist, und eines M16.
Allert traute seinen Augen nicht.
Vor ihnen standen ein Hüne von Gestalt, mindestens 1,95 Meter und eine knapp über 1,75 Meter große, blonde Frau. Die kam ihm doch bekannt vor. War das nicht...

„Major Carter?“, stießen Allert und McKay überrascht aus.
Die Blonde senkte ihr M16.
Jetzt sah man es deutlich. Es war Major Samantha Carter, die da vor ihnen stand.
„Was zum Teufel...“, sagte sie langsam. „Wer sind sie?“
„Oberstleutnant Ernst Allert, Bundeswehr.“, stellte sich Allert vor.
O‘Neil trat ebenfalls vor. „Colonel Jack O‘Neill, US Air Force.“
Carter salutierte sofort. „Major Samantha Carter, USAF, Seriennummer 227A/1961/D3. Vor etwas über 3 Jahren im Einsatz verschollen und in dieser Galaxis aufgetaucht!“
O‘Neill salutierte ebenfalls und gab Carter die Hand.
Allert grinste vor sich hin. „Der Deubel soll mich holen! Major, ich hätte nicht gedacht, dass sie noch leben.“
Carter zuckte mit den Schultern. „Sie hatten wohl gedacht, dass ich tot sei, oder?“
Allert nickte. „Ich muss zugeben ja. Wir wussten nur, dass sie die Galaxis verlassen hatten.“

„Sam?“, brummelte der Hüne.
„Oh ja.“, fiel Carter ein. Sie stellte die Anwesenden einander vor. „Colonel, das ist Ronon Dex, Ronon das ist Colonel O‘Neill von der Erde.“
Die Beiden nickten einander begrüßend zu. Ronon steckte die Waffe in den Halfter.
Allert wandte wieder Carter zu, der er zuvor nie persönlich begegnet war.
Er wusste nur, dass der, von Jacob Carter ermordete, Colonel Simmons ihr eine Gehirnwäsche verpasst hatte und sie als Waffe gegen das STK benutzen wollte. Während eines Al‘Kesh Unfalls war sie damit in einer fremden Galaxis verschollen. (für genaueres siehe TGE 3.14)

Dieses, doch recht lockere, Wiedersehen, zwischen Carter und Erdsoldaten, wurde jäh unterbrochen, als ein Funkspruch eintraf.
„Colonel, hier Freyt!“, meldete sich der Marine Sergeant bei seinem Vorgesetzten.
Seine Stimme überschlug sich.
„Was gibt es?“, fragte O‘Neill.
„Gerade wurde das Tor angewählt!
Ein Objekt kam hindurch! Sieht wie ein Flugzeug aus!“
„Oh Nein.“, sagte Carter. „Wraith.“
„Wer oder was sind die Wraith?“, fragte Allert.
„Nicht jetzt.“, sagte Ronon und holte seine Waffe heraus, stellte den orangenen Lichtball um auf Rot, was den Töten-Modus aktivierte. „Rennt."

Und sie rannten los. Sie liefen den Trampelpfad zurück, wobei McKay und Allert die Nachhut bildeten. Das lag bei McKay aber nur daran, dass er schon nach 400 Metern anfing zu prusten und ihm Allert den Rucksack, sowie die Geräte abnehmen musste.
Da flog das Flugobjekt, das von der Form her einem Dartpfeil ähnelte, bläulich-organisch mit einer rundlichen, roten Antriebssektion, wie bei Leuchtkäfern, schon im Tiefflug über sie, aktivierte eine Art Beamstrahl.
„In Deckung!“, rief Carter und schupste die Soldaten in die Büsche.
Doch sie selbst, zwei Fallschirmjäger, Allert und McKay, schafften es nicht schnell genug und wurden aufgesaugt. Dann zog der Dart hoch und flog zurück Richtung Tor.

O‘Neill und Ronon standen schnell wieder auf und sahen dem Dart nach.
Ronon ballte wütend die Faust zusammen.
„Verdammt!“, stieß er aus. Da kam für O‘Neill ein weiterer Funkspruch herein.
Es war wieder Sergeant Freyt. „Colonel, das Objekt fliegt auf uns zu und wählt raus! Soll ich es abschießen?“
„Negativ. Unsere Leute sind an Bord!“, antwortete O‘Neill. „Gehen sie zum DHD und prägen sie sich die Symbole genau ein. Wir kommen zum Tor, O‘Neill Ende.“
Der Dart flog direkt auf das Stargate zu und passierte es gekonnt.
Freyt hatte am DHD gestanden und sich die sieben Symbole genau eingeprägt.
Danach schloss sich das Wurmloch.


Atlantis, 15 Minuten später:

Woolsey ging im Kontrollraum auf und ab.
In der letzten halben Stunde hatte er alle Expeditionsmitglieder so nah, wie möglich, an den Torraum herangeholt und die Erkundungen der Stadt eingestellt.
Aber immer noch, versagte der Schutzschild der Stadt, der das Wasser zurückhalten sollte, an manchen Stellen. Inzwischen war nur noch der zentrale Turm, in dem sich der Kontrollraum befand, geschützt. Woolsey überlegte seit Minuten und als ihm ein Wissenschaftler zu rief: „Nur noch ein Prozent Leistung!“
„Bereitmachen zur Evakuierung!“, befahl Woolsey schweren Herzens.

Da wurde plötzlich das Gate von außen angewählt. Woolsey lies den blauen Gateschild hochfahren.
„ID Code von Colonel O‘Neill!“, meldete ein Techniker.
„Schild senken.“, befahl Woolsey.
Keine 10 Sekunden später trat das Team, samt Ronon, durch das Tor.
Allen voran O‘Neill, der gleich zum Kontrollraum hinauf rannte.
„Colonel, was ist los? Wo sind McKay und Allert? Und wer ist dieser Mann?“
„Mr. Woolsey, das ist Ronon Dex. Ich hab ihm gestattet, vorerst hier zubleiben.
Jetzt müssen wir aber erst einmal mit einander reden.“
„Moment.“, sagte Woolsey und geriet langsam etwas aus der Fassung.
„Wir wollten gerade evakuieren. Der Schild kollabiert bald.
Können wir auf den Planeten evakuieren?“
„Nein, wär nicht besonders schlau.“, meine O‘Neill polemisch.
„Und jetzt?“, fragte Woolsey.
O‘Neill sah zu Ronon herunter, der noch im Torraum stand.
„Ronon, kennen sie eine Adresse, wo wir fürs Erste sicher wären?“
Der Hochgewachsene nickte.
„Dann los.“, meine O‘Neill.

Doch noch während Ronon zum Kontrollraum hinauf lief, wurde die Stadt durchgeschüttelt. Der Schild begann zu versagen und die Wassermassen drückten immer mehr auf die Stadt ein.
„Der Schild kollabiert!“, schrieen einige Leute.
„Sofort rauswählen!“, befahl Woolsey.
„Nein, warten sie.“, meinte O‘Neill. Er fühlte, wie es auf einmal, wie in einem schnellen Fahrstuhl, aufwärts ging.
„Wir... Steigen.“
Und so war es auch.
Die Stadt hob vom Grund des Meeres ab und stieg rasend schnell vor in Richtung Wasseroberfläche. Immer näher kam die Wasseroberfläche und dann brach Atlantis hindurch. Das Wasser spritzte zu allen Seiten weg, als schließlich die Stadt vollkommen über Wasser war. Überall floss das Wasser aus den Teilen der Stadt ab, Atlantis schwamm auf der Wasseroberfläche, getaucht in gleißendem Sonnenlicht.
Woolsey und O‘Neill traten näher an das Fenster des Kontrollraumes heran und sahen, dass sie nun über Wasser waren, nicht mehr in Gefahr waren. Das Licht schien jetzt auch in den Kontroll- und Torraum herein. Woolsey nickte leicht lächelnd. „Sieht so aus, als könnten wir die Stadt doch halten...“


30 Minuten später:

Die Expeditionsmitglieder räumten die Ausrüstungsgegenstände weg und verteilten sich langsam auf die Stadt. Nun konnte man hier herumlaufen, ohne Angst zu haben, jederzeit zu ertrinken. Einige Soldaten installierten indes auf Positionen im Torraum, die am weitesten vom Tor weg waren, zwei schwere Maschinengewehre zum Schutz.
Man konnte ja nie wissen. O‘Neill und Ronon waren indes bei Woolsey, der sich in einem kleinen, verglasten Raum, unweit des Kontrollraums ein Büro einrichtete.

Der Colonel hatte gerade Bericht erstattet, was auf der Aufklärungsmission passiert war. Nach einer Weile nickte Woolsey. „In Ordnung. Ronon, sagen sie mir bitte, was die Wraith sind und wieso die hinter ihnen und Major Carter her sind.“
Ronon nickte und erklärte dann brummig: „Die Wraith sind der Abschaum der Galaxis. Überall gefürchtet. Menschen sind ihre Nahrung. Sie nähren sich an ihnen, indem sie den Menschen das Leben aussaugen. Man sagt der grausamste Tod, den es gibt.“
Woolsey schluckte. „Oh Gott, wo rauf hab ich mich hier eingelassen...“, sagte er leise, sodass man ihn kaum verstehen konnte.
„Hmm... Dracula.“, meinte O‘Neill nur und zündete sich eine Zigarette an. „Wollt schon immer mal einen Vampir töten.“
„Und wieso sind diese Wraith hinter ihnen her?“, fragte Woolsey.

„Ich war mal nen Läufer.“, meinte Ronon.
„Die fanden, es sei besser mich immer wieder zu jagen, als mich auszusaugen.
Die Wraith haben mir einen Peilsender eingesetzt und mich dann freigelassen.
Vier Jahre lang musste ich so zubringen. Immer auf der Flucht.“
Woolsey nickte. „Aber jetzt haben sie keinen Peilsender mehr?“
„Nein.“, war Ronons schlichte Antwort. „Sam hat ihn mir rausgeschnitten.“
„Aber wie können die Wraith sie dann immer noch verfolgen?“, fragte O‘Neill.
Ronon zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich durch die elenden Verräter. Wraithanbeter, die sitzen wie verdammte Zecken auf vielen Planeten und spionieren.
Immer wenn wir auf einen Planeten kommen, dauert es vielleicht drei oder vier Monate, bis wir weiter müssen. Die wollten mich wiederhaben, weil ich ihr Lieblingsläufer war. Jetzt haben sie Sam.An ihr werden sie auch Freude haben, bei den ganzen Wraith, die wir erledigt haben. Letzte Woche erst haben wir vier Darts runtergeholt, dass wird sie nun büßen.“
„Und McKay, Allert und zwei meiner Leute haben sie auch.“, fügte O‘Neill dem noch hinzu.
„Sergeant Freyt hat die Koordinaten. Ich will eine Rettungsmission.“
Woolsey nickte nachdenklich. „Wir schicken einen Sondenroboter. Ein paar haben wir dabei, wir können also einen riskieren. Danach sehen wir weiter.“
O‘Neill nickte dankend und machte sich auf zu gehen. Ronon, der bisher an der Wand gelehnt hatte, ging mit ihm.
Draußen fragte Ronon: „Wo gibt’s denn hier was zu futtern? Bin am verhungern“
O‘Neill grinste nur kurz. „Kommen sie. Ist zwar nicht viel, aber na ja...“


30 Minuten später:

O‘Neill, Ronon und Woolsey standen im Kontrollraum. Das Stargate war angewählt.
„Sondenroboter dort... Jetzt.“, meinte ein Techniker. Auf einem Laptopbildschirm erschien nun das Bild der Sonde. Alles wirbelte langsam herum und mal war ein Planet zu sehen, mal das Weltraum.
„Okay, damit brechen wir ab.“, sagte Woolsey und fügte auf Ronons bösen Blick hinzu: „Es sei denn, sie können mir zeigen, wie man auf diesen Planeten gelangt, wenn das Gate im Orbit ist.“
O‘Neill besah sich den Bildschirm. „Mitkommen.“, meinte er.

O‘Neill ging eine Treppe herauf, die vom Kontrollraum nach oben führte.
Woolsey und Ronon folgten ihm. Einige Stufen weiter oben befand sich, direkt unter der Turmspitze, ein kreisrunder Hangar mit mindestens 12 grünen Raumschiffen.
Diese waren etwa 12 Meter lang, 4,5 Meter im Durchmesser. Sie waren rund mit abgeflachten Boden, schrägem Vorderteil, mit eingelassener Scheibe, durch das ein Cockpit sichtbar wurde. Die Rückseite war nach unten hin schräg und beherbergte eine Luke. Die Oberfläche des Schiffes war mit regelmäßigen Linien durchzogen.
„Doc Heinrich hat mir vorhin davon erzählt.“, meinte O‘Neill und ging zu einem der Schiffe.
Er öffnete die Heckluke durch das Drücken eines Knopfes, an der Seite.
Innen drin gab es das vordere Abteil mit vier Sitzen, den Kontrollarmaturen und einem DHD und das hintere Abteil, mit zwei Sitzreihen an den Wänden.

O‘Neill setzte sich hinter die Kontrollen und nahm zwei Steuerknüppel in die Hand.
„Aufpassen.“, meinte er grinsend und konzentrierte sich. Plötzlich leuchteten die Kontrollarmaturen auf, ein Head Up Display erschien auf der Frontscheibe und langsam hob das Schiff ab. Es schwebte einige Meter und setzte dann wieder auf.
„Beeindruckend.“, meinte Woolsey. „Aber kann das Schiff noch etwas?“
„Gehen sie mal raus.“, meinte O‘Neill.
Der Expeditionsleiter tat, wie im geheißen. Kaum draußen, verschwand das Schiff von einem Moment auf den Anderen. Woolsey wollte seinen Augen nicht trauen, als es Sekunden später, vor ihm schwebend, wieder auftauchte.
Das Schiff hatte also einen Tarnschirm. Woolsey lächelte leicht und polierte seine Brille. „Na gut, Colonel. Dann können sie fliegen. Holen sie unsere Leute da raus.“
„Danke, Sir.“, antwortete O‘Neill und setzte zur Landung an.


15 Minuten später:

„Und Achtung!“, befahl O‘Neill den angetretenen Soldaten. Insgesamt 5 Marines, mehr Soldaten würden die Beweglichkeit senken, standen vor dem Schiff, das O‘Neill „Jumper“ getauft hatte. Ronon stand neben O‘Neill, die Daumen in Cowboymanier im Gürtel. Im Gegensatz zu den Marines trug er nicht mal eine Einsatzweste und war nur mit seiner Energiepistole und seinem Schwert bewaffnet. Andere Ausrüstung hatte er, vorläufig, abgelehnt.
„Okay Leute.“, begann O‘Neill. „Wir fliegen hin, schleichen zur Basis, befreien unsere Leute und dann raus, so schnell es geht. Ronon kennt sich in der Basis aus und wird uns führen. Jetzt los, unsere Leute warten auf Rettung. Semper Fidelis, Marines.“
Ein einheitliches „Semper Fi“ folgte und die Marines gingen in den Jumper.
Jack setzte sich an das Steuer, Ronon auf den Platz des Co-Piloten.
O‘Neill setzte den Jumper in Bewegung.
Langsam flog er zur Mitte des Hangars, wo sich nun der Boden öffnete und den Jumper hindurchließ. Darunter war der Torraum mit dem bereits angewählten Tor.
„Zentrale, hier Jumper 1.“, meldete sich O‘Neill. „Wir starten.“
„Verstanden, Colonel. Viel Glück.“, sagte Woolsey.
Dann flog der Jumper durch das Tor.

Keine fünf Sekunden später materialisierte er wieder auf der anderen Seite des Tores und tarnte sich sofort. Mit Maximalgeschwindigkeit flog O‘Neill das Kleinstraumschiff in Richtung des Planeten. „Hoffentlich, kommen wir nicht zu spät.“, sagte O‘Neill und konzentrierte sich aufs fliegen.


Derweil auf dem Planeten:

Allert saß zusammen mit Carter und McKay in einer Gefängniszelle. Die beiden Soldaten waren vor kurzem abgeholt und nicht zurückgebracht worden.
„Oh Gott, oh Gott.“, sagte McKay. Er lag in Phötalstellung auf dem Boden. „Oh Gott, wir sind so was von tot!“
Major Carter hatte ihnen gerade von den Wraith erzählt. Carter sah ihn an. „Mein Gott, halten sie doch mal das Maul!“
„Mal ganz ruhig. Ich bin sicher, dass wir bald gerettet werden.“, meinte Allert und sah auf die Uhr. „Kann nicht mehr lange dauern.“

Der Jumper war indes auf dem Planeten, unweit der Wraithbasis, gelandet. Die Marines, bis auf zwei, blieben beim Jumper. O‘Neill und die beiden Soldaten folgten Ronon, der zielstrebig in die Basis hineinlief, die Waffe in der Hand.
O‘Neill lief neben ihm her, das G51 mit AG-36 Granatwerfer, im Anschlag.
In der anderen Hand hatte er einen Lebenszeichendetektor, den er im Jumper gefunden hatte. So konnten sie die Wraith umgehen.
„Ronon, wo kommen sie eigentlich her? Ich hab manchmal das Gefühl, sie hatten ne militärische Ausbildung.“
„Ja. Ich erzähls ihnen vielleicht später.“, war alles, was Ronon sagte. Und dabei belies er es für heute. Nach knapp 10 Minuten Ausweichen und Harken schlagen, meinte O‘Neill: „Hier, ich habs. Menschliche Lebenszeichen. 500 Meter westlich.“
Ronon schaltete seine Waffe auf Töten. „Dann los. Holen wir sie raus.“

Derweil kamen drei Wraith, zwei muskelbepackte, hochgewachsene Wesen mit grauer Haut und einer Art Knochenvisier vor dem Gesicht und ein ebenso großer Wraith mit langen weißen Haaren und grün-grauer Haut, zur Zelle. Sie öffneten sie und deuteten auf Carter. Der Wraith mit Gesicht meinte zu den Gesichtslosen: „Sie als nächste.“
Die Gesichtslosen wollten Carter greifen, doch Allert stellte sich vor sie und sah dem dritten Wraith ohne Furcht in die Augen. „Nimm mich mit. Ich bin der Anführer.“
Der Wraith hatte ähnliches Vorgehen bei den ersten beiden Malen ignoriert, aber jetzt sagte er: „Nehmt ihn mit.“
Die Gesichtslosen schnappten sich Allert und er lies sich ohne zögern abführen.

Doch kaum waren die Wraith weg, kamen aus einem Nebengang O‘Neill und seine Begleiter. Sam stellte sich ans spinnennetzartige Gitter. „Colonel, Ronon!“
O‘Neill nickte, wies die beiden aber an ruhig zu sein. „Wo sind Allert und die beiden Fallschirmjäger?“
„Allert wurde vor knapp fünf Minuten abgeholt.“, erklärte Carter. „Die beiden Fallschirmjäger sind schon seit fast einer Stunde weg und wahrscheinlich ausgesaugt.“
O‘Neill nickte, wank dann die beiden Marines heran. „Nehmen sie genug C4 für ein schönes, großes Loch und schaffen dann Major Carter und McKay hier raus. Gehen sie zum Jumper und warten sie auf uns.“
„Und was ist mit uns?“, fragte Ronon. O‘Neill entsicherte sein G51 und schob eine Granate in den Granatwerfer, dazu zündete er sich noch eine Zigarette an.
„Wir holen Allert und töten nen paar Wraith.“
Ronon grinste. „Sie gefallen mir, O'Neill.“, meinte Ronon und rannte den Gang entlang, O‘Neill folgte.

Allert war in der Zwischenzeit der Wraithkönigin vorgeführt worden. Die rothaarige Wraithfrau im langen, engsitzenden Kleid, trat vor Allert, den die Gesichtslosen auf einen Stuhl gesetzt hatten. Auf zwei weiteren Stühlen sah Allert zwei, bis auf Haut und Knochen ausgetrocknete, Leichen in Kampfanzügen mit der deutschen Flagge auf der Schulter. Das waren einst die beiden Fallschirmjäger. Allert schluckte. Das würde ihm auch bevorstehen. Dann erhob die Wraithkönigin das Wort.
„Deine Freunde haben mir einiges erzählt, bevor sie starben.“
Allert verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach, und was, Zuckerschnute?“
Die Königin fauchte ihn wegen de letzten Bemerkung an, fuhr dann aber fort: „Du kommst von einer Welt, weit entfernt von hier.“

Allert lächelte knabenhaft und hob beide Daumen. „100 Punkte!“
„Mit Milliarden von euch.“, sagte sie genussvoll. „Seit Jahrtausenden waren unsere Weidegründe nicht mehr so voll.“
Allert schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. „Oh Gott. Schon wieder so ein paar Idioten, die glauben die Menschheit zu unterwerfen, Schrägstrich töten, Schrägstrich essen zu können. Mein Gott, das ist so 90er Jahre mäßig.“
Sie fauchte ihn erneut an. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass du mich noch etwas unterhältst, aber nun...“
„Aber was?“, fragte Allert genervt und verschränkte die Arme vor der Brust.
Im „Sarkasmus-Modus“ fuhr er fort: „Willst du mich jetzt etwas töten? Bitte sag was anderes.“
Erneut fauchte die Königin. Langsam fühlte sie sich verarscht.
Sie hob ihre Hand und fuhr an mit dem langen Fingernagel an seiner Schläfe vorbei.
Mit ihren telepathischen Kräften fügte sie ihm Schmerzen zu und zwang ihn, niederzuknien. Allert machte trotzdem noch Sprüche.
"Vergiss es Süße, ich spring nicht mit in die Kiste."
Sie war leicht verärgert. "Und warum nicht, wenn ich das verlangen würde?"
Er grinste zurück. "Weil du so häßlich und verbraucht aussiehst, dass ich eher meine Ex vorziehen würde."
Jetzt war die Königin nicht nur hungrig, sondern auch wütend.

Derweil kamen O‘Neill und Ronon auf einem Balkon an, der über dem Raum der Königin war. Sie sahen gerade, wie Allert auf den Boden gezwungen wurde. O‘Neill sah außer der Königin noch die drei anderen Wraith, sonst keine.
„Okay, wir gehen so vor.“, begann O‘Neill, doch da sprang Ronon einfach vom Balkon, rollte sich gekonnt ab und schoss auf einen der Gesichtslosen. O‘Neill rollte mit den Augen und sprang ebenfalls herunter. Während Ronon dabei, war den zweiten Gesichtslosen abzuschießen, drehte sich die Königin zu O‘Neill um, fauchte.
Sie hob ihre Hand mit dem Nährmund und versuchte damit, auf den Colonel loszugehen. Doch O‘Neill schoss seine 40mm Granate der Königin direkt in den Bauch. Dabei wurde sie nicht einfach durchlöchert, sondern buchstäblich zerrissen.
Die Beine und der Unterleib wurden einfach so weggerissen und der Rumpf mit Armen und Kopf blieb auf dem Boden liegen. Dabei lebte die Königin noch und stöhnte vor Schmerzen. O‘Neill warf Allert eine P8 Pistole zu.
Der fing sie auf, lud sie durch und grinste.
„So sieht die Sache schon besser aus, nicht wahr, Süße?“
Ronon hatte indes die drei Wraith abgeschlachtet.
Der Geruch von verbranntem Fleisch erfüllte den Raum.

O‘Neill beugte sich zur Königin herunter. „Tja, da hast dich wohl mit den Falschen angelegt, Püppchen.“
Schmerzenstöhnend, sah sie ihn wütend an. „Du hast doch keine Ahnung, was du gerade angerichtet hast. Wir sind nur die Wächter für die anderen, die schlafen.“
Und daraufhin, verstarb sie.
„Was hat sie gemeint?“, fragte Allert.
O‘Neill zuckte mit den Schultern und sah dann auf seinen Lebenszeichendetektor, der plötzlich anfing laut zu piepsen. Er besah sich die Anzeige.
Etwa 15 Lebenszeichen, die Wraith gehörten. „Na ja, es könnte schlimmer sein.“
Doch da wurden es auf einmal mehr. Im Sekundentakt tauchten mehr Lebenszeichen auf. „Oh... Scheiße.“, sagte O‘Neill. „Weg hier, so schnell, es geht.“

Sie rannten, mit Spitzengeschwindigkeiten, aus der Basis heraus. Noch waren keine Wraith hinter ihnen, aber das konnte sich ändern. „O‘Neill hier!“, funkte der Amerikaner.
„Sir, hier Carter.“, kam die Stimme des weiblichen Majors zurück. „Wir sind auf dem Weg zurück zum Jumper.“, gab er durch.
Keine fünf Minuten rannten sie, als der Jumper in Sicht kam.
Allerdings setzten sich genau in dem Moment, zwei Darts den Dreien in den Nacken.

Carter und die Marines sahen dies. Sie griff sich eine Stinger und wies auch Sergeant Freyt an, eine zu nehmen. Sam zielte auf den linken Dart, der schon seinen Fangstrahl aktiviert hatte und schoss. Die Stinger flog aus dem Rohr und traf mitten in das Cockpit des Darts. Er explodierte sofort, der zweite Dart direkt danach.
O‘Neill, Allert und Ronon kamen, völlig außer Atem, beim Jumper an und O‘Neill befahl: „Los, rein! McKay nach vorne.“
Er selbst stürmte zu den Kontrollen und schloss die Heckluke sofort, nachdem alle drin waren. Der Jumper startete sofort und tarnte sich noch im Steigflug.

Der Orbit war schnell erreicht und O‘Neill steuerte in Richtung Orbitalgate.
„McKay, wenn wir in Reichweite sind, wählen sie Atlantis an und geben ihren ID Code ein.“, sagte O‘Neill.
Der Kanadier nickte und holte schon einmal seinen Codegeber raus. Langsam kam das Orbitalgate in Sicht. Bewacht wurde es von drei Darts.
„Nicht gut.“, meinte Allert. „Und jetzt?“
„Ich versuch, sie wegzulocken.“, meinte O‘Neill. „Oh Gott. Ich sehs schon, wir überleben das nicht.“, unkte McKay und krallte sich an den Sitzlehnen fest.

O‘Neill flog direkt auf das Gate zu, enttarnte sich dann und brach überraschend nach rechts aus. Zwei der Darts fielen darauf ein und folgten dem Jumper.
Prompt eröffneten sie das Feuer. Die blauen Energiesalven jagten über dem Jumper hinweg.
„Können wir uns denn nicht wehren?“, fragte Allert.
„Ich überleg grad.“, sagte O‘Neill. „Ich denk mal an Waffen... Waffen... Waffen... ja was nun...?“
Aus den Triebwerkssektionen fuhren plötzlich Spindeln hoch, mit drei Drohnen.
Zwei lösten sich aus ihren Verankerungen und rasten nach hinten los.
Je eine traf auf einen Dart auf und zerstörte ihn.
„Cool.“, meinte O‘Neill. „Ich fliege nun den Dritten an.“
Er wendete erneut, flog nun frontal auf den letzten Dart zu, der ihm entgegen kam und rammen wollte. Dabei feuerte er, wie wild. O‘Neill jedoch schoss zwei Drohnen ab, die im Kreis flogen und den Dart zerplatzen ließen. Der Jumper flog mitten durch die Trümmer aufs Tor zu. „Los, anwählen!“, befahl O‘Neill hastig.
McKay beugte sich nach vorne und drückte schnell die sieben Symbole.
„Und nun den ID Code!“, sagte O‘Neill, als von hinten weitere Darts kamen. „Ist abgeschickt.“, meinte McKay.


Auf Atlantis stand Woolsey hinter dem Techniker im Kontrollraum.
„ID Code von Dr. McKay.“, meldete der Techniker.
„Sehr gut, Schild deaktivieren.“, befahl Woolsey.
Da kam ein Funkspruch von O‘Neill herein. „Atlantis, hier O‘Neill. Wir kommen heiß rein, wenn wir durch sind sofort Schild hochfahren.“
Da schossen auch schon blaue Energiesalven durch das Tor geschossen und donnerten in die Wände.

Der Jumper war nun auf der Zielstrecke. Nur noch wenige Meter trennten ihn vom blauen Ereignishorizont. Dann lies O‘Neill die Triebwerke einziehen und den Rest den Trägheitseffekt erledigen. Der Jumper passierte den Ereignishorizont, verfolgt von drei Darts. Als der Jumper dann im Gateraum zum stehen kam, rief Woolsey sofort: „Schild hochfahren!“
Und das keine Sekunde zu früh, denn sofort nach der Aktivierung prallten die drei Darts auf den Schild, bevor sich das Tor schließlich abschaltete. Der Jumper fuhr hoch in den Hangar. Die Besatzung atmete auf. Man hatte es überstanden.


Am Abend:

Kaum war es dunkel geworden, kam in Atlantis Partystimmung auf. Auf den vielen Balkonen und im Inneren des Hauptturmes war die Freude groß. Es gab Alkohol, vor allem Wodka, Whiskey und Bier, es wurde gegessen, getrunken und gelacht. Einige Russen tanzten sogar, im wörtlichen Sinn, sitzend auf den Tischen.
O‘Neill hatte darüber aber nur belustigt den Kopf geschüttelt. „Worauf hab ich mich hier nur eingelassen.... bei den ganzen Russen?“
Auch Carter und Ronon hatten sich unter die Massen gemischt. Beide würden hier bleiben. O‘Neill hatte bereits den Antrag gestellt, Ronon in sein Team aufzunehmen, wozu auch Allert und McKay gehören sollten. Carter hingegen wollte einen ruhigen Bürojob. Sie hatte erst mal genug vom Krieg und vom Kämpfen, nach mehr als drei Jahren Dauereinsatz. Jetzt wollte sie wieder forschen. Woolsey hatte das akzeptiert.

Woolsey stand mit Allert, O‘Neill und McKay beisammen.
Sie stießen auf die Stadt an.
„Auf Atlantis.“, meinten sie einstimmig.
Dann holte Woolsey die Zigarrenschachtel heraus, die er von General Degenhardt hatte. „Degenhardt meinte, ich solle mit ihnen eine rauchen, wenn wir hier sind.
Ich denke, jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“
Jeder nahm sich eine Havanna und steckte sie sich an.
Doch schon nach wenigen Zügen lief McKays Kopf grünlich an und über eine Brüstung hängend, reierte er seine Eingeweide aus. Woolsey erging es da ebenfalls kaum anders, wenn es bei ihm auch nur bei starken Hustenanfällen blieben. O‘Neill und Allert grinsten nur. Allert stieß den Rauch aus, der sich langsam in der dunklen Nacht verteilte. „Um mal meinen Schwiegervater zu zitieren: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“


Auf dem Wraithplaneten:

Die Wraithkönigin, die gerade aus dem Winterschlaf erwacht war, besah sich das Blutbad in dem Verhörraum. Die Leichen der drei Wraith und die abgeschlachtete Königin. Sie fauchte wütend und wand sich an ihre Begleiter. „Wir starten. Schick Späher aus. Wir finden diese Menschen.“
Die riesige Basis, eigentlich ein gigantisches Raumschiff von mindestens 4 Kilometern Länge, erhob sich vom Boden. Der Wald, der in Jahrtausenden auf ihm gewachsen war, zerfiel. Das Basisschiff flog in Richtung Weltall. Es würden noch mehr Wraith erwachen, aber das nur nach und nach. Bevor die getötete Königin den Weckschrei beenden konnte, verstarb sie. Deswegen würden sie anderen Wraithschiffe erst mit der Zeit erwachen, dann, wenn sie gebraucht würden. Und dann würde es für die Atlantisexpedition nicht gut aussehen...


Fortsetzung folgt
Kapitel 2 by Atlan
1.02 Überall und Nirgendwo
von Atlan




Colonel Jack O‘Neill schritt durch die Gänge von Atlantis.
Seit knapp einer Woche war die Expedition in der Stadt und man hatte sich eingerichtet. Der Colonel pfiff fröhlich vor sich hin, als er daran dachte, wie er sich das beste Quartier geschnappt hatte, dass man bisher finden konnte. Die letzte Woche, war für ihn die Beste seit langem gewesen. Nun war er unterwegs, um sich sein Team zusammenzustellen, doch bisher hatte er kaum eine Ahnung.

Da sah er Ronon aus einem Nebengang auftauchte und jetzt durch den Gang schlurfte.
„Ronon!“, rief O‘Neill und lief auf ihn zu.
Ronon drehte sich zu ihm um, nickte kurz. „Gut, dass ich sie treffe. Ich wollte mit ihnen noch etwas besprechen.“, meinte O‘Neill.
„Und zwar?“, fragte Ronon wortkarg, wie üblich. O‘Neill steckte die Hände in die Hosentaschen. „Eigentlich geht’s nur um ihr Verhältnis zu Major Carter. Das interessiert mich jetzt, seit sie beide hier sind. Wie haben sie sich kennen gelernt?“
„Na ja. Das war so.“, meinte Ronon und begann zu erzählen.


Vor dreieinhalb Jahren:

Ronon hatte gerade einen Wraith getötet, der sich an Sam nähren wollte, nachdem sie aus dem Wrack ihres Al'Kesh geklettert war.
„Los, komm schon.“, sagte Ronon.
„Geht nicht.“, sagte Sam unter Schmerzen. „Mein Bein.“
Kurzum nahm Ronon sie auf und legte Sam über seine Schulter. Diese wiederum hatte sich ihre Sachen gegriffen. Dann rannte Ronon, so schnell er konnte, los in Richtung Stargate, verfolgt von zwei Wraith, die mit ihren Stunnern auf ihn schossen.
Ohne richtig zu zielen, schoss er mit seiner Energiepistole zurück. Schließlich war Ronon am DHD angekommen, drehte sich um und schoss schnell die beiden Wraith nieder. Diese gingen nach je drei Schüssen zu Boden. Ronon drehte sich wieder zum DHD um und wählte schnell eine Adresse. Mit Sam auf der Schulter, durchschritt er den Ereignishorizont.


In der Gegenwart:

O‘Neill und Ronon waren inzwischen weitergegangen.
„Respekt.“, meinte der Colonel. „Das war ne ziemlich noble Geste. Ich glaube nicht, dass das jeder tun würde.“
Ronon sah ihn nur unverständlich an. „Ich würde niemanden den Wraith ausliefern und dem sicheren Tod überlassen. Außer Kell, dem Bastard.“
„Und dieser Kell ist...?“, fragte O‘Neill.
„War einer unserer Kommandanten bei der Verteidigung von Sateda. Hat sich aber aus dem Staub gemacht.“, meinte Ronon.

Sie waren inzwischen an einem der Kammer-Transporter angekommen, die ähnlich den Transportringen, Materie zwischen den verschiedenen Transportern hin- und hertransportierte. Man hatte die Transporter vor gerade drei Tagen entdeckt.
„Also Ronon.“, meinte O‘Neill und ging auf den Transporter zu. „Wir sehen uns.“
Er fuhr mit seiner Hand über einen Sensor, der die Tür öffnete und wollte eintreten.
„O‘Neill.“, meinte Ronon auf einmal. „Sie wollten wissen, wieso ich Sam gerettet habe.“
Der Colonel zögerte mit dem Einsteigen. „Da gibt’s also noch mehr, als reine Nächstenliebe.“
Ronon nickte nur. „Sam hat mich aus jemandem erinnert. Jemand, der jetzt tot ist.“
Dann drehte sich Ronon weg und schlurfte weiter durch den Gang.

O‘Neill trat in die Transporterkammer und drückte auf dem Touch-Feld einen der Punkte. Die Türen schlossen sich und Jack wusste, wen er in sein Team holen würde.


Irgendwo in der Pegasus-Galaxie, USS Herbert Hoover:

Die Hoover hob langsam von dem Planeten ab, auf dem sie vor fast acht Wochen gelandet war. F-301 Rotten hatten den Planeten umflogen und nichts gefunden, außer Ruinen von Städten, die anscheinend einst einer recht hoch entwickelten Zivilisation gehört hatten. Nun strebte das Schiff in Richtung offenen Raum, nachdem man Metall und andere Materialien aus den Ruinen geholt hatten, um das Schiff zu reparieren.

Colonel Caldwell und sein XO, Lt. Colonel Sheppard gingen noch ein letztes Mal einen Statusbericht durch. Sie schritten durch einen der Gänge, auf einer letzten Inspektion.
„Also, John.“, meinte Caldwell. „Wo stehen wir?“
Sheppard las von einem Clipboard ab. „Es geht so. Die Systeme sind zu 80% einsatzbereit. Schilde laufen, Sensoren ebenso. Aber der Hyperantrieb bringt nur 70% Leistung. Die Ingenieure kriegens einfach nicht besser hin.“
Caldwell nickte verbittert. „Ja und drei Millionen Lichtjahre sind sowieso schon sehr weit.“
„Ja, acht Jahre bis zum Milchstraßenrand.“, sagte Sheppard. „11 Jahre sogar, wenn wir regelmäßige Pausen machen, zum Antrieb auskühlen.“
„Ganz zu schweigen davon, dass wir nicht so viele Vorräte mitnehmen können.“, fügte Caldwell hinzu. Dann kamen die beiden Offiziere auf die Brücke, wo die ganze Brückencrew versammelt war.

Der Steuermann und der Waffenoffizier standen respektvoll auf, nachdem der Orbit erreicht war.
„Rühren.“, befahl Caldwell und besah sich dann seine Leute. Sheppard aktivierte indes den schiffsweiten Intercom.
„Hier ist Colonel Caldwell.“, sagte der Kommandant. „Ich weiß, wie viel sie alle in den letzten zwei Monaten geleistet haben. Ich in sehr stolz auf sie, das sollten sie wissen. Doch sie sollten auch an eines denken: Leisten sie noch mehr. Nur dann, werden wir nach Hause zurückkehren können. Das ist alles.“
Mit einem Kopfnicken befahl er Sheppard den Intercom zu deaktivieren.
Caldwell setzte sich auf seinen Kommandantenstuhl, während Sheppard den Platz des Steuermanns übernahm.
„John, bringen sie uns in den Hyperraum.“, befahl Caldwell. „Sehen wir uns ein wenig in der Galaxis um...“

Die Hoover beschleunigte und drang schnell in den Hyperraum ein.


Auf Atlantis, Westpier:

Jack betrat den Raum, den sich Sam Carter als Labor eingerichtet hatte. Der weibliche Major saß an einem Laptop und ging gerade einige Aufzeichnungen durch. Als sie ihren Vorgesetzten sah, stand sie auf und stand stramm. Jack winkte nur beschwichtigend ab. „Schon gut, Major. Ich hatte ihnen doch gesagt, dass sie nicht stamm stehen müssen.“
Sam setzte sich wieder. Jack zeigte auf den Rechner. „Na, was gehen sie grad durch?“
„Ach, nur die Aufzeichnungen des STK aus den letzten sechs Jahren.“, meinte Sam lächelnd. „Mehr nicht?“, fragte Jack gekünstelt erstaunt.
Sam zuckte jedoch nur mit den Schultern. „Ich muss das erst mal nachholen, bevor ich hier anfangen kann. Mit der Antiker-Datenbank. Jedenfalls dem Teil, der offen liegt.“
„Wie dem auch sei.“, meinte Jack und spielte mit seinem Feuerzeug. „Ich suche ja noch Leute für mein Team...
Und sie sind sicher, dass sie nicht dazustoßen wollen?“
Sam lächelte leicht, während sich Jack eine Zigarette anzündete.

„Nehmen sie es mir nicht übel Sir, aber nein.“, antwortete sie.
„Ich will nach den Jahren Action lieber forschen.“
„Kann ich verstehen.“, meinte Jack. Etwas ruppig fügte er hinzu: „Dazu noch ihre Paranoia.“ Sam sah beleidigt drein und Jack sagte schnell: „Tut mir Leid.“
„Sie haben aber Recht.“, antwortete Sam nur.
„Außer Ronon vertrau ich momentan niemanden. Die Gehirnwäsche damals.
Sie wissen.“
Jack nickte nur. „Na gut. Da kann ich wohl nichts machen."
Bevor er sich umdrehte, um zu gehen, fragte er noch: "War da jemals was zwischen ihnen und Ronon?"
Sam sah überrascht drein. "Wie kommen sie darauf, Sir?"
Jack zuckte mit den Schultern. "Diese Vertrautheit und die Tatsache, dass sie all die Jahre zusammen waren."
"Verstehe. Aber nein.", sagte Sam. "Da war nie was zwischen uns."
Jack nickte. "Gut, das wollt ich nur wissen. Wir sehen uns.“

Dann verließ er dasLabor und warf noch einen letzten Blick auf Sam, die sich wieder auf ihre Arbeit gestürzt hatte.
Etwas weiter den Korridor runter, warf er einen Blick auf seine halbe Zigarette und warf sie auf den Boden. „Vielleicht ist es der richtige Ort damit aufzuhören.“, dachte er bei sich. Jack ging wieder auf einen der Kammern zu und transportierte sich in Richtung Hauptturm.

Knapp fünf Minuten später, traf er auf Ernst Allert, der gelangweilt an einer Wand lehnte. „Ernst.“, grüßte Jack.
Ernst Allert nickte. „Moin Colonel, wie läufts?“
„Machen sie bei meinem Team mit?“, stellte Jack die Gegenfrage und ging an Ernst vorbei.
„Jep.“, meinte Ernst nur spontan und lief neben Jack her. „Ich würd als Sicherheitschef doch nur hier vergammeln. Den Job kann auch Sergeant Freyt übernehmen.“
Schnellen Schrittes gingen sie den Gang entlang.
„Kuchen?“, fragte Jack.
„Erdbeere oder Zitrone?“, kam es wiederum von Ernst.
„Erdbeere.“
„Mit oder ohne Schlagsahne?“
Dann lachten die Beiden laut los. „Los, bevor uns noch alles weggeschnappt wird.“, meinte Jack nur.


USS Hoover:

„Sir, wir verlassen den Hyperraum in der Umlaufbahn eines Planeten.“, meldete Sheppard.
„Sehr gut. Aber wir gehen zur Sicherheit auf Defcon 3.“, sagte Caldwell und erhob sich, um ans Sichtfenster der Brücke zu treten. Im selben Augenblick noch, verließ die Hoover den Hyperraum.
„Radaroffizier, Scan des Planeten.“, befahl Caldwell.
„Bewohnbar, der Erde ähnlich mit einer Sauerstoff-Stickstoff Atmosphäre.
Ganz, wie zu Hause.“, meldete dieser.
„Sehr gut. Dann können wir dort vielleicht unsere Lebensmittelvorräte und Wassertanks auffüllen.“, meinte Caldwell und drehte sich zu Sheppard. „John, sie sollten mit einem Team Marines auf den Planeten gehen und...“
Da wurde er vom Radaroffizier unterbrochen, dessen Sensoren Warngeräusche ertönen ließen.
„Ein Schiff im Orbit des Planeten.“, meldete der Radaroffizier.

„Defcon 2.“, befahl Caldwell und setzte sich auf seinen Kommandantenstuhl. „Haben sie noch ein paar Infos für mich?“
„Die Abmessungen, ungefähr jedenfalls.“, meinte der Radaroffizier.
„Etwa doppelt so lang, wie die Hoover, dreimal so breit.“
„Ja, ich sehs.“, meinte Caldwell und wies auf den Anblick, der sich ihnen bot.
Aus dem Fenster konnte man ganz deutlich das Schiff sehen.
Es hatte eine pfeilspitzenähnliche Form und eine bläuliche Hülle, die nicht, wie eine Metalllegierung aussah. Was sie nicht wussten war, dass es sich um einen Wraith-Kreuzer handelte.

„John, was meinen sie?“, fragte Caldwell nachdenklich.
„Wenn ich mir die Bemerkung gestatten darf: Cool.“, meinte Sheppard.
„XO.“, sagte Caldwell mahnend.
„Tut mir Leid, Sir. Ich würd sagen, wir sagen einfach mal: Hallo.“
Caldwell nickte zögerlich. „Einverstanden. Aber ich will die Schilde auf Stand By.“
Der Waffenoffizier nickte. „Geht in Ordnung Sir.“
„Sehr gut, dann öffnen wir einen Kanal.“, befahl Caldwell dem Funker.
"Hier ist Colonel Steven Caldwell vom Raumschiff Hoover der US Space Forces. Wir grüßen sie.", gab Caldwell durch.

Doch anstatt zu antworten, eröffnete das Schiff, ohne Provokation, das Feuer.
„Schnell, die Schilde!“, befahl Caldwell schnell. „Defcon 1 und alle Waffen aktivieren.“
Da schlugen die ersten blauen Plasmasalven ein und rüttelten das Schiff durch.
„Schilde auf 83%!“, meldete der Waffenoffizier. „Was immer die auch immer für Waffen haben mögen, sie sind gewaltig: Die sind dreimal stärker, als die Goa‘Uldwaffen.
„Die schicken Jäger! Etwa 40.“, meldete der Funker.
Caldwell gab schnelle Befehle. „Ausweichmanöver, Nukleargranaten abfeuern. Die 301er starten!“

Die Hoover machte eine steile 90° Wende nach links und entkam so einer Salve Plasmasalven. Gleichzeitig starteten die F-301, die bereits in erhöhter Alarmbereitschaft gewesen waren.
„Die Railguns schussbereit machen.“, befahl Caldwell. „Streufeuer.“
Die Railguns begangen zu arbeiten und schlugen auf der Außenhülle des Kreuzers auf, richteten aber relativ wenig Schaden an. Es gab nur tertiäre Explosionen.

Die 10 F-301 begannen indes ihren Dogfight mit den Wraith-Darts.
„An alle: Raketen Zielprogrammieren und angreifen!“, befahl der CAG seinen Piloten. Die 301er schossen ihre Raketen ab. Von 20 abgefeuerten Raketen, trafen 13 ihr Ziel, die anderen 7 waren abgelenkt worden. Eine weitere Ladung Raketen und eine Breitseite mit den Bordgeschützen, jagten auch die letzten Jäger hoch.
„Sir, Darts vernichtet.“, meldete Sheppard.
„Darts?“, fragte Caldwell etwas verwirrt. "Ach ja, wegen der Form.“
„Ja Sir.“, meinte Sheppard.
Caldwell wandte sich wieder dem Kampf zu, denn der Kreuzer feuerte weiter, während sich die F-301 aus der Schußbahn begaben. „Bringen sie uns näher ran und laden sie die Granatwerfer.“

Die Hoover flog nun frontal auf den Kreuzer zu. Der konnte nun genau feuern und traf auch mit beängstigender Genauigkeit. Auf der Brücke der Hoover wurden die Crewmitglieder stark durchgeschüttelt. Die Hoover hatte, durch ihr Verschwinden, leider das Asgard Upgrade der Schilde verpasst und besaß nur die alten Schilde der Beliskner-Klasse.
„Schilde bei 42%!“, meldete der Waffenoffizier. „Feuere jetzt Granatwerfer! Salvenmodus.“

Die Nukleargranaten schossen aus ihren Werferbatterien. Eine der beiden Salven verfehlte ihr Ziel, doch die Andere war umso tödlicher. Sie schlug mitten im hinteren Abteil, zwischen den breiten Ausbuchtungen und der Antriebsektion ein und hinterließ ein großes Loch. „Schiff will in Hyperraum eindringen!“, meldete der Radaroffizier.
„Alle Batterien Dauerfeuer!“, befahl Caldwell und beugte sich nach vorne.
Jetzt wollte er sie auch besiegen. Der Kreuzer hatte schon das Hyperraumfenster geöffnet, als die Railguns und Nukleargranaten ihr Ziel fanden. Beim Eintritt des Kreuzers in den Hyperraum, kollabierte das Raumfenster und zerriss den Kreuzer buchstäblich in zehntausend Einzelteile.

Auf der Brücke gab es kurz Applaus, dann wandte sich die Crew wieder der Schadenskontrolle zu. Caldwell sah nachdenklich aus dem Brückenfenster runter, auf den Planeten. „Ich will die beiden Walküren mit einem Marineeinsatzteam auf den Planeten schicken.“, sagte Caldwell und sah zu seinem ersten Offizier. „Colonel, sie führen das Team an.“
John nickte, sprang auf und verließ die Brücke.
Fünf Minuten später verließen die beiden Walküren auch schon den Backbordhangar und flogen auf den Planeten zu.


Atlantis, Kantine:

O‘Neill und Allert hatten sich gerade Kuchen und ein Getränk geholt und suchten gerade einen Tisch. Ernst sah sich um und rollte mit den Augen. „Ach ne, nicht heute...“
„Was?“, fragte Jack und sah nun in die Richtung, die Ernst ihm wies. McKay saß, über einen Laptop gebeugt, in einer Ecke. „Trifft sich ja gut.“
Ernst sah ihn verwirrt und geschockt zugleich an. „Sagen sie mir bitte, dass das nur ironisch gemeint war?“
Jack wank nur ab und ging auf Rodney zu. „McKay, können sie mir einen Wissenschaftler empfehlen für mein Team?“
Rodney sah jedoch nicht auf, sondern tippte weiterhin auf seinem Laptop herum.
Jack stupste ihn an. „McKay...“
„Hä, was?“, fragte Rodney und schreckte hoch, sah dann zu Jack. „Was is?“
„Nen Wissenschaftler.“, meinte Jack. „Können sie mir einen für mein Team empfehlen?“
„Ja.“, war Rodneys Antwort. „Sie werden aber rausfinden, dass das im Gegensatz zu mir nur alles Idioten und Neulinge sind. Es gibt für sie also nur eine Lösung. Mich.“
Man konnte die Arroganz aus seinen Worten förmlich spüren.

Jack zeigte ihm jedoch nur den Vogel. „Ich will aber schon jemanden, der ein bisschen weniger pummelig is.“
„Hey, das sind querliegende Samenstränge!“, entrüstete sich Rodney, wobei Jack und Allert jedoch nur in Gelächter ausbrachen.
Nach einigen heiteren Sekunden, redete Rodney weiter.
„Hören sie, die anderen sind vielleicht trainierter, aber sie brauchen ein All-Round Genie. Und das bin ich!“
„Ich überlegs mir.“, meinte Jack nur und wand sich dann ab.
Ernst blieb noch kurz und sagte:
„Erinnern sie sich dran: Bei ihrer ersten echten Gate-Mission, haben Indianer sie entführt und ich musste sie rausholen.“
Dann ging er auch und gesellte sich zu O‘Neill - Rodney hingegen, schmollte.


Auf dem Planeten:

Sheppard und seine Marines landeten mitten in einem Nomadendorf.
John stieg als erster aus, eine MP5 im Anschlag. „Marines, ausschwärmen.
Gunny, sie kommen mit.“
Ein weiblicher Marine, Gunnery Sergeant Anne Wright, nickte und folgte ihrem Vorgesetzten, nachdem sie ihre SPAS-12 durchgeladen hatte. Schon bald hörten sie Schreie und denen folgten sie schnellen Schrittes. Die Beiden gingen zwischen den Hütten lang, als sie mehrere Wraith Krieger sahen, wie sie mit Betäubern auf die menschlichen Einwohner schossen.
„Okay, Angriff.“, befahl John und eröffnete das Feuer. Sofort streckte er einen Wraith nieder, Gunny Wright tat dasselbe mit ihrer Shotgun. Sheppard sah durch seinen Feldstecher und sondierte schnell die Umgebung.
Dabei sah er einen Mann, der gerade von einem Wraith ausgesaugt wurde.
Er musste schlucken. „Großer Gott...“
Er wurde jedoch schnell wieder sachlich. „Gunny, es sind noch sechs. Die kriegen wir auch noch.“

Gunny Wright und John stürzten sich in den Kampf, in den bereits de anderen Marines eingestiegen waren. Die sechs Wraith zu töten war recht schwer, aber insgesamt schafften es die Marines doch gut, ohne Eigenausfälle, die Wraith zu erledigen. Zwei Marines wurden betäubt, bevor sich John einen kleinen Stunner schnappen konnte und den letzten, es war ein Wraith Offizier, der anders als die Krieger ein Gesicht hatte, betäubte.

John besah sich den Stunner. „Nicht schlecht. Gunny, lassen sie alle Waffen einsammeln. Ich glaub, wir haben neues Spielzeug.“
Anne Wright grinste. „Aye, Aye, Sir.“

Inzwischen waren die Einwohner näher gekommen. Der Schock stand ihnen ins Gesicht geschrieben, da sie noch nie gesehen hatten, wie die Wraith besiegt worden waren. John sicherte seine MP5 und nahm sie runter. Er wollte so wenig bedrohlich, wie möglich wirken.
Er ging auf die Leute zu, hob die Hände. „Keine Sorge Leute, alles vorbei.
Ich bin Lieutenant Colonel John Sheppard von den US Space Forces.“
Ein großer Mann im hellbraunen Mantel trat vor. „Ich bin Halling.“
John neigte leicht den Kopf und lächelte. „Halling, freut mich sehr.“
„Danke für die Hilfe.“, sagte Halling und sah sich verwundert die Wraithleichen an. „Ohne Sie, hätten wir das Ausdünnen, wohl nicht überlebt.“
John zeigte mit dem Daumen über seine Schulter. „Gern geschehen, aber was sind das für Kreaturen?“
Halling sah etwas verwirrter drein. „Wenn sie das nicht wissen, sollte Teyla ihnen das sagen.“ Er bat John mit sich zu kommen, während dieser von Gunny Wright und den Marines die Gegend absichern lies.

Sie betraten ein Zelt indem gerade eine junge dunkelhäutige Frau und ein gleichaltriger Mann aufräumten. Offenbar hatte es auch hier einen Kampf gegeben, beide hatten leichte Schürfwunden. „Teyla, das ist Lieutenant Colonel John Sheppard.
Er und seine Freunde haben die Wraith vernichtet.“
Die Frau sah zu dem Mann. „Danke Kanan. Lässt du uns bitte allein?“
Er nickte und lies John mit Halling und der Frau allein.
Diese neigte dankbar den Kopf und stellte sich vor. „Vielen Dank dafür Colonel Sheppard. Ich bin Teyla Emmagan, Tochter des Tagan.“
„John, John reicht.“, meinte Sheppard nur. „Und wir haben gerne geholfen. Waren diese Wraith dieselben, wie auf dem Raumkreuzer da oben?“
Er deutete Richtung Orbit. Teyla sah etwas ängstlich drein, was John ihr aber nehmen konnte.„Keine Sorge, wir konnten ihn zerstören.“
Teyla nickte und atmete durch. „Ja, das war einer ihrer Kreuzer. Ich bin aber überrascht, dass sie noch nie von den Wraith gehört haben und einen ihrer Kreuzer zerstören konnten.“
John zuckte mit den Schultern. „Wir sind neu in dieser Galaxis und haben uns noch nicht mit allem vertraut gemacht.“

Teyla nickte feundlich, wenn sie auch nicht alles verstand. „Dann sollte ich ihnen vielleicht erzählen, was Ich über die Wraith weiß, damit Sie gewappnet sind. Die Wraith sind die Plage der Galaxis. Ihre Nahrung sind Menschen, denen sie das Leben aussaugen, um selbst weiterleben zu können. Jeder Planet wird regelmäßig von Ihnen heimgesucht.“
John schluckte. „Das klingt gar nicht gut.“
Teyla erzählte dann noch einige Minuten lang das wesentliche. Über die Darts und die Weidegründe und sonst noch alles, was sie selbst schon gesehen, oder aus Überlieferungen wusste.

Nach der Erklärung nickte John nachdenklich und sah sich auch noch mal kurz draußen um. Wirklich viele Arthosianer, wie sich Teylas Volk nannte, gab es nicht mehr. Etwa 40 oder 50 konnte er erkennen. Den kläglichen Rest von Überlebenden.
„Danke für diese Informationen. Die können wir sicher brauchen.“
Dann sah er Halling und Teyla an. „Hören sie, ich komme von einem Raumschiff, der Hoover. Das Schiff befindet sich in einer Umlaufbahn, um den Planeten. Und wie gesagt, wir sind neu hier und könnten ein paar Führer brauchen, jemanden, der sich in der Galaxie auskennt. Anscheinend gibt es ja nicht mehr so viele, von ihren Leuten.
Und besser, als hier immer Wraithangriffen ausgesetzt zu sein, ist es alle mal.“
„Ich verstehe wohl nicht.“, meinte Halling.
„Wären Sie und ihr Volk daran interessiert, mit auf unser Schiff zu kommen und mit uns durch die Galaxis zu streifen?“, sagte John frei heraus. „Ich müsste das noch mit meinem Kommandeur absprechen, aber er ist sicher dafür, da wir viele Leute verloren haben und unsere Reihen doch sehr gelichtet sind.“
Teyla dachte nach. „Ich werd es mir überlegen. Vor allem, da viele von uns geholt wurden. Reden sie mit ihrem Kommandeur und ich werde über das Angebot nachdenken.“
John nickte, dann ging er zurück zu den Marines und den Walküren, während Teyla sich mit Halling beriet.


Auf Atlantis, Kantine:

Jack und Allert saßen zusammen und aßen ihren Erdbeerkuchen. Jack schluckte ein Stückchen herunter und fragte, immer noch ein wenig kauend: „Was würden sie denn davon halten, McKay ins Team zu holen?“
Ernst war mehr, als entsetzt. Ein Stückchen Kuchen fiel ihm glatt aus dem Mund. „Wir reden hier von Meredith Rodney „Sirupfresski“ McKay, der Nervensäge und dem totalen Jammerlappen des Jahrhunderts? Ein Männeken, das schon ein halbes Dutzend mal entführt und gefangen genommen wurde und von mir und ST 1 ebenso oft gerettet werden musste? Dem Kerl, der aus Tollpatschigkeit ein Sonnensystem in die Luft gejagt hat?“

Jack stellte hingegen eine Gegenfrage. „Kennen sie einen vergleichbaren, klugen Wissenschaftler? Carter können wir vergessen, die will nicht. Und langsam will ich mein Team zusammenkriegen. Woolsey macht langsam Druck. Wegen dieser STK Tradition, will er in jedem Team mindestens einen Forscher.“
„Dann stimmen sie ihn um.“, meinte Ernst nur und trank einen Schluck Wasser.
„Bestechen sie ihn meinetwegen mit... Nem neuen Brillenputztuch, oder ner Flasche Glatzenpolitur meinetwegen oder nem Nadelstreifenanzug.“

Jack schüttelte nur den Kopf. „Nein, es bleibt wohl bei McKay. Carter wär zwar, auf Grund der militärischen Ausbildung, besser geeignet, aber na ja... Man kann nicht alles haben.“
Allert rollte mit den Augen und vergrub das Gesicht in den Händen. „Dann stell ich mich mal eben geistig drauf ein, mit McKay auf Missionen zu gehen.“
Jack sah ihn jetzt doch etwas verunsichert an. „Nehmen sie das nicht etwas zu ernst?“
Allert sah auf. „Ich bin nicht nur ernst, ich bin Ernst Allert.“
Jack grinste und verließ die Kantine. Ernst lehnte sich zurück. „Ich hätte doch lieber Radek mitnehmen sollen... Das kann ja noch was werden...“


USS Hoover, Caldwells Ready Room:

John und Colonel Caldwell saßen zusammen im Arbeitszimmer Caldwells.
„Ich weiß irgendwie nicht.“, meinte der CO nach einiger Zeit.
„Ach kommen sie, Colonel.“, meinte John. „Das sind doch nur 39 Leute. Außerdem haben wir doch einige Quartiere leerstehen und die meisten sind mit Stockbetten. Und sie wissen, genauso wie ich, dass wir mit der Zeit Verbündete brauchen. Und wir kommen so an die Adressen von Planeten, wo wir Nahrung und Wasser herkriegen.
Zudem würden wir sogar noch was gutes tun.“
Caldwell nickte leicht widerwillig. „Einverstanden. Schaffen sie die Leute hier rauf. Wenn die wollen.“
John grinste. „Danke, Sir.“


Zwei Stunden später:

Teylas Volk hatte sofort eingewilligt, mit der Hoover mitzureisen. Jetzt stand Sie mit Caldwell und Sheppard vor einem Bildschirm auf der Brücke und beobachtete die Brig. Dort hatte man den Wraith, den John auf den Namen Bob getauft hatte, eingesperrt. Bob hatte gerade versucht auszubrechen, was aber gründlich misslungen war und ihn fast geröstet hätte, als er eine Energieleitung sabotieren wollte.
Man hatte das schon ausgebügelt, indem man alle Energieleitungen in der Brig stillgelegt hatte.Teyla sah mit Abscheu zu, wie der Wraith in der Zelle auf und ab ging, Caldwell und John mit gebotener Argwohn.
Caldwell aktivierte das Intercom und ließ sich zur Zelle durchstellen.
„Warum hat Ihr Volk uns angegriffen?“, fragte Caldwell.
Bob sah in Richtung Kamera. „Wir brauchen die Energie der Menschen, um zu überleben. Wir können uns nur von Menschen ernähren. Deswegen weiden wir unsere Jagdgründe immer wieder aus.“
„Aber wieso in dieser ungewohnten Härte?“, fragte Teyla zornig. w„Ich dachte bisher, der Großteil der Wraith hält einen Winterschlaf.“
„Menschen aus der Stadt der Lantheaner haben eine Königin getötet.
Dadurch sind einige Schiffe frühzeitig aufgewacht. .“, war die doch recht ausführliche Aussage von Bob. „Es sind zwar nur wenige Schiffe, doch wir werden die Stadt anfliegen und entgültig zerstören.“
Dann grinste er in die Kamera. „Krieg ich jetzt... Nahrung? Ich habe Hunger.“ Bob lachte schallend.

Caldwell lies abschalten. Teyla sah immer noch wütend drein. „Lassen sie ihn doch ins All werfen Colonel, dann kann er da nach Nahrung suchen.“
Sie nickte CO und XO noch kurz zu, dann ging sie.
Caldwell grinste leicht belustigt. „Die Frau ist tough.“
„In der Tat.“, sagte John.

Ein Sergeant stand von einer Konsole in der Ecke der Brücke auf. Ein Computerausdruck in seinen Händen. „Colonel, ich hatte mitgehört und mir die Freiheit genommen, eine Stichwortsuche zu machen. Lantheaner ist ein anderes Wort für die Antiker.“
„Ganz sicher?“, fragte Caldwell interessiert.
Der Sergeant nickte. „Ja. Stand alles ausführlich in den Dateien, aus der Stonehendge-Datenbank. So nannten sich die Antiker vor ihrer Rückkehr auf die Erde, vor zirka 10.000 Jahren.“
„Als sie in der Pegasus Galaxie waren, wo wir uns ja wohl befinden.“, fügte John hinzu. „Und Menschen haben die Stadt vor kurzem wieder angefangen, zu bewohnen.“
Caldwell nickte. „Gut, dann suchen wir jetzt diese Stadt. Die Antikertechnologie, könnte uns helfen nach Hause zu kommen.“
Er wandte sich an den Steuermann. „Hyperantrieb aktivieren.“
„Hyperantrieb, Ja Sir.“, bestätigte der Steuermann.

Die Hoover öffnete ein Raumfenster und lies den Planeten Arthos hinter sich zurück.


Auf Atlantis:

Woolsey hatte ein Gespräch mit Jack.
„Dann versuchen sie es mit McKay.“, meinte Woolsey schließlich.
„Na gut.“, meinte Jack. „Aber wenn ich ihn nicht mehr will, darf ich ihn dann umtauschen?“
Woolsey nickte leicht grinsend und schlug eine Akte auf. „Also, dann besteht ihr Team aus Ihnen selbst, Allert, Ronon und McKay. Ihnen sollte aber klarsein, dass mir ein Sanitäter im Team fehlt, eine Frau am Besten.“
„Ich guck die Tage mal danach.“, meinte Jack und verließ das Büro.
Woolsey rief ihm noch hinterher: „In einer Stunde, rücken sie ab!“


Eine Stunde später kam AR-1, so die Kennnummer des Teams um O‘Neill, durch das Tor. Das Tor stand mitten vor einem Dorf, das wiederum in einer schönen Landschaft stand. Die Bevölkerung befand aus einem primitiven, mehr als vorindustriellen Volk aus Menschen, mit denen man Handel treiben wollte. Rodney wollte schon los stürmen um, vor allem mit den hübschen Mädchen im Dorf, „Kontakt“ aufzunehmen.
Jack hielt ihn jedoch am Kragen fest. „Das können sie vergessen McKay. Das mach ich.“
Mit diesen Worten, schritt er ins Dorf und begann ein Gespräch mit einem älteren Herrn. Rodney sah verwirrt zu Ernst. „Warum hat er das gemacht?“
Ernst grinste nur. „Na, weil sie doch nur über den Tisch gezogen würden.“
Er ging zu Jack hinüber, was auch Ronon kopfschüttelnd und grinsend tat.
Nur Rodney nicht. Rodney schmollte.




Ende der Folge.
Kapitel 3 by Atlan
1.03 Ruf aus der Ferne
von Colonel Maybourne




Obwohl sie als Team jetzt schon eine Woche zusammen waren, konnte sich die neue Truppe um Jack O´Neill, noch nicht ganz finden.
Es fehlte immer noch eine fünfte Person und McKay, machte immer wieder Banalitäten zu Weltuntergängen.
Bei der zweiten Mission musste er von Allert zurückgetragen werden, weil er einen Stein im Stiefel hatte und es für einen gebrochenen Knöchel hielt.
Dies war nun der vierte Planet, den sie aufsuchten und es war einer, auf dem Ronon bisher noch nicht gewesen war.
McKay hantierte gerade mit einem seiner Scanner herum.
„Hey, ich empfange hier Energiewerte, die aus Westlicher Richtung kommen, das sollte ich mir mal ansehen.“
Jack sah an.
„Wir sind hier auf einem fremden Planeten, woher wollen sie da wissen, wo es nach Westen geht, McKay?“
Rodney sah ihn entnervt an.
„Ich habe einen Kreiselkompass dabei, der auf jedem Planeten anzeigt, wo sich der jeweilige Geologische Nordpol befindet.“
Allert grinste O´Neill an.
„Und ich dachte schon, dass sie einfach dachten, jedes mal Links von ihnen, sei automatisch der Weg nach Westen.“
Während McKay ein beleidigtes Gesicht machte, ging Ronon einige Schritte voraus, um den Pfad zu sichern.
Dabei bemerkte er einen Wraithkrieger, der direkt auf das Team zukam und zog seine Waffe, der Wraith war tot, bevor er was merkte.
Die anderen drei kamen ziemlich schnell angerannt, da sie die Entladung der Waffe natürlich mitbekamen.
O´Neill sah Ronon an.
„Das haben sie gut gemacht, ich wollte heute nicht auf der Buffetkarte landen, aber wo einer ist, sind sicher noch mehr.“
Ronon stimmte dem zu.
„Ja, die überfallen sicher die Siedlungen hier.“
Rodney protestierte.
„Nein, wir können nicht zu viert gegen eine ganze Armee von Wraith ankommen und wissen auch nicht…“
Ein böser Blick von Ronon ließ ihn verstummen, während jetzt Allert die Vorhut übernahm, um den Weg zu sichern.

Keine fünf Minuten später waren sie hinter einigen Büschen in Deckung gegangen und sahen, wie die Wraith ein Dorf überfielen.
Die Schreie der Bewohner waren jetzt deutlich zu hören und überall lagen schon die Leichen, von ausgesaugten Menschen.
Jack, der sein Fernglas vor den Augen hatte, konnte gerade mit ansehen, wie ein Mann, der nicht älter als 20 war, als Nahrung diente.
Gleichzeitig wurden die übrigen Menschen zusammen getrieben und in der Mitte des Dorfes versammelt.
McKay, der sehr ungeschickt vorging, wollte auch etwas sehen und trat dabei auf einen Zweig am Boden.
„Verdammter Mist…“
Dabei war nicht klar, ob die eine Wraithwache den brechenden Zweig, oder den Fluch von McKay, als erstes hörte.
Ronon aber zögerte keine Sekunde, als die Wache in ihre Richtung kam und erschoss ihn mit einer Endladung.
Damit hatte er allerdings ein Wespennest geöffnet, denn sofort kam ein weiteres Dutzend von Wraith angestürmt.
Jack war bedient.
„Toll gemacht, McKay…“
Gleichzeitig stellte der Colonel sein G 36 auf Dauerfeuer und eliminierte drei der Gegner, so wie Allert, der auch drei erwischte.
„So weit, so gut…“
Ronon aber wütete regelrecht und zog sein Schwert, mit dem er auf die letzten sechs Wraith losging.
Nachdem er dem ersten, der völlig überrascht war, den Kopf abtrennte und dem zweiten das Schwert in den Magen stieß, reagierten die Wraith.
Einer wollte Ronon packen, aber Jack war da schneller und verpasste diesem, einen gezielten Kopfschuss.
Ronon warf sich auf den Boden, rollte auf die rechte Seite und feuerte seinen Blaster auf zwei weitere Wraith ab.
Allert machte große Augen, als er einen weiteren erwischte.
„Mann, ist der Typ gut, da kann ich nicht mithalten…“
Rodney, der die Arme über dem Kopf hatte, protestierte natürlich, da er eine andere Meinung dazu hatte.
„Gut? Der Kerl ist doch nicht ganz frisch im Kopf, sich einfach so in eine Gruppe von Wraith zu werfen.“
Bei dem ganzen Gezeter bekam Rodney gar nicht mit, wie Ronon auch die letzten drei, recht schnell erledigte.
Dem letzten, der schon verwundet am Boden lag, brach der Sateder ganz gekonnt und ohne Spur von Mitleid, das Genick.
Danach kamen auch die anderen nach vorne, wobei Colonel O´Neill aus dem Staunen kaum noch raus kam.
„Man und ich dachte immer Rambo sei der beste, aber wenn ich mir unseren Freund hier mal genauer ansehe…“
Allert grinste ebenfalls.
„Vom Namen passt es ja fast.“
Plötzlich aber kamen bekannte Geräusche von Himmel, als Darts aus den Wolken brachen, die von einem Hive stammten.
Ronon sah alle an.
„Weg hier, die sind schnell, lauft niemals geradeaus.“
Einige Darts setzen weitere Bodentruppen ab, während die anderen versuchten, das Team aus Atlantis zu fangen.

McKay, der aussah, als würde er jeden Moment zusammenbrechen, lief nach Luft japsent hinter dem Team her.
Allerdings wurde dies auch Jack schon zu viel, da Rodney sie aufhielt, während die Wraith sie gnadenlos jagten.
„McKay, kommen sie, aber ein bisschen plötzlich…“
Im selben Moment schoss ein Dart aus der Luft heran, wollte den Kanadier einkassieren, als Allert seine einzige Stinger zur Hand nahm.
Er trug eine dieser Raketen auf dem Rücken, riss sie jetzt ziemlich schnell auf die Schulter und feuerte.
Der Geschosskopf löste sich, brauchte weniger als drei Sekunden, um den Kampfflieger in Stücke zu reißen.
Rodney jammerte herum.
„Das war es dann wohl, mein brillantes Leben…“
Ronon half ihm auf.
„Laufen sie, verdammt noch mal.“
Doch das brachte nichts, da aus Richtung des Sternentores auch ein Schwall Wraith kam und sie einkreiste.
O´Neill erwischte einen, worauf die anderen in Deckung gingen, aber dies brachte dem Team die nötige Zeit.
„Los jetzt, oder muss ich anschieben?“
Ronon, der einen zappelnden Rodney am Kragen mitschleifte, trieb das Team in die Wälder, um sich zu verstecken.
„Hier lang.“
Dabei war es für die Wraith nicht sonderlich schwer, sie zu wittern, aber es wurde zu einem wahren Hindernislauf.

Nach über zwei Minuten, McKay war schon fast weggetreten, da er kaum noch Luft bekam, sah Ronon einen Höhleneingang.
„Los, rein da.“
Allert, den zwei Stunnerschüsse knapp verfehlten, hechtete mit einem Sprung in den Eingang, während Jack Deckung gab.
Abgehockt gab er genaue Feuerstöße ab und konnte so noch vier weitere Wraith ins nächste Leben entsenden.
„Grüßt mir die Ewigkeit.“
Aber danach sprang er selbst in den Eingang, da die Anzahl der Feinde einfach zu viel wurde, als er was dagegen machen konnte.
Allert und Ronon traten auch gleich an ihn heran, während Dr. McKay, nach Luft hechelnd am Boden lag.
„Also Colonel, was sollen wir machen?“
Ronon nickte.
„Stimmt, die werden nicht lange warten, bis sie reinkommen.“
Jack dachte nach, hatte dann eine Idee.
„Wir warten hier, bis Woolsey irgendwann merken müsste, dass wir ziemlich überfällig sind und ein Team schickt.
Wenn Atlantis Funkkontakt herstellt, erkläre ich die Situation und verlange drei Jumper, mit einem Arsch voll Marines.“
Allert und Ronon grinsten, während McKay am Boden zerstört war und das auch in doppelter Hinsicht.
„Sind sie denn irre, wie lange sollen wir denn warten, bis die was merken, vorausgesetzt, dass sie was merken?“
Jack sah auf seine Uhr.
„Na, sicher noch drei Stunden, bis dahin McKay, werden sie schön den Mund halten und uns die Sache machen lassen.“
Rodney, der was sagen wollte, erntete nur einen finsteren Blick von Ronon Dex, weswegen er lieber die Klappe hielt, nur nuschelte.
„Alle sind gegen mich…“
Danach legten sich alle vier, etwas hinter dem Eingang zur Höhle, in die Felsen, um auf die Wraith zu warten.


Atlantis:

Samantha Carter, die sich in den letzten Tagen immer weiter in die Arbeit zurückzog, hockte wieder über ihrem Laptop.
Forschungen und dazu auch noch solche, wie jetzt, waren wie ein Balsam für ihre Seele, die in Jahren draußen, stark geschunden wurde.
Sie arbeitete an der Datenbank der Antiker, allerdings in einem kleinen und abgeschiedenen Labor am Ostpier.
Nachdem sie vom NID vor fast vier Jahren so schamlos ausgenutzt wurde, war ihr Vertrauen anderen gegenüber bei Null.
Doch in diesem Moment kam Richard Woolsey, der diese Expedition leitete, in den Raum, ging direkt zu Sam.
„Major, ihr Bericht ließ verlauten, dass sie eine wichtige Entdeckung gemacht haben, oder bin ich im Irrtum?“
Sie lächelte, kaum deutlich.
„Ja, ich glaube, dass es schon eine große Sache ist, wenn ich mich nicht irre, ist eine Art von SETI Programm der Antiker.“
Woolsey wusste damit nicht anzufangen.
„Können sie das genauer erklären?“
Sam stand auf.
„Nun, dieser Subraumsender wurde darauf ausgelegt, nach fremden Funksignalen zu suchen und zwar im Sub- und Normalraum.
Außerdem ist er in der Lage, Signale auszustrahlen, wenn ich das richtig sehe, in Wellenform, aber die Reichweite ist auf diese Galaxie beschränkt.“
Woolsey fand das etwas eigenartig.
„Ich dachte, die Antiker würden über ein funktionsfähiges Subraumkommunikationssystem verfügen, wozu dann das?“
Sam hatte auch die Antwort.
„Das hier ist wohl eher eine Art von Leuchtturm, mit dem nicht direkt kommuniziert, eher eine Kommboje ausgesetzt wird.
Wenn ein Volk, dass mit den Antikern noch nie in Kontakt stand, dieses Signal aufschnappt, kann es Atlantis finden.“
Woolsey dachte kurz nach.
„Können wir damit auch die Erde erreichen, zumindest eine Meldung schicken, dass es uns gut geht, aber Hilfe brauchen?“
Sam schüttelte den Kopf.
„Nein und um das Signal so zu verstärken, bräuchte ich schon ein Potenziamodul, dann wäre es vielleicht möglich.
Allerdings habe ich vor kurzem ein komisches Signal aufgeschnappt, könnten Wraithschiffe sein, wer weiß.“
Woolsey nickte ihr freundschaftlich zu, bevor er ging.
„Sehr gute Arbeit, doch versuchen sie herauszufinden, wer die sind, aber hoffentlich keine Wraithschiffe.“
Sam setzte sich wieder hinter ihren Laptop und gab weitere Befehle ein, während sie gar nicht bemerkte, dass der Kaffee kalt wurde.


In der Höhle:

Die Wraith starteten gerade wieder eine neue Angriffswelle, die aber von den vier Atlantern mit Bravor abgewehrt wurde.
Die acht Krieger endeten in einem Kugelhagel, als sie blindlings versuchten, den Eingang zu stürmen.
Die Kugeln von O´Neill und Allert, die zielgenau trafen, dazu die Waffe von Ronon, waren absolut tödlich.
Nur Rodney hampelte mit seiner Waffe herum, gerade mal die Hälfte seiner Kugeln trafen in die Gegnerischen Krieger.
Und dies fand O´Neill auch gar nicht lustig.
„McKay, wenn sie weiterhin so Munition verschwenden, können sie gleich mit Kieselsteinen werfen, das macht keinen Unterschied.“
McKay protestierte natürlich.
„Hey, es kann nicht jeder ein Marathonläufer oder Schafschütze sein, ich habe dafür ein Gehirn, von dem sie träumen.“
Ronon sah nach hinten.
„Besser nicht, sonst fasele ich auch noch so einen Blödsinn.“
McKay, der ziemlich beleidigt in der Mitte stand, bemerkte nicht, wie ein Wraith ran schlich und ihn betäubte.
„Ah, das darf nicht wahr sein…“
Allert reagierte schnell und pustete dem Wraith sofort eine Ladung Blei in die Brust, was ihn sterben ließ.
Allerdings war O´Neill davon ganz und gar begeistert.
„Ernst, wir müssen echt weiter Munition einteilen, sonst halten wir das keine weitere Stunde länger durch.“
Allert nickte und ging zum Bewusstlosen McKay, nahm seine Munition.
„Wir haben nicht mehr viel, Ronons Blaster, Kampfmesser und jeder drei Blendgranaten, das ist schon alles.“
Ronon war das egal.
„Dann kämpfen wir eben mit den blanken Fäusten, aber aufgeben ist auf keinen Fall drin, eher sterbe ich vorher.“
O´Neill stimmte ihm zu.
„Ich würde denen eh schwer im Magen liegen, also was solle es, ich hoffe Woolsey ruft bald an, sonst muss ich ihm den Hintern versohlen.“
Alle drei grinsten, während die Wraith eine neue Welle starteten, die aber wieder in nun noch genauer gezielten Schüssen endete.
Allein sieben Krieger fingen sich Kopfschüsse ein und waren auf der Stelle tot, während auch Ronon drei erwischte.
Allert lachte los.
„Hätte von Anfang an zählen sollen, wie viele ich erledigt habe, dann könnte heute Abend der Verlierer eine Runde schmeißen.
O´Neiil grinste ihn anerkennend an, während Ron ganz trocken antwortete.
„Ich habe 42.“
Auf die verwunderten Blicke hatte er auch eine Antwort parat.
„Ich zähle immer mit.“
Die beiden Erdensoldaten grinsten nur und waren beide froh, Ronon im Team zu haben, als sich die nächste Gruppe Wraith anschickte.
Doch kamen sie wesendlich langsamer heran, vor allem, nachdem dem ersten von ihnen, der halbe Kopf aufplatzte.


Atlantis, Kantine:

Sam, die sich eine Auszeit von den Forschungen nahm, saß allein an einem der Tische, blickte ganz Gedankenversunken zum Fenster.
Sie hatte eine Tasse, heißen Tee, in der Hand und ließ die letzten Jahre mit Ronon noch mal Revue passieren.
Gerade dachte sie an die Situation, als sie ihm seinen Sender aus dem Rücken schnitt, in einer feuchten und dunklen Höhle.
Sie kannten sich beide erst eine Woche und waren dennoch schon sehr miteinander vertraut, fast wie Geschwister.
„Hör zu, ich kann dir den Sender rausholen, aber du musst bewusstlos sein, ich habe nur einen Ersthilfekurs gemacht.“
Er sah das anders.
„Was ist, wenn Wraith kommen, dann bin ich hier wie auf dem Präsentierteller, so wie du es immer sagst.“
Sie lächelte ihn an.
„Und ich bin der Nachtisch, also hab dich nicht so.“
Er dachte kurz nach und gab ihr seine Waffe, die auf Betäubung stand.
„Geht am schnellsten.“
Sie grinste nur etwas, da sie Ronons schnelle und recht knappe Art zu Sprechen, inzwischen akzeptiert hatte.
Sie zielte auf seinen Rücken und schoss einmal, auch ohne ihn vorzuwarnen, da er das eh für unnötig gehalten hatte.
„Schlaf gut, bald ist das Ding draußen…“
Danach griff Sam zu ihrem Kampfmesser, dass sie über eine Stunde im Feuer hatte, um es zu desinfizieren.
Recht unbeholfen, aber dennoch ruhig, schnitt sie den Rücken entlang der Wirbelsäule auf, um an den Sender zu kommen.
Als sie aus dem Alkesh krabbelte, bekam sie einen kleinen Goa´Uld Sensor in die Finger, der ihr jetzt enorm half.
Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie den Sender herausziehen konnte, allerdings war auch eine Menge Glück dabei.
Anschließend nähte sie die Wunde mit dem, was ihr der Russische Erste Hilfe Kasten lieferte, wieder zu.
Danach setzte sie sich ans Feuer, hielt Wache, nachdem sie den Sender, auf Ronons Wunsch, sofort zerstörte.

Nachdem Sam aus ihrem Tagtraum wieder erwachte, spürte sie eine Hand an der Schulter, die sie Sachte antippte.
„Endschuldigen sie Major, kann ich kurz mit ihnen sprechen, ich bräuchte mal ihren Rat, für mich wäre es wichtig.“
Sam lächelte und wies der jungen Frau an, sich zu setzen, während sie das Mädchen, blutjung musterte.
Sie war sicher nicht älter als 20 und noch absolut grün hinter den Ohren, aber schien dennoch trotzig zu sein.
„Hallo, mein Name ist Anna Hein und ich bin Sanitäterin in der Krankenstation, aber ich habe mich für das Team von Colonel O´Neill beworben.“
Sam machte große Augen, denn wenn dieses Mädchen ansah, blass und unscheinbar, würde man nicht denken, sie auf andere Welten zu schicken.
„Glauben sie wirklich Kindchen, dass ausgerechnet sie für ein Fremdweltteam geeignet sind, ich eher nicht?“
Anna Hein sah ziemlich enttäuscht aus.
„Hören sie, für mich geht es darum, mich selbst zu beweisen, dass muss ich schon, seit ich als Freiwillige zur Bundeswehr ging.“
Sam wurde neugierig, sah auf die Schulterklappen.
„Erzählen sie mal, Frau Unteroffizier.“
Die junge Frau bekam etwas Farbe, ins Gesicht.
„Sie müssen wissen, dass meine Eltern sehr reich sind und großen Einfluss in der Deutschen Politik haben.
Ich habe sogar meinen Namen geändert, als ich zur Musterung ging, weil sie mir die Armee durch ihre Beziehungen vermasseln wollten.
Sie denken, dass ich hier nichts verloren habe und lieber Jura, oder BWL studieren soll, aber ich will es schaffen.“
Sam war hellhörig geworden und hörte der jungen Frau zu, die wie sich herausstellte, gerade mal 19 Jahre alt war.


In der Höhle:

Der Platz vor der Höhle war ein grotesker Anblick für jene, die die Wraith bisher unbesiegbar nannten.
Es waren mehr als 120 Wraithkrieger, die getötet am Boden lagen, doch diese Leistung forderte auch ihre Tribute.
Sowohl Allert, als auch O´Neill hatten nur noch ihre Pistolen und wenig Munition, um noch kämpfen zu können.
Jack sah Ronon an.
„Wie viel Energie hat ihre Waffe eigentlich noch, Kumpel?“
Die Antwort kam schnell.
„Dürfte noch für 60 oder 70 Schüsse halten, dann muss die Energiezelle aufgeladen werden, dass dauert länger.“
Damit war auch Rodneys Interesse geweckt.
„Wie wird die eigentlich aufgeladen, ich habe bei ihnen noch nie ein Ladegerät oder ähnliches gesehen?“
Ronon blickte auf den Eingang, als er antwortete.
„Die Zelle extrahiert die Energie, die sich in der Luft befindet und lädt sich so auf, kann bis zu sechs Stunden dauern.“
Alle nickten angemessen, als plötzlich alles zu Beben anfing und kleine Steine, von der Decke runterkamen.
Rodney wurde regelrecht panisch.
„Was ist denn jetzt los, Erdbeben?“
Ronon drückte ihn runter.
„Nein, die Darts bombardieren den Berg, um uns mürbe zu machen, hab ich schon ein paar Mal erlebt.“
O´Neill und Allert sahen fluchend zur Decke, während McKay auf seinen Knien hockte und nach unten sah.
„Das ist das Ende, wir werden hier alle sterben, oder in einer Imbissbude landen, ich will hier sofort raus.“
Da wurde es Ronon zu viel, während von oben weiter Staub und Steine prasselten, packte er McKay am Kragen.
„Wenn sie nicht gleich still sind, werde ich sie dazu bringen, den Mund zu halten und das wollen sie nicht.“
Da fiel ein recht großer Stein direkt neben das Gesicht von Rodney, was ihn dazu brachte, das Reden einzustellen.
„Keiner mag mich…“
O´Neill grinste seinen Außerirdischen Freund an.
„Danke, darauf hätte ich vielleicht schon eher kommen können, aber wenigstens können wir uns wieder konzentrieren.“
Ronon grinste, als sich plötzlich Allerts Funkgerät meldete, ein recht krauseliger Funkspruch hereinkam.
„Hier spricht Richard Woolsey, ich rufe Colonel O´Neill, wo bleiben sie denn eigentlich, wir warten schon auf sie.”
Allert schickte einen Dank nach oben, antwortete schnell.
„Hier ist Oberstleutnant Ernst Allert, wir sitzen in einer kleinen Höhle, etwa zwei Kilometer vom Tor fest.
Dummerweise haben sich die Wraith entschlossen, draußen ein Picknick zu machen und auch zu bombardieren.
Wäre ganz nett, wenn sie zur Party vielleicht noch einige Jumper mitbringen, damit wir schön feiern können.“
Die Antwort kam sehr schnell.
„Halten sie durch, ich schicke sofort Hilfe.“
Gerade als wieder ein Wraith reinkommen wollte, verschoss Jack seine letzten Patronen, sah zu seinem Messer.
„Tja, er hat gesagt, wir sollen durchhalten.“
Alle grinsten, nur McKay versteckte sich hinter einem großen Felsen in der Mitte, da er nichts Gutes erahnte.


Atlantis:

Samantha Carter war gerade auf dem Rückweg in ihr Labor, lächelte noch ein wenig über die junge Soldatin Anna Hein.
Dabei wünschte sie sich insgeheim, auch noch mal so jung, unschuldig und hoffnungsvoll zu sein, aber das war eher ein Traum.
Plötzlich kam eine Durchsage über Lautsprecher in der ganzen Stadt, die sich Sam ganz genau anhörte.
„Hier spricht Woolsey, das Team von Colonel O´Neill ist von Wraith eingeschlossen und auf Hilfe angewiesen.
Ich gebe den Befehl, dass sofort drei Jumper in zehn Minuten starten, Sanitäter melden sich zudem im Torraum.“
Sam stand zwei Sekunden da, zögerte ob auch sie gehen sollte, aber machte kehrt und lief zur Landebucht.
Sie schuldete es Ronon einfach, allein schon wegen dem, was knapp ein Jahr vor dem Treffen mit der Atlantisexpedition geschah.

