Stargate: The German Experience (Staffel 1) - Das neue Zeitalter by Atlan, Jax, Colonel Maybourne
Summary: Was wäre, wenn das Sternentor nie in den USA geblieben wäre? Begleiten wir eine Geheimorganisation aus Deutschen und Russen, sowie einige bekannte Gesichter, auf diesen ersten Abenteuer.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Own Character
Genre: Action
Challenges: Keine
Series: Stargate: The German Experience
Chapters: 21 Completed: Ja Word count: 84171 Read: 152212 Published: 06.03.12 Updated: 06.03.12
Story Notes:
Disclaimer: Stargate SG-1, Stargate Atlantis, Stargate Universe und alle dazugehörigen Charaktere gehören MGM Television. Selbsterfundene Charaktere gehören dem jeweiligen Autor. Diese Geschichte wurde nicht aus monitären Gründen geschrieben.

1. Kapitel 1a by Atlan

2. Kapitel 1b by Atlan

3. Kapitel 2 by Atlan

4. Kapitel 3 by Atlan

5. Kapitel 4 by Atlan

6. Kapitel 5 by Atlan

7. Kapitel 6 by Atlan

8. Kapitel 7 by Atlan

9. Kapitel 8 by Atlan

10. Kapitel 9 by Atlan

11. Kapitel 10 by Atlan

12. Kapitel 11 by Atlan

13. Kapitel 12 by Atlan

14. Kapitel 13 by Atlan

15. Kapitel 14 by Atlan

16. Kapitel 15 by Atlan

17. Kapitel 16 by Atlan

18. Kapitel 17 by Atlan

19. Kapitel 18 by Atlan

20. Kapitel 19 by Atlan

21. Kapitel 20 by Atlan

Kapitel 1a by Atlan
1.00 The German Experience
von Atlan und Colonel Maybourne


1928: Ägypten, Giese Hochplatoo:

Der Jeep fuhr schnell unter der Mittagssonne Ägyptens.
In dem Jeep saßen der Archäologe Professor Langford und seine Tochter Catherine.
Der Professor war aufgeregt. Der Vorarbeiter. der Grabungen, hatte ihm eine “große Entdeckung” versprochen.
Eine Ausgrabungsstelle kam in Sicht und ein Mann winkte freudig mit beiden Armen.
Langford stoppte den Jeep und stieg auf.
“Professor!” ,rief der Ägypter und gab dem Professor die Hand.
“Was für eine große Entdeckung haben sie für mich?’’ ,fragte der Professor und folgte dem Vorarbeiter in Richtung eines Grabens. In ihm lagen Abdecksteine, umrahmt von einem metallenen Ring.
Er war etwa neun Meter im Durchmesser, am Rand von unbekannten Zeichen umgeben.
Viele Arbeiter standen dort herum und entfernten die Steine.
Während der Professor sich das ganze ansah, ging seine Tochter Catherine zu einigen in der Nähe stehenden Zelten, an einem Tisch mit Fundstücken blieb sie stehen. Ihr Augenmerk fiel auf ein goldenes Amulett, dass mit dem Auge des Ra, Sonnengott der Ägypter, geschmückt war. Sie nahm es und steckte es ein, als ihr Vater aus der Ferne rief:
“Catherine, komm her!”
Als sie zurück zu ihrem Vater ging, waren die Abdecksteine entfernt worden und die Arbeiter stellten den Ring langsam auf.
Plötzlich sprangen einige Grabhelfer voller Furcht zurück.
Unter den Ring lagen die Überreste von Körper, sie waren nicht Menschlich...

September 1997: USA; Subreme Count:

Eine alte Frau stand vor dem Gerichtsaal. Um ihren Hals hing das goldene Amulett, dass sie 1928 in Giseh eingesteckt hatte. Catherine Langford, inzwischen Doktor der Archäologie, war aufgeregt.
Seit fast 10 Jahren versuchte sie nun das Fundstück, dass ihr Vater damals in Ägypten entdeckt hatte, zurück in ihren Besitz zu kriegen. Die Regierung der USA hatte es 1945 nach Einstellungen der ersten Forschungen einfach behalten und nie mehr ausgehändigt. Ihrem Vater musste sie auf dem Sterbebett versprechen, dass Artefakt wieder in ihren Besitz zu kriegen.
“Dr. Langford?” Ihr Anwalt Michael Garibaldi holte sie in die Gegenwart zurück.
“Ja, was gibt es?” ,fragte sie gedankenverloren.
“Der oberste Richter setzt die Verhandlung fort.” ,informierte er sie.
“Gut, dann gehen wir.” ,sie nickte ihrem Anwalt aufmuntert zu. Garibaldi war seit Anfang an dabei gewesen und ihr in den ganzen 10 Jahren eine große Hilfe, fast schon ein Freund, bei den Prozessen gewesen.

Als sie den Gerichtssaal betreten hatten und sich hinter ihren Tisch gesetzt hatten, rief die Stimme des Gerichtsassistenten:
“Bitte erheben sie sich, für die ehrenwerten obersten Richter der Vereinigten Staaten von Amerika!
Gott schütze die Vereinigten Staaten von Amerika und dieses Gericht.’’
Die Anwesenden im Gerichtssaal standen auf. Als der oberste Richter aufstand und sie direkt ansprach:
“Im Fall Langford gegen die Vereinigten Staaten von Amerika haben wir wie folgt entschieden: "Das Fundstück, bekannt als A569, samt Abdecksteinen, im Jahre 1928 von Dr. Langfords Vater, Professor Langford, in Giseh entdeckt, befindet sich unrechtmäßig im Besitz des Militärs. Die Regierung behielt es nach strenggeheimen Forschungen im Jahre 1945 ein. Da in den 20er und 30er Jahren es Archäologen noch erlaubt war, ihre Entdeckungen zu behalten, entscheide ich zu Gunsten von Dr. Catherine Langford. A569 wird ihr sofort ausgehändigt und sie darf damit verfahren, wie sie es wünscht. Die Regierung der USA hat keinen Anspruch darauf, von diesem Zeitpunkt an. Die Kosten für die Verhandlungen trägt der Staat. Die Sitzung ist beendet.”

März 1998: Berlin, Reichstag:

Bundeskanzler Gerhardt Schröder saß an seinem Schreibtisch und sah einige Unterlagen durch. Erst vor kurzen war er zum Kanzler gewählt worden. Damit war die SPD, nach 16 Jahren CDU unter Helmut Kohl, wieder an der Macht.
In dem Moment kam aus der Gegensprechanlage die Stimme seiner Sekretärin.
“Herr Kanzler?”
“Ja, was gibt es?”
“Frau Doktor Langford aus den USA ist hier.”
Schröder lächelte. Diese Frau hatte ihn vor einigen Wochen um ein Gespräch gebeten. Er hatte ihren Prozess in den USA mitverfolgt und war beeindruckt, wie diese alte Frau um ihr Eigentum gekämpft hatte.
“Schicken sie sie rein.”

Die Tür ging auf und Dr. Langford betrat den Raum. Hinter ihr schloss die Sekretärin die Tür.
Der Kanzler stand auf, reichte ihr die Hand und sagte in Englisch: “Doktor, es ist schön, sie kennen zu lernen. Sie haben mir angesprochen, dass sie ein großes Anliegen an mich hätten und es würde sich für die Bundesrepublik lohnen.”
Dr. Langford lächelte und antwortete auf Deutsch: “Das ist korrekt, Herr Bundeskanzler.’’
Man konnte es Schröder ansehen, dass er überrascht war. “Ja... Setzten sie sich doch bitte.”
Nachdem sie sich gesetzt hatten, sagte der Kanzler: “Also, worum handelt es sich?”
“Es geht um das Fundstück, dass man Vater 1928 in Gissee entdeckt hatte.”
“Ja, ich habe mich für ihren Fall sehr interessiert.”
“Da das Objekt wieder mir gehört, möchte ich die Forschungen wieder aufnehmen.”

Schröder hatte so etwas geahnt. Es ging um Forschungsgelder.
“Und jetzt wollen sie also, dass Deutschland ihnen die Forschungen finanziert.”
Dr. Langford nickte.
“Wie stellen sie sich das bitte vor? Seit der Wiedervereinigung von BRD und DDR hat die Regierung meines Vorgängers viel Geld ausgegeben. Wissen sie, wie hoch wir verschuldet sind?”
Erneut nickte Dr. Langford und sagte: “Ich weiß das. Ich weiß auch, dass die USA einen möglichen Nutzen für sich behalten würde. Sie jedoch nicht.”
“Ein Nutzen” ,fragte Schröder.
“Laut der Radio Karbon Analyse, die wir an dem Objekt vorgenommen haben, ist dieser Ring mehr als 10.000 Jahre alt. Die ältesten Fundstücke, die wir sonst aus dieser Zeit haben, sind gerade mal 5500 Jahre alt.
Zudem ist dieses Element, aus dem der Ring gebaut wurde, nicht im Periodensystem der Elemente. Stellen sie sich allein den Wirtschaftlichen Nutzen vor, wenn Firmen aus Deutschland dies nachbauen könnten. Sie wären führend auf dem Bereich der Metallugie. Eventuell könnten sie sogar den USA einige Kunden auf dem Weltmarkt abgreifen."
Das überzeugte den Kanzler ein wenig und er meinte: “Nun gut, ich werde darüber nachdenken, außerdem muss ich darüber im Bundestag entscheiden lassen.”

4 Wochen später; Büro des Kanzlers:

Kanzler Schröder wählte auf seinem Telefon eine Nummer. Es klingelte und nach einer Weile fragte die Stimme von Dr. Langford: ,,Ja?’’
“Frau Doktor, hier ist Kanzler Schröder. Der Bundestag hat ihnen einen Forschungsetat für eineinhalb Jahre zugesichert.
Sollten sie Erfolg haben, auf einem Gebiet, dass sich positiv für diese Nation auswirkt, können wir über einen unbegrenzten Etat reden. Brauchen sie sonst noch etwas?”
“Das kann gut sein. Wenn ich jemanden brauche, sage ich ihnen bescheid.
Vielen Dank.’’

1 Monat später. Ein Museum in den USA:

“Wann wird die Wissenschaft endlich einsehen, dass die Pharaonen der 4. Dynastie die Pyramiden NICHT erbaut haben?!”
Auf dem Podest stand Dr. Daniel Jackson, Anthropologe und Archäologe, und sprach zu einem fast leeren Raum.