Sam und Ronon waren jetzt über eine Woche bei diesen Menschen, die sie gleich freundlich aufnahmen.
Alles lief so gut, bis plötzlich ein Stosstrupp von sechs Wraithjägern in die Stadt kam, um sie zu holen.
Sie kämpften erbittert, doch Sam wurde von hinten gepackt und von einem Wraith gegen eine Hauswand gedrückt.
„Nein, verdammt noch mal, lass mich los…“
Sam kam dabei noch an das kleine Messer, das ihr Ronon gegeben hatte und rammte es dem Wraith direkt in die Schulter.
Dieser ließ fauchend von ihr ab, was Sam denken ließ, dass sie entkommen könnte, doch sie irrte sich.
Sie wurde von hinten an der Schulter gepackt und wieder gegen die Wand geschleudert, aber diesmal ohne ihr Messer.
„Ronon, hilf mir…“
Er aber hatte vorher schon bemerkt, dass sie in Schwierigkeiten steckte und metzelte sich wie ein Verrückter durch all die Wraith.
Drei von ihnen lagen noch um ihr Leben kämpfend am Boden, als der Sateder dem, der Sam festhielt, den Kopf vom Körper trennte.
Sam sah ihn dankbar an.
„Dafür hast du was gut bei mir.“
Er sah sie genau an.
„Bist du verletzt?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, ich glaube nicht, nur die Schulter braucht eine Pause.“
Ronon grinste sie an, bevor er sich den Wraith am Boden zuwandte und alle eliminierte, mit einem gezielten Schlag.

Sam, die dank der Transporter schnell in die Waffenkammer und so auch in die Landebucht kam, ging in den ersten Jumper.
Sie trug wieder ihren Kampfanzug, den sie all die Jahre anhatte und auch ihr M 16, dass ihr so viel treue Dienste leistete.
Der Kommandant der Bodentruppen, der Russische Major Valentin, musterte sie, war nicht so sicher, was Sam anging.
„Major Carter, was machen sie hier, ich nahm an, sie hätten genug vom Krieg und wollten im Labor bleiben?“
Sie salutierte.
„Ich schulde es Ronon einfach, er hat mir sehr oft das Leben gerettet und ich bin eine, die zu ihrem Wort steht.“
Valentin war einverstanden, so starteten drei Jumper, um sich einer wilden Horde Wraithjäger zu stellen.


In der Höhle:

Jack und Allert hatten die letzten Patronen abgefeuert, die Pistolen entnervt weggeschmissen, sahen Ronon an.
„Jetzt musst du es richten, wir haben nichts mehr.“
Dieser nickte und erwischte einen weiteren Wraith, aber auch die Energiezelle seiner Waffe sah nicht gut aus.
„Ich habe noch Energie für vielleicht zehn Schüsse.“
Jack blickte angespannt auf die Uhr.
„Verdammt, wann kommt denn die Verstärkung, solange kann das doch nicht dauern, selbst wenn sie von Woolsey kommt.“
Allert schlug ihm leicht in die Seite.
„Mögen sie ihn nicht, Colonel?“
Jack kniff die Augen zusammen.
„Der ist Bürokrat, wer mag die schon?“
Rodney hingegen saß einige Meter hinter ihnen, versuchte auf einen kleinen Zettel noch ein paar Worte zu kritzeln.
Was O´Neill natürlich bemerkte.
„Was zum Geier tun sie da, McKay?“
Dieser blickte nach oben.
„Ich notiere ein paar Punkte, die in meine Memoiren sollten, falls das hier jemand findet, ist ja alles möglich.“
Alle drei sahen aus, als ob sie einen Geist gesehen haben und wollten sich wieder der Wraith widmen, als ein Dart explodierte.

Vor der Höhle enttarnten sich die Jumper, starteten auf der Stelle eine volle Ladung Drohnen, welche, Sekunden später, 22 Darts zerstörten.
Diese versuchten noch zu fliehen, aber es gelang nicht, da ihnen die Lantianischen Geschosse in jede Kurve folgten.
Nachdem der letzte Dart vernichtet war, setzten die Jumper schnell auf, um ihre Truppen vor der Höhle abzusetzen.
Dabei wurden die Wraith total überrascht und gingen in einem wahren Kugelhagel unter, die meisten erwischte dabei Sam.
Aber sie war auch über Jahre geübt, den Wesen immer gleich einen Kopfschuss zu verpassen, denn die konnten nicht heilen.
O´Neills Team kam dann aber auch schnell heraus, ohne sich von den jetzt schon sicher 200 Leichen ablenken zu lassen.
„Major, ich dachte, sie wollten das Schlachtfeld verlassen und jetzt stürmen sie als Amazone hier die Steppe?“
Sam lächelte ihn an.
„Bilden sie sich bloß nichts drauf ein, ich habe es Ronon einfach geschuldet, außerdem hatte ich gerade Zeit.“
Die Unterhaltung passte Valentin allerdings gar nicht.
„Hey Amerikanski, sie können sie ihre Lebensgeschichten später erzählen, jetzt müssen wir auf der Stelle verschwinden.“
Blitzschnell begaben sich die Teams wieder in die Jumper, die sich auch gleich tarnten, als aus den Wolken eine weitere Wraithwelle kam.
Zwei Minuten später durchflogen sie das Tor und kamen wohlbehalten wieder in Atlantis heraus, wo McKay gleich in die Kantine stürmte.
Der Rest des Teams wurde von Woolsey fast schon überschwänglich empfangen, der sich wirklich freute, dass alle überlebten.
Etwas abseits davon wandte sich Jack leise an Sam, da immer noch ein Mitglied für sein Team brauchte.
„Hören sie Major, ich weiß, dass sie außer Ronon keinem mehr vertrauen und ich kann es sogar verstehen.
Aber ich brauche noch jemandem im Team und da sind sie genau die richtige Person, also was ist?“
Sam schüttelte den Kopf.
„Von ganzem Herzen nein, aber ich mache ihnen einen Kompromiss, denn ich stelle mich für ein SAR Team zur Verfügung.
Ich will hier drin forschen, aber wenn da draußen jemand in Schwierigkeiten kommt, bin ich da und hole ihn raus.“
Jack dachte eine Sekunde nach, gab ihr dann die Hand.
„Einverstanden, aber trotzdem brauche ich noch ein Mitglied, na mal sehen, wer sich da noch so anbietet.“
Danach gingen sie alle ihrer Wege, hauptsächlich, um sich erstmal auszuruhen, das erlebte gut zu verarbeiten.

Fast genau vier Stunden später fanden sich alle im Labor von Sam ein, auch wenn McKay es sich nicht nehmen ließ, großspurig zu werden.
„Nun Blondie, dann zeigen sie uns mal, was sie hier nettes kleines, mit dem Subraumsender, gefunden haben.“
Sam ging zu ihm und baute sich vor dem Kanadier auf.
„Wenn sie mich noch einmal Blondie nennen, oder sonst in irgendeiner Weise herablassend behandeln, können sie was erleben.“
McKay, ziemlich eingeschüchtert, ging einige Schritte zurück, während Woolsey auf den Punkt kommen wollte.
„Major, ignorieren sie das einfach und sagen uns, was sie gefunden haben und warum es so wichtig ist.“
Sam ging, noch leicht sauer, zu ihrem Laptop und gab einige schneller Befehle ein, die sie dann erklärte.
„Ich habe die Subraumsignale, die wir empfangen haben, eindeutig drei Schiffen zuordnen können, zwei davon sind Wraithbasisschiffe.
Sie scheinen sich auf dem Weg hierher zu befinden und werden wohl in 10 Monaten bei uns eintreffen, wenn sie Kurs und Geschwindigkeit halten.“
Unter den Anwesenden macht sich Ernüchterung bereit, nur Ronon war sehr zuversichtlich, was man ihm auch ansah.
„10 Monate, da haben wir doch genug Zeit, um die Stadt zu festigen.“
Rodney sah ihn empörend an.
„Und wie, wir können doch kaum ein Schiff abwenden, geschweige denn zwei.“
Jack setzte dann noch einen drauf.
„Zwei von denen wir wissen, es können auch mehr sein.“
Bevor noch wer was sagen konnte, mischte sich Sam ein, da sie auch eine gute Neuigkeit für alle hatte.
„Und das dritte Signal habe ich auch entschlüsseln können, es ist ein Subraumcode, der von der Erde stammt.“
Praktisch im Sekundentrakt klappten die ganzen Münder nach unten, Woolsey bekam zuerst wieder was raus.
„Wie ist denn das möglich?“
Sam grinste alle an.
„Laut dem Verzeichnis, das ich aus unseren Daten habe, handelt es sich um den Subraumcode der USS Hoover.“
Allert wollte es kaum glauben.
„Die ist in der Schlacht um die Erde verschollen; und in der Pegasusgalaxie aufgetaucht, das ist echt fantastisch.“
Rodney sah das genauso.
„Unsere Chancen verbessern sich gerade, denn mit ihren Waffen kann sie sicher eines von den Basisschiffen erledigen.“
Jack fand auch gute Worte.
„Auch wenn ich die Wraith zur Hölle wünsche, zumindest ist diese Galaxie ein ziemlich gutes Fundbüro, nicht wahr?“
Dabei lächelte er Sam an, die sich mit einem zuckersüßen Lächeln bei ihm bedankte, aber auch mahnende Worte sprach.
„Die Hoover ist ebenso 10 Monate von uns entfernt, abgesehen davon, dass sie nicht wissen, dass wir hier sind.
Wenn wir sie nicht anfunken können, fliegen die am Ende noch an uns vorbei und dann haben wir den Salat.“
Das sah auch Woolsey ein.
„Gut ich gebe den Befehl, einen Weg zu finden, unsere Jungs auf der Hoover zu erreichen, ohne die Wraith zu warnen.“
Rodney rieb sich schon die Hände.
„Das wird ja dann mein Job werden…“
Aber Woolsey schnitt ihn ab.
„Major Carter wird dabei mit ihnen zusammenarbeiten, sie werden ihre Hilfe und Ideen sehr gut brauchen können.“
Man sah regelrecht in McKay, dass ihm diese Entscheidung gar nicht schmeckte, aber sich fügen musste.
Tief im inneren war er eifersüchtig auf Sam, da sie plötzlich die erste seit langem war, die mit ihm mithalten konnte.
Aber das würde nur ein Ansporn sein, noch härter und eifriger zu arbeiten, um wieder als der Wissenschaftler Nr. 1 zu gelten.


USS Hoover:

Der erste Offizier, John Sheppard, ging gerade in die Kabine, seines Kommandanten, Steven Caldwell.
Er hatte die neusten Infos wegen der beiden Wraithbasisschiffe bei sich, die er auch gleich überbringen wollte.
„Colonel, es ist bestätigt, dass diese Schiffe etwa 12 mal größer sind, als der Kreuzer, mit dem wir es aufgenommen haben.“
Caldwell musste schlucken.
„Haben sie uns bemerkt?“
Sheppard verneinte, fuhr sich dabei durchs Haar.
„Nö, ich denke nicht, es gab keine Anzeichen.“
Caldwell sah sich den Bericht an, blickte dann kurz seinen XO an, bevor er ihm einen neuen Befehl erteilte.
„Folgen wir ihnen erstmal ein paar Tage, vielleicht finden wir ja so diese Antikerstadt, aber schön aus der Ferne.“
Sheppard salutierte lässig mit zwei Fingern, was Caldwell inzwischen ignorierte und ging wieder zur Brücke.
Die Hoover setzte ihren Flug durch die unbekannte Galaxie fort, ohne genau zu wissen, wo hin sie flogen…
Kapitel 4 by Atlan
1.04 Ein Anhängsel oder kleine Insel im Irgendwo
von Colonel Maybourne




Atlantis, Anwahlcomputer:

Richard Woolsey stand direkt hinter dem DHD der Stadt, sah in den Torraum hinunter und schwelgte in Erinnerungen.
Ihm war immer noch nicht ganz bewusst, wie er nur derart viel Glück haben konnte, diese Expedition zu leiten.
Zwar war der Ausgang sehr ungewiss, aber er wollte es auch sich selbst beweisen, wie viel Führungskraft in ihm steckte.
Seine Träume wurden von einem der Tortechniker unterbrochen, die alle zur US Air Force gehörten.
„Sir, das Team von Colonel O´Neill ist wieder überfällig, sollen wir Major Carter wegen einer Rettungsmission rufen?“
Woolsey verdrehte die Augen, als das Tor aktiviert wurde, sich ziemlich rasch ein Wurmloch aufbaute.
„Wenn man vom Teufel spricht…“
Der Schutzschild stand, als der Code von Dr. McKay hereinkam, worauf die Energiebarriere gesenkt wurde.
Der Kanadier kam auch als erster durch das Tor, wurde von Woolsey empfangen.
„McKay, wir haben…“
Weiter kam er allerdings nicht, da ihn McKay rüde unterbrach, während der Rest, des Teams, durchs Tor schritt.
„Wir haben einen Notfall… O´Neill hat widerliches Insekt… in seinem Hals verbissen…ist einfach nicht runter…keine Chance…“
Woolsey sah erst Rodney sprachlos an, wandte sich dann dem Colonel zu, der sich nicht mal ansatzweise rühren konnte.
„Hab mir was Niedliches angelacht…“
An seinem Hals hang ein Wesen, dass wie ein Käfer aussah, nur das dieser mehr als 30 cm, in der Länge maß.
„Woolsey, sehen sie mich nicht die ganze Zeit wie ein Dackel an, lassen sie mich gleich auf die Krankenstation bringen.“
Die Oberseite war aus einem dicken und dunklen Panzer, während die Unterseite aus einem orange aussehenden Gewebe war.
Danach wurde der Colonel bewusstlos, Rodney redete wieder mal ziemlich laut auf den völlig über forderten Woolsey ein.
„Haben keine Ahnung, wie das Vieh an den Colonel rankam, aber wir kriegen es einfach nicht mehr runter.“
Allert ergänzte den Wissenschaftler.
„Da hat er Recht Mr. Woolsey, dass Ding sitzt fest am Hals vom Colonel, dabei hab ich sogar versucht, es wegzuschießen.“
Ronon stimmte ebenfalls ein.
„Als ich es abschneiden wollte, hat das Ding O´Neill fast erwürgt, ich bin so einer Kreatur noch nie begegnet.“
Weiter kam der Sateder allerdings nicht, da plötzlich ein Wraith aus dem Sternentor stürmte, Sekunden bevor das Tor abschaltete.

Major Valentin, der den einzigen Wraithstunner hatte, bemerkte den Wraith als erster und schoss ihn nieder.
„Achtung, sichert den Typen.“
Allen am Tor, vor allem Woolsey, stand die Furcht ins Gesicht geschrieben, Ronon reagierte allerdings als einziger gelassen.
„Ich check den…keine Panik.“
Mit seiner gezogenen Waffe ging er auf den Wraith zu, trat ihn ziemlich grob in die Rippen, was ein Zucken hervorrief.
„Der lebt noch, ist nur bewusstlos.“
Woolsey sah zu Valentin.
„Das haben sie gut gemacht Major, aber das bringen sie diesen Störenfried bitte umgehend in die Brig.“
Der Russische Offizier salutierte, während zwei seiner Männer den Wraith an beiden Beinen packten und hinter sich herzogen.
Danach wandte sich der Expeditionsleiter an Allert.
„Oberstleutnant, ich sehe an ihren Blicken, das sie sich für das Verantwortlich machen, was Colonel O´Neill zugestoßen ist.
Aber ich bin mir genauso sicher, dass sie es ganz sicher nicht hätten verhindern können, oder täusche ich mich da?“
Allert nickte abwesend.
„Möglich, aber ich hätte bei ihm bleiben sollen.“
Danach ging er, direkt zum Anwahlcomputer und nahm sich den Airman vor, der vergessen hatte, den Schild zu aktivieren.
Allert wurde dabei ziemlich laut.
„Wenn sie noch einmal schlafen und vergessen, ihren Job zu erledigen, dann verbringen sie den Rest dieser Expedition in der Küche.
War das auch jetzt für alle klar genug, oder muss ich mich wegen dieser Schlamperei etwa noch deutlicher ausdrücken?“
Der Soldat sah beschämt zu Boden.
„Nein Sir, war deutlich genug gewesen.“
Allert beachtete ihn aber nicht weiter, stürmte stattdessen direkt Richtung der Krankenstation, um beim Colonel sein zu können.


USS Hoover:

Sheppard und Caldwell standen an dem Radarbildschirm, verfolgten die beiden Basisschiffe, die immer wieder verschwanden.
Caldwell sah den Radaroffizier an.
„Haben wir Störungen?“
Dieser antwortete schnell.
„Nein Colonel, die beiden Schiffe befinden sich nur am äußersten Rand unserer Erfassung, sie überschreiten hin und wieder die Reichweite, der Sensoren.“
Sheppard sah seinen CO an.
„Nur noch einige Lichtminuten weiter und wir verlieren sie, ich finde daher, dass wir Tempo aufnehmen können.“
Der Kommandant nickte, als eine weitere Meldung kam.
„Sir, die beiden Basisschiffe haben soeben den Hyperraum verlassen, sie steuern jetzt einen Planeten an.“
Caldwell dachte darüber nach, da er immer noch glaube, die Schiffe könnten sie zur Stadt der Antiker bringen.
Er ging ans Interkom.
„Teyla, bitte kommen sie auf die Brücke.“
Aber im gleichen Moment kam Teyla auf die Brücke, sie sah dabei ziemlich anziehend aus, vor allem für die Männer.
„Colonel, sie hatten mich ausrufen lassen?“
Sie war sowieso auf dem Weg hierher, hatte es vor daher nicht weit, um der Aufforderung des Colonels zu folgen.
Caldwell nickte.
„Ja, die Wraith haben diesen Planeten angesteuert und ich wollte von ihnen wissen, ob sie die Welt kennen?“
Teylas Blick verfinsterte sich, als sie die Adresse sah, nachdem die Crew alle Torsymbole von einem Pegasustor runter lud.
„Ja und wenn ich ihnen einen Rat geben darf, wir sollten da lieber nicht hinfliegen, denn diese Welt ist dunkel.“
Sheppard sah sie an.
„Wie meinen sie denn das?“
Teyla setzte sich.
„Dort hausen hauptsächlich Diebe, Vandalen und Betrüger, ich glaube ihr Volk nennt so was ein Piratennest.“
Sheppard sah sie ungläubig an.
„Das fehlt uns ja gerade noch.“
Caldwell stimmte dem zu.
„Gut, wir sollten uns aber auch aus dem Hyperraum verabschieden, da wir schon wieder zu lange fliegen.“
Der Sensoroffizier meldete sich.
„Sir, wir befinden direkt bei einem Planetensystem, könnten bei einem größeren Planeten den Rücksprung machen.“
Caldwell nickte schließlich kurz und setzte sich auf seinen Stuhl, während Sheppard neben ihm ans Steuer ging.
Da es keinen Sinn machte, den Wraith noch näher zukommen, sprang die USS Hoover hier aus dem Hyperraum.
Caldwell wollte die Reaktoren etwas abkühlen lassen und auf keinen Fall riskieren, dass sie noch überluden.

Die Hoover verließ den Hyperraum direkt über einem Gasriesen, der für Menschliches Leben allerdings ungeeignet war.
Jedoch wurde er von einem kleinen bewohnbaren Mond umkreist, auf dem es Leben in Hülle und Fülle gab.
Da meldeten sich die Sensoren.
„Sir, auf dem Mond gibt es eine Atmosphäre und eine Sauerstoff- Stickstoff Gasmischung, ist also für Menschen geeignet.
Außerdem werden hier Ruinen und ganz leichte Energiewerte gemeldet, aber ich kann keine Menschen ausmachen.“
Caldwell sah zu seinem XO.
„John, sie gehen mit einem Team Marines und Teyla runter und sehen sich dort mal um, dann melden sie sich.
Wenn alles in Ordnung ist, schicke ich unseren Wissenschaftler und die Ingenieure, falls es etwas zu holen gibt.“
Sheppard salutierte ziemlich locker.
„Geht klar, Sir.“
Danach machten sie sich auf den Weg zu den Walküren, da die Sensoren keine Ringplattform gefunden hatten.


Atlantis, Medizinische Abteilung:

Unter aller strengsten Quarantänevorschriften wurde Jack O´Neill, in die Krankenstation der Stadt gebracht.
Die Ärzte trugen alle Vollschutzanzüge und vor der Tür standen vier sehr schwer bewaffnete Panzergrenadiere.
Um jeden Preis wollte man ein Entkommen des Käfers, oder weiteren Befall von Menschen, verhindern.
Alle drei, aus dem Team, standen hinter einer größeren Scheibe aus Glas, dazu etwas erhöht, um die Operation zu verfolgen.
McKay lief im Kreis, da er sich echt Sorgen machte.
„Was ist, wenn wir das Ding nicht vom ihm runterkriegen, wir können ihn nicht ewig so am Leben hängen lassen?“
Allert zuckte mit den Schultern, da er darauf keine Antwort wusste und Ronons Stirn war an der Scheibe.
„Das ist alles meine Schuld, ich hätte ihn niemals allein gehen lassen sollen, dann wäre das hier auch nicht passiert.“
Allert versuchte ihn zu beruhigen.
„Das wissen wir nicht, ebenso könnten auch sie jetzt so ein Ding am Hals kleben haben und O´Neill macht sich Sorgen.“
Ronon sah ihn düster an.
„Ja, aber ich kann mir nicht verzeihen, dass ich es war, der ihn diesen einsamen Pfad allein hat sichern lassen.“
McKay sah Ronon an.
„Sie waren doch ein Runner, sind ihnen die elenden Viecher etwa schon früher Mal über den Weg gelaufen?“
Ronon sah ihn fragend an.
„Es gab bei meinem Volk einige Legenden über solche Käfer, die angeblich der Ursprung der Wraith sein sollen.
Aber ich habe schon garantiert zehn Jahre nichts mehr darüber gehört und auch damals waren es nur Geschichten.“
McKay versuchte die Situation zu lockern.
„Was, die Dinger haben mit den Wraith zu tun, dann brauchen wir aber einige verdammt gute und große Fliegenklatschen.“
Dabei holte er unbeholfen in der Luft Schwung mit den Rechten Arm und fiel fast vorn über, was Ronon und Allert zum kurzen Lachen brachte.


Die OP hingegen gestaltete sich gar nicht zufrieden stellend, da der Iratuskäfer einfach nicht vom Colonel ablassen wollte.
Nachdem keine Narkotika bei dem Wesen anschlagen wollten, mussten die Ärzte versuchen, es ohne abzukriegen.
Doch obwohl es hier einige der besten Mediziner gab, es gelang einfach nicht, den Käfer von O´Neill zu entfernen.
Da kam Woolsey zu den dreien aus dem Team.
„Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass der Wraith in unserer Brig aufgewacht ist und jetzt von ihnen Verhört werden kann.“
McKay war erstaunt.
„Von uns?“
Aber Allert ging dazwischen.
„Machen wir doch gerne, nicht wahr Ronon?“
Dessen Augen begannen auf einmal, sehr düster und gleichzeitig auch bedrohlich zu funkeln, was Woolsey leicht den Atem verschlug.
„Aber sicher.“
Nachdem sie im Korridor waren, fragte der Oberstleutnant den ehemaligen Läufer, warum er so erfreut aussah.
„Ronon, sie sehen ja richtig Happy aus.“
Dieser grinste ihn an, auf eine sehr Ironische Art.
„Hatte ja auch noch nie einen gefangenen Wraith, dem ich für die ganzen spannungsreichen Jahre danken kann.“
Mit einem Rodney McKay, der bei diesen Worten still blieb, aber innerlich zitterte, gingen sie weiter zum Zellentrakt.


Auf dem Mond:

John Sheppard, Teyla und das Marine Team begleiteten einen kleinen Tross Wissenschaftler, die auf der Hoover waren.
Im Grunde waren es allerdings nur drei, die auch als einzige Forscher auf dem Schiff waren, da die Hoover in einer Schlacht verschwand.
Zu zwei Ingenieuren gesellte sich noch ein Archäologe, der nur auf der Hoover war, weil er während der Schlacht krank war.
So verbrachte Dr. Beermann den Kampf gegen die Goa´Uld auf der Krankenstation, weil für ihn kein Transporter frei war.
Und nun gingen sie an einem Plateau endlang, dass einen Wunderbaren Ausblick auf uralte Ruinen bot.
Knapp einen Kilometer entfernt, befand sich an einem Berghang eine Stadt, die aber schon bessere Zeiten erlebte.
Heute waren nur noch die Überreste zu sehen, die aber auf eine größere Siedlung im Stil der alten Griechen hinwiesen.
Dr. Beermann war begeistert.
„Das könnte durchaus eine Antikerstadt sein, die Bauweise ähnelt einigen ihrer verlassenden Metropolen in der Milchstraße.“
Sheppard sah ihn skeptisch an.
„Sind sie sich da sicher Doc, aus der Entfernung kann man das doch unmöglich sehen, diese Steine sehen doch alle gleich aus?“
Beermann warf ihm einen belehrenden Blick zu.
„Colonel, ich habe in unserer Galaxie zwei Antikerstädte vermessen, glauben sie mir, dass das da eine ist.“
John gab sich geschlagen und wandte sich an Teyla.
„Hat ihr Volk diese Welt schon mal aufgesucht?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, mir ist dieser Mond völlig unbekannt, ich kenne auch keine Berichte, dass andere hier schon mal waren.“
Sheppard ließ es dabei beruhen, während sie alle in die Stadt gingen, die aber, wie sie schon aussah, völlig verlassen war.

Nachdem sie eine Stunde in den Straßen herumstreiften, wollte der Colonel die Suche nach Artefakten schon einstellen.
„Sheppard an alle, ich blase die Suche jetzt ab, hier gibt es offenbar nichts, außer Felsen und Marmorblöcken.“
Da kam eine Nachricht von Teyla herein.
„Colonel, hier ist eine größere Tür, die nach unten zu führen scheint, aber ich kann sie leider nicht öffnen.
Sie scheint versiegelt zu sein, aber vielleicht finden wir unterirdisch etwas, dass sich für sie lohnen könnte.“
John antwortete erst nach Sekunden.
„Von mir aus, aber ich habe echt keine Lust, da unten elendig lang in Antiken Kanalisationen rum zulaufen.“
Teyla lächelte und wartete darauf, dass die anderen kamen, denn sie hatte keinen Sprengstoff bei sich.

Es dauerte über zehn Minuten, bis auch John Sheppard bei der Tür eintraf, da es sich um eine ziemlich große Stadt handelte.
Aber schließlich traf er ein und war etwas enttäuscht, da er sich etwas Imposanteres erwartet hatte, als eine einfache Metalltür.
„Teyla, ich kann ihren Enthusiasmus ja nachvollziehen, aber was ist, wenn dahinter nur eine Antike Anstellkammer ist?“
Sie lächelte zurück.
„Das werden wir aber nicht wissen, wenn wir nicht nachsehen, dass werden sie sicherlich verstehen, oder?“
John nickte und sah seine Marines an.
„Na dann Leute, dann lassen wir mal unsere Muskeln spielen, wenn ich sie alle also bitten darf, mit anzupacken?“
Nachdem John und vier Marines die Tür berührten, gab es ein zischendes Geräusch und sie öffnete sich selbst.
Dr. Beermann war davon hoch erfreut.
„Das ist ja echt unglaublich, ich glaube ganz fest daran, dass einer von ihnen das Antikergen in sich trägt.“
Sheppard sah zu ihm rüber.
„Das was?“
Beermann klärte sie auf.
„Bevor die Schlacht gegen Anubis richtig losging, erhielten ich und andere Archäologen eine Mitteilung von Dr. Jackson.
Er schrieb, dass ST 1 in Griechenland einen Wissensspeicher der Antiker fand und was ihm Franziska Rust sagte…“
John unterbrach ihn.
„Doc, die Kurzform, wenn ich bitten darf, den Rest könne sie mir später dann auf dem Schiff erzählen.“
Beermann lächelte verlegen.
„Kurzum, es gibt einige wenige Menschen, die ein ganz bestimmtes Gen in sich tragen, das sie befähigt, Antikertechnologie zu bedienen.
Wenn ich das Recht verstanden habe, haben die Antiker ihre Technik so verschlüsselt, dass nur ein Gen Träger sie nutzen kann.“
Teyla sah in die Runde.
„Und sie meinen, dass einer von uns dieses Gen hat?“
Beermanns Bestätigung ließ unter den Menschen heftige Diskussionen aufkommen, es kam auch zu ersten Wetten.
Im Grunde genommen wollte jeder der Anwesenden dieses Gen in sich tragen, um bei mehr Außenmissionen mit zukommen.


Atlantis, Zellentrakt:

Während McKay draußen wartete, da er keine Lust hatte, einem Wraith zu begegnen, begaben sich Allert und Ronon zu dem Kraftfeld.
Doch der Gefangene saß beinahe schon meditierend auf dem Boden und nahm keine Notiz von den beiden.
Ronon trat gegen das Kraftfeld.
„Hey, aufwachen, oder ich komm rein.“
Der Häftling aber sah nur kurz auf, bevor er desinteressiert wegsah, was Allert ziemlich auf die Palme brachte.
„Hey Grünarsch, wir reden mit dir, also sag uns, was es mit diesen Käfern auf sich hat, oder du wirst diesen Tag verfluchen.“
Der Wraith blinzelte ihn an.
„Ich glaube kaum, dass ich etwas mitteilen sollte, welches dein unterlegender Verstand auch nur annährend begreifen kann.“
Allert blickte erst zu Ronon, danach wieder auf den Wraith.
„Dann sollte ich dir sagen, dass mein Kumpel hier ein Runner war und sich dafür bei dir sehr erkenntlich zeigen will.“
Jetzt stand der Gefangene auf.
„Ja, ich erkenne dich, du bist Ronon Dex von dieser primitiven Welt im Alus Sektor und seit einigen Jahren auf der Flucht“
Ronon wurde so sauer, wie über seine geliebte und untergegangene Welt geredet wurde, dass er dicht an das Kraftfeld ging.
„Wenn diese Unterredung vorüber ist, werden wir die Jagd wieder aufnehmen, aber dann hast du einen Sender, im Rücken.
Und es wird mir sehr eine große Befriedigung sein, wenn ich dir diesen dann auch persönlich entfernen darf.“
Der Wraith grinste.
„So weit wird es nicht kommen, denn ich bin für euch viel zu wertvoll, als das ihr mich dafür opfern würdet.“
Ronon schlug gegen das Kraftfeld, ignorierte dabei seine Schmerzen.
„Sei dir nicht zu sicher.“
Danach gingen die Erdlinge und der Sateder wieder, ließen einen Wraith, der an seine eigene Überlegenheit fest glaubte, zurück.

Woolsey und McKay, die das alles aus einem Kontrollraum mit ansahen, waren über derartige Worte nicht begeistert.
„Doktor, ich glaube, dass es keine gute Idee ist, wenn Mister Dex weiterhin mit dem Häftling allein gelassen wird.“
Rodney war teilweise der gleichen Meinung.
„Ja, aber bedenken sie auch, dass Ronon von diesen Dingern über Jahre hin, wie eine Trophäe gejagt wurde.“
Woolsey sah ihn an.
„Doktor McKay, ich glaube kaum, dass meine Vorgesetzten es tolerieren, wenn hier jemand zu Schaden kommt.
Egal, aus welchen Motiven auch immer, wir werden uns in diesem Fall ganz genau an die uns gegebenen Vorschriften halten.“
McKay sah den Bürokraten auf eine seltsame Weise, da er einerseits ebenso dachte, dann aber auch wieder wie Ronon.


In den Katakomben:

Sheppard kam mit seinem Team recht schnell voran, da sie auf keinerlei Hindernisse trafen, den Weg zum Kontrollraum schnell fanden.
Er war im typischen Antikerdesign gehalten, an den Wänden standen Konsolen, in Bronze gehalten, mit Kristallplatten.
Dr. Beermann wollte gerade seinen Laptop anschließen, aber kam nicht in das Betriebssystem der Anlage.
„Keine Ahnung, was das hier ist, aber komm nicht rein, es könnte sein, dass die Energiequelle der Anlage erschöpft ist.“
Sheppard ging zu ihm.
„Zeigen sie mal her.“
Dabei berührte der Lt. Col. unabsichtlich die Hauptkonsole, wodurch diese aktiviert wurde, so wie der ganze Raum.
Nachdem das Licht angegangen war, sahen alle ungläubig auf John, während Beermann eine passende Antwort hatte.
„Ich glaube, dass die Wettkasse geschlossen werden kann.“
Sheppard wollte es erst selbst nicht glauben.
„Ist ja cool, jetzt echt?“
Gunnery Sergeant Wright stupste ihn leicht an.
„Oder gehören sie etwa zu den letzten Antikischen Nachkommen, nach denen das STK schon all die Jahre sucht?“
Alle mussten sich ein Lachen verkneifen, während John wie ein Idiot dastand.
„Wohl eher nicht, Gunny.“
Im selben Moment kam eine Meldung vom zweiten Team herein, dass von Captain Kleinman geführt wurde.
„Sir, wir haben die Energieversorgung gefunden und so ein Gerät, dass dem von Dr. Jackson beschriebenen Potenziamodul entspricht.“
John war erfreut.
„Das ist doch schon mal was.“
Doch die weibliche Marine hatte auch eine schlechte Nachricht.
„Ja Sir, aber zu unserem Bedauern ist es nur noch zu etwa 20% geladen, aber das können wir hier nicht genau feststellen.
Allerdings bin kein Spezialist dafür, ist schließlich das erste Modul, dass ich persönlich zu sehen bekomme.“
Teyla sprach ebenfalls.
„Woher wissen sie denn soviel über dieses Potenzia, wenn sie es noch nie selbst zu Gesicht bekommen haben?“
Die Antwort kam prompt, aber von Dr. Beermann.
„Daniel Jackson hatte kurz vor der Schlacht eine Meldung an alle Schiffe geschickt, in denen er die Lage erklärte.
Und da Daniel schon immer etwas…nun ausführlicher war, konnten wir daraus viele äußerst nützliche Dinge mitnehmen.“
Teyla hackte nach.
„Und warum hat er so eine lange Nachricht na eure ganze Flotte geschickt?“
Diesmal antwortet ihr John.
„War als letzte Sicherung gedacht, falls es ST 1 nicht schaffen sollte, könnten die anderen Einheiten weitermachen.“
Da kam die nächste Meldung herein.
„Colonel Sheppard, wir haben hier seltsame Objekte gefunden, die sollten sie vielleicht mal selbst ansehen.“
John und das Team gingen los, mussten dafür aber einige Ebenen nach unten steigen, da die Objekte in einem Hangar standen

Etwa fünf Minuten später kamen sie an, sahen zwei Gegenstände, die zuerst wie überlange Mülltonnen aussahen.
John sah sich an.
„Wollen sie mir sagen, dass das da Flugzeuge der Antiker sind, die sehen eher nach modernen Kunstwerken aus.“
Kleinmann schüttelte den Kopf.
„Ich weiß es nicht Sir, wir haben sie nur entdeckt, konnten aber weder die Funktion, noch die Öffnung herausfinden.“
John sah sich etwas um, da er die Luke zuerst an einer der Seiten vermutete, aber dann doch am Heck fand.
Nachdem er im Cockpit saß, blickte er erstmal um, da sich die Scheinwerfer aktivierten und den ganzen Raum erhellten.
Der Hangar war allerdings größer, was darauf schließen ließ, dass es sich einst um eine größere Kolonie handelte.
Doch es standen nur zwei dieser Schiffe hier, als sich Beermann wieder aufgeregt über Funk meldete.
„Colonel, wir sind hier in einer zivilen Kolonie der Antiker, die im Krieg gegen die Wraith schnell geräumt wurde.
Die Schiffe, die sie da unten gefunden haben, gehörten praktisch zum Fuhrpark der Kolonie und haben viele Funktionen.
Die Antiker nannten sie Astria Porta Narvis, was genau übersetzt soviel wie Sternentor Schiff bedeutet.“
John war jetzt ganz hellhörig.
„So werden wir sie nicht nennen, aber können sie mir auch sagen, welche Funktionen diese Flieger genau haben?“
Beermann brauchte eine Sekunde.
„Nun, sie wurden dazu konzipiert, um sowohl im All, als auch durch das Sternentor fliegen zu können.
Als der Krieg gegen die Wraith begann, hat man die Flieger mit einem Lenkwaffensystem, dass als Drohnen bezeichnet wird, aufgerüstet.
Sie können sich zudem tarnen und haben starke Schutzschilde, aber davon ist dann auch nur eines verfügbar.“
Teyla hatte mitgehört, aber verstand das letzte nicht.
„Was meinen sie, dass nur eines verfügbar ist?“
Beermann war schnell, mit der Antwort.
„Nun, in der Datenbank, die nicht mal wirklich verschlüsselt ist, steht, dass der Generator im Schiff entweder eine Tarnung oder einen Schild erzeugt.
Es ist nicht möglich, beides gleichzeitig zu nutzen, um das Ding umzuprogrammieren, dafür bin ich nun echt nicht qualifiziert.“
John hatte genug gehört.
„Na schön, packen wir ein, was wir brauchen und dann schnell weg hier, ich will hier nicht noch Wochen verbringen.“
Von der Hoover kamen weitere Trupps nach unten, die den Auftrag hatten, möglichst viele Sätze der Datenbank zu überspielen.
Außerdem wollte man die Lanteanischen Gleiter mitnehmen, wie natürlich auch das Potenzia Modul und andere Kleinigkeiten.


Atlantis, Medizinische Station:

Richard Woolsey stand über dem OP Saal, sah sich aus einer Plattform an, wie die Ärzte alles versuchten, um O´Neill zu retten.
In den letzten beiden Stunden mussten die Mediziner ihr gesamtes Wissen aufbringen, aber nichts sollte sich hilfreich erweisen.
Im Moment war Dr. Anja Heinrich gerade dabei, mit einem Lötkolben den Panzer des Käfers weg zu brennen.
Es war ein verzweifelter Versuch, aber im Grunde schon die letzte Methode, die sie bisher noch nicht versucht hatten.
Doc Heinrich hielt den Kolben, leicht verkrampft, direkt über die Wachslinien, im Glauben, sie würden aufbrechen.
„Komm schon, brich auf.“
Doch die Hitze bewirkte genau das Gegenteil, da der Käfer sich wieder angegriffen fühlte, so den Druck auf Jack verstärkte.
„Abbrechen, er erwürgt ihn fast.“
Als der Lötkolben abgestellt wurde, ließ auch der Käfer wieder mit seinem Druck nach, aber die Ärzte wussten nicht mehr weiter.
Zu allem Übel meldete sich auch noch Woolsey.
„Doktor Heinrich, haben sie denn keine Alternativen mehr, was sie noch versuchen können, oder ist alle Hoffnung verloren?“
Sie dachte kurz nach.
„Na ja, wir könnten es noch mit Säuren oder Laugen versuchen, aber ich müsste wohl beim ersten Mal gleich, die richtige Subtanz und Dosis haben.“
Woolsey nickte bedächtig, als Allert den Raum betrat, ziemlich entschlossen auf den Leiter der Expedition zuging.
„Mister Woolsey, ich muss jetzt sofort mit ihnen reden, es geht darum, Colonel O´Neill das Leben zu retten.“
Beide setzten sich.
„Dann erzählen sie mal, Oberstleutnant.“
Ernst holte noch einmal tief Luft.
„Sir, ich habe mit dem Wraith geredet und er weiß genau, wie wir den Colonel retten können, aber er weigert sich, es zu sagen.
Ich bitte sie deswegen darum, mit Ronon und ein paar Marines dafür zu sorgen, dass er seine Informationen Preis gibt.“
Woolsey sprang sehr schnell auf.
„Wenn sie von mir eine Erlaubnis haben wollen, einen Gefangenen zu foltern, dann ist meine Antwort eindeutig nein.
Wir werden nicht gegen Recht und Gesetzt verstoßen und schon gar nicht gegen die Genfer Konventionen.“
Allert hatte die Antwort wohl schon erwartet.
„Bei allem Respekt, die diese Gesetzte wurden gemacht, um Menschen zu schützen und nicht derartige Bestien.“
Woolsey ließ aber nicht beirren.
„Meine Entscheidung steht fest und ich hoffe, dass sie sich daran halten, war das verständlich genug gewesen?“
Allert nickte und verließ den Raum, auf dem Korridor griff er dann zu seinem Funkgerät, um seine Teammitglieder zu rufen.
„Ronon, McKay, wir müssen Plan B nehmen, sagen sie Sergeant Freyt bescheid, dass er mit zwei Mann zur Brig kommen soll.“
Allert lief jetzt schon fast zur nächsten Transporterkammer, da es jetzt um Zeit, die das Leben des Colonel war, ging.


USS Hoover:

Die beiden Latheanischen Schiffe wurden von Colonel Sheppard in zwei Flügen auf das US Air Force Schiff gebracht.
Er war anscheinend der einzige an Bord er Hoover, der über das Antikergen verfügte, was ihm Anerkennung und Neid einbrachte.
Und derzeit war er mit Teyla im Hangar, wo er die beiden Schiffe bestaunte, denen er den Namen Tadpols gab.
„Glauben sie mir Teyla, ich kenne eine Menge Kampfpiloten, die wirklich gerne so ein cooles Ding fliegen würden.“
Sie lächelte ihn an.
„Und was würden diese Menschen sagen, wenn sie wüsten, dass sie nun der erste sind, der ein solches Schiff fliegt?“
Er zog die Augenbrauen leicht hoch.
„Würden vor Neid im Boden versinken und nicht mehr hochkommen.“
Teyla blickte leicht verlegen zu Boden.
„Wo wir grade dabei sind, ich bin wirklich froh, dass ich und meine Leute auf ihr Raumschiff gekommen sind.
Ich habe hier so viele Dinge über die Vorfahren, die sie Antiker nennen, gelernt, dass ich für immer dankbar bin.“
John grinste sie an.
„Wenn sie wirklich so dankbar sind, können sie mir aus der Kombüse ein Truthahnsandwich und frischen Kaffee holen.“
Sie lächelte und ging eilig, da sie sich mit dem Lieutenant Colonel auf jeden Fall gut stellen wollte, ihn auch sehr mochte.

Auf der Brücke hingegen wandte sich Caldwell an seinen Steuermann, da er den Planeten verlassen wollte.
„Captain, öffnen sie ein Hyperraumfenster und bringen sie uns rein, sonst sind wir morgen noch hier.“
Der Überlichtzugang öffnete sich und ließ die Hoover wieder auf alten Kurs gehen, was die Sensoren ebenfalls bemerkten.
„Colonel Caldwell, wir haben wieder die beiden Wraith Hiveschiffe auf dem Radar, sie sind am Rand der Erfassung.“
Der Colonel nickte kräftig.
„Gut, sorgen sie dafür, dass der Abstand konstant hoch bleibt, ich habe keine Lust, dass die uns noch eine Falle stellen.“
Der Offizier bestätigte und ließ das Irdische Schiff weiterhin ruhig durch die Subraumlevel des Hyperraumes gleiten.


Atlantis:

Gerade als Dr. Anja Heinrich schon am verzweifeln war, da sie den Käfer nicht vom Hals des Colonels bekam, ging Allert zu ihr.
Sie war nicht im Operationssaal, sondern saß davor, um ihre Gedanken zu ordnen, vielleicht noch die rettende Idee zu bekommen.
„Hey Fr. Doktor, wie wäre es, wenn sie dieses Mistvieh einfach mal mit Salzwasser von oben bis unten bespitzen?“
Sie sah ihn geknickt an.
„Und sie glauben, dass ein Wesen, welches noch nicht einmal vor Feuer zurück weicht, sich von Wasser mit Kochsalz beeindrucken lässt?“
Allert setzte sich zu ihr.
„Sehen wir es mal so, eine groteske Fee, die einem bizarrem Alptraum entsprungen ist, hat es mir geflüstert.“
Heinrich begann zu verstehen.
„Sie haben doch nicht…“
Der Oberstleutnant unterbrach sie, augenzwinkernd.
„Aber Frau Doktor, wo denken sie denn nur hin, ich würde doch nie etwas tun, das ich selbst nicht moralisch vertreten kann.“
Sie verstand auf der Stelle.
„Einverstanden, ich habe die Heilung entdeckt, aber was soll ich Woolsey sagen, wenn es zu fragen kommen sollte?
Sie müssen wissen, dass ich keine gute Lügnerin bin und jemand wie Woolsey konnte ich erst recht nichts vormachen.“
Ernst Allert fand das komisch.
„Sie sind eine Frau und wollen mir sagen, dass sie noch nie gelogen haben, dass kann ich nur schwer glauben?“
Sie aber gab ihm nur einen kleinen Schlag in die Seite.
„Ich muss jetzt in den OP und „meine“ geniale Idee umsetzen, um ihren Kommandanten das Leben zu retten.“
Er grinste und wartete vor der Tür, da es ja nicht lange dauern sollte, bis der Eingriff Erfolg haben sollte.

Keine 20 Minuten später stand Doc Heinrich bei Woolsey, der ihr im Beisein von Allert ganz aufrichtig gratulieren wollte.
„Frau Doktor, ich weiß noch gar nicht, was ich zu ihrer Leistung sagen soll, dass war einfach nur fantastisch.“
Danach sah sie Allert leicht verschmilzt an.
„Und wenn mir nicht eingefallen wäre, dass viele Käferarten nicht gut auf gelöstes Kochsalz reagieren, sehe es jetzt anders aus.“
Woolsey gab ihr die Hand.
„Ich weiß gar nicht, wie sehr Colonel O´Neill und ich ihnen danken sollen, dass sie diese für uns schwere Krise gemeistert haben.“
Dr. Heinrich nickte und ging, während Allert zur Scheibe ging und den Colonel, der sich eben noch erholte, ansah.
Er dachte noch einmal kurz nach und war mit seiner Entscheidung auch jetzt noch absolut und ohne Reue, einverstanden.


1 Stunde zuvor, auf dem Korridor:

Allert funkte Dr. McKay an, der in seinem Labor wartete, wie sich Woolsey nun entscheiden würde.
„Rodney, ich habe diesen Bürokraten leider nicht umstimmen können, wir werden jetzt Plan B anwenden.“
McKay war dabei ziemlich nervös.
„Und sie sind sicher, dass das nicht rauskommen wird, ich glaube kaum, dass Woolsey sich so leicht täuschen lässt?“
Ernst Allert beruhigte ihn aber.
„Keine Angst Doc, falls doch was durchsickern sollte, nehme ich das auf meine Kappe und sage, ich hätte sie gedrängt.“
Das stellte den Kanadier dann zufrieden.
„Einverstanden, sie haben mich mit einem Knüppel bedroht und gesagt…“
Allert unterbrach ihn.
„Keine Zeit für Diskussionen, oder hätte ich mich etwa an Carter wenden sollen, könnte ja sein, dass sie doch klüger ist, als sie Rodney.“
Das sich McKay natürlich nicht gefallen, rasend schnell gab er die nötigen Befehle in seinem Laptop ein.
Das Kamerabild in der Brig ging in eine Schleife der letzten 10 Minuten über, allerdings lief dabei der reguläre Timecode weiter.

Weitere fünf Minuten später standen Allert, Ronon und drei Marines vor dem Kraftfeld, das den Wraith zurückhielt.
Allert trat einen Schritt vor, um dem Wraith die letzte Chance zu geben, doch noch freiwillig zu reden.
„Hör zu, wir bluffen nicht und haben auch keine Angst, dir Schmerzen zuzufügen, aber ich gebe dir noch eine Chance.“
Der Wraith verhöhnte ihn.
„Du versuchst mich zu täuschen, denn keiner von hat den Mut, zu mir rein zukommen und mir gegenüber zutreten.“
Da ging der Deutschen Obertleutnant zu der Schalttafel und deaktivierte den Schutzschild, bevor er die Tür öffnete.
„Marines aufgepasst…“
Kaum öffnete sich die Tür, stürmte der Wraith auf die vier Menschen zu, wurde aber zugleich von drei Tasern getroffen.
Er fiel auf den Boden und krampfte leicht, während die Marine seine Hände auf dem Rücken fesselten.
Danach wurde er auf die Knie gezwungen und Ronon kam heran.
„Sag mir, wie ich die diesen Käfer entferne.“
Der Wraith lachte aber nur.
„Da musst du mir schon mehr Schmerzen zufügen.“
Als er das hörte, schlug der Sateder dreimal mit stärkster Kraft auf den Kopf des Wraith ein, dessen Stirn zweimal aufplatzte.
Allert beugte sich zu Ronon, sprach ihm ins Ohr.
„Bitte schlagen sie nicht zu oft auf seinen Kopf ein, sonst verreckt der noch, bevor er was uns was sagen kann.“
Ronon verstand und warf den Wraith auf den Rücken, begann damit, ihm langsam, aber stetig die Knochen zu brechen.

20 Minuten später hatten sie von dem Gefangenen, was sie brauchten und gingen in Richtung der Krankenstation.
Der Wraith blieb, voller Wut, aber auch Peinlich berührt wegen seiner Niederlage, in der Brig zurück.
Die Wunden heilten nur langsam, da er schon länger keine Nahrung mehr zu sich nahm, aber sie heilten…
Kapitel 5 by Atlan
1.05 Eine Überraschung jagt die nächste
von Atlan




Die USS Hoover verließ den Hyperraum direkt in einem großen Asteroidenfeld, der Teil eines größeren Sonnensystems war. Colonel Caldwell stand von seinem Kommandantenstuhl auf, sah aus dem Fenster und dann fragend zu seinem Ersten Offizier. „John, warum sind wir gerade aus dem Hyperraum gefallen?“
Sheppard schüttelte nur unwissend den Kopf und tippte auf seiner Konsole herum.
„Keine Ahnung Sir. Alles lief gut, der Hyperantrieb hat funktioniert, aber aus irgend einem Grund, sind wir aus dem Hyperraum gefallen.“
Caldwell sah zum Radaroffizier. „Irgendetwas?“
Der Angesprochene, Secound Lieutenant Frank Burns, sah auf seine Bildschirme und Sensoren. „Nein Sir, nichts. Entweder, da ist nichts, oder unsere Sensoren bemerken es nicht.“ Caldwell überlegte kurz. „XO, versuchen sie wieder ein Hyperraumfenster zu öffnen.“
John gab den Befehl in seine Konsole ein, jedoch gab es nur einen Warnton und er schüttelte erneut den Kopf. „Der Hyperantrieb lässt sich nicht aktivieren.“

Im Brückenhintergrund machte sich unter der Besatzung ein wildes Getuschel breit.
Alle waren nicht gerade beigeistert darüber, nicht mehr in den Hyperraum springen zu können. Denn so konnte man schließlich auch nicht weiterreisen und wäre hier, nur mit Sublichtaggregaten, gestrandet. Caldwell lies sich auf seinen Kommandantenstuhl sinken. „Wir sollten erst mal herausfinden, wo wir sind. Radaroffizier?“
Lieutenant Burns bestätigte den Befehl. „Schalte die Sensoren um auf Langstrecke. Das wird etwa eine Minute dauern, bevor wir Resultate kriegen.“

Eine Minute lang, war es still auf der Brücke, bis Burns schließlich ein „Okay, ich habs“, ausstieß.
„Und?“, fragte John. Burns antwortete: „Die Scans zeigen eine Energiequelle, auf dem vierten Planeten des Systems an.“
„Art der Quelle?“, fragte Caldwell
„Unbekannt.“, erwiderte Burns nur. „Auf jeden Fall extrem stark.“
„Gut, das sehen wir uns an.“, meinte Caldwell plötzlich. Er aktivierte mit einem Knopf an seinem Stuhl das Intercom. „Hier Colonel Caldwell. Wir gehen auf Defcon 2.“ Dann schaltete er wieder ab und befahl dem Waffenoffizier, Captain Dave Kleinman: „Schilde hoch.“
„Schilde sind hoch.“, bestätigte Kleinman.
„Gut, dann werden wir jetzt den Planeten anfliegen, um alles aufzuklären.“, beschloss Caldwell und sah dann zu John. „Sublichttriebwerke auf Militärgeschwindigkeit.“
„Ja Sir.“, meinte John nur und gab die Befehle in die Konsole ein.

Noch während die Hoover beschleunigte, fuhren auf dem Vierten Planeten automatisch die Computersysteme hoch. Der Annäherungsalarm war aktiviert worden.


Auf Atlantis:


Rodney McKay und Ernst Allert waren, mit AR-4 der 82th US Airborne Division als Eskorte (Jack hatte auf "seine" Leute bestanden), in einem unerforschten Bereich der Stadt, ganz unten im zentralen Turm unterwegs. Dieser war bis vor zwei Tagen überflutet gewesen und mehrere Wochen lang, von Pionieren der Bundeswehr, leergepumpt werden müssen.

Ernst verstand sich sehr gut mit 2nd Lieutenant Jay Andrews, dem Anführer des Teams. Gerade erzählte er von der letzten Mission von AR-1.
„Wir waren also auf diesem Planet mit all den Kindern.“, meinte Ernst.
„Der mit dieser EM-Feldmaschine?“, fragte Lieutenant Andrews.
Ernst nickte. „Ja und am Ende, als wir gehen wollten, hatten die Kinder McKay eine „furchterregende“ Kriegsbemalung verpasst.“
Er lachte los und die Fallschirmjäger stimmten mit ein. Nur Rodney blickte finster drein. „Ich hab diese Blagen schon immer gehasst. Ich kann nur hoffen, dass meine Kleine nicht auch mal so ein Drecksbalg wird...“, murmelte er.
"Deswegen besuchen sie sicher auch nie ihre Schwester.", meinte Ernst gelangweilt.
"Das geht nur mich was an.", konnterte der Kanadier.

Rodney ging einige Schritte vor und sah deshalb auch als erster eine geschlossene Tür.
Er betätigte den Türsensor. Anscheinend funktionierte der Öffnungsmechanismus nicht mehr. Rodney wand sich an seine Begleiter.
„Hey, GI‘s! Ich brauch mal nen wenig hirnlose Muskelkraft!"
Andrews und Ernst gingen zur Tür, jeder auf eine Seite. „Bei Drei.“, meinte Ernst und legte die Hände auf eine Türhälfte, der Lieutenant seine auf die Andere. „Drei.“
Mit ein wenig Kraftaufwand, schoben die beiden Offiziere die Tür auf.

Dann betrat Rodney als Erster das Labor, die Taschenlampe gezückt. Es war ziemlich alt und heruntergekommen, schien allerdings nicht zerstört worden zu sein. An einer Seite des Raums, stand eine der üblichen Antikerkonsolen, achteckig und in einem bronzenen Ton gehalten, davor ein großer Bildschirm. Während Rodney sich noch im Raum umsah, ging einer der Soldaten von AR-4, Sergeant Wayne McInteyre, auf die Konsole zu. Plötzlich aktivierte sie sich und auch im ganzen Raum, ging Licht an.

Rodney drehte sich sofort zu Sergeant McInteyre. „Hey, nichts anfassen! Alles was ihr Stoppelköpfe sonst anfasst verwandelt sich in Hundescheiße!“
„Ich hab nichts angefasst.“, meinte der Sergeant nur genvert. „Ist von selbst angegangen.“
„Dann haben sie wohl das Gen.“, meinte Ernst und machte seine Taschenlampe aus, die jetzt unnütz war.
„Warum hat das keiner rausgefunden?“, meinte Rodney nur wütend in seinem "Alle außer mir sind inkompetent"-Tonfall. „So viel dazu, dass jedes Expeditionsmitglied vor dem Start, noch mal zusätzlich aufs Gen überprüft werden sollte.“
„Sie sind doch nur sauer, dass Doc Heinrich noch nicht die Gentherapie freigegeben hat.“, sagte Ernst beiläufig, während er sich umsah.
„Hey, wir brauchen so viele Leute, wie möglich mit dem Gen. Diese Frau ist einfach zu vorsichtig.“
„Sie wollen doch nur das Gen haben.“, merkte Andrews schnippisch an.

Rodney antwortete darauf nicht, sondern untersuchte die Konsole, nachdem er grob mit dem Raum fertig war, der sonst nichts enthielt. „Das muss zwar noch untersucht werden“, begann Rodney und stöpselte den Adapter von seinem Tablet-PC in einen freien Platz auf der Konsole ein. „Aber ich glaube, dass das hier einer der ältesten Räume von Atlantis sein könnte.“
„Und wofür wurde der genützt?“, fragte einer der Amerikaner.
Rodney rollte nur mit den Augen. „Das will ich ja grad herausfinden, also schön die Klappe halten.“
McInteyre sah Rodney an der Konsole hantieren. „Brauchen sie nicht das Gen?“
„Nein, weil die meisten der Antikergeräte nach den Jahrtausenden nur neu initialisiert werden mussten. Andere Geräte, wie der Drohnenstuhl oder die Jumper müssen von Leute mit dem Antigergen bedient werden.“, sagte Rodney stark genervt. Dann kam er zum Thema zurück. „Das sieht recht interessant aus... Also die Konsole ist älter als Atlantis. Der technologische Stand entspricht eher dem der Goa‘Uld, also in etwa der allerfrühsten Antikertechnologie, die wir kennen.“

„Was wieder einmal beweist, dass die Goas all ihre Technologie von den ach so schlampigen Antikern haben. Die sich nie wirklich die Mühe gemacht haben, alles wegzuräumen.“, kam der übliche Kommentar von Ernst Allert. Rodney hatte indes die Konsole aktiviert, die jedoch noch hochfuhr, bevor sie betriebsbereit war.
„Oh Gott. Das Betriebssystem ist furchtbar...“, begann der Kanadier, wurde aber von Ernst unterbrochen: „Ja, ja und wie gut, dass sie sich noch an DOS erinnern.
Rodney, den Witz erzählen sie seit 7 Jahren.“
"Und wenn sie mich den jemals zu Ende erzählen ließen, dann wäre er auch witzig", konterte Rodney. Leicht säuerlich, widmete er sich wieder der Konsole.


Die Hoover hatte indes Kurz auf den vierten Planeten gesetzt und als Vorsichtsmaßnahme, die Schutzschilde hochgefahren. Das war das Glück der Crew, den plötzlich wurde das Schiff aus den Asteroiden heraus beschossen. Es waren kurze, aber schnelle, hellgelbe Energiestöße, die in schnellen Intervallen kamen.

Auf der Brücke explodierten Leitungen und die Besatzung wurde stark durchgeschüttelt. „Schilde fallen unter 50%!“, meldete Kleinman.
„Sofort weg hier!“, befahl Caldwell und hatte Mühe, sich festzuhalten.
„Sheppard, Energiereserven direkt in den Antrieb leiten und 180 Grad Wende!“
„Wird eingeleitet.“, meinte John und gab die notwendigen Befehle ein.
Im selben Moment, fielen die Schilde auf 38%. Sofort flammten die Sublichtaggregate der Hoover noch stärker auf und das Schiff wendete in beeindruckender Geschwindigkeit. Genau in dem Moment, indem John das Schiff gewendet hatte, hörten die Geschütze auf zu feuern.

Caldwell konnte sich darauf keinen Reim machen. „Was zum Teufel?“
„Ich hab jetzt die Sensorauswertung.“, rief Lieutenant Burns. „Kleine Satelliten, die in den Felsen stecken. Das hat uns angegriffen. Die Asteroiden sind so angeordnet, dass sie als eine große, natürliche Deckung dienen. Ich hab etwa 60 Satelliten entdeckt, es könnten noch mehr sein.“
„Gibt es irgend einen toten Winkel?“, fragte Caldwell.
„Nein Sir.“, meinte Burns nur. „Kein Durchkommen möglich. Die sind einfach perfekt angeordnet.“
„Wir müssen aber da durch, sonst haben wir keinen Hyperantrieb...“

„Und wie wärs, wenn wir eine der Tadpoles benutzen?“, kam eine Idee von John.
Damit meinte er die beiden Antikerjumper, welche er Tadpole, das englische Wort für Kaulquappe, getauft hatte, auf Grund ihrer Größe. „Die haben einen Tarngenerator und dürften von den Sensoren sicher nicht geortet werden.“
Caldwell nickte. „Gut, einverstanden. Schnappen sie sich ein Team Marines und fliegen sie den Planeten an.“
John nickte und betätigte das Intercom. „Teyla, bitte sofort in den Backbordhangar.
Gunny Wright, Sie und ihr Team melden sich ebenfalls im Backbordhangar. Beeilung bitte.“
Dann verließ er die Brücke und machte sich auf zum Backbordhangar.


Atlantis:

Während Rodney noch dabei war, sich einen Überblick zu verschaffen, betraten Colonel O‘Neill und Ronon das Labor.
„Hey.“, meinte Ernst zur Begrüßung. Er war alleine mit Rodney hier, nachdem er AR-4 weggeschickt hatte. „Was führt sie beide denn her?“
Jack zuckte mit den Schultern. „Die Langeweile. Nachdem wir vorhin recht früh auf dem Schießstand fertig waren.“
„Und das Ergebnis?“, fragte Ernst interessiert.
„Ich konnte Ronon davon überzeugen, demnächst wenigstens ne Taktikweste zu tragen und zusätzlich zu seiner Knarre noch ne MK23.“
„Wiederwillig.“, fügte Ronon hinzu, zückte seine Energiepistole, lies sie um seinen Zeigefinger rotieren und lies sie wieder ins Holster fahren. "Mehr hab ich nie gebraucht."
„Und was ist hier los?“, fragte Ronon und sah sich um.
„Das versucht McKay grad rauszukriegen.“, meinte Ernst.
„Ich musste ihn fast schon zur Arbeit zwingen.“

„Weil das hier auch langweilig ist.“, meinte Rodney. „Hier gibt’s nun wirklich nichts neues und interessantes.
Nur uralte Technologie.“
„Und warum genau langweilig?“, fragte Jack.
Rodney deutete auf die Konsole.
„Der Kasten ist Schrott. Atlantis ist knapp 5,6 Millionen Jahre alt, diese Konsole schon weit über 31 Millionen Jahre.“
„Wie alt sind dann erst die Antiker.“, kam es von Ronon, den das Alter schon sehr beeindruckte.
„Ist noch unbekannt.“, meinte Ernst. „Aber das älteste Stargate, was wir gefunden haben, das Zweite der Erde, ist 54 Millionen Jahre alt. Und wenn man bedenkt, dass sie davor erst mal den Stand erreichen mussten, um Tore zu entwickeln....“
„Wow.“, meinte Ronon nur. „Das nenn ich alt.“

„Ja und deshalb ist das Arbeit für einen Archäologen und nicht für einen Physiker.“, meinte McKay ungehalten. „Ich werd woanders gebraucht und kann meine Zeit nicht mit dieser Antiquität verschwenden.“
„Rodney, ihre Bescheidenheit grenzt mal wieder an ein Wunder.“, meinte Jack.
Da fuhr die Konsole plötzlich rasch hoch.
„Was ist los?“, fragte Ronon. Rodney tippte auf seinem Tablet-PC herum. „Anscheinend hab ich die Energiezufuhr aktiviert. Die Konsole scheint ihre eigene Energiequelle zu haben. Vermutlich eine Naquadazelle. Geben sie mir ein paar Sekunden...“


John war indes mit Tadpole 1, Teyla, einem Archäologen namens Beermann und Gunnery Sergeant Anne Wright samt Einsatzteam, gestartet. Im Tarnmodus hatten sie die Asteroiden durchquert und waren auch nicht beschossen worden.
„Das lief ja schon mal gut.“, meinte Wright.
John konzentrierte sich aufs fliegen, da der Planet immer näher kam. „Ich scanne den Planeten.“
Er rief das Head-Up Display auf, auf welchem die Sensordaten erschienen. „Der Planet ist eine Felswüste, mit nur einem Gebäude.“, informierte er die Anderen. „Es gibt auch ein Stargate, aber das ist im Orbit.“
„Dann war mein Volk noch nie hier.“, meinte Teyla.

Da meldete sich Colonel Caldwell über Funk. „Sie sollten sich mit der Landung etwas beeilen und den Grund für unsere Hyperantriebsstörungen finden.“, kam es vom Colonel.
„Die Sensoren melden Wraithschiffe. Der Größe und Umrissen nach, falls Teylas Beschreibung stimmt, ein Basisschiff das von zwei Kreuzern begleitet wird. Vermutliche Ankunft in drei Stunden, plus minus 10 Minuten.“
„Verstanden Colonel, wir beeilen uns und halten nicht mal im Duty Free.“, antwortete John und setzte Kurs auf die Atmosphäre des Planeten.
„Was ist ein Duty Free?“, fragte Teyla verwirrt.
„Erklär ich ihnen später.“, meinte John nur und landete Tadpole 1.

Die Entfernung zum Gebäude war nur etwa 100 Meter, jedoch tobte ein starker Sandsturm. Nichts wirklich gefährliches, schränkte er dennoch die Sicht ein und lies John und sein Team nur langsam vorankommen. Die Halstücher tief ins Gesicht gezogen und Sonnenbrillen auf, erreichten sie erst nach 10 Minuten den Eingang des Gebäudes. John benutzte den Türsensor, ähnlich wie in Atlantis, um ihnen Zugang zu verschaffen. „Los jetzt.“, meinte er und trat als Erster ein, Teyla und die Marines folgten. Innen, konnten sie erst einmal verschnaufen.


Atlantis:

Rodney kam erstaunlich gut mit dem alten Programm der Konsole zurecht und schon nach etwa 15 Minuten Arbeit, hatte er eine Entdeckung gemacht.
„Das gibt’s doch nicht.“, meinte er.
„Was ist das jetzt für ein Gerät?“, fragten Ronon und Jack fast gleichzeitig.
„Es ist ein gewaltiger Sensor.“, meinte Rodney, fast schon strahlend, über das ganze Gesicht. Das fiel auch Ernst auf. „Oh, er kriegt wieder dieses Strahlen in den Augen, wenn es um neues Spielzeug geht.“
„Ha, ha, ha.“, lachte Rodney sarkastisch und fuhr mit seiner Erklärung fort.
„Dieser Sensor sucht nur nach ganz spezifischer Strahlung.
Mit drei Z.P... Potenziamodulen könnte man damit die ganze Galaxie nach Omnikronstrahlung absuchen.“
„Und warum denn ausgerechnet nach dieser Omnikronstrahlung?
Gibt’s nichts spannenderes da draußen?“, frage Jack, der in einer Ecke des Labors lag, die Hände hinterm Kopf verschränkt.

„Zu dem Zeitpunkt, als dieser Sensor in Betrieb war, wohl nicht.“, meinte Rodney. „Der Sensor ist gekoppelt mit einem besonderen Teil der Antiker-Datenbank.
Eine Zeitkapsel, wenn sie so wollen, damit man direkt auf die Ereignisse zugreifen kann, die damit in Zusammenhang stehen.“
„Also...?“, meinte Jack und forderte Rodney mit einer Geste auf, weiterzumachen.
„Anscheinend war Omnikronstrahlung Bestandteil der Waffentechnologie, der früheren Feinde der Antiker. Diese benutzten sie zum Beispiel für Stabwaffen, jedenfalls ihre Version davon. Und um diese Kämpfer aufzusprüren, haben die Antiker diesen Sensor entwickelt.“

„Und was ist das für ein Feind, wenn die Antiker nur deshalb diesen Sensor entwickeln.“, kam es von Jack, der ziemlich beunruhigt klang. Rodney lachte jedoch nur. „Keine Angst Colonel, der Krieg ist seit unzähligen Jahrmillionen vorbei. Da droht keine Gefahr mehr.“
„Man soll das Fell des Bären nicht verkaufen, solange man ihn nicht erlegt hat.“, rezitierte Ernst eine Binsenweißheit. „Wir wissen nicht, ob es diesen Feind noch gibt.“
„Genau.“, stimmte Ronon vor. „Wie heißt dieser Feind überhaupt?"

„Moment.“, meinte Rodney und drückte einige Knöpfe. „Ja, habs.“
„Und?“, fragte Ronon. „Spannen sie uns nicht so auf die Folter."
„Die Omnikronstrahlung kommt in den Stabwaffen der Ori vor.“, meinte Rodney und las von seinem Tablet-PC die Übersetzung ab.
„Und wer sind diese Ori?“, fragte Ernst.
„Anscheinend, waren das...“, Rodney sah überrascht auf. „Anscheinend sind die Ori eine Splitterpartei der Antiker.“
Auch Jack schien überrascht. „Das überrascht mich jetzt aber.“


Das Team um John Sheppard betrat den Kontrollraum des Gebäudes. Nun war entgültig klar, dass es sich um eine Antikereinrichtung handelte. Dr. Beermann sah sich die Aufzeichnungen an, da er die Antikersprache, grob beherrschte. Für weiteres hatte er eine Kopie der Unterlagen von Daniel Jackson.
„Okay“, begann der Archäologe. „Das Ganze war wohl ein Waffenlabor. Anscheinend wurde hier nach neuartigen Waffengattungen geforscht, um die Wraith zu besiegen. Das Resultat scheinen die Satelliten zu sein, die uns vorhin aus den Asteroiden angegriffen haben.“
„Und was ist daran so neuartig?“, fragte John interessiert. „Sahen nach Strahlenwaffen aus und daran ist nun bekanntlich, nichts neuartig.“

Beermann sah nachdenklich drein. „Ich hab nicht zu allem Zugang, dazu bräuchte ich einen Computerexperten, aber was ich einsehen kann, spricht von einer neuartigen Energieversorgung, revolutionärer, als alle bisherigen Waffen. Jedenfalls auf dem Stand von vor 10.000 Jahren. Die Satelliten haben keine eigene Energiequelle und werden deshalb von dieser Bodenstation versorgt. Die Energie dafür wird aus dem Erdkern, also aus Geothermischer Energie, bezogen und leitungslos an die Satelliten weitergeleitet.“

„Und das steht alles in den nicht verschlüsselten Bereichen?“, fragte Gunny Wright ungläublich. „Die Antiker sind wirklich nachlässlich gewesen. Kein Wunder, dass die verloren haben.“
Beermann nickte. „Ich mach dann mal weiter... Ah ja, da war ich. Die Energie wird also in einen Subraumcode umgewandelt und dann über einen Sender abgestrahlt. In Nullzeit, jedenfalls bei der Entfernung, wird die Energie wieder umgewandelt und versorgt die Satelliten. Die Nebenwirkung ist ein Subraumdämpfungsfeld im ganzen System, was uns auch am Hyperraumsprung hindert.“

Teyla erhob das Wort. „Aber warum wurden diese Technologie dann nicht weiterverfolgt, wenn sie doch anscheinend kaum Nachteile hat?“
„Erst mal, war sie noch experimentell.“, meinte Beermann. „Die Antiker verloren den Krieg und dieser Planet wurde evakuiert. Und außerdem... Drohte alles zu explodieren.“
„Zu explodieren?“, fragte John aufgebracht.
„Zu explodieren.“, bestätigte Beermann.
„Und das hätten sie uns nicht ein wenig früher sagen können?“, fragte John ein wenig gereizt.
„Hät ich wohl.“, meinte Beermann peinlich berührt. Er beugte sich wieder über den Computer. „Die ganze Einrichtung ist instabil, da sie praktisch nicht mehr ganz fertig gestellt wurde. Die Antiker standen wohl unter extremen Zeitdruck.“

„Dann schalten wir jetzt das Dämpfungsfeld ab.“, meinte John.
„Das geht nur, wenn ich auch die Waffen abschalte.“, sagte Beermann. „Außerdem bin ich dafür gar nicht qualifiziert. Ich mach so was meistens nur kaputt.“
„Tun sie es einfach.“, sagte John und sah auf die Uhr. „Uns läuft langsam die Zeit weg.“


Atlantis, Konferenzraum:

Richard Woolsey, Jack, Ernst, Ronon und Major Valentin, Sicherheitschef von Atlantis, saßen beisammen und hörten sich Rodneys Exkurs an. „Einst waren die Antiker und Ori noch vereint als eine Rasse. Da nannten sie sich die Alterraner.“, begann Rodney und las von den Daten ab, die er aus der Konsole hatte.
„Doch aus irgendeinem Grund, haben sich die beiden Gruppen zerstritten und ein Kampf zwischen Antikern und Ori entstand, ein Bürgerkrieg. Nach diesem Krieg, flohen die Antiker, aus ihrer Galaxie in die Milchstraße.“
„Was für ein Grund, war der Auslöser, für den Krieg?“, fragte Woolsey interessiert.
„Das konnte ich leider noch nicht rauskriegen.“, meinte Rodney, leicht niedergeschlagen. „Anscheinend haben die Antiker nicht gerne darüber gesprochen, ein Tabu fast schon, weil es wohl sehr beschämend war.
Außerdem war es schon 43 Millionen Jahre her, als die Zeitkapsel erstellt wurde.
Ich hab herausgefunden, dass sie später erstellt wurde, als die Konsole selbst.“

„Mal zur Antikergeschichte zurück: was passierte dann?“, fragte Valentin.
„Dazu wollt ich grad kommen.“, meinte Rodney. „Auf der Erde angekommen, bauten die Antiker dort ihre Kultur wieder auf. Im einem Zeitraum von mehr als 48 Millionen Jahre lebten sie in unserer Galaxie. Alles lief gut, man gründete die Allianz der Vier Rassen mit drei anderen aufstrebenden Völkern und dann, vor etwa 5,65 Millionen Jahren, gab es erste Anzeichen der Seuche. Die, die Antiker schließlich aus der Milchstraße nach hier vertrieb.“
„Und den Rest kennen wir ja eigentlich schon.“, meinte Jack und wand sich an Woolsey. „Ich bin dafür, dass wir den Sensor genauer untersuchen.“
Woolsey nickte zustimmend. „Damit bin ich einverstanden. Ich teile zwar Doktor McKays Meinung, dass die Ori, wie die Antiker, ausgestorben sind, aber sicher ist sicher.“

„Dann werd ich ein Team zusammenstellen, das sich damit beschäftigt.“, meinte Rodney. „Wird nur sehr schwierig und auch langwierig ohne Potenziamodule.“
„Trotzdem.“, entschied Woolsey und erhob sich. „Ich kann nur hoffen, dass das STK nicht zufällig über die Ori stolpert. Das könnte schlimm werden, wenn sie die Antiker vertreiben konnten.“
Damit löste er die Versammlung auf.


USS Hoover:

Das Wraithbasisschiff und seine Kreuzereskorte, sprangen ebenfalls, wie schon die Hoover Stunden zuvor, plötzlich aus dem Hyperraum. Das vier Kilometer lange Basisschiff, fing sofort an, Darts auszuschleusen. An die 200 Stück.

Auf der Brücke der Hoover war Defcon 1 schon lange ausgelöst worden.
Dave Kleinman sah zu seinem Kommandeur. „Colonel, soll ich ein Railgunspeerfeuer auf die Jäger legen?“
Colonel Caldwell schüttelte nachdenklich den Kopf. „Nein Captain. Wir müssen Munition sparen. Steuermann, Kurs auf die Asteroiden setzen. Mit Glück, können wir das Basisschiff hinterherlocken.“
Der Steuermann lies das Schiff direkt auf eine Ansammlung Asteroiden zufliegen und das Wraithbasisschiff, folgte ihnen.

Die Schilde der Hoover leuchteten unter den starken Treffern auf. Aber das Basisschiff, das nun ebenfalls in den Wirkungsbereich der Satelliten kam, wurde regelrecht zerfetzt. Was wohl vor allem daran lag, dass es keine Schilde hatte.
Das Waffenfeuer durchlöcherte das Basisschiff regelrecht. Aus allen Richtungen, wurde das Basisschiff beschossen, während die Hoover schon wieder aus dem Wirkungsbereich herausgeflogen war, auf die Kreuzer zu. Schließlich explodierte das Basisschiff in große und kleine Trümmer. Zum Glück für die Menschen auf der Hoover, wurde einer der Kreuzer von den Explosionswellen und den Trümmern des explodierten Schiffs, getroffen und ebenfalls zerstört. Ebenso über 50 Darts.

Die Hoover war zwar dem Waffenfeuer entkommen, was die Schilde auf 55% Leistung stabilisierte, wurde jetzt jedoch von den 150 Darts angegriffen, als ein Funkspruch von John reinkam.
„Hoover, hier Sheppard.“, meldete sich der Lieutenant Colonel. „Wir haben das Dämpfungsfeld abgeschaltet.“
„Sehr gut. Kommen sie an Bord, dann können wir in den Hyperraum.“, meinte Caldwell.
„Das empfehle ich sogar.“, meinte John. „Beermann hat nämlich eine Überlastung verursacht, was zwar das Dämpfungsfeld, nicht aber die Waffen abgeschaltet hat.“
Beermann ergriff das Wort, um sich zu verteidigen. „Ich hab ihnen doch gesagt, dass ich kein Techniker bin, sondern Archäologe und Linguist!“

Tadpole 1 enttarnte sich direkt vor dem Schild der Hoover und drang hindurch.
Kaum, war das Kleinstraumschiff im Backbordhangar gelandet, nahm die Hoover erneut Fahrt auf und bereitete sich darauf vor, in den Hyperraum zu gehen. Das Hyperraumfenster hatte sich schon geöffnet. Der Vierte Planet des Systems, explodierte Augenblicke zuvor.
Die starken Schockwellen und die riesigen Trümmer, zerstörten die zwei Monde des Planeten. Ebenso das Asteroidenfeld mit den Satelliten, aber auch den zweiten Kreuzer und die verbliebenden Jäger. Das hatten die Sensoren der Hoover gerade noch aufschnappen können, bevor das Schiff im Hyperraum verschwand.

John und Teyla kamen auf die Brücke.„Durch ihr kleines Maleur, mit dem Waffensystem, ist der Planet zerstört worden, samt aller Wraith.“, meinte der Colonel in einem Ton, von dem man nicht wusste, ob er einen tadeln wollte, oder beglückwünschen.
Teyla lächelte und freute sich. „Dann haben wir ja einen großen Sieg gegen die Wraith errungen. Ein Basisschiff und zwei Kreuzer mit tausenden von Wraith.“
Caldwell bremste sie. „Das waren die Antikerwaffen. Noch einmal, wird sich so ein Erfolg ohne Verluste, wohl nicht wiederholen lassen.“
John nickte nachdenklich. „Was die Frage aufwirft, ob es noch weitere dieser Waffen geben mag.“
„Wer weiß.“, meinte Caldwell und betätigte das Intercom. „Hier Colonel Caldwell. Wir gehen zurück auf Defcon 5. Alles wieder auf Normalposition.“
Die Hoover setzte ihre Reise durch den Hyperraum fort.



Ende der Folge
Kapitel 6 by Atlan
1.06 Wenn es kommt, dann richtig
von Atlan und Colonel Maybourne





AR 1, das Team von Colonel Jack O´Neill, musste eine Suchmission durchführen, da eine andere Einheit vermisst wurde. AR 5, unter dem Kommando von Captain Gorden Lawston war zu einer Standartmission, auf eine primitive Welt, aufgebrochen.
Es handelte sich um eine gemischte Einheit, die aus drei Amerikanern, einem Iren, sowie einer Deutschen Ingenieurin bestand.
Der letzte Funkkontakt fand vor knapp sieben Stunden statt, weswegen man sich auf Atlantis Sorgen machte.
Allerdings hatte McKay herausgefunden, dass laut der Antikerdatenbank diese Welt, die am meisten abgelegene, der Pegasusgalaxie war.
Der Planet lang dermaßen weit außen, in den Randbereichen dieser Galaxie, dass selbst die Wraith nur durch das Tor kamen, weil der Weg so weit war.
Und an diesem Tag hatte das Team zudem ein fünftes Mitglied, da Woolsey etwas Druck auf O´Neill machte.
So kam Unteroffizier Anna Hein mit, die aussah wie ein Schulmädchen, das noch ganz grün hinter den Ohren war.
Jack unterhielt sich mit hier.
„Dann sagen sie mir, warum wollen sie unbedingt in mein Team und jetzt bitte keine von den Standartsprüchen.“
Sie sah ihn aus ganz großen Augen an.
„Na ja, wie soll ich es sagen, ich wurde mit einem goldenen Löffel im Mund geboren und hab keine Lust mehr auf dieses Leben.“
Jack hackte nach.
„Wollen sie mir sagen, dass sie eines von diesen reichen Bälgern sind, denen die Lust an dem ganzen Luxus vergangen ist?“
Sie nickte bedächtig.
„Ja Colonel und wenn ich das so sagen darf, Reich ist gar kein Begriff, meine Familie gehört zu den denen, die gar keinen Überblick mehr über ihr Geld haben.“
Da mischte sich Allert ein.
„Sie können aber gleich wissen, dass das hier kein Abenteuerspielplatz ist, hier draußen liegen wir richtig im Dreck.“
Sie stimmte ihm zu.
„Keine Angst, ich will nur zeigen, dass auch ich mehr leisten kann, als im Bikini einen Drink nach dem anderen zu schlürfen.“
Da gesellte sich Ronon zu ihr.
„Dann hast du aber noch viel zu lernen, Kleines.“
Sie blickte ihn ganz schüchtern an.
„Wie meinen sie das?“
Er spielte mit seiner Waffe herum.
„Nichts für ungut, aber du kannst dich im Nahkampf keine 10 Sekunden halten, bist viel zu dürr dafür.
Du solltest erstmal einige Kilo Muskelmasse zunehmen und dann Nahkampf lernen, von mir aus auch bei mir.“
Jack nickte ihr zu.
„Also Frau Unteroffizier, noch sind sie ja zur Probe in meinem Team, aber wenn Ronon sagt, dass sie was taugen…“
Sie war natürlich auf der Stelle Feuer und Flamme, wohl auch, weil sie noch nicht ahnte, was da auf sie zukommen sollte.

Ein paar Minuten später kamen erste Anzeichen einer Stadt zum Vorschein, die aber etwas moderner aussah.
Anna drängelte sich sofort zu Rodney.
„Dr. McKay, haben sie so eine Stadt schon mal in der Milchstraße gesehen, sie waren doch auf einigen Planeten?“
Rodney verdrehte die Augen.
„Ich bin ein sehr begabter Wissenschaftler, warum sollte ich auf jede ihrer Kindlichen Fragen Antworten geben?“
Sie ging sofort ein paar Schritte zurück, während die Stadt, die in einer Talsenke lag, besser zu sehen war.
Sie sah, für die Verhältnisse der Pegasusgalaxie, ziemlich modern aus, wie auf der Erde, um 1950 herum.
Allerdings war sie auch, wie eine Mittelalterliche Stadt, mit einer komplett abschließenden Stadtmauer umgeben.
Jack sah zu Allert.
„Na, dass beste, was wir bisher zu Gesicht bekommen haben, was meinen sie, wie viele da unten leben?“
Allert wog noch ab.
„Einwohnerzahl, ach das ist immer so schwer zu schätzen, ab ich würde mal sagen 40.000, vielleicht 45.000 Menschen.“
Ronon sprach beide an.
„Ich habe zuletzt auf Sateda eine so große Stadt gesehen und zwar unsere Hauptstadt, in der lebten etwa 80.000 Menschen.“
Rodney hatte auch noch ein paar Worte übrig.
„Auch wenn die da sicher 50 Jahre hinter uns liegen, ein Blick kann nicht schaden, ich könnte eventuell Ersatzteile für uns finden.“
Das Team brauchte ungefähr eine halbe Stunde, bis sie den Eingang zum Stadttor erreichten, der stark bewacht wurde.

Das Stadttor sah aus wie ein Militärischer Stützpunkt auf der Erde, da es hier zwei Schranken und Straßensperren gab.
Außerdem standen hier zehn Wachsoldaten, die wie Amerikanische GIs im zweiten Weltkrieg gekleidet waren.
Sie trugen beige Uniformen mit Stahlhelmen, hatten dazu ein alle ein Karabinergewehr und Automatik Pistolen als Waffen.
Einer der Soldaten kam auf das Team zu.
„Fremde, bleiben sie stehen.“
Jack sah zu Allert.
„Na toll, da sind auf einem anderen Planeten und ich muss trotzdem durch den Zoll, das ist echt lästig.“
Anna aber ging ganz unbeschwert auf den Soldaten zu.
„Ich will ja nicht unfreundlich sein, aber wir sind nur Reisende, die in eurer Stadt eventuell Handel treiben wollen.“
Von der Forschheit überrascht, gab der Soldat den Weg frei, was auch die anderen im Team erfreute.
Jack sah erneut zu Allert.
„Noch naiv und grün hinter den Ohren, aber durchaus Talentiert.“
Plötzlich wurden ihre Gespräche je unterbrochen, als am Himmel ein Flugzeug zur Landung ansetzen wollte.
Es hatte große Ähnlichkeiten mit einer britischen Spitfire, aus dem zweiten Weltkrieg und kam sehr gut runter.
Dabei machte Ronon die größten Augen, was Jack nicht einging.
„Was haben sie denn Kumpel?“
Ronon sah ihn beinahe sprachlos an.
„Nicht einmal Sateda verfügte über Flugzeuge und ich habe außer den Wraith kein Volk getroffen, das in dieser Galaxie Flugobjekte hat.“
Das brachte Rodney auf den Plan.
„Muss daran liegen, dass dieser Planet dermaßen weit am Rand der Pegasus liegt, da kommen die Wraith nur selten vorbei.“
Danach gingen sie weiter in die Stadt hinein, allerdings nicht ahnend, dass man sie bereits aus der Ferne beobachtete.


Atlantis, am Südpier:

Samantha Carter saß allein in ihrem Labor und studierte ein paar Einträge aus der Datenbank, durch ihr Übersetzungsprogramm.
Sie war noch nicht lange bei dieser Expedition und ihr Verständnis der Antikersprache galt von daher bestenfalls als mager.
Doch jetzt war sie bei einer Passage in der Datenbank angekommen, die ihr Interesse ziemlich geweckt hatte.
Es war die Sprache von einer Einrichtung auf dem Festland des Planeten, welches man erst vor vier Tagen entdeckt hatte.
Sam gab ihre besten Hackercodes ein, doch es wollte nicht so ganz.
„Verdammt noch mal…jetzt komm endlich.“
Abermals wurde sie vom Zentralrechner der Stadt ausgesperrt, konnte sich die Gründe dafür allerdings nicht erklären.
Warum willst du denn nicht…?“
Doch auch die Selbstgespräche nutzten nichts, als auf einmal eine Meldung auftauchte, die ihr bekannt vorkam.
„Was… ein Passwort…das glaub ich jetzt nicht.“
Sie ließ ihren Laptop stehen und lief zum nächsten Transporter, da sie genau wusste, wie sich die Datenbank bei Passwortanfragen verhielt.
Dr. Rodney McKay hatte vor einer Woche ein ähnliches Problem, bei dem er nach vier Tagen schließlich entnervt aufgab.

Etwa zehn Minuten später, Sam´s Labor lag etwas außerhalb des nächsten Transporters, da sie Ruhe haben wollte, kam sie in Woolsey´s Labor.
„Major, sie zu sehen freut und überrascht mich zugleich, da man sie, gerade in der letzten Zeit mit viel Glück, beim Frühstück antrifft.
Was also verschafft mir die Ehre ihres Besuches, es ist doch nichts Schlimmes passiert, oder etwa doch?“
Sie schüttelte energisch den Kopf.
„Nein Sir, ich wollte nur fragen, ob sie mir einen Jumper samt Piloten zur Verfügung stellen könnten, am besten noch heute.“
Er sah sie verwundert an.
„Wollen sie etwa allein, oder besser gesagt zweit, einen fremden Planeten aufsuchen, oder warum bitten sie mich darum?“
Sam setzte auf einen der Stühle.
„Nein, aber ich habe in der Datenbank einen Eintrag gefunden, nachdem es auf dem Festland eine Antikereinrichtung gibt.
Leider war alles weitere dazu, mit Passwörtern geschützt, die ich nicht knacken konnte, aber ich denke, ein Besuch könnte sich lohnen.“
Woolsey sah sie abwägend an.
„Wenn sie nur so wage Informationen haben, wie wollen sie diese Einrichtung dann finden, es dürften kaum Schilder dastehen?“
Sam lächelte ihn an.
„Ich dachte, wir nutzen die Sensoren des Jumper und sehen, was sie so aufschnappen, dass ist es meiner Meinung nach wert.“
Er war einverstanden.
„OK, aber sie nehmen das Team von Major Valentin mit, falls es da noch etwas geben könnte, das am Leben und ungemütlich ist.“
Sam sprang Freudestrahlend auf, während Woolsey ganz entspannt in den Kontrollraum ging, um das andere Team ausrufen zu lassen.


In der fremden Stadt:

Jack und sein Team bestaunten die Gebäude, die eine sehr verblüffende Ähnlichkeit, zu den Straßenzügen der Erde, hatten.
Alles war beinahe genauso angeordnet, wie eine Amerikanische Großstadt, zu den Zeiten der 1950er Jahre.
Unteroffizier Anna Hein lief zu einem Stand, was Jack gar nicht gefiel.
„Hey, bleiben sie in der Reihe.“
Sie kam ganz verlegen zurück.
„Tut mir leit, aber diese Zeitung hier, sehen sie sich doch mal die Schriftzeichen an, die sehen fast so aus, wie unsere.“
Jack nahm die Zeitung, erkannte aber nicht viel.
„Was wollen sie damit sagen?“
Noch bevor sie antworten wollte, kam ihr aber Rodney zuvor.
„Ich glaube, unser Grünschnabel hier meint, dass Menschen von der Erde das alles erschaffen haben könnten und….“
Da fiel ihm Ronon ins Wort.
„Ich dachte, eure Welt ist in einer anderen Galaxie.“
Rodney sah ihn böse an.
„…wohl aus dem Grund, weil diese Blonde Perle Carter, durch einen eins zu einer Milliarde Zufall so hier landete.
Vergessen sie es, nur weil die her kam, heißt das noch lange nicht, das wir aus der Entfernung eine Picknick Tour machen.“
Allert schlug ihm auf den Hinterkopf.
„Hey, machen sie die Kleine nicht an, nur weil sie weniger über Physik weiß, als der ach so kluge McKay.“
Jetzt wurde es allerdings Jack zuviel.
„RUHE jetzt und zwar alle.“
Nachdem sich das Team wieder beruhigt hatte, fuhr der Colonel fort, sah jeden von ihnen ein wenig gereizt ins Gesicht.
„Wie wäre es, wenn wir einfach mal nachfragen, wie wir erstmal die Häuptlinge von dem Ort finden können?“
Allert grinste ihn an.
„Fragen wir doch die Typen da.“
Er deutete auf eine Gruppe von Soldaten, die anscheinend in Paradeuniform, welche der US Army ähnelte, an ihnen vorbei gingen.
Allert sprach sie an und sie wiesen dem Oberstleutnant auch rasch den Weg zum Rathaus, wo man den Bürgermeister treffen konnte.


Als O´Neill allerdings die Schilder, an einigen Geschäften ansah, fand er es auch merkwürdig, dass sie vertraut vorkamen.
Allerdings behielt er diese Gedanken für sich, während das Team dem Weg folgte, den sie von den Soldaten hatten.
Doch niemand im Team ahnte, dass sie aus dem Hintergrund jetzt noch stärker beobachtet wurden, als zuvor.
Mehr als ein Dutzend Unbekannte hatte sich an ihre Fersen geheftet, aber mit einer Raffinesse die kaum aufzufallen vermochte.
„Wann werden wir sie holen?“
„Noch nicht, hier gibt es viel zu viele Zeugen und wie es aussieht, tragen die Fremden sogar noch bessere Waffen, als die Soldaten.“
„Unsere Herren werden nicht erfreut sein, wenn wir uns erst später melden, als es uns möglich gewesen wäre.“
„Daran gibt es jetzt nicht zu ändern.“
Die Männer, die weiterhin unerkannt bleiben wollten, blieben auf Distanz zu dem Team aus Atlantis, waren aber zu allem bereit.


Auf Lanthea:

Der Jumper, mit Sam und Valentins Team, flog jetzt schon seit Stunden über den einzigen Kontinent dieses Planeten.
Den Soldaten war schon seit einiger Zeit mehr als nur langweilig, weswegen die meisten auch schliefen.
Zurzeit überflog das Lanteanische Schiff eine Bergformation im Süden des Festlandes, die von engen Tälern gesäumt war.
Valentin sprach mit Sam.
„Und Major, reden sie doch mal ein wenig darüber, wie sie sich fühlen, wieder unter Leuten von der Erde zu sein.“
Sie lächelte ihn unschlüssig an.
„Na ja, es geht so, aber richtig heimisch werde ich mich erst wieder fühlen, wen ich wirklich auf der Erde angekommen bin.“
Valentin, der sie anscheinend mochte, hackte nach.
„Was vermissen sie an der Erde am meisten, immerhin sind sie schon einige Jahre nicht mehr da gewesen.“
Sam sah ihn, leicht schwärmend an.
„Da gibt es einige Dinge, wie zum Beispiel meinen Vater und die Familie meines Bruders in die Arme schließen zu können.“
Der Russische Offizier ließ allerdings nicht locker.
„Ich verstehe und was würden sie unbedingt noch machen, wenn sie vom Präsidenten einen Wunsch erfüllt bekommen würden?“
Nun wurde der Blick des blondes US Air Force Majors etwas undurchsichtiger, sie war eben schlagartig anders geworden.
„Ich habe das dringende Bedürfnis, mich beim NID für all das hier auf eine angemessene Art bedanken zu dürfen.“
Dabei dachte Samantha Carter im Besonderen an einen gewissen Senator aus Florida, der ihr alles eingebrockt hatte.
Im nächsten Moment blinkte der Anzeigen auf.
„Major Valentin, ich glaube, wir haben unser Ziel erreicht, unter uns wird eine Mittelstarke Energiequelle angezeigt.“
Da sah sie aus dem Fenster, ziemlich tief nach unten, nachdem der Jumper im Schritttempo weiterflog.
„Da unten flimmert was, aber ich kann es nicht genau erkennen.“
Nachdem sie landeten und die Russischen Soldaten das Gelände sicherten, kamen Sam und Valentin zu einem Kraftfeld.
Sie hatte einen Scanner dabei.
„Wie es aussieht, wird ein großer, darunter liegender Höhlenkomplex von dem Energieschild hier geschützt.“
Valentin sah auch auf den Scanner.
„Können sie den Schild abstellen?“
Sam gab einige Befehle in ihren PDA ein.
„Ich glaube schon, aber das wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, also machen sie es sich von mir aus ruhig gemütlich.“
Alle samt packten sie ihre Last ab und setzten sich ins Gras, aber ließen dabei keinen Moment das Gelände aus den Augen.


In der fremden Stadt:

Das Team kam währenddessen im Rathaus der Stadt an, in dem gerade eine ziemlich große Betriebsamkeit herrschte.
Rodney aber drängelte sich als erster durch die Reihen der Menschen und ging zu einer der Empfangsdamen.
„Äh, Hey, ich bin Dr. McKay und würde auf der Stelle den Bürgermeister, oder wie der Chef hier heißt, sprechen.“
Die Frau sah ihn schief an.
„Da kann ja jeder kommen, sie werden sich einen Termin holen und anschließend sehe ich dann, was wir machen können.“
Da kam O´Neill an die Rezeption.
„Hey, ich bin Colonel Jack O´Neill und diese Nervensäge hier gehört zu mir, aber ich wäre ihnen dankbar, wenn sie mal nachfragen könnten.”
Rodney sah ihn schmollend an, als sich die Frau erhob und nach hinten ging, was die Laune des Kanadiers verbesserte.
„Wow, sieht die hieß aus…“
Die Frau trug eine halbdurchsichtige weiße Bluse, dazu einen brauen Rock, der knapp über die Knie reichte.
Und während ihre hohen Absätze noch über den Flur hallten, schlug Jack dem Physiker die Mütze auf den Kopf.
„McKay, seinen sie ein braver Junge und überlasen sie mir die schweren Geschütze, dann passt das schon.“
Noch bevor Rodney etwas sagen konnte, bekam er von Allert einen leichten Schlag auf den Hinterkopf.
„Nur als Erinnerung…“
Im nächsten Moment kam die Empfangsdame zurück, ihre brünetten Haare wehten immer bei jedem Schritt.
„Ich weiß zwar nicht warum, aber als ich ihre Namen erwähnte, meinte der Bürgermeister, ich solle sie zu ihm schicken.
Gehen sie den Gang entlang, nach der zweiten Treppe biegen sie rechts ab, dann die erste Tür und sie sind da.“
Ronon nickte etwas mürrisch, aber Jack gab der Frau noch die Hand, bevor sie sich auf den Weg machten.

Nachdem sie den Korridor genommen hatten, waren auch weniger Menschen zu sehen, da hier einfach weniger los war.
Anna sprach Ronon an.
„Wie war ihre Heimat Sateda, sie reden immer so voller Stolz von ihrem Volk, ich bin etwas neugierig geworden.“
Ronon sah ihr in die Augen.
„Wenn sie tatsächlich etwas über mein Volk erfahren wollen, sollten sie mich das auf Atlantis fragen, denn es ist eine lange Geschichte.“
Sie lächelte, doch bevor irgendjemand etwas sagen konnte, erfolgte ein Angriff, der direkt aus dem Nichts kam.
Zwei Fenster zersplitterten und eine ziemliche wirkungsarme Rauchgranate wurde in den Flur geworfen.
Jack musste dabei, wie die anderen, außer Ronon, ziemlich stark und intensiv husten.
„Verdammt, was soll das?“
Unmittelbar darauf sprangen sechs Männer durch die Fenster, da man sich zu allem Unglück im Erdgeschoss befand.
Doch schon dem ersten flog, noch bevor er sicher auf dem Boden aufkam, eine rote und vor allem tödliche Energieentladung in den Bauch.
Und auch dem zweiten, der sich Rodney packen wollte, verpasste Ronon eine Energiekugel in den Brustkorb, die tödlich war.
Allert, der sich von den anderen als erster wieder fangen konnte, richtete sein Gewehr aus und erledigte sofort zwei Angreifer.
„Colonel, auf halblinks, passen sie auf.“
O´Neill zog seine Pistole und eliminierte den Angreifer mit einem präzisen Schuss ins Herz, aber es blieben noch zwei.
„Colonel, helfen sie mir…“
Der Ruf kam von Unteroffizier Hein, die von einem der Männer als Deckung benutzt wurde, er hielt ihr ein Messer an den Hals.
„Wenn ihr euch nicht auf der Stelle ergebt, dann wird sie sterben, das schwöre ich bei all den göttlichen Dämonen.“
Jack sah den Mann hinausfordernd an.
„Ich versteh und du bist…?“
Der Fremde aber wollte sich nicht unterhalten.
„Wer ich bin, spielt keine Rolle, nur das ihr euch ergebt, bevor die Wachen hier eintreffen und mir ohne Widerstand folgt.“
Ronon, der einen wagen Verdacht hatte, was hier geschah, stellte seine Waffe auf Betäubung um und feuerte, auf Anna.
Sie ging unter Schmerzen zu Boden, während der Fremde ganz angewurzelt dastand, es gar nicht begreifen wollte.
„Ihr tötet eure eigene Begleiterin…?“
Ronon sah ihn ganz fies an.
„Sie ist nicht tot, aber du wirst es gleich sein, wenn das Messer nicht in einer Sekunde auf dem Boden liegt.“
Im gleichen Augenblick kamen, angezogen durch den ganzen Kampflärm, über ein Dutzend Soldaten in den Korridor.
„Alle die Waffen sofort runter, oder wir eröffnen das Feuer.“
Jack nickte dem Team zu, sie legten die Gewehre und Pistolen auf den Fußboden, wo McKay gerade aufwachte.
„Was war denn los…träume ich?“
Ihn hatte die Granate länger ausgeknockt als die anderen, weswegen er auch gar nicht richtig mitbekam, was geschah.
Der Angreifer allerdings, sah keinen Ausweg mehr und schnitt sich schnell und unerwartet die Kehle durch.
„Für die Götter…“
Während das AR 1 Team auf dem Boden hockte, mit erhobenen Händen, wurden die Leichen gesichert.
„Widerliche Wraithanbeter.“
Ronon sah den Kommandanten der Einheit an.
„Ist das wahr, Wraithanbeter?“
Der Soldat nickte ihm zu.
„Ja, diese Verräter sind eine Plage, auch wenn es kaum noch welche von ihnen gibt, aber wir jagen sie auch gnadenlos.
Ihr dürft euch erheben und eure Waffen wieder aufnehmen, denn ich glaube kaum, dass ihr auch welche seit.“
Allert gab dem Mann die Hand.
„Wir danken ihnen, aber jetzt haben einen Termin.“
Er führte schnell aus, warum sie da waren und so wurden sie von Soldaten zum Bürgermeister eskortiert.
Anna, die noch einige Zeit bewusstlos sein würde, kam hingegen auf die Krankenstation, wo man sich um sie kümmerte.


Vor der Höhle:

Das Kraftfeld begann zu flackern, nachdem Sam mühevoll und auch zeitraubend ihre Codes und Befehle eingab.
Es war ein ganzes Stück Arbeit gewesen, die Energiezufuhr so abzulenken, dass das System kein Eindringen erkannte.
Aber schließlich gelang es ihr, woraufhin das Russische Team Aufstellung bezog, da sie in der Höhle schon gewaltiges vermuteten.
„Ich wette eine Flasche Wodka, dass das ein Partytempel war, wo die verrückten Kids der Antiker abfeierten.“
Allgemeines Grinsen, das aber überboten wurde.
„Zwei Flaschen Wodka und eine Stange Zigaretten, dass es ein Massagetempel war, wo die Lantianischen Weiber abgingen.“
Dabei flogen Sam einige recht lüsterne Blicke der Russischen Soldaten zu, die von Valentin aber abgewürgt worden.
„Ruhe jetzt, wir gehen rein und ich darf euch daran erinnern, dass ihr vor einem Offizier steht, also erweist ihr Respekt.“
Sam nickte Valentin zu und übernahm die Führung, als sie durch einen Gang aus Marmor gingen, der makellos erschien.
Es gab keine Verzierungen, nur einen einzigen Korridor, der ungefähr 100 Meter in den Berg hineinführte.
Er mündete in einer großen Kammer, die zuerst gar nicht richtig in Augenschein genommen werden konnte.
Da nur die Taschenlampen als Beleuchtung dienten, war es gerade mal möglich, einen kleinen Teil der Höhle zu sehen.
Sam aber sah auf ihren Scanner, der wieder eifrig piepte.
„Major Valentin, ich habe hier eine schwache Energiequelle auf meiner Anzeige, die etwa 20 Meter entfernt ist.
Ich werde mir das ansehen, vielleicht kann ich sogar das Licht hier einschalten, auch wenn ich nicht das Gen habe.“
Im schwachen Schein der Lampen gelang ihr, ein Nicken des Russischen Offiziers zu sehen, bevor sie zu einer Konsole ging.


Sam brauchte ungefähr fünf Minuten, um die Bedienkonsole anzuwerfen, da es hier keine besonderen Sicherungen gab.
Gleichzeitig ging das Licht in der ganzen Höhle an und allen Anwesenden wurde im wahrsten Sinn schnell sprachlos.
Die Höhle ging sicher 60 oder 70 Meter in die Höhe und wurde von sechs gewaltigen Statuen getragen, die Antiker darstellten.
Jeder von ihnen hatte den linken Arm gehoben, reckte ihn praktisch den Sternen entgegen, die Handfläche nach oben gerichtet.
Unter den Statuen waren, in einigen Reihen, kleine Altäre aus Marmor angefertigt, auf denen Schriftzeichen eingemeißelt waren.
Valentin ging zu einem der Altäre, da er die Antikersprache einigermaßen, wenn auch nicht perfekt, beherrschen konnte.
„…und im viertel Zyklus des 481. Mondes kämpfte sich unser Schiff Hippoferalcus durch vier feindliche Basisschiffe.
Die Tapfere Mannschaft des Schiffes konnte den Feind besiegen und die Menschen von Eraso vor dem Ausdünnen bewahren.“
Sam sah den Russen an.
„Ich weiß ja nicht so recht, aber das kommt mir hier fast wie ein Museum vor, meinen sie nicht auch?“
Valentin zuckte noch mit den Schultern, als sich die Steine vor ihm, auf dem Altar, leicht verschoben.
„Es steht jetzt was neues hier, ich übersetze mal:
Im dritten Zyklus des 516. Mondes, als wir schon lange unter Belagerung waren, kamen unsere Schiffe Aurora und Trya.
Sie besiegten die fünf Basisschiffe dank der weisen Führung von Kommandantin Helia, was Atlantis die nötige Zeit gab.“
Ein anderer Soldat benutzte sein Übersetzungsprogramm und las bedächtig an einem anderen Altar den Text vor.
„Im ersten Zyklus des 498. Mondes steckte die zweite Legion, der Garde Atlantica, eine große Niederlage ein.
Dem Feind um ein achtfaches unterlegen, mussten die tapferen Männer und Frauen der Garde sich geschlagen geben
Trotzdem gelang es der Legion, den Wraith die schwersten Verluste, seit dem Kampf um die Ebenen von Aromer, beizubringen .“
Sam sah ehrfürchtig um.
„Das ist mehr als ein Museum, dass ist ein Mausoleum, in dem anscheinend alle Siege und die Niederlagen der Antiker verzeichnet sind.“
Valentin stimmte ihr zu.
„Das ist ein Freudenfest für jeden Archäologen und Dr. Jackson wird vor Neid sicher platzen, weil wir es entdeckt haben.“
Danach sahen allesamt weiter Aufzeichnungen an, da es auch durchaus Militärische Zwecke gab, sie zu studieren.


Im Rathaus:

AR 1 betrat gerade das Büro des Bürgermeisters, als er ihnen schon entgegen kam, um sie zu begrüßen.
„Colonel O´Neill, es ist mir eine große Freude, sie und ihr Team hier bei mir willkommen zu heißen, ich bin Lt. Dave Roberts.“
Alle sahen den knapp 75 Jahre alten Mann an, als wäre er ein Geist, als Rodney auch schon zu lachen begann.
„Wollen sie uns schon verarschen, bevor wir überhaupt die erste Frage gestellt haben, das ist echt zum Schiessen.“
Aber der Bürgermeister sah ihn ungerührt an.
„Ganz im Gegenteil Dr. McKay, ich habe einst zur Atlantisexpedition gehört.“
Jetzt wurde es auch O´Neill zu viel.
„Sie sehen recht alt für einen Soldaten von 21 Jahren aus, also hören sie schon auf, uns hier zu veräppeln, sonst gibt´s ein Satz heiße Ohren.“
Der Bürgermeister hob die Hände.
„Ich kann verstehen, dass sie das nicht glauben, aber es entspricht der Wahrheit, mein Team hat eine unfreiwillige Zeitreise gemacht.“
Jetzt war das Team hellhörig geworden, aber noch ungläubig, weswegen Allert versuchte, das Eis zu brechen.
„Na gut, wir hören zu, aber sie werden schon mehr Überzeugungsarbeit leisten müssen, als so ein paar Worte.“
Bürgermeister Roberts setzte sich, nahm einen Drink und führte ganz von Anfang aus, wie es zu dieser Reise kam.
„Als wir das erste Mal hier her kamen, war dieses Volk wie alle anderen in dieser Galaxie, auf einem Stand um 1800.
Auf dem ganzen Planeten lebten vielleicht 20.000 Menschen, die allesamt Bauern waren, es gab wenige Minen.“
Roberts nahm wieder einen guten Schluck, als er daran erinnerte, was auf dem Rückweg zum Sternentor passierte.

Nachdem sie mit den Menschen Kontakt aufnahmen, mussten sie auch wieder aufbrechen, da sie nicht willkommen waren.
Die Menschen hier waren keineswegs unfreundlich, aber hatten darauf bestanden, keinen Kontakt mit Fremden zu haben.
Sie waren der Meinung, dass Fremde die Wraith anziehen würden, weswegen man das Team bat, zu gehen.
Sergeant Dunn ging voraus und bemerkte als erster, dass sich vom Himmel eine kleine Rotte von Wraihjägern nährte.
„Sir, ich sehe drei Darts, zwei von ihnen fliegen auf die Dörfer zu, der dritte hat uns bemerkt, kommt direkt zu uns.“
Der Jäger ging tiefer und wollte seinen Fangstrahl aktivieren, als ihm die Erdensoldaten zuvor kommen konnten.
Captain Gorden Lawston richtete sofort sein M4A1 Gewehr auf den Wraith Jäger und feuerte, zusammen mit Korporal O´Merra.
„Kurze und vor allem äußerst gezielte Feuerstöße, wir haben leider nicht unendlich Munition zur Verfügung.“
Beiden gelang es, den Flieger zu erledigen, aber dadurch wurde einer der anderen beiden auf das Team aufmerksam.
Roberts sah ihn als erster, als er in einer engen Schleife, dem Team aus Atlantis entgegen flog und feuerte.
„Sir, ein weiterer Dart kommt auf uns zu, er ist gleich da.“
Lawston fluchte in sich herein und sah zum Wald, erkannte den Vorteil, den die Bäume ihnen liefern konnten.
„Los, zur Baumgrenze, da haben wir etwas bessere Deckung, als hier draußen und ein wenig plötzlich, wenn es recht ist.“
Dabei half der Offizier der Ingenieurin, Doktor Susanne Albrecht, über die teils hohen Kanten zu springen.
„Danke Captain…“
Nachdem alle sich unter den Bäumen geduckt hatten, brach im Boden eine Spalte auf und verschluckte sie.
Das gesamte Team fiel auf einer Art von Erdrutsche unzählige Meter in die Tiefe, bevor sie wieder festen Boden spürten.
Sie kamen in einer kleinen Höhle heraus, wo eine merkwürdige Maschine, die an die Antiker erinnerte, direkt in der Mitte stand.
Dr. Albrecht sah sich diese an, zum einen war sie von der Technik beeindruckt, allerdings war sie eine Trägerin des Antikergens.
„Es handelt sich eindeutig um eine Maschine der Antiker, aber ich kann den genauen Zweck nicht erkennen…“
Plötzlich gab es einen hellen Lichtblitz, von dem das gesamte Team erfasst wurde, der aber auch nur Sekunden andauerte.

Wieder in Gegenwart nahm Bürgermeister Roberts einen weiteren tiefen Schluck aus seinem Glas, erzählte dann weiter.
„Als wir wieder aus der Höhle kamen, waren die Jäger weg, weswegen wir zum Tor gingen und Atlantis anwählten.
Aber wir bekamen keine Verbindung zustande, weswegen wir uns ziemliche Sorgen machten, was sein könnte.
Es dauerte einige Tage, bis Dr. Albrecht, aus den Daten der Maschine herausfand, das wir knapp 53 Jahre zurück gereist sind.“
Allert war zwar beeindruckt, aber wollte mehr wissen.
„Sagen sie mir doch mal, warum sie diese Maschine nicht genutzt haben, um wieder in diesen Zeitrahmen zurück zu kommen.“
Die Antwort war kurz, aber präzise.
„Wir haben es versucht, aber bedauerlicherweise eine Überladung im Energiekern ausgelöst, was die Maschine zerstörte.“
Rodney sah den alten Man entnervt an.
„Oh, wenn man nicht alles selber macht, zerstört ihr Idioten noch ganze Sternensysteme im Alleingang.“
Nach einer kleinen Kopfnuss von O´Neill war der Kanadier wieder still, aber der Colonel wollte mehr wissen.
„Warum haben sie sich nicht in Atlantis gemeldet, als die Expedition in der Stadt eingetroffen war, das stört mich an der Geschichte.“
Roberts, der die Frage erwartet hatte, setzte sich aufrecht in seinen Stuhl und musterte das Team ganz genau.
„Diese Welt ist unsere Heimat geworden, außerdem haben wir unser Wissen genutzt, um sie aufzubauen.
In den letzten 53 Jahren haben wir diese Menschen organisiert, ihnen alles beigebracht, was sie heute wissen.“
Allert unterbrach ihn.
„Deswegen sieht hier alles so ähnlich aus, wie bei uns, sie haben einfach die Irdische Kultur auf die Leute übertragen.“
Roberts nickte ihm zu.
„Da haben sie Recht, wir haben dafür gesorgt, dass die Bevölkerung auf heute mehr als 2,8 Mio. anwuchs.
Wir gaben den Menschen zudem das Wissen, um das hier alles nicht nur aufzubauen, sondern auch, es zu verstehen.“
So ging das Gespräch noch einige Zeit weiter, bis das Team um Colonel O´Neill auch wieder aufbrechen musste.

Etwa drei Stunden später ging das Team wieder, nachdem sie an den Gräbern von Sergeant Dunn und Captain Lawston waren.
Die beiden waren vor zwei bzw. drei Jahren gestorben, infolge ihres Alters und auch wegen diverser Krankheiten.
Beide wurden über 80 Jahre alt, was in der Pegasusgalaxie eine absolute Seltenheit war und hatten ein erfülltes Leben.
Korporal O´Mella war in einem Altenheim, wo er andauernd den jungen Krankenschwestern Komplimente machte.
Und Dr. Albrecht, nun sie war ein regelrechtes Arbeitstier, die trotz ihrer 81 Jahre noch rüstig genug war, als Ingenieurin zu arbeiten.
Auf dem Rückweg wirkte Jack O´Neill sehr zufrieden, was am Ende, bei den Verhandlungen herausgekommen war.
„Nun, ich denke mal, dass die Handelsabkommen eigentlich ganz gut sind und ich mich als Diplomat doch sehen lassen kann.“
Allert schlug im kameradschaftlich auf die linke Schulter.
„Stimmt schon, aber auch wenn die uns Munition und Nahrungsmittel liefern, sie haben auch Gegenforderungen.“
Da sprach Anna dazwischen.
„Stimmt, wie wollen sie Woolsey beibringen, dass die Hochwertige Waffen und Sprengstoff haben wollen?“
Jack lächelte ein wenig.
„Nun, dass werd ich schon packen und notfalls kriegt er einen gepflegten Tritt in den Hintern, dann wird das schon.“
Danach gingen sie, über das eine oder andere redend weiter, als am Himmel noch einmal zwei Flieger in Formation flogen.


In dem Mausoleum:

Sam stand noch immer vor den Tafeln, hatte inzwischen herausgefunden, dass diese gesamte Einrichtung mit Geothermischer Energie betrieben wurde.
Sie las gerade, dank eines Buches für Übersetzungen, in den Aufzeichnungen, die auf diesem Altar standen.
„Im zweiten Zyklus des 508. Mondes, wütete die Schlacht um das Volk der Earomer, denen wir uns verbunden fühlten.
Mit der Unterstützung durch unser Schiff Aurelia, gelang es der der dritten Legion der Garde Atlantica, die wehrlosen Menschen zu evakuieren.
Mehr als 218 tapfere Legionäre starben dabei, als die Wraith in Sturmangriffen die Zonen zur Evakuierung angriffen.“
Sam stand noch immer voller Inbrunst vor diesem übergewaltigen Mausoleum, in dem jede Schlacht des Krieges verzeichnet war.
Die Antiker kämpften damals, bis sie wirklich keine Truppen und keine Schiffe mehr hatten, aber sie opfern sich für die Menschen auf.
Allerdings mussten sie jetzt ihre Arbeit hier einstellen, da es draußen schon dunkel war, wie Major Valentin anmerkte.
„Kommen sie Samantha, sonst schickt Woolsey noch ein Rettungsteam, weil er denkt, wie wären gefressen worden, oder schlimmeres.“
Sie lächelte kurz, bevor sie ihre Sachen packte und sich für den Rückweg vorbereitete, aber Sam schwor, wieder zu kommen.
Kapitel 7 by Atlan
1.07 Zu Besuch bei freundlichen Feinden
von Atlan





Die USS Herbert Hoover verließ den Hyperraum über einem neuen Planeten und setzte Kurs auf den Orbit. In einem geheimen Kommandoposten auf dem Planeten, wurde die Ankunft bemerkt.

Zwei Männer standen hier beisammen. „Kommandant, ein Raumschiff ist in nächster Nähe zum Planeten aufgetaucht. Es schwenkt in den Orbit ein.“, meldete der Untergebene seinem Vorgesetzten. „Wraith?“, fragte dieser.
„Höchst wahrscheinlich.“
„Dann sofort Anweisungen an alle Abteilungen: Die Reaktoren runterfahren und alle sollen sich still verhalten.“
„Jawohl, Kommandant.“, bestätigte der Untergebene und gab die Befehle gleich weiter.

Ein weiteres Gerät meldete sich per Signalton. „Kommandant, das Radar meldet ein kleines Objekt, es verlässt das Schiff und steuert den Planeten an.“
„Sofort die Bodentruppen in Bereitschaft versetzen. Ich gehe rauf.“, meinte der Kommandant und verlas den Kommandostand. Währenddessen besahen sich Techniker weiterhin das Schiff auf den Radarschirmen.


Zuvor auf der Hoover:

„Den Planeten scannen.“, befahl Colonel Caldwell. Nach einigen Sekunden meldete der Radaroffizer Lt. Burns: „Sir, menschliche Lebenszeichen werden angezeigt.“
Caldwell sah zu Sheppard. „Gehen sie mit einem Außenteam herunter. Sergeant Wright und ihre Marines, sowie Teyla. Sie soll Kontakt zu den Menschen da unten aufnehmen.“ Sheppard stand auf und nickte. „Zu Befehl.“


Keine 10 Minuten später, startete aus dem Backbordhanger eine Walküre und flog in Richtung Planet, während die Hoover weiterhin im Orbit kreiste. John steuerte die Walküre, Teyla saß auf dem Platz des Co-Piloten. Sergeant Wright saß mit ihren Marines hinten. „Und.“, begann John. „Wie geht’s ihren Leuten auf dem Schiff?"
Teyla lächelte leicht. „Die Meisten vermissen den Wald, aber vor allem den Kleineren geht es jetzt besser, sie fühlen sich wesentlich sicherer vor den Wraith.“
„Kann ich verstehen.“, meinte John. „Wie geht’s eigentlich Charin?“
„Gut.“, antwortete Teyla. „So Lebensfroh hab ich sie lange nicht mehr erlebt, dank der Medizin.“

Das Gespräch der Beiden, wurde plötzlich unterbrochen, als die Sensoren kurz aufleuchteten. John besah sich die Sensoren. „Merkwürdig.“
„Was?“, entgegnete Teyla.
„Die Sensoren haben kurz was aufgefangen. Sah fast, wie Neutronenstrahlung aus.“
„Neutronenstrahlung?“, fragte Teyla. Ihr war die Erdtherminologie noch fremd.
„Das ist eine ionisierte Strahlung. Sowas kommt normalerweise nur in... Kernreaktoren vor.“ Man sah John seine Verwirrtheit an.

„Könnte das nicht einfach eine Sensorstörung gewesen sein? Ein kleiner Fehler?“
John zuckte mit den Schultern. „Ja, könnte sein. Wenn wir wieder auf dem Schiff sind, wird ich den Mechanikern mal in den Hintern treten...“
Im selben Augenblick, durchstieß die Walküre die Wolkendecke und suchte sich einen geeigneten Landeplatz, in der Nähe einer Ansammlung menschlicher Lebenszeichen.


Auf Atlantis betraten währenddessen Jack und Ernst ein Labor, in dem sich gerade Sam Carter aufhielt. Sam salutierte, Jack winkte nur ab. „Carter. Ich hab ihnen schon tausend mal gesagt, dass sie nicht salutieren müssen. Also was gibt’s jetzt?“

Sam deutete auf ein kleines Gerät, dass auf einem Tisch stand. „Das hab ich heute morgen gefunden, konnte es bisher aber nicht aktivieren, das Gen fehlt. Ich brauch sie, damit sie es initialisieren. Ich dachte, es ist einfach wenn sie es machen, schließlich haben sie das stärkste Gen.“ Jack nickte und berührte das Gerät mit einer Hand.
„Danke.“, sagte Sam. „Scheint sie aber noch nicht zu erkennen. Bleiben sie bitte erst mal so.“ Jack trommelte mit den Fingern auf dem Objekt herum. „Okay.“
Nach knapp 10 Sekunden fragte er: „Und, wie geht’s euch beiden so, abgeschieden von der Erde?“ Sam zuckte nur mit den Schultern. „Na ja, für mich nichts neues. Hab mich inzwischen dran gewöhnt. Werden sie sich nach einigen Monaten auch.“
„Oh Nein.“ Ernst schüttelte den Kopf. „Ich hab vor meine Frau und meinen Sohn wieder zu sehen.“ Jack sah ihn verblüfft an. „Ich hab ihre Frau doch noch schwanger gesehen, als wir abgereist sind.“
„Ultraschall.“, meinte Allert nur.

Da aktivierte sich das Gerät und Sam stöpselte ihren Adapter ein, das andere Ende in ihren Laptop. „Hmm.“, sagte sie stutzend. „Ich komm nicht rein. Da kommen auch keine Daten an. Das Gerät muss eine Art Sicherung haben, die den Datentransfer verhindert.“
„Wahrscheinlich eine Schutzvorrichtung, damit die Wraith nichts überspielen können.“, vermutete Ernst. Zu Sam gewandt, fragte Jack: „Soll ich McKay rufen, falls sie es nicht hinkriegen sollten?“
„Nicht nötig, das schaff ich allein.“, sagte Sam energisch und beleidigt zugleich. Dann fing sie an, in die Tasten zu hauen und Ernst und Jack traten respektvoll einige Schritte zurück.


John hatte die Walküre gelandet und war mit Teyla ausgestiegen, um Kontakt zu den Einheimischen aufzunehmen. Sergeant Wright trottete mit ihren Marines hinterher.
John sah einige Einheimische ihnen entgegen kommen, Teyla lächelte auf einmal und winkte. „Keine Sorge Colonel, das sind Freunde von mir. Sie nennen sich die Genii.“

Eine junge Frau und ein Mann kamen auf sie zu. Der Mann lächelte und streckte die Arme aus, Teyla ergriff sie. „Tyrus, schön, dich wiederzusehen.“
„Ganz meinerseits Teyla.“, sagte Tyrus. Er besah sich John und die Marines.
„Wer sind deine Begleiter?“
„Lt. Colonel John Sheppard, Gunnery Sergeant Wright, Corporal Rutleer, Lance Corporal Fowler und Private First Class Smith .“, stellte Teyla die Einzelnen vor.
Tyrus nickte John zu.

John lächelte leicht. „Teyla, vielleicht sollten sie mich dann auch mal ihren Freunden vorstellen.“
Teyla nickte. „Das sind Tyrus und sein Tochter Sora. Ich kenne die Beiden schon seit Jahren. Mein Volk treibt mit den Genii schon lange Handel.“
„Tja, Freunde von Teyla sind auch meine Freunde.“, meinte John nur.
Tyrus blickte jedoch nur misstrauisch drein, sagte aber nichts. Vielleicht hatte es auch etwas damit zu tun, dass John seine Tochter Sora freundlich anlächelte.

Die kleine Gruppe setzte sich in Richtung Siedlung in Bewegung, die einem vorindustriellen Dorf ähnlich sah. Tyrus kam auf die Walküre zu sprechen. „Was, ist das für ein Fluggerät? Woher kommen sie?“

John schmunzelte leicht. Die freundlichsten waren diese Genii anscheinend nicht.
„Das ist einer unser Kurzstreckentransporter, wir nennen sie Walküre. Ursprünglich kommen wir von einem Planeten namens Erde, aber wir sind momentan mit unserem Raumschiff Hoover unterwegs. Aber das können wir in Ruhe besprechen, nicht hier draußen in Stehen.“
Tyrus nickte. „Sie haben recht. Tut mir Leid, wenn das ganze vorhin schlecht herübergekommen ist.“
„Schon gut.“, meinte John nur und winkte ab.

Tyrus und Sora begleiteten John und die Anderen zu einem großen Haus, das anscheinend eine Art Versammlungsort war. Einer der Männer, der Tyrus begleitet hatte, blieb zurück und zog den Ärmel seines Hemdes leicht hoch. Darunter kam ein Armbandfunkgerät zu sehen. „Wir kommen mit ihnen rein, alle Aktivitäten einstellen.“ Dann folgte er den Anderen zu dem großen Haus. Aus den Wäldern war die ganze Szenerie von mehreren, in grünen Uniformen gekleideten, Männern beobachtet. Die aus den Wäldern zu ihnen herübersahen, die Handfeuerwaffen in Bereitschaft. Langsam, kreisten sie das Schiff ein, das von einem der Marines, der zurückgeblieben war, bewacht wurde. Aber sie warteten noch, bis sie Befehle bekamen...

John und Teyla betraten nach Tyrus und Sora das große Haus und standen gleich einem etwas älteren, stabil gebauten Mann mit Geheimratsecken gegenüber.
Tyrus stellte ihn vor. „Colonel Sheppard, das ist Cowen, unser Anführer.“
John nickte freundlich, gab Cowen dann die Hand. „Freut mich.“
Cowen lächelte ebenfalls und erwiderte den Handdruck. „Gleichfalls, Colonel.“
Dann wand er sich Teyla zu. „Schön, dass es dir gut geht.“
Teyla sah verwirrt aus. „Wie meinst du das?“
„Wir haben gehört, dass Artos von den Wraith verwüstet wurde.“, meinte Cowen. „Es soll keine Überlebenden gegeben haben.“
„Das hätte es auch fast nicht“, erwiderte Teyla und wies auf John. „wenn Colonel Sheppard und seine Leute nicht gewesen wären. Nachdem sie die Wraith in die Flucht geschlagen hatten, gewährten sie uns Asyl auf ihrem Schiff. Wer das Ausdünnen überlebt hat, befindet sich jetzt auf ihrem Raumschiff im Orbit.“
Cowen lächelte und streckte die Arme aus. „Dann ist das ein Grund zum feiern. Kommt, ihr seit genau richtig zu unserer Erntezeremonie gekommen.“
„Wundervoll.“, antwortete Teyla, klang aber nicht gerade überzeugend.

Als die Genii im Hauptteil des Hauses, die Feier vorbereiten, wand sich John an Teyla. „Zwei Sachen: Erstens, was ist diese Erntezeremonie und zweitens, warum sind diese Kerle jetzt so viel freundlicher und zuvorkommender.“
Er bezog sich auf die Genii, die sie alle freundlich anlächelten, während sie vorhin fast eisig begrüßt worden waren. Teyla beantwortete zuerst die zweite Frage.
„Sie wissen jetzt, dass sie die Wraith bezwungen haben. Sie werden deshalb versuchen, sie als Freunde zu gewinnen.“ John nickte. „Na gut. Auf jeden Fall besser, als die kalte Schulter. Und was ist die Erntezeremonie?“
„Eine Feier, die der sie dafür danken, dass die Ernte gut war. Ich glaube, sie bezeichnen das, das als Erntedankfest. Ein sehr langes Fest, mit sehr viel Alkohol.“

John wand sich jedoch nur an die Marines. „Marines, die feuerfesten Mägen dabei?“
Die Marines grinsten jedoch nur breit. John tat es ihnen nach. „Dann gehen wir jetzt feiern. Das ist ein Befehl, ihr Ledernacken.“
„Uuuaah!“, kam es einstimmig von den Marines zurück.


Nach etwa 15 Minuten, 10 Schnäpsen und fünf Danksagungen für eine gute Ernte, nahm John die erste Gelegenheit, mit Cowen über eine Nahrungsmittellieferung zu reden. „Sagen sie Cowen, was bräuchten sie im Austausch für einige Nahrungsmittel?“
Cowen überlegte kurz. „Für wie viele Leute?“
„So um die 140 bis 150. Einige Monatsrationen also.“, informierte ihn John.
Cowen überlegte. „Na wenn sie einen Weg kennen, wie wir schnell ein paar Dutzend Baumstümpfe roden können, um neues Ackerland anzulegen, dann schon.“
John dachte kurz nach, dann grinste er. „Ich muss dafür mal schnell zurück aufs Schiff, dann werd ich ihnen zeigen, wie.“ Er stand auf und verließ schnell das Haus. Teyla und die Marines blieben in der Hütte zurück, in der Zwischenzeit immer wieder Schnäpse gereicht wurden. Gunnery Sergeant Wright grinste. „So viel dazu, dass die Russen trinkfest sind. Die sind ja noch schlimmer.“ Dann kippte sie den nächsten Schnapspin.


Auf Atlantis:

Während Sam noch immer in die Tasten haute, stand Jack dabei und sah zu, während Ernst inzwischen die Füße hochgelegt hatte und am dösen war. Sam hatte gerade gefragt, was sich denn so alles verändert hatte, in den letzten Jahren. Jack hatte jedoch nur mit den Schultern gezuckt. „Im Prinzip is alles noch das selbe. Bis auf die Tatsache halt, dass alle Welt weiß, dass es Außerirdische und Raumschiffe gibt. Es ist also immer noch laut, voll, gewalttätig und laut auf der Erde.“

Sam lachte kurz auf. „Und, was vermissen sie bisher am meisten?“
Jack warf sich in einen Stuhl. „Die Simpsons und ein kühles Guinness. Und ihnen?“
„Vor allem mein altes Leben, meine Freunde und meine Familie.“, meinte Sam etwas ernster. „Und das ist alles?“, fragte Allert stichelnd. „Nicht vielleicht auch die besten Freundinnen einer Frau? Viktoria Secret und ein gutsortierter Schuhladen?“
„Ob sies glauben oder nicht Oberstleutnant, das stimmt sogar.“, gab Sam lächelnd zu.
„Wenn ich irgendwann mal zurück bin, wird ich als erstes mal einen ganzen Tag lang auf feminin machen. Mit Shopping und allem. Hatte schließlich drei Jahre lang, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, Abenteuerurlaub in der Pegasus.“

„Dann gehen sie doch mal zu den Frauen hier.“, schlug Jack vor. „Hab gehört, die machen auch einiges.“
„Tu ich auch ab und zu, aber das is eher rauchen, trinken und Strippoker.“, entgegnete Sam. Beim Wort Strippoker, sahen Jack und Ernst plötzlich auf. Beide sahen Sam mit offenem Mund an. Sam grinste dabei und lehnte sich etwas vor. Dabei kam ein kleines Tattoo auf ihrem Oberarm zum Vorschein. Es sah genauso aus, wie das, was Ronon am Hals hatte.

„Wo haben sie denn das her, Major?“, fragte Jack interessiert.
„Hat mir Ronon gestochen. Ist bei der Sateda-Armee ein Zeichen der Verbundenheit, alle aus einer Einheit bekommen eines nach dem ersten Kampf gegen die Wraith. Ich wollts nicht auf den Hals haben, deswegen hat ers mir hier gestochen.“
Dann grinste sie frech und setzte dem ganzen noch die Krone auf. „Falls es sie beide interessiert, ich hab noch zwei. Die werden sie aber nicht zu sehen bekommen.“
„Kleiner Tipp?“, fragte Jack. „Wenigstens, wo die sind?“
Sams Grinsen wurde breiter. „Ich sags mal so Sir: Solange ich nicht mal in einem rückenlosen, sehr kurzen Kleid auftauche, werden sie nichts sehen.“

Sie hatte sichtlich ihren Spaß, als Jacks Mund noch weiter aufstand.
Ernst Allert hingegen, blieb recht gelassen. „Ich werd mich dann einfach mal beim Strippoker einschmuggeln.“ Im selben Moment, sprang das Antikergerät an und alle drei beugten sich über den Laptop, auf dem die ersten Datensätze auftauchten.


Bei den Genii, präparierte John gerade einen alten Baumstumpf mit zwei kleinen Paketen C4. Es hatte ihn doch recht viel Überzeugungsarbeit gekostet, von Caldwell das Okay zu bekommen. Gerade weil der auch sehr an den Nahrungsmitteln interessiert war. Danach trat John 100 Meter zurück und stellte sich neben Cowen und eine Gruppe Schaulustiger. Teyla und die Marines waren auch anwesend. John öffnete den Sicherheitsschalter der Fernbedienung. „Achtung, jetzt rumst es.“
Dann betätigte er den Auslöser und jagte das C4 hoch.

Der Baumstumpf verging in einer starken und sehr lauten Explosion. Die Genii sahen beeindruckt drein und beobachteten den Rauch, der sich langsam verzog. Da nickte Cowen auf einmal einigen Leuten zu. Hinter der Walküre und aus dem hohen Gras, tauchten auf einmal Uniformierte Männer und Frauen auf, klobige Projektilwaffen in den Händen. Schnell nahmen sie dem Team die Funkgeräte und dann die Waffen ab, bedrohten sie mit ihren Schusswaffen. Sie sahen aus, als würden sie bei der kleinsten Bewegung von der Schusswaffe Gebrauch machen.

John hob die Arme und sah wütend zu Cowen. „Cowen, was soll das?!“
„Sie sind nun unsere Gefangenen.“, sagte Cowen. „Wenn sie aber tun, was wir verlangen, werden wir ihnen nichts tun.“
John lachte trocken auf. „Wenn wir uns nicht zurückmelden, wird die Hoover Verstärkung schicken. Und glauben sie mir, mit denen wollen sie sich nicht anlegen.“

Cowen lies das jedoch recht kalt. „Niemand wird sie finden, das kann ich ihnen versichern.“ Dann wand er sich an die Uniformierten. „Schafft sie in die Bunkeranlage und hier oben, will ich sofort alle haben, die wir unten nicht brauchen.“
„Jawohl, Kommandant.“, bestätigte ein Uniformierter und führte die Amerikaner und Teyla ab.


Auf Atlantis:

„Wow.“, meinte Sam plötzlich und überrascht. „Das hät ich nicht erwartet.“
„Was denn?“, fragte Jack.
„Der Kasten ist eine Blackbox.“, erklärte Sam. „An sich nichts besonderes, aber die Box hier, ist von einem Antikerkriegschiffs namens Aurastor, das zerstört wurde.“
„Interessant.“, kam es von Ernst. „Und weiter?“

Sam rief einen neuen Datensatz auf. „Das Schiff ist als eines der Letzten von den Wraith zerstört worden. Also ziemlich gen Ende des Krieges. Es hatte sich in einer Schlacht mit vier Basisschiffen befunden. In den Logs steht, dass die Besatzung noch drei Basisschiffe zerstören konnte, bevor man zu starke Schäden genommen hatte und alle Waffen ausgefallen waren. Daraufhin hatte der Captain einen Rammkurs auf das Letzte befohlen. Nicht ohne vorher die Blackbox abzusetzen, die dann auch später gefunden wurde. Anscheinend ganz wichtige Infos.“
„Und was für welche?“, fragte Ernst.
„Die Aurastor hatte anscheinend eine der Stätten gefunden, wo die Wraith ihre Legionen erstellt hatten. Ein Planet namens Daro VIII.“ Sam staunte nicht schlecht.

„Okay.“, begann Jack. „Kapiert einer, was damit gemeint sei?“
„Nein Sir, die Daten sind zum Teil unvollständig, teils beschädigt...“, meinte Sam in Gedanken. „Ich versuch sie mal zu reparieren.“
„Lassen sie sich Zeit Major, lassen sie sich Zeit...“, meinte Ernst nur und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.


John und das Team wurden von den Genii verhört. Man hatte sie inzwischen unter die Erde, in eine Art Gefängnis- und Verhörzentrum, gebracht. Der Raum war jedoch nicht tief, anscheinend ein Vorraum zu einer großen Bunkeranlage, die weiter unten lag.

„Also.“, begann Cowen. „Wir wollen die Kontrolle über ihr Raumschiff, die Hoover.
Im Gegenzug lassen wir sie und die Besatzung am Leben und suchen für sie auch einen netten Planeten, auf dem sie sich niederlassen können.“
„Oh Mann, sie müssen wirklich tief ins Glas geschaut haben, um zu denken, dass sie das durchkriegen.“, meinte John genervt. Dafür fing er sich gleich einen heftigen Schlag in den Nacken von einem der Wächter ein.

Die Genii bemerkten nicht, dass Sergeant Wright einen geheimen Notfallsender aktivierte hatte und auf der Hoover alle mitgehört hatten. Wütend sprang Colonel Caldwell von seinem Stuhl auf und trat ans Fenster. Nach einer Minute, drehte er sich um. „Ich brauche ein schwerbewaffnetes Marines S.A.R.-Team. Sie sollen mit der zweiten Walküre hinfliegen und die Geiseln befreien.“ Captain Kleinman nickte und führte den Befehl aus.

Keine fünf Minuten später flog das SAR-Team mit der zweiten Walküre. Die Jumper konnte man nicht nehmen, da nur John Sheppard das Antikergen hatte. Sofort hatte man die Sensorstörer an und war auf Stealthmodus gehen. So wurde die Walküre nicht vom Geniiradar entdeckt und konnte unbemerkt auf den Planeten zu fliegen.


Im großen Konferenzraum von Atlantis, hatten sich Woolsey, Jack, Ernst, Ronon und einige Wissenschaftler versammelt. Nur McKay war nicht da, da er sich gerade auf einer Mission mit einem anderen Team befand. Sam begann ihren Vortrag. „Wie ich schon sagte, war die Aurastor auf einer Spionagemission, um den größten Vorteil der Wraith zu finden. Anscheinend sind ihre Armeen geklont, um gewaltige Überzahlen herstellen zu können. Da ist es kein Wunder, dass die Antiker verloren haben. Am Ende des Krieges, kamen weit über 1000 Wraith, auf einen Antiker.“

Woolsey musste schlucken. „Das heißt also, dass wir überhaupt keine Chance haben.“
„Nicht unbedingt.“, erwiderte Sam. „Anscheinend brauchen die Wraith für die Klonfabriken eine Menge Potenziamodule. Mindestens drei pro Fabrik. Sie haben sie einst von den Antikern gestohlen. Wie, hab ich allerdings nicht herausgefunden. War den Antikern wohl zu peinlich.“
„Und wie viele Fabriken gibt es?“, fragte ein Wissenschaftler.
Sam zuckte nur mit den Schultern. „Das konnte die Aurastor nicht herausfinden. Aber auf jeden Fall, mehr als eine.“

„Die Fabrik sollten wir am Besten, mit ner Atombombe schmücken.“, kam es von einem nachdenklichen O‘Neill.
Ronon konnte dem nur zustimmen. „Die Fabrik muss um jeden Preis zerstört werden. Die Wraith sind jetzt schon beinahe unaufhaltsam.“
„Und wie wollt ihr Beide das machen?“, fragte Sam. „Es ist nicht nur so, als ob die Wraith die Fabriken nicht verteidigen würden, sondern wir haben nicht mal die Koordinaten.“
„Ich dachte, die Aurastor war da.“, meinte Ernst leicht verwirrt.
Sam nickte. „Ja, aber die Black Box war schwer beschädigt. Es ist ein Wunder, dass ich wenigstens einige Informationen herausbekommen hab.“
„Dann werden wir demnächst versuchen, die Klonfabriken aufzuspüren und anschließend zu neutralisieren.“, meinte Woolsey nachdenklich und stand auf.
„Colonel, das geht als Memo an die ganze Expedition.“
Jack nickte und Woolsey löste die Versammlung auf.

Als alle den Konferenzraum verließen und sich die Expeditionsmitglieder langsam verliefen, ging Jack herüber zu Ronon. Er klopfte dem Hünen auf die Schulter.
„Sagen sie mal Ronon, wo hat Sam eigentlich ihre Tattoos?“
Der Sateder brummte: „Weit unten.“
Jack grinste nur. „Dann sollte ich mich wohl auch beim Weiberabend einschmuggeln...“


Auf dem Genii-Planeten:

John, Teyla und die Marines wurden noch immer verhört, als plötzlich Kampfgetümmel von draußen zu hören war.

Die Marines des SAR-Teams hatten die Bunkeranlage gestürmt und folgten jetzt dem Notsender von Sergeant Wright. Geniisoldaten stellten sich ihnen entgegen.
Zwei Marines waren bisher im Kugelhagel gefallen. Doch das SAR-Team war Waffentechnisch und taktisch überlegen, gewannen aber recht wenig Boden. Der Truppführer und der Designated Marksman des Team schalteten die Genii mit gezielten Kopfschüssen aus, der Rest des Teams legte ein defensives Feuer auf die Marines.

Dass sie so wenig Boden gewannen, lag wohl daran, dass Cowen immer mehr Soldaten schickte, um den Verhörraum zu verteidigen. John sah Cowen grinsend an.
„Tja, so viel dazu. Kommen sie Cowen, lassen sie uns frei, dann sterben nicht noch mehr ihrer Leute.“
Cowen sah ihn nur finster an, sagte aber nichts. Dann öffnete sich plötzlich die Tür des Verhörraums und ein Geniisoldat sah herein. „Kommandant es eilt, wir brauchen hier draußen jeden Mann.“
Cowen nickte und befahl den beiden Soldaten, die außer ihm im Raum waren:
„Zur Truppe.“ Die Beiden verließen den Raum.

Kaum waren sie draußen, es war entweder perfekt getimet oder Zufall, wurde die Decke des Verhörraums gesprengt. Fünf Marines seilten sich schnell ab. Einer der Marines schoss Cowen in die Schulter und schaltete ihn dadurch erst einmal aus. Schnell befreiten die Marines die Geiseln und fingen an sie Hochzuschaffen. John trat noch einmal zu Cowen, der verwundet auf dem Boden lag und sich seine Schusswunde hielt.

„Versuchen sie das nie wieder, oder beim nächsten mal, werd ich sie persönlich erschießen.“, sagte John kalt und lies sich dann mit der Seilwinde hochziehen.
Im selben Moment, hörten die Kämpfe auf den Gängen auf und die Marines zogen sich zurück. Der Rest war schnell vorbei. Wieder auf der Oberfläche, stiegen alle schnell in die beiden Walküren. Die Eine hatte man in der Zwischenzeit zurückerobert, und flogen zurück zur Hoover.

„Sir, die Walküren sind jetzt in den beiden Hangarabteilen.“, meldete Captain Kleinman. „Wir haben allerdings drei Marines vom SAR-Team verloren.“
Caldwell nickte betrübt. „Verstanden. Bereitmachen den Orbit zu verlassen.“
Da meldete sich der Funker zu Wort. „Colonel, da kommt ein Funkspruch vom Planeten rein. Ein gewisser Cowen.“
„Stellen sie ihn laut.“, befahl Caldwell, was der Funker auch augenblicklich tat.
„Hier Colonel Caldwell, Kommandant der Hoover. Was wollen sie?“, sprach Caldwell.
„Colonel, was sie und ihre Leute getan haben, wird sie teuer zu stehen bekommen.
Egal, wo sie hinfliegen, irgendwann finden wir sie und sie werden unsere Vergeltung zu spüren bekommen.“
„Das muss mir der Mann sagen, der unprovoziert und grundlos meine Leute gefangen genommen hat.“, erwiderte Caldwell. „Sollten sie meine Leute noch einmal angreifen, wird sie das noch teurer zu stehen kommen. Caldwell Ende.“
Der Colonel drehte sich zum Funker und wies ihn mit einer Handbewegung an die Verbindung zu trennen. Dann setzte er sich wieder auf seinen Kommandantenstuhl. „Steuermann, wir gehen in den Hyperraum.“


Auf dem Planeten, saß Cowen, der von einem Arzt verbunden wurde, in der Kommandozentrale. Der zuständige Soldat am Radar meldete: „Kommandant, das Schiff ist weg. Sie haben den Orbit verlassen.“
Cowen nickte. „Dann holen sie mir jetzt Kommandant Kolya. Ich habe da einen Auftrag für ihn.....“




Ende der Folge
Kapitel 8 by Atlan
1.08 Hinter der Mauer…
von Atlan



Jack O‘Neill und AR1 befanden sich auf der Flucht, verfolgt von einer Horde Wilder, die sie jagten. Ernst Allert drehte sich einige Male um und gab kurze Feuerstöße aus seinem G51 Sturmgewehr ab, was auch einen der Wilden verwundete. Dann rannte er weiter. Auch Rodney schoss wie wild mit seiner MP7 nach hinten. Jack ließ sich jedoch zurückfallen und nahm ihm die Maschinenpistole ab. „Mensch McKay, sparen sie ihre Munition! Das bringt doch nichts.“
Ihre Verfolger sahen aus, wie Barbaren. Sie schwangen mit Äxten und Keulen und am Aussehen, das dem von verwilderten Punks ähnelte, und Verhalten, erkannte man die pure Anarchie.

Unteroffizier Anna Hein war schon fast am Ende ihrer Kräfte, versuchte jedoch durchzuhalten. Ronon war bei ihr, um sie zu motivieren, weiter zulaufen und um sie zur Not zu verteidigen. Rodney hingegen, der auch nicht mehr konnte, fiel immer weiter zurück, so dass Ernst mehr Deckungsfeuer geben musste. "McKay, wenn wir wieder auf Atlantis sind, werde ich persönlich ihr Lauftraining überwachen..."
Als ihm dann jedoch Pfeile um die Ohren flogen, rannte Rodney, als hätte er seinen Nachbrenner eingeschaltet, sogar an Ernst vorbei. Der grinste und rannte nun ebenfalls schneller, gab aber weiterhin kurze Feuerstöße nach hinten ab, um die Wilden auf Distanz zu halten. Das Team lief nun durch eine verwüstete Großstadt, in der einst mehrere Hunderttausende gelebt haben müssen. Jedoch schien die Stadt vor Jahrhunderten schon von den Wraith zerstört worden sein.

Während sich Jack und Ernst nach einem verteidigbaren Unterstand umsahen, feuerten Ronon und Anna auf ihre Verfolger, die allerdings noch 200 Meter entfernt waren. Ronon fluchte, als er mit seiner Energiepistole zwei Wilde niederschoss.
Anna benutzte ebenfalls ihr G51, traf aber nur einen, die Hälfte ihrer Schüsse ging daneben. „Wenns sie es mit wenigen Kugeln nicht schaffen, lassen sies.“, meinte Ronon und lies Anna ihre Waffe senken.

„Da hinten rein!“, rief Jack und wies auf eine mittelgroße Nische nahe einer abgebrannten Holzhütte. Dorthin zog sich der Trupp zurück und Jack gab Rodney die Maschinenpistole wieder, nicht ohne sie vorher auf Halbautomatik zu schalten. Selbst Ronon stieg auf das G36 um, das er sich auf den Rücken geschnallt hatte.
„Sie schießen nur, wenn sie auch treffen können.“, befahl Jack. „Das gilt für alle, wir müssen Munition sparen.“
Dann nahm er sein Gewehr in den Anschlag. „Aufgepasst. Da kommen sie.“

Und da rannten ihnen auch schon die Wilden entgegen und AR1 fragte sich, wie es nur dazu gekommen war. Doch das wichtigste war jetzt, Zeit zu schinden.


12 Stunden zuvor:

Der Jumper trat aus dem Ereignishorizont aus und flog direkt hoch in die Lüfte.
Mit Jack an den Kontrollen, überflog das Kleinstraumschiff viele ausgebrannte Städte, für viele war sogar der Begriff Ruine beschönigend. Jack rief das Head Up Display auf. Er besah sich die Anzeigen. Auf einigen Gebäuden, gab es Restsignaturen von Waffenfeuer. „Sieht so aus, als wäre das Dartfeuer.“
Anna kam aus dem hinteren Abteil, wo sie ihre Ausrüstung überprüft hatte, und sah aus dem Fenster. „Die Menschen haben sich gewehrt. Aber wohl nicht erfolgreich.“
Ronon nickte. „Gibt einige Völker, die höher entwickelt sind. Wie Sateda zum Beispiel. So wies aussieht, haben die Leute hier nen guten Kampf geliefert.“
Ronon strich sich durch den Bart und sah angespannt durchs Fenster. „Ich hab das Gefühl, als ob ich den Planeten kenne. Ich komm nur nicht drauf. Aber ich hab so ein eigenartiges Gefühl.“

Rodney sah grinsend zu Ronon. „Mach dir nicht ins Hemd, Neandertaler.“
Da sah ihn Ronon aber auch nur böse an und Rodneys Lachen verschwand ganz schnell. Ernst hob beschwichtigend die Arme. „Ma ganz ruhig Kinners. Bloß keinen Stress. Wir sehen uns hier kurz um und dann geht’s zurück nach Atlantis.“

Jack deute auf einen Punkt in der Ferne. „Ich werd mal da hinten runtergehen. Sieht ganz vielversprechend aus.“
Rodney lachte leicht auf. „Was ist eine Ruinenlandschaft schon wert? Da gibt’s doch nur verbrannte Erde. Und die Sensoren melden nur wenige Lebenszeichen.“
„Ruhe.“, meinte Ernst nur. „Kann doch sein, dass wir auch was interessantes finden.“

Der Jumper hatte sich schon einige Kilometer vom Gate entfernt, als er aus einer mit Netzen getarnten Stellung mit Katapulten anvisiert wurden. Diese feuerten dann auch gleich los. Sie schossen mit Feuerkugeln auf den Jumper und trafen die linke Triebwerkgondel, die halb abgerissen wurde.

„Oh Shit!“, rief Jack wütend, als der Jumper tiefer ging. Die Trägheitsdämpfer waren ebenfalls ausgefallen. „Alle Mann festhalten!“
Anna nickte und stürzte in Richtung Heckabteil. Dort setzte sie sich sofort auf eine der Banken und erwartete das schlimmste. Und dann prallte der Jumper auch schon auf und schlitterte noch einige Meter weit. Rodney kreischte vor Angst und Anna war fast zum übergeben. Allerdings kam niemand von AR1 zu Schaden.

Als der Jumper endlich zum stehen gekommen war, sah sich Jack um. „Alles in Ordnung?“ Sein Blick schwankte über Rodney, der auf den Boden gerutscht war und gerade mit der Übelkeit kämpfte, Ronon, der aufstand, sich streckte und seine Taktikweste anzog, aber offen lies. Ernst, der sich eine Zigarette ansteckte und Anna, die sich auf eine Rückbank übergab.
„Na, das ging ja grad noch mal gut.“, meinte Ernst nach einem Zug.
„Wie können sie sich nur jetzt eine rauchen?“, fragte Rodney, immer noch blass, vom Boden.
„Sie sollten wissen Rodney, dass ich das von meinem Zwei-Sterne Schwiegervater gelernt hab.“, erwiderte Ernst nur.
„Wie weit sind wir vom Tor weg?“, fragte Ronon und hielt Anna, die immer noch am würgen war, eine Tüte hin. Jack versuchte das HUD aufzurufen, das allerdings flackerte. „Etwa 10 Kilometer, wenn ich das hier richtig ables.“

Ernst half Rodney wieder auf die Füße. „Tja, das wird nen schöner Fußmarsch.“
Dann schlug er Rodney liebevoll gegen seinen Bauch. „Na ja, wird ihnen gut tun.“
„Das verbitte ich mir.“, sagte Rodney wütend. Ernst wank jedoch nur ab und trat aus der Heckluke.

Anna hatte sich derweil wieder gefangen. „Geht’s wieder?“, fragte Ronon.
Die Sanitäterin nickte. „Ja, geht schon. Ich glaub, wir sollten dann.“
Jack legte ihr die Hand auf die Schulter. „So lob ich mir das. Schnappen sie sich ihre Sachen, dann können wir.“
Dann holte er aus einem Netz über einer der Bänke, einen Koffer heraus. Das darin liegende G36 samt Ersatzmagazinsgürtel, warf er Ronon zu. Der fing es gekonnt auf, besah es sich aber nur lustlos.
„Ich hab doch gesagt, dass mir meine Knarre reicht.“ Trotzdem schnallte er sich das G36 auf den Rücken.
„Ich lass keine Waffen zurück.“, meinte Jack und steckte sich auch noch eine zweite P8 ein, eine weitere gab er Ernst. Damit waren sämtliche Reservewaffen, eingepackt.

Draußen sammelte sich das Team. Jack lud sein G51. „Okay Leute, wir müssen Richtung Westen.“ Er ging einige Schritte vorwärts, als zwei Wildaussehende aus den Büschen sprangen. Jack war zwar nicht schnell genug bei seinem G51, aber die Kugeln aus einem anderen G51, trafen die Wilden in die Brust. Sie plumpsten, wie nasse Säcke, zu Boden.

Jack wirbelte herum. Anna Hein stand da, mit rauchender Waffe, und war leichenblass. „Das...“, begann sie stockend. „waren die ersten Menschen, die ich erschossen hab.“
„Danke.“, meinte Jack nur, als er sah, dass Anna in einem schockähnlichen Zustand war. Ernst legte seinen Arm um ihre Schulter und reichte ihr die Feldflasche. Sicherheitshalber drückte er den Lauf der Waffe Richtung Boden.
„Schon gut. Das erste Mal, ist immer das schwerste Mal.“
Ronon stimmte nickend zu. „Man gewöhnt sich mit der Zeit dran.“

Jack setzte sich die Base-Cap auf und räusperte sich. „Also los Leute. Laden und entsichern. Ich geh vor, Ronon und Unteroffizier Hein bilden den Mittelteil, McKay und sie Ernst, bilden die Nachhut. Aber Vorsicht, es können jederzeit noch mehr Wilde auftauchen“
Er setzte sich in Bewegung, die Anderen folgten. Nur Rodney maulte. „Oh Mann! 10 Kilometer mit Wilden im Nacken. Warum hab ich meine Galaxie nur verlassen.“
Ernst rollte nur genervt mit den Augen. „Um mal ihren Schwiegervater zu zitieren Rodney...." Er schlug ihm auf den Hinterkopf. Fünf Mal, bis Rodney endlich losmarschierte.


14 Stunden später:

Inzwischen war Ruhe eingekehrt. Nachdem AR1 etwa zwei Dutzend Wilde erledigt hatte, die Meisten mit Kopf- und Gesichtschüssen, waren die Wilden abgeschreckt worden. Seit zwei Stunden, lag das Team jetzt in ihrer Stellung und schlug ab und zu einige vereinzelte Angriffe zurück.

Rodney kaute gerade auf drei Müsliriegeln gleichzeitig. Anna, die sich inzwischen wieder gefasst hatte und langsam mit der Situation klarkam, sah ihn unverständlich an. „Rodney, wie können sie denn in so einer Situation nur essen?“
„Ich kann einfach.“, meinte Rodney zwischen zwei Bissen. „Außerdem verhunger ich sonst.“
Ronon packte seine Fettrollen. „Das dauert noch.“

„Moment, da tut sich was.“, meinte Ernst und nahm sein G51 wieder in Anschlag.
Ronon legte sich auch nach vorne, um etwas sehen zu können. Um eine Biegung, kam ein ziemlich heruntergekommen aussehender Wraith. Er hatte zerschlissene Kleidung, samt löchrigem Lederwams und dreckigen weißen Dreadlocks auf dem Kopf.
„Jetzt weiß ich woher ich diesen Planeten kenne.“, kam es mit bitterem Unterton von Ronon. „Ich glaub, jetzt erkenn ich diesen Ort wieder."
„Ernsthaft?“, fragte Jack.
Ronon nickte. „Als Sateda noch existierte, war das ein Trainingsort für die Eliteeinheiten. Aber nur sehr selten. Dieser Planet ist sehr gefährlich. Hier gibt es nur Wilde....“
„Ach ne.“, meinte Rodney sarkastisch mit vollem Mund.
Wofür er sich einen Seitenhieb von Annas Ellenbogen einfing und ein hämisches Grinsen von Ernst und Jack. Ronon fuhr fort. „...nur Halbverrückte, Wilde und Wraith, die von ihren Basisschiffen und Kreuzern verstoßen wurden.“
„Wieso wurden die verstoßen?“, fragte Anna interessiert.
Ronon zuckte mit den Schultern. „Die Offiziere streiten um die Gunst der Königin und um den Posten des Ersten Offiziers. Dazu ist ihnen alles recht.“, erklärte Ronon.

Jack sah durch einen Feldstecher. „Der Wraith ist stehen geblieben.“, klärte er sein Team auf. „Er hat anscheinend unsere Waffen erkannt und weiß nicht, was er tun soll.
Sieht unsicher aus, wenn Wraith das können. Die Menschen halten sich zurück.“
Danach beobachtete er still weiter, während Ronon weitererzählte. „Der ganze Planet ist ein Ghetto. Der angeblich schlimmste Ort der ganzen Galaxis.“
„Ganz toll und wir landen hier.“, unterbrach Rodney mal wieder. Dieses Mal bekam er jedoch keinen Stoß in die Rippen. „Warum siedeln sich die Menschen dann nicht woanders an?“, fragte Anna. „Überall wird es besser sein, als hier.“
Ronon schüttelte den Kopf. „Durch die ganze Anarchie hier, haben die Menschen die Torkoordinaten vergessen und wie das ganze Gatesystem funktioniert. Hier herrscht das blanke Chaos.“

„Da tut sich was.“, meinte Jack und wechselte von Feldstecher zum Reflexvisier seines Sturmgewehrs. Dadurch sah er, dass der heruntergekommene Wraith näher kam. Jack hatte nicht vor ihn jetzt schon zu erschießen, er könnte schließlich Informationen herausrücken, sondern ließ ihn näher kommen.

„Was macht er?“, fragte Ernst und beugte sich vor, um auch etwas sehen zu können.
„Ich glaub, der will einen von uns gefangen nehmen.“, meinte Jack und deutete auf die Handlungen des Wraith, der sich ständig umsah, wo er vielleicht die Stellung von AR1 umgehen konnte. Er legte sein Gewehr wieder an. „Ich glaub, den noch näher kommen zu lassen, ist gefährlich. Ich werd ihn erschießen.“
„Nein.“, sagte Ronon eindringlich und lies Jack sein G51 senken. Der Sateda griff zu seinem Schwert, das er auf dem Rücken trug. „Ich will das alleine austragen.“ Der Hass brodelte in seinen Augen. Als Jack das sah, stimmte er sofort zu. „Na gut.“
Dann grinste er kurz. "Viel Spaß.“
Ronon grinste ebenfalls breit. „Werd ich haben.“ Dann sprang er auf, zog sein Schwert und schwang es hin und her.

Dann zeigte er damit in die Richtung des Wraith. „Komm schon, Bastard!“
Der Wraith fauchte kurz, zeigte seine Zähne und hob dann eine Metallstange auf, die auf dem Boden lag. Er schwang sie kunstvoll umher. Ronon griff an. Er hielt sein Schwert beim Angriff mit beiden Händen auf der linken Seite und rannte schnell auf den Wraith zu. Der hob seine Metallstange, um sich zu wehren, sprang dann aber hoch in die Luft, als Ronon kurz vor ihm war. Wieder auf dem Boden, schlug er auf Ronon ein, der wehrte den Angriff jedoch mit seinem Schwert gekonnt ab, trat dem Wraith mit seinem Fuß in die Magengegend, was ihn auf den Boden warf. Die Metallstange wirbelte durch die Luft und Ronon find sie geschickt auf, sprang dann hinüber zu dem Wraith und rammte ihm die Metallstange durch die Hand mit dem Nährmund. Der Wraith schrie vor Schmerz auf. Aber nicht lange, denn Ronon rammte ihm das Schwert in den Hals und zog es herunter, bis zum Ende des Torsos, was den Brustkorb aufplatzen lies. Dann steckte Ronon das Schwert zurück in die Schwertscheide.

Ernst applaudierte ihm, während Jack schon dabei war, einige Wilde abzuschießen, die auf Ronon zustürmten. „Los, zurück!“, befahl er dem Sateda, der auch gleich zurück in Deckung sprang.
„Das war befreiend.“, meinte Ronon und griff zum G36, das er in eine Ecke gestellt hatte, um ebenfalls bei der Beseitigung der Wilden zu helfen. Nach etwa fünf Minuten Ansturm, war erneut eine Atempause für das Team eingetreten. Allert sah auf die Wilden. "Ich hasse Punks..." Danach feuerte er weiter, aber das Team hatte nur noch gutes ¼ ihrer Munitionsreserven übrig.


Auf Atlantis, trat Richard Woolsey indes von einem Fuß auf den Anderen und sah auf die Uhr. Er sah zu Feldwebel Felix Hoffmann, dem Chef des Kontrollraums. „Und Feldwebel, wie lange sind sie denn jetzt schon überfällig?“
„Etwas über zwei Stunden, Mister Woolsey.“, antwortete Hoffmann.
Woolsey nickte besorgt. „Rufen sie mir Valentin und Carter.“
Hoffmann bestätigte den Befehl nickend und aktivierte dann den Stadtweiten Intercom. „Die Majore Valentin und Carter bitte sofort in den Kontrollraum!“

Keine sieben Minuten später, kamen beide Majore in den Kontrollraum hinaufgespurtet. Beide hatten Trainingsanzüge an und schweißnasse Haare. Woolsey lächelte leicht. „Was haben sie beide denn gemacht?“
„Kampftraining, Sir.“, antwortete Sam und puffte Valentin, der säuerlich drein sah, freundschaftlich an den Oberarm. „Ich hab auch vier von seinen besten Jungs KO geschlagen.“ Lächelnd strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Woolsey konnte man die Erstauntheit ansehen. Sam meinte darauf erklärend: „Ronon hat mir einiges an Tricks beigebracht, um zu überleben.“
„Müssen sie mir auch mal beibringen.“, meinte Valentin, der jetzt eher amüsiert aussah, als sauer.

Sam wechselte das Thema. „Weshalb haben sie uns her gebeten?“
Richard Woolsey wurde wieder ernst. „AR1 ist seit zwei Stunden überfällig und hat sich auch nicht über Funk gemeldet.“
„Dann wählen sie an und fragen was los ist.“, meinte Major Valentin.
Woolsey sah ihn sehr ironisch an. „Das hatte ich auch vor. Ich wollte sie nur dabei haben.“ Er nickte Hoffmann zu, der auch gleich anfing zu wählen.

Augenblicke später, aktivierte sich das Wurmloch und Hoffmann aktivierte den Funk auf der AR1 Frequenz. „Sie können sprechen, Mr. Woolsey.“, meldete der Feldwebel.
Woolsey räusperte sich, dann sprach er. „Colonel O‘Neill, hier Richard Woolsey. Sie sind überfällig. Hören sie mich?“ Es dauerte einige Sekunden, bis Jack antwortete, begleitet von einigen Waffenfeuer im Hintergrund. „Ja, hier O‘Neill...“
„Colonel, was ist bei ihnen los?“, fragte Woolsey, nachdem er das Waffenfeuer mitbekommen hatte.
„Wir wurden von irgendwelchen Wilden abgeschossen und haben den Jumper verloren. Jetzt sitzen wir etwa fünf Kilometer vom Gate entfernt in einer Stellung und sind umzingelt. Wir sind sozusagen in der L.A. South Side.“
Ronon meldete sich ebenfalls zu Wort. „Das ist die Welt, auf der die Elitekrieger von Sateda einst gehärtet wurden.“

Woolsey wand sich an Sam, die nachdenklich an einer Wand lehnte. „Wovon hat Ronon gesprochen?“
„Von einem der schlimmsten Orte der Galaxis.“, antwortete Sam schlicht. „Er hat mir erzählt, dass alle Anwärter für Spezialeinheiten von Sateda dort 24 Stunden zubringen mussten, damit sie bei den Elitekriegern aufgenommen wurden. Das Team ist auf jeden Fall, in Gefahr.“
Dann stellte sie sich normal hin. „Bitte um Erlaubnis, das Team da rauszuholen.“
Woolsey sah sie geschockt an. „Das ist doch verrück.“
Sam lachte kurz bitter auf. „Was ist in der Pegasus Galaxis schon normal? Ich bitte sie, lassen sie mich gehen. Ich bin offiziell kein Mitglied der Expedition und von daher entbehrlich. Und ich schulde es Ronon. Außerdem muss dann kein Expeditionsmitglied geopfert werden, wenn die Wraith kommen. Wenn die Wraith in einigen Monaten vor unserer Tür stehen, brauchen sie jeden hier. Also bin ich die einzige, die gehen kann, weil ich von Anfang an nicht eingeplant war.“

Das klang dann doch logisch, oder verwirrend, genug für Woolsey, um der Mission seinen Segen zu geben. „In Ordnung. Aber sie bewaffnen sich gut und lassen vorher noch mal überprüfen, ob ihr Peilsender wirklich funktioniert.“, befahl Woolsey. Sam salutierte zackig und ging dann im Eiltempo Richtung Waffenkammer.


Jack konnte seinen Ohren nicht trauen, was er da über Funk mitbekam. Ernst, der am Rande der Deckung hockte und nach weiteren Wilden Ausschau hielt, staunte auch nicht schlecht darüber. „Respekt, dass hät ich nicht erwartet.“ Er lud sein vorletztes Magazin in sein G51. Ronons Gesichtsausdruck hingegen, beinhaltete nichts, außer Stolz. Jack atmete heftig aus. „Also, wenn das vorbei ist, werd ich ihr erst mal den Kopf waschen, für diese Irrsinnsaktion.“

Zu weiteren Drohungen kam er jedoch nicht, da eine weitere Welle Wilder angriff.
Diese besaßen Pfeil und Bogen und waren deshalb etwas gefährlicher, als die vorherigen. Rodney, der sich gerade weggedreht hatte, um zu schiffen, bekam einen der ersten Pfeile in seine linke Backe und schrie auf, als hätte ihn eine 40mm Granate erwischt, nicht ein Pfeil, der nur eine Fleischwunde hinterlassen hatte.

Anna zog ihn sofort runter und machte sich daran Rodneys Hintern zu behandeln, während die anderen drei, weiterhin die Wilden auf Distanz hielten. Nachdem sie den Pfeil herausgezogen hatte, nicht ohne wieder Schmerzensschreie von Rodney als Antwort zu bekommen, schlug sie ihm auf die gesunde Backe. „Au!“, war Rodneys weinerliche Antwort. „Was sollte das? Warum schlagen sie einen verwundeten Mann, sie Stümperin?“ Das belohnte die Sanitäterin mit einer, doch etwas ruppigen, Verteilung von Desinfiziermittel auf Rodneys Achterdeck. „Mal ganz ruhig Rodney. Ich wollte mit meinem Klapser nur ausdrücken, dass sie ein paar Pfund zu viel auf die Waage bringen.“
„Pahh!“, antwortete Rodney hochmütig, während Anna seinen Hintern verband. „Ich bin mit meinem Körper zufrieden. Ich hab nur schwere Knochen.“

„Hahaha.“, meinte Jack nur bissig und stand auf. „Los, wir gehen jetzt zum Tor. Ernst, sie stützen mit Frau Hein unseren Kandier. Ronon, sie gehen mit mir vor.“
Mit Rodney, der stark jammerte und auch mit Hilfe Probleme hatte, weiterzukommen, kam das Team nur sehr langsam voran. Hin und wieder mussten sie sich auch in die Büsche schlagen, um den Blicken von Wilden zu entgehen.

Sam kam währenddessen, schwer bewaffnet, durchs Tor geschritten und wurde sogleich von drei muskelbepackten Wilden umkreist. Sam vertauschte ihr G36K, mit dem sie unter anderem bewaffnet war, gegen das Schwert auf ihrem Rücken, das ihr Ronon einst geschenkt hatte. Vom Stil her, ähnelte es fast einem japanischen Samuraischwert, das Griffstück war mit Wraithhaaren umwickelt.

Ronon hatte sie gut trainiert. Einer der Wilden stürzte auf sie zu, Sam wich jedoch aus und stieß ihm das Schwert in den Rücken, woraufhin er zu Boden glitt. Die anderen beiden Wilden, griffen jetzt gemeinsam an, wurden aber von Sam mit zwei schnellen Schlägen enthauptet. Sie steckte das Schwert weg und nahm ihre M1014 Shotgun, die ansonsten beim USMC Verwendung fand, in Vorhalte und bewegte sich im Laufschritt weiter.

Immer, wenn ein Feind auftauchte, erledigte sie ihn mit einem gekonnten Schuss und stürmte weiter vor. Sam lächelte. Das hätte sie sicher nicht geschafft, hätte sie Ronon nicht vor über drei Jahren aus dem Wrack gezogen, wieder gesund gepflegt und sie abgehärtet, für diese raue der rausten Galaxien. Sie erinnerte sich.

[B]Die Beiden waren auf einem unbewohnten Planeten gewesen, einige Monate, nachdem Sam Ronon den Peilsender rausgeschnitten hatte. Seitdem war Ronon viel lockerer und fühlte sich wieder, als ein freier Mann. Sam war eine gute Schülerin gewesen und lernte schnell. Das kam ihr zugute, als Ronon ihr Kampftechniken der Sateda-Garde gezeigt hatte, sie im Schwertkampf unterwies oder beibrachte, wie man die Wraith am effektivsten tötete. Sie erinnerte sich, wie sie mit Ronon am Lagerfeuer saß, sie einander Geschichten erzählten. Wie er sie wieder aufgebaut hatte, nachdem sie von ihrer Gehirnwäsche erzählt hatte, wie er ihr gezeigt hat, dass das Leben weitergeht. Wie Ronon sie getröstet hat, als sie das Heimweh überkam, die Sehnsucht nach ihrem Vater und ihrem Bruder. Trotz allem, trotz der Freundschaft und trotz des gegenseitigen Vertrauens, dass sich aufgebaut hatte, waren Ronon und Sam nie mehr, als Freunde gewesen.[/B]

Sam lächelte. Im Nachhinein, war es vielleicht schade, aber sicher, auf lange Sicht, besser so. Sie schüttelte den Kopf. Jetzt musste sie sich auf anderes konzentrieren.
Wie eine Göttin in Blond, waffenbehangen, stürmte sie weiter.

Jack funkte sie kurz darauf an. „Major, hier O‘Neill. Ihre Position, sonst verpassen wir uns noch.“ Sam antwortete prompt. „Bin jetzt 1,5 Klicks südlich vom Tor. Ich komme auf sie zu.“
„Gut.“, meinte Jack. „Wir sollten uns gleich treffen. Ich hoff, sie haben Munition dabei, unsere geht uns langsam aus.“
Plötzlich, kamen zwei Wilde aus den Wäldern gesprungen und griffen Sam an.
Die rollte sich sofort gekonnt rechts seitlich ab, sprang wieder auf.
Sie griff zum Funkgerät. „Sir, ich muss Schluss machen. Hab grad Besuch gekriegt.“
Dann lud sie durch und erschoss einen der Wilden mit einem Schuss in die Brustgegend. Der Zweite, rannte auf sie zu. Sam lud erneut durch, doch die Shotgun war leer, so griff Sam zu ihrer HK MK23, einer schweren Selbstladepistole, die auf der USP basierte, und erschoss den Wilden mit zwei Kugeln Kaliber .45 ACP.

Doch als sie sich wegdrehte und sich damit beschäftigte, neue Patronen in ihre Shotgun zu laden, stürzten sich drei Wilde auf sie und überrumpelten sie. Das ganze hörte AR1 über Funk mit. Dann hörte man nur noch, wie Sam entsetzt aufschrie und der Kontakt danach abbrach. Jack sah entschlossen zu seinem Team. „Los Leute, Beeilung.“
Dann rannte er zusammen mit Ronon vor, dessen Gesichtsausdruck jedoch wenig Hoffnung enthielt. Ernst und Anna mühten sich währenddessen mit Rodney ab, der mal wieder ein Drama abzog. "Hey, nicht so schnell, außerdem können wir Blondie doch eh nicht retten..." Trotzdem schafften die Beiden es, mit Rodney schneller voranzukommen.


Eine Stunde später:

Sam schreckte aus ihrer Ohnmacht auf. Sie fasste sich an eine Wunde an ihrem Arm, der nur stümperhaft verbunden war. Das einzig Gute daran war, dass es inzwischen aufgehört hatte zu bluten. Sam fasste sich an ihren Kopf, der schmerzvoll pochte. Sie sah sich um. Ihre Waffen hatte man ihr, natürlich, abgenommen, auch die versteckten Messer. Sie befand sich in einem hölzernen Käfig, der auf einmal mit einem kräftigen Ruck hochgezogen wurde. Nach einigen Augenblicken, wurde Sam, die noch ganz verwirrt war, aus dem Käfig gestoßen.

Sie fand sich in einer großen Arena wieder, die an das römische Kolosseum erinnerte und anscheinend noch sehr gut erhalten war, für eine anarchistische Gesellschaft. Die Ränge waren jedoch zerstört und nur von wenigen, bewaffneten, Männern besetzt.
Ein Mann trat vor sie. Groß und muskelbepackt, eine Axt in der Hand und mit einer Kette aus Zähnen um den Hals. Er erhob das Wort.„Wer bist du Weib, wo kommst du her?“
„Major Samantha Carter, US Air Force. Ich bin ursprünglich von der Erde“, antwortete Sam wahrheitsgetreu.

Doch das machte den Anführer wütend. „Ich will niemanden von anderen Welten hier haben. Deswegen verurteile ich dich zum Tode. Und glaube mir, es wird schrecklich für dich.“
Sam traute ihren Ohren nicht. Sie zeigte dem Anführer den Vogel. „Sag mir das noch mal, du Australipeticus!“ Sie fing sich nur eine Ohrfeige ein, dann verließen der Anführer und alle anderen Wilden die Arena. Sam raffte sich auf und sah, wie auf der anderen Seite des Kolosseums ein Gitter hochgezogen wurde. Nicht etwa ein wildes Raubtier, in Löwe oder ein Bär, wurde hereingelassen, sondern ein Wraith.

Der Anführer, der sich inzwischen zu den Menschen auf den Rängen gesellt hatte, grinste diabolisch. „Der Kampf bis zum Tod, beginnt jetzt!“ Dann stürzte der Wraith auch schon auf Sam zu, die eine Abwehrposition einnahm und die Fäuste hob. Der Wraith kam mit offener Hand, der Nährmund zeigte zu Sam, auf sie zu, doch sie blockte die Hand und lenkte sie um. Sie selbst konterte mit einem Tritt gegen das rechte Schienbein des Wraith. Er knickte ein und ließ Sam die Möglichkeit, mit einem weiteren Tritt, den Wraith am Kopf zu treffen. Doch das schaffte sie nicht, der Wraith blockte den Fuß, mit den Händen und lies Sam herumwirbeln.

Sam landete auf dem Gesicht, sprang aber schnell wieder auf. Ihre Wunde am Arm, war wieder aufgeplatzt und blutete stark. Sie schlug dem Wraith ins Gesicht, der schleuderte sie mit einem Arm, durch die Luft. Zwei Meter flog sie im hohen Bogen und landete, neben einer Wand. Dann kam der Wraith näher und wollte es zu ende bringen, sich nähren. Mit Schmerzen, rollte sich Sam auf den Rücken, sie atmete schwer. Sam, ihrer Sinne fast beraubt und alle Knochen im Leib schmerzend, sah sich um. Genau neben ihr, lag ein faustgroßer Stein. Vorsichtig griff sie danach, wartete aber noch, bis der Wraith sich über sie gebeugt hatte.

Dann schlug sie zu, mit aller Kraft, die sie noch hatte. Und mit diesem Kraftaufwand, schlug sie den Wraith so, dass eines seiner Augen aus der Höhle trat und dann nur noch lose aus dem Schädel baumelte. Und erneut schlug zu sie zu. Der Wraith taumelte zu Boden. Sam kroch herüber, nahm seinen Kopf in beide Hände und brach ihm das Genick.Luftschnappend, stand sie mit zitternden Beinen auf. Sie hatte ihn besiegt.

Doch sie hatte die Rechnung, ohne den Anführer der Wilden gemacht. Der war alles andere, als glücklich darüber, dass Sam den Kampf gewonnen hatte. Er sprang auf und befahl laut: „Bogenschützen, erledigt sie!“ Aus einigen Ecken, traten mehrere Bodenschützen und legten auch schon an. Sam schloss die Augen.