Als der Vortrag beendet war, verließ er das Museum. Draußen regnete es in Strömen. In letzter Zeit war es abwärts gegangen. Hatte er vor einigen Jahren noch eine Verlängerung seines Stipendiums bekommen, so saß er heute auf der Straße, alles was er noch hatte, befand sich in seinen beiden Koffern, die er bei sich hatte.
Er setzte sich die Kapuze seiner Regenjacke auf, als eine Stimme auf Englisch mit einem deutschen Akzent fragte:
“Doktor Daniel Jackson?”
“Ja?” ,fragte er zurück und sah auf. Er sah in das Gesicht eines Mannes um die 20 in der Uniform der deutschen Bundeswehr.
“Da möchte sie jemand sprechen!” ,meinte der Soldat und zeigte auf eine Limousine hinter ihm.
Daniel war neugierig geworden und stieg ein. Im Inneren saß Dr. Langford.
“Dr. Jackson. Ich bin Catherine Langford.”
Sie gab Daniel die Hand und er sagte: “Ah... Ja, ich erinnere mich an ihren Prozess. Aber, was wollen sie von mir?”
“Sagen wir einfach einen Job.”
“Ein Job?” Daniel war überrascht. Man hatte ihm keinen Job mehr angeboten, seitdem er in seinem letzten Buch, über die Pyramiden als Landeplätze für außerirdische Raumschiffe, geschrieben hatte.
“Ja, ein einfacher Job. Übersetzung von ägyptischen Hieroglyphen. Nehmen sie an?”
Die Frau war direkt, dass hatte er bemerkt. “Und... Wo soll es hingehen?”
“Nach Deutschland, in die Alpen. Ihre Antwort hätte ich gerne jetzt. Auf uns wartet ein Flugzeug.”
Daniel überlegte kurz, dann sagte er: “Na gut, ich bin dabei.”
Dr. Langford lächelte und lies die Scheibe der Tür herunterfahren.
Der Soldat sah herein und Dr. Langford sagte: “Feldwebel, wir fahren zum Flugplatz.”
“Ja Frau Doktor.”
“Das konnte ja was werden....”, dachte Daniel.

17 Stunden später, Bundeswehrbasis; nahe der Zugspitze:

Daniel und Dr. Langford stiegen in eine Fahrstuhl und fuhren 17 Stockwerke tief unter die Erde.
Als sich die Türen öffneten, stand dort ein Bundeswehrsoldat.
“Willkommen Dr. Langford.” ,begrüßte er Catherine. “Der Herr Generalmajor wollte sie sprechen, sobald sie da sind.”
“Danke Leutnant. Das ist Dr. Jackson.” ,antwortete sie ihm und stellte ihm Daniel vor.
Der Leutnant gab Daniel die Hand und sagte: “Dr. Jackson, Leutnant Peter Müller, es freut mich sie endlich mal kennen zu lernen. Ich fand ihr Buch faszinierend.”
Daniel antwortete: “Da sind sie wohl der einzige.....”
Leutnant Müller brachte Daniel und Dr. Langford in einen ein Vorzimmer, an dass das Büro des Stützpunktkommandanten angrenzte. Die Ordonanz sah kurz auf und meinte: “Herr Leutnant, der General erwartet sie. Gehen sie einfach rein.”

Müller klopfte nur kurz an und betrat dann das Büro wo er salutierte.
Der Stützpunktkommandant, ein mitte 50 Jahre alter Soldat, stand auf und erwiderte den Gruß. “Danke Müller, sie können gehen!”
Müller nickte und verließ das Büro. Daniel und Dr. Langford waren nun allein mit dem General.
“Willkommen Dr. Jackson. Dr. Langford meinte, sie würde es schon schaffen sie herzubringen, ich war da eher skeptisch.
Ach ja, fast hätte ich vergessen mich vorzustellen, Generalmajor Alexander Reineke.”
Er gab Daniel die Hand und meinte dann zu Dr. Langford: “Doktor Jackson, ich bin sicher sie wollen gleich anfangen. Wenn sie irgendwas brauchen, Leutnant Müller wird es ihnen bringen. Das war alles, was ich ihnen vorerst sagen wollte.”

Die beiden Doktoren verabschiedeten sich und verließen das Büro. Draußen wartete Leutnant Müller.
“Soll ich sie zu ihrem neuen Arbeitsplatz bringen?”
Daniel nickte nur und Dr. Langford und der Leutnant brachten ihn eine Ebene höher, in einen umfunktionierten Lagerraum. Mehrere große Abdecksteine waren hier aufgebaut.
“Oh mein Gott.” ,entfuhr es Daniel. “Dr. Langford, woher...?”
“Mein Vater hat diese Abdecksteine 1928 in Giseh gefunden.”
“Unglaublich...... Das ist Objekt A569, oder?”
“Teilweise....” ,meinte Dr. Langford und winkte einen Mann her, der an den Abdecksteinen stand. “Dr. Jackson, das ist Dr. Michail Glinkas. Russland arbeitet mit uns zusammen an diesem Projekt.”
Glinkas gab Daniel die Hand. “Ah, Dr. Jackson, ich habe ihr Buch gelesen, sehr interessant.”
Was hatten hier bloß alle mit seinem Buch? Daniel beschloss das zu ignorieren und ging auf die Steine zu.
Dr. Langford meinte: “Die äußeren Teile sind im damals gebräuchlichen Ägyptisch, nur die inneren Symbole sind wie die Kartusche in der Mitte.
Daniels Augenmerk fielen auf die 6 Symbole, die untereinander angeordnet waren.
“Könnte das eine Art Keilschrift sein?” ,fragte er.
“Das dachten wir auch erst, aber so etwas gab es noch nie.”
Daniel ging nun zu einer Trockenlöschtafel, auf der die Übersetzung der inneren Steine geschrieben standen.
Nach einem kurzen Blick darauf sagte er: “Also die Übersetzungen sind falsch und zwar nach Bartsch, ich weiß nicht, warum seine Bücher noch benutzt werden.....”

Kurzerhand nahm er einen Schwamm und wischte die Übersetzung weg. Glinkas wollte gerade protestieren, bekam aber von Doktor Langford einen “Lassen sie den Mann erst mal machen” Blick versetzt.
Daniel fuhr fort: “Ach du meine Güte, wer hat hier solch einen Müll übersetzt.”
Er drehte sich um und Müller wies mit dem Daumen auf Dr. Glinkas. Daniel schüttelte nur den Kopf und machte weiter.
Ganze Zeilen strich er durch und meinte nach einer knappen Minute:
“Also es heißt in Wirklichkeit: Millionen Jahre in diesem Himmel ist Ra, der Sonnengott, versiegelt und begraben für alle Zeit.”
Sein Augenmerk fiel auf die letzte Zeile. “Und es heißt nicht Tür zum Himmel, es heißt..... Sternentor!”

Dr. Langford lächelte nur und Leutnant Müller flüsterte Dr. Glinkas ins Ohr: “Damit schulden sie mir 20 Mark.”
Man konnte es Glinkas ansehen, dass er am liebsten in den Boden versunken wäre. Widerwillig holte er einen 20 Mark Schein heraus und gab ihn Leutnant Müller.

“Also, erklären sie mir doch mal bitte, warum das Deutsche Militär so sehr an 5000 Jahre alten ägyptischen Hieroglyphen interessiert.” wollte Daniel wissen. Dr. Langford spielte jetzt ihren Trumpf aus: “Nein Dr. Jackson, 10.000 Jahre alte.”
“Aber das ist doch absurd! Die ägyptische Kultur existiert doch erst seit....”
“Das wissen wir auch. Aber Schall und Radio Karbon Tests sind eindeutig.” ,meinte Glinkas.
“Gab es eine Grabkammer unter den Steinen?” ,harkte Daniel nach.
Dr. Langford sah zu Leutnant Müller. “Ich muss den Generalmajor fragen....” ,meinte er und ging zu einem Wandtelefon.
“Den Herrn Generalmajor bitte, Leutnant Müller spricht! ..... Ja Herr Generalmajor. Frau Doktor Langford lässt anfragen, ob sie Doktor Jackson den Rest zeigen kann...... Verstanden.”
Der Leutnant ging den Hörer zurück und sagte dann: “Tut mir Leid, der General meinte, dafür hat er noch zu wenig geleistet.”

Daniel fragte irritiert: “Ich dachte, sie würden hier die Forschungen leiten?”
“Ich musste einige Zugeständnisse machen, damit man meine Forschungen finanziert. Wenigstens sind die Deutschen nicht so kontrollfixiert wie die Amerikanische Regierung....” ,sagte Dr. Langford.
Müller mischte sich ein: “Also wie gesagt, wenn sie herausfinden, was diese Symbole bedeuten...”
“Na gut, aber dafür brauch ich Zeit.”

2 Wochen später:
Daniel saß zusammen mit Leutnant Müller in dem Lagerraum. Es war bereits spät nachts, doch Daniel arbeitete immer noch. Seit zwei Wochen hatte er jede Keilschrift durchgesehen. Während er sich den Kopf zerbrach, saß Leutnant Müller gemütlich in einem Stuhl und las Zeitung. Gerade fragte er wieder: “Immer noch nichts?”
“Nein, ich habe in den letzten 14 Tagen alle Keilschriften, ob ägyptisch oder prägägyptisch durchgesehen, keine Übereinstimmung, sogar die Hilotischen und die Keilschriften des frühen Asiens.... Wenn sie nicht noch ne Idee haben....”
“Äh.... Was?” ,fragte Müller und sah von seiner Zeitung auf. “Tschuldigung, hab grad mein Horoskop gelesen.”

In dem Moment kam Daniel die Idee. Er sah hoch zu den Symbolen und sagte dann: “Her mit dem Horoskop!”
Müller schaute erst verwirrt, stand dann aber auf und gab Daniel die Zeitung. Dieser holte sich einen Edding hervor und ging mit Stift und Zeitung zu den Decksteinen. Er kritzelte etwas darauf herum und sagte dann zu Müller: “Kommen sie mal und sehen es sich an.”
Müller sah sich das Symbol, auf das der Doktor zeigte an und dann Daniels Zeichnung im Horoskop.
“Das ist doch Orion, heißt das etwa.....” ,fragte Müller.
“Oh ja..... Bringen sie mir eine Sternenkarte!”

2 Tage später; Konferenzsaal:
Im Konferenzsaal des Stützpunktes hatten sich eine Hand voll Personen versammelt.
Einige Generäle aus Russland und Deutschland, Dr. Glinkas und Dr. Langford. Darunter saßen zwei Oberste, ein russischer und ein deutscher. Der Deutsche unterhielt sich mit Generalmajor Reineke, während der russische mit Dr. Glinkas sprach.
In diesem Moment traten Bundeskanzler Schröder und der russische Präsident Boris Jelzin ein. Die Militärs nahmen Haltung an, doch Schröder winkte nur ab und fragte: “Wo ist dieser Dr. Jackson?”
“Ist noch nicht da, Kanzler.” ,sagte Dr. Langford.

Zwei Gänge weiter liefen Daniel und Leutnant Müller mit Karten mit Karten in den Händen.
“Sie mussten ja wieder alles auf dem letzten Drücker fotokopieren!” ,sagte Müller vorwurfsvoll. “Haben sie eine Idee, wie peinlich das für mich ist, den Bundeskanzler und die Russen warten zu lassen.....”

Als die beiden den Konferenzsaal betraten fielen Leutnant Müller beim salutieren erst einmal ein paar Karten herunter.
Generalmajor Reineke konnte nur mit dem Kopf schütteln und sagte: “Dr. Jackson, darf ich vorstellen Kanzler Schröder und Präsident Jelsin.”
Schröder gab Daniel die Hand und sagte: “So, Doktor, dann zeigen sie doch mal, was sie für uns haben.”