Um sie schon Augenblicke später wieder zu öffnen, als rote Energieladungen und automatisches Feuer die Bogenschützen von den Füßen holten. Sie waren auf der Stelle tot. Auch der Anführer wurde durch einen gezielten Kopfschuss erledigt.
Sam wirbelte herum. Da stand AR1, mit vorgehaltenen Waffen. Jack und Ronon kamen auf sie zu. „Danke.“, sagte Sam zu Jack, als Ronon sie stützte. „Wie haben sie mich nur...?“
Jack zeigte nur seinen PDA, auf dem ein Scanprogramm lief. „Ihr Peilsender.“
Dann hob er drohend, nicht ohne dabei zu grinsen, den Zeigefinger und meinte:
„Wenn sie so ne Einzelaktion noch einmal vom Stapel lassen, dann werd ich sie standrechtlich erschießen lassen, verstanden?“
Sam nickte und bekam dann noch eine Kopfnuss von Jack. „Gut.“

Dann sah er zu Ronon und Ernst. „Sie beide gehen die Ausrüstung von Carter suchen. Ich will all den Barbaren hier nicht noch unsere Waffen lassen.“
Wortlos machten sich die Beiden auf die Suche und waren nach knapp fünf Minuten auch schon wieder da. Alle Wilden hatten sich zurückgezogen. Wohl aus Angst, weil diese Menschen ihren Anführer und auch mehrere Krieger erledigt hatten.
„Na, dann abrücken.“, meinte Jack.
Wer natürlich das letzte Wort hatte, war Rodney: „Oh Gott, mein Hintern brennt wie Feuer! Wenn wir noch mal mit Pfeilen zu tun haben, kündige ich!“
Das Team grinste jedoch nur und gemeinsam mit Sam, gingen sie Richtung Stargate.


Atlantis:

Nach dem Abschlussbriefing, atmete Richard Woolsey erst einmal tief durch, als hätte er die Anstrengungen selbst durchgemacht. Er lächelte leicht. „Ich denke, wir können den Planeten aus der Datenbank streichen. Ich werde da niemanden mehr hinschicken.
Das wär nur verantwortungslos.“
„Wie wahr.“, meinte Rodney wehleidig, der die ganze Zeit auf einem Eisbeutel gehockt hatte.“
Anna hatte dafür nur ein ironisches Lächeln übrig. Woolsey stand auf, die Anderen taten es ihm nach. „Das wars dann. Sie können wegtreten.“


Am selben Abend noch, betrat Ronon Sams Labor, wo sie ganz alleine an einem Computer hockte. Er lehnte gegen eine Wand und lächelte freudig. „Ich bin sehr stolz auf dich.“ Sie lächelte ebenfalls. Ronon deutete auf das kleine Lederbündel, das er dabei hatte. „Du kennst unsere Abmachung.“
Stumm, zog sich Sam ihr Shirt über den Kopf. "Mach mir ne Rose übers rechte Schulterblatt."
Dann zog sie ihr Shirt aus, ließ den BH aber an und legte sich auf den Rücken. Ronon begann dann damit, Sam ihr neuestes Tattoo zu stechen, wie es Tradition war auf Sateda, wenn ein Krieger großen Mut im Kampf gezeigt hatte.

Was Beide nicht wussten war, dass Jack O‘Neill und Ernst Allert sich das schon gedacht hatten und jetzt alles über die Sicherheitskameras verfolgten.
Erfreut grinsten die beiden Stabsoffiziere, da sie nun endlich sahen, wo Sam ihre Tattoos hatte. „Also wirklich, richtig unanständig.“, meinte Ernst grinsend und stieß mit Jack mit einer Flasche Bier an. „Manchmal liebe ich meinen Job.“




Ende der Folge
Kapitel 9 by Atlan
1.09 Aufblitzen in der Ferne
von Colonel Maybourne




Die Hoover trat erneut, in einer gleißenden Explosion, aus dem Hyperraum heraus und glitt in den Normalraum über.
Die Reaktoren mussten wieder einmal abgekühlt werden und Caldwell hasste es, zu lange im Hyperraum zu bleiben.
Da dies aber schon ein Standartmanöver war, wurde es vom zweiten Offizier des Schiffes, Captain Kleinman, allein durchgeführt.
Colonel Caldwell befand sich in seinem Quartier und las ein Buch, dass er kurz vor dem Goa´Uld Angriff von seiner Schwester bekam.
Der Colonel hatte bisher keine Gelegenheit gehabt, um es zu lesen, weswegen er die freie Zeit hier auch genoss.
John Sheppard trainierte hingegen mit Teyla, die ihn wieder im Stockkampf unterwies, da er ihrer Meinung nach, Mängel im Nahkampf zeigte.
Gerade wehrte er einen tiefen Schlag von ihr halbwegs sicher ab, als sie mit einem weiteren, der höher kam, voll seinen Hintern traf.
„Au, hören sie mal, mein Allerwertester muss noch ganz bleiben, wie soll ich sonst in einem Jäger sitzen?“
Teyla aber lächelte darüber.
„Stellen sie sich nicht so an John, ich habe doch noch Nachsicht geübt, oder finden sie, dass ich zu grob war?“
Er rieb sich noch nachdenklich seinen Hintern, auch wenn es für ihn natürlich keine großen Schmerzen waren.
„Na, gemerkt hab ich es schon, also seinen sie beim nächsten Mal einfach vorsichtiger, sonst versohle ich ihnen mal die Kehrseite.“
Teyla grinste ihn an.
„Wenn sie das schaffen sollten Colonel, dann müssten wir hier nicht mehr trainieren, oder bin ich da im Irrtum?“
Gerade im Moment, wo John antworten wollte, wurde der Alarm ausgelöst und eine bekannte Stimme ertönte.
„Achtung, wir haben einen Kontakt, alle Mann zu ihren Stationen, dass ist keine Übung, ich wiederhole, keine Übung.“
Beide packten ihre Sachen und gingen umgehend zur Brücke, wo Kleinman schon auf alle am warten war.

Caldwell kam als letzter auf die Brücke, war auch ein wenig verärgert, dass ausgerechnet jetzt jemand die Ruhe störte.
Seit über zwei Wochen war nun nichts ereignisreiches mehr gewesen, seitdem die Genii weit hinter ihnen lagen.
„Also Captain, was haben wir?“
Der Offizier schaltete die Videoleinwand an, wo ein Objekt, am Rand der Sensorerfassung angezeigt wurde.
„Laut den Daten, die wir haben, handelt es sich wahrscheinlich um eine Raumstation, aber sie ist weit entfernt.“
Caldwell runzelte etwas die Stirn.
„Wie weit?“
Kleinman gab schnelle Befehle in seine Konsole ein.
„Etwa 20 Minuten mit voller Leistung aus den Sublichtaggregaten, aber ich glaube, dass wir uns ihr langsam nähren sollten.“
Da wurde Teyla neugierig.
„Denken sie, dass die Station von den Wraith erbaut wurde?“
Der Offizier nickte.
„Entweder von ihnen, oder den Antikern, wir befinden uns hier im leeren Raum, es gibt kein Sternensystem im Umkreis von 40 Lichtjahren.“
John sah sie an.
„Teyla, kennen sie ein Menschliches Volk, welches über Schiffe mit Hyperantrieb verfügen könnte, oder mal verfügte?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Eigentlich nicht, es gibt da nur eine wage Legende, nachdem ein ganzes Volk komplett auf ihren Schiffen lebt.
Angeblich suchen sie von Zeit zu Zeit andere Welten auf, aber das sind meistens nicht mehr als Märchen.“
Caldwell reichte das.
„John, lassen sie Kurs setzen, aber nicht zu schnell, schicken sie zugleich eine Staffel Jäger als Eskorte raus.“
Sheppard nickte und wenige Minuten später startete die erste Staffel, während die zweite in Bereitschaft blieb.


An der Raumstation:

Etwa eine halbe Stunde später waren sie vor der Raumstation, die sicher mehr als fünfzig mal so groß war, wie die Hoover.
Sie war rundlich, mit einem spitzen Dorn, der nach unten zeigte und sah aus, wie ein sehr großes Habitat.
Allerdings sah sie verlassen aus, da niemand zu sehen war und es auch keine Erwiderungen auf Funksprüche gab.
Kleinman wandte sich an Caldwell und Sheppard.
„Laut unseren Sensoren besteht die Außenhülle der Station aus derselben Semiorganischen Substanz wie die Wraithschiffe.“
Caldwell trommelte mit seinen Fingern auf der Armlehne rum, dachte dabei einige Sekunden länger nach.
„John, wir zerstören die Station, aber bitte mit einer gezielten Salve, wenn ich bitten darf, ich will kein Risiko eingehen.“
Sheppard aber unterbrach ihn.
„Sir, lassen sie mich doch einen kleinen Trupp rüberführen, vielleicht finden wir ja einige recht abgefahrene Sachen.“
Teyla stimmte dem zu.
„Obwohl mir die Wraith zuwider sind, bin auch ich dafür, dass wir rüber gehen, es könnte dort wertvolle Dinge geben.“
John setzte noch einmal nach.
„Ganz zu schweigen von Taktischen Daten, über ihre Schiffe, oder vielleicht Schwächen ihrer Technologie.“
Caldwell war aber immer noch nicht überzeugt.
„Es gibt keine Daten, was sie dort drüben erwartet, sie könnten schon bei der Landung in eine Falle laufen.“
John war dies bewusst.
„Ja Sir, aber ich der Meinung, dass wir dieses Risiko eingehen sollten, sonst können wir auch gleich den Schwanz einziehen.“
Der Colonel stimmte schließlich zu.
„Nun gut, gehen sie mit Teyla und einem Team Marines rüber, aber seinen sie um Himmels Willen verdammt vorsichtig.“
Sheppard salutierte salopp.
„Ich bin immer vorsichtig.“
Während Caldwell noch die Augen verdrehte, waren Teyla und John Sheppard schon auf dem Weg in den Steuerbordhangar.
Wenige Minuten spätrer startete eine Walküre, die mit gedrosseltem Tempo eine Luftschleuse der Station anflog.

Nachdem der Druckausgleich vorgenommen wurde, betraten die Soldaten rasch, aber nicht ohne Vorsicht, die Station.
Am Eingang hingen von den Wänden einige Fetzen herunter, die irgendwie organisch und abgewetzt aussahen.
Gleichzeitig rümpfte Sheppard die Nase, da die Luft hier schon sehr abgestanden war und auch so roch.
„Man, der Laden hier ist aber schon ne ganze Weile nicht gelüftet worden, ich hätte meine Maske mitnehmen sollen.“
Danach sah er Teyla und Gunnery Sergeant Wright schelmisch an, während er auf die ganzen Fetzen deutet.
„Außerdem muss ich sagen, dass in der Bude hier eindeutig eine weibliche Hand fehlt, die alles in Schuss hält.“
Während Wright nur leicht angekratzt grinste, verpasste Teyla dem Colonel einen kleinen Stoß in die Seite.
„Wenn sie hier freiwillig putzen wollen, ich werde sie nicht aufhalten, aber ganz sicher nicht nur einen Finger rühren.“
Mit einem dicken Grinsen gingen sie weiter, aber die Laune sollte auch gleich verschwinden, als das Team den nächsten Korridor erreichte.
Dort lagen viele Menschliche Skelette auf dem Boden, einige hingen noch in Nischen, die an der Wand waren.
Ein paar von diesen Leichen waren noch mit einem organischen Material umwickelt, wie bei einem Kokon.
John sah angewidert Teyla an.
„Haben sie so etwas schon mal gesehen, das sieht ja fast so aus, als wären diese Menschen bei lebendigen Leib konserviert wurden.“
Teyla blickte sehr ängstlich drein.
„Ich habe davon gehört, dass die Wraith Gefangene so behandeln, um sich später an ihnen zu nähren, aber wollte es nicht glauben.“
John ging weiter, als der Rest des Teams wieder folgte, dabei kamen sie in eine kleine Bucht für Darts.
Diese mussten natürlich ausführlich inspiziert werden, da Sheppard dachte, einige von ihnen mitzunehmen.


Atlantis:

Richard Woolsey tat sehr schnell aus seinem Quartier, um die nächste Besprechung mit Major Valentins Team nicht zu verpassen.
Er hatte heute verschlafen, was ihm normalerweise nie passiert und war deswegen ziemlich in Eile gewesen.
Auf dem Korridor überprüfte er noch mal seine Unterlagen, da er Angst hatte, etwas liegen gelassen zu haben.
„Hab ich jetzt auch die Führungsprotokolle dabei…?“
Während er mit sich selbst sprach, merkte der Bürokrat gar nicht, wie er Rodney McKay, der ihm entgegenkam, umrannte.
„Ah, wer verdammt noch mal…ach sie sind es Woolsey, aber warum um alles in dieser Welt rennen sie mich über den Haufen?“
Woolsey hob die Arme.
„Ich bitte vielmals um Endschuldigung, aber ich hatte sie gar nicht bemerkt, da ich ganz in Gedanken war.“
Rodney nickte nur etwas geistig abwesend.
„Äh ja,…aber passen sie auf, wo sie demnächst lang laufen, denn wenn ich ausfallen sollte, können sie die Stadt vergessen.“
Der Expeditionsleiter lächelte innerlich über diesen Kommentar und ging stattdessen weiter, zum Transporter.
Auch McKay war schon weg, als er in einem anderen Teil der Stadt wieder aus der Kammer stieg, aber ein komisches Gefühl hatte.
„Merkwürdig, wo bin ich hier gelandet…?“
Anscheinend hatte er den falschen Knopf gedrückt, denn der Transporter hatte Woolsey ans andere Ende von Atlantis gebracht.
Gerade als er wieder in die Kammer einsteigen wollte, versagte sie ihren Dienst, da plötzlich alle Energie verloren ging.
Ziemlich dumm anstehend wusste Woolsey erstmal nicht, was ihm geschah und aus welchem Grund heraus.
„Will hier jetzt einer mit mir einen dummen Scherz machen und hat versteckte Kameras im Raum installiert?“
Als es wieder keine Antwort gab, drehte er sich um und versuchte, einen anderen Weg aus diesem Raum zu suchen.
Aber da es sehr dunkel war, da anscheinend die Beleuchtung ausgefallen war, stieß er gegen eine Wand.
„Au…das fehlte ja gerade noch…“
Aber schließlich erreichte Woolsey einen Türöffner und kam in einen mittellangen Korridor, der aber verweist aussah.
Einige Möbelstücke waren umgestürzt und es waren auch noch Wasserlachen auf dem Boden, es roch zudem faulig.
„Na toll, der Transporter hat eine Macke und setzt mich in einem völlig unerforschten Bereich der Stadt ab…“
Woolsey ließ den Kopf hängen, da er gerade begriffen hatte, dass er auch kein Funkgerät bei sich führte.
Er musste also den ganzen Weg zurück in die Stadt zu Fuß gehen, ohne zu wissen, wo er lang gehen sollte.
Gelegentlich kam mal ein Fenster und zeigte ihm an, dass er wirklich am äußersten Ende des Westpiers angelangt war.


Auf der Wraithstation:

Von den ganzen Darts, die im Hangar standen, war nur noch einer intakt gewesen, weswegen das Team weiterging.
John Sheppard hatte dann eine Nachricht an die Hoover geschickt und Caldwell sendete ein weiteres Team, um den Jäger zu bergen.
Währenddessen begab sich der Erkundungstrupp weiter in die Station herein, die teils immer dunkler wurde.
In einigen Bereichen und Korridoren war das Licht ausgefallen, oder nur teilweise vorhanden, was der Mission zusätzliche Würze verlieh.
Teyla ging voraus, Sheppard direkt dahinter.
„John, glauben sie, dass hier noch jemand am Leben ist, dass sieht alles völlig verlassen und verwahrlost aus.“
Er stimmte ihr zu.
„Ja, aber diese Wraith sollen ja Winterschlaf halten, kann durchaus sein, dass unsere Scanner ihren Schlummer nicht bemerken.“
Sie verstand es allerdings immer noch nicht ganz.
„Ich frage mich nur, warum sie noch einen fangen wollen, der von meiner Heimatwelt ist vor einigen Tagen verhungert.“
Er sah sie belehrend an.
„Stimmt, aber vielleicht fangen wir uns ja einen Offizier ein, der etwas mehr weiß und eine lockere Zunge besitzt.“
Teyla schüttelte leicht den Kopf.
„Ich glaube kaum, dass einer von denen uns auch nur das Geringste verrät, egal wie viel wir bieten, oder ihm drohen.“
John war da aber andere Meinung.
„Sie haben mich noch nicht in Höchstform erlebt, da werden selbst die Wraith staunen und ganz sicher mitspielen.“
Teyla lächelte und ging weiter, direkt in das, was John Sheppard später als Kammer von Dr. Frankenstein bezeichnete.

Inmitten einer Kammer, sicher so groß wie ein Fußballfeld, lagen unzählige Menschen in Stasiskapseln.
Sie hatten allesamt geschockte Blickte, aber waren in ihrer Lebensstarre gefangen, doch aus den Körpern ragten Tentakel.
Sie waren komplett rosafarben und verbanden sich teilweise, sahen dabei fast aus, wie ein gigantischer Kraken.
Die Menschen hingegen, aus denen die Tentakeln herauskamen, lagen wie im Schock da, alle unfähig, zu realisieren, was geschah.
John sah angewidert zu Teyla, die ebenfalls mit ihrem Mageninhalt zu kämpfen hatte, da das hier absolut widerlich war.
„Ich will ja eigentlich nicht fragen, aber haben sie von dem hier, auch schon mal was gehört, oder gar gesehen?“
Teyla schüttelte den Kopf.
„Nein Colonel, ich habe keinerlei Ahnung, was das hier sein könnte, aber ich bin darüber sehr erschrocken.“
Er nickte ihr zu.
„Wissen sie was, das bin ich auch, aber solange hier keine dummen Clowns auftauchen, kann ich eigentlich damit leben.“
Kurz bevor Teyla darauf antworten konnte, wurde sie von einem Marine unterbrochen.
„Sir, es ist mir gelungen, einen der Computer anzuzapfen und in das System einzudringen, das wird sie interessieren.“
John sah zu dem Techniker rüber.
„Schiessen sie los.“
Der Airman nickte.
„Dies ist ein Konstruktionsdock, indem Jäger und Erkundungsschiffe gebaut werden, die mal Menschen waren…“
Teyla verzog immer weiter ihr Gesicht.
„Was meinen sie denn damit?“
Selbst der Airman war jetzt gewidert.
„Die Basisschiffe, Kreuzer und Darts haben, wie wir ja alle wissen, eine komplett organische Außenhülle.
Diese entsteht, wenn man einem Menschen, ein bestimmte Virus verabreicht, das im Körper zu extrem raschen Mutationen führt.
Aus einem einzelnen Menschen wächst dann ein gesamtes Schiff, je nach Anforderungen, das ist echt krank…“
John sah seine Marines an.
„Ich glaube ja kaum, dass wir den Leuten noch helfen können, aber ich werde sie sicher nicht länger leiden lassen.
Verteilen sie C 4 Ladungen, um diese Freakshow zu beenden, ich habe langsam die Schnauze voll, von dem Ort hier…“
12 Ladungen des Sprengstoffes wurden angebracht, da man auch nicht zuviel nehmen wollte, um in späteren Zeiten nicht ohne dazustehen.

In einer anderen Ebene öffnete sich gerade eine weitere Stasiskapsel, gab den Inhalt als nicht Menschenfreundlich aus.
Noch langsam trat der Wraith wieder auf den Gang, schon eine leichte Witterung der Beute aufnehmend.
Er wurde durch ein automatisches Signal geweckt, nachdem er vor Jahrhunderten von den anderen zurückgelassen wurde.
Er hatte seine Königin verärgert, weswegen ihm nichts anderes übrig blieb, als auf dieser Station zu bleiben.
Er ging einige weitere Schritte, um wieder Gefühl in den Beinen zu bekommen, dann schrie er auch schon los.
Es war ein langer und anhaltender Kriegsschrei, der andere Wraith von seiner Präsenz ins Bild setzen sollte.
Doch da keiner mehr außer ihm da war, musste er also allein auf die Jagd gehen, da er jetzt einen großen Hunger hatte.

Das Aufbrüllen wurde durch die ganze Station verteilt, sodass auch das Team um Sheppard es hören musste.
„Was war denn das?“
Teyla wurde kreidebleich.
„Das ist ein Jagdschrei der Wraith, ich habe so was schon zweimal gehört, sie bereiten sich so auf die Menschenjagd vor.“
Dies reichte John, er machte sofort kehrt.
„Alle Mann sofort zurück zur Luftschleuse, ich habe jetzt echt keine Lust, heute das Büffet zu erweitern.“
Die Marines gingen, geduckt und ihm Laufschritt, voran und sichern die Umgebung, während Sheppard sein Funkgerät aktivierte.
„Hoover, hier Sheppard, wir haben ein kleines Problem, da zumindest ein Wraith an Bord der Station ist.“
Caldwell antwortete sofort.
„Sind sie sicher John, dann lasse ich den Laden gleich nach ihrem Abflug in die Luft jagen, da ich kein Risiko eingehen will.“
Sheppard schüttelte den Kopf.
„Nicht so schnell, könnte ja auch nur ein einziger sein, mit dem werden wir fertig, aber sicher ist sicher.“
Caldwell war anderer Meinung.
„Nun, sie werden sicher mit einem fertig, aber was ist, wenn dieser eine Wraith ein Subraum Funkspruch absetzt?
Dann wimmelt es bald von Basisschiffen und Kreuzern an unserem Heck und ich glaube eher nicht, dass wir das überstehen.“
John hatte eine Idee.
„Ja Sir, aber wie wäre es, wenn sie einfach die Sendemasten, die wir vorhin gesehen haben, mit einer Salve zerstören?“
Das leuchtete auch Caldwell ein.
„Würde sicher Zeit bringen, also halten sie sich fest, ich lasse eine konzentrierte Salve aus den Railguns abfeuern.“
Einige Sekunden später wurde die Wraithstation von einigen kurzen Erschütterungen erfasst, als die Sendemasten zerstört wurden.
Sheppard und sein Team hingegen liefen, so schnell sie nur konnten, weiter in Richtung der rettenden Luftschleuse.


Atlantis, unerforschter Bereich:

Woolsey, der immer verzweifelter wurde, irrte noch immer durch die Gänge der Stadt, ohne zu wissen, wohin.
Gefangen in einem Teil, den bisher nur eine leichte Streife erkundet hatte, wusste er nicht, was zu tun war.
Dabei war dies nicht einmal das schlimmste, mehr noch ängstigte ihn, dass er mit keinem reden konnte.
„Oh man, wie lange muss ich noch laufen, das ist ja nicht zu fassen…“
Im nächsten Augenblick erreichte er eine kleine Aussichtsplattform, von wo er den Hauptturm gut einsehen konnte.
„Das ist doch nicht wahr…“
Woolsey musste erkennen, dass der Turm, mehr als eine Meile von seiner jetzigen Position weg war.
„Das wird doch noch Stunden dauern…“
Wieder dabei, seine Gedanken zu ordnen, begab sich der Leiter dieser Expedition die kleine Treppe hinunter.
Dabei stellte er sich zwar ungeschickt an, aber schaffte es, ohne abzurutschen, auf dem Boden anzukommen.
Danach begab sich Woolsey auf direktem Weg in Richtung des Turms, aber er dachte nicht daran, dass es nicht gerade aus weiter ging.
Bedingt durch unzählige Abbiegungen und weitere Ebenen verlief er sich immer mehr, bis es kein Zurück gab.
„Heute ist echt jeder gegen mich.“
Der einzige Weg, wie er durch ein kleines Fenster klar sehen konnte, war vom Meer überspült worden und so unpassierbar.
Was für Woolsey bedeutete, dass er notgedrungen da durch musste, auch wenn es ihn ziemlich an Überwindung kostete.
„Na ja, gibt schlimmeres…“
Danach zog er seine Schuhe aus, streifte seine Jacke ab und stieg sehr langsam in das eiskalte Wasser hinab.
Dabei zitterte er am ganzen Körper, konnte sich kaum rühren, als dieses bitterkalte Wasser seinen Körper umschloss.
Aber nachdem er noch mal tief Luft holte, gelang es Woolsey, wenn auch recht langsam, die Distanz zu überwinden.


In der Raumstation:

Während die Teams durch die Gänge irrten, hörte Teyla plötzlich ein leichtes Wimmern aus einem Korridor.
Diesen hatten sie bisher noch nicht aufgesucht, aber klang so, als würden ganz zaghafte Rufe aus ihm erklingen.
„John, wir sollten nachsehen, vielleicht ist dort noch ein Mensch, der am Leben ist und auf unsere Hilfe wartet.“
Sheppard nickte ihr zu, woraufhin Teyla die Führung übernahm, während Gunny Wright und ihr Team den Gang bewachten.
„Bin ehrlich gesagt nicht so scharf drauf, einen Wraith zu sehen, der gerade einen Menschen aussaugt…“
Teyla stimmte ihm zu.
„Ja, aber wenn wir doch noch jemanden finden, ist unsere Pflicht ihn zu retten, oder auch den Gnadenstoß zu geben.“
John schauderte bei diesem Gedanken, war sich aber auch bewusst, dass er nichts anderes wollte, wenn sich ein Wraith an ihm nährte.
Nach zwei Minuten, in denen sie durch die üblich organischen Gänge irrten, fanden sie eine kleine Kammer.
In ihr waren, kreisförmig angeordnet, etwa 40 Stasiskapseln, aus denen Menschliche Skelette ragten.
Nur aus einer sah man den schlaffen Arm eines Mannes, der nach dem Aussehen sicher schon über 90 Jahre alt war.
„Bitte, helft mir…“
Teyla zog ihr Messer, um die Organischen Fesseln aufzuschneiden, während John den Mann stützte.
Dabei sah er diesem ins Gesicht und konnte nicht finden, als Trauer und Verbitterung, über das was hier passiert war.
„Sag uns, wer du bist und woher du kommst, vielleicht können wir dich zu deiner Heimatwelt bringen…“
Der Mann schüttelte den Kopf.
„Nein, meine Heimat wurde vor Jahrzehnten völlig zerstört… ich bin wohl der letzte, der hier am Leben ist…
Teyla sah ihn voller Mitleid an.
„Das tut uns leid, aber wir müssen wissen, wie viele Wraith hier noch am Leben sind, damit sie uns nicht auch fangen.“
Der Mann brauchte jetzt einen Moment, ehe er antwortete, wieder voller Wehmut in seiner Stimme, aber trotzdem mit einem gewissen Stolz.
„Es ist nur einer, der bei seiner Königin in Ungnade gefallen ist und hier praktisch gefangen ist, da ihn kein Basisschiff akzeptieren würde.“
John war misstrauisch.
„Woher weißt du das?“
Der Mann lächelte ihn an.
„Ich war dabei, als er von seiner Königin in dieses Exil gesteckt wurde, zusammen mit Zehn Menschen, als Nahrung.“
Beide verstanden und konnten ihn schließlich befreien, aber vor dem Kokon brach der Mann dann doch zusammen.
„Lasst mich hier zurück, damit ich in Frieden sterben kann, aber rettet euch, dieser Wraith ist sehr listig.“
Teyla beugte sich zu ihm runter.
„Willst du nicht lieber in Frieden auf einem Planeten sterben, anstatt hier, in einem Raumdock der Wraith?“
Der Mann lächelte.
„Solange wird mir sicher keine Zeit bleiben, aber ich danke euch, dass mein Tod nicht in der Kammer sein musste.“
Sein Kopf fiel leicht zur Seite, mit einem seligen Blick und Lächeln auf den Lippen schlief er schließlich ein.
Teyla schloss ihm die Augen, bevor sie sich auf den Rückzug machten, bei dem beide kein Wort sagten.
Als sie wieder bei den Marines ankamen, deutet John nur wortlos in Richtung des Ausganges, um hier wegzukommen.


Atlantis:

Richard Woolsey, der inzwischen total erschöpft und auch aufgewühlt war, ging weiter, durch die unerforschten Bereiche.
Seine Füße schmerzten, da er es nicht gewohnt war, solange zu laufen, außerdem hatte er kein Wasser und war durstig.
Dabei war Wasser, wenn auch kein Trinkwasser, näher als er es sich nur wünschen konnte, da er gerade durch eine Unterwasserjumperbucht ging.
Acht Puddeljumper befanden sich hier, in einem Raum, der vollständig geflutet war und durch eine Scheibe entfernt.
Woolsey setzte sich hin, da er vollends erschöpft war, lehnte dabei schon verzweifelt an der kalten Wand.
In diesem Moment dachte er an seine Scheidung zurück, die vor schon einigen Jahren war und traumatisch ausging.

Richard und seine von ihm geschiedene Frau Deborah Ann verließen das Gerichtsgebäude in Manhatten.
Sie hatte bei der Scheidung fast alles bekommen, was dem vor einer Woche zurück getretenen Staatsanwalt nicht zusagte.
„Debbie, ich bitte dich, lass mir meinen Hund, du weiß doch wie sehr ich an Russel hänge, ich bitte dich.“
Sie aber blieb hart.
„Nein, ich mag den kleinen genauso wie du und der Richter hat mir Recht gegeben, also werde ich ihn behalten.“
Richard sah sie enttäuscht an.
„Ich habe dir einen Grund gegeben, dermaßen sauer auf mich zu sein, warum tust du mir das nur an?“
Sie lachte ihn aus.
„Warum willst du das hier wissen, dass ist ja echt die Höhe, dass du fragst, warum du das verdient hast?“
Woolsey schüttelte nur den Kopf.
„Ich habe die Dinge, die mir zur Last gelegt werden, nie begangen und weißt du auch, da bin ich mir sicher.“
Sie ließ ihn aber stehen.
„Wir sind jetzt geschieden, also hör auf, dich für alles zu rechtfertigen und lass mich mein Leben selbst entscheiden.“
Danach ging sie, ließ ihren Exmann einfach enttäuscht und einsam vor dem Gerichtsgebäude stehen.

Wieder in der Gegenwart hievte er sich auf und ging weiter, da er ihr unten ansonsten noch verhungern oder verdursten würde.
Richard Woolsey ging weiter, kletterte jetzt eine Treppe hoch, die ihn in einem weiteren einsamen Gang brachte.
„Komm schon Junge, es wird Zeit, dass sich das Blatt zu deinen Gunsten wendet…“
Danach ging er weiter, obwohl jeder Knochen und Muskel in seinen Gliedern höllisch am Schmerzen war.
Der Expeditionsleiter erreichte ein weiteres Fenster, welches ihm anzeigte, dass er nur noch die Hälfte des Weges vor ihm hatte.
„Siehst du, du bist schon fast wieder in den bewohnten Bereichen, also geh weiter, bevor du nicht mehr kannst.“
Seine eigenen aufmunternden Worte im Hinterkopf ging er rasch weiter, da der Weg jetzt erst mal geradeaus ging.


In der Raumstation:

Teyla, John und das Team begaben sich gerade durch einen engen Gang, als direkt unter der Arthosianerin eine Klappe aufging.
„John, ich falle…“
Mit entsetztem Blick sahen er und die Marines, wie ihre Kameradin etwa fünf Meter tief fiel und dann aufkam.
„Teyla, ist alles OK bei ihnen?“
Sie blickte hoch.
„Ja, ich habe mich nicht verletzt, aber es wäre hilfreich, wenn sie mir beim Aufstieg zur Hand gehen könnten.“
John nickte, sah einen der Marines an, der aber mitgedacht hatte und dem Colonel ein Seil in die Hand gab.
„Besser als nichts…“
John wollte es gerade nach unten reichen, als Teyla, von einer Energieentladung getroffen, in die Bewusstlosigkeit fiel.
Mit einem schnellen Sprung kam ein Wraith an, der sie auch gleich wegzog und den Colonel höhnisch angrinste.
„Sie wird mir ganz wundervoll munden, aber könnte noch einen Nachschlag vertragen, also verzichtet auf eine Rettung.“
Danach ging und verschloss mit einem Sender an seinem Handgelenk die Klappe, während John sauer wurde.
„Den Mistkerl holen wir uns und dann kann er sich an seiner eigenen Dummheit nähren, oder ewig hier bleiben.“
Gunnery Sergeant Anne Wrigth sah ihren Kommandanten etwas misstrauisch an, da sie stets an die Befehlsstruktur hielt.
„Sir, wir müssen Colonel Caldwell darüber informieren, was hier gerade passiert ist, so will es das Protokoll.“
John verdrehte nur die Augen, als sich sein Kommandant von selbst meldete, um nach dem letzten Stand zu fragen.
„Sheppard, was meinen sie, wie lange sie brauchen werden, ich habe vor, den Ort schnellstens zu verlassen?“
Dieser antwortete schnell.
„Sir, tut mir leid, aber Teyla wurde eben von einem Wraith entführt und ich werde sie gleich retten gehen.“
Caldwell war unsicher.
„Sind sie denn sicher, dass sie noch am Leben ist, dieser Wraith könnte sich ja bereits an ihr genährt haben?“
John wurde etwas aufgebrachter.
„Wir müssen davon ausgehen, außerdem lass ich niemanden im Stich, weder sie, die Marines, oder Teyla, niemanden.“
Caldwell sah ein, dass er Sheppard nicht umstimmen konnte, stimmte deswegen dieser Aktion grimmig zu.
„Na, von mir aus, aber gnade ihnen Gott, wenn sie in einer Irrsinnsaktion draufgehen sollten, ich brauche sie als XO.“
Sheppard verdrehte die Augen.
„Wird schon schief gehen.“
Danach setzten die Marines Laufschritt an und hechteten durch die Gänge, um ihre entführte Kameradin zu holen.


Atlantis:

Woolsey ging weiter durch die Gänge, wurde dabei immer müder, auch seine Konzentration ließ immer weiter nach.
Irgendwann war es dann wirklich zu Ende und er musste sich völlig erschöpft auf den Boden setzen und verschnaufen.
Dabei kam ihm wieder eine Erinnerung aus der Vergangenheit hoch, als er noch Staatsanwalt in New York war.
Ein Untergebender von ihm hatte von einem Pharmaunternehmen Schmiergeld angenommen, was auch Woolsey in Verruf brachte.
Aus diesem Grund musste er schließlich zurück treten, aber schon eine Woche später kam der NID mit einem guten Angebot.

14 Jahre zuvor, es war ein verregneter Septembertag, saß er mit dem damaligen Major Harry Maybourne im NID Hauptquartier.
Eben selbiger hatte ihn angeworben, da Woolsey in New York als äußerst fähiger Ermittler bekannt wurde.
„Nun, sie würden bei uns in der Abteilung der Politischen Analysen tätig sein, wo sie über alle Themen schreiben.
Ihre Aufgabe bestehet darin, die aktuellen Meldungen mit den Inoffiziellen abzugleichen und dann weiterzuleiten.“
Woolsey gab ihm die Hand.
„Ich bin einverstanden, außerdem brauche ich den Job, da ich sonst aus meiner Wohnung fliegen werde.“
Maybourne war ebenfalls einverstanden, als er den Gruß erwiderte und Woolsey dann den Arbeitsvertrag vorlegte.

Gerade in dem Moment, wo er beinahe weggeschlummert wäre, kamen O´Neill und Allert um die Ecke.
„Jack, hier ich habe ihn gefunden.“
Der Colonel kam schnell an, doch Woolsey konnte kaum noch reden, da er viel zu erschöpft und ausgelaugt war.
„Mensch, was machen sie denn für einen Unsinn, wenn Rodney sie nicht über die Sensoren geortet hätte?“
Danach nahmen sie ihn unter die Arme und gingen zum nächsten Ausgang, wo bereits ein Jumper wartete.
Woolsey wurde zurück in die bewohnten Teile geflogen und als erstes in die Krankenstation gebracht.


In der Raumstation:

John und seine Marines kamen in den Raum, wo der Wraith Teyla gefangen hielt und sie auch
höhnisch angrinste.
„Wie sehe, werde ich doch noch ein Dessert bekommen…“
John aber ließ sich nicht beirren.
„Wenn du sie loslässt, kann ich mich vielleicht dazu durchringen, dich am Leben zu lassen, in diesem netten Gulag.“
Der Wraith lachte darüber.
„Du bist kaum in der Position, um Forderungen zu stellen, denn ich habe mich erst kürzlich genährt und kann kaum sterben.“
Sheppard ließ das aber kalt, er grinste zurück.
„Glaub mir, ich werde schon was Nettes finden, womit ich dich aus deinem armseligen Leben erlösen kann.“
Seinem Gegenüber wurde das jetzt aber zuviel.
„Ich habe keine Lust, mich weiter mit dir zu langweilen, also gebt mir euer Schiff, dann werde ich euch schnell töten.“
John verzog die Augen.
„Das in dieser Galaxie jeder mein Schiffchen haben will, wird langsam echt langweilig, aber nein, immer dasselbe…“
In diesem Moment wachte Teyla, die von dem Wraith gestunnt war, wieder auf und sah John in die Augen.
Sie verständigten sich ohne Worte und in der nächsten Sekunde schoss sie nach oben und rammte ihren Kopf in den Unterkiefer des Wraith.
Dieser taumelte schmerzverzerrt einige Schritte zurück, was für die Marines das Zeichen war, zu feuern.
In einem wahren Kugelhagel ging er zu Boden und blieb schließlich, mit weit geöffnetem Mund, auch liegen.
Teyla, der von John beim Aufstehen geholfen wurde, bedankte sich mit einer sehr tiefen Verbeugung bei John.
„Ohne sie wäre ich jetzt tot.“
John aber schlug ihr nur jovial auf die Schulter und deutete an, ihr und den Marines auf die Hoover zu folgen.

Eine Stunde später, nachdem die Station mit einer gezielten Salve in die Reaktoren erledigt war, trainierten John und Teyla wieder.
„Und, sind sie immer noch enttäuscht, weil Colonel Caldwell ihnen untersagt hat, mit dem Dart zu fliegen?“
John wich einem Schlag aus und lächelte sie an.
„Ach warum denn, dass kann ich immer noch nachholen, außerdem kann ich verstehen, dass er von hier weg wollte.“
Nun wurde Teyla ernster.
„Ich bin ihnen zu ganz großen Dank verpflichtet, da ich dass nicht überlebt hätte, weswegen ich heute auch nachsichtiger im Training sein werde.“
John sah sie auffordernd an.
„Hey, dass hätte ich für jeden gemacht und jetzt lassen sie uns da weitermachen, wo wir eben aufgehört haben.“
Mit einem dicken Grinsen verpasste sie ihm einen Schlag auf den Hintern, woraufhin er sich im Kreis drehte…
Kapitel 10 by Atlan
1.10 Wie eine Viper… Teil 1
von Atlan



Die USS Hoover kreiste im Orbit über einen Planeten, um sich mit Lebensmitteln aufzufrischen. Lt. Colonel Sheppard war bereits mit Teyla Emmagan und Sergeant Wrights Marineteam HT-1, Hoover Team 1, auf dem Planeten. Sie hatten den Auftrag erhalten mit dem Volk, das sich die Manarianer nannte und aus Farmern bestand, über Lebensmittelauffrischungen zu verhandeln.

Teyla betrat als erste den großen Verhandlungsraum des Anführers der Manarianer, John und die anderen folgten. Die Arthosianerin streckte ihre Arme zum Gruß aus, der Anführer der Manarianer ergriff sie mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich grüße dich.“
„Ich grüße auch dich, Smedon.“, antwortete Teyla. Dann stellte sie Smedon den Erdlingen vor. Nach reichlichem Händeschütteln, ließen sich alle nieder.

John räusperte sich. „Also Smedon, wir brauchen einen Haufen Nahrungsmittel und das möglichst bald.“
Smedon ging gar nicht auf das Thema ein, sondern ließ zwei Bedienstete kommen, die weinähnliche Getränke brachten. „Aber bitte, lasst uns doch erst einmal etwas trinken, bevor wir verhandeln. Ich wäre sonst ein schlechter Gastgeber.“ Kurz blickten John und die Marines zu Teyla, die nur unauffällig nickte. Anscheinend gehörte das dazu. John setzte sein freundlichstes Gesicht auf und machte gute Miene zum bösen Spiel.
Bisher hatten sie überall in dieser Galaxie, erst einen heben müssen, bevor sie verhandelten. Das schien wirklich eine Konstante zu sein.

Nach fast zwei Stunden ausgelassenem Trinkgelage, mit viel Alkohol und viel Gelächter, waren die Leute von der Hoover stark angeheitert. Teyla und Gunny Wright dösten schon fast und auch die anderen Marines konnten kaum noch die Augen aufhalten. John saß bei Smedon. Er war zwar auch betrunken, hielt sich aber noch. Lallend erzählte er: „Wissen sie, als ich noch auf meiner Welt war, da hab ich alles geflogen, was nicht niet und nagelfest war. Blackhawks, Apaches und Ospreys.
Aber jetzt, da flieg ich nur noch ne Computerkonsole und....“
Er nahm noch einen Schluck. „... Und spür nich mehr den Rausch beim fliegen.“
„Eine Schande.“, meinte Smedon desinteressierte. Er war noch sehr nüchtern. Der Manarianer hatte nur einige wenige Schlucke getrunken und mit einem zufriedenen Grinsen sah er, wie alle Marines eingeschlafen waren und nur noch John, mehr schlecht als recht, wach war. Wie aufs Kommando, meinte John nur noch: „Das kann man wohl laut sagen!“ und ließ dann den Kopf auf den Tisch sinken, fing an zu schnarchen.

Smedon stand auf und besah sich triumphierend lächelnd die Schlafenenden.
Mehrere Wächter traten ein, bewaffnet mit Steinschlossgewehren.
„Sperrt sie ein und sichert ihren Transporter.“, befahl er den Wächtern und ließ dann einen der Diener näher treten.
„Lass eine Botschaft an Kommandant Cowen von den Genii senden: Melde ihm, dass wir Mitglieder der Besatzung des Schiffes haben, welches die Genii angegriffen hat.“

Von all dem, bekamen die Erdmenschen und Teyla nichts mit. Sie wurden in ein unterirdisches Verließ gesperrt.


Atlantis:

Es war ein ruhiger Tag auf Atlantis. Ein leichter Frühlingstag, wie man ihn von der Erde kannte und viele der Expeditionsmitglieder konnten sich entspannen.
Schließlich, war momentan alles ruhig. Seit zwei Wochen hatte es keinen Kontakt mehr mit den Wraith gegeben.

Jack O‘Neill nutzte die freie Zeit. Er machte ein Lauftraining und joggte durch den Hauptturm und durch die umliegenden Türme. Er wollte ein wenig abschalten, von den ganzen Aktionen der letzten Monate. So merkwürdig es auch klang, dieses Kommando hier, in einer fernen Galaxie und der Kampf gegen die Wraith, hatte ihn aus seinem Depriloch wieder hochgeholt. Diese Stadt, hatte ihm eine zweite Chance gegeben. Wäre er nicht hierher gekommen, hätte Allert ihn nicht überzeugt, würde er sich immer noch bedauern. Oder schlimmeres...

Jack joggte weiter. Nach einigen hundert Metern, kam er an Rodney McKays Labor vorbei. Er konnte die Stimme des Kanadiers hören, wie er gerade mit jemandem stritt.
„Was haben sie sich nur dabei gedacht?!“
Jack lief ein wenig auf der Stelle, weil er mitbekommen wollte, worum es ging.
Rodney meckerte weiterhin lauthals: „Wissen sie eigentlich, was hätte passieren können, wenn ich das nicht rechtzeitig bemerkt hätte?“
Kleinlaut meinte sein Gesprächspartner: „Aber sie haben doch gesagt...“
„Ich habe gesagt zwei Stücke Zucker! Nicht eins!“

Jack schüttelte nur grinsend den Kopf. Typisch McKay. Wenn sich jemand über Kleinigkeiten aufregen konnte, dann dieser exzentrische Wissenschaftler. Er joggte weiter in Richtung Trainingsbereich.

Am Eingang zum ersten Trainingsraum, joggte er wieder auf der Stelle und sah sich das Training an. Da waren einige Fallschirmjäger der Bundeswehr, die mit ihrem amerikanischen Pendants kämpften. Der übliche Wettbewerb zwischen den beiden Einheiten. Mal gewannen die Amerikaner, mal die Deutschen. Es war der monatliche Wettkampf, welche Truppe denn nun die besseren Soldaten hatte. Grinsend schüttelte Jack den Kopf und sah sich weiter um. In einer Ecke, entdeckte er Ronon und Anna Hein.

Ronon war immer noch dabei, Anna im Nahkampf zu unterrichten und deshalb trainierten die Beiden seit neustem mindestens 90 Minuten am Tag. Jetzt blieb Jack aber doch stehen und trat interessiert näher. Anna stellte sich immer noch sehr unbeholfen an, hatte in der Zeit, in der Jack bisher zugesehen hatte, aber zwei gute Treffer gelandet. Jetzt versuchte sie es mit einem Kick, doch Ronon blockte ihn ab und drehte Anna das Bein um, sodass sie sich überschlug und auf der Matte aufkam.

Jack grinste, als Ronon der jungen Sanitäterin wieder aufhalf. „Haben sie nicht langsam genug, Hein?“
Anna fuhr sich durch die Haare und grinste. „Nicht wirklich Colonel. In der Beziehung, bin ich stur.“
Jack schüttelte nur belustigt den Kopf und wand sich dann an Ronon, während Anna zu ihrer Tasche ging und etwas trank. „Und, kriegen sies hin?“
Ronon zuckte nur mit den Schultern. „Wird schwerer, als Sam zu unterrichten, aber ich werde es hinkriegen.“
Jack lachte kurz auf und joggte dann weiter, während Ronon Anna weiter die Lektionen praktisch „einprügelte“.


An einem unbekannten Ort:

John erwachte als erster aus seinem Team. Sein Kopf schmerzte, er hatte einen gewaltigen Brummschädel. Trotzdem sah er sich um und sah Teyla und seine Marines, entwaffnet und nur in Kampfanzug und Stiefeln, noch immer schlafend auf dem Boden liegen.
Jetzt richtete sich langsam Teyla auf, auch sie hielt sich den Kopf. „Wo sind wir?“
John sah sich erst jetzt um. Sie befanden sich in einer gemauerten Zelle, wahrscheinlich unterirdisch. Die Wände wurden mit Fackeln erhellt. „Ich würde mal spontan sagen, in einem Kerker. Dieser Smedon, wenn ich den das nächste Mal sehe...“, meinte John wütend und lehnte sich gegen die Gitterstäbe.

Langsam wachten auch die Marines auf. Gunnery Sergeant Anne Wright war die erste. „Oh Mann, so scheiße hab ich mich seit Iraqui Freedom nicht mehr gefühlt.“ Die Afroamerikanerin hielt sich den schmerzenden Kopf.
„Marines beklagen sich nicht, Gunny.“, tadelte John spöttelnd. Daraufhin, öffnete sich eine schwere Metalltür und drei Männer traten ein. Zwei von ihnen, sie waren schwer bewaffnet, eskortierten einen dritten Mann. Er hatte braun-schwarzes Haar, war fast 1,90 Meter groß und hatte vernarbte Wangen. Alle drei trugen die Uniformen der Genii.

Der Man mit den vernarbten Wangen, trat an die Gitter und stellte sich vor.
„Ich bin Kommandant Acastus Kolya.“
John sah ihn gelangweilt an. „Ja, ja. Von den Genii.“
Kolya antwortete nicht direkt, sondern schritt vor den Gittern auf und ab, sah allerdings John die ganze Zeit an. „Sie müssen Sheppard sein. Cowen hat mir von ihnen erzählt.“
„Was wollen sie?“, fragte John nur.
„Ah, sie wollen gleich auf den Punkt kommen.“, meinte Kolya und blieb vor John stehen. „Soll mir recht sein. Ich will ihr Schiff, die Hoover. Wenn sie sie mir nicht aushändigen, werden sie erst leiden, dann sterben. Ihnen sollte klarsein, dass ich mein Ziel durch Folter erreichen werde, wenn sie jetzt schweigen.“

John lachte nur laut auf, die Marines taten es ihm nach. Nachdem er sich wieder eingekriegt hatte, verschränkte John die Arme vor der Brust. „So viel hab ich nun doch nicht getrunken, aber wenn sie uns leiden lassen wollen, dann versuchen sies doch einfach.“
Teyla trat neben ihn. „Ihnen sollte klar sein Kolya, wenn sie uns foltern, werden sie anschließend ebenso leiden. Unsere Freunde werden kommen und uns befreien. Und glauben sie mir, dann werden wir uns für alles rächen.“

Kolya grinste jedoch nur diabolisch. „Das glaube ich eher weniger. Wir befinden uns schon längst nicht mehr auf Manaria.“
Da war das Team auf einmal ganz ruhig. Anne Wright fragte: „Und wo sind wir dann?“
„In einer geheimen Bunkeranlage der Genii auf einem Planeten, dessen Adresse erfolgreich geheim gehalten wurde.“, meinte Kolya. „Auch vor den Manarianern. Selbst wenn sie reden sollten, wenn ihre Leute sie verhören, werden sie nichts sagen können. Sie sehen also, sie werden ganz sicher nicht gerettet werden.“
John sah auf seine Uhr, die man ihm gelassen hatte. „Na gut, aber beeilen sie sich.
Ich will bis zum Abendessen hiermit fertig sein.“

Kolya lächelte leicht, dann ließ er mehrere Wachen holen, welche das Team, mit Waffengewalt, kopfüber an der Decke aufhängen ließen. Als sie dann hochgezogen wurden, meinte Kolya auf dem Weg zum Ausgang: „Ich bin in einer Stunde wieder da, bis dahin können sie über ihre Situation nachdenken.“
John rief ihm noch hinterher: „Lassen sie sich ruhig Zeit!“ Dann schloss er auch schon hinter sich die schwere Tür und ließ das Team allein. John verschränkte die Arme und pfiff eine Melodie. „Hat irgendwer ne Geschichte zu erzählen?“


Atlantis:

Jack joggte gerade an der zweiten Turnhalle vorbei, wo er stehen blieb und sich ansah, was sich da gerade abspielte. Sam Carter, trainierte gerade mit mehreren Russischen Soldaten. Das war allerdings wohl etwas härteres, da sie, zusammen mit Major Valentin, gegen sechs russische Feldwebel zugleich antratt. Einigen Schlägen, wich sie aus und landete mehrere Treffer, musste aber hart einstecken. Auch Valentin kämpfte hart. Allerdings kümmerten sich die Russen hauptsächlich um Sam.
Das ging soweit, dass sie, unabsichtlich, von einem der Russen mit einem Kick am Kopf getroffen wurde und zu Boden ging. Allerdings sprang sie sofort wieder auf.
Mann konnte jedoch sehen, dass sie mit den Tränen zu kämpfen hatte.Ihr Kopf war rotgeschwollen, aber sie kämpfte weiter, eine weitere Träne ronn ihr aus den Augen.

Jack erstaunte es immer wieder, wie knallhart und zugleich so verletzlich dieser Air Force Major doch war. In einem Moment, war sie die unnahbare Elitesoldatin, im anderen eine Frau, die nichts anderes wollte, als Geborgenheit und die Verantwortung jemand anderem zu übergeben. Wie sie wirklich dachte, konnte Jack wohl kaum nachvollziehen, aber er versuchte es, da er an ihrem Seelenheil interessiert war.
Da schickte Sam zwei der Russen auf die Matte und Jack entschloss sich, weiterzulaufen. Seine Gedanken schwirrten umher. Zurück in seine Vergangenheit.

Jack war erst vor einer Stunde nach Hause gekommen und saß mit seiner Frau Sarah im Garten. Da hörte er den Schuss aus dem Haus, der ihm durch Mark und Bein ging.
„Charlie!“, stieß er geschockt aus und rannte sogleich ins Haus und hoch in Charlies Zimmer. Er stieß die Tür auf und sank auch gleich auf die Knie.
Da lag sein Sohn. Das Blut verteilte sich auf dem Boden. In der Hand hatte er Jacks Beretta.
Sein Gesicht... Jack wollte nicht hinsehen, es war zu schrecklich.
Der Schuss, der sich gelöst hatte, hatte Charlies gesamtes Gesicht zerfetzt.
Jack kamen die Tränen. Er hatte die Waffe offen liegen gehabt, da er sich noch reinigen wollten. Auch ein volles Magazin. Es war seine Schuld.

Auch in der Gegenwart, war Jack O‘Neill in Tränen ausgebrochen.
Zwei einzelne Tränen, liegen über seine Wange. Er rannte einfach drauf los. Er erhöhte das Tempo, um wieder zu vergessen, was gerade in ihm aufgestiegen war, direkt auf sein Quartier rannte er zu. Außer Atem, blieb er jedoch 500 Meter weiter an einer Wand stehen. Er stützte ab und sah sich um. Zufälligerweise war er genau an einem der großen Balkone stehen geblieben. Jack sah hinaus und sah Ernst Allert in einem Stuhl dösen. Jack trat einen Schritt näher und sah das Foto, das er in seinen Händen hielt. Es zeigte die schwangere Nicole Allert, geborene Degenhardt, Ernsts Frau. Ernst hielt das Foto fest in der Hand, obwohl er mit einem Lächeln auf den Lippen ruhig schlief.

Jack beneidete ihn darum, wenn er auch versuchte, die Gedanken an Sarah und Charly zu verdrängen.


In der geheimen Kerkeranlage:

Kolya betrat wieder den Kerker und ließ das Team herunter. Eineinhalb Stunden hatten sie jetzt schon kopfüber gehangen. John war der erste, der heruntergelassen wurde. Obwohl sein Kopf rot angelaufen war, hatte er nichts, als Spott für Kolya übrig. „War das alles? Da sollten sie sich mal Gedanken machen, ob sie und ihre Jungs nicht total impoten... ich meine inkompetent sind.“
Kolya antwortete nicht, sondern zog blitzschnell seine Pistole und erschoss sogleich PFC Walter Smith. Der Private First Class sank sogleich, getroffen ins Herz, zu Boden. Anne Wright beugte sich sofort über ihn, fühlte ihm den Puls. „Er ist tot.“
John ging geladen auf ihn zu, wurde jedoch von zwei Genii mit den Waffen bedroht.
Außerdem kamen Lance Corporal Fowler und Corporal Rutleer, hielten ihn jedoch davon ab, auf Kolya loszugehen, um nicht noch einen Kameraden zu verlieren.
„Colonel, lassen sie das!“, meinte Teyla, sah allerdings auch aus, als würde sie liebend gern Kolya umbringen. John drohte dem Geniikommandanten mit der geschlossenen Faust. „Wir sind jetzt persönliche Feinde Kolya! Ich schwöre ihnen, wenn das hier vorbei ist, werd ich erst Ruhe geben, wenn sie tot sind!“
Kolya ließ das aber völlig kalt. „Colonel, den Code für ihren Transporter, diese Walküre, die noch auf Manaria steht.“

Die Walküre war versiegelt, da John, in weiser Voraussicht, keine ungesicherte Maschine stehen lassen wollte. „Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass ich ihnen den Code sage.“
Kurzentschlossen, schlug Kolya daraufhin Teyla hart ins Gesicht, sodass sie zu Boden ging. „Und jetzt Colonel Sheppard?“
Teyla sprang wieder auf, hielt sich aber die Stelle, wo Kolya sie geschlagen hatte.
„Nicht Colonel.“
„Alles in Ordnung?“, fragte John.
Teyla nickte. „Ja, der Schlag hat nicht wehgetan.“ An Kolya gewand meinte sie: „Sie wissen nicht, wie gerne ich sie jetzt erwürgen würde.“ Kolya und seine Männer hatte die Zelle schon wieder hinter sich abschließen lassen, die Leiche von PFC Smith hatten sie mitgenommen, und ließ sich von seinen Männern jetzt einen großen Wasserschlauch bringen. Er lächelte fast schon charmant. „Vielleicht ist es Zeit, dass sie alle mal ihre Gemüter abkühlen.“
Und dann, spritzte er sie alle mit eiskaltem Wasser ab, um sie richtig zu demütigen.
Als dann alle nass waren und froren, hörte er auf und verließ erneut den Kerker.
„Ich kommen bald wieder. Wir sind noch lange nicht fertig.“


Auf Atlantis:

Jack befand sich auf dem Weg zu seinem Quartier. Er hatte aufgehört zu joggen und lief nur normal durch die Gänge. Es war schon früher Abend geworden und die Sonne ging am Horizont unter. Er kam an einem großen Raum vorbei. Woolsey hatte nämlich angeordnet, dass die Führungskräfte die größten Quartiere bekamen, welche nahe beieinander lagen. Musik drang an Jacks Ohren. Wagner, wenn er sich recht erinnerte. Interessiert, blickte Jack auf den Balkon. Er sah Woolsey, der anscheinend den Tag ausklingen ließ. Dieser saß, wie üblich im Anzug, mit dem Rücken zu ihm, hatte die Füße hochgelegt und las ein Buch. Dazu trank er ein Glas Wein und hörte eine Oper auf einem antik aussehenden Schallplattenspieler.
Jack schüttelte nur belustigt den Kopf. Das hätte er sich von so einem Bürokraten auch denken können. Er ging weiter. Seine Gedanken kreisten wieder um die Zeit nach Charlys Tod.

Jack verbrachte die meiste Zeit in Charlys Zimmer. Er hatte es gelassen, wie es war.
Nur die Blutlache, hatte er weggewischt. Meistens saß er nur da und trauerte um die vergangenen Zeiten. Immer öfter, ertränkte er seinen Kummer in Schnaps.
Nach der Beerdigung, hatte sich Sarah immer mehr abgekapselt. Das Haus war totenstill.
Jack, der sich hängen ließ, sich nicht mehr rasierte und nicht mehr rausging, stand im Türbogen zur Küche, wo Sarah mit der Küchenarbeit beschäftigt war.
„Sarah ich...“, begann Jack nur. Sie sagte nichts. „Sarah, rede mit mir. Ich kann doch nicht...“
Er drehte sich um und verließ die Küche, Sarah stand nur unbeweglich herum.

Eines Tages, war sie fort gewesen und Jack hatte nur einen Brief gefunden.
In diesem stand:
„Jack, ich verlasse dich. In diesem Haus kann ich einfach nicht mehr leben
Ich ziehe zu meinem Vater. Ich muss über das alles hinwegkommen und das kann ich nicht, wenn ich bei dir bin. In einigen Tagen, wirst du die Scheidungspapiere erhalten. Ich will nichts von dir, nur bitte ich dich, mich nicht aufzusuchen. Ich denke, dass ist für uns alle das beste. - Sarah.“

Zwei Monate später, stand Jack auf der Brüstung einer Brücke, darunter eine klaffende Tiefe. Er hatte mit der Welt abgeschlossen. Er ließ sich nach vorne fallen, um im letzten Moment, gehalten zu werden und nach hinten gezogen zu werden.
Zwei Polizisten, hatten ihn im letzten Augenblick vom springen abgehalten.
„Ganz ruhig Junge, du kommst jetzt mit uns.“

Drei Tage später, wies man Jack O´Neill, hochdekorierter Colonel der US Air Force, für ganze eineinhalb Jahre in eine geschlossene Anstalt ein. Als er wieder frei kam, laut den Ärzten geheilt, war seine Ex-Frau wieder verheiratet, sein Haus verkauft. Er zog sich in seine kleine Ferienhütte in Minnesota zurück, bis zu dem Zeitpunkt, wo ein gewisser Oberstleutnant der Bundeswehr ihn aufsuchte.
Doch noch immer, gab er sich für den Tod seines Sohnes selbst die Schuld.

Endlich betrat Jack sein Quartier, warf seine Kleidung in irgendeine Ecke und stellte sich unter die Dusche. Er musste endlich abschalten und vergessen, denn ansonsten, würde es ihn noch eines Tages vollends zerstören....


USS Hoover:

Colonel Caldwell saß ungeduldig auf seinem Stuhl. Seit einer halben Stunde war Sheppards Team überfällig. Er sah zum Funker. „Öffnen sie mir einen Kanal auf Teamfrequenz Alpha.“ Der Funker nickte und schon wenige Sekunden später, stand die Verbindung. Caldwell erhob das Wort. „Hier Colonel Caldwell. Sheppard, melden sie sich.“

Die Antwort kam jedoch nur von Smedon: „Hier ist Smedon, Anführer der Manarianer. Colonel Caldwell, es ist schön, sie einmal persönlich zu sprechen. Ich habe schon viel gutes von ihnen gehört.“
„Wie kommen sie an Colonel Sheppards Funkgerät?“, fragte Caldwell nur ruppig.
Nach diesen Höflichkeitsfloskeln war ihm momentan nicht. „Colonel Sheppard und sein Team schlafen. Sie haben eine harte Feier hinter sich und haben... zu tief ins Glas geschaut. Ich denke, sie verstehen was ich meine.“
„Natürlich, Smedon.“, antwortete Caldwell. „Sagen sie Sheppard, wenn er wieder wach ist, dass er zurückkommen soll.“
„Selbstverständlich Colonel.“, sagte Smedon.
„Danke, Caldwell Ende.“ Caldwell wies den Funker mit einem Handzeichen an, die Leitung zu kappen. Dann stand er auf und ging nachdenklich zum Brückenfenster. „Kleinman, kommt ihnen das nicht auch merkwürdig vor?“
„Ja Sir.“, antwortete der Captain. „Ich glaube, da stimmt irgendwas nicht.“
„Das denke ich auch.“, meinte Caldwell. „Schnappen sie sich HT-2 und die zweite Walküre und fliegen sie hinunter. Ich will wissen, was da los ist. Und schalten sie den Sensorstörer ein. Ich glaube zwar nicht, dass die Manarianer Radar haben, aber ich will, dass sie unauffällig orientieren.“
„Zu Befehl Sir.“, antwortete der Captain, salutierte zackig und verließ die Brücke.

Die Walküre verließ den Hangar und aktivierte sofort den Sensorstörer. Daraufhin flog das Kleinstraumschiff mit hoher Geschwindigkeit auf den Planeten zu und landete völlig verdunkelt und außerhalb des Dorfes. Kleinman und die Marines, minus eine Wache für die Walküre, gingen gebeugt durch das hohe Gras, die M4, die mit Schalldämpfern aufgerüstet waren, immer im Anschlag. Da es Nacht war, kamen die Marines schnell und rasch vorwärts, ohne Kontakt mit den Manarianern. Vor einem kleinen Gebäude, etwas größer als ein Schuppen, ließ Kleinman anhalten und ließ Deckung suchen. Durch sein Nachtsichtgerät hindurch, sah er 20 Geniisoldaten, die das Gebäude und die Umgebung lasch bewachten. Durch eine offenstehende Tür, konnte einer der Marines erkennen, dass in dem Schuppen die Walküre von Sheppard versteckt war.

Kleinman funkte die Hoover an und meldete flüsternd: „Colonel, hier Captain Kleinman. Sir, es wimmelt hier nur so vor Genii. Außerdem haben sie Sheppards Walküre in einer Scheune versteckt. Vom ihm oder seinem Team bisher keine Spur. Befehle Sir?“
„Rückkehr zur Walküre und dann zurück zum Schiff.“, befahl Caldwell. „Ich hatte so etwas ähnliches schon befürchtet.“
„Die Peilsender Sir?“, fragte Kleinman.
„Ich habe Lieutenant Burns schon danach scannen lassen.“, meinte Caldwell. „Bisher nichts.“
„Okay, Sir. Wir kommen jetzt zurück.“, antwortete Kleinman und befahl den Rückzug.

Auf dem Schiff ließ Caldwell erneut Smedon riefen. Der meldete sich prompt. „Colonel, ich sagte doch, dass ihr Team noch schläft.“
„Hören sie mit den Spielchen auf.“, meinte Caldwell sehr ruppig. „Ich weiß, dass die Manarianer mit den Genii ins Bett gehüpft sind. Lassen sie meine Leute frei, oder sie werden sie Konsequenzen zu spüren kriegen.“
„Geben sies auf Colonel.“, meinte Smedon gelassen. „Ihre Leute sind von den Genii schon längst auf einen geheimen Planeten gebracht worden. Sehr weit entfernt und auch nur sie wissen davon. Geben sie es auf.“
Dann brach die Verbindung ab. Caldwell war milde gesagt stinksauer und überlegte schon, wie er seine Leute wiederbekommen könnte.


Atlantis, zwei Stunden später:

Jack, der sich inzwischen wieder gefangen hatte, schlenderte gerade an Sams Labor vorbei. Er wollte zur Kantine, das Labor lag auf seinem Weg und er wollte mal nachsehen, was Sam alles hatte einstecken müssen. Er trat ein und sah Sam und Ernst auf einen großen Monitor starren. Es war der mit dem antikischen Entsprechung zum SETI Programm, wenn auch einer stark modifizierten. „Was gibt’s?“, fragte er.
„Wir haben eine Möglichkeit diskutiert, die Hoover zu kontaktieren.“, meinte Ernst.
„Aber ich dachte, die Hoover würde auf uns zu fliegen.“, warf Jack ein.
„Wo ist das Problem? Wir warten einfach noch einige Wochen, oder Monate und dann sind sie hier.“
„Leider nein.“, entgegnete Sam. „Ich hab mit dem SETI noch mal den Kurs genauer berechnet. Bei derzeitigem Kurs, würde die Hoover genau 116 Lichtjahre an der Stadt vorbeifliegen.“
„Ich wollte gerade vorschlagen, dass wir mit einem der Subraumtransmitter, die wir mitgebracht haben, auf einen Planeten in der Nähe reisen und von dort Kontakt aufzunehmen.“
„Allerdings hat das einen Haken.“, meinte Sam. „Die Wraith könnten das Signal aufschnappen, da wir breit gefächert senden müssten, und würden die Hoover aufspüren können. Die Hoover hätte dann das Problem mit der Übermacht der Wraith. Sie würden verfolgt und zerstört werden.“
Jack blickte nachdenklich drein. „Wissen sie eigentlich, dass sie mir nicht gesagt haben, wer Kommandant des Schiffes ist?“
„Ja, aber ich dachte, dass sei nicht wichtig.“, meinte Sam.
„Sagen sies mir einfach.“, antwortete Jack nur.
Sam sah im Computer nach, der mit denen der Verwaltungsdaten von Woolseys Rechner verbunden war. „Ein Colonel der US Air Force. Stephen Caldwell. Vorher bei der 8th Air Force.“
Jack stand verblüfft auf. „Stephen Jethro Caldwell, früher beim 509th Bomb Wing?“
Sam nickte. „Ja. Sagen sie bloß, sie kennen den Mann.“
„Von früher.“ Jack ging im Kreis. Seine Gedanken kreisten um die Hoover. Er wollte dieses Schiff haben und dachte angestrengt darüber nach.


Zur selben Zeit in der Kerkeranlage:

John und sein Team wurden erneut von Kolya aufgesucht. Der Geniikommandant sah sehr ungehalten aus und räusperte sich. „Ihre letzte Chance, Sheppard.“
Sowohl John, als auch Teyla schüttelten nur den Kopf. Teyla ergriff das Wort.
„Wir werden alles ertragen, was auch kommen mag.“
Kolya grinste. „Das werden wir ja sehen.“ Er ließ sich einen kleinen Käfig geben und drängte Teyla in eine Ecke. Sheppard und das Team wurden wieder mit Schusswaffen in Schach gehalten. Dann öffnete Kolya den Käfig und ein Iratuskäfer, wie er auch schon Jack O‘Neill angefallen hatte, sprang Teyla an den Hals.

Geschockt sah John mit an, wie sich der Käfer an ihrem Hals lab und sie KO ging.
Kolya lächelte leicht. „Colonel, ich weiß, wie man den Käfer wieder stoppen und so Teyla retten kann. Aber sie wissen, dass mein Preis die Hoover ist.“
John schüttelte nur verbissen den Kopf. „Nein. Ich kann nicht.“
Kolya blieb gelassen und ließ sich einen weiteren Käfig, mit einem weiteren Käfer, bringen und hielt ihn hoch. „Nun, es ist ihre Entscheidung.“



Fortsetzung folgt
Kapitel 11 by Atlan
1.11 Wie eine Viper… Teil 2







Jack O‘Neills AR-1 Team machte sich bereit für eine neue Mission, die erste nach vier Tagen. Während Jack und Ernst Allert noch mal ihre G51 überprüften, ob alles funktionierte, kamen auch langsam die anderen drei Teammitglieder in den Torraum.
Rodney und Anna bekamen je eine MP7 ausgehändigt, Ronon blieb weiterhin bei seiner Energiepistole.
„Dann wollen wir mal ausrücken, Leute.“, meinte Jack und sah sein Team an.
Dabei fiel ihm auf, dass Anna ein blaues Auge hatte, das leicht geschwollen war.
„Mein Gott, was ist denn mit ihnen passiert?“
Anna zuckte nur mit den Schultern und rollte mit den Augen.
„Das hab ich mir vorgestern leider beim Training mit Ronon eingefangen.
Bin irgendwie vor seine Faust geraten...“
Jack sah Ronon vorwurfsvoll an.
„Ich hatte ihnen doch gesagt, dass sie unseren Frischling nicht so hart anpacken sollen.“
„War doch nur nen Ausrutscher. Hab sie nicht mal hart angepackt.“, antwortete Ronon und kratzte sich am Kopf. „Außerdem hab ich mich schon längst entschuldigt.“

„Na, dann geht’s ja noch, dass mir das aber nicht noch mal passiert.“, meinte Jack und sah hoch zum Kontrollraum. Von der Balustrade sah Woolsey auf sie herab.
„Wir wären dann bereit, Sir!“, rief Jack Woolsey zu.
Der nickte und begab sich Richtung Anwahlcomputer. „Felix, wählen sie bitte M1U-947 an.“, sagte Woolsey. Feldwebel Felix Hoffmann bestätigte den Befehl auch gleich. „Jawohl, wähle an.“ Dann drückte er die Knöpfe am DHD.

Kurz darauf etablierte sich das Wurmloch und Woolsey wand sich noch mal an AR-1.
„Viel Glück. Und sollten sie einen Weg finden, die Hoover zu kontaktieren, dann versuchen sie das auch irgendwie zu bewerkstelligen.“
Jack, dem das bewusst war, nickte. „Keine Sorge, Sir. Zur Not geben wir Handzeichen und McKay winkt das Schiff schnell rechts ran.“
Die Teammitglieder lächelten alle etwas ironisch, nur Rodney machte den Mund auf:
„In was für einem Kindergarten bin ich Genie hier nur eigentlich?“
„Mund halten, McKay.“, meinte Ernst und schritt aufs Tor zu.
„Dann wollen wir mal.“
Der Rest des Teams folgte ihm auf dem Fuße.

Nachdem sich das Tor wieder deaktiviert hatte, wand Woolsey seinen Blick vom Stargate ab und musste dann erst mal ausatmen. Vor ihm standen die Majore Carter und Valentin. „Wie sehen sie denn aus?“, fragte Woolsey schockiert.
„Woher kommen sie beide grade her, sie sehen aus, wie aus Stalingrad?“
Die beiden Offiziere grinsten nur schwach, beide waren am Ende ihrer Kräfte.
Sie hatten überall blutige Wunden, sowie Prellungen und stützten sich, mehr schlecht als Recht, aufeinander. „Wir haben grad drei Runden gegen ein paar sibirische Tiger gekämpft.“, meinte Valentin grinsend.
Sam Carter stutzte. „Ich dachte, dass waren Polarbären.“
Genug Kraft zum Scherzen hatten die Beiden wohl noch.

„Ha, ha.“, sagte Woolsey genervt. „Also, ich höre?“
Valentin erzählte die Wahrheit:
„Major Carter und ich haben uns einen netten kleinen Nahkampf mit sechs Fallschirmjägern geliefert.“
Er klopfte Sam auf die Schulter. „Aber die gute Samantha hat eben ein waschechtes, russisches Herz. Also haben wir gewonnen.“
Sam fing an, laut zu lachen und puffte Valentin freundschaftlich in die Seite.
„Hätte ich mir denken können, dass es wieder so ein dämlicher Kampf war.“, meinte Woolsey tadelnd. „Ich brauch meine Leute im Kampf gegen die Wraith, da müssen sie sich nicht noch gegenseitig halb tot schlagen. Gehen sie wenigstens zu Doktor Heinrich und lassen sie sich von ihr versorgen.“

„Natürlich, Chef.“, meinte Valentin, salutierte lasch und wand sich dann zum gehen.
Sam flüsterte er noch zu: „Die Schläge sind Woolseys Blick wert gewesen.“
Sam grinste nur und ging dann , schlug aber eine andere Richtung ein, als Valentin.
Der sah ihr noch mal hinterher und pfiff leise und schief.
„Was würd ich nur darum geben, die Kleine mal zu vernaschen...“
Dann machte er sich auf zu seinem Quartier.

Zurück blieb nur Woolsey, der weiterhin genervt den Kopf schüttelte.
„Was hab ich mir da nur für einen Job ausgesucht...“, meinte er zu sich selbst und schritt dann auf sein Büro zu, um etwas Papierkram zu erledigen.


In dem geheimen Genii-Verließ:

Acastus Kolya hielt immer noch den Iratus-Käfer in der Hand und richtete ihn bedrohlich auf Sheppard und sein Team. Der Genii richtete ihn nun direkt auf John und war schon im Begriff den Käfer John anspringen zu lassen. Doch dann zögerte Kolya, ließ den Käfer auf Gunny Anne Wright los gehen. Der Iratus-Käfer sprang den Hals des weiblichen Sergeants an, sie schrie laut auf, vor Schmerz und Schreck.
Schließlich versagte ihre Stimme, als sich der Käfer festbiss und auch sogleich Wright anzapfte. Wie es der andere Käfer es schon seit einiger Zeit bei Teyla tat...

„Da haben sie ja grade noch mal Glück gehabt, nicht wahr, Sheppard?“, fragte Kolya mit Hohn und Spott in der Stimme. John war jetzt auf 180, dennoch versuchte er ruhig zu bleiben. Trocken entgegnete er: „Ich stand eben schon immer auf der Sonnenseite des Lebens... Und sie sind schon bald ein sehr toter Mann, warum sollte ich mich also sorgen?“

Kolya lächelte amüsiert. „Sie sind ja ganz schön abgebrüht, Sheppard zudem ziemlich stur. Ich muss zugeben, das beeindruckt mich etwas...wie dem auch sei, sie haben jetzt drei Stunden. Dann werde ich wieder kommen... mit einem neuen Käfer... für sie.“
Dann wand er sich ab und ging wieder. John und die Marines sahen sich an.
Lance Corporal Fowler sah ihn mit versteinerter Mine an. „Colonel, egal was kommt, wir werden schon nichts sagen. Jetzt erst recht nichts.“
Corporal Rutleer stimmte dem nickend zu. John nickte den beiden Marines zu.
Sie kümmerten sich um Teyla und Sergeant Wright, an anderen Hälse weiterhin die Käfer hingen und sie langsam aussaugten.


Über Manaria, USS Herbert Hoover:

Colonel Caldwell stand von seinem Stuhl auf und ging auf der Brücke herum.
„Wie lange noch?“
Lieutenant Burns besah sich einige Anzeigen. „Die Walküre mitsamt Marines müsste gleich vor dem Regierungssitz, der Manarianer, aufsetzen.“

Und so war es auch. Nachdem Kleinman mit einem Aufklärungstrupp entdeckt hatte, dass die Manarianer und die Genii unter einer Decke steckten, wollte Caldwell sich von Smedon, dem Anführer der Manarianer, Informationen darüber beschaffen, was mit Sheppards Team geschehen war. Die Walküre ging rasch nieder und streifte teilweise die Atmosphäre. An Bord befand sich ein, bis an die Zähne bewaffnetes, 10 Mann Einsatzteam der Marines. Sie sollten zu Smedon vorstoßen und ihn gefangen
nehmen. Die Walküre setzte auf dem Boden auf und entließ schnell die 10 Marines, die unter dem Kommando von Captain Dave Kleinman standen. „Los Marines! Wir stürmen, passt auf mögliche Verteidiger auf!“, befahl der Captain. Er ging mit seinem M4, in Vorhalte, schnell auf den Regierungssitz zu, seine Marines folgten ihm.

Da die Manarianer waren ein primitives Volk und besaßen nur wenige Feuerwaffen, die sie von den Genii hatten. So kamen Kleinman und seine Männer schnell voran, auf dem Weg zu Smedons Kammer mussten sie nur drei Manarianer ausschalten.
Ohne Eigenverluste drangen sie weiter vor.

Kleinman brach die Tür auf und sah gleich Smedon, der versuchte, zu einer Pistole zu hechten. Der Captain gab einen gezielten Feuerstoß auf den Boden vor Smedon ab.
„Versuchs nicht mal!“
Zwei Marines kamen herein, Kleinman deutete auf Smedon.
„Festnehmen. Mal sehen, ob wir diesen Typen gegen unser Team austauschen können.“
Smedon wehrte sich kaum. „Mich festzunehmen wird ihnen nichts bringen.“, meinte er. „Die Genii würden nie auf einen Tausch eingehen, dafür bin ich viel zu unwichtig.“
Kleinman drehte sich nur um und die Marines folgten mit Smedon. „Wer weiß, zur Not lassen wir sie frei... Ins All.“


Eine Stunde später auf M1U-947:

AR-1 hatte sich schon einige Kilometer vom Tor entfernt und kamen nun in eine alte Ruinenstadt, die verlassen aussah.
„Okay, wieder Ruinen.“, meinte Rodney und drehte sich auf dem Absatz um, zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren: „Gehen wir nach Haus!“
„Nein.“, sagte Ronon genervt und sah sich um.
„Kennen sie den Planeten?“, fragte Ernst.
„Ja, ich denke schon.“, antwortete Ronon und sah sich etwas um. „Als Sateda noch existierte, war ich einmal mit meiner alten Einheit hier, auf einer verdeckten Mission.“
„Weshalb denn?“, fragte Anna interessiert. Dazu musste Ronon etwas ausholen:
„Vor über 12 Jahren hatte Sateda einen Konflikt mit einem Volk namens Genii.
Hier war, oder ist immer noch eines ihrer Verließe.“
„Wer sind diese Genii?“, fragte Jack den Sateda und sah sich ebenfalls etwas um.

„Das ist ein Volk, das ähnlich hochentwickelt ist, wie Sateda es einst war.
Sehr gefährliche und ungemütliche Typen.“, sagte Ronon. „Die wollten damals unsere Regierung erpressen, Lebensmittel und Rohstoffe haben.“
„Doch, was ich von Sateda bisher weiß, haben die sich das nicht gefallen lassen, nicht wahr?“, riet Ernst.
Ronon nickte. „Ja, wir haben den Genii gezeigt, das wir zur Not eben ernst machen.
Haben unter anderem Anlagen wie diese angegriffen und einige Gefangene Satedas befreit. Wär sogar fast zu einem Krieg gekommen, doch dann haben die Genii sich zurückgezogen.“

Ronon zog seine Pistole, aus reiner Vorsicht. „Wir sollten ziemlich vorsichtig sein. Die Genii sind brutal und verschlagen.“
„Scheinen ja richtige Herzchen zu sein.“, scherzte Anna.
Versicherte sich aber, dass ihre MP7 nur noch entsichert werden musste, auch Ernst und Rodney folgten ihrem Beispiel.
„Jack?“, fragte Ernst und sah seinen Kommandeur an. „Was machen wir jetzt?“
Der Colonel überlegte kurz. „Wir sollten uns mal ein wenig umsehen. Mal sehen,
wer noch alles in der Nachbarschaft sei.“
Rodney begann zu jammern. „Ich bitte sie, das führt doch wieder nur zu Ärger, wie sonst auch immer. Wär dafür, wenn wir umdrehen und nach Hause zurückkehren.
Oder müssen sie unbedingt wieder ihr Quantum von mindestens zwei Verfolgungsjagden pro Monat einhalten?“
Jack ignorierte den Kommentar. „Dann wollen wir mal, Ronon sie gehen mit mir vor, der Rest Standardaufstellung. Waffen in Bereitschaft.“

Dann stapfte er mit Ronon los, die anderen formierten sich und folgten, Rodney brummelte noch, als er sich endlich in Bewegung setzte.


Zwei Stunden später, Unterirdisches Verließ:

John und das Team wurden wieder mal von Kolya aufgesucht, der nicht gelogen hatte.
Er hatte wieder einen Käfig dabei, in dem sich ein weiterer Käfer befand.
„Also noch mal.“, begann der Genii. „Sagen sie mir endlich, was sie wissen. Dann muss das alles nicht sein.“
Doch John weigerte sich weiter. Er blickte noch kurz zu Teyla und Anne Wright, die erschöpft an der Wand lagen, die Käfer an ihren Hälsen.
„Nein, ich sag ihnen nichts. Egal wie viele James Bond Bösewichter sie noch imitieren und sich irgendwelche lächerlichen Todesarten ausdenken, nein. Wir sagen nichts.“
„Aye“, bestätigten die beiden Marines und verschränkten ihre Arme.

Kolya zuckte gleichgültig mit den Schultern und wollte gerade den Käfer freilassen, da kam ein Geniisoldat angerannt und flüsterte seinem Chef etwas ins Ohr.
Dessen Blick verfinsterte sich. „Ist das bestätigt?“
Der Soldat nickte. „Ja, Herr. Zwei Späher haben dies unabhängig von einander bestätigt.“
Dann folgte Kolya dem Soldaten sofort aus dem Kerker, nahm den Käfer mit und ließ das Team allein.

„Haben sie ne Ahnung, was das sollte, Sir?“, fragte Corporal Fowler.
John schüttelte den Kopf. „Nein, aber es ist gut, wenn diese Typen mit was anderes beschäftigt sind.“
Dann ging er hinüber zu Teyla und Anne Wright, an deren Hälsen sich die Käfer immer noch labten. Sie sahen sehr schwach aus und waren leichenblass. John sprach ihnen Mut zu. „Keine Sorge Mädels, bald sind wir hier raus.“
Doch die Frauen konnten ihn gar nicht hören. Sie waren schon längst weggetreten.
Lange würden sie das Ganze nicht mehr aushalten.


Bei AR-1:

Das Team schritt gerade an einem Ruinenhaus vorbei, als Ronon Jack leise ansprach.
„Ich hab gerade einen Mann gesehen, auf neun Uhr.“
Jack ließ sich nichts anmerken. „Ich hab einen auf 14 Uhr. Scheint so, als würden die uns ausspähen. Sind das Genii?“
Ronon musste dies verneinen. „Keine Ahnung. Kann ich von hier nicht erkennen.“
„Lassen sie sich zurückfallen und informieren sie die Anderen.“, befahl Jack und entsicherte mit einem kleinen Handgriff sein Gewehr.

Sie gingen einige Meter weiter, als sich Ernst plötzlich auf den Boden hockte und etwas aufhob. Rodney kam zu ihm. „Was haben sie da?“
„Ein Schulteraufnäher.“, meinte Ernst und besah es sich.
„Gunnery Sergeants Streifen. Waren halb im Dreck vergraben.“
Die anderen Teammitglieder hatten das auch mitbekommen.
„Was ist hier nur los?“, fragte Anna unsicher. „Was machen denn ausgerechnet hier, in dem Loch, Marineabzeichen?“

Sie hatten keine Zeit sich weiter Gedanken darum zu machen, denn plötzlich wurden sie au dem Hinterhalt beschossen. Schnell ging AR-1 runter und feuerte einige Salven in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren.
„Ein Angriff?“, fragte Rodney leicht ängstlich und umklammerte seine Maschinenpistole noch etwas fester.
„Nein, Warnschüsse, zu weit weg für einen Angriff.“, meinte Ernst, was Ronon bestätigte.

Da wurden sie planmäßig angefunkt. Woolsey funkte sie durch das Tor an.
„AR-1, hier Atlantis. Alles in Ordnung bei ihnen?“
„Ja, Sir.“, antwortete Jack.
„Wir sind hier auf Ruinen gestoßen und haben dazu Sergeantsstreifen auf dem Boden gefunden. Anscheinend waren hier mal Marines auf dieser Welt.“
„Unsere waren es auf jeden Fall nicht.“, entgegnete Woolsey. „Weder vermissen wir jemanden, noch war schon mal jemand von uns auf dem Planeten.“
„Vielleicht von der Hoover.“, vermutete Jack. „Ich würd das gerne weiter erkunden. Laut Ronon könnte es hier eine Art Gefängnis geben. Das will ich mir mal ansehen.
Außerdem wurden wir beschossen. Deutet alles darauf, dass hier was vor sich geht.“
„Alles klar, ich schick ihnen einen Jumper, mit zwei Einheiten Fallschirmjägern und Major Carter als Verstärkung.“, erklärte Woolsey. „Halten sie die Stellung, bis der Jumper da ist, wir melden uns in 15 Minuten wieder. Atlantis Ende.“
Damit endete die Verbindung. „Dann wird ja gleich Frühjahrsputz gemacht, wenn
die gute Major Carter mit antanzt.“, meinte Anna grinsend.
„Das wird sicher ein Spaß.“, meinte Ronon grinsend.
Rodney hob, natürlich voller „Enthusiasmus“, die Hand und schwang sie über seinem Kopf. „Yipphie Ka je! Der Neandertaler wird wieder was in
die Luft jagen.“


Zirka 20 Minuten später:

Kolya und seine Männer hatten sich alle rund um den Eingang des Komplexes postiert. „Herr, glauben sie, dass diese Fremden uns hier angreifen?“, fragte ein Soldat Kolya.
„Vielleicht.“, entgegnete Kolya. „Wenn, dann werden wir sie hier in die Zange nehmen. Ich will aber auf jeden Fall Gefangene, geben sie das weiter.“

Doch noch bevor der Soldat den Befehl weitergeben konnte, enttarnte sich plötzlich direkt hinter ihnen ein Jumper. Dieser setzte gleich auf dem Boden auf und Soldaten
strömten aus ihm heraus. Die deutschen Fallis erledigten gleich, durch das Überraschungsmoment, ein halbes Dutzend Genii. Ronon, der mit vorgehaltener Pistole den Jumper verließ, erledigte auf Anhieb zwei weitere. Jack und Ernst legten beide an und erledigten je einen Genii mit einem Kopfschuss.
„Weiter vorrücken!“, befahl Jack. „Carter, sichern sie mit ihrem Trupp den Eingang!“
„Sir, jawohl, Sir!“, rief Carter laut und stürmte mit den acht Fallschirmjägern auf den Eingang zu. Kolya, der sich noch dort verschanzt hielt, erkannte, wann er verloren hatte und sprintete schnell in die Wälder und Richtung Stargate. Er würde sicher noch andere Chancen kriegen und andere Begegnungen mit Sheppard haben.

Währenddessen rückten Rodney und Anna mit AR-1 weiter vor. Anna machte einen Genii handlungsunfähig, indem sie ihm zwei Kugeln ins Bein verpasste und einen
weiteren in die Schulter. Auch Rodney hatte ein Ziel gefunden und gab einen Feuerstoß ab. „Ja, ich hab einen!“ Er deutete in die entsprechende Richtung.
Ronon sah prüfend auf Rodneys Opfer.
„McKay, der war schon tot! Sie haben einen Toten erschossen.“
„Nein, ich hab ihn erschossen!“, bestand Rodney.
„Idiot.“, meinte Ronon nur und schloss mit Jack auf.

„Ich glaub, das wars.“, meinte Ernst. „Hier draußen haben wir wohl alle erwischt, die nicht geflohen sind.“
Jack nickte und gab neue Befehle aus: „Vier Mann bleiben am Jumper und bewachen den Eingang. Carter schnappen sie sich die restlichen Fallschirmjäger, schwärmen sie aus und geben sie den Genii den Rest. Alle anderen folgt mit in die Anlage. Wenn es Gefangene gibt, werden wir die befreien und Informationen suchen. Ronon, sie kennen sich hier aus, gehen sie vor.“
Die Fallis und Carter schwärmten aus und Ronon stürmte als Erster den Komplex.


Einige Minuten später schreckte Sheppard hoch. „Hören sie das auch?“
Fowler und Rutleer horchten in die Stille hinein. „Schritte.“
„Ganz genau.“, meinte Sheppard. „Und von draußen gab es vorhin Schusswechsel.“
Er stellte sich an die Gitter und rief:
„Hey! Hey, wenn ihr wirklich die Guten seit, kommt hier her!“
Auch Rutleer und Fowler riefen jetzt laut, um auf sich aufmerksam zu machen.

Kurz darauf flog auch schon die Tür auf und Ronon, gefolgt von Anna und Jack, betrat den Raum.
„Hey!“, sagte Sheppard, dann fiel sein Blick auf Rodney, der kurz nach den Anderen den Kerker betraten. „Sind sie nicht McKay?“
„Ja.“, erwiderte Rodney, er meinte: „Sie sind der XO der Hoover, dieser Sheppard... Ja, sie haben mich damals angeschnauzt, als ich die Hoover flott gemacht hab.“
„Wie klein das Universum doch ist.“, meinte Jack genervt und wand sich an John.
„Ich nehme an, sie sind von der Hoover. Bin Colonel Jack O‘Neill, US Air Force.“

„Ja, Sir, sind wir.“, erwiderte John. „Aber können sie uns vielleicht erst mal befreien, sieht etwas übel aus.“
Er deutete auf Teyla und Sergeant Wright. „Schnell, den beiden geht es sehr mies, die haben so einen Käfer am Hals.“
Mit einem gezielten Schuss sprengte Ronon das Schloss der Tür. John und die beiden Marines traten schnell heraus, um Anna Platz zu machen, die sofort auf Teyla und Wright zu eilte. „Oh Gott, nicht schon wieder diese Käfer.“, meinte Jack. Bei dem Anblick der Käfer wurde ihm beinahe schlecht.

Während Anna, Teyla und Wright stabilisierte, erzählte John in Kurzfassung, wie die Hoover in die Pegasus Galaxie gelangt war.
Zudem wie sie in die Gefangenschaft der Genii geraten waren, wer Kolya war und so weiter. „.... So war das. Und jetzt versuchen wir einen Weg zu finden, um unsere Heimreise zu verkürzen. Das wir auf Menschen von der Erde treffen würden,
hätten wir nie gedacht.“
Inzwischen waren sie wieder an der Oberfläche und bemerkten gerade, wie ein zweiter Jumper mit einer Sanitätereinheit landete. „Und beinahe, wäre es auch dazu nicht gekommen.“, meinte Rodney.
„Wie darf ich denn das verstehen?“, fragte John. „Wir konnten mit den Sensoren von Atlantis die Hoover ausmachen und ihren Kurs berechnen.“, erklärte Jack. „Sie werden etwas über 100 Lichtjahre an der Stadt vorbeifliegen. Wenn sie ihren Kurs leicht anpassen, dann kommen sie direkt zu uns. McKay wird ihnen die genauen Koordinaten geben.“
„Okay.“, meinte John. „Wollen sie nicht mitkommen zur Hoover, sich mal das
Schiff ansehen, nen Bier trinken?“
„Warum nicht.“, sagte Jack „Kann ich doch gleich mal dem alten Stephen, guten
Tag sagen.“
„Woher...“, sagte John irritiert, ließ dann aber ab, da Carter auf sie zugestapft kam.

„Major Sam Carter, Lt. Colonel John Sheppard, XO der Hoover.“, stellte Jack die Beiden vor.
„Sir!“ Sam salutierte.
„Salutieren sie nicht.“, meinte John und reichte Sam lieber die Hand, musterte sie. „Das geht mir auf den Keks.“
„Der Kerl gefällt mir, hat genau so ne Abneigung gegen das beschissene Salutieren, wie ich.“, meinte Jack belustigt.

Sam ließ sich davon aber nicht irritieren und erstatte Bericht. „Wir haben fast alle Genii erledigt, aber sechs konnten entkommen.“
„Haben sie nen älteren Kerl erschossen, einen mit vernarbten Wangen?“, fragte John, was Sam jedoch verneinen musste.„Tut mir Leid, Colonel. Der, den sie meinen muss unter jenen sein, die noch geflohen sind.“
John nickte säuerlich. „Das Kolya entkommen konnte... Na ja, ich werd ihn schon kriegen. Früher oder später...“


Mit den beiden Jumpern verließen sie schließlich den Planeten. Carter und die Fallis kehrten schon mal nach Atlantis zurück und machten Meldung. AR-1 und das gerette Hoover Team flogen mit dem zweiten Jumper und einigen Sanitätern durchs Gate nach Manaria. Nur wenig später landeten sie im Steuerbordhangar der Hoover. Dort erwartete sie auch schon Colonel Caldwell. Anna und die Sanitäter brachten Teyla und Wright schon mal auf die Krankenstation, um nach Annas Anleitung die Käfer zu entfernen.

„Jack!“, sagte Caldwell freudig und reichte dem alten Freund die Hand.
„Das nenn ich ne Überraschung."
„Steven.“, antwortete Jack und erwiderte den Gruß. „Lange her. Hattest du früher nicht mal Haare?“
„Jep.“, meinte Caldwell, kratzte sich an seiner Glatze und wies dann in Richtung eines Schotts. „Wir sollten vielleicht woanders reden.“
Mit diesen Worten führte er das Team zu einem Besprechungsraum. Rodney setzte sich derweil mit John ab, die sich beide zur Brücke aufmachten. Wo Rodney die Koordinaten von Atlantis in den Bordcomputer hoch laden konnte. Dort erzählte Jack nun von Atlantis und was sie bisher erlebt hatten, nachdem er ja von John schon die Geschichte der Hoover gehört hatte.

Als Jack fertig war, grinste Caldwell. „Ist schon erstaunlich, was euch da schon passiert ist.“
Dann kam er zu, wesentlichen. „Sag mal, Atlantis läuft also mit drei von diesen...“
„Potenzias.“, meinte Ernst.
„Und das sind nicht zufällig Zylinder mit etwa solchen Maßen?“, fragte Caldwell und deutete die ungefähren Maße eines Potenzias an.
„Jetzt sagen sie bloß, sie haben so eines schon mal gesehen.“, sagte Ernst erstaunt.
„Wir haben eines hier.“, erklärte Caldwell, was Jack und Ernst erstaunen ließ.
„Zu wie viel ist es geladen?“, fragte Jack sofort.
„Etwa 20 Prozent.“, erwiderte Caldwell. „Nicht viel, aber...“
„Besser als nichts.“, meinte Jack. „Wir haben ja nicht mal eins, da ist jedes besser, als unser jetziger Zustand.“
„Wenn das so ist...“, überlegte Caldwell, stand auf und ging zu einer Gegensprechanlage. „Captain Kleinman, hier Colonel Caldwell. Bringen sie diese zylindrische Energiequelle sofort zu Doktor McKay. Er wird sie mitnehmen. Ach und setzen sie Smedon wieder auf dem Planeten aus, wir brauchen ihn nicht mehr und dieser Müll muss uns nicht unsere Luft wegatmen. Setzen sie ihn aber hundert Kilometer von seiner Siedlung ab, dann muss er etwas laufen.“
„Wird erledigt, Sir“, bestätigte Kleinman.


Dann wand er sich wieder an Jack. „Vielleicht solltest du dich dann wieder nach Atlantis aufmachen. Wir werden in ein paar Wochen eintreffen, unterwegs werden wir noch etwa acht Stopps einlegen müssen.“
Jack reichte seinem alten Freund noch einmal die Hand. „Wir sehen uns dann. Ich stell schon mal das Bier kalt.“

Auf dem Weg zum Hangar gesellten sich auch Anna und Rodney, der den Koffer mit dem Potenzia so eng an sich hielt, wie einen kostbaren Schatz, wieder zum Team.
„Wie gehts den Beiden, die den Käfer hatten?“, fragte Ronon Anna. „Die Käfer sind jetzt runter. Die beiden Frauen sind schwach und werden Ruhe brauchen, aber sie werden wieder.“

Endlich stiegen sie wieder in den Jumper und ließen die Hoover hinter sich, die kurz darauf in den Hyperraum eintrat. Nur noch 3568 Lichtjahre war diese von Atlantis entfernt und würde die Stadt nun auch ganz sicher erreichen.


Auf der Genii-Heimatwelt:

In der unterirdischen Stadt der Genii wütete Kolya, wie ein Wilder und ließ in seinem Quartier nichts auf dem gleichen Fleck. Er konnte die Niederlage nicht wegstecken und wollte nur eines: Rache. „Das wird nicht das letzte Mal sein, dass die von mir gehört haben.“, sagte er wütend. „Machen sie sich auf etwas gefasst, Shepard.“





Ende der Folge
Kapitel 12 by Atlan
1.12 Große Irrtümer
von Atlan





Das AR-1 Team war an diesem Tag wieder einmal auf einem neuen Planeten unterwegs, den die Einwohner Hoff nannten und sich selbst Hoffaner. Die Zivilisation auf Hoff hatte einen Entwicklungsstand, der in etwa den 1920er Jahren auf der Erde entsprach. Am Stargate wurde das Team auch schon vom Regierungschef empfangen, da der Besuch angekündigt war. Freudig reichte er jedem die Hand. „Willkommen auf Hoff, ich bin Kanzler Druhin.“
„Colonel Jack O‘Neill, Oberstleutnant Allert, Unteroffizier Hein, Doktor McKay und Ronon Dex. Danke für den Empfang.“, stellte Jack sein Team vor und deutete auf den Ehrenspalier von fünf Soldaten zu jeder Seite des Tores. Kanzler Druhin winkte nur ab. „Das alleine ist für sie und alle auf Atlantis die einzig richtige Begrüßung, Colonel. Fast jeder in der Galaxie weiß schon, dass sie sowohl den Wraith, als auch den Genii, die Stirn geboten haben. Doch nun kommen sie bitte, fahren wir zum Regierungssitz. Da lässt es sich wesentlich besser reden.“, sagte der Kanzler und geleitete AR-1 auch schon zu seinem Dienstwagen. Der an einen alten Rolce Royce erinnerte, aber eine wesentlich größere Fahrkabine hatte. „Endlich werden wir auf einer Mission auch mal gefahren.“, meinte Rodney und stieg ein.

Während der Fahrt zum Regierungssitz konnte man, wenn man aus den Fenstern sah, zahlreiche Sanitäter, Krankenschwestern und Ärzte sehen. Die unzählige Tote von den Straßen und aus den Häusern wegschafften und in große Krankenlaster luden. In den Gesichtern der Helfer erkannte man Hilflosigkeit, Resignation und Furcht. Anna wand sich schockiert an Kanzler Druhin: „Mein Gott, was ist hier nur los?“ Da hielt der Wagen aber auch schon vor dem großen Regierungssitz. „Drinnen, drinnen werden sie alles erfahren.“, antwortete der Kanzler. Seine Mine hatte sich verfinstert. Der Kanzler führte das Team in einen großen Konferenzraum und wies jedem einen Platz zu. Nachdem auch er sich gesetzt hatte, schwieg er eine Weile, wohl um die richtigen Worte zu finden. „Wir... werden von einer Seuche heimgesucht.“, erklärte Druhin schließlich. „Und wir sind selbst Schuld daran.“
„Wie meinen sie das denn?“, fragte Rodney. „Unsere Wissenschaftler versuchen seit Jahrzehnten ein Serum zu entwickeln, dass Menschen vor dem Nährungsprozess der Wraith immun macht.“, erklärte der Kanzler. „Und vor einem knappen Monat gelang uns auch der große Durchbruch.“ Das Team aus Atlantis konnte kaum glauben, was sie da hörten. „Bitte weiter, Kanzler.“, bat Anna.
Der Kanzler nickte. „Wie schon gesagt, der Durchbruch gelang, aber es gab entsetzliche Nebenwirkungen.“
„Die ganzen Toten in der Stadt?“, fragte Ronon, was Kanzler Druhin nickend bestätigte. „Aber es ist viel schlimmer. Genau 50% aller Geimpften sterben Tage später an multiplen Organversagen.“
„Wie viele sind schon geimpft worden, bevor die Nebenwirkungen auftraten?“, fragte Ernst. Der Kanzler meinte monoton: „Etwa ¾ der Bevölkerung, was ungefähr 3,2 Millionen Menschen sind. Deswegen bitte ich sie formell um medizinischen Beistand, denn sonst haben wir in weniger, als einer Woche über 1,6 Millionen Tote...“

„Können sie kriegen.“, sagte Jack ohne größeres Zögern. Dann stellte Rodney die entscheidende Frage: „Wie konnten sie denn bei ihrem Entwicklungsstand überhaupt so ein Mittel erfinden?“ Der Kanzler lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Das zu erklären, wird eine Weile dauern...“


Auf Atlantis:

Sam Carter war zusammen mit Major Valentins Einheit in den unteren Ebenen der Stadt unterwegs. Woolsey hatte sie losgeschickt, um auch diese Bereiche endlich mal unter die Lupe zu nehmen. Und vielleicht noch einige geheime Waffensysteme zu entdecken, falls vorhanden. Nachdem das Potenziamodul, welches sie von der Hoovercrew bekommen hatten, in den Stromkreislauf der Stadt integriert hatten, waren auch gleich alle Wasserpumpen, die noch funktionierten, aktiviert und die meisten überfüllten Bereiche leergepumpt. Eine Arbeit, für die die Pioniere der Bundeswehr vier Monate veranschlagt hatten, mit ihren begrenzten Maschinen, die sie dabei hatten.

Die sechs Menschen schritten nun durch die Gänge, die immer noch stark nach abgestandenen Meerwasser rochen und an einigen Stellen auch Schimmel ansetzten.
„Das ist ja kaum auszuhalten.“, meckerte Valentin. „Was uns Woolsey zumutet...“
„Ach, stellen sie sich nicht so an, Major.“, meinte Sam. „Sobald sie mal den Geruch von dutzenden brennenden Wraith gerochen haben, reden wir weiter.“

Nach einigen Minuten kamen sie zu einem großen Panoramafenster, durch das sich dem Team eine angenehme Überraschung bot. Etwas eine Etage unter dem Fenster befand sich eine große Jumperbucht, ähnlich der im Hauptturm. Nur halt überflutet und mit einer großen Schleuse, um die Jumper herauszulassen. Hier standen in etwa acht Jumper, einige Landeplätze waren leer. „Da haben wir ja schon ein paar neue Spielzeuge.“, meinte der Sanitäter aus Valentins Team grinsend. „Die Pläne, die sie gefunden haben, Major, waren also doch richtig.“
Sam aktivierte schon das Funkgerät. „Kontrollraum, hier ist Carter. Bitte kommen.“
„Woolsey hier, was gibt es, Major?“, fragte Woolsey nur wenige Sekunden darauf. „Sir, wir haben hier acht Jumper in der Unterwasserjumperbucht gefunden, die in den Plänen eingezeichnet war. Scheinen intakt und funktionstüchtig zu sein.“
„Sehr gut.“, antwortete Woolsey lobend. „Ich schicke ihnen ein Team, um die Jumper in den Hauptturm zu verlegen. Dann können wir sie bei einem Notfall schneller einsetzen. Setzen sie ihre Durchsuchung fort.“
„Verstanden, Sir. Wir machen uns wieder auf den Weg.“, bestätigte Sam und setzte sich mit Valentins Team wieder in Bewegung. Doch schon als sie in den übernächsten Korridor einbogen, kamen sie nicht weiter. Vor ihnen ging der Gang noch knapp 10 Meter weiter, doch dann war dieser auch schon zu Ende. „Sackgasse.“, sagte Valentin und drehte sich schon auf dem Absatz um. „Suchen wir einen anderen Weg.“
„Moment.“, meinte Sam nachdenklich. „Da in ich mir gar nicht mal so sicher. Laut den Plänen der Stadt, müsste dieser Gang noch weitergehen.“


Auf Hoff:

Kanzler Druhin begann zu erzählen. „Unsere besten Wissenschaftler und Ärzte arbeiten seit mehr als 150 Jahren an dem Anti-Wraith-Serum. Genauer gesagt seit dem Zeitpunkt, an dem sich herausstellte, dass einer der damals lebenden Wissenschaftler immun gegen den Nährungsprozess war. Er hatte während eines Ausdünnens wohl ein Zusammentreffen mit einem Wraith, was er
überlebte.“
„Dann war das ein Dromoys.“, meinte Ronon. „Gibt einige von denen auf jedem Planeten, aber es sind nur wenige. Pro Generation werden nen paar von denen geboren. Jeder von denen ist immun gegen den Nährungsprozess“, erklärte Ronon.
Druhin nickte bestätigend und fuhr fort: „Nach dem Ausdünnen machten sich die Wissenschaftler gleich daran, diese Immunität auch auf Andere übertragbar zu machen und eine Impfung zu entwickeln, wie gegen eine Krankheit. Wir haben seit so vielen Generationen daran geforscht. Da es für unser Volk das ein und alles wurde, das höchste Ziel und die Erfüllung aller Träume.“
Rodney unterbrach ihn: „Ist ja alles sehr schön, aber sie hatten trotzdem dafür nicht die Technologie. Sie haben also sicher an die 150 Jahre Forschung verschwendet.“
Jack haute ihm in die Seite und zischte: „Rodney!“ Während Rodney sich die Seite rieb, nickte der Kanzler beschämt. „Sie haben schon Recht, Doktor. Aber mehr als 14 Regierungen haben die Forschungen weiterlaufen lassen, um dem Volk Hoffnung zu
machen.“
„Hätte ich wohl auch so gemacht.“, sagte Jack.
„Nun ja“, sagte der Kanzler, nach einigen Sekunden. „Unsere Forschungen kamen schließlich vor vier Monaten wieder zum rollen, als unsere Flugabwehr einen Wraithdart abgeschossen hat und wir den Piloten gefangen nehmen konnten. Nach einigen Tagen konnten wir ihn dazu bringen, an dem Mittel mitzuarbeiten, ohne, dass er es wusste.“
„Und wie das?“, fragte Ernst.
„Wir haben von einem anderen Planeten eine starke Droge erhandelt, die in geringen Mengen die Wahrnehmung manipuliert.“, erklärte Druhin. „Der Wraith dachte, dass er an einer Möglichkeit arbeitet, die Immunität umzukehren.“
„Heißt das, sie haben ihre Leute mit einem Mittel geimpft, dass sie von nem Wraith gekriegt haben, der high war?“, fragte Rodney baff. Jack musste dem zustimmen. „Das ist ja der dümmste Plan, von dem ich je gehört hab. Und da wundern sie sich, dass sie solche Probleme mit der Impfung hatten?“
„Damals waren wir der Ansicht, dass man nur so die Impfung bekommen könnte.“, rechtfertigte sich der Kanzler. „Und bei denen, die es überleben, wirkt die Impfung auch einwandfrei. Das haben wir an dem Wraith getestet. Er hat es einfach nicht geschafft, sich zu nähren. Aber trotzdem stirbt die Hälfte der Geimpften und deswegen bitten wir sie ja um Hilfe.“

Nachdem Jack nun endlich alle Informationen hatte, bestätigte er seine vorherige Entscheidung noch mal: „Die Hilfe kriegen sie.“
Er sah zu Anna und Ernst. „Ihr Beide zurück zum Stargate. Berichtet Woolsey, was hier los ist.“ Die Beiden bestätigten den Befehl und verließen auch gleich dem Raum.
Rodney wand sich an den Kanzler. „Ich würd mir gerne mal ihre technischen Möglichkeiten ansehen und mir nen Überblick verschaffen. Ich glaub ja nicht, dass ich was finde, womit wir ein vernünftiges Gegenmittel herstellen kön.....“
Jack warf ihn einen bösen Blick zu und Rodney korrigierte sich: „Dürfte ich mir die technischen Möglichkeiten mal ansehen, um zu sehen, was aus Atlantis hergeschafft werden muss?“ Der Kanzler bestätigte das, worauf sich auch Rodney mit einem Führer aufmachte, während Jack und Ronon beim Kanzler blieben.


Auf Atlantis:

Sam ging einige Schritte weiter in den Gang hinein und sah nachdenklich drein.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass...“ Sie streckte ihre MP7, mit der sie bewaffnet war, aus und berührte damit schließlich die Wand. Die Maschinenpistole ging glatt durch und Sam schwang die MP7 nach links und rechts, wo sie auch durchging. Sie drehte sich zu Valentins Team um. „Die Wand ist nur ein Hologramm.“ Dann trat sie auch schon hindurch, Valentin und sein Team folgten ihr.

Sie fanden sich in einem großen, 10 Meter hohen ovalen Raum wieder. Dieser war, bis auf eine einzige Konsole in der Mitte, vollkommen leer. Sam schritt sogleich zu der Konsole und versuchte sie zu aktivieren, doch es tat sich nichts. „Dann brauchen wir wohl das Gen.“, meinte Valentin und sah zu Leutnant Sokolov, der das ATA-Gen besaß. Der Leutnant ging zur Konsole und berührte sie, doch auch jetzt passierte nichts. „Dann ist die Energieversorgung kaputt, ich werd mal versuchen, ob ich nicht...“, meinte Sam und versuchte die Konsole irgendwie zu aktivieren, als plötzlich ein Hologramm in dem Raum erschien. Es zeigte ein Abbild von Janus, dem Antiker, der einiges an Vorrichtungen in die Stadt eingebaut hatte, welche der Expedition schon geholfen hatten.

„Gute Arbeit, Major.“, meinte Valentin lobend.
„Das war ich nicht.“, antwortete Sam aber nur, als das Hologramm anfing zu sprechen. „Willkommen. Wenn ihr das seht, dann habt ihr eines von drei geheimen Laboren gefunden, die ich ohne Wissen und Ermächtigung des Hohen Rates eingerichtete.“, begann der holographische Janus. „Dies war notwendig gewesen, um in Ruhe arbeiten zu können. Ohne, dass der Hohe Rat mir immer wieder über die Schulter sah und meine Projekte auf Eis legte.“
„Okay und woran hast du geforscht?“, fragte Feldwebel Titow das Hologramm, welches aber nicht reagierte und sich stattdessen abschaltete. „War wohl nicht dazu programmiert gesprächig zu sein.“, vermutete Valentin und sah dann zu Sam, die sich im Inneren der Konsole näher umschaute. „Und?“
Sam schüttelte nur den Kopf. „Nichts zu machen ohne Strom.“
„Na, dann besorgen wir uns einfach nen bisschen Saft.“, beschloss Valentin.
„Ich will nur zu gern wissen, was Janus da schönes gewerkelt hat.“


Auf Hoff:

Nur knapp 20 Minuten, nachdem sie zum Tor aufgebrochen waren, kehrten Ernst und Anna mit Doktor Heinrich, sowie zwei Sanitätern zurück und betraten sogleich, das Krankenhaus der Hauptstadt. Dort wurden sie auch schon von der Chefärztin begrüßt.
Sie gab jedem die Hand und stellte sich vor. „Ich bin Doktor Perna und möchte mich gleich dafür bedanken, dass sie uns helfen wollen.“
„Das ist doch selbstverständlich.“, antwortete Anja Heinrich. „Können sie uns einen Arbeitsplatz freimachen? Wir würden gerne gleich anfangen.“
Doktor Perna nickte. „Selbstverständlich, folgen sie mir bitte.“

Während sie Doktor Perna folgten kamen sie an vielen Krankenbetten und improvisierten Betten vorbei, in denen viele Menschen lagen. Die meisten husteten laut, rangen nach Atem oder lagen ganz lethargisch da und bekamen Luft durch Sauerstoffmasken. Doktor Perna sah traurig drein. „Ich mache mir Vorwürfe. Das ist alles meine Schuld.“ Anja sah sie verwirrt an. „Ihre Schuld? Wie meinen sie das?“
„Ich war lange Zeit für die Entwicklung des Impfstoffes verantwortlich, scheiterte aber. Nur deshalb hat die Regierung angeordnet den Wraith daran arbeiten zu lassen.
Ich war dagegen, aber weil ich zu inkompetent war, das Mittel selbst zu entwickeln...“, sagte sie traurig. „Hätten sie mich wenigstens nicht daran gehindert die Impfung zu bekommen... Dann müsste ich mich jetzt nicht dafür schämen, dass es mir gut geht und den armen Menschen hier schlecht.“
„Das ist doch nicht ihre Schuld.“, meinte Anja. Perna brachte sie in ein großes Labor, wo sie auch gleich ihre Ausrüstung aufbauten. Dann legte Anja ihren Arm um die Schulter. „So, nun möchte ich, dass sie mir helfen. Mit ihrem Fachwissen wird es wesentlich schneller gehen.“ Anja hoffte, dass die hoffanische Ärztin vielleicht so von ihren Gedanken abgelenkt würde. Die Ärztin nickte dankbar. „Dann lassen sie uns gleich anfangen.“


Auf Atlantis:

Sam hatte indes einen Naqudahreaktor heranschaffen lassen und schloss ihn nun an die Konsole an. Die aber selbst nicht an den Stromkreislauf der Stadt angeschlossen war und ansonsten nie funktionieren würde. Derweil machten Valentin und sein Team Mittagspause und packten ihren Proviant aus. Valentin hielt ihr ein Sandwich hin. „Wollen sie auch was essen, Major?“ Doch Sam, die nur Augen für die Konsole hatte, schüttelte den Kopf. „Nein Danke, Major. Ich will das hier noch fertig kriegen, bevor McKay zurückkommt. Der würde mich nur wieder belächeln.“
Valentin nickte. „Das kann ich nicht verstehen, dass sie ihn immer weitermachen lassen und sich nicht rächen.“ Jetzt sah Sam ihn kurz an und lächelte fast schon diabolisch. „Wer meinen sie, hat dafür gesorgt, dass seine Dusche zwei Wochen lang auf Eiswasser eingestellt war?“ Dann wand sie sich wieder der Konsole zu, während
Valentin und seine Soldaten in Gelächter ausbrachen.

Schließlich, etwa 15 Minuten später, hatte Sam es endlich geschafft und die Konsole angeworfen. Über der Konsole erschien nun eine Art holographischer Bildschirm, der Informationen zeigte. Sam stellte sich vor die Konsole und stöpselte einen Laptop in die Konsole. Der mit seinem Übersetzungsprogramm die Worte für Sam verständlich machte. Sie rief eine Datei auf und Sams Augen wanderten auf dem Laptopbildschirm hin und her, als sich Valentin zu ihr gesellte. „Und, was steht da?“, fragte er interessiert.
„Anscheinend haben die Antiker 15 Jahre vor Kriegsende, als ihre Flotte mal wieder zerschlagen wurde, versucht die Wraithflotten mit Hyperraumminen zu besiegen.“
„Hyperraumminen?“, fragte Leutnant Sokolov.
„Sprengkörper mit Hyperantrieben, die sich frei in der Galaxis bewegten und sich vor ein Wraithschiff werfen konnten, um diese zu zerstören.“, erklärte Sam. „Wieder eine von Janus genialen Ideen, die fast nicht angenommen worden wäre.“
„Der Kerl war ja wirklich schwer beschäftigt.“, meinte Valentin anerkennend.
„Und weiter?“
Sam las weiter. „Nun ja, einige Monate lang schien es recht gut zu funktionieren und die Wraith hatten recht hohe Verluste. Mit der Zeit konnten die Wraith sich darauf einstellen, einen Störsender konstruieren, der die Minen, wenn sie in Reichweite kamen, explodieren ließ. Die Minen wurden so unwirksam und die Antiker mussten sich wieder auf Raumgefechte einstellen.“ Sam schloss die Datei und befand sich wieder im Index. Valentin deutete auf eine andere Datei, die „Wraith-Schiffbau“ hieß . „Rufen sie die mal auf. Das klingt interessant.“ Sam tat, wie ihr geheißen und die neue Datei erschien auf dem Bildschirm. Sam überflog die ersten zwei Seiten, dann sah sie angewidert Valentin an. „Das ist einfach nur ekelhaft. Die Wraith konstruieren ihre Basisschiffe und Kreuzer, indem sie Menschen mit einen Virus infizieren. Der Virus schreibt dann die menschliche DNS danach komplett um. Mit genügend Energiezufuhr kann ein Basisschiff in knapp zwei bis drei Wochen fertiggestellt werden. Die Wraith müssen dann nur noch ihre Computersysteme und die Inneneinrichtungen installieren.“ Auf dem Holoschirm konnte man zeitgleich auch eine Simulation sehen, die den Vorgang in Bilder fasste.Das Team schüttelte kollektiv den Kopf und hatte nichts, als Verachtung für so etwas übrig. Es war ja schlimm genug, dass die Wraith die Menschen aussaugten, aber so etwas? Valentin machte sich dazu auch noch Sorgen, um diesen Vorteil der Wraith. „Die brauchen also drei Wochen für das Schiff und vielleicht einen Monat für den Innenausbau... Das ist gar nicht gut. Der Bau eines Zerstörers der Hoover- oder Walhalla-Klasse dauert schon mindestens ein Jahr. Und der Bau eines Schlachtkreuzers der Gagarin-Klasse wird mit bis zu zwei Jahren veranschlagt. Wenn wir denen also einen Verlust beiführen, wird die das nicht mal jucken.“

Sam nickte gedankenversunken, da sie gerade eine weitere Datei aufgerufen hatte, die ein Verweiß von Janus war. „Hab hier noch was.“, meinte sie. „Janus hat da nen kurzen Verweiß zu Schwarzen Löchern im Bezug auf Wraithsysteme. Scheint so, dass die Wraithsysteme noch anfälliger gegen Schwarze Löcher sind, als unsere Computersysteme. Die Löcher erzeugen anscheinend eine Art starke Strahlung, die die Systeme extrem stört. Deswegen hat Janus an einem Gerät gearbeitet, dass künstliche Mikrolöcher im Raum erschafft und die Wraithsysteme stört, sodass die Raumflotte nur noch ein Truthahnschießen hätte veranstalten müssen.“ Valentin verschränkte die Arme vor der Brust. „Und lassen sie mich raten: Das war diesen Weicheiern von Antikern im Rat zu gefährlich, so wie alles, was sich dieser schlaue Hund Janus ausgedacht hat, stimmts?“
Sam nickte. „Ja. Der Hohe Rat hat dieses Projekt einstimmig und sehr schnell verboten.“
„Wieder mal ein Beweis dafür, dass jeder Idiot die Antiker hätte in den Arsch treten können.“, sagte Feldwebel Titow verächtlich.
„Amen.“, meinte Valentin, schüttelte den Kopf und dachte nur: „Was haben die sich nur dabei gedacht?!“ Laut fuhr er dann fort: „Na ja, dann werden wir die Wraith beim nächsten Kampf einfach mal zu einem Schwarzen Loch locken und die dann da fertig machen. Schwarze Löcher gibt’s ja wie Sand am Meer.“ Sam zuckte nur mit den Schultern und sah dann wieder durch die Dateien.


Auf Hoff:

Im Krankenhaus waren Anja, Anna und die Sanitäter und Perna indes schwer beschäftigt ein Gegenmittel zu entwickeln. Ernst saß gelangweilt in einem Stuhl, hatte die Füße hochgelegt, die Augen geschlossen und hörte Musik über einen MP-3 Player.
Anja sah durch das Mikroskop. Sie beobachtete eine Blutprobe eines Kranken, der man ein wenig von einem hinzufügte, das sie für das Heilmittel hielt. „Verdammt noch mal, nichts, keine Veränderungen. Wir müssen weitersuchen.“

Da ertönte plötzlich eine laute Sirene. Doktor Perna schreckte hoch. „Oh, nein. Das ist der Luftalarm.“ In dem Moment meldete sich auch Jack über Funk:
„O‘Neill an alle: Wraithdarts und Bodentruppen haben das Tor passiert und halten auf die Stadt zu. Alle, die nicht zur Entwicklung des Heilmittels gebraucht werden kommen sofort zu mir. Wir werden den Hoffanern bei der Verteidigung helfen.“ Doch Ernst hatte das nicht gehört, er hörte seine Musik zu laut. Also ging Anna einfach zu ihm, riss ihm die Kopfhörer aus den Ohren. Er schreckte hoch und sah sie verwirrt an.
„Kann man sich hier nicht mal in Ruhe Die Toten Hosen anhören?“ Anna ignorierte das. „Hören sie den Luftalarm nicht? Die Wraith greifen an. Sie sollen sofort zu O´Neill.“ Ernst schnappte sich sein G51, das neben ihm stand und sprang auf. „Warum haben sie das nicht gleich gesagt. Dann wollen wir denen mal in den Arsch treten.“, meinte er und verließ den Raum.

Derweil verschanzten sich die hoffanischen Zivilisten in ihren Kellern, die Soldaten nahmen Stellung in den Straßen auf und stellten sich den Wraith. Mit ihren altmodischen Repetiergewehren versuchten sie verzweifelt die Wraithkrieger zu beschäftigten, während die Flugabwehr sich um die Darts kümmerte. Doch die Wraith waren waffentechnisch so überlegen, dass sie die Stellungen der Hoffaner einfach überrannten. Da griffen jedoch die Mitglieder von AR-1 ein. Rodney und Ernst kamen zu einem Trupp der Hoffaner gerannt, die sich auf dem Rückzug befanden.
„Wo wollen sie hin, Soldat?“, fragte Ernst einen Unteroffizier. „Egal, bloß weg von hier.“, meinte dieser panisch und zeigte ängstlich auf die Wraithkrieger, die die Linien durchbrachen. Dazu die Darts, die immer wieder Leute mit ihrem Transportstrahl aufsammelten. „Wir können sie einfach nicht besiegen.“ Kurzentschlossen hob Ernst sein G51, entsicherte es und schoss einem Wraithkrieger mitten in den Kopf.
Dann sah er den Unteroffizier an. „Wie war das mit dem nicht besiegen? Reißen sie sich zusammen, wir greifen an!“ Zusammen mit Rodney, der seine MP7 hob, führte
Ernst nun den Trupp Hoffanersoldaten in die Schlacht.

Auch Jack und Ronon hatten alle Hände voll zu tun. Ronon hatte gleich zu Anfang im Alleingang einen ganzen Zug Wraithkrieger und zwei Wraithoffiziere ausgeschaltet. Jack sah in den Himmel, wo immer noch 15 der 20 Darts kreisten. „Die Flaks, sie feuern nicht mehr.“
„Die Besatzungen wurden wohl geholt.“, meinte Ronon.
„Dann los, geben sie mir Feuerschutz.“, sagte Jack und rannte zu einer 25mm-Flak.
Er schwang sich auf den Sitz und begann gleich zu feuern, als ein Dart über ihn flog.
Die 25mm-Geschosse trafen mitten ins Heck des Darts, der schnell an Höhe verlor und in eines der Gebäude stürzte. Gleich danach zielte der US Colonel auf den nächsten Dart und schoss ihn ab. Ronon feuerte derweil wie ein Wilder auf die Wraith, die sich der Flak näherten. Er zog Jack am Ärmel und zwang ihn aufzustehen.
„Weg hier, wir brauchen ne bessere Position.“ Jack nickte und eröffnete auch das Feuer.

Ernst hatte den kleinen Trupp Soldaten in der Zwischenzeit zum Sieg geführt. Sie hatten eine Straßensperre gegen etwa 25 Wraith aufrechterhalten, bei minimalen Eigenverlusten durch Dartfeuer. Doch nun kam auch schon die nächste Welle, als
Rodney erschöpft zu Boden sank und wechselte ein Magazin. „Ich kann nicht mehr.“
„Unsinn, Rodney.“, entgegnete Ernst und klopfte ihm auf die Schulter. „Weiter.“
Er drehte sich wieder um, legte sein Sturmgewehr an und feuerte weiter, ebenso wie es die Hoffanersoldaten taten. Auch Rodney stand auf und feuerte auf die Wraith.

Jack und Ronon rannten einige hundert Meter durch die Straßen, bis sie abrupt stehen blieben. Da auf der anderen Straßenseite eine Wraithpatrouille auftauchte, die auch gleich das Feuer aus ihren Betäubern eröffnete. „Rückzug.“, meinte Jack, während Ronon mehrere Wraith mit seiner Energiepistole umlegte. „Suchen wir McKay und Allert und schließen wir uns mit ihnen zusammen.“ Ronon reagierte aber nicht, sondern feuerte weiter auf die Wraith, deren Strom nicht nachlassen wollte. Jack legte nun auch wieder an und feuerte seinerseits auf die Wraith. Da wurde Ronon von einer der Betäuber an der linken Körperhälfte getroffen. Es war kein Blattschuss, und so für Ronon eigentlich nicht gefährlich war, aber es wirbelte ihn trotzdem zurück. Jetzt wollte er den Rückzug antreten und folgte Jack den Weg zurück, den sie gekommen waren, während er weiterhin auf die Wraith feuerte.

Während auf den Straßen die Hoffaner starben, arbeiteten Anja Heinrich und die anderen weiter, auch wenn sie schon die Erschütterungen der Dartwaffen spürten.
Zwei Soldaten hatten inzwischen Position in dem Labor bezogen, um die Mediziner zu beschützen. Da wurde auch schon die Tür aufgestoßen, zwei Wraith stürmten herein. Ein Krieger konnte von einem Hoffaner mit seinem Karabiner erschossen werden. Bevor der Zweite die beiden Soldaten betäubte und sich dann Anja zuwandte, schon die Hand hob, um sie auszusaugen. Anna hatte in der Zwischenzeit ihre P8 gezückt, feuerte das halbe Magazin in den Wraith, bis dieser schließlich unter acht Kugeln zu Boden sank. Das Training mit Ronon, Ernst und Jack hatte sich gelohnt. Zur Sicherheit schoss Anna ihm noch einmal in den Kopf. „Die haben leider die Angewohnheit nach ein paar Augenblicken wieder aufzustehen.“, erklärte sie der geschockten Ärztin. „Alles in Ordnung?“ Anja nickte. Sie stand vollkommen unter Schock und dennoch wand sie sich wieder zu ihrem Mikroskop, arbeitete weiter, wie Perna und die anderen.


Auf Atlantis:

Sam durchforschte weiter den Datenkern der Konsole mit ihrem Laptop, bis sie sagte:
„Das ist interessant.“
„Was?“, fragte Major Valentin.
„Kurz vor Kriegsende haben die Antiker das ganze Sonnensystem mit Verteidigungssatelliten ausgerüstet. Weil die Flotteneinheiten entweder mit der Evakuierung der letzten Kolonien beschäftigt waren, oder zerstört. Die Satelliten waren mit großen Energiekanonen bewaffnet, mächtig genug, um ein Hive mit einem Schuss zu pulverisieren. Aber im Endeffekt haben die Satelliten auch nichts mehr gebracht. Am Rand des Systems existiert noch einer, den die Wraith übersehen oder nur kampfunfähig gemacht haben.“, fasste Sam den Bericht zusammen.
„Schade, dass nur einer übrig ist“, meinte Valentin. „denn mit mehreren hätten wir sicher ne ganz gute Raumabwehr.“

Da erschien wieder ein Hologramm von Janus, dass wissend lächelte. „Ja, ja, die Verteidigungssatelliten... Als die Wraith schon fast vor Atlantis standen, hat
der Hohe Rat endlich die Satelliten entwickeln lassen. Wie die meisten Systeme, die zu der Zeit noch in die Schlacht geworfen wurden, waren auch die Satelliten nicht ausgereift. Ursprünglich sollten ihnen noch Schildgeneratoren hinzugefügt werden, aber aus Furcht vor den Wraith wurden die Satelliten vorher in die Schlacht geworfen.
Wenn ihr also noch ein paar Satelliten findet, dann nehmt sie schnell in Betrieb, denn die Wraith wissen von ihnen.“ Mit diesen Worten verschwand das Hologramm auch
schon wieder. Sam trat nun von der Konsole weg, stöpselte ihren Laptop aus. „Die restlichen Sachen können auch noch bis später warten. Jetzt sollten wir Woolsey erst mal Bericht erstatten.“ Valentin nickte und folgte Sam mit seinem Team, nicht ohne vorher den Geheimeingang von außen zu kennzeichnen.

Keine 10 Minuten später war Woolsey auch schon informiert. „Ich bin beeindruckt, was sie da unten gefunden haben.“, lobte er Sam und Valentins Team. „Major Carter, nehmen sie sich ein paar Mann und gehen sie wieder runter, versuchen sie noch mehr zu erfahren. Eine Reise zum Verteidigungssatelliten, werde ich auf die Missionsliste für O‘Neills Team setzen. Wegtreten.“ Sam und das russische Team standen auf und verließen Woolseys Büro.


Auf Hoff:

In der Hauptstadt der Hoff ging der Kampf nun entgültig in die heiße Phase.
Fast die Hälfte der Wraith waren schon tot, aber die Darts machten den Truppen immer noch Probleme. Jack und Ernst holten gerade wieder einen Dart vom Himmel, als sich die Wraith schließlich zurückzogen. Die Darts, von 20 waren 8 übrig, drehten als erste ab und flogen zum Stargate.

Die Truppen stellten das Feuer ein, Jack sah verwundert zu Ernst und Ronon. „Warum ziehen die sich zurück? Lange hätten wir doch nicht mehr durchhalten können.“
„Haben sich wohl genug Leute geschnappt.“, meinte Ronon.
„Na ja.“, sagte Ernst leicht niedergeschlagen und kratzte sich am Kopf. „Wenigstens mussten die sich das teuer erkaufen. Wir haben 12 Darts und beinahe alle Bodentruppen erledigt.“ Jack drehte sich um und besah sich die in trümmerliegende, brennende Stadt. „Das war es aber nicht wert, das ist es nie wert.“ Doch mehr konnte Jack auch nicht philosophieren, denn die überlebenden Hoffanersoldaten kamen zum Team gerannt, um sich bei ihnen zu bedanken und zwar vor allem bei Ronon, der die meisten Wraith erledigt hatte.


Drei Tage später:

Anja war mit vier Mitarbeitern ihres medizinischen Stabes noch auf Hoff geblieben und hatte endlich das Mittel fertiggestellt. Stolz überreichte sie dem Kanzler eine Phiole mit dem Serum. „Das ist das Heilmittel. Doktor Perna lässt schon seit heute morgen größere Mengen herstellen und verbreiten. Es kommt gerade noch rechtzeitig, um die Großteile der Kranken noch zu heilen.“ Kanzler Druhin sah erleichtert aus, fragte jedoch: „Kann man daraus auch ein Gegenmittel entwickeln, dass ohne diese 50-50 Quote funktioniert, keine Nebenwirkungen hat und nur gegen die Wraith immun macht?“
Anja stutzte. „Ja, sicher wäre das möglich, aber das wäre doch, wie das ganze Experiment, viel zu riskant. Wenn die Wraith davon erfahren, werden sie den Planeten einfach den Erdboden gleich machen, um dafür zu sorgen, dass das Mittel nicht die Runde macht. Deswegen war ich von Anfang an gegen die Sache.“
Der Kanzler erhob sich und fordere Anja so auf zu gehen. „Ich verspreche, dass wir es uns überlegen werde, Doktor. Aber ich denke auch, dass es die einzige Chance ist,
gegen die Wraith zu siegen.“ Anja nickte und ging zur Tür, drehte sich dann aber noch einmal um und sah den Kanzler an. „Ich wünsche ihnen alles Glück der Welt und hoffe, dass die Geschichte ihnen hoffentlich diesen Schritt verzeihen kann.“ Mit diesen Worten verließ sie das Regierungsgebäude und machte sie auf den Weg nach Atlantis.



Ende der Folge
Kapitel 13 by Atlan
1.13 Nur einen Steinwurf entfernt
von Colonel Maybourne




Das Team von Jack O´Neill flog mit Major Samantha Carter, in einem Puddel Jumper, durch das Lantianische Sonnensystem.
Sie waren inzwischen schon seit 15 Stunden in diesem Fluggerät, da der Rand des Systems ihr Ziel war.
Dort befand sich ein uralter Kampfsatellit, der noch aus den Zeiten des Krieges, zwischen den Wraith und Antikern, war.
Sam hatte ihn zufällig in den Datenbanken der Stadt gefunden und mit den Subraumsensoren auch gleich aufgespürt.
Woolsey war natürlich gleich Feuer und Flamme, da die Wraith ja schließlich bald kommen würden und schickte sie los.
Nur Ronon blieb in der Stadt, da er dies alles recht langweilig fand und er lieber trainieren ging, mit den Soldaten.
Sie hatten den Satelliten auch schon fast erreicht, was auf Grund des langen Fluges alle freute, nur McKay war etwas sauer.
„Sie hätten mich ruhig auch mal ans Steuer lassen können.“
Jack, der die ganze Zeit geflogen war, sah das allerdings anders.
„Nein…am Ende fliegen sie mir das Schmuckstück noch wo irgendwo rein und ich darf dann den Papierkram erledigen.“
McKay schmollte weiter rum.
„Im freien Raum…?“
O´Neill grinste ihn hintergründig an.
„Wer weiß…?“
Dann kam der Satellit auch schon in Sichtweite, nach knapp einer Minute füllte er schließlich das gesamte Cockpitfenster.
Zu allen Seiten ragten Außenarme weg, während diese Station praktisch tot im All trieb und das völlig ohne Energie.
McKay sagte als erster wieder was.
„Oh man…das Ding ist ja größer als ein Raumschiff der Gagarinklasse…mit soviel hatte ich nicht gerechnet.“
Da ging Sam zu den Anzeigen.
„Er ist ohne jede Energie, aber wenn wir Glück haben, ist einfach nur seine Energiequelle in all den Jahren erschöpft.“
Allert sah sie schief an.
„Und wenn wir kein Glück haben?“
Sam lächelte etwas.
„Nun, dann hat das Schmuckstück dort schwere Schäden und wir brauchen Ersatzteile, die wir nicht kriegen.“
McKay sah sie etwas beleidigt an.
„Ja Ja… da sie aber ein Genie wie mich dabei haben, können wir vielleicht sogar, in solchen Fällen aus machen.“
Sam sah ihn finster an, wand sich dann aber wieder an den Satelliten, als sich Anna von etwas weiter hinten meldete.
„Ich glaube, ich hätte es doch wie Ronon machen sollen, denn ich denke kaum, dass ich hier benötigt werde.“
Allert sah sie tadelnd an, da sie auf Deutsch sprach, was die anderen natürlich nicht, oder nur schwer verstehen konnten.
„Sie wissen doch, dass wir Englisch sprechen, da sonst unser Kanadisches Riesenbaby nichts verstehen kann.“
Anna sah den Oberstleutnant schuldbewusst an.
„Ja, endschuldigen sie.“
Plötzlich leuchtete eine Anzeige an der Hauptkonsole auf, welche Jack auch gleich ziemlich suspekt, vorkam.
„Carter, wissen sie, was das hier ist?“
Sie sah kurz rüber.
„Ja Sir, wir empfangen ein Signal im ultraniedrigen Bereich, sieht wie ein Notruf aus…und zwar von den Wraith.“
Alle blickten sich entsetzt an, Anna brach zuerst die Stille.
„Das bedeutet ja, dass die Wraith hier sind und Atlantis angreifen werden…wir müssen sie ganz schnell warnen.“
Jack hob aber nur beschwichtigend die Hände.
„Bleiben sie ruhig Hein und setzen sie sich erstmal.“
McKay hatte sich derweil daran gemacht, dass Signal genau zu lokalisieren und es auch dann schnell gefunden.
„Es kommt von einem Planeten, nicht weit entfernt, dauert im Jumper sicher weniger als eine halbe Stunde…
Allerdings ist dieses Signal schon sehr schwach, es ist fast ein Wunder, dass wir es von hier überhaupt aufgeschnappt haben.“
O´Neill dachte ganz angestrengt nach, was jetzt zu tun war, während alle Blicke sich auf ihn gerichtet hatten.
Entweder ignorierten sie das Signal und wandten sich der Raumstation zu, oder sein Team würde der Spur folgen.
Natürlich gab es auch noch eine dritte Möglichkeit, aber die behagte ihm im Moment nicht so besonders zu.

Als der Air Force Colonel gerade noch angestrengt nachdachte, aktivierte sich das Funkgerät des Jumpers.
„Jumper 1, hier ist Woolsey, ich sehe gerade auf den Sensoren, dass sie den Satelliten erreicht haben und hätte gern einen ersten Bericht.“
O´Neill verdrehte nur die Augen, da ihm dieser Bürokrat manchmal gewaltig auf die Nerven gehen konnte.
„Perfektes Timing, aus welcher Vorschrift er das wohl abgeleitet ist, wird mir sicher ewig ein Rätsel bleiben.“
Und während die anderen noch grinsten, öffnete auch O´Neill einen Kanal, lehnte sich dann entspannt in den Pilotenstuhl.
„Ah, gut dass sie sich jetzt melden, wir bräuchten da nämlich eine kleine Endscheidungshilfe, bei einem Problemchen.“
Die Antwort dauerte eine Sekunde.
„Wie sieht dieses aus?“
Jack zog einen Schmollmund und ließ es dann gerade heraus.
„Wir empfangen von einem nicht weit entfernten Planeten ein unbekanntes Wraithsignal und wollten uns das mal ansehen.“
Man konnte Woolsey deutlich ins Mikro schlucken hören.
„Haben sie nähere Informationen dazu?“
Jack verzog die Augen zu Schlitzen.
„Sagte ich nicht auch das Wort „Unbekannt“…wir wissen es also nicht, egal wie stark sie am Betteln sind.“
Jetzt war allerdings der Expeditionsleiter wieder voll da, gab sofort einen weiteren Befehl an das Team heraus.
„Ich will, dass sie sich das ansehen, genauso wie den Satelliten und dann bei ihrer Rückkehr, einen vorläufigen Bericht haben.
Teilen sie das Team meinetwegen auf, aber kümmern sie sich um dieses Signal und auch um den Satelliten.“
Der Colonel bestätigte das.
„Ganz wie sie es wollen, aber ich will dann auch keine Klagen hören, falls etwas schief laufen sollte.“
Bevor Woolsey darauf antworten konnte, war die Leitung von O´Neill, unterbrochen worden, der dann aufstand.
„OK Campingfreunde…Sam und McKay sehen sich den Satelliten an und der Rest geht mit mir auf Wraithjagd.“
Der Kanadier musste natürlich protestieren.
„Und bin ich ihr, oder sie mir, unterstellt?“
Jack lächelte Sam herausfordernd an, die das erwiderte.
„Sie richten sich nach ihr.“
Und bevor Rodney sich darüber empört aufregen konnte, hob O´Neill den rechten Zeigefinger um ihn gleich abzuwürgen.
„Ah, kein Wort mehr.“
McKay schmollte ein wenig rum und murmelte vor sich hin, als er, in den hinteren, Abteil ging und sich hinsetzte.
Schließlich dockte der Jumper, mit der Hinterseite, an der Raumstation an und Sam legte sich, mit McKay, Raumanzüge an.

Beide schwebten vor der Schleuse, als Dr. McKay auch schon sein Computerpad herausgeholt hatte und es an der Tür anschloss.
Der Öffnungsmechanismus war außer Kraft, weshalb Rodney die Tür manuell öffnen wollte, als hinter ihm Sam anschwebte.
„Hey, warum muss ich eigentlich die ganze Ausrüstung tragen, während sie nur ihren kleinen Computer haben?“
Ohne sie anzusehen, antwortete ihr der Kanadier sehr monoton.
„Wenn sie schon das Kommando mit sich herumschleppen wollen, ist ihnen diese Ausrüstung sicher auch noch zuzumuten.“
Sam blinzelte ihn wütend an, sagte dann aber nichts, im Gegensatz zu McKay, der jetzt ganz Happy aussah.
„Ha, ich habe sie geöffnet, war nur keine Energie mehr drauf gewesen, aber zum Glück hatte ich ja eine kleine Energiezelle dabei.“
Dass Schott öffnete sich und McKay wollte schon hereinschweben, als er von Sam Carter am Anzug gehalten wurde.
„Sie glauben doch wohl nicht, dass ich hier wirklich alles allein schleppe, während sie nur die leichten Sachen übernehmen.“
Sam drückte ihm einen Naquadareaktor in die Arme, als sie sich an ihm vorbeizwänge, was Rodney aufstieß.
„Hey, was soll denn das, Blondchen…?“
Sie gab ihm einen kleinen Schubs.
„Sprechen sie mich noch einmal so an, dann werden sie sich wünschen, mir nie begegnet zu sein und jetzt rein da.“
Während er noch rumschmollte, schwebten sie etwas schneller in die Schleuse, als der Jumper schon außer Sichtweite war.
Der Satellit war von innen sehr dunkel, als Sam auch schon, unter McKays leichtem Neid, das zweite Schott öffnete.


Eine halbe Stunde später, auf dem Planeten:

Jack, Allert und Anna gingen mit Vorsicht durch die Wüstenartige Gegend, da sie den Jumper außerhalb des Wraithschiffes abstellten.
Nachdem dieser getarnt war, marschierten sie, die etwa zwei Kilometer, auf das halb im Sand vergrabene Schiff, zu.
Bei einem, ersten Überflug hatte man zwar keine Lebenszeichen ausgemacht, aber Jack wollte auf Nummer Sicher gehen.
Anna fand das etwas übertrieben.
„Colonel, bei allem nötigen Respekt, aber falls wir doch angegriffen werden, haben wir einen langen Rückweg vor uns.
Wäre es da nicht klüger gewesen, etwas näher dran zu landen, dann könnten wir den Jumper schneller erreichen.“
O´Neill rollte nur mit den Augen.
„Ja, aber ich habe mir schon was dabei gedacht, also flogen sie mir einfach nur und halten den Mund…verstanden?“
Sie nickte nur leicht, als ihr Allert einen leichten Klaps, auf den Hinterkopf, gab und sie dabei schief anlächelte.
„Grünschnabel.“
Im nächsten Augenblick kamen einige, von innen leuchtende Energiewesen, aus Hügeln, die vor ihnen lagen, geflogen.
Sie schwirrten um die drei herum und zeigten sich etwas anhänglich, auch wenn O´Neill bei ihnen skeptisch war.
„Was sind denn das da für Viecher…ich hoffe, die beißen nicht, wenn ich mich da den einen fiesen Mückestich erinnere…brr?“
Anna streckte ihre Hand aus, sie fand die Insekten ziemlich niedlich, was ihr Gesichtausdruck auch offen zeigte.
„Och, sind die süß, kann ich nicht eines davon mitnehmen, ich hatte mir doch schon lange ein Haustier gewünscht?“
Allert stieß sie leicht in die Seite.
„Nein, die Dinger bleiben ganz sicher hier und glauben sie bloß nicht, dass sie eines davon in die Stadt mitschmuggeln können.
Ich habe einen siebten Sinn für so was und ich trete sie in den Hintern, wenn ich nur eines in Atlantis zu sehen bekomme.“
Sie streckte ihm die Zunge heraus.
„Sie sind doch bloß neidisch, weil diese Wesen mich anhänglich finden und nicht sie, aber ich würde sie nicht hintergehen.“
Er lächelte sie hintergründig an.
„Man kann ja nie wissen, zudem sie ja eine Frau sind und die wollen immer haben, was ihnen verboten wurde.“
Anna machte ein gespielt trauriges Gesicht, als sie ihre Hand wieder einzog, aber den Wesen noch hinterher sah.
„Sie sind so gemein zu mir.“
Oberstleutnant Ernst Allert grinste nur, als die Silhouette des Wraithkreuzers auf Sichtweite des AR 1 Teams kam.
Wie schon aus der Luft beobachtet, war es über die Hälfte im Sand vergraben, als sie hinter einer Düne in Deckung gingen.

Jack und Allert beobachteten den Eingang mit ihren Ferngläsern, während Anna, mit der MP 7, Deckung gab.
Zwar bevorzugten die Teams Gewehre, aber weil sie eine sehr zierliche Person war, nahm sie eine Maschinenpistole mit auf Mission.
Jack zeigte Allert eine Stelle direkt am Eingang.
„Ernst, da liegen sechs Menschliche Skelette, die sind schon lange tot, ich denke mal einige Jahrzehnte, oder noch mehr.“
Anna aber widersprach ihm.
„Nicht unbedingt Colonel, in Wüsten können Leichen schneller zu Skeletten werden, wegen der Wüstenwinde.
Durch die schnellen Winde und den Sand bedingten Abrieb, werden die Weichteile schneller von den Knochen gelöst.“
O´Neill nickte ihr anerkennend zu, als er beschloss, in das Schiff herein zu gehen, allerdings schön langsam.
„Ich will mir den Kahn mal von innen ansehen, wer weiß, vielleicht liegen ja da noch einige coole Sachen herum.“
Anna, die von den beiden Männern in die Mitte genommen wurde, sah sich noch kurz einige der Leichen an.
„Colonel, Oberstleutnant, ich glaube, dass sich an den Menschen die Wraith genährt haben, ich sehe hier Spuren auf den Knochen.“
Allert sah sie an, blickte dann wieder zum Eingang des Schiffes und hatte dabei einen leicht besorgten Blick.
„Nicht so gut, dass bedeutet nämlich, dass zumindest ein Wraith den Absturz überlebt hat und dem will ich nicht begegnen.“
Anna nickte ihm zu, nahm dann noch von den Skeletten einige Proben, die sie in Atlantis Dr. Heinrich geben würde.
Dann schloss sie wieder zu den am Eingang wartenden Männern auf und trat mit beiden in das Wraithschiff ein.


Antikersatellit:

Sam und Rodney waren hingegen wieder mal am streiten, diesmal ging es darum, ob sie die künstliche Schwerkraft aktivieren sollten.
Sam war da nämlich dagegen.
„Hören sie McKay, wir können nicht das bisschen Energie, das wir hier haben, einfach so für sekundäre Programme opfern.“
Er funkelte sie eisig an.
„Ja, aber ich kann besser denken, wenn ich auf solidem Boden stehe, nicht, wenn ich wie ein betrunkenes Huhn herumschwebe.“
Sam rollte nur mit den Augen.
„Als ob wieder mal nur sie von Bedeutung wären… außerdem hat Colonel O´Neill mir das Kommando erteilt.“
McKay aber hörte ihr gar nicht zu, sondern gab einfach Befehle in seinen Computer ein, da er viel weiter unten war.
„Sehen sie, es funktioniert.“
Carter spürte genau ihr Gewicht, das sie nach unten gezogen wurde, da sie im Gegensatz zu Rodney, noch am Schweben war.
„McKay!!!“
Im nächsten Moment fiel sie aus etwa drei Metern, mit dem Gesicht voran, auf den Boden, tat sich dabei sehr weh.
„Verdammt noch mal, ich hab mir gerade meine Nase gebrochen, sie verdammter, arroganter und selbstsüchtiger Egozentriker.“
Diesmal war Rodney aber wirklich berührt, er ging sofort zu ihr und half ihr auf, auch weil er wusste, wie sie normalerweise war.
„Tut mir echt leid, ich konnte nicht wissen, dass es so schnell anläuft und hoffe doch, dass sie meine Endschuldigung annehmen.“
Sie grummelte aber nur vor sich hin, während McKay ihr noch vorsichtig die Hand anbot, das sie sich setzen konnte.

Einige Minuten später war McKay bereits wieder in die Systeme des Satelliten vertieft, genau wie Samantha Carter.
Zwar funktionierten alle wichtigen Systeme, aber Sam hatte herausgefunden, dass die Energie nicht zur Waffe kam.
Allerdings musste sie noch den Kopf hochhalten, da ihre Nase stark blutete und sie sich nicht die ganze Uniform versauen wollte.
„Haben sie schon die Back Up Systeme geprüft, ich glaube nämlich nicht, dass Hauptsysteme betroffen sind?“
McKay sah sie fragend an.
„Wie meinen sie das?“
Sam tippte kurz auf ihrem Pad.
„Laut meine Anzeigen, wird die Energie im Puffer geladen, aber nicht zur eigentlichen Waffe geleitet, warum auch immer.
Ich glaube, dass einfach nur die Leitung beschädigt ist, wir sie aber sicher überbrücken, oder umleiten können.“
McKay lachte sie etwas abfällig an.
„Oh Pardon, aber habe heute meinen Draht zu Hause vergessen, aber vielleicht haben sie noch eine Haarspange dabei.“
Sam funkelte ihn wieder an, als ob sie ihn fressen wollte, aber besann sich dann darauf, dass er es nicht Wert sei.
„Lassen sie die dummen Sprüche und helfen sie mir lieber, die Leitung zu identifizieren, oder ich verliere die Geduld mit ihnen.“
Rodney wollte gerade darauf antworten, als sie ins Wort fiel, da sie die erforderliche Leitung gefunden hatte.
„Ich hab sie, die Leitung wurde durch einen Energiestoß eines Warithjägers beschädigt und liegt…an der Außenhülle.“
McKay kam ungläubig zu ihr rüber.
„Was, an der Außenhülle?“
Sie schob ihn etwas von sich weg.
„Ja und das bedeutet, dass wir einen kleinen Spanziergang machen müssen, also wollen sie, oder soll ich gehen?“
Rodney überlegte noch kurz.
„Sie gehen, ich gebe ihnen dann von hier drinnen Anweisungen, wie sie alles genau machen sollen, also los.“
Sam stieß noch einen kleinen Fluch zur Decke, dann schlüpfte sie mit McKays Hilfe wieder in den Raumanzug.
Es dauerte fast zehn Minuten, bis sie wieder komplett drin war, nachdem sie ihn vorher ganz ausgezogen hatte.


In dem Wraithkreuzer:

Die drei gingen, langsam und mit viel Bedacht, durch die verlassenden Gänge dieses Schiffes, kamen in eine große Kammer.
Und waren sie auf den Korridoren nur auf gelegentliche Kokons gestoßen, so sahen sie sich nun, unzähligen Gegenüber.
O´Neill atmete erstmal us.
„Oh man, ich nehme mal an, dass das hier die Speisekammer ist, oder hat da irgendwer eine bessere Idee?“
Anna sah sich genau um.
„Nein Colonel und damit dürfte wohl auch geklärt sein, was das für ein Schiff ist…das ist ein Versorgungsschiff.“
Allert machte große Augen.
„Wollen sie mir sagen, dass das ein Frachter war, der im Krieg, den Wraith neue Menschen als Nachschub, brachte?“
Sie nickte, als sie wieder aus der Kammer herausging und auf einen toten Wraithsoldaten traf, der an der Wand hockte.
„Kommen sie mal her.“
O´Neill und Allert sputeten sich, zu ihr zu gelangen und sahen, nach einer Sekunde, was die Sanitäterin meinte.
„Haben die sich etwa…gegenseitig aneinander genährt?“
Anna Hein nickte ihm zu.
„Ja Herr Oberstleutnant, dieser Wraith wurde eindeutig ausgesaugt und nach dem Verfall der Leiche, ist das noch nicht so lange her.“
Nachdem den dreien klar wurde, was die Aussage bedeutete, erhoben sie sich, mit den Waffen im Anschlag.
Jack sah auf seinen Lebenszeichendetektor, der aber außer dem Team nichts anzeigte, was ihn wieder beruhigte.
„Also gut, ich kann nichts erkennen, also gehen wir weiter, aber haltet die Augen offen, da ich nicht auf dem Büffet landen will.“
Mit Allert an der Spitze und Anna, die neben dem Colonel marschierte, ging das Gespann in den nächsten Korridor.
Von den Wänden hangen erneut viele Fetzen an zerrissenen Stofffetzen herunter und so sah es hier noch verweißter aus.

Wieder gingen die drei um einen Abzweig, der sie vor einige, völlig vergammelte, Konsolen bringen sollte.
Allert sah sie an, aber da auf ihnen keinerlei Energie mehr war, trat er wieder von ihnen weg, ging zu den anderen.
„Nichts, ich frage mich inzwischen, was auf dem Gammelkahn überhaupt noch für Energie sorgt, alles ist im Arsch.“
Jack schüttelte seinen Kopf und gähnte dabei kräftig, da ihn der ganze Einsatz auch ermüdete, dazu noch, das heiße Klima.
„Na schön, wir gehen zum Eingang zurück und düsen weg, mal sehen ob Carter und McKay was besseres haben.“
Im nächsten Augenblick zog ein hellblaues und halb durchsichtiges Phantom an ihnen vorbei, verschwand wieder schnell.
„Verdammt, hier doch ein Wraith.“
Allert, der es als erster bemerkt hatte, ging in die Hocke und sicherte nach vorne ab, während Anna tief ausatmete.
„Ich wünschte, Ronon wäre doch mitgekommen, dann hätten wir eine bessere Chance, diesen Typen zu erwischen.“
O´Neill gab ihr einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Hey, das schaffen wir auch so schon.“
Dann sah der Colonel wieder auf den LZD.
„Aber mal was wichtigeres, ich kann auf dem hübschen kleinen Scanner keinerlei Aktivitäten, von Wraith sehen.“
Anna klärte ihn auf.
„Laut den Datenbanken, der Antiker, können sich die Wraith in einen Winterschlaf ähnlichen Zustand versetzen.
In diesem Stasis ähnlichen Zustand sind sie nicht von den Detektoren aufzuspüren, da sich die Körperwärme und er Puls massiv verringern.“
Allert schnaubte aus.
„Toll, ganz toll.“
Sie gingen langsam weiter, als aus einem der Lüftungsschächte, ohne jegliche Vorwarnung, ein Wraith herunter kam.
Fast lautlos glitt er hinter das Team, die zuerst gar nicht merkten, dass sie einen ungebetenen Gast bei sich hatten.

Der Wraith stand bereits wieder aufrecht, als ihn O´Neill bemerkte und auch gleich, mit einer Ladung Patronen, Begrüßte.
„Runter…“
Zwei trafen die linke Schulter, drei andere gingen in den rechten Oberschenkel, wodurch der Wraith zu straucheln begann.
Schließlich stürzte er zu Boden, woraufhin drei Waffen auf ihn gerichtet waren, und Allert auf ihn schießen wollte.
„Colonel, lassen sie mich das erledigen.“
Ernst Allert ging bedächtig, mit seinem Gewehr in Vorhalte, auf den Wraith zu, der langsam röchelnd am Boden lag.
„Der macht nicht mehr lange…“
Jack nickte, als der Wraith urplötzlich aufsprang und den Oberstleutnant niederschlug, bevor er Anna angriff.
„Hilfe…Colonel…“
Der Wraith schlug ihr die Waffe aus der Hand und sie zu Boden, als er die Schulterstütze von Jacks Gewehr im Nacken hatte.
„Einfach hier reinplatzen, ohne sich vorzustellen, ich find das einfach unhöflich und das mag ich gar nicht.“
Der Wraith kam erneut ins Straucheln, aber ging dann auf den Colonel los, beide rangen um dessen Gewehr.
„Du bist schwach, Mensch…“
Der Wraith grinste niederträchtig, aber Jack O´Neill hielt dem Blick mehr als nur stand, genau wie der Kraft seines Gegners.
„Na, wenn du das sagst…“
Im nächsten Moment, verpasste O´Neill, dem Wraith einen gewaltigen Kinnhaken, der sich am Revers festhielt.
„Zeit zu träumen, mein Guter…“
Der Wraith aber, schon am Straucheln, schaffte es noch, seine rechte Faust in den Magen von O´Neill zu schlagen.
„Du wirst mir wunderbar munden, bevor ich deine Begleiter für ein späteres Mahl in je einen Kokon spannen werde.“
O´Neill schüttelte nur den Kopf, als sich beide erhoben und der Colonel ein Messer zog, das er dem Wraith in die linke Hand rammte.
„Weißt du, ich habe in den letzten Jahren keine gute Ernährung betrieben und dürfte dir sicher schwer im Magen liegen.“
Und zum wiederholten Mal strauchelte der Wraith, konnte aber mit einer schnellen Bewegung den LZD greifen.
Danach sprang er davon, auch weil seine Wunden inzwischen zu stark waren, um noch gegen die Menschen zu kämpfen.
O´Neill wollte noch zu seinem Gewehr greifen, aber der Wraith war schon verschwunden, in einem der versteckten Gänge.


Außerhalb des Satelliten:

Samantha Carter sah sich, inzwischen schwerelos, die Schäden an der Außenhülle an, wo die Energieleitungen lang liefen.
Es handelte sich um einige oberflächliche Einschusslöcher, die nach einem ersten Blick, keine zu großen Schäden hinterließen.
Sam aktivierte ihr Funkgerät.
„McKay hören sie, es sind keine schweren Schäden, anscheinend nur einige durchgebrannte Steuerkristalle.
Wenn ich es mir Recht vor Augen halte, können wir den Energiefluss sicher über sekundäre Stromkreise umleiten.“
Die Antwort ließ ein paar Sekunden auf sich warten.
„Ja…ich brauche noch eine Sekunde, bis ich diese identifiziert habe, warten sie kurz…ja, ich habe sie gefunden.“
Es dauerte einen Moment, bevor Sam die genauen Daten auf ihr Pad geladen bekam, der sich im Arm des Anzuges befand.
„Gut McKay, ich mach mich dann gleich daran, alles umzuleiten, aber eines verstehe ich nicht so ganz…
Der Schaden ist so gering, warum wurde der von den Schilden nicht verhindert, die müssten das doch abhalten…?“
McKay antwortete sofort.
„Stimmt, hatte ich ihnen vergessen zu sagen, der Satellit hat keine Schilde, die Antiker haben keine installiert.“
Sam machte ein ungläubiges Gesicht.
„Was, warum denn das?“
Rodney verdrehte nur die Augen.
„Der erste Wraithangriff auf Atlantis kam so überraschend, dass die Antiker ihn nur mit Mühe abwehren konnten.
Sie haben danach die Satelliten auf die schnelle konstruiert und hatten weder Zeit noch Mittel, um Schilde einzubauen.
Und aus demselben Grund haben die Antiker auch nur Waffen gegen schwere Kriegsschiffe eingebaut, aber nicht gegen Jäger.“
Sam war etwas verärgert.
„Da führen sie fast 100 Jahre Krieg gegen die Wraith und es fällt ihnen im letzten Moment ein noch Satelliten zu bauen…“
McKay lästerte auch ein wenig.
„Ja, sie waren zwar sehr gute Wissenschaftler und Ingenieure, aber als Soldaten eben reinste Nieten, aber was soll es?“
Diesmal allerdings, konnte Samantha es sich nicht verkneifen, den Spruch zu kommentieren, grinste dabei fies.
„Nun, dann müssen die mit ihnen Verwandt sein.“
Rodney machte einen leicht mürrischen Blick, sagte aber nichts, sondern atmete nur ziemlich tief ein.
Danach gab er weiter Befehle in den Computer vor sich ein, da er den Naquadareaktor noch genau vernetzen musste.


Im Wraithkreuzer:

Die drei liefen schnell, aber mit der gebotenen Vorsicht, in Richtung des Ausganges, um so schnell wie möglich, wegzukommen.
Ohne einen LZD war es zudem um ein vielfaches gefährlicher, wenn man bedachte, wer ihr Feind war.
Allert an der Spitze, Anna wie gewohnt in der Mitte, Jack bildete dieses Mal, den glorreichen Abschluss, des Trios.
„Ich hoffe mal, dass der verdammte Mistkerl nicht den Jumper findet, dann haben wir echt ein Problem, Leute.“
Jack sah besorgt aus, aber Anna nahm ihm die Bedrückung auch gleich wieder, sah ihn ganz unschuldig an.
„Keine Angst, selbst wenn er es schaffen sollte, er wird den Jumper niemals fliegen können, da er kein ATA Gen hat.“
Allert lächelte sie an.
„Stimmt, aber er kann trotzdem Ärger machen…“
Und so sollten sich die Worte des Deutschen Oberstleutnants auch schon bewahrheiten, denn sie wurden angegriffen.
Der Wraith sprang, nachdem sie gerade wieder den warmen Wüstenboden unter sich spürten, wo einer Brüstung herunter.
Er landete direkt neben Anna, der er derart hart in Gesicht schlug, dass sie gleich um einige Meter zurück fiel.
„Colon…!“
Jack O´Neill konnte gar nicht schnell genug reagieren, als der Angreifer auch schon einen Stunner hervorzog.
„Ernst, runter…“
Allert, der sich mit seiner Waffe schon umgedreht hatte, wollte gerade feuern, als ihn auch schon die Entladung traf.
O´Neill musste mit ansehen, wie sein XO zu Boden ging und holte mit seiner Faust einmal richtig aus.
„Gute Nacht, mein Freund.“
Der Wraith wurde mit voller Kraft an der Schläfe getroffen und ging auch gleich zu Boden, aber er war nicht KO.
„Du bist stark Mensch, es wird mir eine Freude sein, deinen Widerstand aus zukosten, dich dagegen ankämpfen zu sehen.“
O´Neill lächelte, als er nach Anna und Allert sah, richtete aber gleichzeitig seine Waffe auf den Wraithkrieger.
„Wer liegt denn am Boden und sabbert wie ein Idiot…lass mich mal raten, das musst doch sicher du sein?“
Im selben Augenblick zog der Warith eine kleine Stunnerpistole unter seinem Mantel hervor und schoss auf Jack.
„Du irrst dich.“
Dies geschah so schnell, das der US Air Force Offizier es erst gar nicht mit bekam, aber noch einen halben Sprung schaffte.
„Du elender Mistkerl…“
Er wurde noch von der halben Entladung an der Schulter getroffen, weswegen er nicht gleich in Ohnmacht fiel.
Der Wraith aber konnte sich mühevoll wieder aufrichten, während Jack noch auf dem Boden lag und umher rollte.
Er zog noch schnell seine 9 mm und feuerte auf den Feind, traf ihn dabei in die linke Schulter, aber der Wraith rettet sich hinter einen Felsen.
Er kam genau neben der noch bewusstlosen Anna auf, die er griff und seine Schultern packte, bevor er flüchtete.

Beinahe 10 Minuten lief er, mit der Sanitäterin auf seiner Schulter, durch den sandig/felsigen Wüstenboden.
Anna war inzwischen erwacht, konnte nur mühevoll die Augen offen halten, da der Schlag von vorhin ein Volltreffer war.
Sie stöhnte langsam, als ihr Entführer sie unsanft auf den Boden warf, sich grinsend auf ihren Brustkorb hockte.
„Sag mir, mit welchem Schiff ihr hergekommen seid und ich werde dir einen schnellen Tod zukommen lassen.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Das werde ich nicht.“
Der Wraith grinste sie diabolisch an.
„Ganz wie du willst.“
Sein Saugmund drückte sich in ihren Brustkorb und Anna Hein schrie vor Schmerz lautstark auf, wand sich im Staub.
„Nein…“
Sie spürte regelrecht, wie das Leben aus herausgezogen wurde, allerdings ganz langsam, da der Wraith sich Zeit ließ.
„Noch einmal, sag mir, wo euer Schiff ist, dann werde ich dir Gnade zukommen lassen, alles in einem schnellen Mal zu nehmen.“
Sie war aber schon gelähmt vor Angst, sah inzwischen aus, wie eine Frau Mitte 40 und wehrte sich dabei verzweifelt.
„Vergiss es…“
Der Wraith schüttelte nur leicht den Kopf, grinste sie aber weiter an, als er erneut von ihrem Leben einen Teil nahm.
Tiefe Furchen zogen sich durch sichtbar durch das Gesicht von Anna Hein, das zunehmend an Alter gewann.
Gleichzeitig spürte sie, wie sich etwas Dunkles, um ihren Verstand legte und vehement Zutritt forderte.

Jack, ging rüber zu Allert, der immer noch bewusstlos im Sand lag, nachdem beide von den Stunnern bewusstlos gingen.
O´Neill aber konnte eher wieder auf den Beinen stehen, da ihn nur ein Teil der Energie voll getroffen hatte.
„Ernst aufwachen, jetzt kommen sie schon…der gottverdammte Mistkerl hat unser Küken mitgenommen.“
Allert drehte sich mühevoll auf die Seite, da er von dem Betäubungsschuss noch ziemlich angeschlagen war.
„Was…wer hat…wen…“
O´Neill gab ihm zwei Ohrfeigen, die fast schon Wunder bewirkten, denn der Oberstleutnant kam schnell wieder zu Bewusstsein.
„Ja…bin wieder da…wo ist Anna?“
Jack nickte nur abweisend mit dem Kopf, bevor er die Fußabdrücke im Sand sah und ihnen langsam folgte.
„Die wurde von unserem Sonnenschein mitgenommen und wahrscheinlich auch schon von ihm ausgesaugt.“
Ernst Allert sah aus, als würde man ihm mit Anlauf in die Genitalien treten, wie in Trance hob er sein Gewehr auf.
„Wie lange ist das her?“
Der Colonel aber wedelte nur mit den Armen.
„Keine Ahnung, viertel Stunde etwa?“
Beide sahen sich eindringlich in die Augen, bevor sie wortlos der Spur folgten, allerdings mit geringer Hoffnung, ihre Kameradin zu retten.
Jedoch bestand zwischen ihnen eine Stille Übereinkunft, denn Wraith für alle Taten bezahlen zu lassen.

Unteroffizier Anna Hein lag im Sand, konnte vor Erschöpfung, aber auch vor Pein und Qual schon nicht mehr weinen.
All ihre Tränen hatte sie bereits verbraucht, als der Wraith ihr langsam das Leben ausgesaugt hatte und dann zurück ließ.
Er war vor etwa fünf Minuten gegangen, nachdem er Telepatisch in ihren Verstand eindrang und alles erfuhr.
Dabei ließ er ihr noch einen kleinen Rest von Leben, um sie für ihren Widerstand mit einem langsamen Tod zu bestrafen.
Sie sah jetzt aus, wie eine alte Frau von knapp 100 Jahren, die nur noch Stunden von ihrem Tod entfernt war.
Schließlich sah Anna aus den Augenwinkeln, wie ihre beiden Mitstreiter auf sie zukamen, das sogar ziemlich schnell.
„Hier…drüben…“
Zwar klang sie lang leise, aber Allert konnte trotzdem die Bewegung ausmachen, da sie sich auf wenig aufrichtete.
„Jack, das da könnte sie sein.“
Beide rannten zu der Stelle zwischen den Sanddünen und sahen eine völlig aufgelöste Frau, der das Leben entschwand.
„Anna, oh mein Gott, was hat er ihnen angetan?“
Sie vermochte kaum noch ihre Augen zu öffnen, schaffte es schließlich und blinzelte ihren Colonel an.
„Sind sie das…danke…ich wollte nicht allein sterben… sie erfüllen einer alten Frau einen letzten Wunsch.“
Es dauerte eine Sekunde, bis sie sich ganz gefangen hatte.
„Er wollte wissen, wo der Jumper steht, aber ich habe ihm nichts gesagt, da hat der Typ sich an mir genährt.“
Wieder schloss sie die Augen für einen Moment und hustete stark, bevor sie weiter sprechen konnte.
„Während er mein Leben nahm, drang der Kerl mit seinen Telepatischen Kräften in meinen Verstand ein.
Er hat so herausgefunden, wo der Jumper steht und das wir aus Atlantis kommen und auch von der Erde…“
Zum wiederholten Mal versagte ihre Stimme und Allert gab ihr, aus seiner Flasche Wasser, bevor sich Jack an sie wandte.
„Wann ist er abgehauen?“
Sie dachte angestrengt einige Sekunden nach, da sich ihr Physischer Zustand langsam auch auf die Psyche auswirkte.
„Nicht länger als 10 Minuten.“
Allert wollte ihr gerade unter die Arme greifen, um sie aufzuheben, als Anna ein wenig mit dem Kopf schüttelte.
„Nein…lassen sie mich hier…ich will jetzt in Frieden sterben…und nicht auf der Jagd nach einem Wraith.“
Jack sah ihr tief in die Augen.
„Reden sie keinen Blödsinn, wir bringen sie zurück nach Atlantis, dort wird Doktor Heinrich schon ein Heilmittel finden.“
Und Allert grinste sie ebenfalls an.
„Notfalls hole ich es aus dem Mistkerl heraus.“
Danach nahmen die beiden Männer sie in die Mitte und hoben Anna an, die jetzt beinahe von ihnen getragen wurde.
So schnell wie sie konnten, marschierten sie zum Jumper, wissend, dass dem Wraith das Gen zum Steuern fehlte.

Im Jumper:

Der Wraith brauchte, trotz seiner Wunden, nicht lange, bis er das Fluggefährt gefunden hatte, anhand der Fußspuren.
Obwohl es getarnt war, ging er einfach herein und setzte sich auf den linken Pilotensitz, um es zu starten.
Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass er nicht über das Gen verfügte, womit diese Technologie gesteuert wird.
„Elende Lantianer…“
Er stieß einen markerschütternden Schrei aus, der sicher noch über einige hundert Meter zu hören war.
Danach schlug der Wraith noch vor Wut auf der Hauptkonsole des Fluggefährts, bevor sich ein Funkgerät meldete.
„Hey, du lebende Leiche, dass ist mein Schiff und wenn du nicht weg bist, wenn ich wieder komme, zieh ich dir die Ohren lang.“
Der Wraith rollte aber nur mit den Augen, da jetzt am allerwenigsten, Sarkastische Sprüche, hören wollte.
„Dein Schiff ist das wohl kaum, es ist eindeutig Lantianisch und die Lantianer sind einst alle untergegangen.“
Jack antwortete schnell.
„Ja, aber die alte Kiste hat es echt noch drauf, außerdem habe ich sie gefunden, also gehört sie mir, verstanden?“
Der Wraith wollte das kaum noch kommentieren.
„Wenn du Anspruch darauf erhebst, dann komm und stell dich, ich werde dann deine Hände benutzen, um es zu fliegen.“
Jack antwortete natürlich umgehend.
„Und wovon träumst du nachts?“
Das war wieder der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, denn erneut stieß dieser Wraith einen gewaltigen Schrei aus.

Mit Anna unter den Armen kamen die beiden Soldaten hinter der Düne an, wo sie den Jumper geparkt hatten.
Sie legten die, zerbrechliche, Frau behutsam in den Sand und gaben ihr noch einen kräftigen Wasser zu trinken.
Dann beobachteten Jack und Allert ihren Jumper, der zwar noch getarnt war, dessen Spuren man im Sand trotzdem sehen konnte.
„Mal sehen, ob der das merkt…?“
O´Neill griff zu der kleinen Fernbedienung, in seiner Jackentasche und drückte auf einen der Knöpfe, womit das Schiff enttarnte.
„Sieht ganz so aus…“
Allert stieß ihn leicht in die Seite, um anzuzeigen, dass der Wraith, mit einem dicken Grinsen, heraus gekommen war.
„Zeigt euch, Menschen.“
O´Neill nickte Allert zu, der sein Gewehr genau auf den Wraith ausrichtete, ihm sein halbes Magazin verpasste.
Der Wraith fiel auf den Boden, aber war nicht tot, da die Wunden auf der Stelle heilten, wenn es auch kurz dauerte.
Allert war zufrieden.
„Wohl bekommts…“
Jack grinste ihn an, bevor beide auf den Wraith zugingen, während sich Anna weiter im Sand ausruhten musste.
„Geht Leute, ich komm schon klar.“
Es dauerte fast eine Minute, bis sie ihn erreicht hatten, aber sie konnten nicht erkennen, dass der Wraith sich nur tot stellte.
„Colonel, nur zur Sicherheit…“
Jack nickte ihm zu und griff zu seiner Pistole, mit der er noch mal drei Kugeln in den Wraith feuerte, dessen Wunden aber auch gleich heilten.
„Das müsste reichen…“
Sie waren nur noch knapp zehn Meter von ihm entfernt, als beide noch mal einige Sekunden stehen blieben.

Jack und Allert warteten fast eine halbe Minute, bevor sie weiter auf den Wraith zugingen, da sie vorsichtig waren.
„Ernst, der scheint erledigt zu sein.“
Jack trat ihm gerade leicht in die Seite, aber der Wraith ließ das über sich ergehen, wollte den besten Moment abwarten.
Daraufhin beugte sich Allert runter, hielt die flache Hand über den Mund, um zu prüfen, ob er noch Atem hatte.
„Jack…“
Aber weiter kam er nicht, da ihr Feind sich mit einer eleganten Drehbewegung aufrappelte, in einer weiteren Bewegung wieder aufrecht stand.
„Ihr seit so schwach…“
Nur einen Sekundenbruchteil später, rammte O´Neill ihm, mit voller Kraft, die Schulterstütze seiner Waffe ins Gesicht.
„Oder auch nicht…“
Allert der auch wieder stand und dem es nun reichte, hatte sich mit seinem Messer hinter den Wraith gestellt.
„Noch eine Bewegung und ich schneide dich in Scheiben…nimm die Hände hoch und mach genau, was ich sage.“
Er hatte das Messer jetzt an der Kehle des Feindes und O´Neill richtete seine 9 mm genau auf den Kopf.
„Ende der Fahnenstange, Freundchen.“
Der Wraith sagte allerdings kein Wort, weswegen Allert ihm das Messer ziemlich hart unter die Halsschlagader hielt.
„Also, was ist jetzt?“
Ihr Angreifer sah, dass er keine Chance mehr hatte, ließ ziemlich widerwillig die Arme vom Körper abstehen.
„Ich ergebe mich.“
Während Allert ihn weiter so hielt, ging O´Neill schnell rein und holte Kabelbinder, womit er ihn fesselte.
Danach funkte er noch Anna an, die sich sehr langsam und mühevoll herschleppte, Jack kam ihr auf halben Weg entgegen.

Als alle drei wieder vor dem, inzwischen hart, gefesselten Wraith standen, beugte sich Jack zu ihm runter.
„Ich habe nur eine Frage, mein Guter.“
Sein Gegenüber funkelte ihn an.
„Du willst doch sicher nur wissen, ob eure Begleiterin wieder so werden kann, wie sie es einst gewesen ist.“
Jack tätschelte ihm die Wange, was den Wraith aufknurren ließ.
„Deswegen mag ich dich, du begreifst schnell…also was ist nun, kennst du einen Weg, das sie ihr Leben zurück bekommt?“
Die Antwort war ein Grinsen.
„Das kommt ganz darauf an, was du mir als Gegenleistung bietest, sollte es mir gefallen, dann überlege ich es mir.“
Jack sah zu Allert, der sofort verstand und dem Wraith, das Messer, wieder sehr hart ans Kinn halten musste.
„Wir werden hier nicht handeln, höchstens um dein Leben, was ist nun, machst du mit, oder müssen wir fordernder werden?“
Der Wraith nickte schwerfällig.
„Wie du es wünscht, ich kann ihr das Leben auf demselben Weg wieder geben, wie ich es ihr genommen habe.“
Noch bevor Jack oder Allert etwas sagen konnten, kniete sich Anna vor den Wraith und sah ihm mit Strenge in die Augen.
„Tu es, oder die beiden werden dich leiden lassen.“
Der Oberstleutnant hielt dem Wraith eine 9 mm, genauso wie O´Neill, an den Kopf, während er die Fesseln löste.
„Eine falsche Bewegung und du sabberst künftig auf dem Boden.“
Doch der Kommentar war nicht mehr nötig, da ihr Feind wusste, wann er endgültig verloren hatte und fügte sich.
Er drückte seine Hand in den Brustkorb der jungen Frau, die deutlich aufstöhnte, als ihr das Leben zurückgegeben wurde.
Innerhalb von nur einer Minute fühlte sie sich deutlich besser, bis der Wraith diesen Prozess abrupt abbrach.
„Mehr kann ich ihr nicht zurückgeben, da ich ihre restliche Energie bereits nutzte, um meine Wunden zu heilen.“
Anna stand sofort auf, und ging zum Fenster des Jumpers, wo sie ihr Spiegelbild ansah, sich dabei immer noch erschreckte.
„Das darf nicht wahr sein…“
Der Wraith konnte ihr nur knapp 40 Lebensjahre zurückgeben, sie sah jetzt immer noch wie ihre Oma, Anfang 60.
Resignierend stieg sie zu den beiden Männern in den Jumper, schüttelte dabei nur den Kopf, als Jack sie ansah.
„Bleiben sie ruhig, ich verspreche ihnen, dass wir einen weiteren Wraith finden werden, der ihnen den Rest zurückgibt.“
Anna nickte stramm.
„Das will ich auch hoffen, ich bin immerhin 19 Jahre alt und sehe aus, als würde ich morgen meinen 60. Geburtstag feiern.“
Allert lachte nur höhnisch auf.
„Sie wissen doch, mit dem Alter kommt die Reife.“
Während ihm Anna, obwohl er ihr Vorgesetzter war, den Mittelfinger zeigte, fing er sich von Jack einen Schlag auf den Hinterkopf ein.
„Idiot.“
Inzwischen aber, war der Galgenhumor, der drei wieder soweit, dass sie alle schon darüber lachen konnten.