“Nun gut.... Also, ich habe herausgefunden, was diese Symbole sind.”
“Keine Keilschrift?” ,fragte Generalmajor Reineke.
“Nein. Es handelt sich um Sternenkonstellationen. Leutnant!”, sagte Daniel und gab Müller ein Zeichen, der auf einer Pinnwand eine Sternenkarte anheftete. Worauf die Symbole der Kartusche zu sehen waren, als auch ihre Ebenbilder von Satellitenaufnahmen.
“Und was hat das zu bedeuten?” ,fragte der russische Präsident.
“Es ist, wenn sie so wollen, ein Wegweiser. Sehen sie bitte her.”
Daniel ging zu einer Trockenlöschtafel an der Wand und malte einen Würfel auf.
“Um im dreidimensionalen Raum einen Punkt zu bestimmen, brauchen wir 7 Punkte.”
Er malte 6 Punkte auf und zog durch die sich gegenüberliegenden Punkte eine Linie.”
“Sie sagten, sie würden 7 brauchen.” ,fragte der deutsche Oberst, der sich bisher ruhig verhalten hatte.
“Nein, 6 für die Fixierung des Punktes, aber um einen Kurs zu berechnen brauchen wir den Ursprungspunkt, Symbol Nummer 7.”
“Aber auf der Kartusche sind doch nur sechs Symbole.” ,bemerkte Kanzler Schröder.
“Ja, das stimmt Herr Kanzler. Es befindet sich darunter. Diese Pyramide mit den beiden Männchen, die beten.”, sagte Leutnant Müller und kringelte auf seinem Poster das Symbol ein.
“Damit wäre das Rätsel gelöst.”, meinte der russische Oberst.
“Nein, dieses Symbol befindet sich nicht auf dem Gerät!” ,warf Dr. Glinkas ein.
“Gerät?” ,fragte Daniel.
Dr. Langford sah den Kanzler und Präsident Jelzin an. Jelzin nickte und Schröder meinte: “Wir zeigen es ihnen. Oberst Degenhardt!”
Der deutsche Oberst nickte und stand auf. “Folgen sie mir doch bitte.”

Die Anwesenden standen auf und folgten Oberst Degenhardt zu einem Fahrstuhl, den Daniel noch nie betreten hatte.
Der Oberst zog eine ID-Karte durch den Kartenleser an der Seite und die kleine Gruppe betrat den Fahrstuhl.
“Wohin fahren wir?” ,fragte Daniel.
“Noch mal 10 Stockwerke unter die Erde.” ,meinte Oberst Degenhardt, holte eine Zigarre heraus und fragte: “Sie haben doch nichts dagegen, oder?”
Kopfschütteln folgte und der Oberst zündete sich die Zigarre an. In diesem Moment öffnete sich die Tür.
Sie stiegen aus und folgten dem Oberst zu einer Stahltür, die er ebenfalls mit seiner Karte öffnete.
Daniel konnte seinen Augen nicht glauben. In dem großen Raum stand ein großer metallischer Ring mit 39 Symbolen.
“Was ist das?”
Dr. Langford trat neben ihn und sagte: “Das ist ihr Sternentor.”
Sie verließen den Raum wieder und betraten eine Kontrollzentrale, die sich hinter dem Raum mit dem Sternentor befand.
Vor einer dicken Panzerglaswand stand ein ovales Gerät mit 39 Symbolen, die um einen orangenen Kreis angeordnet waren. “War das auch bei dem Sternentor?” ,fragte Daniel und bekam auch gleich die Natwort von Präsident Jelzin:
“Nein Doktor, dieses Gerät ist Russlands Beigabe zu diesem Projekt. Nach dem zweiten Weltkrieg nahmen wir es als Kriegsbeute aus Deutschland mit.”
“Ich wusste von diesem Gerät aus den Aufzeichnungen meines Vaters. Nachdem Deutschland mit Russland darüber sprach, wollten sie es zurückgeben, wenn wir alle Erkenntnisse mit ihnen teilen.” ,sagte Dr. Langford.

“Also.” ,fragte Doktor Glinkas. “Wo soll jetzt dieses Symbol sein?”
Daniel besah sich das Gerät und zeigte dann auf eine Pyramide mit einem Kreis über der Spitze. “Das da!”
“Aber das ist doch nicht das gleiche!” ,wollte Glinkas nicht nachgeben.
“Oh doch. Sehen sie. Die Pyramide, vor der zwei Menschen beten und darüber die Sonne!” ,meinte Daniel und deutete mit seinem Finger die Figuren an.

Der Russe grummelte etwas vor sich hin und Kanzler Schröder meinte: “Dr. Jackson, da sie das Ganze herausgefunden haben, geben sie die Symbole doch ein.”
Jelzin und Dr. Langford nickten zustimmend.
Daniel drückte das erste Symbol. Der innere Ring des Sternentors begann sich zu drehen, nach einer Unrundung leuchtete eines der Lichter auf.
Da meinte Leutnant Müller: “Chevron 1 in Position!”
Alle Anwesenden sahen ihn an und Generalmajor Reineke fragte: “Was sollte das?”
“Keine Ahnung Herr General. Fiel mir grade so ein.”
Daniel drückte das zweite Symbol, dann das dritte.
Da zog Oberst Degenhardt an seiner Zigarre und fragte: “Leutnant, haben sie noch ne Idee?”
Als das dritte Symbol aufblinkte, sagte Leutnant Müller: “Chevron 3 aktiviert!”
“Nein, ist auch nicht das wahre....” ,meinte ein Russe. “Ich bin für Glyph 3 kodiert.”
“Da können wir ja gleich sagen: Beim Glyphen geht die Lampe an!” ,meinte Glinkas genervt.

Da aktivierte sich das sechste Licht und Kanzler Schröder meinte: “Das Ganze geht doch viel zu schnell, wir sollten es ganz lassen.”
Daniel gab das siebte Symbol ein und sagte: “Wahrscheinlich ist dieser orangene Knopf so etwas, wie die Bestätigung.”
Er drückte den Knopf.

Daraufhin schoss ein Wirbel aus dem Ring und es bildete sich eine Art See in dem Ring.
Zuerst waren alle sprachlos von dem, was da gerade passiert war. Dr. Glinkas fand zuerst die Worte wieder und sprach in ein Wandtelefon: “Hier Dr. Glinkas, schicken sie einen ferngelenkte Sonde zum Sternentor.”

Kurze Zeit später öffnete sich die Stahltür zum Sternentorraum und ein Wissenschaftler mit einem fahrbaren Roboter kam herein.
“Der Roboter wird jetzt durch das Tor geschickt, es wird uns zeigen, was dann passiert.” ,erklärte Glinkas.
Langsam, fast schon holperig fuhr der kleine Roboter, der an die Marsroboter erinnerte, die Rampe hinauf.
Die Personen hatten sich zu ihrem Schutz alle in einen Kontrollraum zurückgezogen, der etwa 30 Meter vom Sternentor entfernt lag.
Daniel sah sich kurz um.
"Wofür dienen denn all diese Computer und zusätzlichen Hilfssteuerungen?"
Dr. Glinkas antwortet ihm hastig, während er die Sonde beobachtete.
"Das Steuerungsgerät, mit dem sie die Addresse eingaben, zeigte immer wieder starke Energieschwankungen.
Die Befürchtung lag nahe, dass nach all den Jahrtausenden die Energie zur Neige gehen könnte, zumal eine Wiederaufladung nicht möglich war.
Deshalb bauten wir diesen Kontrollraum um, so dass das Sternentor im Notfall auch von hier gesteuert werden kann."
Daniel nickte, während der kleine Roboter im Ereignisshorizont verschwand.
Alle Anwesenden richteten nun ihre Augen zu einer Kontrolltafel, auf der so was wie Sternensysteme verzeichnet waren.
Dr. Langford bemerkte es als erstes.
"Das ist unglaublich. Es lenkt sich selbst."
Nach einer weiteren Sekunde blieb die Anzeige stehen, Daniel sah sie unggläubig an.
"Sie haben recht, Dr. Jackson. Mehr als 400 Lichtjahre von der Erde entfernt, weit jenseits des uns bekannten Universums."
Catherine klang ebenso skeptisch.
Oberst Degenhard kam plötzlich ein Geistesblitz.
"Hören sie. Sobald die Sonde am Ziel eingetroffen ist, schicken sie Funksignale durch.
Dieses Ding könnte sich schließlich abschalten, wenn die Sensoren feststellen, dass nichts mehr durchgeht."
Dies brachte ihm anerkennende Blicke sowohl von Schröder, als auch von Jelsin ein.
Der Techniker am Kontrollpult führte den Befehl umgehend aus.

Der Sondenroboter lieferte die ersten Bilder zur Erde. Aufmerksam standen alle vor den Bildschirmen.
Immer mehr Aufzeichnungen kamen herein.
Vom Tor der anderen Seite, der Architektur, einigen Gängen.
General Reineke erkannte es als erstes.
„Zwar sind einige der Torsymbole gleich, aber es gibt auch mehrere Unbekannte Komponenten.“
Einer der Techniker sprach zu General Reineke.
„Herr General. Das Ding absorbiert mehr Energie, als wir aufbringen können. Wenn wir nicht abschalten, liegt in wenigen Minuten ganz Bayern im Stockdunkeln.“
Reineke erteilte sofort den Befehl.
„Los. Sofort abschalten.“
Nach über vier Minuten, dass es offen war, schaltete sich das Tor ab.
Kanzler Schröder wog die Möglichkeiten ab.
„Dr. Jackson, trauen sie sich zu, mit einem Expeditionsteam dort hinzugehen, aber vor allem, unsere Leute auch wieder nach Hause zu bringen?“
Man konnte deutlich sehen, wie Daniel unter all den Blicken am liebsten im Boden versunken wäre.
„Ja, schon. Solange sie von mir nicht erwarten, dass ich das in einer Stunde schaffen muss. Ein paar Tage wird es schon brauchen, wenn nicht wie hier, ein bis zwei Wochen.
Ich müsste dafür alles genau untersuchen, eine ausgedehnte Forschung in den Gebäuden durchführen.“
Schröder sprach nun Jelsin, im Vertrauen, an.
„Also Boris. Wo stehen wir? Wäre Russland an einer gemeinsamen ausgedehnten Expedition interessiert?“
Der alte Russische Präsident gab seine Zustimmung.
„Ich bin einverstanden. Wir schicken eine Deutsch-Russische Militäreinheit hindurch. Mit Dr. Jackson.
Wenn die sich zurückmelden und keine Gefahr besteht, sollten wir diesen Planeten mit unseren besten Wissenschaftlern erkunden.
Ich hoffe, dass ich noch erleben kann, wie die Amerikaner vor Wut an die Decke gehen, wenn sie erfahren, was wir hier machen.“
Schröder sah nun lachend zu Oberst Degenhardt.
„In Ordnung, Oberst. Stellen sie eine Truppe zusammen, mit der sie dort durchgehen.“
Der Soldat salutierte, bevor in dem Stützpunkt ein kontrolliertes Chaos ausbrach.