Der Wraith hingegen lag, wie ein Paket zusammen geschnürt, im Frachtabteil und sah einer ungewissen Zukunft entgegen.

Sam und Rodney hingegen hatten den Satelliten wieder soweit flott gemacht, dass er aus der Stadt bedient werden konnte.
Nachdem sie dort ankamen, wurde der Wraith auch gleich wieder ordentlich in die Mangel genommen, von Sam und Ronon…
Kapitel 14 by Atlan
1.14 Verpasste Chancen
von Atlan




Die USS Hoover verließ den Hyperraum, um mal wieder die Aggregate abzukühlen.
Das Schiff schwenkte in den Orbit um einen Planeten ein, der sich direkt an der Flugschneise der Wraith, nach Atlantis, befand. Colonel Caldwell stand neben John und Teyla vor dem Brückenfenster und sah herunter. Teyla hatte gerade berichtet, dass sie diesen Planeten kannte und die Einwohner faire Händler seien. „Gut, dann sollten sie runtergehen und ein paar neue Vorräte erhandeln.“, sagte Caldwell.
John nickte. „Ja, Sir. Wird erledigt.“ Er wollte sich schon umdrehen und die Brücke verlassen, da mahnte Caldwell noch zur Vorsicht. „Aber diesmal seien sie absolut vorsichtig. Keine Extratouren und sie melden sich alle 30 Minuten.“, befahl der Colonel. Er war noch immer angespannt wegen den letzten Missionen von John und seinem Team, die meistens in Gefangenschaft, oder starken Feuergefechten geendet hatten. „Keine Sorge, Sir.“, versuchte John ihn zu beruhigen. „Wird schon schief gehen.“ Er salutierte lässig und verließ dann mit Teyla die Brücke, während Caldwell Sergeant Wright und ihre Marines ausriefen ließ.

Nur wenige Minuten später startete auch schon der Jumper, mit dem Team an Bord vom Steuerbordhangar aus. Kaum den Hangar verlassen, tarnte John den Jumper schon, da man weder Aufsehen erregen, noch die Einwohner verschrecken wollte.
„Sagen sie Teyla, was können sie uns über die Einwohner und den Planeten sagen?“, fragte Gunny Wright, die zusammen mit John und Teyla vorne im Cockpit saß.
„Der Planet heißt Dagan, seine Einwohner nennen sich Sudarianer.
Einfache Leute und Händler.“, erklärte Teyla. „Bisher wurden wir hier immer sehr freundlich aufgenommen.“

Getarnt überflogen sie nun die Siedlung der Sudarianer. Größtenteils waren es einfache Holzhütten. Einige Häuserwände bestanden auch aus Steinen. In einiger Entfernung gab es auch Burgruinen mit einem Hauptgebäude, das immer noch recht gut erhalten war. „Ich werd abseits des Dorfs landen. Wir sehen uns erst mal im Dorf und in der Umgebung der Burg um, dann versuchen wir ein paar Lebensmittel aufzutreiben.“, entschied John. Was die Anderen bestätigten, während der Jumper zur Landung ansetzte.


Auf Atlantis:

Zwei Wochen war es nun her, dass ein Wraith Anna Hein mehr als 40 Lebensjahre geraubt hatte und sie nun im Körper einer 62 Jährigen rumlief. Sie war noch sehr immer betrübt, dass sie so viel Lebenszeit verloren hatte. Auch Doc Heinrich hatte nichts machen können, um ihr zu helfen. Die Lebensenergie von dem Wraith, den man gefangengenommen und mitgebracht hatte, konnte sie auch nicht wiederbekommen, denn dieser war inzwischen gestorben. Sam und Ronon hatten bei ihrem Verhör den Wraith zu hart rangenommen und schließlich war er an den schweren Verletzungen gestorben. Woolsey hatte beide deshalb zu einer Woche
Hausarrest bei halber Ration verurteilt und den Vorfall in den Personalakten vermerkt.

Anna lief bereits den ganzen Tag durch die Stadt, um sich von ihrer Lage abzulenken.
Insgesamt war sie größtenteils zum nichts tun verurteilt. Die sonst so lebhafte junge Frau sollte jede Anstrengung vermeiden, da das Risiko bestand, dass sie vielleicht einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall kriegen konnte. Ihr Immunsystem war immer noch stark angeschlagen, wegen dem Nährvorgang. „Komm, reiß dich zusammen, altes Mädchen.“, sagte sie zu sich selbst nach einiger Zeit und machte sich auf zum Kontrollraum.

Dort bereitete sich gerade AR-1 vor auf Mission zu gehen. Hauptziel war natürlich einen Wraith zu schnappen, der Anna Lebensenergie spenden konnte. Die Stimmung an sich auf der Basis, konnte man in diesen Tagen, als geladen bezeichnen. Die große Wraithflotte, die man vor Monaten entdeckt hatte, war nur noch einige Wochen entfernt. Alle wollten nur noch weg.
„Wohin geht’s heute?“, fragte Ronon, als er sich die Taktikweste überstreifte.
„M1H-175“, antwortete Ernst. „Wir können nur hoffen, dass uns endlich ein Wraith vor die Flinte läuft.“

Da kaum Sam aus einem Nebengang angelaufen, sie trug die komplette Ausrüstung.
„Kann ich mitkommen?“, fragte Sam sofort. „Woolsey ist immer noch sauer auf mich, auch wenn er mich schon vor Tagen aus dem Arrest geholt hat.“
„Der ist immer so sauer, wenn man seine Anordnungen ignoriert.“, meinte Rodney. „Hätten sie eben dran denken sollen, bevor sie den Terminator raushängen ließen.“
„Ach, halten sie sich da raus.“, konterte Sam nur und wand sich wieder an Jack. „Also?“
Jack zuckte nur mit den Schultern. „Na von mir aus. Holen sie sich ne Waffe, dann können wir.“

Während Sam sich ein G51 holte wählte Feldwebel Hoffmann das Tor an.
Als sich das Wurmloch aufgebaut hatte, kam auch noch Anna zum Team, um sie zu verabschieden. „Sollen wir ihnen was mitbringen?“, fragte Ernst belustigt und Rodney ergänzte: „Ne Rheumadecke, nen neuen Krückstock....?“
Anna lächelte. „Bringen sie mit einfach nur nen Wraith mit. Ich will einfach wieder die Alte sein.“
„Wir servieren ihn ihnen auf einem Silbertablett mit einem Apfel im Maul.“, meinte Jack nur. Anna grinste breit, als das Team endlich durch das Wurmloch trat. Daraufhin wand sie sich zur Treppe, als zwei Stabsgefreite ankamen, um ihr beim Treppensteigen zu helfen. „Warten sie, Frau Unteroffizier. Wir helfen ihnen.“, sagte der Eine. „Danke, aber das schaff ich noch alleine.“, meinte Anna etwas zu ruppig, denn die Beiden wollten ja nur helfen. Wegen diesem ganzen „Omakomplex“, war sie schon mehr, als nur genervt.


Auf Dagan:

Johns Team war inzwischen bei der alten Burg angekommen. „Die Ruinen zeigen Spuren eines Kampfes.“, meinte Gunny Wright und sah sich zerstörten Mauern an.
John bestätigte dies nickend. „Ja, das war Wraithfeuer.“ Sie kamen nun zum Hauptgebäude, welches noch intakt und anscheinend auch bewohnt war.
„Ihr bleibt draußen, Teyla und ich gehen alleine rein.“, befahl John den Marines.
„Zu Befehl.“, antwortete Wright und wand sich zu den Ruinen, um sich mal ein wenig umzusehen. John und Teyla betraten derweil das Gebäude. „Hallo, können wir reinkommen?“, rief John und schulterte sein Sturmgewehr. Er sah sich um. Der Raum ähnelte in den meisten Details einer mittelalterlichen Burg. Zusätzlich gab es im Hintergrund einen großen Holztisch und sehr viele Bücherregale, sowie einige Wandteppiche. Viele Menschen liefen beschäftigt herum. Nun kamen zwei Frauen auf sie zu. „Natürlich dürft ihr eintreten. Seit uns willkommen.“, sagte die Eine freundlich und stellte sich und ihre Begleiterin vor: „Ich bin Allina, das ist Sanir.“
„Lieutenant Colonel John Sheppard und Teyla Emmagan.“, stellte John nun auch sich und Teyla vor. „Was führt euch her?“, fragte Allina.
„Eigentlich wollten wir uns hier mal nur umsehen, wenn sie nichts dagegen haben.“, meinte Teyla.
Sanir sah zu Allina, diese nickte. „Das geht in Ordnung, ich zeige euch alles, wenn ihr
wollt.“, sagte Sanir.
Darauf gingen John und Teyla natürlich ein und wurden von Sanir durch das Gebäude geführt, während Allina sich wieder an die Arbeit machte. Sanir erzählte, dass diese Burg einst Sitz einer Gemeinschaft war, die sich Bruderschaft der 15 nannte. Die fünfzehn Mitglieder der Bruderschaft waren Gelehrte, die sich mit den Antikern beschäftigten und Wissen sammelten. Vor mehreren Jahrhunderten, bei einem extrem starken Ausdünnen, wurde die Bruderschaft komplett ausgelöst und ebenso das Wissen, das nicht niedergeschrieben wurde. „.... Und ebenso das Wissen über das Potenzia.“, endete Sanir.

John und Teyla stutzten. „Das... Potenzia?“, fragte John. Er dachte natürlich an ein Potenziamodul.
Sanir nickte. „Ja, das war das Allerheiligste der Bruderschaft. Es wurde ihnen von den Vorfahren zur Aufbewahrung übergeben.“
„Und wie sieht so was aus?“, fragte Teyla, die für die Theorie, die sie hatte, nur noch einen Beweis brauchte. Sanir deutete auf einen Wandteppich. „Da hinten gibt es ein Abbild.“ John und Teyla gingen schnell zu dem Teppich. Und tatsächlich war das abgebildete Objekt ein Potenziamodul.
„Ich glaub, mich tritt ein Pferd.“, meinte John und drehte sich zu Sanir um. „Sanir, ich glaub, wir könnten uns gegenseitig helfen.“
Sanir sah interessiert aus. „Ich bin ganz Ohr.“


Etwa 15 Minuten später trat John nach draußen und aktivierte das Funkgerät.
„Sheppard an Hoover, bitte melden!“
Nach wenigen Sekunden meldete sich Colonel Caldwell. „Caldwell hier, was gibt es, Sheppard?“
„Sir, ich glaube, wir können auf diesem Planeten ein Potenzia finden.“, meldete John und machte eine Pause. „Sprechen sie weiter, da gibt’s doch sicher einen Haken.“, meinte Caldwell. Das konnte John nur bestätigen. „Ja, Sir. Anscheinend haben die Antiker das Potenzia einer Gruppe von Menschen auf diesem Planeten anvertraut, die sich die Bruderschaft der 15 nannten. Sie versteckten das Modul, wurden aber beim letzten großen Ausdünnen komplett geholt.“
„Also, weiß niemand mehr, wo das Modul versteckt wurde. Mitwisser wird es wohl keine gegeben haben.“, schlussfolgerte Caldwell.
„Genau so ist es. Allerdings gibt es hier eine Gruppe von Menschen, die ebenfalls nach dem Potenzia suchen. Ich hab ihnen erzählt, dass das Potenzia für uns auch recht interessant ist.“
„Gelinde ausgedrückt.“, sagte Caldwell. „Jetzt, wo die Wraith auf Atlantis zusteuern, können die jede Energiequelle brauchen, die sie kriegen können.“
„Ja, Sir. Jedenfalls haben sie nichts dagegen, wenn wir das Potenzia suchen. Und sie stellen uns auch ihre Bibliothek zur Verfügung, die einst der Bruderschaft gehörte.“
„Gut. Ich schicke ihnen Dr. Bergmann, der soll ihnen helfen. Den zweiten Jumper schicke ich auch, dann können beide Einheiten die Umgebung abfliegen und scannen. Ich lasse hier auf dem Schiff das gleiche machen, vielleicht finden wir ja was.“
„Verstanden Sir, Sheppard Ende.“, sagte John und beendete die Verbindung. Dann wand er sich an sein Team, das sich langsam sammelte. „Zeit einen Schatz zu finden!“

Das Team machte sich gleich auf, um mit der Suche zu beginnen. Was sie nicht ahnten war, dass ein Spion der Genii sie belauscht hatte, der die Nachricht sofort an die Heimat schickte...


Genii-Heimatwelt:

Acastus Kolya trainierte, wie ein Verrückter, an diesem Tag. Er nahm es im Nahkampf mit drei Mann auf und ließ seine Aggressionen an ihnen aus, indem er sie
bewusstlos prügelte. Er wollt sich unbedingt an Sheppard und seinen Leuten für die Niederlage vor einigen Wochen rächen. Doch bis es soweit war, mussten seine Untergebenen dafür herhalten. Gerade hatte er einem seiner Leute die Schulter ausgekugelt, als ein Bote in den Trainingsraum gerannt kam. „Kommandant, ein Funkspruch vom Planeten Dagan. Unser Spion meldet, dass Colonel Sheppard und sein Team aufgetaucht sind, um den Schatz der Bruderschaft zu stehlen.“
Kolya blickte auf und schnappte sich die Nachricht, las sie selbst noch zweimal durch.
Er grinste. „Endlich. Da kommt meine Rache ja doch früher, als erwartet und gleichzeitig kann ich nun endlich den Schatz stehlen...“ Er ging zu einer Bank und holte sich seine Uniformjacke, die er gleich überstreifte. „Stell mir sofort ein Einsatzteam zusammen. In 20 Minuten will ich abrücken.“
„Jawohl, Herr.“, bestätigte der Bote und verschwand flinken Fußes.


Auf M1H-175:

Das AR-1 Team war gerade erst auf dem Planeten angekommen und schon trauten sie ihren Augen nicht, als sie das erste Dorf erreichten. Alle Menschen liefen, soweit das Auge reichte, vollkommen nackt herum. Die Männer, Frauen, Kinder und Alten gleichermaßen. „Sind wir hier auf dem Exhibitionismus-Planeten gelandet, oder was?“, meinte Ernst belustigt. Rodney bekam den Mund schon gar nicht mehr zu, als er die jungen, wohl proportionierten Frauen sah, die ungeniert durch die Straßen liefen.
Auch Ernst und Jack sahen da nicht weg. Ronon und Sam hingegen amüsierten sich nur über das Verhalten der Anderen. Erst als Rodney obszön wurde und fast schon die attraktiven Frauen mit seiner Sabberei ertränkte, griff Sam ein. Sie packte ihn am Ohr und zog ihn hoch. „Au!“, jammerte Rodney. „Was soll das?“
„McKay, hören sie endlich auf die Frauen hier, wie Frischfleisch anzusehen, oder ich werde ihrem Schwiegervater alles erzählen.“, drohte Sam ihm.

Das brachte Rodney sofort einen Sinneswandel. „Ist gut, ist gut! Ich tus nie wieder!“
„Ehrenwort?“, fragte Sam.
„Ist 26,4 die Quadratwurzel aus 697?“, entgegnete Rodney rhetorisch.
„Also gut.“, antwortete Sam und ließ ihn wieder los. Rodney fasste sich ans Ohr. „Mein Gott, ist ja schon schlimm genug, dass Runge mich zwingt, Russisch zu lernen und ich die Sprache nur schlecht sprech.“ Im nächsten Moment bereute er diesen Satz schon, denn seine Teammitglieder lachten sich darüber nur kaputt. „Der große McKay, Zerstörer eines Sonnensystems und Superhirn schlecht hin, scheitert an der russischen Sprache.“, sagte Ernst lachend und brachte die Gedanken des Teams auf den Punkt. Als sie sich endlich beruhigt hatten, nahmen sie endlich Kontakt mit den Einheimischen auf, die sie sogleich freundlich begrüßten.


Auf Dagan:

Die beiden Jumper jagten inzwischen schon, eine knappe Stunde, getarnt über das Festland des Planeten. Mit ihren Sensoren scannten sie alle Bereiche, die sie überflogen, nach den Energiesignaturen eines Potenziamoduls. Auch die Hoover scannte vom Orbit aus, doch bisher hatte man nichts gefunden.

John ging deshalb einen anderen Weg. Er saß in der Burg mit einem Haufen Bücher vor sich, bei ihm waren Dr. Bergmann der Archäologe, Teyla und Allina. Letztere rollte gerade eine Landkarte aus. „Also hier, hier, hier und hier haben wir unsere Steine gefunden.“, erklärte sie und deutete auf verschiedene Punkte auf der Karte.
„Und es gibt noch vier weitere Steine?“, erkundigte sich Dr. Bergmann.
Allina nickte. „Ja, den Aufzeichnungen nach gab es neun Steine, die gemeinsam den Aufenthaltsort des Potenzias preisgeben sollen.“ Bergmann besah sich die Karte genauer. Dann malte er Punkte an die Fundstellen. Es waren zwei Punkte am linken Kartenrand, einer mittig unten sitzend und der zwei an der rechten Seite. „Ich glaub, ich habs.“, meinte er nach einer knappen Minute und verband die Striche miteinander.
Die jeweils mittigen miteinander und dann diagonal die anderen Punkte der gegenüberliegenden Seite. Die Linien tragen sich mittig auf der Karte. „So etwas hab ich schon früher auf der Erde gesehen.“, erklärte Bergmann. „Sehen sie, markiert man die Fundorte der Steine so, wie ich es gerade getan habe, dann trifft man genau auf den Ort, an dem das Versteck des Schatzes ist.“
„Aber wir brauchen immer noch die anderen Steine.“, meinte Allina. „Die Bruderschaft hat niedergeschrieben, dass die Steine das wichtigste sind, wenn man das Potenzia haben will.“
Bergmann winkte ab. „Alles kein Problem. Wir müssen nur an den Punkten nachsuchen, die noch fehlen, um das Raster zu erstellen. Könnte gar nicht einfacher sein...“ Er unterbrach sich selbst, als sein Blick auf eine große Karte fiel, die das Ebenbild der kleinen Karte war.

„Habe ich ihnen schon einmal erzählt, dass ich ein besonderes Talent dafür habe, Sachen zu finden, die irgendwohin nicht hin gehören?“, fragte Dr. Bergmann John.
John schüttelte nur den Kopf. „Woran denken sie, Doc?“
„Ich denke, dass etwas mit dem Zentrum der Wandkarte nicht stimmt.“, meinte Bergmann und trat vor die Wand. Er fühlte über die Mitte der Karte und genau dort befand sich eine Erhöhung. „Das ist nur draufgeklebt.“ Kurzentschlossen zückte er sein Taschenmesser und hebelte den Teil auf. Allina protestierte, verstummte aber schnell, als Bergmann aus dem entstandenen Loch einen weiteren Stein zog. „Clever von dieser Bruderschaft, sehr clever.“, lobte Bergmann grinsend.
„Respekt, Doktor", meinte John grinsend. „Ich schätze, dass so ein Technobrabbler, wie McKay, sicher irgendwelche Formeln und Gleichungen hätte aufstellen müssen, um das Teil zu finden."

Er wurde von Gunny Wright, die sich über Funk meldete, unterbrochen. „Colonel, hier Wright. Wir haben anscheinend die Hauptkammer mit dem Potenzia gefunden.“
„Sind sie da ganz sicher?“, fragte John aufgeregt.
„Positiv", bestätigte die afroamerikanische Sergeantin. "Sie liegt unter dem Boden, aber mit den Sensoren der Hoover konnten wir die Energiesignatur eines Potenzias aufspüren.“, antwortete Wright.
„Sehr gut.“, sagte John lächelnd. „Und wir haben gerade die restlichen Tafeln ausgemacht. Wird Zeit, dass wir die Schaufeln auspacken. Es wird Zeit, zu graben.“


Auf M1H-175:

Die Naturisten, so nannten sich die exhibitionistischen Eingeborenen, hatten das AR-1 Team zu einem Willkommensfest eingeladen. Die Eingeborenen an sich schienen freundliche und offene Menschen zu sein. Sie versuchten so unbeschwert zu leben, wie sie nur konnten, denn jederzeit konnten die Wraith auftauchen und sie ausdünnen. Das Fest dauerte die ganze Nacht an und es wurden auch reichlich Alkohol und köstliche Spezialitäten gereicht. Das Team langte ordentlich zu und wollte noch über Nacht bleiben. Weil man das Gerücht gehört hatte, dass es hier eine Art Wunderdroge gab, die etwa 10mal so effektiv war, wie Penecelin. Sam wollte unbedingt eine Probe davon, weswegen man nun versuchte, dass Vertrauen der Leute zu bekommen.

Der Alkohol floss in Strömen, ein Drink nach dem nächsten wurde gekippt. Schon bald waren alle Teammitglieder, außer Ronon, er vertrug mehr, angetrunken, oder wie Rodney weggetreten. Für ihn war das besonderes Pech, denn so verpasste er, was sich kurz darauf ereignete. Die Einheimischen forderten Sam zu einem Striptease auf, was sie, blau, wie sie war, auch bereitwillig machte.

Beschwipst, wie sie war, stieg sie auf einen Tisch und fing bald an sich zu einer imaginären Melodie zu bewegen und mit den Hüften zu schwingen.Ernst und Jack waren begeistert. „Ja, endlich kriegen wir was für unser Geld geboten!“
„Jep, endlich ist erwiesen, dass es einen Gott gibt.“, meinte Ernst und wand sich dann an Jack: „Sollen wir sie vielleicht nicht lieber aufhalten? Morgen wird sie extrem sauer auf uns sein.“
„Ernst“, meinte Jack und rülpste. „Sie sollten wissen, dass, wenn ein Major der United States Air Force sich erst einmal was in den Kopf gesetzt hat, man ihn oder sie nicht davon abhalten kann. Also machen sie es wie ich, holen sie ihre Videokamera heraus und fangen sie an zu filmen.“ Grinsend lehnten sich die Beiden zurück und genossen die Vorstellung, die man ihnen bot.

Ronon, noch recht klar im Kopf, grinste nur und legte die Beine hoch. Auch er würde den Teufel tun und Sam aufhalten. Diese hatte gerade den BH fallen gelassen und war nun dabei, richtig aufzudrehen. Es wurde immer ausgelassener und als Sam schließlich vollkommen nackt war, gesellten sich noch zwei sehr attraktive Frauen zu ihr, die mitmachen wollten. Zu dritt führten die drei Schönheiten nun einen animalischen, hocherotische Nummer vor. Die Bevölkerung war, wie wild, am applaudieren.


Auf Dagan:

Die Hoovercrew hatte inzwischen alle neun Steine gefunden und John, Bergmann und Teyla stießen nun zu Wright und ihren Marines. Allina und Sanir wollten später nachkommen. Diese waren in der Zwischenzeit fleißig gewesen. Sie hatten den unterirdischen Eingang freigelegt und eine Seilwinde aufgebaut. „Gut gemacht, Marines.“, lobte John seine Leute. Gunny Wright warf nun einige Leuchtstäbe hinunter, die das Gebiet unter dem Einstieg etwas beleuchteten. „Ich seil mich als Erste ab.“ Sie nahm sich ein Seil und wurde dann von den anderen Marines heruntergelassen. John, Teyla und Bergmann, sowie Rutleer und Fowler folgten. Die beiden anderen Marines blieben oben, damit die Anderen wieder hoch gelangen konnten.


Diesen Vorgang beobachtete auch Kolya aus der Ferne. Zufrieden beobachtete er, wie nur zwei Mann oben blieben. Leichte Beute. Er wand sich an sein 10 Mann starkes Einsatzkommando. „Ich will sie lebend, damit ich sie noch Cowen vorführen kann.
Schießt nur, wenn es euer eigenes Leben gefährden würde. Verstanden?“
Alle 10 Mann nickten.
„Also los, schnappen wir sie uns.“, sagte Kolya diabolisch grinsend.


Unten schalteten sie erst einmal ihre Taschenlampen an und orientierten sich. Es war ein einzelner mittelgroßer Raum mit einer Lantheanisch aussehenden Konsole vor einer der Wände, die wiederum mit antikerüblichen Linien und Verzierungen übersehen war. Auf der Konsole waren Einlassungen, auf die die neun Steine perfekt drauf passten. Links und rechts davon war je eine Handeinbuchtung mit einem Dreieck da, wo die Handflächen waren. „Ich würd einfach mal sagen, dass wir da die Steine drauflegen müssen und dann jemand seine Hände auf die Handabdrücke legen muss.“, sagte Corporal Rutleer. „Sie sagten doch, dass die Tafeln die antikischen Zahlen 1-9 beinhalten. Fangen wir also an mit eins, dann zwei, drei und so weiter.“ Er legte sie in dieser Reihenfolge hin. „Guter Einfall“, meinte Bergmann. „Aber so einfach wird man uns das nicht gemacht haben.“
„Wir mussten doch schon die ganzen Steintafeln finden.“, verteidigte Rutleer seine Theorie. Doch Bergmann wank ab. „Das bisschen im Sand buddeln... Nein, ich bin mir ganz sicher, dass das hier noch eine Denkaufgabe ist.“

„Äh... Colonel?“, rief auf einmal PFC Henson von oben. John schritt sofort zum Loch und sah hoch. „Was gibt es denn, Private?“, fragte er. Schweigend trat der Private First Class zur Seite und ließ Kolya ans Loch treten.
„Kolya!“, rief John wütend und zückte seine M9.


Bei AR-1:

Es war früher Morgen und die Sonne stieg langsam auf. Jack und das Team waren irgendwann in der Nacht einfach eingeschlafen. Nun wurden sie langsam wach. „Oh Mann“, brummte Jack, als er wach wurde und hielt sich den Schädel. „Das nenn ich mal nen Kater...“
„Wem sagen sie das...“, stimmte ihm Ernst zu. Auch die Anderen wurden langsam wach. Als Sams Gehirn wieder zu arbeiten begann, schlug sie sofort die Hände vors Gesicht. „Oh Gott, was hab ich da nur gemacht.“ Sie war wirklich peinlich berührt.

Jack ging zu ihr herüber und klopfte ihr sachte auf die Schulter.
„Machen sie sich nichts draus, Major. Sie haben einem alten Colonel damit eine sehr große Freude gemacht.“
„Wenns ihnen ein Trost ist“, begann Ernst und deutete auf Rodney, der wie eine halbtote Wasserleiche aussah und gerade aufgewacht war: „Der hat nichts mitgekriegt.“
„Oh ja, das ist ja nen ganz toller Trost!“, meinte Sam wütend und blickte zu Ronon, der sich gerade streckte. „Und du bist ja auch nen guter Freund, dass du mich nicht vor mir selbst beschützt hast!“ Der Sateda zuckte nur mit den Schultern. „Die Chance musste man einfach nutzen. Sei nicht sauer, du hast die Leute gut unterhalten.“

„Hey, sagt den Vögeln, sie sollen leiser fliegen!“, nuschelte Rodney noch ganz schlaftrunken. „Das hält man ja im Kopf nicht aus!“
„Jetzt übertreiben sie aber.“, meinte Sam.
„Moment, ich hör aber auch was.“, sagte Ronon und lauschte. „Das sind keine Vögel. Das sind...“
„Wraith-Darts!“, beendete Ernst den Satz für ihn und sprintete zu seiner Ausrüstung, zu der auch eine Stinger gehörte. Die Naturisten rannten in Panik davon und versteckten sich in ihren Häusern, als zwei Darts die Stadt erreichten und das Feuer eröffneten. Ernst holte sofort den ersten Dart mit seiner Stinger vom Himmel, der dann brennend in eines der Häuser stürtzte. Zum Glück kam von den Naturisten dabei keiner ums Leben.

„Den Zweiten will ich auch runter geholt haben! Aber ich will den Piloten lebend!“, befahl Jack und legte selber sein G51 an. Zusammen mit Sam schoss er im Dauerfeuer auf den Dart und trafen glücklicherweise auch den Antrieb. Es war dabei ein ziemlich erregender Anblick, wie Sam Carter, ohne noch ohne, mit der Waffe hantierte. Doch sie verstanden ihr Handwerk und trafen den Jäger mehrmals. Der Dart verlor schnell an Höhe und stürzte dann an der Stadtgrenze ab. Schnell rannten sie hin, um zu verhindern, dass der Wraith floh, oder Suizid begann. Kaum hatte sich das Copckpit geöffnet, wurde der Wraith auch schon mit einem Faustschlag von Sam und einem Betäubungsschuss aus Ronons Waffe begrüßt. Jack und Ernst grinsten nur. „Wenn das Woolsey sehen würde.“
„Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß.“, meinte Sam. „Und jetzt los, bringen wir den Kleinen nach Atlantis, dann kann er Anna helfen.“

Vor dem Abmarsch des Teams bedankten sich die Menschen noch bei den Atlantern und gaben ihnen auch eine Probe der Medizin ab, die sie benutzten. Auf dem Weg zum Tor meinte Jack noch zu Sam: „Major, ich hätte nicht gedacht, dass sie so
hemmungslos abgehen könnten.“ Sam schwieg nur und wurde rot.


Auf Dagan:

„Runter mit der Waffe Sheppard, oder ihre Männer werden es bezahlen.“, sagte Kolya trocken und hielt PFC Henson eine Pistole an den Kopf. „Oder vielleicht auch ihre Leute da unten.“ Er zückte eine Handgranate. Langsam und wiederwillig steckte John seine Waffe wieder ein. „Und nun werfen sie ihre Waffen rauf und zwar alle.“, befahl Kolya. John und die Anderen taten, wie ihnen geheißen.

Nachdem sie sich entwaffnet hatten, kamen Kolya und drei seiner Männer herunter. Die drei Genii bedrohten sie mit ihren Waffen, während Kolya in der Kammer herum ging und sich alles ansah. „Haben sie den Schatz der Bruderschaft schon?“
„Nein“, antwortete Bergmann aufrichtig. Kolya blieb vor der Konsole stehen und besah sich die neun Vertiefungen und die neun Steine, die auf einem Haufen daneben lagen. „Die Steine sind doch bereits aufgelegt.“
Bergmann ging auf Kolya zu. „Ja, aber falsch. Es wäre zu einfach, sie nur in numerischer Reihenfolge aufzulegen. Wir wissen, dass dahinter ein Rätsel stecken muss. Was für eines, das wissen wir noch nicht.“
„Sie wollen mich doch nur verarschen.“, meinte Kolya und deutete auf einen seiner Männer. „Du, übernehm das hier und hol den Schatz.“ Einer der Soldaten kam zu ihm und ordnete die Steine willkürlich an. Dann legte er die Hände auf die Handabdrücke.
Plötzlich durchfuhr ihn ein heftiger Schmerz, dann fiel er tot um. In seinen Handflächen war nun ein blutiger Abdruck des Dreiecks, das auch in den Handabdrücken eingelassen war.

Kolya wirbelte herum und richtete die Pistole auf Bergmann. „Sie...“
„Was ich?“, erwiderte Bergmann zornig. „Ich hab doch gesagt, dass dahinter ein Rätsel steckt!“
„Lösen sie es.“, meinte Kolya. „Und wenn sie es nicht in 20 Minuten schaffen, dann wird Colonel Sheppard der Erste sein, der ihren Lösungsansatz ausprobiert. Und dann nach jedem Versuch ein anderer ihrer Begleiter.“ Kolya zog sich in den Hintergrund zurück und lies John und die Anderen alleine das Problem lösen, die sich jetzt alle um die Konsole versammelten. „Okay, was wissen wir?“, versuchte Anne Wright zu rekapitulieren. „Wir wissen, dass es ein Rätsel sein muss. Was noch?“
„Die Steine müssen in einer bestimmten Reihenfolge aufgelegt werden, damit sie eine Art Passwort ergeben und das Potenzia freigeben.“, trug Teyla bei. Bergmann überlegte. „Es hat sicher mit der Bruderschaft an sich zu tun. Was wissen wir über die Bruderschaft?“
„Es gab nur 15 Mitglieder, davon waren neun Mönche sogenannte Steinträger.“, antwortete John. „Vier von ihnen nannten sich, laut Allina Protektoren und das Oberhaupt war der Prinzipal.“ John dachte nach. In seinem Gehirn arbeitete es.
„Und wir haben drei mal drei Felder zur Verfügung.“ Plötzlich sahen sich Bergmann und John an. „Doc, ist das etwa, wie Sodoku?“
Der Archäologe schnippte mit den Fingern. „Aber natürlich. Wir haben hier 9 Tafeln mit den Zahlen von 1-9 und...“
John führte den Satz zu Ende: „... Und die kann man so legen, dass in jeder Zeile
und Spalte die Zahl 15 herauskommt, wenn man sie zusammenzählt.“ Bergmann grinste und legte die Steine in die richtige Reihenfolge, dann streckte er die Hände aus, um sie auf die Flächen zu legen. „Wollen sie das wirklich, Doc?“, fragte John. Doch Bergmann nickte nur, holte tief Luft und ließ dann seine Hände sinken. Beinahe gleichzeitig öffnete sich ein Geheimfach in der Wand und gab ein Potenziamodul frei. Die Fünf von der Hoover atmeten auf.

„Sehr gut.“, lobte Kolya sie und nahm das Potenzia an sich. „Sieht so aus, als könnten sie doch noch eine Weile leben.“ Er ging zur Wand und nahm das Modul an sich. Dann drängte er John und die Anderen zum Ausgang, damit sie hochgehievt werden konnten. Und als dann endlich alle oben waren, meinte er noch: „Und nun begleiten sie uns mit zu unserem Heimatplanteten. Cowen wird sicher begeistert sein, wenn er sie sieht.“

Doch noch ehe er ein weiteres Wort sagen konnte, enttarnte sich plötzlich ein Jumper, flog in einem irren Tiefflug über die Gruppe und tarnte sich wieder. Die Genii waren so aus dem Konzept gebracht, dass es für die Marines ein leichtes war, sie zu entwaffnen. Doch Kolya griff sich Teyla als Geisel und hielt ihr die Pistole an die Schläfe. John, noch unbewaffnet, rief zu seinem Gunny, die schon zu den Gewehren gehechtet war: „Wright!“ Sie warf John ein M16A3 zu, welches er gekonnt auffing, entsicherte und anlegte. Über Kimme und Korn nur recht schlecht gezielt, reichte es doch, um schnell zwei 5,56mm Geschosse abzufeuern. Eines verfehlte Kolya, das zweite Projektil ging in die rechte Schulter. Kolya wirbelte herum, was Teyla genug Zeit ließ, sich zu befreien. Und John die Gelegenheit gab einen weiteren Schuss abzugeben, der Kolya unterhalb des Bauches traf und ihn entgültig ausschaltete. Er sank zu Boden, wo auch schon der Rest seiner Leute besinnungslos lag. Schnell nahm Teyla ihm das Potenziamodul ab. Nun konnte sich das Team wieder bewaffnen. John zog die Taktikweste wieder über, die er auch hatte abgegeben müssen, und aktivierte gleich den Funk: „Danke, Jumper 1. Halten sie sich mit Jumper 2 bereit uns aufzunehmen. Drehen sie noch eine Runde, wir sind gleich soweit, um aufgenommen zu werden.“

Kurz darauf waren sie endlich wieder voll bewaffnet, als plötzlich aus dem Wald Allina und Sanir kamen und auf sie zu kamen. „Habt ihr es?“, fragte Allina. Teyla zeigte das Potenzia. „Ja, wir haben es.“
„Sehr gut.“, sagte Allina grinsend und zückte so gleich eine Pistole, die sie direkt auf Teyla richtete. „Dann her damit. Ich kann als Prinzipal der Bruderschaft nicht zulassen, dass ihr das Potenzia mitnehmt.“
„Ich dachte, die Bruderschaft wäre komplett ausgelöscht.“, sagte John und hob sein Sturmgewehr, als aus dem Wald noch mehr Menschen kamen.

Es waren die Mitarbeiter von Allina und Sanir, allerdings schwerst bewaffnet.
„Das ist schon wahr.“, antwortete Allina. „Allerdings haben wir die Bruderschaft neu gegründet, um das Potenzia weiterhin zu beschützen. Also her damit.“ John schüttelte nur den Kopf. „Das glaub ich weniger. Wir brauchen dieses Modul dringender, als irgendein Orden, der das Teil nur verstecken will.“ Er griff zum Funkgerät. „Jumper 1 und 2 enttarnen.“ Hinter Johns Team enttarnten sich auch gleich diese Kleinstraumschiffe.
„Also?“, fragte John. Als Allina stur blieb, befahl John: „Jumper 1, feuern sie eine Drohne direkt hinter diesen bewaffneten Mob.“ Die Drohne löste sich augenblicklich aus dem Jumper und raste auf den Wald zu, wo es sogleich eine große Explosion gab.
„Also?“, wiederholte John seine Aufforderung. Allina nickte und senkte die Waffe.
Zusammen mit dem Rest ihrer Leute zog sie von dannen.

Jumper 2 ging währenddessen nieder und öffnete die Heckluke. John sah sich um. Keine Genii.„Verdammte Scheiße!“, fluchte er.
Teyla legte ihm die Hand auf die Schulter. „Die Genii werden während der Aufregung geflohen sein.“
„Und das bedeutet, dass Kolya uns wieder Ärger machen wird.“, sagte John wütend.
„Aber nicht heute.“, entgegnete Teyla. „Heute haben wir gewonnen und haben ein Potenzia für Atlantis. Kommen sie, wir müssen weg.“ John nickte und betrat dann als letzter den Jumper, der daraufhin abhob und dem anderen Jumper auf den Weg in Richtung Orbit folgte.


Am nächsten Tag flog John mit einem Jumper nach Atlantis, um das Potenziamodul abzuliefern. Die Überraschung und die Freude über das zweite Potenziamodul, dass man nun schon von der Hoover erhalten hatte, war groß, auch wenn das Modul nur noch 56% Leistung hatte. Dennoch war dies mehr, als nichts.
Nun hatte die Stadt ein Modul, das zu 20% und eines, das zu 56% geladen war.

Anna, immer noch mit ihren 62 Jahren gestraft, stand vor der Zelle des Wraith, der in dieser auf und ab ging. Sam trat neben sie. „Aufgeregt?“
Die junge Alte nickte. „Und wie. Ich kann es kaum erwarten, entlich wieder meine Lebensenergie zurückzukriegen. Ist der Wraith soweit?“
Sam schüttelte aber den Kopf. „Noch nicht ganz. Ich geh jetzt rein und werd ihn noch... verhören. Heute Abend ist er dann so weit. Und morgen werd ich mit ihm die Stadt in Richtung Erde verlassen.“

Woolsey hatte angeordnet, dass Sam und der Wraith, sowie einige deutsche Soldaten, die sich besonders verdient gemacht hatten, mit Hilfe eines der Potenzias zur Erde geschickt werden sollten. Offiziell geschieh dies, damit die Erde erfuhr, was hier
in der Pegasus-Galaxie los war und weil Sam von Anfang an unfreiwillig hier war.
Inoffoizell jedoch wollte Woolsey Sam einfach nur loswerden. Sie war dem Expeditionsleiter zu widerspenstig. „Na, ich geh dann mal.“, meinte Sam und betrat die Brig.

Im Kontrollraum stand derweil schon John, der wieder zur Hoover zurück wollte.
Woolsey kam dazu, völlig außer Atem. „Colonel, sie wollen uns verlassen?“
John nickte. „Ja, Sir. Aber wir werden uns ja in einigen Wochen sehen, wenn ich ihnen bis dahin nicht wieder ein Potenziamodul bringe.“ Woolsey musste kurz lachen und verabschiedete John dann, der zur Jumperbucht hochging und seinen Jumper bemannte.

Woolsey wand sich an Feldwebel Felix Hoffmann.„Felix, haben sie Carter gesehen? Ich suche sie schon die ganze Zeit.“, fragte Woolsey.
„Ja. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, wollte sie gerade los und den Wraith verhören.“ Woolsey bekam fast einen Herzanfall. „Carter... Carter ist zum Wraith, um ihn zu verhören?“
„Ja, das meinte sie jedenfalls.“, rief Hoffmann, denn Woolsey war schon, mit hochrotem Wutkopf, zum nächsten Transporter gehechtet, um die Brig selbst
aufzusuchen. Momentan wurde das Kommsystem gewartet und so musste er Sam selbst davon abhalten, wieder zu harte Maßnahmen an einem Wraith anzuwenden.
„Ein Irrenhaus! Wegen denen krieg ich noch mal nen Herzinfarkt und mir werden noch meine letzten Haare ausfallen.“, meinte Woolsey zu sich selbst, als er die Transporterkammer betrat.


Auf der Genii-Heimatwelt wurde der schwerverletzte Kolya inzwischen immer noch von den Ärzten behandelt. Cowen sah bei der Operation - man hatte Kolya ein zweites Mal operieren müssen, um auch die letzten Splitter rauszuholen - zu. „Das macht jetzt schon 2:0 für Sheppard.“, dachte er wütend bei sich. „Ich möchte nicht in seiner Haut stecken, wenn Kolya sich von seinen Verletzungen erholt hat..."





Ende der Folge.
Kapitel 15 by Atlan
1.15 Blickwinkel des Lebens
von Colonel Maybourne



Das Team von Colonel Jack O´Neill, befand sich an Bord eines getarnten Jumpers, war dabei auf einer verdeckten Mission.
Sie hatten den Auftrag, die Wraithflotte mit kleinen Hit und Run Manövern zu sabotieren, vor deren Eintreffen auf Atlantis.
Nachdem man drei Tage zuvor, auf den Tiefraumsensoren, zwei Basisschiffe entdeckt hatte, drängte bei allen die Zeit.
Im Gegensatz zur restlichen Wraithflotte, kamen diese beiden Schiffe, auf direktem Kurs, der Stadt entgegen.
Und das heutige Ziel bestand darin, einen Kreuzer zu zerstören, der als Vorhut nach Atlantis kam, um sie auszuspionieren.
Zwei Tage vorher kam bereits ein einzelner Dart, der rechtzeitig entdeckt und abgeschossen werden konnte.
Zwei Jumper, die von Jack O´Neill angeführt wurden, konnten den Jäger abschießen, ohne Eigenverluste in Kauf zu nehmen.
Aus diesem Grund schickten die Wraith jetzt ein Kriegsschiff, dass Stärken und Schwächen der Stadt erkennen sollte.
Und eben jeder Kreuzer sollte zerstört werden, bevor er in das Sternensystem von Atlantis eindringen konnte.

O´Neill steuerte den Jumper direkt unter die Schubdüsen, bevor er sich an Allert wandte und nach hinten ging.
„Dann kommen sie schon Ernst, das C 4 bringt sich nicht von selbst an und habe heute Abend schon was vor.“
Auf direkten Befehl von Woolsey durften keine Drohnen verwendet werden, um das Schiff in die Luft zu jagen.
Der Kommandant von Atlantis wollte diese unbedingt aufsparen, wenn die Wraithflotte kam und sie damit zurück schlagen.
Allert grinste den Colonel an.
„Woolsey und seine bekloppten Ideen…ich wundere mich immer wieder, wie der Mann noch nicht durchgedreht ist.“
Ronon schlug ihm leicht in die Seite.
„Auf Sateda hat man solche Menschen erschossen, wenn sie zuviel Blödsinn verzapft hatten; wenn er ihnen mal überdrüssig wird…“
McKay sah in hintergründig lächelnd an.
„Was man so alles von ihrem Volk hört, Conan…ich wundere mich, dass sie sich nicht alle gegenseitig gefressen haben.“
Ronon sah ihn mit einem undefinierbaren Seitenblick an, der den guten Kanadier ganz schön zusammen zucken ließ.
„War nicht so gemeint.“
Anna überprüfte noch mal die Anzüge und war auch ganz hibbelig, nachdem sie ihre Energie zurückbekommen hatte.
„Sitzen beide fest, Leute.“
Sie war wirklich glücklich, ihr Leben wieder zu haben, nachdem der gefangen genommene Wraith kooperierte.
Zwar musste Sam Carter ihn etwas überzeugen, aber danach machte er fast alles, was sie von ihm wollten.
Nach ihrem Weggang waren alle schon ein wenig betrübt, dass Sam Carter zurück zur Erde ging, besonders Anna.
Sie sah immer zu Carter auf, betrachtete sie als ihr großes Vorbild, am meisten natürlich, als sie ausgesaugt war.
Allert sah noch mal Rodney an.
„Und sie sind sich sicher, dass die von ihnen berechneten Punkte ausreichen, um den ganzen Kahn zu sprengen?“
McKay nickte genervt.
„Ja, zum hundertsten Mal, sie brauchen nur die Ladungen an den von mir bestimmten Stellen anbringen und können dann feiern gehen.“
Beide hoben noch mal die Daumen, bevor die innere Luke geschlossen wurde und sie sich auf ihren Spaziergang einstimmten.

Eine halbe Stunde später waren bereits sechs Ladungen angebracht, die sie alle an der linken Schubdüse befestigten.
Um von den Wraith nicht entdeckt zu werden, konnten sie immer nur, im Schutz der Tarnung, die Ladungen befestigten.
Dazu musste der Jumper mitgehen, da der Sprengstoff an mehreren Stellen angebracht werden musste, für eine Kettenreaktion.
Allert machte gerade die letzte C 4 Ladung fest.
„OK, ich hab es.“
Jack antwortete.
„Ja, ich auch, wir können wieder.“
Beide kamen zurück in den Jumper, wo ihnen von Anna und Ronon, auch gleich die schweren Anzüge, ausgezogen wurden.
Er grinste Jack dabei zufrieden an.
„Was denken sie O´Neill, werden wir auch ordentlich was zu sehen bekommen, oder ist das in einem Mal vorbei?“
Der Colonel zuckte mit den Schultern.
„Ich denke, dass es ein ordentliches Feuerwerk gibt, es sei denn, dass sich McKay mal wieder verrechnet hat.“
Rodney verdrehte nur die Augen.
„Hab ich nicht, wie oft noch?“
Allert gab ihm, nachdem er wieder komplett aus seinem Anzug raus war, einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.
„Wehe, wenn doch.“
O´Neill lachte darüber nur, als er sich an das Steuer setzte und vor den Kreuzer flog, wo er die Tarnung deaktivierte.

Bevor sie von dem Wraithkriegsschiff aufgespürt wurden, flog der Colonel noch eine kleine Schleife um das Schiff.
„Kommt ein Vogel geflogen…“
Der Wraithkreuzer aktivierte schließlich die Waffen und feuerte, aber Jack O´Neill legte ein Ausweichmanöver, nach dem anderen, hin.
Allert sah ihm über die Schulter.
„Jagen sie uns schon?“
Bevor der Colonel was sagen konnte, fiel ihm McKay ins Wort.
„Ja, sie starten ihren Sublichtantrieb.“
Jack sah rüber zu Anna, die den Fernzünder, für die C 4 Ladungen, trug und den Sprengstoff zünden durfte.
„Sie dürfen auf den Knopf drücken, Kleines.“
Sie deutete einen Knicks an, bevor sie auf den Knopf drückte und die Sprengstoffladungen am Heck der Wraith hochjagte.
Es kam zu einer gewaltigen Kettenreaktion, die sich durch das ganze Schiff zog, was dadurch bewirkt wurde, dass die Triebwerke aufgeladen waren.
McKay klatschte als erster begeistert in die Hände.
„Das war ja noch viel Besser, als ich erwartet hatte, es ist jammerschade, dass ich keinen Preis dafür bekommen werde.“
Allert sah ihn schief an.
„Ja und wer von uns hatte wieder die gesamte Arbeit zu erledigen, also bleiben sie schön auf dem Teppich.“
Sie hatten absichtlich den Jumper enttarnt, um die Wraith zur Verfolgung zu bewegen, da sie dann die Triebwerke, mit Energie, füttern mussten.

Alle Schäden am Schiff waren derart stark, dass auf jedem Deck offene Brände waren, die ins All zu sehen waren.
Da Plasmaleitungen auch ohne Sauerstoff brannten, stürzte das ganze Schiff brennend auf die Atmosphäre des Planeten zu.
Dort brach der Kreuzer endgültig auseinander, als Ronon all die Jäger, auf dem Bildschirm bemerkte und es O´Neill zeigte.
„Da sind noch einige Darts.“
McKay aber schüttelte den Kopf.
„Geht leider nicht, wir haben von Woolsey die klare Anweisung, dass wir nicht eine Drohne benutzen dürfen.“
Allert führte das weiter aus.
„Und wie ich diesen Stubenhocker kennen, zählt der unserer Rückkehr auch nach, ob auch wirklich alle da sind.“
Da kam ein Funkspruch von Major Valentin herein, der mit drei Teams am Boden war, um die Menschen zu verteidigen.
„Colonel O´Neill, wir haben gerade das Feuerwerk gesehen und wollen ihnen gratulieren, aber wir brauchen Hilfe.“
Jack antwortete schnell.
„Wir kommen, halten sie solange durch.“
Danach sah er lächelnd zu Ernst Allert.
„Das diese Russen aber auch nichts hinkriegen, ohne um Hilfe zu betteln, dass ist ja wie im kalten Krieg.“
Allert konnte darüber auch nur grinsen.
„Ja, aber beim Saufen brauchen sie keine Hilfe.“
Der Jumper ging in den Tiefflug, als sie sich auf einen Bodenkampf vorbereiteten, aber am meisten freute sich Ronon.
Zwar war er stolz darauf, wie sie den Kreuzer erledigt hatten, aber heute eigenhändig ein paar Wraith zu erledigen, erfüllte ihn vollends.


Atlantis, Richard Woolseys Labor:

Der Leiter der Atlantisexpedition war mit den Nerven fast völlig am Ende, sein Kopf lag auf dem Bürotisch.
Vor zwei Stunden hatte eine Wissenschaftlerin versehendlich ein schlafendes Programm der Stadt aktiviert.
Es handelte sich dabei um eine Künstliche Intelligenz, die seitdem jedem in der Stadt auf den Geist gefallen war.
Nachdem sie aktiviert worden war, mischte sie sich, bei jeder noch so kleinen, Endscheidung ein und war gewaltig am Nerven.
Dabei kam sie beinahe rüber, wie ein Britische Gouvernante und das noch mit der Arroganz eines Tok´Ra, kombiniert.
Woolsey stand gerade hinter einer Konsole, mit der man die Langstreckensensoren der Stadt, konfigurieren konnte, gab Anweisungen.
„Gut, stellen sie die Auflösung noch etwas feiner ein, ich würde gerne so scharfe Aufnahmen wie nur möglich erhalten.“
Da erschien wieder das Hologramm der KI.
„Sie brauchen die Sensoren nicht verstärken, da sie optimal laufen, es sei denn, sie wollen die Wraith beim Paarungsakt beobachten.“
Woolsey sah sich zu ihr um.
„Das hab ich eigentlich nicht vor, da ich mit dem Menschlichen Verhalten ganz zufrieden bin, aber was wissen sie schon davon?“
Die KI ging einige Schritte auf ihn zu, dabei flackerte die Optische Bildmatrix ein wenig, aber auch nur kurz.
„Jedenfalls mehr als sie, aber das ist nicht das Thema, ich verlange, dass sie die Sensoren auf den alten Wert einstellen.“
Der Expeditionsleiter schluckte seinen Ärger über diesen Kommentar herunter und holte tief Luft, bevor er antwortete.
„Bei allem, was Recht ist, aber warum müssen sie so dermaßen abwertend reden und uns hier andauernd beleidigen?“
Die KI sah ihn ausdruckslos an.
„Wenn sie mit der Technologie nicht zurechtkommen, da es sie von ihrem Verstand her völlig überfordert, muss ich eingreifen.“
Richard Woolsey ging einen Schritt auf sie zu.
„Bei allem, was Recht ist, aber wenn wir nicht diese Stadt wieder entdeckt hätten, würden sie immer noch deaktiviert sein.“
Die KI schaltete sich selbst ab.
„Ja und hätte meine Ruhe.“
Alle Anwesenden sahen zu ihrem Chef, der aber nur mit einem leicht zornigen Blick dastand, da noch nie so beleidigt wurde.

Eine halbe Stunde später ging Woolsey gerade wieder in sein Büro, hoffte dabei, nichts von der KI zu hören, als sie erschien.
„Ihre inkompetenten Mitarbeiter haben, am Südlichen Andockpier, ein Überdruckventil zum regulieren der Umweltkontrollen, offen gelassen.
Wenn das noch einmal vorkommt, werde ich ihnen einfach bestimmte Bereiche der Stadt, mit Hilfe einer Absperrung, entziehen.“
Woolsey lief wieder rot an.
„Ich kümmere mich darum, aber gewöhnen sie sich endlich einen anderen Ton an, dass ist ja nicht mehr zum Aushalten.“
Die KI blieb ruhig vor ihm stehen.
„Mein Ton beruht auf der letzten Programmierung, die mir vor der Abreise der Lantianer, von Janus gegeben wurde.“
Jetzt wurde Woolsey etwas neugierig.
„Warum sollte er ihnen denn noch kurz vor der Abreise eine neue Programmierung verpassen, wenn die Antiker eh gehen wollten?“
Die Antwort kam unverzüglich.
„Nachdem der Mensch Colonel Jack O´Neill, mittels einer Zeitreise im alten Atlantis eintraf, war Janus dazu bereit, euch zu helfen.
Der Hohe Rat war dagegen, aber Janus machte meine gesamten Einstellungen sensibler, damit ich euch vor Unheil bewahren kann.
Und bei der schlampigen Art, wie sie mit den Geräten dieser Stadt umgehen, war das ja auch schon weit mehr als nötig.“
Woolsey überhörte den letzten Kommentar diesmal einfach, da er sich nicht unnötig mit ihr streiten wollte, als sie fort fuhr.
„Anschließend hat Ganus Lal, Präfektin des Hohen Rates, noch eine letzte Feinabstimmung, des Programms übernommen.“
Woolsey sah sie kritisch an.
„War das alles, oder haben sie sonst noch was auf dem Herzen, ich habe nämlich noch einiges an Arbeit vor mir?“
Die KI sah ihm in die Augen.
„Ja, ich habe einen Namen und der lautet Aurelia, also verlange ich, dass mich alle hier auch so ansprechen werden.“
Danach drehte sie sich um und stolzierte, wie eine Primadonna, zur Kommandozentrale, wo sie den Leuten über die Schultern sah.
„Das ist ein empfindliches Computerterminal und kein Holzklotz, bedienen sie das gefälligst mit mehr Gefühl.“
Richard Woolsey hingegen ging nur in sein Büro, wo er einen Fluch zum Himmel sprach, da er alles ungerecht fand.
Danach besann er sich allerdings wieder und schreib einen Bericht, in der er die Arroganz der KI deutlich anprangerte.


Auf dem Planeten:

Jack landete gerade getarnt den Jumper, als Ronon auch schon aus der Heckluke sprang und den Wraith entgegen lief.
Diese Krieger rückten ohne Jägerverstärkung zwischen den Bäumen an, waren auf der Suche nach flüchtenden Menschen.
Ronon, mit seinem Blaster in der Rechten Hand, erschoss auf der Stelle zwei Krieger, welche direkt vor ihm waren.
Erst dann kam der Rest seines Teams angelaufen, wobei Jack nicht ganz glücklich über diesen Alleingang war.
„Hey Kumpel, beim nächsten Mal warten sie aber, bis wir auch da sind, denn sie sind nicht so unverwundbar, wie sie denken.“
Ronon grinste ihn an.
„Keine Panik O´Neill, zwei von denen sind kein Problem für mich, ich hab mich auch schon mit einem ganzen Dutzend angelegt.“
McKay schüttelte darüber nur den Kopf.
„Ja und wie viel haben sie Neandertaler dabei einstecken müssen, nein sagen sie es nicht, sie haben es genossen.“
Ronon lächelte ihn an.
„Das hab ich, nachdem ich alle umgebracht habe… wissen sie was McKay, wenn es schmerzt, dann wissen sie, das sie noch nicht tot sind.“
Allert schlug ihm auf die Schulter.
„Ja, aber wenn sie die Bande allein killen, dann kriegen wir noch Minderwertigkeitskomplexe und das wollen wir doch nicht.“
Ronon lachte höhnisch auf.
„Keine Bange, sind genug für alle da, aber jetzt sollten wir ruhig bleiben und den Mistkerlen einheizen, kommt schon.“
Mit erhöhtem Tempo liefen sie der Hauptkampfzone entgegen, wobei McKay mehr hechelte, als das er lief.
„Nicht so schnell, ich komm nicht hinterher…“
Anna lächelte ihn ganz süß an.
„Sagen sie das nicht zu laut, ansonsten verdonnert der Herr Oberstleutnant sie noch zu einem Lauftraining am Westpier.“
Während McKay leichenblass wurde, kamen die anderen bei den Russischen Einheiten an, die sich heftig mit den Wraith bekämpften.

Die drei Russischen Kommandoeinheiten, welche von Major Valentin geführt wurden, lagen unter schweren Wraithfeuer.
Zwei der Soldaten fielen den Wraith lebend in die Hände, an denen man sich noch an Ort und Stelle nährte, bis sie starben.
Auch die Wraith hatten gewaltige Verluste zu vermelden, da die Russen zwei Scharfschützen dabei hatten, die ihr Handwerk verstanden.
Jetzt aber kam AR 1 angelaufen, mit Ronon an der Spitze, sie fielen den Wraith direkt in die Flanke und überraschten sie.
Mit seinem Schwert schlug der Krieger von Sateda, einem Wraithoffizier, gleich den Kopf vom Körper herunter.
„O´Neill, passen sie auf, links von ihnen.“
Jack drehte sich, gerade noch rechtzeitig, zur Seite, von wo zwei Gesichtslose ankamen und in diesem Moment das Feuer eröffneten.
Jack aber war schneller, er verpasste beiden einen Kopfschuss, bevor er sich dankbar Ronon zuwandte und grinste.
„Danke Kumpel, sie haben einen bei mir gut, aber jetzt sollten wir all diese Leichengestallten in den Zirkus zurück schicken.“
Ronon aber hörte das schon nicht mehr, da er wie ein Verrückter, auf vier Wraith gleichzeitig zusprang und sie tötete.
Zwei erwischte er gleich mit seiner Energiepistole, dem dritten warf er eines von den vielen Messern in den Hals.
McKay, der das aus der Ferne beobachtete, in der linken Hand eine Pistole hielt, funkte den Krieger sofort an.
„Passen sie auf Conan, da kommt noch einer von hinten…nein ich meine das andere hinten, drehen sie ihren Arsch herum.“
Ronon zog eine fiese Grimasse wegen McKays Kommentar, war ihm aber dankbar, weil er so den Gesichtslosen zu fassen bekam.
Im Nu stand er hinter ihm und hielt ihn mit einem Würgegriff gefangen, bevor nach einigen Sekunden das Genick brach.
„Danke McKay, aber nächsten Mal ein anderer Ton.“
Rodney sah zu Jack.
„Anderer Ton, was will der nur, da helfe ich ihn schon mal…sind mal wieder alle gegen mich, das ist echt toll.“
O´Neill schüttelte aber nur belustigt den Kopf, bevor er schließlich, einem weiteren Offizier, den Schädel wegpustete.

Allert und Anna hingegen waren hinter einem größeren Stein in Deckung gegangen, von wo aus sie als Scharfschützen zuschlugen.
Während Allert sich auf die Offiziere konzentrierte, übernahm die junge Sanitäterin meistens einzelne Krieger.
Sie war zwar im Kampf nicht so gut, wie die anderen und es gingen immer wieder Kugeln ins Leere, aber sie besserte sich.
„Ja, wieder einen.“
Allert grinste, während er weiter zielte.
„Na sehen sie, es wird doch.“
Anna war ebenfalls zufrieden, während der Oberstleutnant einen weiteren Treffer verbuchen konnte.
„Glauben sie mir, nachdem ich ausgesaugt wurde, spornt es mich nur weiter an, ich glaube, dass keiner die Typen so verachtet, wie ich.“
Allert war mit der Aussage fast zufrieden.
„Na, außer Ronon.“
Das brachte auch Anna zum Grinsen, als beide sahen, wie der Angesprochene sich mitten in eine Gruppe von drei Wraith warf.
Wie ein Wilder metzelte er sie nieder, bekam dabei auch immer wieder Schläge auf den Kopf und Körper ab.
Anna fand das faszinierend.
„Sagen sie mal, kennt der Kerl denn gar keinen Schmerz, ich wäre schon nach einem Schlag KO gegangen?“
Allert zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, aber jetzt konzentrieren sie sich wieder auf ihren Job, denn wir halten hier kein Kaffeekränzchen.“
Anna sah kurz verlegen zu Boden, danach wieder durch ihr Zielfernrohr, als sie schoss, aber diesmal ging es daneben.
Dennoch war das kein Grund zum Verzweifeln, denn mit dem nächsten Schuss erledigte sie den Wraithsoldaten.


Nach etwa einer dreiviertel Stunde war der Kampf dann auch vorbei, wobei es noch einen der Russischen Soldaten erwischte.
Er war unvorsichtig gewesen und wurde vom letzten Dart, den man nicht abschießen konnte, eingesammelt.
Danach flog dieser ungehend auf das Tor zu, aber Valentin gab einem Team den Befehl, den Dart unbedingt zu zerstören.
Um zu Verhindern, dass der Soldat unter Folter dazu gebracht werden konnte, Dinge über die Stadt zu verraten, wurde der Dart zerstört.
Danach kehrte Ruhe ein, auch weil bis auf eine kleine Gruppe von drei Wraith, die geflohen waren, alle anderen tot waren.
Ronon und Allert verfolgten sie mit den Russen, während die anderen den Bewohnern halfen, die auch einzustecken hatten.
Anna war über einen stark blutenden Mann gebeugt.
„Rodney, geben sie mir Verbandsmaterial, dieser Mann blutet aus zwei tiefen Schnittwunden und hat ein gebrochenes Bein.“
McKay aber lehnte an einem Felsen, da er tief einatmen und verschnaufen musste, nachdem er all die Toten sah.
„Geben sie mir einen Augenblick.“
Anna rollte nur mit den Augen, während sie selbst den Verbandskasten holte und die Mulden entnahm, welche sie brauchte.
„Geht es wieder?“
McKay nickte kurz.
„Ja, mir wird nur bei diesem Gestank schlecht, ich kann den Geruch von Toten nicht so gut ertragen wie sie.“
Anna lächelte ihn zärtlich an, während sie dem Mann den Arm verband, dabei noch seinen Kopf untersuchte.
„Um sie zu beruhigen, ich kann mich auch nicht daran gewöhnen, aber wenn es notwendig ist, denke ich an was anderes.“
McKay wank aber nur ab, da es inzwischen wieder ging.
„Hab ich schon versucht, aber das funktioniert bei mir nicht, vielleicht weil ich weiß, dass die Toten immer noch da sind.“
Anna nickte ihm zu, während Jack O´Neill im Jumper war, um weitere Wraith zu suchen, die sich verstecken wollten.


Atlantis Woolseys Labor:

Nachdem Aurelia in den letzten Stunden, dem Personal des Kontrollraums, gewaltig auf die Nerven ging, war jetzt Ruhe.
Seit kurzem hatte sie sich zurückgezogen, weswegen der Expeditionsleiter nun endlich mal am Verschnaufen war.
Doch die trügerische Ruhe wurde gestört, als Dr. Brightman, eine Amerikanische Chemikerin, zu ihm kam.
„Mr. Woolsey, diese KI hat mich gerade aus dem Labor, in dem ich arbeite, geworfen und es danach versiegelt.“
Richard stand auf, schüttelte den Kopf.
„Hat sie gesagt, warum?“
Dr. Brightman wank ungläubig mit den Armen.
„Sie sagte mir, dass sie mich von den Forschungen ausschließt, weil ich ein Protokoll nicht so beachtet habe, wie sie wollte.“
Woolsey sah zur Decke.
„KI Programm aktivieren.“
Aurelia erschien, sie sah den Kommandanten der Atlantisexpedition wie immer ausdruckslos an, bevor sie sprach.
„Nennen sie den Grund ihrer Anfrage.“
Woolsey unterdrückte den Wunsch, sie zu erwürgen und ging stattdessen ein paar Schritte auf sie zu, bevor er sprach.
„Können sie mir sagen, warum sie Dr. Brightman grundlos aus ihrem Labor geworfen haben, oder wollen sie uns nur ärgern?“
Aurelia blickte beiden in die Augen.
„Ihre Wissenschaftlerin, oder zumindest das, wofür sie sich hält, hat ein Umweltprotokoll für sterile Bereiche missachtet.“
Brightman war außer sich vor Wut.
„Ich bin eine qualifizierte Chemikerin, während sie einfach nur ein Computerprogramm sind, bei dem die Programmierung misslang.“
Die KI ließ sich nicht beeindrucken.
„Ich wurde programmiert, diese Stadt zu überwachen und ich werde davon nicht abkehren, da jetzt normale Menschen hier sind.“
Brightman platzte fast der Kragen.
„Aber ich hatte doch nur kurz ein Fenster geöffnet, weil es mir in diesem Labor, viel zu heiß gewesen ist…“
Woolsey unterbrach sie nun.
„Bleiben sie ruhig Doktor, dass bringt hier nichts, auch wenn ich ihnen recht gebe, da wir dort nur eine Überprüfung durchgeführt haben.“
Die KI ließ sich davon aber nicht beeindrucken.
„Das ist irrelevant, da ich die Stadt verwalten werde, wie schon zu Zeiten der Lantianer, also sparen sie sich ihre Ausflüchte.
Und was ihr Fenster betrifft, dadurch gelangen Fremdteile aus der Luft, an hochempfindliche Geräte und Stoffe.“
Woolsey versuchte es noch mal im Guten.
„Hören sie, ich weiß, dass wir hier noch nicht verstehen, aber sie könnten ja vielleicht einfach nur ein paar Tipps geben.“
Das wurde von Aurelia aber gleich verworfen.
„Wenn sie nicht mit der Stadt umgehen können, dann sollten sie wieder gehen, aber ich werde meine Aufgaben erfüllen.“
Danach sah sie beide noch mal an.
„Aurelia Programm deaktivieren.“
Nachdem sie wieder verschwunden war, schüttelte Alexandra Brightman nur den Kopf, dabei sah sie nach unten.
„Man, die ist ja fast so arrogant wie das MHN Programm aus Star Trek Voyager, zumindest in den ersten Folgen.“
Woolsey sah sie fragend an.
„Was meinen sie?“
Aber Dr. Brightman hörte ihn schon nicht mehr, weil sie wutschnaubend gegangen war, da sie einen Drink brauchte.
Woolsey hingen setzte sich hinter seinen Schreibtisch und fertigte einen weiteren Bericht über den Vorfall an.


Auf dem Planeten:

Ronon Dex und Oberstleutnant Allert war es mit den Russischen Soldaten von Major Valentin gelungen, die letzten Wraith zu erlegen.
Nachdem die in die Wälder geflüchtet waren, konnte Ronon sie ganz leicht an den Fußspuren aufspüren und umstellen.
Letztlich wurde es nur eine sehr kurze Jagd, weil die Wraith schlimmer verwundet waren, als am Anfang noch angenommen.
Sie hatten mit ihnen schließlich kurzen Prozess gemacht und ohne Gefangene zu machen, alle von ihnen erschossen.
Zurück bei den anderen Soldaten ging Major Valentin in die Mitte der Soldaten und hielt eine kurze Ansprache.
„Man kann ja sagen, was man will, aber ich habe noch nie einen so guten Kämpfer wie Ronon Dex erleben dürfen.“
Die ganzen Soldaten grölten und jubelten allesamt mehr als laut, als der Russische Major, mit Handzeichen, um Ruhe bat.
„Aber ich will auch all die anderen tapferen Soldaten nicht vergessen und deshalb gibt es, bei der Rückkehr nach Atlantis, Wodka für alle.“
Jetzt war der Jubel schon beinahe grenzenlos, während sich Ronon mal kurz von der Gruppe verabschiedete, da er allein sein wollte.
„O´Neill, bin gleich wieder da.“
Er ging zu einem kleinen Wäldchen, als er Bewegungen in den Büschen ausmachte, die von zwei Männern stammten.
„Hey, wer versteckt sich da?“
Als die beiden den Krieger von Sateda hörten, nahmen sie die Hände in die Füße und rannten, was das Zeug hielt.
Ronon hingegen zögerte nicht, traf beide mit seiner Pistole, die er auf Betäuben gestellt hatte, worauf die Männer zusammen brachen.
Dies lockte natürlich auch einige Erdensoldaten an, die beide Energieendladungen akustisch mitbekommen hatten.
O´Neill schlug ihm auf die Schulter.
„Was sollte denn das, warum erschießen sie einfach zwei Zivilisten, wir sind hier, um diesen Menschen zu helfen?“
Ronon zuckte mit den Schultern.
„Die sind nicht tot, außerdem kommen die nicht von dieser Welt, sehen sie sich doch nur die Sachen von denen an.“
Jack beugte sich zu ihnen runter und erkannte die Unterschiede, da diese Menschen allesamt in Leder gekleidet waren.
Die Dorfbewohner trugen nur einfache Leinengewänder und besaßen auch keine Revolver, so wie diese Personen.
Jack blickte wieder hoch.
„Was denken sie?“
Ronon stellte seine Pistole auf töten, da er einen finsteren Verdacht hatte, dementsprechend auch gelaunt war.
„Wraithanbeter, wir sollten das schnell erledigen.“
Da ging allerdings Allert dazwischen, da er nicht sicher war, das diese Menschen wirklich die Wraith verehrten.
„Ruhig bleiben, wir warten ab, bis sie wieder erwacht sind und dann sehen wir weiter, sie sind eventuell nur Händler.“
Ronon und Jack nickten, stecken beide die Waffen wieder weg, bevor sie warteten, dass diese Menschen erwachten.


Atlantis, Kontrollraum:

Richard Woolsey stand, mit einem hochroten Kopf, direkt vor dem Anwahlcomputer, als ihm der nächste Bericht, über die KI, gegeben wurde.
Diesmal kam er von First Sergeant Freyt, der als Sicherheitschef für die Stadt verantwortlich war, aber heute verzweifelte.
„Sir, dieses verdammte Programm hat zwei Korridore abgeriegelt, bis wir die leeren Kisten aus einem Nebengang weggeschafft haben.“
Woolsey blickte zornig zur Decke.
„Aurelia.“
Sie erschien auch umgehend, sah inzwischen selbst schon gelangweilt aus, da sie es leid war, immer eingreifen zu müssen.
„Sie brauchen sich gar nicht zu beschweren, ich werde keine Unordnung dulden… räumen sie ihren Müll gefälligst zur Seite.“
Freyt blickte sie giftig an.
„Wo wir unsere Sachen ablagern, geht sie einen feuchten Dreck an, geben sie uns endlich die volle Kontrolle zurück.“
Die KI aber schüttelte nur den Kopf.
„Wann ich ihnen die Kontrolle überlasse, ich allein meine Angelegenheit, also sparen sie sich ihre Drohungen.“
Danach verschwand sie einfach und ließ beide Männer zurück, die nur völlig resignierend mit dem Kopf schüttelten.

Im Atrium zersprangen zwei Lampen an der Wand, als einige Amerikanische Fallschirmjäger intensiv Nachkampf trainierten.
Einer der Männer warf dabei einen Kampfstab, auf seinen Gegenüber, der sich noch ducken konnte, so dass die Lampen zersprangen.
Auf der Stelle erschien die KI.
„Dies ist das Atrium und keine Arena, mäßigen sie sich gefälligst, bei all ihren anarchischen Turnübungen…“
Ein Private kam, auffordernd, nach vorn.
„Sonst was?“
Aurelia blinzelte ihn monoton an.
„Ich bin durchaus in der Lage, ihnen das Leben hier unangenehm wie nur möglich zu machen, wenn sie weiter so hausen.
Würde es ihnen beispielsweise gefallen, wenn ich das Frischwasser für die Duschen abstelle, nachdem sie hier trainierten?“
Daraufhin sahen alle Soldaten das Hologramm voller Wut an, einige hielten es aber auch für einen schlechten Scherz.
„Das wagen sie nicht.“
Aurelia sah zu dem Soldaten, der das entgegnete.
„Das wäre nicht nötig, wenn sie endlich begreifen, dass in dieser Stadt Ordnung und Disziplin an höchste Stelle zu setzen sind.“
Danach verschwand sie wieder im Speicher des Computers, bevor es Minuten später zu einem weiteren Vorfall kam.


Im Krankenrevier war Dr. Heinrich dabei, einem Deutschen Soldaten, den Arm zu verbinden, als Aurelia erschien.
„Ich will ja schon gar nichts zu ihren primitiven Behandlungsmethoden sagen, die sind allein ihre Sache, aber es reicht langsam.“
Die Ärztin sah sie fassungslos an.
„Was passt ihnen denn jetzt schon wieder nicht, habe ich etwa die Damenbinden nicht in den richtigen Abfalleimer geworfen?“
Aurelia ging zwei Schritte umher.
„Sie haben einfach mal diesen Patienten versorgt, ohne nach dem letzten Kranken, die ganze Station, zu desinfizieren.
Laut Protokoll für die Medizinische Versorgung, muss nach jeder Behandlung eine komplette Desinfektion, in der Krankenstation, erfolgen.“
Heinrich sah sie etwas ungläubig an.
„Ist das nicht ziemlich kleinlich, wenn ich hier nur gebrochene Knochen, oder gelegentliche Schnittwunden behandle?“
Die KI sah das nicht so.
„Selbst dabei können Erreger freigesetzt werden, also haben sie und die Station, sich komplett zu desinfizieren.“
Danach verschwand sie einfach, während die Ärztin zurück blieb und sich wieder dem Mann, auf der Liege, zuwandte.
Unterdessen arbeiteten, auf Geheiß von Woolsey, alle Wissenschaftler daran, diese Plage zu deaktivieren und am besten noch gestern.


Auf dem Planeten:

Die beiden Männer wachten gerade auf, als sie ziemlich merkwürdig anfingen, zu zucken und das am ganzen Körper.
Jack kam das recht merkwürdig vor, da es bei den beiden Männern zur beinahe gleichen Zeit einsetzte und anhielt.
Er sah zu Anna.
„Hein, nehmen sie von beiden eine Blutprobe, die sehen mir verdächtig aus, als ob sie gerade einen Entzug machen würden.“
Anna nickte und nahm aus ihrem Rücksack zwei Einwegspritzen, bevor sie sich an Allert und Ronon wandte.
„Jungs, ich brächte eure Hilfe, sie müssen ruhig liegen bleiben, sonst brechen noch die Nadeln der Spritzen ab.“
Beide hielten die Unbekannten an den Beinen und Schultern fest, so dass die Sanitäterin ihnen das Blut entnehmen konnte.
Plötzlich stabilisierte sich der Zustand der beiden wieder, auch schienen die beiden auf einmal ansprechbar zu sein.
Allert beugte sich zu ihnen runter.
„Wir wissen, ihr kommt nicht von hier, also wer seit ihr und was macht ihr auf einer Welt, die von den Wraith angegriffen wird?“
Beide schwiegen aus Angst, weswegen Ronon ihnen ganz düster in die Augen sah, sich dann runter beugte.
„Seit ihr Wraithanbeter?“
Der ältere Mann konnte nicht mehr, er gestand schließlich, was sie waren, auch wenn er jede Minute seinen Tod erwartete.
„Wir sind Sklaven der Wraith, sie zwingen uns dazu, ihnen zu dienen, wenn wir uns weigern, würden sie uns foltern.“
Ronon schnaubte aufgebracht aus.
„Ich würde eher sterben, als ihnen zu dienen.“
Jetzt sprach der andere Mann.
„Würden wir ja, aber die Wraith lassen uns nicht sterben, sie erhalten unser Leben, immer und immer wieder von neuem.“
Alle blickten sich ernst in die Augen, als O´Neill ganz knapp Anna zunickte, da sie hier sicher einfühlsamer sein konnte.
Sie beugte sich zu dem einen Mann runter, gab ihm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche, da sie ihm die Angst nehmen wollte.
„Bitte, sag uns, was sie euch angetan haben.“
Die beiden Fremden sahen sich in die Augen, woraufhin der ältere nickte, sodass der jüngere mit der Geschichte begann.

Inzwischen waren alle Erdsoldaten zusammen gekommen, da es sie sehr interessierte, was die Wraith mit Menschlichen Dienern machten.
Der Mann begann zu erzählen.
„Wir stammen von verschiedenen Welten, aber uns teilt dasselbe Schicksal, beide wurden wir während eines Ausdünnens gefangen genommen.“
Jetzt sprach der andere weiter.
„Ich bin schon länger ein Wraithdiener, aber wir wurden beide der Königin des Basisschiffes vorgeführt.
Sie stellte uns vor die Wahl, ihnen zu dienen, indem wir die Menschlichen Welten ausspähen und dann Meldungen machten.
Ich weigerte mich, aber sie sagte nur, dass wir keine Wahl hätten und dann begannen sie, uns entsetzlich zu foltern.“
Ronon sah ihnen direkt in die Augen.
„Wie haben die euch gefoltert?“
Der ältere sprach weiter.
„Sie haben unser Leben ausgesagt und dann wieder zurückgegeben… dass immer wieder von neuem, bis wir einbrachen.
Dabei saugen sie dich bis kurz vor den Punkt deines Todes aus und lassen einen über Stunden in dem Zustand, danach bekommst du dein Leben zurück.
Ich habe drei Tage durchgehalten, bis ich eingebrochen bin, da es einfach zu entsetzlich war und mein Schicksal akzeptiert.“
Der andere sprach weiter.
„Ich hielt sogar fünf Tage durch, aber mit der Zeit brechen sie jeden und zum Schluss haben sie uns noch ein Enzym verabreicht.
Das ist eine Substanz, die einen Menschen absolut süchtig macht und zum Tode führt, wenn man sie nicht mehr nimmt.“
Jetzt meldete sich McKay.
„Und lassen sie mich raten, außer den Wraith besitzt niemand dieses Enzym, also müssen sie immer wieder zurückkommen?“
Beide bestätigten durch ein Nicken, dass der Physiker Recht hatte und senkten ihre Köpfe, da sie den Tod erwarteten.
Jack hingen ging mit seinem Team etwas abseits, da er mit ihren beraten wollte, was mit den Leuten gemacht werden konnte.

Jack versammelte seine Truppe im Kreis um sich, da er von jedem einzeln die Meinung dazu hören wollte.
McKay wollte sie mitnehmen, da er der Meinung war, dass diese Leute das eine oder andere bei den Wraith aufgeschnappt haben.
„Also, ich bin dafür, dass wir den Typen helfen, sie könnten ja immerhin ein paar nette Dinge über die Wraith ausplaudern.
Die waren lange auf Basisschiffen, ich glaube nicht, dass die die Technik kapieren, aber sie könnten sicher was wissen.“
Anna stimmte sofort zu.
„Ich bin dafür, denn falls mal einer von uns eingefangen wird und das gleiche erleiden muss, wissen wir, was zu tun ist.
Aus Medizinischer Sicht kann ich nur empfehlen, sie mitzunehmen, außerdem sind sie uns sicher dankbar dafür.“
Allert hatte bedenken.
„Ich weiß nicht so recht, könnte auch eine geschickte Falle sein, um Spione einzuschleusen, nachdem alles andere versagte.“
Dem stimmte auch Ronon zu.
„Sehe ich ähnlich, wir sollten die von ihren Qualen erlösen und zwar gleich, ich würde das in deren Fall auch vorziehen.“
Colonel Jack O´Neill ging noch ein paar Schritte im Kreis, bevor er sich schließlich zu diesem Thema äußerte.
„Wir werden mal sehen, dass mit den Kerlen los ist, aber wenn auch nur einer von denen was tut, was mir missfällt, kriegt er einen Tritt in den Hintern.“
Die anderen stimmten zu, sogar Ronon war ein vernehmliches Brummen zu entnehmen, bevor sie aufbrachen.


Atlantis, Torraum:

Das Team kam gerade mit den beiden Wraithdienern zurück, um sie zu Untersuchungen auf die Krankenstation zu bringen.
Mitten im Torraum stand Richard Woolsey und stritt mit dem Hologramm von Aurelia und das ziemlich laut.
„Ich habe endgültig die Nase voll, entweder Helfen sie uns, oder lassen sie die Mitglieder der Expedition in Ruhe.“
Die KI war erneut unbeeindruckt.
„Ich soll ihnen helfen, diese Stadt noch mehr zu verkommen zu lassen und alle Vorschriften missachten?
Woolsey schlug einmal durch ihre Bildmatrix hindurch, was aber nicht den geringsten Effekt zu haben schien.
„Ich halt das nicht mehr aus.“
Aurelia sah die Neuankömmlinge an, welche sie mit einem undefinierbaren Blick auch gleich ins Visier nahm.
O´Neill kam einen Schritt vor.
„Was ist denn das?“
Woolsey sah entnervt auf.
„Das ist ein Hologramm, welches eine Künstliche Intelligenz anzeigt, die uns im Würgegriff genommen hat.
Die KI raubt den Leuten hier noch den letzten Nerv und mischt sich komplett in die Führung der Stadt ein.“
McKay lachte höhnisch auf.
„Wenn ich nur mal ein paar Stunden nicht hier bin, fällt gleich der ganze Laden auseinander, muss ich denn alles allein machen?“
Feixend ging er zu einer Kontrollkonsole uns gab einige Befehle in einen der Laptops ein, um Aurelia zu deaktivieren.
„Der Plagegeist müsste gleich weg sein und dann können sie mir wieder mal gratulieren und den Rest des Tages freigeben.“
Woolsey widersprach ihm.
„Das haben wir schon erfolglos versucht, aber die KI hat sich jedes Mal erfolgreich gegen all unsere Versuche gewehrt.“
Darüber konnte der Kanadier aber nur lächeln.
„Ja, aber nun bin ich da, also lehnen sie sich zurück und lassen ein Genie, in Ruhe, die Arbeit verrichten.“
Aber gerade als Rodney den letzten Befehl geben wollte, verpasste die KI ihm einen leichten Stromschlag, in die Finger.
„Au, dass soll wohl ein schlechter Scherz sein.“
Aurelia sah ihn verspottend an.
„Die klügsten Wissenschaftler aus Atlantis haben mich programmiert und sie glauben, mich in einer Minute zu deaktivieren?“
McKay sah sie finster an und es war klar, dass sich dort gerade eine Feindschaft fürs Leben gebildet hatte.
„Ich werde dich abschalten, glaub mir, Schätzchen.“
Im selben Moment sahen sich Allert und Ronon an, da beide diese ganze Aktion sehr lustig fanden.
„Das wird echt ein Schlammcatchen der ganz besonderen Art und ich will es auf keinen Fall verpassen.“
Ronon sah ihn fragend an, während man die beiden Männer in die Krankenstation führte, wo Doktor Heinrich schon wartete.
„Was ist Schlammcatchen?“
Allert und auch O´Neill grinsten nur ganz fies, als McKay den nächsten Stromschlag in seine Finger bekam und im Kreis hüpfte.
Kapitel 16 by Atlan
1.16 Vergangenes und Kommendes
von Colonel Maybourne





Rodney befand sich im tiefsten Schacht von Atlantis, in einem sehr dunklen Untergeschoss der Stadt. Er war mit einer Gruppe von Wissenschaftlern, hauptsächlich IT-Fachleute, unterwegs, um endlich die KI Aurelia zu deaktivieren.
Diese war zwar erst seit drei Tagen aktiv, hatte aber schon allen den letzten Nerv geraubt. Sie hatte zwar niemanden in Gefahr gebracht, nervte jedoch, wie sonst nichts.
Besonders für Rodney, war das Fass jetzt bis zum Anschlag gefüllt. Die KI schien ihn, aus welchen Gründen auch immer, für besonders gefährdend für die Stadt zu halten und mäkelte nun schon die letzten Tage an ihm herum. Immer wieder piesackte sie ihn, indem sie ihm zum Beispiel kleine Stromschläge verpasste, wenn er handgreiflich oder frech wurde. Oder ihn für mehrere Stunden in einen Raum einsperrte, mal das Duschwasser mittendrin eiskalt stellte. Die Anderen auf der Basis hatten sich erst darüber amüsiert. Doch dann hatten alle nur noch Mitleid für ihn übrig, denn niemand hatte so eine Behandlung verdient. Selbst Ernst und Ronon, die Rodney sonst gerne aufzogen, fanden, dass die KI es übertrieb. Auch sie hatten schon Ärger mit ihr gehabt, als sie beim Training mehrere Fensterscheiben zerbrochen hatten.

Rodney und die Wissenschaftler waren nun schon seit einer knappen Stunde unterwegs. „Wie weit ist es noch bis zum zentralen Kern?“, fragte Rodney eine Wissenschaftlerin aus Deutschland. Diese hatte einen Stadtplan auf ihrem Tablet-PC aufgerufen und antwortete: „In knapp 100 Metern sollten wir da sein.“
„Sehr gut.“, meinte Rodney übellaunig. „Dann wird diese snobistische, hochnäsige KI endlich abgeschaltet. Das wird sie lehren, mich in meinem Zimmer einzusperren und mich vom Frühstück abzuhalten...“
„Warum das denn?“, fragte ein anderer Wissenschaftler verblüfft.
„Diese schlechte Entschuldigung für einen echten Menschen denkt, dass ich ihr schaden wollte.“, antwortete Rodney. „Stellen sie sich das mal vor! Ausgerechnet ich!Rodney McKay, Nobelpreisträger auf dem Bereich der Astrophysik!“
„Den Preis hat man doch ihnen und Dr. Zelenka zu gleichen Teilen verliehen.“, warf der Wissenschaftler ein.
„Das tut nichts zur Sache!“, meinte Rodney, bis er von der deutschen Wissenschaftlerin unterbrochen wurde: „So, hier ist es.“ Sie standen nun vor einer großen Tür, die den Eingang zum zentralen Kern der Stadt bewahrte. In dem unter anderen der Hauptcomputerkern und die KI Datenbank untergebracht waren. Rodney fuhr mit seiner Hand über den Sensor, der die Tür öffnen sollte, doch es tat sich nichts. Er rollte mit den Augen. „Toll, auch das noch. Dieses Höllenweib muss mich wirklich hassen...“


Etwa 43 Lichtjahre von Atlantis entfernt:

Die Hoover sprang aus dem Hyperraum, um ein letztes Mal die Hyperantriebsaggregate abzukühlen. Atlantis war nun greifbar nahe und nur noch einen Katzensprung entfernt. „Status!“, befahl Colonel Caldwell. Captain Kleinman erstatte sofort Bericht: „Sir, wir sind mitten in einem Trümmerhaufen gelandet. Nur Gestein, Eis, Staub und verschiedene Metalle.“
John, der gerade am Fenster stand, sah es zuerst. „Das da draußen sind Wracks.“
Caldwell stand jetzt selber von seinem Kommandantenstuhl auf und sah nach draußen. John hatte Recht gehabt. Die Hoover befand sich in einer Art interstellaren Müllplatz, gewaltiger Ausmaße. „Kleinman?“, fragte Caldwell, als er durchs Fenster sah. Der Captain tippte einige Befehl auf seiner Konsole ein. „Ja, Sir. Eindeutig Schiffswracks, aber was für Mengen. Die Sensoren melden mehr als 200 Wraith- und 40 Antikerschiffswracks, unterschiedlicher Größen.“
„Das muss vor 10.000 Jahren die große Entscheidungsschlacht gewesen sein, die die Antiker verloren.“, spekulierte John.
„Wahrscheinlich.“, meinte Caldwell nachdenklich und wand sich an Kleinman: „Captain, scannen sie nach irgendetwas wertvollen, was noch intakt ist. Jumper, Drohnen und so. Wir können alles gebrauchen, was wir kriegen können.“
„Jawohl, Sir.“, bestätigte Kleinman. John deutete, während Kleinman das Trümmerfeld scannte, auf ein Antikerschiff, das ganz in der Nähe trieb. Es war sicher an die zwei Kilometer lang, hatte eine dreieckige Antriebssektion. Das Schiff war noch recht gut in Schuss, im Gegensatz zu den anderen Wracks. An mehreren Stellen fehlten Teile der Hülle und das Heck war zerschossen, an vielen Stellen gab es Asteroideneinschusslöcher. „Das könnten wir uns mal ansehen.“, schlug John vor.
„Colonel Sheppard hat Recht.“, bestätigte Kleinman. „Das Schiff ist noch gut erhalten, nur einige Teile liegen zum All hin offen und die Antriebssektion ist zerstört. Außerdem hab ich hier noch ein Schiff auf den Sensoren. Etwas schwerer beschädigt, aber strukturell intakt. Die anderen Schiffe, auch die Wraithschiffe, sind zu stark beschädigt und brechen beim ansehen fast auseinander.“

„Alles klar.“, meinte Caldwell. „Sheppard, Kleinman, sie nehmen sich je eine Gruppe und untersuchen je ein Wrack. Wenn ich eine Klarmeldung von ihnen kriege, schicke ich mehr Leute und wir holen uns alles wertvolle. Sie und ihre Leute, Sheppard, suchen nach Informationen, Kleinman sie suchen nach wertvollen Gütern.“
„Jawohl, Sir.“, bestätigte John und verließ zusammen mit Dave Kleinman die Brücke.


Auf Atlantis:

Rodney bemühte sich immer noch die Tür zu öffnen und schimpfte die ganze Zeit über die KI Aurelia. „So eine impertinente Person... Was glaubt die nur, mit wem sie es zu tun hat...“ Rodney schloss seinen Laptop an einer Schnittstelle an die Türkontrolle an, eine Passwortabfrage tauchte auf. „Was soll...“, sagte er sich und sah sich um. Die anderen Wissenschaftler zuckten mit den Schultern. „Na, dann überbrück ich das hier und...“ Rodney gab entsprechende Befehle ein. Da ertönte ein lauter Fehler-Signalton und um die Tür baute sich nun auch noch ein blauschimmerndes Kraftfeld auf. Eine Stimme ertönte und verkündete: „Sie haben hier keine Zutrittserlaubnis, dieser Bereich ist allein den Mitgliedern des hohen Rates vorbehalten. Entfernen sie sich sofort.“

„Das wär dir nur recht, du Miststück...“, murmelte Rodney und winkte zwei IT-Experten zu sich. „Jetzt werden wir der mal zeigen, dass wir nicht minderwertig sind. Sie kümmern sich um die Tür, ich mach mich an das Kraftfeld.“ Er öffnete das Panel der Türsteuerung und machte sich nun an den Steuerungskristallen zugange. Rodney funkte schnell noch den Kontrollraum an: „Kontrollraum, McKay hier, schicken sie den Rest von AR-1 hier runter!“


Im Trümmerfeld:

John und Kleinman waren mit je einer Walküre und einem Sicherungsteam zu einem der Schiffwracks geflogen, während zwei F-301 Rotten der Hoover um das Trümmerfeld patrouillierten. John war wie üblich mit Teyla und Gunny Wrights Marines, sowie einem IT-Fachmann unterwegs. Kleinman hatte sich einen Trupp Marines und einen IT-Fachmann geschnappt.

Mit Wraithstunnern bewaffnet, es gab keine Atmosphäre in dem Schiff, wodurch die meisten Erdwaffen unwirksam waren, schlichen John und sein Team durch das Schiff.
Sie trugen leichte, eng anliegenden Raumanzüge, wie sie für die Raumjagdpiloten entwickelt worden waren, wodurch sie auch große Bewegungsfreiheit hatten. Das Schiff, auf dem sich HT-1, Johns Team, befand war innerlich in wesentlich schlechterem Zustand, als von Außen. An mehreren Stellen waren die Gänge versperrt und an manchen Stellen gar komplett weggerissen.

Es dauerte 10 Minuten, bis sie eine noch recht intakte Computerkonsole gefunden hatten, die sich mitten in einem Raum befand, der wohl als Hilfskontrollraum gedient hatte. Der IT-Fachmann, Dr. Keyes, schloss gleich seinen Laptop mit einem Interface an. „Merkwürdig.“, sagte er.
„Was?“, fragte John sofort.
„Der Schiffscomputer hat noch Energie. Nach über 10 Jahrtausenden sollten die Reaktoren des Schiffes erschöpft sein.“, erklärte Dr. Keyes.
„Kann nur gut für uns sein.“, meinte John nur. „Versuchen sie in die Datenbank des Schiffes reinzukommen und überspielen sie, so viel wie möglich, zur Hoover.“
„Bin schon dabei, Colonel.“, antwortete Dr. Keyes. „Aber der Computer ist gut gesichert.“
„Bleiben sie am Ball, Doc.“, meinte John und sah sich, ebenso wie die Anderen, ein wenig in dem Raum um.

Auf der Hoover kam derweil ein Funkspruch von Captain Kleinman herein.
„Colonel, wir haben hier ein Drohnenlager gefunden. Allerdings sind nicht mehr viele hier, vielleicht zwei oder drei Dutzend.“
„Verstanden“, bestätigte Caldwell. „Schaffen sie sie mit der Walküre rüber, wir nehmen sie mit. Atlantis werden sie nutzen.“
„Wird erledigt, Sir. Danach sehen wir uns weiter um.“, sagte Kleinman und beendete die Verbindung.

Auf dem anderen Schiff hatte John inzwischen die Konsolen, dank seines Antikergens, initialisiert. Auch hatte man so viele Bereiche, wie möglich, mit Luft gefüllt, um mögliche Audiomitteilungen hören zu können. Dr. Keyes sah auf. „Ich hab da was, die letzte Mitteilung, die rausging. Die war weniger gut verschlüsselt.“
„Abspielen.“, befahl John und öffnete seinen Helm einen Spalt breit. Auf einer kleinen runden Fläche in einer Ecke des Raumes erschien das holographische Abbild eines männlichen Gesichtes Anfang 60, Sorgenfalten und ergrautem, militärisch kurzgeschnittenen, Haar. „Hier ist Admiral Kalion vom Flottenflaggschiff Lemuria, ich rufe Atlantis! Wir haben den Kampf verloren, die Wraith sind auf Vormarsch nach Lanthea. Schlage vor den Schild sofort zu aktivieren und die Stadt zu versenken, wie der Notfallplan es vorschreibt.“, begann das Abbild des Schiffskommandanten.
Nachdem er diese wichtigen Worte losgeworden war, wechselte sein Gesichtsausdruck in reinen Stolz: „Wir konnten die Wraith nicht aufhalten, aber wir haben ihnen gewaltige Verluste zugefügt. An dieser Stelle muss ich Captain Tartz lobend erwähnen, die ihren Kreuzer vor der Zerstörung noch in ein Hive gelenkt hat und dieses mit in den Tod gerissen hat. Unsere Lebenserhaltungssysteme versagen, wir steigen in die Rettungskapseln und werden auf ein Rettungsschiff warten. Wenn ihr aus irgendwelchen Gründen keine schicken könnt... Haltet unsere Namen in Ehren. Admiral Kalion Ende.“

Die letzten Worte sprach der Admiral fast schon mit Wehmut aus. An dem Punkt endete die Aufzeichnung und Teyla sah zu John. „Dieser Admiral tut mir sehr Leid, auch wenn er schon vor tausenden Jahren gestorben ist.“
John nickte. „Mir auch, Teyla. Das schien ein guter Mann gewesen zu sein, ein großer Anführer.“
„Er war voller Stolz, auch wenn es eine totale Niederlage für seine Flotte war.“, sagte Teyla. „Das habe ich in seinen Augen gesehen.“

Das Gespräch wurde von Caldwell unterbrochen, der sich über Funk meldete:
„Sheppard, fliegen sie sofort zu Kleinmans Schiff hinüber.“
„Irgendetwas passiert?“, fragte John besorgt, da er sich mit Kleinman inzwischen angefreundet hatte.
„Nein, nein, nichts.“, meinte Caldwell. „Kleinmans Team hat in einem Hangarabschnitt ganze 17 intakte Jumper gefunden. Ich hab schon die Piloten, bei denen die Gentherapie angeschlagen hat, sich bereitmachen lassen. Nehmen sie die Walküre, holen sie die Piloten ab, und fliegen sie dann die Jumper zur Hoover herüber.“
„Verstanden Sir, allerdings...“, begann John: „Allerdings hab ich keine Ahnung, wo wir 17 Jumper unterbringen können. Unser Quantum ist mit 10 301ern, zwei Jumpern und zwei Walküren schon mehr als erreicht.“
„Wir haben doch herausgefunden, dass der Jumper an jeglicher Schiffshülle andocken kann.“, erinnerte sein Vorgesetzter ihn. „Wird zwar nicht schön aussehen, wenn alle Jumper an der Außenhülle pappen, aber wir sind ja bald in Atlantis.“
„Verstanden, Sir, ich mach mich dann auf den Weg.“, antwortete John. Er beendete die Verbindung, nickte den anderen noch einmal zum Abschied zu und stapfte dann aus der Zentrale, ließ die Anderen alleine.


In Atlantis:

Endlich war es Rodney gelungen die Tür zur versiegelten Kammer zu öffnen.
Als die Tür sich öffnete, gelang es den anderen Wissenschaftlern auch endlich, dass Kraftfeld zu deaktivieren. „Okay Leute, dann wollen wir mal.“, sagte Rodney, dessen Ego sich jetzt wieder auf normalem Level befand, und ging als erster in die Kammer hinein. Diese war in rotem Licht gedämpft und machte es schwer auch nur irgendetwas zu sehen.

Inzwischen war auch endlich der Rest von AR-1 eingetroffen, wegen eventueller Bedrohungen für die Stadt. Woolsey hatte eine Funkverbindung zu dem kleinen Trupp aufgebaut: „Colonel, haben sie schon etwas gefunden?“ Jack O‘Neill, gerade erst in den Raum getreten, antwortete flapsig: „Ja Chief, ne Würstchenbude und nen Autokino.“
„Melden sie sich, wenn sie etwas finden.“, befahl Woolsey und ignorierte Jacks Antwort.

Der Trupp ging, mit ihren eingeschalteten Taschenlampen, weiter in den Raum hinein. Überall standen Computer, die mit Laken zugedeckt waren. „Das war wohl mal nen Labor.“, meinte Anna und leuchte lustlos in die verschiedenen Ecken. Da erschien plötzlich ein Hologramm vor dem Trupp. Ronon hob instinktiv die Waffe, doch Rodney drückte den Lauf nach unten. „Hey, Conan, das ist nur nen Hologramm!“
Das Hologramm, welches das Abbild von Ganus Lal war, begann zu sprechen:
„Eindringlinge, ihr habt hier nichts verloren. Dies ist ein militärisches Sperrgebiet, das nur vom Hohen Rat betreten werden darf. Dreht um.“ Dann verschwand das Hologramm auch schon wieder. „Bla, bla, bla! Noch so ne Gouvernante.“, antwortete Jack gelangweilt. „Das war vor 10.000 Jahren, also würd ich mal sagen, wir gehen nicht.“

Rodney machte sich auch so gleich an eine der Konsolen, ebenso wie die anderen Wissenschaftler. Nach einigen Augenblicken hatte er auch schon einige Informationen. „Also hier wurden hochgeheime Forschungen betrieben, die so geheim waren, dass außer dem Hohen Rat niemand bescheid wusste.“
„So schlau waren wir schon, Rodney.“, meinte Ernst. „Was für Forschungen denn?“
„Steht hier nicht. Der Dateiname wurde gelöscht oder nie eingegeben.“, erklärte Rodney.
„Hängen sie sich dran, Rodney.“, sagte Jack befehlend. Rodneys Arbeitstempo beschleunigte sich, als sich kurz darauf plötzlich ein Teil des Bodens öffnete.
Die Anwesenden machten schnell, dass sie davon wegkamen. Aus dieser Öffnung fuhr, ganz langsam, eine Stasiskapsel hoch, deren Deckel beschlagen war. Anna ging als Erste darauf zu und wischte den Deckel sauber, bis sie plötzlich erschrocken wegzuckte. „Leute, das ist irgendwie verrückt...“
„Was denn?“, fragte Jack und ging nun ebenfalls zu der Kapsel und sah hinein.
Im Inneren lag nichts anderes, als eine Wraithkönigin, gut konserviert und frisch.
„Also das nenn ich mal Tiefkühlgemüse...“, scherzte Jack, um seine Überraschung zu überdecken. Diese Königin war anders, als die, die man bisher gesehen hatte. Sie war wilder, ihre Haupt stach eher ins bläuliche und ihre Hände ähnelten noch eher fünfgliedrigen Klauen, als menschlichen Händen. Jack betätigte gleich das Funkgerät: „O‘Neill an Woolsey, wir haben hier was... Vielleicht schicken sie uns am Besten die Teams 7 und 8 hierunter, schwer bewaffnet, und Dr. Heinrich und ihr Medicteam.“


Im Trümmerfeld:

John und seine Piloten hatten endlich alle Jumper und mehr als 400 Drohnen geborgen und zur Hoover geflogen. Auf dem anderen Schiff, der Lemuria, hatte man ansonsten keine Ausbeute mehr machen können. Der Rest von HT-1 war aber immer noch auf der Lemuria, um wenigstens Teile der Datenbank zu überspielen. Die Marines waren schon wieder aufs Schiff zurückgekehrt und nur noch Teyla und Keyes waren auf dem Schiff.

„So, jetzt hab ich glaub ich endlich alles am laufen.“, meinte Dr. Keyes erschöpft.
Wie aufs Kommando aktivierte sich ein zweites Hologramm. Erneut handelte es sich dabei um das Gesicht von Admiral Kalion. Doch etwas schien anders. Der holographische Kopf sah sich um und erblickte Teyla. „Wer sind sie?“
„Teyla Emmagan.“, stellte Teyla sich überrascht vor. „Sie sind... kein Hologramm?“
„Eigentlich schon, aber nicht ganz.“, meinte das Abbild von Kalion. „Ich bin ein Teil von Admiral Kalion, der kurz bevor er das Schiff verlassen hat, einen Teil seines Geistes in den Schiffscomputer geladen hat.“
„Einen Moment.“, meinte Teyla und aktivierte schnell ihr Funkgerät.
„Teyla an Colonel Caldwell. Hier ist etwas, was sie sich vielleicht persönlich ansehen sollten.“

Keine 10 Minuten waren John und Caldwell in der Ersatzzentrale angekommen, um persönlich mit Admiral Kalion zu reden. „Ich bin Colonel Steven Caldwell, Commander der USS Herbert Hoover. Mein erster Offizier Lieutenant Colonel John Sheppard.“, stellte Colonel Caldwell sich und John vor.
„Ich bin Admiral Kalion, aber das wissen sie sicher schon.“, meinte Kalion. „Wie lange ist die Schlacht her?“
„Nach unserer Zeitrechnung ungefähr 10.000 Jahre.“, antwortete Caldwell.
Kalion nickte gefasst. „Hätte nicht gedacht, dass es solange braucht, bis man mich findet. Ich nehme an, mein Volk ist untergegangen?“ Caldwell konnte dies nur bestätigten und Kalion fuhr fort: „Ich hätte es mir denken können. Ich habe den Ratsmitgliedern schon vor 104 Jahre, vor Ausbruch des Krieges, gesagt, dass wir die Wraith als eine Bedrohung sehen sollen und was ist passiert? Die ganze Galaxis wurde von den Wraith übernommen und wir haben verloren...“ Man sah dem Admiral seine Verbitterung an. Dann wechselte er das Thema: „Aber nur, um Ganus, Moros und die anderen Narren zu kritisieren, habe ich mich nicht so konserviert. Die... Wraith sind immer noch eine Gefahr, nicht wahr?“
John nickte. „Ja, die nerven immer noch rum. Ein paar Schiffe haben wir vernichten können, aber sie sind extrem stark.“
„Ich weiß, deswegen sind wir ja untergegangen. Und genau deshalb habe ich mich konserviert, um den Menschen in späterer Zeit, die irgendwann das Schiff finden würden, berichten zu können, was die Schwachstellen der Wraithtechnologie sind und warum genau wir verloren haben. Ich werde mich beeilen müssen, da ich nicht weiß, wie lange die Energie noch reichen wird.“
„Sind ganz Ohr.“, meinte Dr. Keyes und lies alles von seinem Laptop aufzeichnen. Mehr hätte er sowieso nicht zu tun gehabt, denn er hatte inzwischen den Versuch abgebrochen die Datenbank des Schiffes zu kopieren, sie war zu schwer beschädigt oder vom Geist des Admirals überschrieben worden, als dieser sich hochlud.

Der Admiral begann zu erzählen: „Erst einmal zu den Schwachpunkten: Die Wraithschiffe haben keine Schilde, aber eine starke Hüllenpanzerung, die sich regenerieren kann, da sie organischen Urspungs ist. Wie dem auch sei, haben ihre Schiffe zwei sehr empfindliche Stellen. Zum einen die Triebwerke und zum anderen die Hangarbuchten. Würden sie mit den Schiffswaffen direkt zwischen die Triebwerke treffen, könnten sie maximale Schäden erreichen. Dasselbe gilt auch für die Hangarbuchten. Zielen sie auf die, wenn gerade Darts herausfliegen, oder auch auf die geschlossenen Türen, beides ist höchst effektiv.“
„Danke, für die Informationen, Admiral.“, meinte Caldwell. „Die werden wir sicher brauchen können. Sie wollten noch sagen, wie sie den Krieg verloren
haben.“
Kalion nickte. „Das lag nicht nur an der Inkompetenz von unserer Führungsriege, sondern auch an der komplett anderen Kriegsführung der Wraith. Sie nutzen ihre Darts in rauen Mengen, ein einzelnes Hive trägt alleine gut 1000 dieser Ein-Mann Jäger. Sie flogen gerne Selbstmordmissionen, indem sie zu hunderten auf unsere Schilde aufprallten und diese schwächten. So haben sie auch unsere Drohnen gebunden und unsere Offensivmittel gegen die Basisschiffe waren alleine auf unsere Sekundärwaffen, die Laserbatterien, beschränkt. Das ist der eigentliche Grund, warum wir den Krieg verloren haben. Die schnellen, wendigen Jäger, die kleineren Kreuzer und die Tatsache, dass für jeden getöteten Wraith mindestens 10 Neue ausgebrütet wurden.“
„Das werden wir nicht vergessen.“, versprach Caldwell. „Was ist mit Entermanövern?“
„Die Wraith entern recht gerne, wenn sie sich davon etwas versprechen, wie Informationen über ihren Feind.“, meinte Kalion. „Dann isolieren sie das Schiff, legen den Antrieb und die Waffen lahm und überschwemmen das Schiff mit ihren Kriegern.“ Und so ging es noch eine Weile weiter, in denen der Admial von den Feldzügen sprach.


Auf Atlantis:

Die Stasiskapsel war in der Zwischenzeit von einem Trupp schwerstbewaffneter deutscher Fallschirmjäger in die Brig gebracht worden, wo sie vorsichtig aufgebaut wurde. Jack, Ernst, Ronon und Woolsey standen vor der geschlossenen Brig und beobachteten die Szenerie. Rodney war immer noch in dem Geheimlabor, um weiteres über diese Königin zu erfahren. Und danach endlich zum zentralen Kern vorzudringen, um die KI Aurelia abzuschalten.

„Wenn sie wach ist, geh ich rein und befrag sie.“, meinte Ronon und spielte ungeduldig, wie ein Revolverheld, mit seiner Waffe. Woolsey schüttelte den Kopf. „Nein Ronon, ihre Befragungen sind mir einfach viel zu brutal.“ Da erschien vor ihnen auch schon das Abbild der KI. Aurelia war vollkommen erbost. „Was fällt euch Primitivlingen nur ein! Dieses Wesen war da unten gefangen und sollte nie
wieder das Labor verlassen!“
„Sag gefälligst erst einmal, was das für ein Viech ist.“, meinte Ernst ruppig. „Danach darfst du weiterschreien.“ Aurelia berichtete wütend: „Diese Kreatur ist eine Wraithmutterkönigin, die noch viel gefährlicher ist, als die Anderen. Sie und die anderen ihrer Art waren die Urwraith, eine Vorstufe der normalen. Schließlich gebaren diese die normalen Königen. Evolutionär sind sie noch eine Vorstufe vom Iratuskäfer zum Wraith. Diese Wesen sind noch viel blutgieriger, noch viel gefährlicher und wiederstandfähiger. Die Antiker haben sie vernichtet und diese letzte Mutterkönigin, die zur Forschungszwecken aufbewahrt blieb, am Leben gelassen.“
„Gut. Danke für die Information.“, meinte Woolsey. „Nun lass uns bitte in Ruhe.“
Widerwillig verschwand Aurelia. Jack schüttelte sich gekünstelt. „Die erinnert mich an meine alte Mathelehrerin.“

Woolsey blieb beim Thema: „Also, ihre Vorschläge, was sollen wir mit ihr machen?“
„Killen.“, meinte Ronon und schaltete seine Waffe auf töten um.
„Wir sollten sie verhören und ein paar Infos besorgen.“, meinte Ernst, was Jack nickend unterstützte. Doc Heinrich, die gerade die Brig verließ, meinte: „Ich würde gerne ihre DNS analysieren. Als Vorstufe zu den Wraith, wäre dies eine sicher unersetzbare Quelle.“
Woolsey nickte nachdenklich. „Untersuchen sie sie Doktor. Danach wird sie verhört und wenn sie nur zuckt, wird sie erschossen. Das Ding darf auf keinen Fall aus der Zelle.“
„Keine Sorge.“, meinte Ernst. „Ich werde Hauptmann Braun eine 30 Mann starke Truppe vor der Tür stationieren lassen, mit 12,7mm MGs und anderem netten Spielzeug. Die Mörderbraut kommt hier nicht raus.“
„Gut, dann an die Arbeit.“, meinte Woolsey und verließ die Brig, während Doc Heinrich alles vorbereitete die Mutterkönigin zu wecken.


Auf der Lemuria:

Admiral Kalion unterbrach sich plötzlich. „Was ist denn?“, fragte Teyla.
„Ein Wraithkreuzer nähert sich. Er springt in wenigen Minuten aus dem Hyperraum.“, erklärte der Admiral, die Bestätigung kam Sekundenbruchteile später von der Hoover.
„Gehen sie.“, sagte Kalion. „Wenn der Kreuzer ankommt, sollten sie bereit sein zu verschwinden. Und behalten sie sich um Gedächnis: Feuern sie immer als Erste.“
Caldwell nickte und Kalion fügte noch hinzu: „Ich wünsche ihnen noch ein langes Leben und viel Glück in ihrem Kampf gegen die Wraith. Nun gehen sie.“
„Danke, Admiral.“, sagte Caldwell und salutierte vor dem Admiral, dann wand er sich zum gehen. Auch Dr. Keyes und Teyla verabschiedeten sich und gingen.
Kalion hielt John noch zurück. „Colonel, wenn sie die Selbstzerstörung benutzen, können sie den Kreuzer vernichten, wenn er aus dem Hyperraum auftaucht.“
„Können wir sie nicht irgendwie mitnehmen, Admiral?“, fragte John, dem der Admiral sehr sympathisch war. Doch der Admiral schüttelte nur den Kopf. „Nein, ich lebe schon viel zu lange. Ich will endlich dem Rest von mir ins Jenseits folgen. Geben sie jetzt den Code ein: A746-KH85-3KOL-345. Eine Zeitverzögerung von 3 Minuten 32 Sekunden... Ab jetzt.“ John drückte einen Bestätigungsknopf. „Erledigt.“
Dann salutierte auch er vor dem Admiral und verschwand flinken Fußes.

Drei Minuten später waren alle wieder auf der Hoover und eilten schnell zur Brücke.
Die gesamte Crew verfolgte, wie gebannt, wie der Wraithkreuzer aus dem Hyperraum austrat. Bruchteile einer Sekunde später explodierte die Lemuria in einem gleißenden Blitz und riss den Kreuzer mit sich in den Tod. „Und Achtung!“, befahl Caldwell über Bordsprech. Alle Soldaten standen stramm und salutierten und erwiesen so dem letzten Admiral der Antiker die letzte Ehre, während Teyla ein Klagelied anstimmte.

Bald darauf sprang das Schiff dann auch in den Hyperraum, an Bord eine ganze Menge Geschenke für Atlantis. Im Gedächtnis hatten sie die Warnungen und Ratschläge von Admiral Kalion, den weder Caldwell, noch seine Leute, vergessen würden.


Eine Weile später beugte sich eine verantwortliche Regierungsbeamte über die Leiche des Wraith und der anderen Menschen, als diese von Sanitätskräften weggebracht wurden. Dann wand sie sich an ihren Assistenten, der neben ihr stand. „Rufen sie das Parlament zusammen, wir haben einiges zu besprechen."
Der Assistent nickte. „Wenn ich fragen darf, was wollen sie zur Sprache bringen, Ministerin?"
„Die Mobilmachung einer Streitkraft", meinte die Ministerin kühl und blickte ein letztes Mal traurig auf die Leichen. „Wir müssen uns rächen."


In Atlantis:

In der Brig wurde die Mutterkönigin, die Jack auf den Namen Queen Lizbeth getauft hatte, vom AR-1 Team ordentlich in die Mangel genommen. Rodney war dabei außerhalb der Brig und sollte auf Woolseys Befehl einschreiten, wenn das Team zu weit ginge. Die Königin war auf einem Stuhl festgeschnallt und konnte sich keinen Millimeter rühren. Noch weigerte sich Queen Lizbeth zu sprechen und wurde schon Minutenlang von Ronon mit Schlägen traktiert und von Jack und Ernst mit Psychotricks provoziert. Anna überprüfte nach jeder Minute, ob sie keinen zu starken Schaden genommen hatte und gab ihr immer wieder Betäubungsmittel und andere Drogen, um ihre telepathischen Kräfte nutzlos zu machen.

Nach einer Weile ließ Jack Ronon abbrechen und beugte sich zu Queen Lizbeth herunter. „Immer noch nichts? Nein? Na gut, Lizbeth, dann versprech ich dir jetzt ein sehr, sehr langes Verhör.“ Doch die Königin, auch unter all den Drogeneinflüssen, lachte nur und meinte trocken: „Wenn ich erst einmal frei bin, Mensch, werde ich eine neue Generation Wraith erschaffen. Und es wird mir eine Freude sein, mich an dir als Erstes zu nähren...“





Ende der Folge
Kapitel 17 by Atlan
1.17 Aufbrechende Qualen
von Colonel Maybourne



Das Team von Colonel O´Neill saß, zusammen mit Richard Woolsey, im Konferenzraum, um das Verhör der Mutterkönigin durch zu gehen.
In den acht Tagen, seitdem sie gefunden wurde, konnte man keinerlei Informationen aus dem Wesen heraus bekommen.
Und da die Wraith ja bald vor der Tür stehen würden, war es höchste Zeit, neue Erkenntnisse vorlegen zu können.
Woolsey klappte gerade einen Aktenordner zu, blickte dem Colonel direkt, aber ausdruckslos, in die Augen.
„Können sie mir sagen, warum die Wraithfrau immer noch nichts gesagt hat, wo wir sie jetzt schon über eine Woche haben?“
O´Neill zuckte mit den Schultern, da er es sich auch nicht erklären konnte, nachdem von ihm die meisten Verhöre durchgeführt wurden.
„Ich hab keine Peilung, sie ist widerstandsfähiger, als ich je erlebt habe und ich denke kaum, das sie was ausspucken wird.“
Der Expeditionsleiter war über diese Worte nicht begeistert, er stand auf und ging unruhig im Raum umher.
„Wenn sie wieder vorschlagen wollen, sie härter anpacken zu dürfen, dann ist meine Antwort eindeutig nein.“
Da meldete sich Anna zu Wort.
„Das dürfte sie sowieso kaum aushalten, denn wenn sie nicht in den nächsten Tagen Nahrung bekommt, wird sie sterben.“
Woolsey sah sich zu ihr um.
„Wie meinen sie das genau?“
Anna holte noch mal tief Luft.
„Sie ist bereits so stark verwundet und ohne Kräfte, das sie bald sterben wird, wenn sie nicht umgehend einen Menschen aussaugt.“
Woolsey sah nun McKay an, da er ihm aufgetragen hatte, das Verhör zu überwachen und zur Not einzugreifen.
„Haben die es übertrieben?“
Rodney schluckte nur kurz.
„Nur bei dem Vorfall, als dieses Vieh ausbrechen wollte und sich auf Allert gestürzt hat, aber davon wissen sie doch.“
Nun ging der Blick des Amerikaners zu dem Deutschen Oberstleutnant, der ganz unschuldig auf seinem Stuhl saß.
„Haben sie da was in ihrem Bericht ausgelassen?“
Allert sah ihn wie ein Schuljunge an, der sich vor seinem Klassenlehrer verantworten musste, aber keiner Schuld bewusst war.
„Ich hab ihr nur einige Schläge verpasst…kann sein, das der eine oder andere davon vielleicht etwas zu hart war.“
Woolsey sah ihn tadelnd an.
„Vielleicht…?“
Jetzt übernahm Ronon, bevor Woolsey mal wieder einen Ausraster bekam, die immer dann kamen, wenn seine Befehle abgeändert wurden.
„Hören sie, das ist kein Mensch und sie hätte keinerlei Probleme, uns zu töten, oder alle zum Nähren zu benutzen.“
Noch bevor der Expeditionsleiter antworten konnte, kam ein Soldat in den Besprechungsraum und salutierte vor allen.

Der Soldat ging in die Mitte und sah direkt zu Richard Woolsey, bevor er schließlich mit dem Bericht begann.
„Sir, das Team von Major Valentin ist seit über einer Stunde überfällig und wir können auch keinen Funkkontakt herstellen.“
Woolsey sah zu O´Neill.
„Colonel, sie und ihr Team werden sich auf der Stelle bereitmachen und nach Major Valentins Einheit suchen gehen.“
Jack nickte schon, als McKay dagegen aufbegehrte, weil er seiner Meinung nach, noch etwas wichtigeres, zu tun hatte.
„Ich bleibe aber hier und werde endlich diesen verdammten Plagegeist abschalten, sonst dreh ich noch durch.“
Allert grinste ihn an.
„Was hat ihnen unsere liebreizende KI denn heute schon wieder angetan, dass sie dafür sogar auf einen neuen Planeten verzichten?“
Rodney sah ihm gereizt in die Augen.
„Dieses missratende Programm hat den Transporter abgeschaltet, als ich mal wieder auf dem Weg zur Kantine war.
Ich war eine halbe Stunde da drin, bevor mich ihre Majestät wieder raus gelassen hat und der ganze Kaffee schon weg war.“
Davon ließ sich allerdings Woolsey nicht beeindrucken, da er das ganze Team auf den Einsatz schicken wollte.
„Darum können sie sich später kümmern, in der Zwischenzeit, wird sich ein Trupp Techniker daran machen.“
McKay fügte sich notgedrungen in sein Schicksal und ging allen hinterher, um Ausrüstung zu holen und dann in der Jumperbucht einzukehren.


In einer Wraithzelle:

Das Team von Major Valentin war unterdessen von den Wraith gefangen wurden, die diesen Planeten überfielen.
Sie hatten sich ziemlich stark gewehrt, aber wurden von der Feindlichen Übermacht schneller überrannt, als gedacht.
Noch bevor die Erdensoldaten wieder aufwachten, hatten die Wraith sie schon in diese Zelle gebracht und waren wieder gegangen.
Der Major sah alle an.
„Seit ihr in Ordnung?“
Alle nickten, als ein Feldwebel sich lachend meldete und seinen Major schelmisch angrinste, dann wieder setzte.
„Ich könnt einen Wodka vertragen.“
Alle lachten bitter auf, als sie mehrere Schritte hörten, die sich ihrer Zelle nährten und gleich hier sein würden.
„Ruhe jetzt und kein Wort, egal was kommt.“
Valentin war nicht darauf aus, von diesen Wraith ausgesaugt, oder mit Telepathie gefoltert zu werden, aber verraten würde er nichts.
Im selben Moment kamen fünf Wraith, wovon einer ein Offizier war, der sie alle ziemlich fies angrinste.
„Wer hat von euch das Sagen?“
Doch die Russen verschränkten nur die Arme vor der Brust und sagten gar nichts, was diesem Wraith nicht so gefiel.
„Entweder ihr sagt es auf der Stelle, oder ich werde euch alle gleich leiden lassen, es ist allein eure Entscheidung.“
Valentin sah zu Leutnant Titow.
„Schon bemerkt, dass der Kerl da einen Mundgeruch hat, wie ein Unas, der sich zwei Wochen nicht gesäubert hat?“
Der Leutnant nickte grinsend.
„Ja und eine Visage wie ein Kanadier, dem man gerade gesagt hat, dass er ne Flasche Wodka auf Ex ziehen muss.“
Die Russen brachen alle in schallendes Lachen aus, während der Wraith sie hintergründig und leicht gereizt ansah.
„Für eure Impertinenz werdet ihr lange leiden und es wird mir ein großes Vergnügen sein, wie ihr zerbrechen werdet.“
Valentin machte große Augen.
„Imperti…was, noch mal langsam, zum Mitschreiben.“
Jetzt reichte es dem Wraith endgültig.
„Anscheinend lernt ihr es nur unter großen Schmerzen, aber wer schon darum bittet, der soll auch nicht enttäuscht werden.“
Jetzt war von den Russen nur schweigen zu hören, als die Wraith die Zelletüren öffneten und rein kamen.

Mit den vorgehaltenen Waffen, konnten die Russischen Soldaten, nur geringfügig Gegenwehr leisten, bis gar nicht.
Sie standen, mit verschränkten Armen, noch immer an der Wand und versuchten die Wraith, so wenig wie möglich, zu beachten
Der Wraithoffizier ging an ihnen herab, sah jedem genau in die Augen, bevor er einen jungen Unteroffizier auswählte.
„Seit ihr immer noch sicher, dass ihr nichts sagen wollte, muss ich an eurem Freund hier ein Exempel statuieren?“
Valentin schüttelte den Kopf.
„Nichts zu machen, du Freak.“
Der Wraith drehte sich halb um, bevor er dem Unteroffizier die Hand in den Brustkorb schlug und im das Leben entzog.
„Dann eben so.“
Während der Soldat vor den Augen seiner Kameraden rapide alterte, konnten diese nichts tun, um ihm zu helfen.
Die Stabwaffen der Wraithkrieger, waren ja direkt vor ihrem Kinn, so dass sie kaum den Kopf wenden konnten.
Nach knapp einer Minute war dem Russen das Leben völlig entnommen wurden, sein lebloser Körper fiel zu Boden.
Der Wraith blickte wieder die anderen an.
„Ich frage noch mal, wer von euch hat das Kommando und kann mir sagen, was ich über die Stadt der Lantianer wissen muss?“
Erneut hielten die Soldaten dicht, weswegen die Krieger mehrere Menschen heran schleiften, die allesamt ängstlich aussahen.
Der Wraith sah diese Menschen sehr abschätzig an.
„Ich werde mich an diesen armseligen Kreaturen so lange nähren, bis ihr mir sagt, was ich zu wissen wünsche.“
Während alle Russischen Soldaten ihren starren Blick beibehielten, schritt ihr Gegner einem jungen Mann entgegen.
„Er scheint mir der richtige zu sein.“
Der Mann schüttelte mit dem Kopf, während er von zwei Wachen festgehalten wurde, um ihn an weglaufen zu hindern.
„Nein, ich bitte euch, sagt ihm, was immer er auch wissen will, bitte…ich will nicht sterben, so sagt ihm doch alles, bitte…“
Im selben Moment schlug ihm die Hand in den Brustkorb und der Wraithoffizier begann mit dem Nährungsprozess.
„Nein, tut doch, was er sagt…“
Von dem Opfer, war nur noch ein leises Keuchen zu hören, während er vor den Augen, von allen, rapide alterte.

Nachdem der Wraith einige Minuten später, da er sich bewusst Zeit ließ, fertig war, sah er die Russen erneut scharf an.
„Also, ich denke mal, dass euch diese kleine Demonstration sicher gefallen hat, nun sagt mir endlich, wer euch anführt.“
Leutnant Titow neigte seinen Kopf leicht zur Seite.
„Du wirst nichts von uns erfahren, außer dass ich dir dein Herz aus der Brust reißen und dich damit füttern werde.“
Dem Wraith wurde es langsam zu langatmig, weswegen er zu einer seiner Wachen sah, die eine junge Frau griffen.
„Sie wird sicher sehr schmackhaft sein, meint ihr nicht auch?“
Im Gegensatz zu dem Mann zuvor sagte die Frau keinen Ton, auch wenn sie an ihrem ganzen Körper stark zitterte.
Der Wraith strich ihr durch die pechschwarzen Locken, dann über das Gesicht, weswegen sie vor Angst die Augen schloss.
„Es wäre doch zu schade, so ein Prachtexemplar eurer Rasse zu verschwenden, sie würde eine gute Dienerin abgeben.“
Die Russen sagten wieder nichts, weswegen der Wraith den Saugmund in den Brustkorb der Frau herein trieb.
„Ah, ein ausgezeichneter Jahrgang…“
Er sog der Frau das Leben viel schneller aus dem Körper, als dem Mann zuvor, ließ sie auf den Boden fallen, bevor er die Erdenmenschen anblickte.
„Wie ich sehe, seid ihr immer noch sehr trotzig, aber ich lasse euch ein wenig Zeit, darüber nachzudenken.
Wenn ich zurückkehre, werde ich damit fortfahren, anderen für euren Widerstand das Leben zu nehmen.“
Danach verschwanden die Wraith und Valentin zeigte, seinen Leuten an, mit den Reden zu warten, bis er sicher sein.
„Wartet, nicht das uns einer belauscht.“
Leutnant Titow hingegen schlug mit seiner Faust gegen die Zellenwände, um seine Wut zu bändigen, was aber nicht gelang.
„Wenn ich den Kerl kriege, bringe ich ihn um, dass schwöre ich, so war ich hier stehe und Vladimir Titow heiße.“
Der Major stimmte ihm zu.
„Ja, aber lassen sie noch was für mich übrig, ich will dem Drecksack auch noch zeigen, wie gern ich ihn habe.“
Die anderen beiden Soldaten beugten sich zu ihrem ermordeten Kameraden herunter, um ein kleines Gebet einzustimmen.
Auch die Offiziere stimmten ein, sprachen einige Worte, bevor sie sich allesamt zusammen hockten, um einen Plan zu ersinnen.


Am Sternentor des Planeten:

AR 1 kam in diesem Moment aus dem Ereignishorizont, der Jumper ging auf der Stelle in den Tarnmodus über.
McKay studierte die Anzeigen, welche auf dem Display ihres Fliegers angezeigt wurden, um O´Neill den Weg zu weisen.
„Die Stadt, von der Valentin gesprochen hat, liegt in Südwestlicher Richtung, sie müssen also einmal wenden.“
Jack bestätigte dies etwas gelangweilt.
„OK, dann ein neuer Kurs.“
Allert merkte, dass was mit dem Colonel nicht stimmte, seitdem sie die Jumperbucht betreten hatten und fragte nach.
„Jack, ist alles in Ordnung bei ihnen, sie wirken irgendwie ein wenig abwesend, seitdem wir auf dieser Mission sind.“
Dieser blickte ihn wehleidig in die Augen.
„Wissen sie, es sind die Jumper, ich habe bei denen das Gefühl, das ich da gar kein richtiger Pilot mehr bin.“
McKay sah ihn verwundert an.
„Warum denn das, die Jumper haben doch alles, was man sich nur annährend wünschen kann, wie Waffen, Tarnung, Trägheitsdämpfer…“
O´Neill nickte kräftig.
„Genau das ist ja das Problem, die Dinger sind so weit aufgemotzt, da braucht man ja beinahe keine Flugausbildung.“
Allert lächelte darüber.
„Ich glaub es ja nicht, unser guter Colonel wird wehleidig, weil ihm die Klapperkisten von der Erde fehlen.“
Jack grinste den Oberstleutnant verlegen an.
„Verstehen sie mich nicht falsch, die Dinger sind echt cool im Kampf, aber ich brauche beim Fliegen einfach mehr.“
In selben Augenblick meldeten sich die Sensoren des Jumpers, zeigten ihnen eine, fast völlig zerstörte, Stadt an.
Einige der Gebäude brannten noch, aber die meisten Häuser waren bereits völlig zusammen gestürzt und nur noch Ruinen.

Nachdem sie die Stadt zweimal überflogen hatten, war ihnen klar, dass dort niemand mehr am Leben sein könnte.
Jack wendete seinen Flieger, in Richtung Sternentor.
„Ich glaube nicht, dass da unten noch wer am Leben ist, also ab nach Hause, bevor die Typen auftauchen, die das waren.“
Da sprach McKay dazwischen.
„Einen Moment, ich bekomme hier eine Energieanzeige auf den Sensoren herein, die von den Wraith stammen könnte.“
Allert sah ihm von hinten über die Schulter.
„Etwa ein Basisschiff?“
Rodney schüttelte den Kopf.
„Könnt sein, ich kriege es nicht genau hin, er befindet sich direkt über uns im All und ich hab Störungen auf dem Scanner.“
Anna kam nun auch nach vorne.
„Wenn die Valentins Team dort gefangen halten, werden sie sicher aus ihnen Details, von der Verteidigung, über Atlantis und die Erde erfahren.“
Ronon zog seine Waffe, spielte damit in der rechten Hand umher.
„Dann holen wir sie raus.“
McKay sah ihn giftig an.
„Und wie wollen wir an den ganzen Wraith vorbeikommen, denn wenn ich sie erinnern darf, sind dort oben Tausende von ihnen und mehr.“
Allert klopfte ihm auf die Schulter.
„Wir erschießen sie, was dachten sie denn.“
Jack grinste alle an, während er den Jumper beschleunigte und auf die Wolken zuhielt, die sie auch schnell passierten.
Dort kam das Hive schon zum Vorschein, es ruhte praktisch ziemlich ruhig über dieser Welt und wartete auf die Darts.
Jack flog zur Hangarbucht, die noch sehr weit offen stand, da immer noch vereinzelnd Jäger zu dem Schiff zurückkehrten.
„Dann mal rein in die gute Stube…“
Allert grinste ihn schelmisch an, während Anna und Ronon schon mal die schweren Waffen des Teams hervorholten.
„Auf ins Gefecht…“
Der Jumper landete etwas abseits und das Team verließ ihr getarntes Fluggerät, ging gleich in einen angrenzenden Korridor, wo sie niemand sah.


In der Zelle:

Die Russischen Soldaten saßen auf dem kalten und kargen Boden ihrer Gefängniszelle, als sie wieder Schritte hörten.
„Major, die Viecher kommen wieder.“
Valentin sprang schnell hoch, die Soldaten folgten ihm, als der ihnen schon bekannte Wraith erschien, sie angrinste.
„Und, habt ihr es euch nun überlegt?“
Valentin sprach ihn fesch an.
„Sag mal Süße, warum nimmst du nicht einfach jeden, von uns, mit und verhörst uns, anstatt wie hier ein dummes Schulmädchen zu fragen?“
Der Wraith lächelte wieder ganz hintergründig.
„Weil sowohl ich, als auch meine Königin, nicht die geringste Lust haben, uns Stundenlange Verhöre mit euch zu liefern.“
Da kam Leutnant Titow vor.
„Tja, Sonnenschein, dann wirst du wohl nichts aus uns herausholen können, denn wir werden standhaft bleiben.“
Der Wraith hatte mit so einem Kommentar schon gerechnet, als er den Wachen zunickte, die wieder Menschen herein brachten.
Es waren nur Kinder und Jugendliche, die ganz ängstlich nebeneinander standen, aber keinen Ton heraus brachten
„Ich bin gespannt, wie lange ihr Widerstand leisten könnt, bevor euer Mitleid stärker wird, als ihr es euch vorstellen könnt.“
Im nächsten Augenblick schritt er auf ein Mädchen zu, welches sicher nicht älter als 16 Jahre war und presste ihr den Saugmund in die Brust.
„Hilf…“
Sie wollte schreien, aber ihr Aufbäumen wurde noch, mitten im Satz, abgebrochen, bevor ihr Peiniger von ihr Abließ.
Das Mädchen sah aus, als würde sie bald sterben, doch er hatte genug Leben in ihr gelassen, damit sie wimmern konnte.
„Sagt mir, wer euer Anführer ist und ich gebe ihr das Leben zurück, dass ist ganz allein eure Entscheidung.“
Die Soldaten sahen sich kurz an und obwohl es sie zutiefst erschütterte, versuchten sie sich nichts anmerken zu lassen.
„Nichts da.“
Der Wraith nickte nur und entriss dem Mädchen auch den Rest ihres Lebens, bevor sie tot auf den Boden fiel.
Danach ging er, ein paar Schritte, an den Zellengittern entlang, während zwei seiner Wachen sich kurz entfernt hatten.

Ein paar Minuten später kamen diese wieder zurück, sie hatten einen kleinen Jungen bei sich, der sicher nicht älter war, als 10 Jahre.
Er blickte sich neugierig und ängstlich um, da er keine Ahnung hatte, was ihn noch erwarten würde, wenn die Erdenmenschen weiter schwiegen.
„Wer bist du denn?“
Der Wraithoffizier ging zu ihm und legte ihm, fast schon zärtlich, den Arm auf die Schulter, bevor er wieder zu den Russischen Soldaten sah.
„Siehst du diese Menschen, die voller Stolz und Inbrunst denken, dass sie uns, den Wraith in nichts nachstehen werden?“
Der kleine Junge nickte.
„Ja, haben sie was Böses getan?“
Der Wraith fand gefallen an dem Spiel.
„Ja, das haben sie, sie töteten viele aus meinem Volk und maßen sich an, zum Herrschervolk dieser Galaxie zu werden.“
Während Valentin, aufgrund dieses perfiden Spiels, kurz davor war zu explodieren, verstand der Junge nicht, worum es ging.
„Aber die Wraith töten doch auch Menschen…“
Diese Antwort war seinem Gegenüber gerade zur rechten Zeit gekommen, da er versuchte, die Menschen zu umgarnen.
„Ja, stimmt, aber bei uns ist es notwendig, da wir uns nur von euch Menschen nähren können, während ihr nur aus Machtgier brutal mordet.“
In nächsten Augenblick wollte er dem Kind den Saugmund in den Brustkorb rammen, aber da ging Valentin dazwischen.
„Stopp.“
Der Wraith grinste ihn voller Vorfreude an.
„Willst du mir was sagen?“
Der Russische Major nickte langsam mit dem Kopf.
„Ja, ich bin der Offizier dieser Einheit und wenn du den Jungen in Ruhe lässt, kannst du mich zu deiner Schlampenkönigin bringen.“
Während die anderen Russen, bei diesem Kommentar, nur grinsten, fand der Wraith das nicht so witzig und wurde äußerst gereizt.
„Wenn du meine Königin noch einmal auf eine solch infame Art brüskieren solltest, werden deine schlimmsten Alpträume zur Wirklichkeit.“
Die Russen aber versuchen, durch den Wraith hindurch zu sehen und beachten ihn gar nicht, als sich die Zellengitter öffnen.
Major Valentin wurde von den vier Wraithwachen in die Mitte genommen, bevor sie ihn in das Herz des Basisschiffes mitnahmen.


Innerhalb einer großen Kuppel:

Nach einem etwa 10 Minuten andauernden Marsch, wurde Major Boris Valentin in eine Halle geführt, die Kuppelförmig war.
Der Raum wurde von mehreren Säulen getragen, die in einer abstrakten und leicht grotesken Form gebaut waren.
Nachdem er sich in dem Raum befand, kam eine Königin auf ihn zu, aber diese sah noch sehr jung aus, fast kindlich.
„Wer…bist du, ich verlange deinen Namen zu erfahren?“
Man sah der Weiblichen Wraith an, dass sie sehr unsicher, fast nervös war und sich nicht auf das Verhör konzentrieren konnte.
Valentin nutzte das natürlich vollends aus.
„Na Schnuckelchen, überlegen wir uns noch, ob wir den Unbeugsamen Menschen aussaugen, oder die Wärterschwuchteln rufen?“
Die Königin, die über diese Unverfrorenheit überrascht und erschrocken zugleich war, sah zu dem Offizier hinter Valentin.
„Kannst du ihm Manieren beibringen?“
Der Wraith schlug dem Russen mit voller Kraft in die Nieren, was diesen auch gleich auf den harten Boden beförderte.
„Wage das nicht noch einmal.“
Der Major raffte sich wieder auf und so schnell, wie er nur konnte, schlug er dem Wraith auf die Nase, die zu bluten anfing.
„Nastarovje, Genosse.“
Jetzt aber kam die Königin näher und zwang Valentin, mithilfe ihrer Telepatischen Kräfte, in die Knie zu gehen.
„Es wäre besser für dich, wenn dich fügen wirst, dann wäre vieles von all dem hier gar nicht nötig und wir könnten weiter machen.“
Valentin aber spürte, dass diese Königin keine völlige Kontrolle, über seinen Körper, ausüben konnte und bäumte sich auf.
„Na, Schätzchen, müssen wir noch mal die Schulbank drücken und Nachhilfe in Verhören für Menschen nehmen?“
Die Königin sah den Menschen vor sich ziemlich verärgert, aber auch hilflos an, da sie nicht wusste, was sie tun sollte.
„Füge dich doch endlich…“
Valentin aber bekam Oberwasser und bäumte sich innerlich immer weiter auf, weil er spürte, sie überlisten zu können.
„Lass dir ruhig Zeit, Süße…“
Die Königin verkrampfte sich immer mehr, da sie keine völlige Kontrolle über den Menschen bekam und am Verzweifeln war.
„Ich schaffe es einfach nicht…verflucht sollst du sein…“
Da bemerkte Valentin, wie aus dem Hintergrund eine weitere Person trat, welche sich bisher im Schatten aufgehalten hatte.
„Ich bin von dir enttäuscht, meine Tochter und verärgert, weil du meine Ratschläge nicht so angenommen hast, wie ich es verlangte.“
Die junge Königin senkte beschämt den Blick, als sich ihre Mutter, die eine wahrhaft furcht einflössende Gestalt war, auf sie zu bewegte.
„Ich habe dir so oft gesagt, dass du deine ganze Konzentration darauf verwenden sollst, den Verstand gleich zu brechen.“
Die Tochter blickte etwas nach oben.
„Bitte verzeih mir Mutter, genau das habe ich versucht, doch der Verstand dieses Menschen ist einfach zu widerspenstig.“
Valentin musste sich darüber erneut lustig machen, sehr zum Missfallen der Wraith, selbst die Soldaten blickten zu ihm rüber.
„Na, du alte Schabracke, ist die Göre mal wieder zickig, weil sie gestern Abend um Zehn zu Hause sein musste?“
Wutentbrannt schritt die ältere Königin auf diesen vorlauten Menschen zu und nutzte all ihre Mentalen Kräfte, um ihn zu brechen.
„Du wirst lernen, wo dein Platz ist, auch wenn es mir eine persönliche Freude wäre, wenn du dich weiter aufmüpfig verhältst.“
Der Major ging nach einigen Sekunden in die Knie, doch brauchte es alle Anstrengungen der Königin, um ihn dort hin zu bringen.
„Du bist kräftiger und bockiger, als ich gedacht habe und es bei einem Menschen erlebt habe, in den letzten Jahrhunderten.“
Danach sah sie ihre Tochter an.
„Ich muss mich entschuldigen, meine Tochter, dass du bei deinem ersten Verhör gleich solch einen scharfen Verstand hattest.“
Diese nickte verständnisvoll.
„Ja Mutter, ich danke dir.“
Anschließend wandten sich die Wraithköniginnen dem Russischen Soldaten zu, welcher aber keine Anstallten machte, sich zu fügen.


Bei den Zellen:

Jack und seine Leute konnten die Russischen Soldaten, in der Zelle, relativ schnell aufspüren und kamen jetzt zu ihnen.
Vorher waren sie durch das Basisschiff gepirscht, hatten jede noch so kleine Deckung genutzt und Kontakte mit den Wraith vermieden.
Nun aber standen sie, in der Nähe von zwei Wachen, gegenüber der Zellengitter, welche Jack ein wenig Kopfzerbrechen bereiteten.
„Ronon.“
Der Krieger von Sateda kam schnell zu O´Neill, richtete seinen Blaster direkt auf die vordere Wraithwache.
„Bin bereit.“
O´Neill schüttelte aber den Kopf.
„Nein, erledigen sie die beiden lautlos, ich habe keine Lust, das die Typen noch Alarm geben und uns jagen gehen.“
Ronon nickte und zog zwei Messer, bei denen Jack einige Sekunden nachdachte, von wo er die hervor gezogen hatte.
„Runter.“
Wortkarg wie immer deutete Ronon seinem Teamleader, das er mehr Platz brauchte, den ihm O´Neill auch sofort gab.
„Wann immer sie bereit sind, Kumpel.“
Selbiger zielte genau und warf dem ersten Wächter das Messer genau in die Halsschlagader, er war tot, bevor auf dem Boden aufschlug.
Der zweite konnte nicht mal daran denken, zu fliehen, als ihm das Messer direkt zwischen die Augen traf und tötete.
Anschließend ging AR 1 zu den Russen, welche sehr verwundert waren, den Colonel und sein Team hier zu sehen.
„Colonel O´Neill, wie konnten sie uns denn finden?“
Jack zwinkerte den Leutnant an.
„Nun ja, wir waren gerade im Duty Free und da dachte ich, sie könnten ein Taxi nach Hause zu schätzen wissen.“
Danach platzierten Allert ein Sprengstopfpaket an den Gittern, während die Zelleninsassen an die Wand gingen.
„Achtung, jetzt knallt es.“
Während Rodney sich ängstlich auf den Boden legte, standen alle anderen mit, zugehaltenen, Ohren hinter einer Ecke.
Nachdem die Gitter offen waren, gab Jack dem Leutnant die Hand, allerdings fiel ihm gleich auf, dass Valentin fehlte.
„Wann hat sich denn ihr Major aus dem Staub gemacht?“
Leutnant Titow lachte bitter auf.
„Die Wraith haben ihn vor knapp einer halben Stunde geholt, da sie wegen Atlantis verhören wollten, mehr wissen wir nicht.“
Da erhob McKay das Wort.
„Na ganz toll, wenn dieser Stoppelkopf redet, überrennen uns die Typen, bevor wir den Schild aktivieren können.“
Anna stimmte dem zu.
„Rodney hat Recht Colonel, wir müssen wenigstens versuchen, dass wir Valentin retten gehen …ob es klappt, nun ja?“
Jack kramte den Lebenszeichenscanner heraus und nachdem die Russen Waffen bekommen hatten, gingen sie auf die Suche.
Obwohl das Basisschiff sehr groß war, versuchten sie, was sie nur konnten, um den Major da noch raus zu bekommen

Nach etwa einer viertel Stunde kamen die Irdischen Soldaten zu einer kleinen Balustrade, von wo aus Major Valentin zu sehen war.
Er kniete vor zwei Königinnen der Wraith, die offenbar über sein Verhalten verärgert waren, da sie ihn immer wieder anfauchten.
Zwischendurch musste sich der Russische Offizier, auch immer wieder, Schläge ins Gesicht gefallen lassen.
Ronon sah zu O´Neill.
„Keine Panik, ich erledige das schon, geben sie mir ein paar Minuten, dann hab ich die Typen da unten erledigt.“
Da ging allerdings McKay dazwischen.
„Sind sie verrückt, dort unten stehen mindestens 20 Wraith und vielleicht haben sich noch ein paar versteckt.“
Allert blickte den Kanadier streng an.
„Und was schlagen sie vor?“
Rodney hob sehr selbst bewusst sein Kinn und sah dann zu Allert, der ihn wiederum ziemlich skeptisch musterte.
„Wir sollten sie ablenken, ich dachte da vielleicht an eine Explosion.“
Allert dachte abwägend einige Sekunden nach, bevor er sich an Jack O´Neill wandte, der auch davon angetan war.
„Nun ja, zwei oder drei C 4 Ladungen dürften sicher für ein wenig Verwirrung sorgen und die Typen aufscheuchen.“
Der Colonel gab ebenfalls seine Zustimmung.
„Titow, sie und ihre Leute bringen unbemerkt C 4 Ladungen an und meine Betonung liegt bei unbemerkt, verstanden soweit?“
Der Russische Offizier salutierte.
„Jawohl Sir.“
Danach ließen sich die Russen den restlichen Sprengstoff geben und verließen leise das AR 1 Team, um ihren Auftrag zu erfüllen.

Währenddessen musste Major Valentin weiter vor den beiden Königinnen knien und sich dem Verhör aussetzen.
Die ältere Königin drang weiter in sein Gehirn ein, auch wenn sie dabei schwerste Probleme hatte, die Kontrolle zu halten.
„Ich bin beeindruckt Mensch, solch eine Willenstärke ist mir noch nicht mal, bei den meisten anderen, meiner Art vorgekommen.“
Boris Valentin, dessen Kopf hochrot war und der sich zusammen reißen musste, nichts sagen zu müssen, konnte nur keuchen.
„Du mich auch…Miststück.“
Die junge Königin hingegen war immer sprachloser, auch weil der Russische Offizier bislang kein Wort verraten hatte.
„Was bringt es dir, weiter Widerstand zu leisten, wenn du weißt, dass du sowieso bald sterben wirst, oder gefallen dir die Qualen?“
Valentin zwinkerte sie unter größten Anstrengungen an.
„Nein du dummes Balg, aber ich da wo ich herkomme, gehen wir lieber in den Tod, als einem Abschaum wie euch zu helfen.“
Die Mutter gab ihm dafür eine ziemlich harte Ohrfeige, die zwar den Kopf des Majors auf die Seite fliegen ließ, ihn aber nicht weiter verletzte.
„Zeige mehr Respekt.“
Danach strich sie ihm mit dem Zeigefinger, an der Schläfe entlang, lächelte dabei aufreizend und sehr verführerisch.
„Oder soll ich dir vorher noch einen letzten Wunsch gewähren, bevor ich schließlich dir das Leben entnehmen werde?“
Valentin dachte eine Sekunde nach.
„Wodka.“
Beide Königinnen sahen sich sehr fragend an, als plötzlich mehrere Explosionen, alle dicht aufeinander folgend, das Basisschiff erschütterten.
Allesamt kamen sie in Wanken, die Königin blickte zu ihren Wachen und schickte mit einem Fauchen die Hälfte von ihnen raus.

Darauf hatte das Team von O´Neill nur gewartet, sie hielten aber noch still, bis sie die ersten Schüsse der Russen hörten.
„Jetzt, holt sie euch.“
Gleich nachdem diese das Feuer auf die Wachen eröffnet hatten, sprang Ronon in den Raum und feuerte wild umher.
Anna grinste dabei leicht.
„Wenn Ronon nicht mindestens einen Wraith in der Woche killen kann, dann wird er noch so unglücklich, dass er auf uns losgeht.“
Allert rollte mit den Augen.
„Nicht labern, sondern feuern.“
In der ersten Salve erwischte Ronon gleich vier Wächter und einen Offizier, während er von seinen Teamgefährten Feuerschutz bekam.
Die feuerten von der Balustrade herunter auf die übrigen Wachen, so dass nach einer halben Minute nur noch die Königinnen am Leben waren.
„Wie könnt ihr es wagen, uns anzugreifen, wir werden euch dafür mit einem langsamen Tod strafen, dass ihr um Gnade betteln werdet.“
Die Jüngere zitterte am ganzen Leib, während die Ältere auf die Menschen, von der Erde, die sie angriffen, losgehen wollte.
Ronon aber sah sie aus eiskalten Augen an.
„Ihr werdet euch an niemanden mehr nähren.“
Danach schoss er der Jüngeren dreimal in den Bauch, so dass sie tot zu Boden fiel, die Mutter schrie vor Entsetzen auf.
„Nein, meine Tochter…“
Weiter kam sie allerdings nicht, da ihr Ronon in den Rücken schoss und sie nach vorne über kippte, als er auf sie zuging.
Allerdings hielt ihn Jack zurück, als der Schiffsalarm losging, der aus einem schrillen Pfeifton bestand.
„Kommen sie schon, wir müssen sofort verduften, solange das Schiff nicht in den Hyperraum eingedrungen ist.“
Ronon sah das ein und gemeinsam liefen sie in Richtung des Jumpers, nahmen dabei Valentin über die Schulter, da er noch zu schwach war.
Den Jumper erreichten sie nach einigen Minuten auch, sammelten auf dem Weg dorthin noch das restliche Team der Russen auf.


Einige Minuten später, im Luftraum des Planeten:

Der Puddle Jumper brach, getarnt aber pfeilschnell, durch die Wolken des Planeten und hielt auf das Sternentor zu.
Allert gab gerade die Symbole ein, als sich der Ereignishorizont auch schon bildete und aus der Ferne zu sehen war.
„Keine Sorge Boris, wir sind gleich zu Hause.“
Aber dazu sollte es nicht kommen, denn ein dunkelgrüner Energieimpuls kam vom Himmel herab und traf das Tor.
Dies führte dahin, dass das Wurmloch in sich zusammenbrach und das Tor sich abschaltete, kurz bevor sie durch wollten.
Allert merkte es als erster.
„Leute, das Wurmloch ist zusammen gebrochen.“
Jack machte große Augen.
„Noch mal anwählen.“
Allert drückte erneut in die Tasten des Jumper DHD, aber es geschah nichts, das Tor blieb für sie unpassierbar.
„Leute, wir haben ein Problem…“
McKay fing da natürlich wieder an, über sein Ende nach zudenken, was er selbstverständlich sehr lautstark tat.
„Oh mein Gott, wir werden alle sterben.“
Anna aber war sofort bei ihm, hielt den Wissenschaftler an beiden Schultern fest und sprach eindringend auf ihn ein.
„Bleiben sie ruhig Rodney, wir sind getarnt, die können uns nicht sehen, aber sagen sie, wie so was möglich ist.“
Er sah sie mit offenem Mund an, bevor er seine Stimme wieder fand.
„Sie meinen, wie die Wraith die Energiezufuhr zu den Kristallen unterbrechen konnten, ohne das Tor in die Luft zu jagen?“
Anna nickte, während er schnell nachdachte.
„Es kann sich nur um ein Dämpfungsfeld handeln, wenn wir das abschalten können, werden wir wieder normal raus wählen.“
Jack ging zu ihm, klopfte McKay ganz jovial auf die Schulter.
„Na dann, sie werden das schon hinkriegen.“
Und so begann der Kanadische Wissenschaftler damit, aus einem getarnten Jumper heraus, das Tor zu reparieren.


Atlantis:

Woolsey saß wieder einmal in seinem Büro, wo er an Einsatzberichten schrieb, oder über die neusten Entdeckungen in der Stadt.
Es war für ihn eine nette und auch gute Abwechslung, von den ganzen Gefahren, die in dieser Galaxie lauerten.
In diesem Moment kam Doc Anja Heinrich herein und sie hatte keine guten Nachrichten für den Leiter der Expedition.
„Mister Woolsey, ich muss ihnen leider mitteilen, dass die Wraithmutterkönigin, vor ungefähr 20 Minuten verstorben ist.“
Er nahm die Brille ab.
„Wie ist es geschehen?“
Sie setzte sich an seinen Schreibtisch, gab ihm einen Aktenordner.
„Sie ist schlichtweg verhungert, da sie über 10.000 Jahre nichts mehr zum nähren bekam, was sich fatal auf sie auswirkte.“
Woolsey war darüber nicht gerade erfreut.
„Können sie mir sagen, ob ihr Tod mit den Verletzungen zusammen hängt, die sie bei einigen der Verhöre erhalten hatte?“
Die Ärztin aber blieb vorschichtig, da sie sich da nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen wollte, was man ihr auch ansah.
„Kann ich nicht mit Gewissheit sagen.“
Woolsey rückte seine Brille zu recht und weiß der Ärztin an, dass sie gehen könnte, da er jetzt einen weiteren Bericht schreiben müsste.


An dem blockierten Sternentor:

Rodney war noch immer damit beschäftigt, ein Signal zu senden, welches das Dämpfungsfeld aufheben würde.
Derzeit versuchte er, einen massiven Energiestoß, der dann durch die Triebwerke abgesondert würde, zu programmieren.
„Verdammt, wir kriegen nicht genug Saft zusammen.“
Jack sah ihn fragend an.
„Kriegen sie das irgendwie wieder hin, wenn es seinen muss, schlachten sie alle Systeme, die sie dafür brauchen.“
McKay rollte mit den Augen.
„Als ob ich da nicht schon selbst drauf gekommen wäre und die Antwort ist nein, die Systeme sind nicht kompatibel.“
Plötzlich gab es im Sekundentrakt, mehrere schwere Erschütterungen, die den Jumper, der auf Boden stand, durch rüttelten.
Ronon sah zu den anderen im Heckteil.
„Sie bombardieren die ganze Gegend, McKay soll sich beeilen, bevor die einen Zufallstreffer landen werden.“
Allert sah runter zu seinem leicht verhassten Lieblingswissenschaftler, beugte sich neben den Kopf des Kanadiers.
„Los McKay, sie haben es gehört, oder muss ich ihnen erst in den Hintern treten, jetzt machen sie mal schneller.“
Dieser sah sauer zu dem Deutschen Offizier.
„Hetzen sie mich ja nicht, ich mach schon so schnell, wie ich kann, oder sind sie vielleicht ein Genie, von dem noch keiner weiß…?“
Im nächsten Augenblick hatten die Versuche McKays endlich Erfolg, als die Triebwerke eine massive Energieentladung erzeugten.
Der Strahl traf direkt das DHD, von wo aus er direkt in die internen Kondensatoren, des Tores geleitet wurde.
McKay schrie O´Neill regelrecht an.
„Machen sie hin, bevor die merken, dass ich das Tor wieder in Gang gesetzt habe, denn noch mal wird das nicht klappen.“
Das ließ sich der Colonel nicht zweimal sagen und im Nu hatte er den Jumper in der Luft und enttarnt, bevor sie fast noch getroffen worden wären.
Anna sah ihn an.
„Colonel, die Salven kommen immer näher.“
Sie flogen durch das Tor nach Hause, während die Wraith auf dem Basisschiff das Nachsehen hatten und nichts mehr machen konnten.


Eine Stunde später, auf dem Basisschiff:

Die Königin hielt den leblosen Körper ihrer Tochter in den Armen, als der Commander, ihres Schiffes, zu ihr kam.
„Meine Königin, wir haben alle Schäden, die von den Menschen erzeugt wurden, reparieren können und sind bereit für den Start.“
Sie stand auf und sah den Offizier mit einem Blick in die Augen, welcher derartig viel Wut ausdrückte, dass selbst er erschauerte.
„Werden wir die erste Angriffswelle noch erreichen?“
Er verneigte sich leicht.
„Nein meine Königin, aber wir werden nicht lange nach ihnen eintreffen, höchstens drei Tage später, eher früher.“
Sie sah ihn voller Wut an.
„Sorge dafür, dass wir eher eintreffen, damit ich mich an denen, für den Tod meiner Tochter, rächen kann.“
Der Offizier verneigte sich.
„Wie ihr wünscht meine Königin, ich werde die Ingenieure persönlich instruieren, dass sie aus dem Antrieb mehr herausholen.“
Nachdem der Commander sich wieder entfernt hatte, ging die Königin zu dem Leichnam ihrer Tochter, sah sie noch lange an.
„Keine Angst meine Tochter, ich werde diejenigen, die dir das Leben genommen haben, lange und grauenvoll leiden lassen.“
Im nächsten Moment kamen zwei ihrer Offiziere herein, in seiner rechten Hand hielt einer der ihren, einen Datenkristall.
„Meine Königin, wir haben den Menschen identifiziert, der eure ehrenwerte Tochter ermordet hat, es ist der geflohene Runner Ronon Dex.“
Sie nahm den Kristall an sich, während das Basisschiff in den Hyperraum eintauchte, direkt in Richtung der Stadt.
„Gebt überall bekannt, dass ich eine großzügige Belohnung auf seinen Kopf aussetze, auch es Menschen sein sollten, die ihn einfangen.“
Die beiden Offiziere verneigten sich und verließen die Kammer der Königin, die den Kristall ausgiebig zu studieren begann.
Kapitel 18 by Atlan
1.18 Ungläubige Erkenntnis
von Atlan




Die Hoover setzte ihre Reise im Hyperraum fort, alles war sehr ruhig. Teyla lag in ihrem Quartier im Bett und schlief, doch ziemlich unruhig. Schreckliche Albträume quälten sie und sie wälzte sich hin und her. In ihrem Traum sah sie sich selbst als Wraith und beobachtete ihre Traumgestalt dabei, wie sie sich an der Besatzung der Hoover nährte. Sie genoss es ungemein die Menschen dabei zu quälen.
[B]„Nein, bitte nicht! AH!“
„Bitte, lass mich leben... Ich will nicht... NEIN!“[/B]
Als sie dann endlich, verschwitzt vom Angstschweiß, aufwachte musste sie erst einmal tief durchatmen.

Im Dunklen tastete sie sich zum Waschbecken, trank einen Schluck und spritzte sich ein wenig ins Gesicht. Kanan, der mit ihr das Quartier bewohnte, war inzwischen auch wachgeworden und ging zu ihr. Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Wieder ein Albtraum?“ Teyla nickte stumm, er versuchte sie zu trösten. „Das war nur ein Traum. Träume gehen vorbei. Denke einfach nicht mehr daran.“
„Vielleicht hast du Recht.“, meinte Teyla nachdenklich und lächelte ihn an. „Leg dich ruhig wieder schlafen.“
„Das solltest du auch.“, riet Kanan sanft.

Während Kanan sich wieder schlafen legte, zog sich Teyla ihre Jacke und Schuhe an und verließ das Quartier. Sie ging auf den Korridor hinaus und wanderte dann, etwas verloren, durch das Schiff. Nachdenklich setzte sie einen Fuß vor den anderen. Teyla wusste nicht so recht, wie sie das erlebte der letzten Tage so richtig einordnen sollte. Von dem erfahrenen war sie immer noch angewidert. Schließlich kam sie in die Kantine, wo mitten in der Nacht aber niemand war. Sie machte sich erst einmal einen starken Tee und ließ das geschehene noch einmal Revue passieren.


Drei Tage zuvor:

Das Team um John, Teyla und Gunny Wrights Marines war auf einem verlassenen Planeten unterwegs, der Jumper stand einige hundert Meter entfernt. „Unheimliche Ungebung.“, meinte Anne Wright, als sie sich umsah. Alles war nebelig und düster, Tageslicht kam durch die starken Wolkenschichten nicht hindurch. Kurz darauf kamen einige Ruinen in Sicht. Es waren uralte, verlassene Überreste von Gebäuden oder ähnlichem, direkt daneben begann ein kleiner Berg. Die den Ruinen zugewandte Seite war mit Efeu und anderem Gewächs zugewachsen. Davor blieben Teyla und John stehen, während sich das Team etwas umsah. Teyla war schon die ganze Zeit unruhig. Seit Tagen schon hatte sie Träume und Visionen von den Wraith, die ihr zu real erschienen, um einfach nur Albträume zu sein. Da musste etwas hinter stecken. Nachdem sie schließlich John davon erzählt hatte und darüber diskutieren wollte, hatte dieser keine
Antworten dafür. So ging Teyla endlich zu Charin, die ihr ihre Fragen beantwortete...

[B]Teyla saß Charin gegenüber und beide tranken Tee.
Charin, die durch irdische Medikamente nicht mehr ganz so gebrechlich wirkte, sagte schließlich:
„Dein Vater hat mir vor vielen Jahren erzählt, was es damit auf sich hat.“
Die alte Frau trank einen weiteren Schluck Tee, dann begann sie zu erklären.
„Vor vielen Jahrhunderten, während einer äußerst schweren Ausdünnung, verschwanden viele unseres Volkes.
Doch einige Wochen später... kehrte die Hälfte von ihnen zurück.
Aber irgendetwas war anders an ihnen.
Sie wussten plötzlich, wenn die Wraith in der Nähe waren, ähnlich wie du, Teyla.
Sie vererbten die Gabe an ihre Kinder und Kindeskinder, so auch deine Mutter an dich.
Deswegen hast du auch immer gespürt, wenn die Wraith kamen.“
Teyla nickte langsam.
„Weißt du, wohin diese Leute damals verschleppt wurden?“
Charin konnte das bestätigen.
„Ja, die, die damals zurückgekehrt waren, hatten sich die Adresse einprägen können und gaben sie von Generation zu Generation weiter, um irgendwann einmal herauszufinden, was damals passiert ist.“ [/B]

[B]Teyla war daraufhin direkt zu John gegangen und mit ihm dann zu Colonel Caldwell.
„...Kommen sie, Colonel. Kann doch nicht schaden, wenn wir uns da mal umsehen.“, meinte John.
„Sie wissen nicht, ob die Wraith noch immer da sind.“, antwortete Caldwell mit verneinender Stimme. „Außerdem werde ich keinen Umweg machen, wenn wir so nahe bei Atlantis sind und die Wraith vor den Toren stehen.“ So etwas hatte John schon erwartet und konterte: „Aber wenn wir uns den Planeten mal näher ansehen, erfahren wir vielleicht ein wenig mehr über die Wraith. Könnte uns vielleicht helfen. Kommen sie Colonel, 24 Stunden. Wir kommen in ein paar Lichtjahren an einem Sonnensystem vorbei, einer der Planeten hat ein Gate. Ich flieg mit meinem Team und einem Jumper dann zu dem Planeten. Einen Tag können wir uns rausnehmen.“ Caldwell dachte nach und nach einer Weile nickte er dann. „Na gut, von mir aus. Ich werde unseren nächsten Abkühlungsstopp einfach etwas vorverlegen. Wegtreten.“ John grinste breit. „Ja, Sir.“, und salutierte lasch, indem er nur den Zeigefinger zur Schläfe führte.[/B]

Auf dem Planeten stand Teyla immer noch vor der zugewucherten Bergwand und starrte in die Leere. „Ist was?“, fragte Anne nach einer Weile. Teyla antworte, wie in Trance. „Ich weiß nicht, ich fühle nur irgendeine Präsenz...“ Dann schritt sie plötzlich auf die Bergwand zu und wurde von ihr verschluckt. „Teyla!“, riefen John und Anne fast gleichzeitig, während sie gefolgt von den Marines zu der Stelle rannten, wo Teyla gerade noch gestanden hatte. John streckte sein M4 Sturmgewehr aus, um die Bergwand zu berühren, doch der Lauf ging glatt durch. Er schwang ihn nach links und rechts, dann streckte Teyla auch schon den Kopf heraus. „Nur nen Hologramm.“, meinte John.
„Erschrecken sie uns doch nicht immer so.“, neckte Anne die Arthosianerin. „Da drinnen was interessantes?“
„Auf dem ersten Blick nicht, ist aber ziemlich dunkel.“, erwiderte Teyla und zog ihren Kopf wieder zurück. Der Rest des Teams trat nun ebenfalls durch das Hologramm, die Taschenlampen eingeschaltet. Nach einigen hundert Metern Gang kamen sie in eine Hauptkammer, die voller Wraithtechnologie steckte, hauptsächlich Computerkonsolen. „Okay, ich lass mal Bergmann holen und nen Computerexperten.“, meinte John nach dem zweiten Blick. „Ihr haltet solange die Stellung.“


Knapp 24 Stunden später, die Hoover war inzwischen schon wieder im Hyperraum unterwegs, hatte Dr. Bergmann genug Daten aus dem Labor - man hatte wie üblich die Speicher kopiert - übersetzt, um sich einen Reim darauf zumachen, was in dem Labor geschehen war. Seine Gedanken teilte er bei einem Briefing mit Caldwell, Johns Team, Teyla und Kanan. „So viel, ich mir zusammenreimen konnte“, begann Bergmann.
„hat in dem Labor ein Wraith vor einigen Jahrhunderten genetische Experimente an Menschen durchgeführt.“
„Was kann man sich darunter vorstellen?“, fragte Caldwell. Bergmann zuckte mit den Schultern. „So ganz sicher, bin ich mir da nicht. Aber anscheinend wollte der Wraith einen Weg finden Menschen „schmackhafter" zu machen. Ekelhafte Vorstellung, ich weiß. Jedenfalls hat dieser Wraith einige Menschen mit ein wenig Wraith DNS geimpft.
Die anderen Wraith wollten das nicht, töteten ihn und versuchten es auch mit den Menschen. Doch einige von ihnen entkamen und kehrten in ihre Heimat zurück, wo sie ihre manipulierten Gene weitergaben.“
„Das heißt...“, begann Teyla einen Satz, den Bergmann weiterführte:
„Das heißt, dass diese Visionen, die sie haben, wirklich von den Wraith kommen. Ich habe eine Blutprobe von ihnen analysieren lassen, um meine Vermutung zu bestätigen.
Teyla, Sie sind mit den Wraith verbunden. Sie tragen Wraith DNS in sich.“

Teyla schlug sich die Hand vors Gesicht, als wollte sie es nicht wahrhaben und musste von Kanan erst mal von ihrem gewaltigen Schock beruhigt werden. Caldwell wand sich hingegen an Anne Wright und befahl leise: „Gunny, haben sie ein Auge auf Teyla. Wenn sie sich merkwürdig benimmt oder Ärger macht, benutzen sie den Taser und informieren sofort den diensthabenden Offizier.“
„Verstanden, Sir.“, antwortete die dunkelhäutige Anne nach einigem Zögern.


In der Gegenwart:

Teyla saß noch immer in der Kantine und sah durch das große Fenster hinaus in den bläulichwabernden Hyperraumkanal. Plötzlich kollabierte die Passage durch den Hyperraum und die Hoover fiel zurück in den Normalraum. Sterne und unendliche Schwärze tauchten hinter dem Fenster auf. Durch das ganze Schiff heulten die Alarmsirenen. Und beinahe gleichzeitig wurde Teyla wieder von Visionen heimgesucht, doch diesmal stärker, denn je. Fast, wie in Trance, hörte Teyla die Stimme in ihrem Kopf, die Stimme eines Wraith. Ein Wraith hatte mit ihr telepathischen Kontakt aufgenommen und versuchte in ihren Geist einzudringen. Doch Teyla nahm ihre ganze geistige Kraft zusammen und wehrte sich. „Verschwinde aus meinem Kopf!“, dachte sie eindringlich und konzentrierte sich weiter auf den Eindringling in ihre Gedanken.

Derweil stürmten Caldwell und John auf die Brücke, wo Captain Kleinman schon dabei war, sich einen Überblick zu verschaffen. Der Zweite Offizier setzte seine beiden Vorgesetzten sofort ins Bild. „Der Hyperantrieb ist von einem Moment, auf den anderen, ausgefallen.“
„Schon einen Neustart versucht?“, fragte Caldwell, als er sich auf seinen Kommandantenstuhl niederließ. Kleinman schüttelte nur den Kopf. „Gleich als Erstes, Sir, hat auch nichts gebracht. Der Chefingenieur hat es versucht, es gab aber nur eine Fehlermeldung. Ich hab eine komplette Systemdiagnose angewiesen.“ Caldwell schlug wütend mit der Faust auf die Stuhllehne. „Verdammt! Und das zwei Tage, bevor wir Atlantis erreichen. Und dann so etwas...“ John wand sich in der Zwischenzeit an den diensthabenden Sergeant, an den Sensoren. „Sensorabtastung, Serge.“ Die Meldung kam keine 15 Sekunden später rein. „Die Sensoren melden eine Art EM Strahlung, Sir.“
„Was für eine?“, fragte John.
„Nicht zuzuordnen, aber sie kommt vom dritten Planeten in diesem System, der nur eine knappe Lichtminute entfernt ist.“, antwortete der Sergeant. „Den Planeten kann ich auch nicht scannen, zu viele Ionenteilchen in der Atmosphäre. Da kommen unsere Sensoren nicht durch.“

Während die Offiziere noch herumrätselten, was denn nun geschehen war, kam Teyla auf die Brücke gestolpert. Sie war schweißgebadet und fast schon am Ende ihrer Kräfte. „Mein Gott, was ist denn mit ihnen passiert?“, fragte Caldwell und ließ Teyla auf seinem Stuhl Platznehmen, damit sie sich aufruhen konnte. „Ein Wraith hat versucht in meine Gedanken einzudringen.“, berichtete sie, fügte aber, als sie die Gesichter der drei Offiziere sah, schnell hinzu: „Ich konnte ihn abblocken. Er hat versucht, mich zu übernehmen und gleichzeitig etwas zu verbergen.“
„Haben sie herausgefunden, was er verbergen wollte?“, fragte Kleinman.
„Nicht so ganz.“, meinte Teyla. „Ich weiß nur, dass die Wraith auf dem Planeten eine
Basis haben und, dass es nur ein Wraith ist.“ John wand sich blitzschnell an den Colonel.
„Bitte darum mit meinem Team runterzufliegen und mal nach dem Rechten zu sehen.“
„Genehmigt.“, antwortete Caldwell überraschend schnell. „Dann los.“
Teyla erhob sich bereits und verließ die Brücke, doch John wurde von Caldwell zurückgehalten. „John...“, begann Caldwell. „Nehmen sie sich einen Wraithstunner mit. Wenn sie glauben, dass Teyla Ärger macht, dann betäuben sie sie und kehren augenblicklich zurück. Das schmeckt mir alles nicht.“
John nickte verstehend. „Zu Befehl.“ Dann ging auch er. Als er gegangen war, wand sich Caldwell an Kleinman. „Captain, kommen sie mal her. Ich hab da einen Auftrag für sie...“


Atlantis:

In der Antikerstadt war an diesem Tag alles außergewöhnlich ruhig. Es war kein Team unterwegs und irgendwelche Zwischenfälle hatten sich noch nicht gezeigt. Anna schlenderte gerade ziellos auf einem Korridor entlang, als ihr Rodney über den Weg lief. Der hatte einen hochroten Kopf und schien sich gerade über etwas aufgeregt zu haben.
„Hey, Rodney.“, rief sie ihm zu. „Mal wieder wütend?“
„Kann man wohl laut sagen.“, antwortete er muffelig. „Diese Pseudoperson hat mich schon wieder aus den Systemen ausgesperrt.“ Damit meinte er die Stadt-KI Aurelia. „Dann haben sie sie sicher wieder geärgert oder beleidigt.“, meinte Anna und schritt mit Rodney den Gang entlang. „Wie wärs, wenn sie sich mal auf Aurelia einlassen. Seien sie einfach weniger arrogant ihr gegenüber. Ich wette, dass reicht schon.“
Rodney wank jedoch nur ab. „Ach... Das ist ein Computerprogramm, ein Stück Software. Das soll sich gefälligst fügen.“ Kurz darauf bog er auch schon in einen Nebengang ein und entfloh dem Gespräch.
Anna schüttelte nur belustigt den Kopf, bis sich Anja Heinrich über Funk meldete:
„Anna, ich muss einige Sachen zur Alpha-Basis schicken, könnten sie mir helfen?“
„Klar, bin auf dem Weg.“, antwortete Anna und machte sich auf dem Weg zur Krankenstation.


Der Jumper setzte, getarnt wie üblich, zur Landung in der Nähe des Wraithstützpunktes an. Als das Team den Jumper verließ sahen sie deutlich, dass dieser Wraithstützpunkt, gar kein wirklicher Stützpunk war. Es gab nur einen Wraithkuppelbau, wie man von ihm schon auf anderen Planeten gehört und beschrieben gekriegt hatte, und drum herum standen ganz normale menschliche Häuser. Darunter auch große Hochhäuser aus Stahl und Glas. „Ein Wraithstützpunkt mitten in einer menschlichen Großstadt?“, fasste Corporal Fowler den Panoramablick in einem Satz zusammen. „Ist mal was neues.“
John sah sich bereits die Umgebung durch das Fernglas an. „Teyla, ne Ahnung, wo der Wraith ist?“
„Nicht ganz.“, antwortete Teyla. „Ich spüre nur, dass er in der Umgebung ist.“
„Hab ihn. Auf 3 Uhr“, meinte Anne Wright.

John wand sich nach 3 Uhr und sah nun auch den Wraith, der durch die Straßen lief.
„Ich hab ihn.“ Der Wraith ging durch die Straßen voller Menschen, die scheinbar keine Angst vor ihm hatten. Tatsächlich grüßten sie ihn sogar und lächelten ihn an. Und sogar die kleinen Kinder sprangen ihn an, wurden von ihm auf den Arm genommen, oder auf die Schultern genommen. „Was zum Teufel?“, stieß John aus und sah zu Anne. „Gunny, sehen sie das auch?“
„Ja, Sir.“, antwortete Anne baff. „Die Leute scheinen den Wraith... zu mögen.“ Teyla schnappte sich ihr Fernglas und sah sich die Lage selbst an. „Das ist grotesk.“, sagte sie wütend. „Die Wraith werden gefürchtet und nicht gemocht.“
„Also das sehen wir uns aus der Nähe an.“, meinte John. „Wir schleichen uns an. Fowler, Jones, sie machen den Abschluss.“ Der Corporal und der PFC nickten und entsicherten ihre M16 Sturmgewehre. John tat es ihnen mit seinem M4 nach. „Na, dann wollen wir mal.“

Sie schlichen sich in die Stadt, an den Häusern in den Außenbezirken vorbei.
Auf den ersten Blick war die Stadt sehr modern, teilweise sogar moderner, als auf der Erde. Gerade wollte das Team um eine weitere Ecke biegen, als sie vo einem Dutzend Menschen, bewaffnet mit Wraithbetäubern verschiedener Größen, umzingelt wurden. „Äh... Hi.“, meinte John, doch da wurde schon das Feuer auf sie eröffnet. Anne Wright und PFC Jones konnten noch zwei Angreifer anschießen, dann wurde alles um sie herum
dunkel. Der Wraith trat nun neben die Angreifer. „Ins Gefängnis mit ihnen, tut ihnen aber noch nichts.“


Eine halbe Stunde später wachte John, als erster aus dem Team, in einer Zelle auf, die tief unterhalb der Erde lag. Als auch die anderen Teammitglieder langsam wach wurden, lehnte sich John an die Gitterstäbe und wand sich an die Wache, die vor der Tür stand.
„Hey.“ Der Wächter, er war etwa fünfzig Jahre alt, sah ihn an. „Hast du was?“
„Irgendwie ja.“, meinte John. „Was ist hier los? Ihr spielt hier mit dem Wraith und scheint ihn zu mögen. Was zum Teufel ist hier los?“

Der Wächter dachte kurz nach. „Na ja, ich denke, ich kann euch das erzählen. Also...“, begann er zu erzählen: „Vor vielen Jahrtausenden, während des Wraith-
Lantheaner Krieges, war dieser Planet ein geheimer Stützpunkt. Er wurde zu Beginn der Belagerung von Lanthea errichtet, als Zuchtfarm für Menschen. Die Kriegsschiffe versorgten sich hier mit Menschen, damit sie nicht zu lange eine Lücke in der Belagerungsfront hinterließen. Im Laufe dieser lagen Belagerung wurden hier hunderttausende von Menschen gezüchtet. Aber nach dem Krieg wurde der Planet von den Wraith vergessen und es gab hier nur noch den einen Wraith, den ihr gesehen habt.
Im Laufe der Jahre hat er sich mit unseren Vorfahren arrangiert.“
„Arrangiert?“, fragte Teyla ungläubig.
Der Wächter nickte. „Ja. Er lebt hier zusammen mit uns und beschützt uns. Er hat dafür gesorgt, dass niemand den Planeten entdeckt und unser Portal unbrauchbar gemacht.“
„Aha.“, meinte John. „Aber irgendwie wird er sich doch auch nähren müssen, oder?
Wie kann er da mit euch zusammen leben und immer noch gemocht werden?“
„Er nährt sich alle drei Monate an vier Menschen, die im Losverfahren ermittelt werden.“, erklärte der Wächter. „Ansonsten lebt er normal in der Bevölkerung und wird von uns geachtet. Er hat auch die Ionen in der Atmosphäre verstärkt, um ein Scannen unmöglich zu machen. Außerdem hat er uns alles beigebracht, was wir wissen.“
„Und ihr lebt auf dieser Art... Freiwillig?“, fragte Gunny Wright ungläubig.
„Natürlich und wir wollen das auch nicht aufgeben.“, meinte der Wächter.Teyla konnte das nicht glauben, sie war schockiert. „Wie könnt ihr euch das nur antun - einem Wraith
dienen?“
„Auf unserem Planeten leben 18 Millionen Menschen in Frieden. Es ist ein gutes Leben.
Wir haben hier keine Probleme mit den Wraith und können uns weiterentwickeln.
Dafür nehmen wir das gerne in Kauf.“, meinte der Wächter ruhig.