In den nächsten vier Tagen wurde in dem Stützpunkt eine unglaubliche Menge an Material und Soldaten zusammengetragen.
Zur Vorsicht hatte man im Torraum sechs schwere 20 mm Geschütze installiert, drei an jeder Seite des Tores.
Zudem war die Wachmannschaft auf insgesamt 580 Mann angehoben wurden, um vor unliebsamen Besuchern zu schützen.
Ein Expertenteam aus Russischen und Deutschen Wissenschaftlern wertet alle Erkenntnisse aus, die bisher durch die Aktivierung des Stargates bekannt waren.
Aufnahmen der Sonde, Energieverbrauch des Tores, Physikalische Zusammenhänge und Computerauswertungen.
Die Führung beider Nationen hatte sich zusätzlich darauf geeinigt, zwei Russische Atombomben in Bereitschaft zu halten.
Doch diese waren nur für den absoluten Notfall gedacht, würden dann von der Erde aus aktiviert werden.
Schröder bestand darauf, sie nur einzusetzen, wenn eine unmittelbare Bedrohung für die Erde ausging.
Gleichzeitig stellte Oberst Degenhardt seine Spezialeinheit, in Kooperation mit dem russischen Oberstleutnant Runge, zusammen.
Deutschland stellte drei Teams zu je vier Mann. Zwei Teams waren Elitesoldaten der KSK, das dritte eine Einheit mit zwei Sanitätern, Leutnant Müller, welcher der Luftwaffe angehörte und dem Kommandanten, Oberst Degenhardt.
Die Russen stellten zwei Teams zu je fünf Mann. Es handelte sich um Spezialkampfeinheiten der Russischen Armee, welcher auf den Kampf hinter feindlichen Linien ausgebildet waren.
Die Einheiten waren schwer bewaffnet, hatten sogar Stingerraketen, panzerbrechende Munition und Unmengen an Plastiksprengstoff dabei.
Daniel bekam von Catherine das Amulett, welches sie als kleines Kind bei der Ausgrabung gefunden hatte.
„Daniel, ich will es wieder haben. Es hat mir bisher immer Glück gebracht. Nun können sie es brauchen.“
Schließlich nährte sich der große Tag.

Das Expeditionsteam stand vor dem bereits aktivierten Tor. Oberst Degenhardt hielt noch eine kleine Rede.
„Wir werden die ersten Menschen seit Jahrtausenden sein, die hier hindurch gehen. Ich erwarte von jedem das Beste.
Und das ja nicht bei der kleinsten Möglichkeit auf unbekanntes geschossen wird. Hat noch jemand etwas zu sagen?“
Daniel musste Niesen, sehr zur Belustigung der Soldaten. Einer der Russen ging auf den Archäologen zu.
„Dr. Jackson. Ich sage bei Erkältungen nur eines: Wodka und nicht zu wenig davon.“
Daniel lächelte schüchtern, bevor er das Sternentor wieder anblickte.
Degenhardt ging als erster hindurch, die anderen folgten ungläubig, aber zügig.
Danach fuhren drei beladene Wagen mit Ausrüstung auf den anderen Planeten.
Als Daniel direkt vor dem Ereingishorizont stand, zögerte er einige Sekunden, ließ seine Hände in das Unbekannte hineintauchen.
Schließlich ging er selbst vorsichtig auf die andere Seite.

Auf der anderen Seite stolperte Daniel beim Durchschreiten des Gates. Leutnant Muller half ihm
wieder hoch.
„Alles klar, Daniel. Der Durchgang war etwas ungemutlich, aber jetzt ist alles gut. Sie brauchen
keine Angst zu haben.“
Dr. Jackson rappelte sich wieder auf.
„Danke, geht wieder.“
Degenhardt kam auf beide zu.
„Also, gut. Wir erkunden jetzt als erstes die nahre Umgebung. Und Dr. Jackson: Wir alle waren
froh, wenn es keine Wochen dauern wurde.“
Um das Tor herum erhellten einige Magnesiumfackeln die Umgebung, ansonsten war es recht
finster.
Schlieslich gingen sie die Rampe, die vom Stargate wegfuhrte, hinauf.
Muller filmte alles mit seiner Videokamera.
„Herr Oberst, uber uns ist eine Art von Loch in der Decke. Sieht nach einem Verschluss aus,
kreisformig, etwa zwei Meter im Durchmesser.“
Degenhardt sah kurz nach oben.
„OK. Weitergehen.“
Schlieslich kamen sie in einem Raum, der hell ausgeleuchtet war. Die Bauweise war klar
orientalisch gepragt.
Oberstleutnant Runge fiel es als erstem auf.
„Dr. Jackson, ich habe hier noch nirgendwo Symbole, oder Bilder gesehen. Ich hoffe, dass wird
ihnen nicht unnotig Zeit kosten.“
Daniel nickte ihm nachdenklich zu.
„Ich hoffe, wir finden drausen noch etwas. Ansonsten durfte es ziemlich schwer werden.“
Degenhardt trieb seine Manner voran.
„Weiter. Ich will hier nicht ewig festsitzen.“
Und so verlies der Tross das unbekannte Bauwerk.
Als alle das Gebaude verliesen, wurden sie vom Licht der Sonne geblendet. Die Wuste reflektierte
das Licht, was zusatzlich die Physiologie der Soldaten belastete.
Nachdem alle ihre Sonnenbrillen aufgesetzt hatten, gingen sie sichernd die Stufen der grosen
Treppe hinab.
Diese wurde von zwei Obelisken aus Sandstein flankiert, die stumm im Sand standen.
Nachdem sie einige Schritte durch den Sand gegangen waren, blickte sich Daniel um, zuckte erfreut
etwas zusammen.
„Ich habe es gewusst.“
Das Gebaude schwang sich in einer gewaltigen Pyramide zum Himmel hinauf.
Degenhardt klopfte ihm auf die Schulter.
„Wie ich schon sagte, gutes Buch. Aber fur heute haben wir genau erkundet. Als erstes sehen wir
uns die Pyramide an, danach die Umgebung.“
Daniel stimmte ihm zu.
„Sie haben Recht. Die Suche nach Stadten kann auch noch bin morgen warten. Wir sollten erstmal
ein Basislager errichten.
Am besten im Freien. Dort drin wurde ich gerne ungestort arbeiten konnen.“
Degenhardt nickte kurz, bevor er Leutnant Muller rief.
„Bauen sie unser Lager neben der Pyramide auf. Danach sichern sie die Umgebung in einem
Radius von einem Kilometer.
Vielleicht finden wir ja was.“
Muller salutierte, bevor er die Befehle weitergab.
Den Rest des Tages geschah dann auch nichts Besonderes mehr. Daniel besah in der Pyramide, aber
ohne etwas zu entdecken, wahrend drausen einige Zelte und eine Kochstelle aufgebaut wurden.
Am nachsten Morgen berichtete Daniel, der die Nacht durchgearbeitet hatte, Oberst Degenhardt die
ersten Resultate.
„Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass ich absolut gar nicht gefunden habe, was uns
weiterhilft.
Anscheinend gab es mal Schriften in der Pyramide, aber die sind entfernt wurden. Ich habe mehrere
Stellen gefunden, wo man absichtlich Stellen aus dem Sandstein gebrochen hat. Auserdem sieht es
so aus, als ob ein Tunnel, der noch tiefer in den Boden fuhrt, zugemauert wurde.
Meiner Meinung, geschah das schon vor Jahrhunderten, wenn nicht noch eher.“
Degenhardt schuttelte den Kopf.
„Dann werden wir diesen zugemauerten Tunnel eben aufsprengen mussen. Was meinen sie Daniel,
halt die Pyramide das aus?“
Er dachte kurz nach, als plotzlich ein russischer Soldat aufgeregt angelaufen kam.
„Oberst, wir haben da hinten ein Tier gefunden. Eine Art Mischung aus Mammut und Kamel. Aber
was beeindruckend ist: Es hat ein Geschirr umgelegt bekommen. Hier muss es also eine Zivilisation
geben.
Denn das Zeug sieht noch nicht so alt aus.“
Degenhardt uberlegte eine Minute.
„Die Einheiten 2 und 5 bleiben hier und bewachen alles. Die anderen drei Teams kommen mit mir.
Dr. Jackson, sie begleiten uns ebenfalls.“
Keine zehn Minuten spater kamen sie bei dem Tier an. Oberstleutnant Runge und Daniel besahen es
sich aus der Nahe.
In dem Moment, wo Daniel es mit einem Schokoriegel futtern wollte, rannte es plotzlich los, den
Archaologen hinter sich her schleifend.
Runge reagierte umgehend, warf sich zu Boden und erwischte Daniels Beine . Und so wurde auch
er von dem Tier mitgeschleift.
Degenhardt schlug die Hande uberm Kopf zusammen.
„Das darf doch alles nicht wahr sein. Laufschritt meine Herren, wir folgen ihnen. Orientierung an
den Fusspuren.“
Einige lachend, andere fluchend nahmen sie die Verfolgung auf.
Runge stand schon wieder, er klopfte sich den Sand von den Klamotten runter, spuckte dazu immer
wieder Korner aus dem Mund.
Jackson kroch ein wenig uber den Boden, bevor er halb benommen wieder aufstand.
„Wie ich sehe, leben wir noch. Wie lange hat das eben eigentlich gedauert?“
Der Russe, durchaus etwas angefressen, sah zu ihm ruber.
„Das war fast eine halbe Stunde. Aber no, sie mussten das Vieh ja unbedingt futtern.“
Daniel sah seinen Gegenuber etwas schuldbewusst an.
„Tut mir echt leid, aber jetzt sollten wir zuruckfinden, bevor die Wuste uns noch verschluckt.“
Plotzlich hob Runge seine linke Hand.
„Still. Horen sie das auch?“
Daniel spitzte die Ohren.
„Ja. Da ist ein leises Drohnen. Klingt fast wie Klopfgerausche.“
Vorsichtig gingen sie eine der Dunen hinauf. Runge riss schnell seine AK 47 in Anschlag, gab dass
Fernglas an Daniel.
„Ich gratuliere Dr. Jackson. Jetzt werden wir wohl doch langer hier bleiben.“
Der Amerikaner hingegen konnte seinen Blick gar nicht mehr von dem vor ihm liegenden
abwenden.
Fluchend, kamen sie durch die tiefen Sanddunen angelaufen. Degenhardt und seine Leute hatten die
beiden Vermissten endlich eingeholt.
Sie standen beide nebeneinander, auf einer Dune.
Der Oberst war etwas ungehalten.
„Wenn sie beide noch einmal so eine Aktion durchziehen, trete ich ihnen in den Arsch, bis euch
Horen und Sehen vergeht.
Was ist los? Brauchen sie vielleicht noch eine schriftliche Einladung, bis sie mitkommen, oder gibt
es da was Interessantes?“
Runge blickte seinen Kommandanten an.
„Bei allem gebuhrenden Respekt, Herr Oberst. Aber das sollten sie sich schon selbst ansehen,
glauben sie mir.“
Etwas missmutig schritten sie allesamt den Weg zur Dune hinauf.
Degenhardt fiel gleich der Unterkiefer nach unten.
„Ja, sie haben Recht. Das andert so ziemlich alles. Ideen, Vorschlage? Irgendwas, von irgendwem?“
Etwa einen halben Kilometer entfernt konnte man einen gewaltigen Felsen in der Wuste sehen, an
dem etwa 3.000 Menschen arbeiteten.
Viele waren anscheinend Bergarbeiter, sie arbeiteten mit Spitzhacken, andere dienten als eine
Menschliche Schlange, die dass Geroll zu einem Zelt transportierte.
Daniel freue sich innerlich riesig.
„Ich finde, wir sollten mit den Leuten Kontakt aufnehmen. Das ist unsere beste Chance auf eine
Ruckkehr.“
Degenhardt nickte.
„In Ordnung. Aber vorher geben sie noch eine Meldung an unser Basislager durch. Feldwebel
Stonner, sie geben uns mit ihrem G 22 Ruckendeckung.
An alle anderen: Nicht schiesen, bevor wir angegriffen werden.“
Degenhardt, Runge und Daniel gingen voraus, der Rest folgte in Teamformation.
Die Menschen, die hier das kostbare Erz abbauten, befanden sich auch heute, so wie jeden Tag, bei
derselben eintonigen Arbeit.
Bis plotzlich einer der Jungen eine Gruppe von Menschen ausmachte, die sich dem Berg nahrten.
Sie kamen aus Richtung des grosen Heiligtums.
Und so warnte er die anderen, welche sich auch augenblicklich erhoben. Plotzlich war die ganze
Belegschaft aufgesprungen.
Alle starrten sie die Fremden an, welche komische Kleidung trugen und merkwurdige Dinge in
ihren Handen hielten.
Einer der Jungen, vielleicht 17 Jahre alt, mit langen Dreadlocks, ging den Fremden ein paar Schritte
entgegen.
Der erste, welche ihm ins Auge sprang, war ein etwas schmalerer Mann, mit seltsamen Dingen vor
seinen Augen.
Er streckte die Hand aus, sprach unbekannte Worte.
Im Basislager – bei der Pyramide:
Leutnant Muller ging ein paar Schritte zu dem Russischen Team.
„Positionieren sie das MG etwas weiter hinten. Ich will nicht, dass wenn da einige uber die Dunen
kommen, wir das MG gleich als erstes verlieren.“
Der Russische Soldat salutierte, bevor seine Waffe etwa 20 Meter nach hinten versetzte.
Muller begab sich zu einem weiblichen Offizier der Russen, Hauptmann Ivana Gratzky.
„Frau Hauptmann, ich finde wir sollten das Sternentor noch zusatzlich von drei Mann bewachen
lassen.
Der Funkspruch sprach schlieslich von mehreren tausend Menschen.“
Die Frau uberlegte kurz, bevor sie antwortete.
„Einverstanden. Wahlen sie zwei Leute aus, die mit ihren das Tor sichern. Ich werde hier drausen
das Kommando fuhren.“
Ein paar Minuten spater begab sich Muller mit einem Deutschen Sanni und einem Russischen
Soldaten ins innere der Pyramide.
Tief in der Wuste:
Noch immer standen sich das Erdenkontingent und die Einwohner des Planeten kritisch gegenuber.
Seit einigen Minuten schon versuchte sich Daniel mit den Leuten zu unterhalten, doch ihre Sprache
wich von seinen Sprachkenntnissen ab.
Degenhardt wurde etwas ungeduldig.
„Und Daniel, was ist jetzt? Konnen sie die Leute hier verstehen, oder nicht?“
Der Amerikaner blickte ihn missmutig an.
„Diese Sprache ist mir unbekannt. Ich glaube, es ist ein Dialekt, der sich aus dem alten Agyptisch
entwickelt hat.
Ich glaube, ein paar der Worte wieder erkannt zu haben. Allerdings mussen sie verstehen, dass
deren Sprache, auf der Erde zuletzt vor uber 2.300 Jahren gesprochen wurde.“
Ein junger Unteroffizier wandte sich an Jackson und Degenhardt.
„Bei allem gebuhrenden Respekt: Meinen sie etwa einen Unterschied, wie zwischen Bayrisch und
Sachsisch?“
Jackson nickte, nachdem er daruber nachgedacht hatte.
„Ja, dass kann in etwa hinkommen.“
Degenhardt schlug die Hande vor den Augen zusammen.
„Oh, man. Die Ossis versteht doch auch so kein Schwein. Es durfte also noch etwas dauern.“
Jackson stutzte seine Beine auf die Knie, als plotzlich das Medaillon von Catherine heraussprang.
Nachdem der junge Einheimische dies sah, erblasste er augenblicklich. Sofort rief er allen etwas zu.
Keine halbe Minute spater lagen alle auf den Knien.
Degenhardt schaute ironisch zu Daniel ruber.
„Toll. Ganz toll gemacht. Sagen sie ihnen doch als nachstes, sie sollen ihnen die Fuse kussen.“
Daniel versuchte sich zu verteidigen.
„Das war ich nicht. Die haben einen Anfall bekommen, ich weis nicht warum.“
Wahrenddessen hatte Oberstleutnant Runge mit einem Sensor die Erze analysiert.