Da trat plötzlich der Wraith ein und der Wächter verbeugte sich leicht. „Guten Tag.“
Der Wraith bat den Wächter mit einer Geste zu verschwinden und wand sich dann wütend an das Team. „Wie seit ihr hergekommen, wie habt ihr den Planeten gefunden?“
„Du hast mit mir telepathisch Kontakt aufgenommen, als wir wegen eines EM Feldes aus dem Hyperraum gefallen sind.“, antwortete Teyla wahrheitsgetreu. „Du warst das also...“, sagte er nachdenklich. „Das Feld... ist eine Sicherheitsmaßnahme gegen Lantheanerschiffe gewesen.“, meinte der Wraith. „Sie haben sich so nicht getraut hier aufzutauchen, da sie so hier gestrandet gewesen wären.“
„Tja, diesmal hat es wohl uns erwischt.“, meinte John. „Weißt du was? Lass uns einfach gehen und wir vergessen die ganze Sache einfach.“
„Nein, das kann ich nicht.“, sagte der Wraith. „Wenn ich euch gehen lasse, können die Anderen von dem Ort hier erfahren, auch wenn ihr versprecht nichts zu sagen. Ich will mein kleines Paradies nicht aufgeben, oder teilen. Die würden einfach alle Menschen nehmen und sich an ihnen laben. Aber das will ich nicht. Ich lebe seit 10 Jahrtausenden unter diesen Leuten und es gefällt mir hier zu gut. Ich werde mir jetzt überlegen müssen, was ich mit euch mache.“

Dann ließ er das Team allein. „Na gut.“, meinte John. „Das lief ja toll. Ideen? Vorschläge?“
Er rüttelte an den Gitterstäben. „Das übliche, Chef.“, antwortete Anne und sah sich das Türschloss an. „Ausbrechen.“
„Gut, dann wollen wir mal.“, sagte John und fing an irgendeinen Weg zu finden auszubrechen. Doch der Plan wurde von den Wachen unterbrochen, die zurückkehrten.
„Heute ist nicht unser Tag...“, seufzte Anne.


Viele Stunden später wurde das Team dann auf einen öffentlichen Platz, nahe des Wraithstützpunktes, gebracht. Wo gerade die Auswahl getroffen wurde, wer nun
vom Wraith ausgesaugt würden sollte. Er richtete das Wort an seine „Mitmenschen“.
„Freunde“, begann er. „Wieder einmal ist es soweit. Ich möchte mich im Vorfeld schon einmal bei denjenigen bedanken, die sich für mich opfern. Wir werden euch nie vergessen und eure Namen in Ehre halten.“
„Sprach der Metzger, bevor er das Schwein schlachtete.“, sagte Fowler mit Hohn zu seinen Teamkameraden.

Der Wraith zog derweil einen Namen aus einer Lostrommel. „Rina Weznak.“, sagte er laut. Eine Frau um die 30 bahnte sich ihren Weg durch die Menge, gefolgt von ihrer Familie. Sie verbeugte sich erführchtig, umarmte dann ihre Kinder und ihre anderen Angehörigen und trat dann auf den Wraith zu. Zuvor hatte ihr ein Mann, den man für einen Arzt halten konnte, einen großen Becher gereicht. Der Inhalt, so der Arzt, sollte die Schmerzen so gut, wie komplett betäuben und einen äußert schönen Tod bereiten. „Bist du fertig?“, versicherte sich der Wraith.
Die Frau nickte. „Ja, aber bitte erledige es rasch, dass ich nicht zu lange leiden muss.“
Der Wraith nickte leicht. „Ich werde mein möglichstes tun.“ Dann holte er aus und rammte der Frau seine Hand auf den Brustkorb und begann sich zu nähren.

Das Team blickte angewidert weg, aber die Bevölkerung schien daran nichts anstößig zu finden, sondern sah andächtig zu. Als dann alles vorbei war, ließ der Arzt, der die ganze Zeit beigewohnt hatte, die Leiche wegschaffen, die Familie folgte dem Leichnam. Der Wraith stellte sich nun vor das Team und sprach zu den Menschen. „Nun werde ich mich an dreien dieser sechs Menschen nähren, die aus dem Weltall stammen und unsere Position den Wraith melden wollte...“ Der Wraith unterbrach sich und sah gen Himmel. Er hatte ein Geräusch gehört.

Und tatsächlich stießen kurz darauf fünf F-301 Raumjäger durch die Wolkendecke und hielten mit mindestens Mach 1 auf die Wraithkuppel zu. Ihre Luft-Boden Raketen lösten sich und verwandelten den Stützpunkt, kombiniert mit starkem Railgunfeuer, in ein rauchendes Etwas. Schrapnelle und Splitter flogen überall her und versetzten die Bevölkerung in Panik. In dem ganzen Wirrwarr und der Hektik konnten sich John und das Team losreißen und Richtung Jumper laufen. „Wieder mal Schwein gehabt!“, meinte Anne, als John sich hinter die Kontrollen schwang und den Jumper startete.

Auf dem Planeten waren die Menschen hochgradig wütend über den Angriff. Nicht nur war der Wraithstützpunkt und damit der EM-Generator zerstört, sondern der Wraith lag im Sterben. Schrapnelle und Splitter von der Explosion hatte ihn getroffen und zu schwer verletzt, als das er sich noch regenerieren könnte. „Warum mussten die mir alles kaputt machen?“, stieß der Wraith als letzte Worte aus, bevor er starb.

Nachdem das Beiboot wieder sicher im Steuerbordhangar der Hoover lag, kam John auf die Brücke.„Danke für die nette Rettung, Sir.“, bedankte er sich bei Caldwell.
„Bedanken sie sich bei Kleinman.“, meinte der Colonel nur. „Der Captain hat ein Team Marines auf den Planeten geführt, nachdem wir von ihnen nichts mehr gehört hatten.“
„Wir haben den Stützpunkt aufgesucht und den EM-Generator gefunden und dann einen Luftschlag angefordert. Ging ganz leicht, nachdem sich alle nur noch um sie kümmerten.“, sagte Kleinman.
„Da das geklärt ist, wollen wir mal wieder. Hyperantrieb aktivieren und Kurs auf Atlantis.“, befahl Caldwell.
Daraufhin nahm das Schiff fahrt auf und tauchte in den Hyperraum ein. Das nächste und letzte Ziel stand fest: Atlantis, das nur noch 45 Stunden entfernt war.


Eine Weile später beugte sich eine verantwortliche Regierungsbeamte über die Leiche des Wraith und der anderen Menschen, als diese von Sanitätskräften weggebracht wurden. Dann wand sie sich an ihren Assistenten, der neben ihr stand. „Rufen sie das Parlament zusammen, wir haben einiges zu besprechen."
Der Assistent nickte. „Wenn ich fragen darf, was wollen sie zur Sprache bringen, Ministerin?"
„Die Mobilmachung einer Streitkraft", meinte die Ministerin kühl und blickte ein letztes Mal traurig auf die Leichen. „Wir müssen uns rächen."



Ende der Folge
Kapitel 19 by Atlan
1.19 Alamo Part 1
von Colonel Maybourne




Über dem Planeten, auf dem Atlantis ruhte, öffnete sich in einer gleißenden Explosion ein großes Hyperraumfenster.
Die USS Hoover sprang in den Normalraum, steuerte direkt den Orbit, über der Stadt, an und drosselte ihr Tempo.
Colonel Steven Caldwell stand von seinem Kommandantenstuhl auf und schritt gleich zur Frontscheibe, von wo aus er die Stadt kontaktierte.
„Atlantis, hier spricht die Hoover, ich hoffe doch, dass unser Auftauchen sie nicht zu sehr überrascht hat.“
Woolsey antwortete ihm auf der Stelle.
„Aber nicht doch Colonel, sogar ganz im Gegenteil, wir sind alle inständig froh, dass sie es unbeschadet her geschafft haben.“
Caldwell lächelte etwas, bevor er fort fuhr.
„Ich werde mich gleich zu ihnen herunter begeben, aber vorher habe ich noch eine andere Sache zu erledigen.
Wir haben erst kürzlich, eine größere Menge, an Puddle Jumpern gefunden, zudem noch einige Drohnen.
Ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie bei sich etwas Platz schaffen könnten und einige Genträger bereitstellen.“
Woolsey sprang sofort drauf an.
„Das freut mich zu hören, ich werde ihnen auf der Stelle einige Leute schicken, die alles nach Atlantis bringen werden.“
Der Colonel nickte zustimmend, bevor er die Brücke verließ, da er sich mit O´Neill und den anderen, in der Stadt treffen wollte.
„Einverstanden, ich werde jetzt, mit einigen Offizieren zu ihnen herunter kommen, dann können wir in Atlantis, alles weitere besprechen.“
Woolseys Stimme klang sehr zufrieden.
„Wir erwarten sie schon Colonel, da ich mit ihnen umgehend, die Verteidigungsposition der Stadt, erörtern muss.“
Caldwell verließ die Brücke und begab sich in den nächsten Korridor, wo er Teyla über den Weg lief.
„Gut dass ich sie treffe, ich wollte sie darüber in Kenntnis setzen, dass sie und ihr Volk nach Atlantis gehen werden.“
Sie verneigte sich leicht.
„Wie sie wünschen, ich wollte sie sowieso schon darum bitten, da meine Leute die große Stadt der Vorfahren unbedingt sehen wollen.“
Caldwell lachte ein wenig.
„Nun ja, abgesehen davon sind sie dort unten wesentlich sicherer, als auf dem Schiff, wir werden uns bald den Wraith stellen.“
Teyla reichte dem Colonel beide Arme, die er auch gleich annahm, bevor sie ihre Köpfe aneinander lehnten.
„Die Arthosianer danken ihnen, dass sie uns in der Stunde unserer größten Not aufnahmen und Schutz gewährten.“
Er nickte ihr noch zu, bevor weiter ging, da noch einige Menschen auf der Liste standen, die Befehle zu erhalten hatten.
„Keine Ursache, Miss Emmagan.“
Anschließend betrat der Colonel den Lift und fuhr drei Decks tiefer, wo die Marines am trainieren waren.

Er hatte beschlossen, dass die Soldaten der Marineinfantrie in der Stadt besser aufgehoben waren, als auf dem Schiff.
„Gunnery Sergeant Wright, melden sie sich ungehend bei hier, ich habe neue Befehle für sie und ihre Leute.“
Die Afroamerikanische Soldatin kam, ziemlich verschwitzt, zu ihrem Kommandanten, wo sie kurz verschnaufen musste.
„Entschuldigen sie Sir, aber wir haben den ganzen Vormittag Nahkampf trainiert und ich bin etwas aus der Puste.“
Caldwell sah sie grinsend an.
„Sie müssen sich nicht entschuldigen, da sie nur ihre Pflicht erledigen, aber jetzt hören sie mir genau zu.“
Nachdem sie, immer noch erschöpft nickte, fuhr er fort.
„Sie und ihre Leute werden allesamt nach Atlantis verlegt, wo sie bei der Verteidigung der Stadt helfen werden.“
Das überraschte sie nun schon.
„Bei allem nötigen Respekt Sir, aber brauchen sie uns nicht auf der Hoover, falls wir von den Wraith geentert werden.“
Er war schon dabei, sich abzuwenden.
„Nein, denn wenn so weit kommen sollte, ist eh schon alles zu spät, wir werden das Schiff mit einer Rumpfbesatzung fliegen.
Alle Personen, die nicht zwingend zur Steuerung des Schiffes erforderlich sind, werden in die Stadt verlegt, wie ihre Marines.“
Anne Wright salutierte, der Colonel erwiderte den Gruß, bevor er in Richtung der Jumper ging, um in die Stadt zu fliegen.
Danach drehte sie sich zu ihren Leuten um.
„Na dann, ihr faulen Säcke, die Befehle des Colonel sind klar, packt euren ganzen Kram, wir werden umziehen.“
Die Soldaten beendeten ihr Training und begaben sich schnellstens zu ihren Quartieren, da nichts hier bleiben sollte.


Atlantis, Kontrollraum:

In der Kommandozentrale herrschte wie immer eine ziemliche Betriebsamkeit, auch wenn es heute hektischer war.
Mit dem ganzen Personal von der Hoover kamen auch neue Leute in die Stadt, die erstmal einquartiert werden mussten.
Zwar gab es in dieser Stadt mehr, als nur ausreichend, Zimmer und Apartments, aber man musste Leute dafür abstellen.
McKay hingegen, hatte ein ganz anderes Problem zu erledigen, von dem er dachte, dass es bereinigt sei.
Der Verteidigungssatellit sollte über eine Fernsteuerung aus Atlantis gesteuert werden, die Verbindung riss aber immer wieder ab.
Rodney war deswegen schon beinahe am durchdrehen, was jeder, der sich hier aufhielt, an der eigenen Haut zu spüren bekam.
„Nein sie Stümper, wenn sie jetzt einschalten, fliegt ihnen die Konsole um die Ohren und alles bleibt tot.
Mensch, muss ich denn hier alles selbst machen… ich frag mich ja schon, warum ich nicht allein die Stadt versorge.“
Da kam Allert an und sah dem Kanadier über die Schultern.
„Ich will ja nicht meckern, aber hatten sie die Fernsteuerung, nicht schon vor Wochen, mit Carter, fertig gestellt?“
McKay blickte ihm entnervt in die Augen.
„Ja… aber da gab es auch noch keine Magnetischen Störungen, die von Sonneneruptionen und einem Ionensturm ausgelöst wurden.“
Allert konnte es nicht lassen, weiter zu frotzeln.
„Ah ja, wenn das so ist…haben wir da etwa den falschen Physiker zur Erde geschickt und nur die Nummer zwei behalten?“
Das war beinahe schon zu viel für das Ego des Wissenschaftlers, der dem Offizier Blicke zuwarf, die mehr als nur töten konnten.
„Ganz sicher nicht…“
Plötzlich wurde die Verbindung zum Satelliten aber aufgebaut und das Hologramm der KI erschien im Kontrollraum.
„Nur falls sie fragen sollten, ich habe die Verbindung hergestellt, da mir das Jammern auf die Nerven gegangen ist.“
Allert blickte sie fesch an.
„Du hast Nerven?“
Die KI drehte zu ihm rüber.
„Ja und für die ist es Gift, wenn sie sich mit Wraith herumschlagen müssen, die sich in der Stadt aufhalten würden.“
Noch bevor wer etwas sagen konnte, kamen Caldwell und Sheppard aus der Jumperbucht, gingen auf Woolsey zu.
„Rufen sie bitte all ihre Führungsoffiziere zusammen, ich möchte gleich auf der Stelle mit dem Briefing beginnen.“
Woolsey nickte, als O´Neill kam und sich einen dummen Spruch selbstverständlich nicht verkneifen konnte.
„Sie beide sehen aus der Ferne fast wie Brüder aus, fast die gleiche Größe, dieselbe Statur und dann diese Glatzen.“
Woolsey versuchte, den Kommentar erst gar nicht zu beachten, während Caldwell seinem alten Kameraden einen entnervten Blick zuwarf.
„Jack, ich habe gedacht, dass sie in den letzten Jahren etwas erwachsender geworden sein, war wohl ein Irrtum…“
Selbiger war sich natürlich keiner Schuld bewusst.
„Was, ich hab doch nur offensichtliches angesprochen…“
Danach gingen beide hinter Woolsey her, der in den Besprechungsraum vorgegangen war und einige Akten verteilte.

Eine Stunde später waren die Soldaten der Stadt und von der Hoover dabei, in den ganzen Bereichen von Atlantis Luftabwehrstellungen zu bauen.
Aus den Lagerräumen des Schiffes, wurden alle Handfeuerwaffen und Munitionsvorräte, sowie schweres Gerät geholt.
Darunter befanden sich auch 16 MGs, Kaliber 12,7 mm, die auf allen Türmen, an der Spitze montiert wurden.
Sie wurden auf Lafetten aufgebaut, um bei Angriffen von Darts, schneller drehbar zu sein, zusätzlich noch am Boden festgemacht.
Major Valentin überwachte den Aufbau dieser Waffen.
„Sie da, die Waffe muss einen Bereich zwischen drei Uhr und zehn Uhr abdecken, stellen sie es etwas weiter nach links.“
Der Soldat salutierte und verrückte das Gewehr ein wenig, bevor es im Boden festgemacht und sah zu dem Major.
„Major, wo kommen eigentlich die Werfer für die Leuchtkugeln hin, man sagte vorhin, sie kommen zu uns.“
Valentin dachte kurz nach.
„Hatte ich vergessen zu sagen, gab ne kleine Planänderung, die werden in den Hauptturm gebracht, der liegt höher.“
Im selben Moment kam ein Amerikanischer Fallschirmjäger, bat den Major mitzukommen und sich bei O´Neill zu melden.
„Sir, Colonel O´Neill wünscht sie zu sprechen.“
Valentin nickte und warf einem seiner Feldwebel, den Schraubenschlüssel zu, mit dem er gerade ein MG befestigte.
„Ich komme gleich wieder, machen sie schon mal weiter.“
Valentin folgte dem Fallschirmjäger in den Besprechungsraum, wo er neue Instruktionen wegen der Darts bekam.

Eine Ebene höher spannten Anna und einige Sannis, die jetzt gerade nichts zu tun hatten, Stolperdrähte in einigen Korridoren auf.
Jeder dieser Drähte war mit Phosphorgranaten verbunden, die der Bausubstanz nicht sehr schaden konnten.
Auf die Wraith allerdings, würden sich diese Brandbomben ganz anders auswirken, sie in Windeseile zu Asche verbrennen lassen.
Diese Art der Sicherung wurde allerdings auch nur in den Gängen aufgebaut, von denen man sicher war, sie nicht zu brauchen.
Anna befestigte gerade eine Granate.
„Karl, spannen sie den Draht noch etwas tiefer, sonst kann man die noch aus mehr als 10 Metern sehen.“
Der noch sehr junge Krankenpfleger nickte andächtig, bevor er dem Befehl nachkam, an dem Draht die Befestigung herabsetzte.
„Eine Frage Frau Unteroffizier, hier geht das Gerücht herum, dass sie aus dem Hochadel stammen, ist das wahr?“
Sie lächelte ihn gequält an.
„Und wenn es so wäre?“
Er sah sie auffordernd an.
„Nun, ein paar Leute fragen sich, warum sie so ein Geheimnis aus ihrer Herkunft machen, ich dachte immer, ihr Adligen seit Stolz auf eure Herkunft.“
Sie war nun etwas entnervt.
„Ja, aber ich hab keine Lust, wieder zurück in meinen goldenen Käfig gesteckt zu werden, wenn meine Familie erfährt, wo ich bin.“
Da meldete sich eine andere Sannitäterin, die gerade ihre letzte Granate befestigt hatte und vorgekommen war.
„Das verstehe ich nicht, sie haben sich zur Bundeswehr gemeldet und sind volljährig, was wollen die schon da machen?“
Anna schlug ihr freundschaftlich auf die Schulter.
„Meine lieben Verwandten haben genug Einfluss und Freunde, um mich auf einen ruhigen Posten auf der Erde zu versetzen.“
Die Frau ließ nicht locker.
„Und wenn schon, sie müssten doch noch ihre Restdienstzeit verbringen, daran können sie auch nichts ändern.“
Anna rollte mit den Augen.
„Zwei meiner lieben Verwandten sitzen im Verteidigungsministerium und im Kanzleramt, die können fast alles.“
Danach ging sie zu der Kiste, in dem eine weitere Rolle mit Draht war und nahm den mit, zum nächsten Gang.

Währenddessen trainierten Ronon und Teyla in der Turnhalle, weil er erfahren hatte, dass sie eine sehr gute Kämpferin sei.
Was Teyla in diesem Kampf auch schon unter Beweis gestellt hatte, wenn auch sich beide gerade umlauerten.
Ihr Übungskampf ging nun schon seit über 20 Minuten und beide hatten sie schon ein paar gute Treffer erlangt.
Ronon umkreiste sie wie ein Wolf, der bereit zum Sprung war, während Teyla zumeist auf Verteidigung aus war.
„Und, wie finden sie die Stadt?“
Ohne ihn aus dem Augen zu lassen, antwortete sie.
„Es ist einfach nur beeindruckend.“
Ronon versuchte einen Schlag, den sie mit Leichtigkeit abblockte und ihrerseits einen sehr guten Treffer austeilte.
„Ich hatte gehört, dass sie und ihre Leute bei der Verteidigung der Stadt mithelfen wollen, ist das wahr?“
Teyla wich einem weiteren Angriff geschickt aus, indem sie unter dem Schlag wegtauchte und katzenhaft wieder aufsprang.
„Ja, denn wenn wir die Wraith hier nicht aufhalten können, wo soll es den Menschen dann noch gelingen?“
Ronon nickte, ohne sie aber auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, während der Stock in seiner Hand rotierte.
„Auch wieder wahr.“
Danach sprang er überraschend vor und packte er sie am Hals, rannte zur nächsten Wand und drückte sie dagegen.
„Sie kämpfen besser, als ich es je bei einer Frau erlebt habe, aber sie sind manchmal noch zu verkrampft.“
Teyla lächelte, nachdem er sie losgelassen hatte.
„Dann ist für mich ja noch nicht alle Hoffnung verloren…?“
Ronon verneigte sich leicht.
„Noch nicht ganz.“
Da betrat O´Neill die kleine Turnhalle, er hatte dem Kampf schon seit knapp einer Minute zugesehen.
„Zu gerne ich auch ihrem kleinen Kampf weiter beigewohnt hätte, ich muss sie bitten, mir in den Kontrollraum zu folgen.“
Teyla sah den Colonel erstaunt an.
„Ist etwas Schlimmes passiert?“
Jack wank aber nur ab.
„Nein, aber weil ihr Volk helfen will, Atlantis zu verteidigen, sollten sie auch wissen, wie wir das anstellen.“
Ronon und Teyla packten ihre Sachen schnell zusammen, eh sie dem Colonel folgten, der summend voran ging.

Vier Stunden später:

Inzwischen dauerte es nur noch eine knappe halbe Stunde, bevor die Wraithflotte aus dem Hyperraum kommen sollte.
Die USS Hoover hatte sich am Verteidigungssatelliten postiert, alle ihre F 301 Jäger und die Jumper ausgeschleust.
Diese waren um den kleinen Planeten in Stellung gegangen, auf dem sie das abgestürzte Wraithschiff fanden.
Colonel Caldwell war der Meinung, dass sie von dort ihrem Feind, perfekt in den Rücken fallen konnten.
Fast alle Jumper, auch die sie im Trümmerfeld gefunden hatten, waren mit Soldaten, ohne Flugerfahrung, bemannt gewesen.
Wegen des Personalmangels, wurde den Männern und Frauen das ATA Gen gespritzt, bei denen es wirkte, die wurden Notfallpiloten.
Auf der Hoover ging der Colonel hingegen etwas nervös auf der Brücke umher, was dem XO natürlich nicht entging.
Sheppard gesellte sich zu seinem CO.
„Sir, ist alles OK bei ihren?“
Caldwell drehte sich um.
„Ja, geht schon, es ist nur, aber wir haben noch nie ein Basisschiff mit den Schiffswaffen zerstört, nur die Kreuzer.“
John reichte ihm einen der letzten Schokoriegel, die sie noch hatten, er war gerade selbst dabei, einen zu essen.
„Wird schon schief gehen, aber falls es sie beruhigt, wir haben genug Atomwaffen, um sie zweimal in die Hölle zu schicken.“
Caldwell lachte etwas darüber.
„Ja, aber ich wollte ihnen noch was anderes besprechen, ich habe beschlossen, dass sie die Jäger anführen werden.“
Sheppard ballte die Hände zu Fäusten, da er sich das im Geheimen schon gewünscht hatte und sich jetzt innerlich freute.
„Danke Sir.“
Anschließend verließ John auch die Brücke, um mit dem letzten Jumper die Flugverbände erreichen zu können.

Nachdem Sheppard die Kommandobrücke verlassen hatte, wandte sich der Colonel an den stellvertretenden XO, Captain Kleinmann.
„Lassen sie alle Raketensilos mit Mark 3 Gefechtsköpfen bestücken und entfernen sie die Abschusssicherungen.“
Der Offizier blickte ihn ungläubig an.
„Ja Sir, aber ich weiß nicht, ob so was überhaupt möglich ist, außerdem wären das unsere gesamten Atomwaffen.“
Caldwell ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken.
„Machen sie es möglich Captain, zudem erwarte ich, alle 10 Minuten, einen Bericht über den Status der Wraithflotte.“
Kleinmann nickte, während Caldwell die Brücke verließ, um noch mal in seinem Quartier auszuspannen.
„Stören sie mich nur, wenn es wirklich unumgänglich ist.“
Gleichzeitig startete John Sheppard mit einer F 301, flog damit zu den wartenden Jägern, die den Planeten umkreisten.


Atlantis, in Woolseys Büro:

Der Expeditionsleiter saß ruhig hinter seinem Schreibtisch und sprach in sein Diktiergerät, das mittlerweile fast voll war.
Unter anderem auch seinen letzten Willen, auch wenn es absurd war, das den im Fall einer Niederlage, jemand ausführen konnte.
„… so vermache ich mein Haus, in Boston, meinem jüngeren Bruder James und Familie, genauso wie mein Vermögen.
Außerdem wünsche ich in meiner Heimatstadt Philadelphia bestattet zu werden, in unserer Familiengruft.“
Woolsey stoppte kurz, da noch mal nachdenken wollte, wollte dann gerade fortfahren, als Anna Hein in der Tür stand.
„Endschuldigen sie Sir, ich wollte nicht stören, aber ich hatte zufällig gehört, wie sie ihr Testament diktierten.“
Er bat sie herein.
„Setzen sie sich doch, ich kann in diesen Stunden ein wenig Gesellschaft brauchen und sie sehen genauso aus.“
Anna lächelte ein wenig.
„Ja, da haben sie schon recht, ich frage mich die ganze Zeit, ob wir den Kampf gewinnen werden, oder nicht.“
Richard nickte ihr zu.
„Dann wären wir schon zwei.“
Woolsey trank einen Schlick Tee, bevor er auffordernd in ihre Augen sah, um eine Frage loszuwerden, die er schon länger stellen wollte.
„Hören sie, ich weiß zwar, dass es mich eigentlich nichts angeht, aber es gibt da ein paar Gerüchte um ihre Person.“
Anna schüttelte etwas entnervt mit dem Kopf.
„Sie haben also gehört, dass ich eine Adelige bin und wollen nun wissen, was es damit auf sich hat, stimmt es?“
Richard verneigte sich leicht.
„Da haben sie Recht.“
Sie dachte eine Sekunde nach, bevor sie antwortete.
„Meine Familiären Bindungen, gehen in die Häuser der Bismarcks und Hollenzollern, die dem Deutschen Hochadel angehören.
Meine Eltern haben einen beachtlichen Teil der Familienvermögen inne und leben in den von ihnen gesetzten Regeln.“
Woolsey nippte etwas an seiner Tasse.
„Und warum wollten sie da weg und haben sogar ihren Namen geändert, dass verstehe ich noch nicht?“
Sie rollte leicht mit ihren Augen.
„Weil mir diese ganzen Regeln und Vorschriften total gegen den Strich gegangen sind, es ist wie einem goldenen Käfig.“
Er war darüber sehr amüsiert.
„Lassen sie mich mal raten, ihre Familie hatte einen ganz anderen Weg für sie erdacht, als bei uns zu arbeiten.“
Dem konnte sie nur zustimmen.
„Oh ja, ich sollte Jura und BWL studieren… dann zu einer Society Dame erzogen werden, was mir ganz und gar nicht passte.
Das war auch ein Grund, warum ich erst die normale Soldatenlaufbahn einschlug, ich hab keine Lust auf was Höheres gehabt. “
Woolsey stand dann auf.
„Bevor ich jetzt gehen muss, habe ich noch eine letzte Frage…wie würde ihre Familie auf sie reagieren, wenn sie von all dem hier wüssten?“
Anna prustete in sich herein, während sie sich ebenfalls erhob.
„Die würden den Schock ihres Lebens kriegen und meine Mutter würde es sicher nur sehr schwer akzeptieren können.“
Danach verließen beide das Büro, weil die Wraith nur noch 20 Minuten brauchen würden, bis sie den Sprung einleiteten.


USS Hoover:

Die Wraithflotte würde in etwa 20 Sekunden den Hyperraum verlassen und dann direkt in Richtung der Hoover fliegen.
Steven Caldwell schritt über seiner Brücke hin und her, da ihn diese letzten Sekunden fast wie Stunden vorkamen.
Captain Kleinmann hingegen saß hinter seiner Steuerkonsole, beobachtete die Sensoren, auf denen der Countdown herunterzählte.
„Colonel, die Wraithflotte wird den Hyperraum in 15 Sekunden verlassen, ich erwarte ihre Befehle, Sir.“
Caldwell ging zu seinem Stuhl und setzte sich, er atmete noch einmal tief ein, bevor er in die Weite des Alls blickte.
„Warten sie den ersten Schuss des Satelliten ab, schicken sie dann unsere Salve Grananten direkt hinterher.“
Der Captain nickte und gab eine neue Meldung durch.
„Ja Sir, die Wraith verlassen den Hyperraum in 10 Sekunden … 9… 8… 7… 6… 5… 4… 3… 2… 1… sie springen.“
Unmittelbar vor der Hoover öffnete sich ein gewaltiges Hyperraumfenster, aus dem eine riesige Anzahl Wraithschiffe sprang.
Zu den zwei Basisschiffen gesellten sich noch acht Kreuzer, die wie eine Art Eskorte um die Hives herumflogen.
Kleinmann sah wieder zu Caldwell.
„Sir, es gibt einen Energieanstieg im Satelliten, der wird gleich feuern, laut den Sensoren in vier Sekunden.“
Caldwell stand auf, da er sich dieses Schauspiel um keinen Preis entgehen lassen wollte, während die Wraith leicht beidrehten.

Im nächsten Augenblick löste sich aus dem Satelliten eine gewaltige Energieentladung, in grüngelblichem Schimmer.
Sie brauchte keine Sekunde, um direkt auf das erste Basisschiff zuzufliegen, aber einer der Kreuzer war im Weg.
Der Energiestrahl zerschmetterte diesen einfach und traf danach in die Antriebssektion des Basisschiffes ein.
Das Heck des Schiffes explodierte auf der Stelle, während der Strahl, noch einen weiteren Kreuzer traf und zerstörte.
Dieser eskortierte sein Basisschiff von der anderen Seite und wurde gleichfalls von dieser Energieentladung auseinander gerissen.
Im nächsten Moment wurde das Basisschiff, von einer ganzen Reihe weiterer Sekundärer Explosionen, zerstört.
Der Rumpf detonierte in einem gewaltigen Feuerball, welcher derart grell war, dass man dachte, eine neue Sonne ginge auf.
Die anderen Wraithschiffe, die sich erst der Hoover zugewendet hatten, drehten sich nun zu dem Satelliten um.
Das sollte sich allerdings als ein Tödlicher Fehler herausstellen, da die Hoover eine ganze Salve Nukleargranaten abfeuerte.

Steven Caldwell war von seinem Kommandantenstuhl aufgestanden und verfolgte diesen Kampf vom Frontfenster der Brücke aus.
So sah er mit an, wie zwei weitere Kreuzer unter dem Feuer der Granaten zerbrachen, aber das Basisschiff intakt blieb.
„Captain, ich erwarte ihren Bericht.“
Kleinmann wartete noch eine Sekunde.
„Ja Sir, einen Moment bitte…unsere Granaten haben zwei der Kreuzer völlig zerstört, wir warten auf den Satelliten.“
Dieser entlud sich auch sogleich, doch er verfehlte das Basisschiff und zerstörte nur einen zusätzlichen Kreuzer.
„War leider kein Volltreffer, Sir…“
Der Colonel war aber nicht ganz unzufrieden.
„Wenigstens sind wir noch einen weiteren Kreuzer losgeworden, aber ich will das zweite Basisschiff da weghaben.“
Caldwell nahm wieder Platz, bevor seinem Steuermann den nächsten Befehl gab, den der auch sofort ausführte.
„Feuern sie zwei Mark drei Raketen ab und visieren sie dabei die Hauptflugdecks an, das könnte weitere Explosionen geben.“
Kleinmann drückte die dafür vorgesehenen Tasten, als auf seinem Bildschirm einige sehr bekannte Signale auftauchten.
„Colonel, Raketen sind unterwegs, aber der Feind hat Jäger gestartet, die nun direkt auf die Raketen zuhalten.“
Da sprang der Colonel schnell auf.
„Schicken sie eine Nachricht an Sheppard, dass er mit den Jumpern und 301ern kommen soll, aber ein bisschen plötzlich.“
Kleinmann gab die Meldung durch, als sich etwa 30 Jäger von den anderen lösten, direkt auf den Satelliten zuflogen.
Sie feuerten rasch all ihre Waffen ab, welche die Kampfstation in wenigen Minuten völlig zerstörten und im Raum verteilten.
Caldwell biss sich auf die Lippen, da ihn der Verlust des Satelliten sehr schmerzte, aber er durfte sich nichts anmerken lassen.
„Captain, feuerten sie gleich vier weitere Raketen ab, diese Schiffe müssen um jeden Preis
zerstört werden.“
Sekunden später flogen diese vier Raketen, begleitet von einer Salve Granaten, in direkter Flugbahn auf die Schiffe zu.

Während die Atomgranaten alle durchkamen und die verbliebenen Kreuzer teilweise sehr schwer beschädigten, sah es für die Raketen nicht so gut aus.
Sie wurden erneut von den Darts abgefangen, die sich in bester Kamikazemanier, direkt in deren Flugbahnen warfen.
Im selben Moment öffnete das Basisschiff einen weiteren Hangar und ließ noch, über 300 zusätzliche Darts, starten.
„Colonel, es sind viel zu viele Darts, die Railguns kommen gar nicht mehr hinterher, wir müssen uns zurück ziehen.“
Das sah Caldwell aber anders.
„Nein, diese Stellung wird gehalten, richten sie alle Waffen auf die Darts aus und räumen sie die weg.“
Während der Schild, unter dem Feuer der ganzen Darts, aufleuchtete, wendeten die letzten Schlachtschiffe und schossen jetzt auch auf die Hoover.
Allerdings konnten sowohl die drei Kreuzer, als auch das verbliebene Basisschiff nicht all ihre Waffenkraft nutzen.
Durch die ganzen Einschläge der Granaten, waren ziemlich große Schäden entstanden und dadurch auch die Waffen geschwächt.
„Colonel Caldwell, die Schilde sind auf unter 30 Prozent gefallen, lange können wir es auf keinen Fall mehr durchhalten.“
Im selben Augenblick trafen die Jumper, Walküren und F 301er ein und fielen den Wraith direkt in den Rücken.
Mit der ersten Salve an Drohnen wurde sofort ein Kreuzer zerstört, bevor die Dartpiloten auch nur reagieren konnten.


Nachdem der Kreuzer in Flammen aufging und verglühte, flog die Jagdstreitmacht direkt auf die Darts zu, welche die Hoover angriffen.
John Sheppard gab den Befehl, zum Angriff.
„Also Jungs und Mädels, ich hab heute Abend ja noch was vor, ich wäre ihnen daher sehr verbunden, wenn sie sich beeilen.“
Das ließen sich die Piloten nicht zweimal sagen…ein gewaltiger Regen aus Raketen und Drohnen löste sich von den Erdenfliegern.
Diese zerlegten im Sekundentrakt über 150 Darts, gaben der USS Hoover die nötige Zeit, aus der Schusslinie zu kommen.
John war zufrieden.
„Gut, die haben erstmal genug, neu formieren, um das Basisschiff anzugreifen, vielleicht ziehen sich die Kreuzer danach zurück.“
Doch in der Zwischenzeit konnten sich die übrigen Darts ebenfalls neu gruppieren, dabei lagen sie, wie ein Ring, um den Schiffen herum.
Zudem öffneten die Kreuzer und das Basisschiff, ihre Hangar, schickten alle Reserven in die Schlacht.
Sheppard gab einen Funkspruch an alle durch.
„OK Leute, wir zerstören so viele wie nur möglich, danach ziehen wir uns alle sofort zur Hoover zurück, oder nach Atlantis.“
Letzteres galt für die ganzen Jumper, weil die Hoover, nur begrenzte Kapazitäten, in ihren Hangars, hatte.
Dem Lieutenant Colonel folgend, schossen sie direkt auf die erste Dartlinie vor, ließen die ersten Geschosse los…

…die Drohne verfolgte unnachgiebig ihr Ziel und fand es auch in einem Dart, neben dem sechs weitere hoch gingen.
Die direkten Kämpfe zwischen den Kampffliegern beider Seiten waren schonungslos und ohne jede Gnade.
Über mehrere Minuten lang bekämpften sie sich jetzt schon und die beiden Parteien hatten dabei schwere Verluste eingefahren.
Direkt neben John Sheppard, der gerade zwei Darts ausweichen musste, ging eine weitere F 301 hoch und verglühte schnell.
Im Gegenzug fanden drei Raketen ihre Ziele und zerstörten jeweils einen Dart, bevor von ihnen einfach zu viele kamen.
Ein Jumper, an dem vier Darts klebten, versuchte sich noch in Ausweichmanövern, aber er wurde schonungslos zerstört.
Zuvor gelang es dem Piloten noch, zwei Drohnen zu starten, die zwei seiner Verfolger in Stücke rissen.
Colonel Caldwell sah zu den Bugrailsguns, die der Flut an feindlichen Jägern kaum noch Herr werden konnten.
„Captain, wie lange die Munitionsvorräte noch?“
Kleinmann sah kurz in den Verzeichnissen nach.
„Sir, wenn die jetzige Feuerrate aufrecht bleibt, sind die letzten Vorräte in ziemlich sicher sieben Minuten verbraucht.
Aber ich habe noch eine andere Schlechte Nachricht, die Schilde sind auf unter 10 Prozent gefallen und sinken weiter…“
Der Colonel stieß einen Flucht zur Decke aus, ging danach zurück zu seinem Stuhl, wo er das Intercom betätigte.
„Caldwell an Sheppard, kommen sie sofort zurück zum Schiff, wir ziehen uns zurück und formieren uns über Atlantis neu.“
Einige Sekunden war ein Rauschen in der Leitung, bevor die Antwort, ebenfalls ziemlich missfällig, rein kam.
„Verstanden…wir kommen zurück.“
Während einzelne Energiestöße der Wraith auf dem Schild der Hoover niedergingen, kam immer wieder eine 301 zurück.
Die Jäger waren so derart verstreut, dass man sie nicht auf einem Mal auflesen konnte, es sollte fast zwei Minuten dauern.
Die Jumper hingegen tarnten, wenn das noch möglich war und flogen mit Autopiloten, in die Stadt zurück.
Kurz darauf sprang auch die Hoover in den Hyperraum, mühte sich gerade noch mit ihrer letzten Kraft hinein.


Eine Stunde später, über der Stadt.

Das Kriegsschiff der US Air Force lag relativ ruhig über dem Planeten, während noch die nötigsten Sachen repariert wurden.
Oberste Priorität hatten dabei die Schutzschilde und McKay hatte diese auch schon wieder auf eine Leistung von etwa 30 % gebracht.
„Ich kann es nicht glauben, dass keine Ersatzteile mehr zu haben sind, wozu hat der Kahn eigentlich Frachträume?“
Sheppard, der alles aus einigen Metern beobachtete, amüsierte im Stillen köstlich über den aufgedrehten Kanadier.
Aber hierzu musste er einen Kommentar abgeben.
„Die sind dazu da, um große Nervensägen wie sie drinnen einzusperren, wenn diese zuviel Blödsinn verzapft haben.“
Rodney blickte ihn sauer.
„Wie lange haben sie an dem Spruch gearbeitet?“
John verdrehte dabei nur die Augen, weil er gerade etwas ganz anderes im Auge hatte, die Rückenansicht einer blonden Technikerin.
„Machen sie einfach hin, McKay.“
Selbiger schmollte jedoch vor sich hin, während er weiter die Kristallverbindungen an den primären Schildleitungen reparierte.

In der Stadt waren O´Neill und Allert währenddessen im Gange, letzte Vorbereitungen bei einem Sturmangriff abzuschließen.
Beide schlenderten, gemütlich und mit einem Kaffee in der Hand, durch die Korridore, wo sie die Verteidigungsanlagen inspizierten.
„Wie sieht es eigentlich am Südpier aus, haben diese trüben Tassen dort endlich ihre MGs aufgebaut, oder sollen wir das noch machen?“
Allert lächelte darüber, weil er ja genau wusste, dass die Russen gemeint waren, die Jack immer noch nicht so ganz mochte.
„Haben sie inzwischen, Valentin hat mir noch persönlich versichert, dass seine Leute den Südpier halten werden.“
O´Neill machte große Augen, bevor er einen weiteren Schluck trank und in einem richtig fiesen Ton antwortete.
„Na, jetzt bin ich aber beruhigt.“
Allert musste dick grinsen bei den Worten, fragte dann aber auch gleich weiter, da es noch einiges zu klären gab.
„Sollen wir die Stadt verdunkeln, wenn die Hoover Kontakt hat, oder besser erst, wenn die Saubande, direkt über uns ist?“
Jack dachte einen Moment nach.
„Hm… ich denke, damit könnten wir warten, bis sie an der Hoover vorbei sind, ansonsten kriegt Woolsey noch Angst im Dunkeln.“
Ernst Allert musste jetzt schon stärker auf die Lippen beißen, weil er sonst in schallendem Lachen ausgebrochen wäre.
„Aber Colonel, wie können sie denn nur einen derart integren und mutigen Mann, wie den armen Mister Woolsey, so bloßstellen?“
O´Neill trank aber nur weiter seinen Kaffee, als ihnen Anna entgegenkam und freudig ein Lied pfiff.
„Ah, gut, dass ich sie hier treffe, da kann ich gleich bescheid sagen, dass Caldwell auf den Sensoren etwa 50 Darts geortet hat.“
Allert sah ihr tadelnd ins Gesicht.
„Wofür gibt es Funkgeräte?“
Sie blickte beide aber nur unschuldig an.
„Tut mir ja leid, aber anscheinend haben sie beide mal wieder vergessen, neue Batterien in ihre Funkgeräte zu packen.“
Jack griff auch gleich zu seinem und wurde bestätigt, da die Stromanzeige nicht mehr am Leuchten war.
„Oh, verdammt, nicht schon wieder.“
Danach gingen alle drei belustigt in die Kommandozentrale, wo Woolsey schon ziemlich nervös herumlief.


Eine halbe Stunde später, USS Hoover:

An Bord des Schlachtschiffes warteten Steven Caldwell und John Sheppard auf die ersten Wraithdarts.
Laut den Sensoren würden diese in wenigen Minuten eintreffen, aber das Basisschiff und die beiden Kreuzer nicht.
Und zum großen Bedauern aller, hatte man auch keine Raketen mehr für die F 301 Jäger, so dass die Railguns es allein richten mussten.
Jumper konnte man auch nicht mehr einsetzen, da in der letzten Schlacht zu viele zerstört wurden, oder keine Drohnen mehr hatten.
Die wenigen, die Atlantis noch hatte, sollten auf Anordnung von Woolsey zurück gehalten werden, da man sie sicher noch später brauchen würde
Sheppard saß auf seinem Stuhl, sah rüber zum Colonel.
„Sir, sie kommen, sind genau 56.“
Caldwell stand auf, ging zum Fenster.
„Was bringen die Schilde?“
John gab schnell einen Befehl ein.
„Nur 34%, mehr hat McKay nicht rausholen können.“
Der Kommandant der Hoover nickte, als die Darts in Reichweite kamen, auch sofort mit einer Salve das Feuer eröffneten.
„Feuer.“
Aus den verbliebenen Geschützen kamen Unmengen an Überschallgeschossen, die gleich 14 feindliche Jäger, noch im Anflug, zerstörten.
Doch die übrigen Darts störten sich nicht groß an der Hoover, sie flogen gleich weiter, auf die Stadt zu.
Captain Kleinmann bekam im selben Moment eine Anzeige auf seinem Scanner, der auch nichts Gutes verhieß.
„Colonel, vor uns öffnet sich ein Hyperraumfenster, es sind das Basisschiff und die beiden Kreuzer…“
Caldwell ging sofort zurück zu seinem Stuhl und setzte sich, bevor einen neuen Befehl an seinem XO gab.
„Sheppard, sofort alle Raketen und Granaten abfeuern, ich will die Schiffe erwischen, ehe sie sich sammeln können.“
John runzelte zwar die Stirn bei dem Befehl, aber führte ihn sogleich aus, die Hoover ließ nun aus alle Geschützen ihre Waffen los.
Diese flogen der Feindlichen Flotte direkt entgegen, bevor die Jäger vor ihren Schiffen in Position gingen.

In der Stadt standen O´Neill und Allert auf einem der Balkone des Hauptturms und sahen mit an, wie die Dartvorhut im Schutzschild verglühte.
Auf Allerts Anraten, war der Schild der Stadt, kurz vor dem Eintreffen der Darts aktiviert worden, um eine Abdrehen dieser zu vermeiden.
„Tja Ernst, so wie es aussieht, haben sie eine goldene Nase gehabt, wir haben diese Typen ohne eine einzige Drohne erledigt.“
Der Oberstleutnant grinste ebenfalls.
„Bin ja auch schon lange genug im STK dabei, auf die Art haben wir auch schon ein paar Goa´Uld Jäger mehr runter geholt.“
Da kamen Ronon und Teyla auf den Balkon, wobei Ronon ein wenig gelangweilt wirkte, was dem Colonel auch auffiel.
„Hey Kumpel, sie sehen aus, als würden sie gleich schlafen gehen, was haben sie denn, da oben sterben viele Wraith?“
Der Sateder sah ihn etwas wehleidig an.
„Ja, aber ich kann nichts dazu beitragen, sondern sitze hier unten rum, während der Kampf im All entschieden wird.“
Teyla lächelte ein wenig.
„Nun, es ist doch so, dass wir sehr dankbar sein sollten, dass Colonel Caldwell mit seinem Schiff hier ist.
Wenn die Hoover nicht wäre, würde mein Volk nicht mehr leben und sie hätten kaum eine Chance gegen die Wraith.“
Das sah dann auch Ronon ein, weshalb er etwas brummig nickte und zum Himmel sah, ob weitere Darts durchkommen würden.

Auf der Hoover sah man diesem Kampf mit gemischten Gefühlen zu, da zwar ein Kreuzer brannte, aber die anderen Schiffe intakt waren.
Die Granaten hatten den linken Kreuzer in Feuer aufgehen lassen, er schlug Flammen aus allen Decks.
Aber zum großen Bedauern der Besatzung kam nur eine Rakete durch, welche in die linke Flanke des Basisschiffes einschlug.
Die anderen Geschosse der Hoover, wurden beinah vollständig von den Darts abgefangen, die sich für ihre Schiffe opferten.
Sheppard sah zu Caldwell, der auf Kleinmanns Platz saß und das Schiff flog, nachdem der eine Gehirnerschütterung abbekommen hatte.
„Sir, drei Darts nähren sich auf der linken Flanke und ich hab keine Munition mehr in den Backbordrailguns.“
Caldwell nickte ihm zu, da er verstanden hatte.
„Dann müssen unsere Schilde eben herhalten.“
Beide hielten sich an ihren Konsolen fest, als die Jäger auf den Schild prallten und ihn nur noch mehr schwächten.
Aber das passte genau zum Gesamteindruck der Hoover, die mittlerweile schon gewaltige Schieflage hatte.
Explodierende Plasmaleitungen hatten ein ganzes Deck in Brand gesetzt, welches von der Crew kaum gelöscht werden konnte.
Außerdem hatte die Außenhülle schon einigen Schaden abbekommen, an ein paar Stellen gab es Hüllenbrücke.
In diesem Moment verloren auch die vorderen Railguns ihre letzten Munitionsvorräte, es war nicht mehr möglich, zurück zu feuern.
„Sir, wir haben keine Waffen mehr, sollen wir die Hoover in das Basisschiff steuern, mit dem letzten Jumper fliehen?“
Caldwell sah seinen ersten Offizier entsetzt an, da ihm die Idee noch gar nicht gekommen war und er sie erstmal verdauen musste.
„Gibt es denn keine andere Möglichkeit?“
John dachte eine Sekunde nach, bevor er antwortete.
„Doch, eine Sache gibt es noch, aber ob sie dem zustimmen werden, ich habe da so meine Zweifel…“
Caldwell hörte sich den Plan an und genehmigte ihn schließlich, wohl wissend, dass es eh nichts mehr gab, was sie sonst tun konnten.


Atlantis:

Im Kontrollraum der Stadt stand Woolsey an den Bildschirmen, von wo aus er den Kampf praktisch live verfolgte.
Und dieser lief gerade nicht so, wie er, oder alle anderen in der Stadt, sich das am Anfang vorgestellt hatten.
Da kam eine neue Meldung rein.
„Sir, die Wraithschiffe haben gerade dass Feuer eingestellt, nur ein paar Darts feuern jetzt noch auf die Hoover.“
Der Bürokrat setzte sich, sah zu O´Neill.
„Glauben sie, die wollen die Hoover entern?“
Der Colonel zuckte aber nur mit den Schultern.
„Wie kann ich das denn wissen, bin ich etwa in der Wraithbasis, oder darf ich seit Stunden hier ihr Händchen halten?“
Richard Woolsey funkelte ihn aber nur böse an, weil er es einfach nicht gewohnt war, den
Ausgang einer Schlacht abzuwarten.
„Tut mir, aber ich einfach nicht sehr gut darin.“
Da kam schon die nächste Meldung herein.
„Colonel, wir erhalten gerade die Meldung, das Colonel Sheppard mit einem Jumper vom Schiff weggeflogen ist.
O Gott, er hat eine Atombombe dabei und will das Schiff mit einem Kamikazemanöver in die Luft jagen.“
Jack zögerte nicht, sondern griff zu einem Funkgerät, mit dem er einen der Puddle Jumper anfunkte, die im Luftraum der Stadt getarnt auf Streife waren.
„O´Neill an Abfangrotte, fliegen sie sofort zu dem Basisschiff, Sheppard hat was Dummes vor und sie müssen ihn jetzt rausholen.“
Danach sah er zu dem Techniker an der Kommstation.
„Und jetzt verbinden sie mich schon mit diesen Bruchpiloten, damit ich ihm kräftig seinen Kopf waschen kann…“
Kapitel 20 by Atlan
1.20 Alamo Teil 2
von Atlan





John Sheppard starrte durch die Frontscheibe seines getarnten Jumpers. Er befand sich immer noch im Endanflug auf eine der Dartbuchten des Basisschiffs. John warf einen Blick nach hinten und versicherte sich noch einmal, dass die Atombombe gut verschnürrt war. „Sheppard an Caldwell: Es geht los. Ich hoffe, mein Taxi ist da...“ Dann setzte John den Helm seines Raumanzugs und steuerte sein getarntes Schiff nahe an die offene Dartbucht, aus der immer noch hin und wieder einige Darts kamen. Er schaltete den Autopiloten ein, den Rodney eingebaut hatte und fuhr den Druck in der Kabine auf Null. John schritt zur hinteren Luke, öffnete sie rasch und aktivierte dann den Countdown der Atombombe. 60 Sekunden hatte er nun.
Der immer noch getarnte und nun ferngesteuerte Jumper setzte seinen Weg fort.

Dann nahm er etwas Anlauf und sprang aus dem Jumper. Die kleinen Schubdüsen seines Anzugs manövrierten ihn langsam, aber sicher raus ins All. Er war knapp einen Kilometer vom Hive entfernt, als, wie aus dem Nichts, eine Hand vor ihm auftauchte.
Schnell packte John zu und wurde ins Innere des getarnten Jumpers gezogen, den man ihm sofort hinterhergeschickt hatte, nachdem die Anderen erfahren hatten, was er vorhatte. Dieser Jumper sollte ihn nun in Sicherheit bringen. „Los, weg hier!“, befahl John über Funk und nahm den Helm ab, nachdem sich der Druck wieder aufgebaut hatte.

Der Jumper nahm langsam Fahrt auf, doch fast schon zu spät. Die Atombombe explodierte sieben Sekunden später und das Kleinstraumschiff war noch innerhalb der Schockwellenreichweite. Das Hive war explodiert und Schockwellen und Trümmer rasten auf den Jumper zu, brachten ihn ins Schleudern, dann traf ihn auch noch ein großes Trümmerstück. John, der gerade seinen Helm abgenommen hatte, verlor das Gleichgewicht und krachte mit voller Wucht gegen eine Wand.
Sofort ging er bewusstlos zu Boden, seine Wunde blutete stark. Auch dem Piloten und dem zweiten Besatzungsmitglied erging es nicht gut, beide wurden ebenfalls stark verletzt. Der Jumper trieb nun nur noch antriebslos durchs All. Der Kreuzer, der als einziges übrig geblieben war, trat währenddessen den Rückzug in den Hyperraum an, nicht ohne vorher noch die restlichen Darts einzusammeln.


Erst 30 Minuten später konnte Johns Jumper geborgen werden, die Insassen wurden schnellst möglich nach Atlantis geflogen. Dort war die Krankenstation am überlaufen, Verwundete mussten schon in den Gängen liegen. Anna und Doc Anja Heinrich waren gerade bei der Triage, identifizierten die kritischten Verwundeten. „Angesaugt.“, stellte Anna eine Diagnose und wies zwei Sanis an: „Auf ein Krankenbett mit ihm, er muss warten. Geben sie ihm Morphium gegen die Schmerzen.“
„Verletzte Niere, punktierter Herzbeutel.“, kam es von Anja. „Der muss sofort in den OP, oder er schafft es nicht!“ Eine Krankenschwester eilte herbei, um den besagten Patienten abzuholen und für die OP bereit zumachen. „Uns gehen langsam die Blutkonserven aus.“
„Dann rufen sie zum spenden auf, pumpen sie von mir aus die Soldaten aus, die gerade keinen Dienst haben, aber besorgen sie neues Blut!“, befahl Anja und wandte sich dann John zu, der gerade hereingetragen wurde. Sein Kopf war notdürftig verbunden, die Blutungen hatten aber nachgelassen. Anja besah sich die Wunde und musste schlucken. „Oh Gott. Komplizierte Schädelfraktur.“ Sie testete die Pupillenreaktion. Schnell sah sie zu Anna. „Sie müssen hier alleine weitermachen, Anna. Ich muss Sheppard sofort aufschneiden, oder er überlebt die Nacht nicht.“ Dass es ein Wunder war, dass er überhaupt noch lebte, erwähnte sie lieber nicht. Anna deckte derweil Sheppards Piloten mit einem Laken zu. Für ihn war sämtliche Hilfe zu spät gekommen. "Sofort einen Neuro-Chirugen in OP 3!", schrie sie.

Immer mehr Verwundete wurden auf die Station gebracht. Darunter auch viele F-301- und Jumperpiloten, denen ihr Fluggerät zum Verhängnis geworden war. Auch Ernst und Ronon brachten immer wieder verwundete Soldaten, Amerikaner, wie Deutsche und viele Russen. Der Schwall von Verwundeten wollte nicht abnehmen und die Schmerzensschreie waren noch hundert Meter entfernt zu hören.


Woolsey und die Colonels Caldwell und O‘Neill waren in der Zwischenzeit im Besprechungsraum, als Feldwebel Felix Hoffman und Hauptmann Jürgen Tilman von den Gebirgsjägern die vorläufigen Hochzahlen vorlegten. „Wir haben bisher 91 Tote zu beklagen und 68 Verletzte, von denen nach Doktor O‘Raileys Meinung sieben den nächsten Tag nicht mehr erleben werden.“, versuchte der Feldwebel so sachlich, wie möglich zu berichten. „Wir haben beide Walküren, sechs 301er und 34 Jumper verloren. Sieht echt übel aus.“, berichtete Hauptmann Tilman. Die Anwesenden nickten niedergeschlagen. Bei den Jumpern hatte man so hohe Verluste erwartet, da man in der Verzweiflung einfach jeden Soldaten, der wusste wo bei einem Flugzeug oben und unten ist, das ATA Gen gespritzt und in einen Jumper gesetzt hatte.

Rodney kam in den Besprechungsraum geschlurft, auch er war abgezehrt, so wie sie alle. „Der Kreuzer ist endlich außer Reichweite. Wir können den Schild abschalten und endlich Energie sparen.“
Woolsey nickte. „Gut, tun sie das.“ Rodney bestätigte nickend und ging dann wieder in den Kontrollraum, um alles zu veranlassen. Dann wand sich Woolsey wieder den Anwesenden Soldaten zu. „Dann bitte ich jetzt um ihre Vorschläge, was wir als nächste Schritte unternehmen.“


Eine knappe Stunde, in der es einigermaßen ruhig war, später, es dämmerte langsam, näherten sich der Stadt zwei Wraithtransporter. Diese hatten sich vom Hauptkampf gelöst, sich versteckt und flogen nun knapp über Meereshöhe mit aktivierten Störsendern. Mit Minimalgeschwindigkeit nährten sie sich ganz langsam der Stadt, da die Sensoren sie sonst erfassen würden. Schließlich setzten die Schiffe auf dem Westpier auf und entließen um die hundert Wraithkrieger aus ihrem Schlund. Erst jetzt, da sie schon in der Stadt waren, entdeckte die Aurelia die Eindringlinge. Schnell erschien sie im Konferenzraum, wo Woolsey und die Offiziere und berieten. „Mister Woolsey, am Westpier sind etwa hundert Wraith gelandet.“ Woolsey sah auf. „Wie konnten sie denn deinen Sensoren entgehen?“ Die Künstliche Intelligenz antwortete schnell: „Das weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich sind sie auf Meereshöhe geflogen. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.“ Nun wandte sich Woolsey an die Offiziere.
„Colonel O‘Neill, sie und ihr Team werden mit Hauptmann Tilmanns Gebirgsjägern die Wraith aufhalten. Die Gebirgsjäger sind dem Westpier am nächsten, ich befehlige aber jeden verfügbaren Soldaten sofort in diese Richtung.“ Jack nickte und verließ zusammen mit Tilmann schnellen Schrittes den Konferenzraum. Woolsey und Caldwell sahen ihnen nachdenklich hinterher. Etwa zeitgleich bezogen die Arthosianer, die sich auch bewaffnet hatten, an den Eingängen zum Kontrollraum Position, damit die Soldaten andere Aufgaben ausführen konnten.


Etwa fünfzehn Minuten später prallten Gebirgsjäger und US Marines, unter der Führung von AR-1, auf die Wraith und stellten sich dem Kampf. Dieser wurde hauptsächlich in den Gängen der Stadt gekämpft, denn den Pier hatten die Wraith schon längst verlassen und waren auf halbem Weg zum Stadtzentrum. Während Jack einen Sperrgürtel organisierte, der verhindern sollte, dass die Wraith den Bereich verließen und dann zusammen mit Anna vorrücken wollte, warfen sich Ronon, Ernst und Teyla - sie hatte sich zusammen mit den Marines der Hoover zum Dienst gemeldet - sofort ins Getümmel.

Ronon und Ernst marschierten nebeneinander durch die Nebengänge und säuberten sie im Alleingang von den Wraith, die die Hauptmacht der Menschen umgehen wollte. „Ich hab schon acht.“, meinte Ernst nach einer Weile und schob ein neues Magazin in sein Sturmgewehr. Doch dabei merkte er nicht, dass ein Wraith in einem toten Winkel stand, und sich nun auf ihn stürzen wollten. Ronon riss seine Waffe hoch. „Runter!“, rief er und feuerte schon über Ernsts Kopf hinweg. Als der Wraith tot liegen blieb, meinte der Sateda: „Und bei mir sinds jetzt sechszehn.“
Ernst sah ihn grimmig an. „Dann weiter, ich will auch mal gewinnen.“ Der Hühne grinste und Beide rückten weiter vor.

Nach einer Weile gewannen die Menschen schnell die Oberhand, was aber großteils auf ihre zahlmäßige Überlegenheit zurückzuführen war und auf Aurelia. Die KI hatte Schotts verriegelt und Kraftfelder aufgebaut und die meisten Wraith so in eine Falle gelockt. Jack schoss einen weiteren Wraith nieder und wand sich dann über Funk an die KI. „Aurelia, wie viele sind noch übrig?“
Nach einigen Sekunden kam die Antwort: „Ein knappes Dutzend, Colonel.“
„O‘Neill an alle: passt auf. Wenige Wraith haben uns ja bisher immer mehr Schwierigkeiten gemacht, als ganze Kompanien. Zweier- bis Viererteams bilden und jeden Raum einzeln absuchen, dann verriegeln. Befehl ausführen.“, befahl Jack über Funk. Dann ging er mit Anna weiter.


Hundert Meter von ihnen entfernt war auch Major Valentin mit einem Soldaten unterwegs und überprüfte einige Räume. Gerade verließ er einen Raum und aktivierte den Funk: „Aurelia, 36-91 abriegeln.“ Er wand sich an den anderen Russen. „Komm, weiter.“ Sie gingen einige Meter weiter, bis sie zum nächsten Raum kamen. Valentin fuhr seine Hand über den Sensor an der Wand und drehte sich dann zu seinem Untergebenen. „Ich glaube, es gibt hier gar keine Wraith mehr.“ Doch, als hätte er das Schicksal herausgefordert, starrte ihm aus dem Raum plötzlich ein Wraithoffizier entgegen, schlug ihm das Gewehr aus den Händen und schleuderte ihn gegen die nächste Wand. Der andere Russe konnte auch nicht reagieren, denn ein zweiter Wraith sprang ihn an und saugte ihm das Leben aus.

Valentin zog seine Pistole und feuerte auf den Wraithoffizier, der auf ihn zukam.
Doch der Wraith, der sich wohl gerade frisch genährt hatte, juckte sich daran nicht besonders und kam immer näher. Valentin drückte nur immer weiter den Abzug, bis es nur noch klickte und das Magazin leer war. Dann legte der Wraith ihm den Saugmund auf und entzog ihn dem Diesseits.

Doch auch die Freude der beiden Wraith währte nicht ewig, denn Ernst und Ronon kamen um die nächste Ecke gebogen und feuerten auf sie. Der Wraithoffizier sackte unter dem Dauerfeuer aus Ernsts G51 zu Boden, der zweite Wraith wurde von einer gekonnt geworfenen Granate auseinandergerissen. Ronon ging auf Valentin zu, der komplett ausgesaugt war und nur noch einem Skelett mit Haut glich. Ronon schüttelte den Kopf und ging auch zum anderen Toten. „Das wars für die Beiden.“
„Ruhen sie in Frieden, Major Valentin, Stabsgefreiter Kamarov.“, sprach Ernst, nahm die Erkennungsmarken an sich und salutierte vor den beiden Toten. Doch plötzlich hörten sie einen Schrei. „Was war das?“, fragte Ernst Ronon, der darauf aber keine Antwort hatte.

Teyla war mit einem Gebirgsjäger durch die Gänge patrouilliert, als ihnen von einem Wraith aufgelauert wurde. Der sprang von der Decke und schoss mit seinem Betäuber auf den Gebirgsjäger, der ohnmächtig zu Boden ging und Teyla das Gewehr aus der Hand schlug. Doch Teyla nutzte die Gelegenheit, um dem Wraith ihrerseits die Waffe aus der Hand zu schlagen, dann wechselte alles in einen Faustkampf. Teyla wurde schnell von dem körperlich viel stärkeren Gegner in die Defensive gedrängt, konnte zwar parieren, wurde aber schnell in die Ecke gedrängt. Schließlich riss der Wraithoffizier ihr die Beine weg und sie landete hart auf dem Boden. Der Wraith holte aus und war gerade im Begriff Teyla den Saugmund aufzupressen, als eine Stimme vom anderen Ende des Ganges brüllte: „So nicht, Freundchen!“

Es war Jack, der zusammen mit Anna am nächsten dran gewesen waren und den Kampflärm gehört hatten. Doch da keiner von beiden ein freies Schussfeld hatte und aus der Entfernung den Wraith sowieso nicht hätte töten können, warf Jack mit aller Kraft seine letzte Blendgranate, im hohen Borgen, durch den Gang. Sie landete, unbeabsichtigt, direkt neben Teylas Kopf und ging hoch. Teyla schrie laut und schmerzerfüllt, während Anna in den geblendeten Wraith ein volles Magazin .45 ACP Munition aus ihrer UMP leerte. Der Wraith ging tot zu Boden.

Anna und Jack beugten sich zu Teyla herunter, die das Gesicht vor Schmerz verzog.
Das halbe Gesicht hatte Brandspuren, bedingt durch die Explosion der Blendgranate direkt neben ihr, die starke Hitze entwickeln konnte. Langsam öffnete Teyla die Augen, die sie die ganze Zeit über verschlossen gehalten hatte. Sie sah sich verstört um. „Alles gut, Teyla, beruhigen sie sich. Wir sinds.“, sagte Anna, sah dann jedoch, warum Teyla so panisch war. Ihre Augen waren milchig weiß gefärbt. Sie hielt drei Finger vor Teylas Gesicht. „Wie viele Finger halte ich hoch?“
„Das kann ich nicht sehen.“, sagte Teyla voller Angst. „Ich sehe überhaupt nichts. Was ist passiert?“
„Eine Blendgranate ist neben ihnen explodiert. Sie müssen was abbekommen haben.“, meinte Jack besorgt und hob zusammen mit Anna Teyla hoch. „Wir bringen sie lieber zur Krankenstation.“

Später sollte sich herausstellen, dass die Granate Teyla geblendet hatte, Heilungschancen waren astronomisch gering. Ihre Wraithgene und so ihre erweiterte Wahrnehmung hatte die schädliche Wirkung der nahen Explosion der Blendgranate, in deren Explosionsblitz Teyla direkt gesehen hatte, noch verstärkt. Teyla war von diesem Moment an blind, für immer.


Drei Stunden später, Ruhe war inzwischen in Atlantis eingekehrt, machte Rodney auf den Tiefraumsensoren eine wichtige Entdeckung und stürmte gleich ins Büro von Woolsey. Der Expeditionsleiter war gerade mit seinem Abschlussbericht beschäftigt.
„Wir sind erledigt!“, meinte Rodney, als er den Kopf in das Büro steckte.
Woolsey sah von seinem Laptop auf. „Bitte was?“
„Auf den Tiefraumsensoren ist eben gerade noch ein weiterer Flottenverband der Wraith aufgetaucht. Müssen auf einem relativ nahen Planeten aufgeweckt worden sein, denn die Flotte wird in fünf Tagen Atlantis erreichen.“
Woolsey musste schlucken. „Wie viele Schiffe?“
„Diesmal sind es vier Basisschiffe und 15 Kreuzer. Ich hab keine Ahnung, wie wir das überleben sollen.“ Rodney machte keinen Hehl daraus, dass er dies für das Ende hielt.
Woolsey rief in der Zwischenzeit lieber die Führungssptze zusammen, die sich keine Viertelstunde später im Konferenzraum traf.

Außer Woolsey waren noch Colonel Caldwell und sein zweiter Offizier Captain Kleinman - er vertrat John Sheppard, der immer noch im kritischen Zustand auf der Krankenstation lag - und Jack und sein Team anwesend. Nachdem Rodney die Fakten erläutert hatte, meinte Woolsey: „Ich sehe diesmal keinen Grund, wie wir das überleben sollen. Ich schlage deshalb die Evakuierung und Selbstzerstörung der Stadt vor.“ Jack konnte dem nicht zustimmen und entgegnete: „Nein, weglaufen ist höchstens der letzte Ausweg. Vorher sollten wir überlegen, wie wir die Flotte doch aufhalten können.“
„Und wie?“, fragte Caldwell seinen alten Freund. „Die Hoover ist stark beschädigt. Die Hüllenintegrität ist gefährlich niedrig, bis auf zwei Rotten sind unsere Abfangjäger zerstört und bei den Jumpern sieht es auch nicht besser aus.“

„Wie wärs denn, wenn wir die Schiffe mit Atomwaffen zerstören.“, schlug Ernst nach einigen schweigsamen Minuten vor.
„Woher wollen sie denn Atomwaffen nehmen?“, fragte Woolsey. „Die Hoover hat alle verbraucht.“
Ernst wand sich an Caldwell und Kleinmann. „Ich meine in ihrem Einsatzbericht zum Planeten dieser Genii gelesen zu haben, dass die welche hätten.“
„Das war nur eine Vermutung, die ich angestellt hatte.“, erwiderte Dave Kleinman.
„Wir hatten starke Strahlungswerte gemessen, die auf Kernenergie zurückgeführt werden könnte.“ Das letzte Wort betonte er dabei besonders. Ernst war da anderer Meinung. „Für mich ist das ein Ja. Wir sollten uns zumindest da umsehen und wenn sie Atombomben oder zumindest die Bauteile haben, diese mitgehen lassen.“
Jack stimmte dem zu. „Wir hätten immer noch genug Zeit zu evakuieren, bevor die Wraithflotte hier ist.“

Richard Woolsey war von all dem nicht besonders beeindruckt und meinte:
„Ich finde, wir sollten nicht wegen einer wagen Vermutung, Truppen auf einen feindlich gesinnten Planeten schicken und vielleicht sinnlos in Gefahr bringen.“
„Mein Team und ich gehen das Risiko freiwillig ein.“, sagte Jack und wurde nickend von allen Mitgliedern, selbst von Rodney, unterstützt. „Geben sie mir noch zwei Gruppen mit, dann besorg ich uns ein paar Atombomben.“
Auch Caldwell und Kleinman nickten zustimmend und stellten sich hinter Jacks Meinung. Überstimmt von den Anwesenden, musste Woolsey einlenken und stand auf. „Na gut. Sie starten morgen um 0830, minimale Feindberührungen und keine unnötigen Verluste. Dann weggetreten, wir können alle etwas Schlaf gebrauchen.“


Am nächsten Morgen flog ein getarnter Jumper durch das Sternentor auf dem Geniiplaneten, auf dem es gerade Nacht war. Unbemerkt hatte das getarnte Kleinstraumschiff das Tor durchquert und flog nun langsam und in großer Höhe zur Siedlung. An Bord befand sich außer AR-1 noch das deutsche Pionierteam AR-5 und HT-1 unter Gunny Wright, das ab sofort als AR-12 geführt wurde. „Wir sind jetzt über der Siedlung, McKay, ich brauche eine Scannerabtastung.“, sagte Jack, der am Steuer saß.

„Strahlenwerte, direkt unter dem Dorf.“, bestätigte Rodney so die Aussage des Berichts der Hoovercrew. „Gehen sie neben der Scheune am Rand des Dorfes runter, da sind die Werte besonders stark. Den Störsender einschalten und auf maximale Reichweite ausdehnen.“ Ernst aktivierte den Störsender, den man aus den Trümmern einer Walküre bergen konnte und nun in den Waffenschacht des Jumpers eingebaut hatte. Er sollte alle Alarmvorrichtungen der Genii, falls sie existierten, ausschalten.
Als der Jumper schließlich niederging, öffnete sich die Heckluke und Jack trat als erster ins Freie, wand sich dann an Gunny Wright: „Gunny, sie und ihr Team sorgen für Rückendeckung, Leutnant Görzs‘ Team folgt uns.“ Anne Wright nickte stumm und ließ ihr Team in Abwehrposition gehen, aber nicht das Tarnfeld des Jumpers verlassen. Rodney führte sein Team und die Pioniereinheit, allesamt waren mit Wraithsbetäubern ausgerüstet, in die Scheune. „Hier sind die Werte besonders hoch.“, meinte Rodney und ging dann auf einen Haufen Heu zu, sein Scanner zeigte ihm, dass es wärmer wurde. Unter dem Heu kam dann auch schließlich eine Luke zum Vorschein, die sie öffnen mussten. Beide Teams kletterten die Leiter herunter und fanden sich dann in den unterirdischen Katakomben der Geniistadt wieder, die die Hoovercrew schon einmal infiltriert hatte.

Anscheinend waren die Wachen in der Nacht stark reduziert, denn in den ersten Minuten trafen sie keine Wächter. Erst als sie zu dem Punkt waren, wo McKay starke Strahlungswerte lokalisierte, trafen sie mehrere Wächter an. Doch die waren kein Problem. AR-1 betäubte sie einfach mit mehreren Schüssen aus ihren Wraithbetäubern und Ronons Waffe, die auf Betäubung gestellt war. Schließlich erreichten sie endlich den Raum, von dem die Strahlung ausging. Ein großes Labor in dessen Mitte zwei große Behälter standen, die entfernt an Torpedos erinnerten.
„Sind das die Bomben?“, fragte Anna flüsternd. Rodney besah sich die Behälter eine Zeit lang, untersuchte sie mit dem Scanner und sagte dann: „Ja, das sind eindeutig Atomwaffen. Aber sie sind nicht vollständig.“
„Bringen die uns dann was?“, fragte Ronon.
„Wenn ich ein paar Tage Zeit hab und genug Hilfe, dann ja.“, meinte Rodney selbstbewusst. "Mitnehmen sollten wir sie auf jeden Fall."
Jack nickte und wand sich an die Pioniere. „Leutnant Görz, können sie uns eine Transportvorrichtung improvisieren? Ich hatte ja gehofft, dass es hier so was wie Rollwägen gibt, aber...“
Der Leutnant winkte nur ab. „Keine Sorge, Colonel. Wir sind Pioniere und können ihnen aus ein paar Zahnstochern auch ne Brücke bauen, wenn sie wollen.“
Jack grinste. „Ne Brücke brauch ich nicht unbedingt, ich bin schon zufrieden, wenn sie und ihre Jungs ein paar Tragegriffe dranbauen.“ Leutnant Görz gab seinen Leuten ein Zeichen, dann legten sie los, während AR-1 die Gänge im Auge behielt.


Eine knappe halbe Stunde später waren sie so gut, wie fertig mit der Operation. Die erste Bombe war schon im Jumper, die zweite wurde gerade von Ronon und Ernst die Leiter hochgehieft, da wurde plötzlich Alarm ausgelöst. Ein Wächter war frühzeitig wieder erwacht und hatte schnell Alarm ausgelöst. „Los, schnell jetzt.“, meinte Jack und deckte den Rückzug nach oben.


Als die Genii endlich bemerkt hatten, was geschehen war und sich organisiert hatten, war der Jumper schon längst wieder auf dem Weg zurück nach Atlantis. Auf Atlantis war Woolsey hochzufrieden mit dem Verlauft der Mission, aber auch etwas besorgt, als er über den Status der Bomben erfuhr. Letztlich musste er Rodney einfach freie Hand lassen, der die Bomben mit ein wenig Hilfe in seinem Labor komplettieren wollte.

Im Kontrollraum gab Rodney gerade seinen vorläufigen Arbeitsplan bekannt, wonach er knapp vier Tage benötigen würde, die Bomben zu komplettieren und genügend Sprengkraft zu verpassen, als das Tor angewählt wurde. „Unplanmäßige Aktivierung von außen, Schild wird aktiviert.“, meldete Feldwebel Hoffmann. „Empfangen Audiosignal.“
„Auf die Lautsprecher.“, befahl Woolsey und wand sich an Jack. „Wieso glaube ich nur, dass ich weiß, wer sich da meldet?“ Kurz darauf ertönte die Stimme von Cowen, dem Anführer der Genii, aus den Lautsprechern. „Hier ist Cowen von den Genii. An die hinterhältigen Diebe aus Atlantis, die uns bestohlen haben! Wir fordern unser Eigentum zurück, ansonsten werden wir mit bitterer Rache für diesen hinterhältigen Angriff antworten!“
Jack antwortete gelangweilt: „Sie vergessen, dass sie als erste grundlos unsere Freunde von der Hoover angegriffen haben. Jetzt sind wir quitt. Und sehen sies mal so: Mit ihrem Eigentum könnten wir ein paar Wraith die Hölle heißmachen. Also regen sie sich ab, Cowen.“
Cowen ging darauf gar nicht ein, sondern erklärte nur: „Von nun an, haben sie einen erklärten Feind in dieser Galaxis. Die Atlanter werden auf keinem Planeten mehr sicher sein und ich werde es mir zur persönlichen Aufgabe machen, ihre Stadt in meine Gewalt zu bekommen!“ Dann schalteten sich Funkübertragung und Wurmloch auch schon ab. „Lief ja toll...“, meinte Hoffmann.


Einen Tag später war Woolsey in der Brig, da man beim letzten Überfall zwei Wraith gefangen nehmen konnte. Diese saßen in der Zelle und schwiegen. Woolsey stellte sich vor das Energiegitter und erhob das Wort. „Wird es noch mehr Verstärkung geben, als diese vier Basisschiffe, die hierher unterwegs sind?“ Einer der Wraith stand auf und stellte sich direkt vor Woolsey, er schaute auf ihn herab und grinste breit.
„Du kannst sicher sein, Mensch, dass das nicht die einzigen Schiffe sind. Wir haben noch dutzende in Reserve und während wir reden, züchten wir in unseren Habitaten noch mehr Schiffe heran. Ihr könnt diesen Kampf einfach nicht gewinnen, flieht lieber.“ Dann verfielen er und der andere Wraith in schallendes Gelächter. Woolsey wand sich vom Gitter ab. „Wache, die Wraith werden nicht angerührt. Sie sollen von mir aus verhungern. Die sind keine einzelne Kugel wert.“, befahl er härter, als man es von ihm gewohnt war, dann ging er. Das Ganze hatte auch ihn stark mitgenommen.


Am Nachmittag des selben Tages betrat Colonel Caldwell die bis zum letzten Bett belegte Krankenstation. Anja Hein kam auf ihn zu. „Colonel, was kann ich für sie tun?“, fragte die Ärztin.
„Ich wollte mal nach meinen Leuten fragen.“, meinte Caldwell, der sich erst jetzt von seinem Schiff hatte losreißen können, da er die Reparaturen hatte beaufsichtigen müssen. „Wie geht es ihnen?“
Anja suchte einen Tablet-PC und rief eine entsprechende Datei auf. „Die Meisten erholen sich recht gut. Nur bei dreien mach ich mir große Sorgen. Lieutenant Gordon, einer ihrer F-301 Piloten, hat im Raumkampf schwere Verbrennungen davon getragen und war mit seiner Maschine aufs Festland gekracht. Wir haben versucht seine Wunden so gut, wie wir nur konnten zu reinigen und zu desinfizieren, aber momentan sieht es so aus, als würde er seinen rechten Arm verlieren.“
Caldwell versuchte distanziert zu nicken. „Ich verstehe. Und die anderen Beiden?“
„Das sind Teyla und Colonel Sheppard.“, meinte Anja. „Teylas Augen zeigen keinen Anschein von Regeneration, sie wird wohl permanent blind bleiben. Zusätzlich hat sich starke Kopfschmerzen, die aber mit der Zeit verschwinden werden.
Bei Colonel Sheppard ist das eine andere Sache.“
Die Ärztin seufzte. „Mein bester Gehirnchirurg hatte ihn fünf Stunden unterm Messer und konnte den Schaden flicken. Dennoch ist der Colonel ins Koma gefallen und ich habe keine Ahnung, ob er jemals wieder daraus aufwacht.“
„Wie hoch stehen die Chancen, dass er es wird?“, fragte Caldwell mit Sorge in der Stimme. Anja schüttelte nur den Kopf. „Das kann man unmöglich sagen. Dafür wissen wir einfach noch zu wenig über das menschliche Gehirn. Es kann gut sein, dass er morgen, aber auch erst in einem Jahr aufwacht. Oder aber auch gar nicht, wenn sein Gehirn entscheidet, dass das Leben es nicht mehr wert ist...“
Der Colonel nickte. „Danke, Doc. Ich lenk sie jetzt nicht mehr von ihrer Arbeit ab.“
Dann warf Caldwell einen letzten Blick durch die Krankenstation und ging schließlich.


Drei Tage später, kurz bevor die Wraithflotte eintreffen sollte, waren Jack und sein Team mit einem getarnten Jumper im Orbit. An Bord hatten sie einen der zwei Nuklearsprengköpfe, der Zweite wurde von einem weiteren Jumper getragen.
Separat sollte man sie auf zwei Basisschiffen aussetzen.„Rodney, sie sind sicher, dass es funktionieren wird?“ ,fragte Ernst und deutete auf die Atombombe.
Rodney wank ab.
„Natürlich wird es klappen. Haben sie schon mal Grund gehabt an mir zu zweifeln?“
„Offen gesagt: Ja.“, meinte Ernst. „Wie war das damals, als sie die Sonne gesprengt haben, bevor die Goa‘Uld Flotte da war? Oder das mal, wo sie die Nox-Sexmaschine aktiviert haben und alle im STK nur noch das eine im Kopf hatten, oder...?“
„Ja, ja, schon gut!“, unterbrach ihn Rodney und verschränkte die Arme. „Diesmal wird alles gut gehen. Hoffe ich...“

Weiter kamen die Beiden nicht, denn kurz darauf sprang die Wraithflotte nahe dem Orbit aus dem Hyperraum und eröffnte sogleich auf die Stadt das Feuer. Erste Energieentlagungen schlugen in den Stadtschild ein, der dem ganzen aber gewachsen war. Woolsey stand hinter Hoffmann, der einen Blick auf die Schilddiagnose hatte. „Und?“
„Bei der Feuerrate“, begann Hoffmann. „wird der Schild sicher acht Tage durchhalten.“ Woolsey wich schockiert zurück. „Acht Tage? Bei den Antikern hat der Schild Jahrhunderte gehalten.“
„Die hatten aber auch drei vollständig geladene Potenziamodule, wir haben nur zwei, die zum Großteil entladen sind.“, gab der Feldwebel zu bedenken. Woolsey nickte und gab den zwei Teams den Missionsbefehl auf einer verschlüsselten Frequenz.


„Gut, dann wollen wir mal...“, murmelte Jack und flog seinen Jumper in Richtung eines Hives, das gerade eine Dartbucht öffnete, um Darts herauszulassen. Der Jumper flog direkt darauf zu, als sich Jumper 2 mit einer Textnachricht meldete, um die Chance einer Entdeckung zu minimieren. „Jumper 2 hat kein anderes Hive gefunden, das Darts ausschleust.“, las Anna vor. „Sie bringen ihre Bombe am Rumpf, nahe des Antriebs, an, um den Schaden so zu maximieren.“
„Bestätigen, dann Funkstille.“, befahl Jack und manövrierte den Jumper in die Dartbucht hinein.

Nicht alle Darts waren gestartet und so suchte sich Jack einen geeigneten Landeplatz, wo sie keinen Wraith begegneten. Diesen fanden sie nahe eines einzeln abgestellten Darts auf der niedrigsten Etage des Darthangars. Sachte setzte der Jumper auf, dann ging alles sehr schnell. Ronon, Jack und Ernst hievten die Atombombe aus dem Fluggerät und versteckten sie im Dartcockpit, das sie auch verschlossen. „Fernzündung ist eingestellt.“, meinte Ernst. „Dann nichts, wie weg.“
Kaum zwei Minuten später war der Jumper auch schon wieder im offenen All und Jack funkte den zweiten Jumper an. „Jumper 1 an Jumper 2, euer Status?“, funkte Jack.
„Wir sind längst fertig.“, meinte der Pilot über Funk. „Jederzeit, wenn ihr wollt.“
„Gut.“, sagte Jack und nahm den Zeitzünder von Rodney entgegen. „Drei... Zwo... Eins... Macht ihnen Feuer unterm Arsch!“ Er drückte den Auslöser.

Sekundenbruchteile später vergingen die beiden Basisschiffe in einer großen, hell leuchtenen Explosion. Trümmerteile und Explosionswellen erwischten auch noch einen Kreuzer und rissen diesen mit in den Tod, zwei weitere Kreuzer wurden leicht beschädigt und verloren ihre Waffen. Auf Atlantis herrschte Freundenstimmung, als die Sensoren die Vernichtung von knapp der halben Flotte meldeten. Die Bombe war verstärkt worden, da Rodney noch eine kleine Menge an aufbereitetem Naquada beimischte, welches die Explosion verstärkte. Woolsey meldete sich über Funk: „Gute Arbeit, Jumper 1 und Jumper 2! Jetzt müssen wir uns nur noch einen guten Plan überlegen, um die restliche Flotte zu erledigen.“
„Keine Sorge.“, sagte Rodney gut gelaunt. „Das schaffen wir auch noch.“


Etwas später standen Woolsey und AR-1 im Kontrollraum, während draußen das Bombardement weiterging. „So, wies aussieht“, meinte Rodney, der an der Schilddiagnose saß. „hält unser Schild jetzt etwa drei oder vier weitere Wochen den Beschuss aus.“
„Das sollte genug Zeit sein, um die beiden anderen Basisschiffe und die Kreuzer zu erledigen.“, meinte Ernst.
„Wir haben aber keine Atombomben mehr.“, gab Woolsey zu bedenken.
„Wir haben schon mal nen Kreuzer mit Sprengstoff zerstört. Müssen wir einfach nur am Antrieb anbringen.“, meinte Ronon. „Zur Not, entern wir die Schiffe und legen jeden Wraith einzeln um.“ Die Anwesenden mussten grinsen, als Ronon das erwähnte. „Oh oh!“, stieß Feldwebel Hoffman plötzlich von der anderen Seite des Kontrollraums aus. Er stand vor den Sensoren. „Oh oh?“, fragte Rodney und ging schnellen Schrittes zu ihm herüber, besah sich ebenfalls die Anzeigen. „Oh oh!“
„Was denn?“, fragte Jack genervt. Rodney sah die Anderen an. „Die Tiefraumsensoren melden weitere Schiffe, die hierher unterwegs sind. Sieben Hives und 18 Kreuzer, von denen aber mehrere wesentlich größer sind, als die uns bekannten. Sie werden in 30 Tagen hier eintreffen.“





Fortsetzung folgt in Staffel 2

Coming Soon....
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