„Oberst. Das Material, dass die hier abbauen, ist identisch mit dem Sternentor. Gleiche chemische
Zusammensetzung.“
Degenhardt hingegen ging zu dem Jungen mit den Dreadlocks, klopfte ihm auf die Schulter.
„Hey, komm schon. Vor mir musst du dich nicht hinknien.“
Vorsichtig hob der Junge seinen Kopf, bevor er aufstand.
Er sprach Daniel an, der jedoch kaum etwas verstand. Dann lief er weg.
Degenhard wandte sich an seinen Ubersetzer.
„Haben sie etwas verstanden?“
Die Antwort dauerte eine Sekunde.
„Irgendetwas von Wiederkehr. Bin mir aber nicht ganz sicher.“
Inzwischen warteten sie schon ein paar Minuten. Die Soldaten hatten die Zeit genutzt, um das
Gelande weiter zu uberprufen.
Daniel sprach die Menschen an, doch keiner wollte ihm Antworten.
„Oberst, es ist sinnlos. Die Sprache kann ich nicht an einem Tag erlernen.“
Degenhardt zeigte Verstandnis.
„Ja, schon klar. Versuchen sie trotzdem alles.“
Plotzlich kam eines dieser merkwurdigen Tiere auf sie zu. Es trug einen scheinbar wichtigen Mann,
der schon alter war.
Dahinter liefen einige Frauen, die Kruge und Schalen in den Handen hielten.
Nachdem sie bei Degenhardt angekommen waren, ging der alte Mann direkt auf die Erdlinge zu.
Er verneigte sich, bot seinen Stock dar und sprach unbekannte Worte.
Der Oberst hielt vorsichtig seine Waffe im Ansclag
„Daniel, haben sie eine Ahnung, was er will?“
Daniel kam ein Geistesblitz.
Er holte einen Schokoriegel aus seiner Tasche, riss das Papier auf und reichte ihn an seinen
Gegenuber.
„Das kannst du essen. Ist gut.“
Nachdem dieser noch einen Augenblick zogerte, as er schlieslich davon. Und es schien ihm zu
schmecken.
Er rief einige Worte laut zu seinen Leuten, die sich dann freudig erhoben.
Im nachsten Moment kamen die Frauen und gaben allen Soldaten ausreichend zu trinken, was diese
freudig annahmen.
Dabei fiel eine schuchterne, aber auch bildschone Frau sofort Daniel auf. Ihre Blicke trafen sich
fluchtig.
Daniel sprach seinen Kommandeur an.
„Ich glaube, dass wir das Eis gebrochen haben.“
Auch Degenhardt musste nicken.
„Gut gemacht. Die Sache mit dem Riegel ware mir wohl nicht eingefallen.“
Danach deutet der Alte ihnen an, dass sie folgen sollten.
An der Pyramide:
Muller und Gratzky standen zusammen am Funkgerat. Der Deutsche sprach mit Runge.
„Gut. Wie weit sind sie von der Stadt entfernt?“
Ein Knistern im Funk, bevor die Antwort kam.
„Keine Ahnung. Etwa ein Kilometer. Wir konnen bisher nur ein paar Umrisse erkennen. Scheint
aber groser zu sein.
Leute, so wie es aussieht, steigt die Party heute fur uns.“
Dabei horte man einen leicht sarkastischen Unterton.
Gratzky fluchte leicht.
„Aber die Wodkaflaschen haben wir hier.“
Eine Sekunde war Ruhe im Funk.
„Njet. Ich wusste, dass ich was vergessen hatte.“
Auf dem Weg zur Stadt, sie waren nur noch wenige hundert Meter entfernt, uberkam Daniel wieder
einmal eine seiner Allergien.
Nachdem er sein Taschentuch weggeworfen hatte, lief einer der Jungen, um es ihm Wiederzugeben.
Daniel hingegen hatte im Moment nur Augen fur die unbekannte Schonheit, die direkt neben ihm
lief.
Sie blickte ihn sehr schuchtern, aber auch fasziniert an.
Naturlich blieb dies Oberstleutnant Runge nicht verborgen.
„Ich nehme an, sie wissen, was in Arabien mit Mannern passiert, die sich unerlaubt einer Frau zu
stark nahren.
Entweder werden sie getotet, oder mussen sie heiraten. Wobei ich der da ein Schloss im Himmel
bauen wurde.“
Nun musste naturlich Degenhardt seinen Kommentar ablassen.
„Jackson, sie sind erwachsen. Aber wehe, sie schleppen bei unserer Ruckkehr auf der Erde eine
auserirdische Geschlechtskrankheit ein.
Dann jag ich sie einmal durch diese ganze Wuste, darauf konnen sie einen lassen.“
Daniel hingegen war dies zu peinlich, er sprach kein Wort, sah nur weiterhin die Frau an.
Einige Minuten spater kamen sie in der Stadt an. Von uberall kamen die Menschen, um die Fremden
zu bestaunen.
Doch der alte Mann fuhrte sie schnurstracks zu einer Art Versammlungsort.
Dort baute er sich auf.
Nachdem er wieder unbekannte Worte sprach, hoben die anderen Menschen eine Art Umhang,
woraufhin ein riesiges Goldstuck, dass zwischen den Hausern hang, sichtbar wurde.
Es zierte ein Emblem, dass „Auge des Ra“.
Sofort neigten alle von ihnen den Kopf, sprachen eine Art von Gebet.
Daniel begriff ziemlich schnell.
„Oberst, dies ist das Auge des Ra. Er war der altagyptische Sonnengott. Sie denken anscheinet, dass
er uns geschickt hat.“
Degenhardt ging einen Schritt auf den Ami zu, nahm dabei das Amulett, an seinem Hals, in die
rechte Hand.
„Und? Vielleicht die geringste Ahnung, wie denen das wohl einfallen konnte?“
Bevor Daniel sich rechtfertigen konnte, bekam er noch von Runge einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Amerikanski. Erst denken, dann handeln.“
Plotzlich war ein lauter Ton, wie aus einem Nebelhorn, zu horen.
Degenhardt wurde ziemlich unruhig.
„Jackson. Eine Ahnung, was das bedeuten soll?“
Doch der schuttelte auch nur den Kopf.
Der Oberst reagierte schnell.
„Weg hier. Wir mussen sofort zuruck. Wer weis, was die Typen mit uns vorhaben.“
Ohne umschweife liefen sie alle zum Stadttor, welches gerade von den Einwohnern geschlossen
wurde.
Degenhardt blieb stehen.
„Achtung. Volle Deckung.“
Im Nu richteten alle Soldaten ihre Waffen auf die Bewohner, welche panisch zurucksprangen,
nachdem Runge einen Warnschuss in die Luft abgab.
Plotzlich kam der Junge von dem Zelt auf Degenhardt zu, sprach ihn an.
„Jackson. Wissen sie, was der von mir will?“
Daniel uberlegte kurz.
„Aus seinen Gesten schliese ich, dass er ihnen etwas zeigen will. Sie sollten mitgehen.“
Der Oberst folgte dem Unbekannten auf den Sims der Stadtmauer.
Von wo ein gewaltiger Sandsturm im Kommen war.
„Entwarnung, Leute. Aber wir sollten zusehen, dass wir nach drinnen kommen. Ist ein gewaltiger
Sandsturm im Anmarsch…“
Degenhardt nickte dem Jungen zu, reichte ihm die Hand. Eine erste Bande der Freundschaft
entstand.
In der Pyramide:
Hauptmann Gratzky hatte rechtzeitig den Befehl gegeben, alles ins innere zu verfrachten. Gerade
kamen die letzten Manner, mit dem Rest der Ausrustung an.
„Wie sieht es aus, Soldat?“
Der angesprochene hustete erstmal wieder den Sand aus.
„So einen Sturm habe ich noch nie gesehen. Ich hoffe, der kommt nicht durch den Eingang. Vor
morgen werden wir nicht raus konnen.“
Danach begaben sie zu der provisorisch eingerichteten Ersatzlagerstatte.
In der Stadt:
Inzwischen hatte man Degenhardts Team zu einem, fur die Bewohner berauschenden, Fest
eingeladen.
Es war eine recht ausgelassene Stimmung, die Kinder lachten, die Frauen lieferten Essen und
Trinken, bevor sie sich zu der Runde gesellten.
Der alte Mann, welcher wohl eine Art Burgermeister war, gab Anweisungen, wie die Fremden zu
behandeln waren.
Daniel schien dies am meisten zu gefallen.
„Oberst, wenn wir zuruck zur Erde kommen, mussen wir unbedingt dafur sorgen, dass das
Programm fortgesetzt wird.
Die Erkenntnisse im Bereich der Archaologie, sowie dieses Mineral durften doch eigentlich
ausreichende Grunde sein.“
Degenhardt versuchte ihn zu bremsen.
„Bleiben sie auf dem Teppich. Das hat unsere Fuhrung zu entscheiden.“
Im nachsten Moment brachten einige Frauen mehrere Platten mit Speisen, was bei allen anderen
Einheimischen fur Wohlwollen sorgte.
Degenhardt sah skeptisch aus.
„Jackson. Ich glaube kaum, dass wir das so unbedacht Essen sollten. Wir konnten es nicht
vertragen, ist immerhin eine fremde Welt.“
Daniel blickte ihn merkwurdig an.
„Ja, dass ist mir klar. Aber wenn wir das nicht essen, konnten die es als schwere Beleidigung
auffassen.“
Einen Moment spater hob eine der Frauen die Glocke uber einer der Platten an.
Das Tier, welches gekocht auf der Platte lag, war nicht gerade appetitlich anzusehen.
Runge war daruber sehr amusiert.
„Nun, Amerikanski. Dann wollen wir die netten Laute hier doch mal nicht verstimmen.“
Etwas ironisch lachelnd kostete Daniel etwas von dem Fleisch.
„Schmeckt wie Huhnchen.“
Runge gab sich geschlagen.
„Na, schon. Dann wollen wir mal.“
Schlieslich endete es in einem ziemlich wilden Gelage, auch die anderen Soldaten langten
ordentlich zu.
Nach ein paar Stunden war das Festessen zu ende. Daniel wurde von einigen Frauen in einen
abgeschotteten Raum gebracht, wo man ihn grundlich sauberte.
Nach einigen Minuten gingen die Frauen dann wieder.
„Na, toll. Jetzt rieche ich wie ein Jag.“
Doch keine Sekunde spater hob sich seine Stimmung wieder, als die unbekannte Schone in den
Raum kam.
Daniel bejam grose Augen.
„Oh, entschuldige. Ich bin falsch hier. Ist das dein Quartier? Diese Putzteufel haben mich hier her
gebracht.“
Doch sie ging auf ihn zu, entkleidete sich zum Teil.
Daniel war nun etwas perplex.
„Ah. Gut, dass kommt etwas unerwartet. Nein, du musst das nicht tun, ich kenne doch nicht mal
deinen Namen.“
Anschliesend versuchte er mit ihr leichte Konversation.
„Daniel. Mein Name. Und wie ist deiner?“
Dabei winkte er mit seinen Handen umher, um es ihr zu verdeutlichen.
„Daniel.“
So langsam wurde es ihr deutlich.
„Sha´re.“
Daniel war nun hocherfreut, er schien seinen ersten Durchbruch zu haben.
In der Pyramide:
Die beiden Teams hatten sich gemutlich zusammengesetzt, tauschten alte Geschichten aus, die
Russen hatten da mehr.
Gratzky erzahlte einen Schwank aus ihrem ersten Einsatz in Teschschenien.
„Da stand ich also, direkt auf diesem Marktplatz in Grosny. Als plotzlich so ein Terrorist, mit einer
Granate auf mich zulief.
Ich zog meine Pistole und streckte ihn nieder. Das war das bisher erste Mal, dass ich einen
Menschen toten musste.“
Die anderen blickten sie anerkennend an, als plotzlich der Boden zu beben begann.
Muller sprang auf.
„Verdammt, was ist das? Werden wir angegriffen, oder hat sich der Sturm in einen Tornado
verwandelt?“
Auch die anderen erhoben sich, hielten ihre Waffen schussbereit.
Uber der Pyramide kam ein riesiges Schiff dem Boden entgegen, dass wie eine Pyramide aussah.
Nur das es im inneren hohl war.
Nun setzte es zur Landung an. Dabei flog es direkt auf die Spitze der Pyramide zu, wo es sich wie
bei einem Fingerhut draufsetzte.
Aus dem inneren des Schiffes schossen gewaltige Elektrostatische Ladungen ins Freie, die aber
keinen Schaden anzurichten schienen.
Schlieslich kam das Schiff direkt auf der Pyramide zum stehen.
Unter einem gewaltigen Gepolter, bei dem alle Erdensoldaten in der Pyramide zu Boden fielen,
endete der Larm.
Einige Zeit spater horte man ein merkwurdiges Zischen, dass aus dem inneren der Pyramide kam.
Gratzky wurde dies nun zu viel.
„Gefechtsbereitschaft. Langsam reicht es.“
Einen Moment spater horten die Deutschen und Russischen Soldaten schwere Schritte, die auf sie
zukamen.
Im Nu verteilten sie sich alle unauffallig in dem Raum.
Die Schritte der Fremden kamen naher, durch einen gelblichen Lichtstrahl flog einer der Russischen
Soldaten in die Mitte des Raumes.
Er bewegte sich nicht mehr.
Mit einem Schrecken in den Augen erblickte einer der Deutschen Soldaten etwas, dass einen
Metallischen Helm wie ein Falke trug.
Gerade als der Unbekannte seine Waffe ihn richtete, feuerte Stabsunteroffizier Tennert sein G 36 auf
dem Fremden ab.
Im Hagel der 5, 56 mm Geschosse starb der feindliche Kampfer.
Der Russische Feldwebel Mortarow konnte einen weiteren Angreifer niederstrecken, wurde aber im
Gegenzug von hinten erschossen.
Die Energieladung lies ihn fast durch den halben Raum fliegen.
Im Gegenzug erwischte Leutnant Muller mit seiner P 8 durch drei gezielte Schusse die Person,
welche Mortarow eben totete.
Auch er trug einen merkwurdigen Falkenhelm.
Mit einem Mal preschten uber ein Dutzend der Fremden in den Raum. Sie erschossen mit ihren
Energiewaffen zwei Russische und einen Deutsche Soldaten.
Bis auf Hauptmann Gratzky, die sich immer noch zur Wehr setzte, wurden die anderen drei,
Soldaten, darunter Muller, gefangen genommen.
Gratzky schoss mit ihrer AK 47 unentwegt auf die gegnerischen Kampfer, erledigte zwei von ihnen.
Schlieslich entdeckte sie einen Schlupfwinkel, eine Ecke welche die Gegner noch nicht gesichert
hatten.
Mit schnellen Schritten kam sie dort an.
Zwei Energieentladungen verfehlten sie nur knapp.
Danach lief sie unter andauerndem Sperrfeuer aus der Pyramide heraus, zu ihrem Gluck war der
Sturm wieder teils abgeflaut.
Noch im Laufen erwischte sie einen weiteren dieser feindlichen Kampfer. Die Energieentladungen
flogen an ihr vorbei, als sie in die dunkle Wuste hinauslief, um den Rest des Teams zu warnen.
Am nachsten Morgen war Degenhardt als erster aufgestanden. Zusammen mit Runge, der kurz nach
ihm erwachte, versuchte er dass Basislager uber Funk zu rufen.
„Verdammt, die melden sich nicht. Schlafen die noch, oder ist der Funk ausgefallen?“
Der Russe nahm das Funkgerat, sah es sich an.
„Zumindest mit unserem Gerat stimmt alles. Vielleicht war bei denen der Sturm doch schlimmer.“
Der Oberst dachte einen Moment nach.
„Informieren sie alle, dass wir in 30 min. abrucken. Und suchen sie Jackson. Fur ihn heist es
mitkommen.
Studieren kann er die Menschen hier immer noch.“
Runge salutierte, bevor er sich auf den Weg machte.
Daniel war in der Zwischenzeit mit seiner neuen Flamme Sha´re in die unterirdischen Katakomben
der Stadt gegangen.
Hier unten gab es zahlreiche Wandmalereien.
„Das ist einfach unglaublich. Hatte ich doch jetzt nur eine Kamera bei mir.“
Sha´re sah ihn fragend, aber auch fasziniert an.
Dabei deutete sie ihm in der unbekannten Sprache einige der Zeichen, welche auch Daniel kannte.
„Jetzt verstehe ich es. Euer Dialekt ist eigentlich dem ursprunglichen Altagyptisch sehr ahnlich,
wenn man die Grundsatze versteht.“
Und so langsam kam der Amerikaner hinter diese faszinierende Sprache.
Oberstleutnant Runge lief erneut etwas aufgebracht durch die engen Gassen der Stadt.
„Amerikanski. Verdammt noch mal, wo stecken sie?“
Abrucken wollten sie schon vor uber einer viertel Stunde. Doch jetzt suchten alle aus der Einheit
nach Jackson.
Einen Moment spater lief Oberst Degenhardt mit zwei Soldaten dem Russischen Offizier uber den
Weg.
„Und? Haben sie zumindest einen Ansatz, wo er sein konnte, Runge?“
Der Angesprochene verneinte dies.
„Nein. Verdammte Zivilisten. Das sie einem nie sagen, wo sie stecken. Hatten wir doch nur einen
Peilsender in seinen Hintern gesteckt.“
Darauf musste Degenhardt erst mal stark grinsen.
„Nicht schlecht. Die Idee konnte auch von mir sein. Obwohl, da fallt mir gerade ein altes
Sprichwort ein:
Funf Minuten vor der Zeit, ist des Soldaten Punktlichkeit:“
Runge ging an ihm vorbei, klopfte ihm auf die Schulter.
„Nur die Sanitater, die kommen funf Minuten spater.“
Degenhardt grinste zuruck, wahrend sie weiter suchten.
Hauptmann Ivana Gratzky war inzwischen kurz davor zusammenzubrechen. Seit Stunden lief sie
durch die Wuste, doch nun kam die Stadt endlich in Sicht.
Von hier aus konnte sie schon erste Schemen der Mauern ausmachen.
Erneut griff sie zu ihrem Funkgerat.
„Oberst Degenhardt, konnen sie mich horen. Irgendwer vielleicht? Hier spricht Gratzky, wir werden
angegriffen.“
Doch statt einer Antwort kamen nur Storgerausche aus der Leitung.
„Verdammte noch mal. Dieser billig Schrott aus China ist zum kotzen.“
Eine Sekunde spater warf sie ihr Funkgerat voller Wut in den Sand, raffte sich auf, um weiter zu
kommen.
Degenhardt war inzwischen kurz vor dem Verzweifeln, als er auf eine Idee kam. Uber Funk rief er
Runge.
„Hey, haben sie zufallig noch was von unserem Zivilen Deserteur in Spe? Kleidung, irgendwas?“
Ein paar Sekunden war Stille, dann kam die Antwort.
„Ja, ein paar getragene und stinkende Socken.“
Degenhardt grinste.
„Die sind gut. Sofort herbringen.“
Ein etwas verwunderter Oberstleutnant meldete sich uber Funk.
„Bei allem Respekt, aber ich verstehe das nicht ganz.“
Ein paar Minuten spater kam der Russische Offizier mit den Socken, reichte sie an Degenhardt
weiter, welcher aber zuruck schritt.
„Ich pack die Dinger sicher nicht an. Gehen sie damit zu dem zotteligen Vieh. Vielleicht kann es ihn
ja am Geruch orten.“
Runge musste anerkennend nicken, ging dann zu diesem Wustenmammut.
Degenhardt hingegen sah zu den Jugendlichen, die um ihn herumstanden. Der mit den langen
Dreadlocks nickte ihm zu, zog dabei symbolisch Luft durch die Nase ein.
Keine Minute spater setzte sich das Tier in Bewegung, alle folgten ihm.
Daniel sas mit Sha´re vor den Malereien, die er jetzt schon hervorragend verstand. Er redete mit ihr
in der unbekannten Sprache.
Plotzlich war von hinten eine bekannte Stimme zu horen.
„Wie haben sie es denn geschafft, ihre Sprache zu erlernen?“
Daniel sah sich um.
„Das war gar nicht so schwer. Man muss nur wissen, wie man es ausspricht. Aber dann ist sie recht
einfach.“
Runge sah ihn belustigt an.
„Ich hoffe doch, dass sie hier unten keine Dummheiten gemacht haben.“
Worauf Jackson seinen Kopf anwinkelte.
„Sehr witzig. Nein, ich habe eine Menge uber die Geschichte dieses Planeten erfahren, die hier in
Bildern beschrieben ist.
Sie handelt von dem altagyptischen Gott Ra.“
Nun wurde Degenhardt hellwach.
„Dann lassen sie mal was los.“
Daniel rausperte sich noch einmal
„Also, hier steht, grob ubersetzt, dass vor unendlich langer Zeit ein Auserirdischer in einem
Raumschiff zur Erde kam.
Es war Ra.
Er selbst war dem Tode nahe.
Da entdeckte er einen Planeten mit primitiven Lebewesen, Menschen.
Hier steht, dass er Besitz nahm vom Korper eines Jungen Mannes. Er war der richtige, denn er hatte
keine Furcht.
Wahrend die anderen Dorfbewohner verangstigt davonliefen, hatte Ra das gefunden, was er schon
immer suchte.
Ein einfacher Bauernjunge half ihm, den Tod zu uberlisten.
Und er schwang sich empor, zum Herrscher uber alles Leben.
Wir mussen davon ausgehen, dass er Krafte hatte, die fur uns nur schwer vorstellbar sind.
Durch das Sternentor holte er Tausende von Menschensklaven, um ihm das Mineral abzubauen,
welches ihm die Energie fur fast alles gibt.
Wir haben ja eine der Minen hier gesehen.
Doch dann geschah etwas, auf der Erde.
Die Menschen erhoben sich.
Das durfte sich hier nicht wiederholen, deshalb verbot er das Lesen und Schreiben.
Er wollte nicht, dass die Menschen ihr Wissen weitergaben.
Hier unten steht noch etwas, es ist sehr undeutlich:
All die Welten, die unter den Gottern versklavt wurden, leiden mussen, durch die Ringe…
Der Rest ist verblasst.“
Alle Erdlinge waren still, dass war etwas anderes als sie erwartet hatten.
Vollig auser Atem kam Ivana Gratzky, an die Tore der Stadt gelaufen. Eines der Teams erwarte sie
schon.
„Hauptmann. Was ist denn mit ihnen los?“
Sie holte erstmal Luft.
„Wir wurden angegriffen. Der Rest der Toreinheit tot, drei wurden gefangen genommen, wenn ich
das recht gesehen habe.
Ich konnte gerade noch entkommen.
Wo ist der Oberst und gehen sie in Gefechtsformation.“
Der Soldat, noch unter Schock, fuhrte sie zu den Unterirdischen Kammern.
Eine halbe Minute, nachdem Daniel endete, rief ihn Runge ihn in eine andere Kammer.
„Amerikanski. Sehen sie mal, sind das hier die Torkoordinaten?“
Daniel kam mit Degenhardt angelaufen, besah sich der Steintafel.
„Ja, dass ist unsere Ruckkehradresse. Gut gemacht, Oberstleutnant.“
Daniel blickte nach unten, nachdem er mit seiner linken Hand den Staub wegwischte.
„Aber es fehlt ein Symbol. Warten sie, es ist hier unten im Sand.
Verdammt, es ist zerbrochen.
Tut mir leid, aber ich kann es ohne das sechste Symbol nicht aktivieren.“
Degenhardt fluchte in sich herein.
„Verdammt, dass fehlt mir jetzt gerade noch. Egal, schreiben sie die anderen auf, dass sechste
werden wir noch herausfinden.“
Einen Augenblick spater kam Hauptmann Ivana Gratzky in den Raum gesturmt.
„Oberst Degenhardt, wir wurden an der Pyramide von Unbekannten angegriffen. Mehrere Tote.“
Alle sahen sich total entsetzt an.
Runge faste sich als erster wieder.
„Was??? Von wem?“
Die Russin holte erstmal Luft.
„Keine Ahnung. Gestern Abend ist ein Raumschiff auf der Pyramide gelandet. Kurz darauf kamen
mehrere Krieger, in futuristischen Rustungen und mit einer Art von Laserwaffen auf uns zu.
Sie griffen ohne Vorwarnung an, toteten mindestens funf Mann, drei haben sie dem Anschein nach
gefangen genommen.
Wir konnten etwa 7 – 10 von ihnen umlegen.
Als ich allein ubrig blieb, beschloss ich zu fliehen, um sie alle warnen zu konnen.“
Daniel kam einen Schritt vor.
„Oberst, wenn ich mich nicht vollig tausche, wird dass Ra sein. Und er durfte nicht sehr erfreut
sein, hoch entwickelte, schwer bewaffnete Menschen von der Erde in seinem Reich zu sehen.
Immerhin haben unsere Vorfahren ihn damals von der Erde verjagt.
Er wird in uns eine Bedrohung, vielleicht sogar die Vorhut einer Invasionsarmee sehen.“
Degenhardt sah alle noch mal an, bevor er Befehle gab.
„Ich werde unsere Leute nicht in feindlichen Handen zurucklassen. Wir rucken aus.“
Schnellen und stetigen Schrittes verliesen sie die Katakomben.
Eine Schwadron aus vier Kampffliegern, die beinahe durch den Himmel glitten, nahrte sich mit
groser Geschwindigkeit, der Stadt.
Nachdem die Mauern in Sichtweite kamen, eroffneten sie ohne Gnade das Feuer auf die wehrlosen
Zivilisten.
In Panik liefen die Menschen auseinander. Immer wieder trafen die Energieentladungen Personen,
die auf der Flucht waren.
Die Jager drehten Kreise, um auch ja viele in den Tod zu schicken, als plotzlich etwas von Boden
aufstieg und einen dieser Flieger in Stucke riss.
Die anderen drehten auf der Stelle ab.
Anscheinend hatten sie so etwas noch nicht erlebt, wahrend sie schon panisch den Ruckweg
antraten.
Degenhardt und seine Manner rannten gerade ins Freie, als Ra´s Flieger wieder am abdrehen waren.
Einer der Russischen Soldaten kam stetigen Schrittes auf ihn zu.
„Herr Oberst, feindliche Jager haben uns angegriffen. Sie feuerten wahllos auf die Zivilisten, es gab
dutzende Tote.
Von unseren Leuten hat es zum Gluck niemanden erwischt. Oberfeldwebel Steiner hat einen mit
einer Stinger zerstort, worauf die anderen flohen.“
Degenhardt besah sich der Zerstorung.
Viele der Hauser brannten, in den Strasen lagen unzahlige Tote und Verwundete.
„Dafur werden diese Typen, wer sie auch immer sind, teuer zur Kasse gebeten. Runge,
Gefechtsformation, wir rucken aus.“
Mit Todernstem Gesichtsausdruck salutierte der Russe vor dem Oberst, machte sich dann sofort auf
den Weg.
Daniel hingegen begab sich zu Sha´re, redete wieder auf agyptisch mit ihr.
„Habe keine Angst. Wir werden zuruckkehren, aber vorher befreien wir euch von dieser Geisel.“
Sie gab ihm einen schuchternen Kuss auf die rechte Wange.
Danach begab sich Daniel zum Oberst.
„Muss ich denn wirklich mit auf diesen Kampfeinsatz kommen? Ich bin Wissenschaftler.“
Runge sah ihm ernst in die Augen.
„Ein beruhmtes Zitat von Winston Churchill: Es kommt die Zeit, da muss jeder Mann ran.“
Zudem klopfte ihm Degenhardt auf die Schulter.
„Auserdem brauche ich sie, falls die verhandeln wollen.“
Anschliesend gab er Daniel eine 9 mm bevor sie die Stadt verliesen, in die Wuste eintauchten.
Dank ihrer Sandtarnanzuge konnte das Team kaum ausgemacht werden.
Ohne das die Erdlinge es bemerkten, verfolgten ein paar der Jugendlich aus dem Dorf sie durch die
Wuste.
Wahrend die alten Einheimischen immer noch ihre Toten beklagten, wollten diese Kids sehen, ob
sie nicht der Unterdruckung trotzen konnten.
Nach etwa einer Stunde kam die Pyramide mit dem Raumschiff obern drauf, zum Vorschein.
Gratzky sah durch ihr Fernglas.
„Oberst, da stehen zwei Wachen am Eingang, ein paar laufen Patrouille auf dem Vorplatz.
Ich zahle insgesamt sechs.“
Nachdem auch Degenhardt sich von der Situation ein Bild gemacht hatte, rief er nach einem
russischen Soldaten.
„Hauptfeldwebel Bozorin. Kommen sie her.“
In Windeseile war der Scharfschutze herangerobbt.
Degenhardt klopfte ihm auf die Schulter.
„Ich hoffe, sie konnen mir die erledigen, ohne dass das jemand mitkriegt.“
Der Soldat sah seinen Kommandeur voller Stolz an.
„Aber naturlich. Ich bin schlieslich kein Amerikaner.“
Degenhardt lachelte ihn an.
„Gute Antwort, Bozorin. Den muss ich mir merken. Aber jetzt, Feuer frei.“
Der Russische Soldat legte sein Schallgedampftes Scharfschutzengewehr in die richtige Position.
Die beiden Wachen, die neben dem Eingang standen, sahen aus, als konnte nicht mal ein Sandsturm
sie verrucken.
Bis einem von ihnen der Kopf weggerissen wurde. Die Kugel schlug selbst durch den Falkenhelm,
wie ein Messer durch die Butter.
Sein Wachkumpane sah verwundert zur Seite.
„Kree…“
Doch weiter kam er nicht, als auch der Inhalt seines Kopfes es sich rot uber den Sandstein der
Pyramide legte.
Zwei Sekunden spater wurde ein weiterer Wachter gegen eine der grosen Saulen geschleudert, wo
er liegen bliebt.
Die anderen drei waren vor Schreck erstarrt. Ihre Kameraden wurden ohne das geringste Anzeichen
getotet.
Es war nichts zu sehen, oder zu horen.
Was es dem Scharfschutzen naturlich leicht machte.
In nur einer weiteren Sekunde erledigte er zwei weitere mit einem gezielten Schuss. Doch dem
letzten der Feindlichen Krieger, wurde das nun zu viel.
Er rannte, so schnell er nur konnte, auf die Pyramide zu.
Degenhardt sah sich das Spektakel durch sein Fernglas an.
„Gute Schusse, aber einer ist entkommen. Ich hoffe, den erwischen sie auch noch, dann werde ich
sie bei unserer Ruckkehr lobend erwahnen.“
Dies war fur Bozorin nur ein weiterer Ansporn.
Er verfolgte den fluchtenden Krieger mit seinem Zielfernrohr.
Da der Wind etwas drehte, musste der Russe eine kleine Verstellung an der Justierung vornehmen.
Nun kam der gegnerische Soldat bei der grosen Treppe an.
Als ihn ein Schuss direkt in den Rucken traf.
Doch war dieses Geschoss nicht todlich, er rollte sich noch leicht auf dem Boden.
„Guter Schuss, Bozorin. Doch nun geben sie ihm den Gnadenstos.“
Die nachste Kugel lies die Bewegungen des Kriegers verstummen, sie traf in die untere
Leistengegend.
Leutnant Muller und die anderen beiden Gefangenen befanden sich zusammen in einer Zelle, die
etwa zu einem Meter mit Wasser gefullt war.
„Verdammt, wie lange werden die uns hier noch drin lassen?“
Kaum waren seine Lippen verstummt, ging im Schiff ein Alarm los.
„Ich glaube, unsere Jungs kommen, um uns rauszuholen.“
Einer der Deutschen Sannis stimmte ihm zu.
„Das wird auch langsam Zeit, ich habe nicht vor, hier ewig zu bleiben.“
Der dritte und letzte Gefangene, ein junger Russischer Unteroffizier, hatte eine Idee.
„Hey, wenn die beschaftigt sind, konnen wir hier vielleicht ausbrechen. Wie ware es, wenn wir eine
Rauberleiter machen?
Ich kann vielleicht das Schloss knacken.“
Muller sah ihn fragend an.
„Wir sind hier auf einem Auserirdischen Schiff. Ich glaube kaum, dass sie das hier einfach mal so
wie ein Auto knacken konnen.“
Doch der Russe grinste ihn nur selbstsicher an.
„Hey, Sauerkraut. Ich krieg alles auf.“
Im nachsten Moment versuchten sich die drei in einer mehr als nur lacherlichen Rauberleiter.
Degenhardt und seine Einheit waren inzwischen in der Pyramide angekommen. Die beiden Wachen,
die in der Hauptkammer waren, konnten problemlos eliminiert werden.
Da auch die MPs Schallgedampft waren.
Runge sah sich um.
„Herr Oberst, dass waren alle. Wir konnen weiter.“
Vorsichtig ruckten sie die Rampe zum Stargate herunter ab.
„Merkwurdig, hier ist keiner.“
Degenhardt kam das sehr merkwurdig vor.
„Und wie sollen die hier runtergekommen sein? Ich glaube kaum, dass die Typen sich vom Schiff
abgeseilt haben.“
Im nachsten Moment offnete sich die Decke, als sich das kreisrunde Loch offnete.
Runge bemerkte es als erstes.
„Vorsicht, was dass auch immer sein mag.“
Allesamt verteilten sie sich im Raum, nur um Zeuge eines fur sie unglaublichen Schauspiels zu
werden.
Acht ubereinander liegende Ringe kamen nach unten geschossen, in ihrer Mitte erstrahlte ein helles
Licht.
Einen Bruchteil spater materalisierten sich funf der Auserirdischen Krieger in dem Licht.
Degenhardt schaltet als erster.
„Feuer aus allen Rohren. Verteidigt euch.“
In einem gewaltigen Kugelhagel wurden vier der Fremden zerfetzt, doch einem gelang es, einem
Schuss zuruckzugeben, bevor er schwer verwundet den Knopf fur die Transportringe auf seinem
Handgelenk aktivierte.
Nachdem er wieder auf dem Schiff war, besah sich Runge des Einschussloches an der Wand.
„Die haben eine unglaubliche Feuerkraft. Und dann noch diese Beamerei. Das wird ziemlich heftig
werden.“
Degenhardt wischte sich den Staub aus dem Gesicht.
„Da haben sie Recht. Aber jetzt will ich wissen, wie man diese Ringe aktiviert. Jackson, haben sie
eine Idee?“
Daniel kam nach vorne, sah die toten Krieger genau an.
„Ja, dass ware moglich.“
Anschliesend wechselte er seinen Blick auf die leichten Rustung der Handgelenke.
Auf dem fremden Schiff bewachten inzwischen zehn dieser Krieger die Ringtransporter
Plattform, nachdem nur einer von ihnen zuruckkam.
Er war allerdings auch schon nach wenigen Momenten tot, konnte vorher aber noch sagen, dass sie
besiegt wurden.
Einen Augenblick spater aktivierten sich die Transportringe erneut, woraufhin alle der Anwesenden
ihre Stabwaffen auf die Stelle richteten.
Nachdem die Ringe wieder weg waren, ging der Kommandant dieses Trupps auf die betreffende
Stelle zu.
Drei kleine, ovalrundliche Gegenstande rollten etwas uber den Boden.
Der Mann nahm eine dieser befremdlichen Dinge in die Hand.
„Kree, shell…“
Zunachst passierte nichts, doch eine Sekunde spater zerriss eine gewaltige Explosion die komplette
Truppe.
Degenhardt sah zur Decke. Die Explosion der Granaten war selbst noch hier unten stark zu spuren
gewesen.
„Runge, verdammt noch mal. Was habt ihr Russkis in die Dinger getan?“
Der Oberstleutnant grinste sehr selbstzufrieden.
„Das sind noch experimentelle Granaten. Sie sind mit 150 Titansplittern versetzt, von denen jeder
sieben mm lang ist.
Als eigentlicher Sprengsatz fungiert ein Vakuumzunder, welcher teils auf Nanotechnologie basiert.
Ich dachte, dass ware in der Vorbesprechung zur Rede gekommen.“
Nun sah ihn der Oberst ziemlich verlegen an.
„Vorbesprechung? Ah, ja. Ich erinnere mich dunkel. Die war lang und doch recht trocken.“
Daniel hielt jetzt den Handkristall wieder in die Hohe.
„Vielleicht sollten wir mal einen kleinen Erkundungsgang auf dem Schiff unternehmen und
versuchen, unsere Leute zu befreien, sollten die noch am Leben sein.“
Degenhardt nickte kraftig.
„Da haben sie vollig Recht, Dr. Jackson. Sie, Runge, Granzky und Bozorin kommen mit mir auf das
Schiff.
Die anderen bleiben hier und bewachen diese Ringe, sowie das Sternentor. Wenn sich die Erde
meldet, will ich kontaktiert werden.
Ansonsten herrscht strikte Funkstille.“
Nachdem sich das Enterkommando noch einmal aufmunitioniert hatte, begaben sie sich in Position
fur die Ringtransporter.
Nach dieser gewaltigen Explosion liefen drei der auserirdischen Krieger zu den Ringen, doch ihnen
bot sich schon vorher ein Bild des Grauens.
So nahmen sie die ankommenden Personen gar nicht war, die sich an Bord des Schiffes begaben.
Erst als sie diese komischen Waffen auf sich gerichtet sahen, hoben die Krieger auch die ihren.
Doch es war zu spat, mit gezielten Schussen wurden sie niedergestreckt.
Degenhardt sah sich angewidert um.
„Runge, warnen sie mich vor, wenn sie diese Granaten noch mal verwenden wollen. Ist ja ekelhaft.“
Uberall um sie herum lagen die total zerfetzten und entstellten Korper der zehn Krieger, die den
Granaten zum Opfer fielen.
Teile ihrer fruheren Korper tropfen noch von der Decke herab.
Daniel hingegen sah sich begeistert die Dekorationen und all die anderen Inneneinrichtungen an.
„Das ist absolut unglaublich. Am liebsten wurde ich diese Skulpturen und Statuen gleich
mitnehmen, um sie im Louvre auszustellen.
Sehen sie doch nur diese gewaltigen Horus.“
Hauptmann Grazky hingegen war auf der Suche nach ganz anderem.
„Als erstes sollten wir unsere Kameraden befreien. Danach konnen wir eine Sightseeingtour
einplanen.“
Und so pirschten sie weiter durch die vergoldeten Gange dieses unbekannten Schiffes.
Leutnant Muller, er war der starkste von den dreien weshalb er ganz unten stand, wurde es langsam
zu viel.
„Hey, wird das oben mal was? Meine Schultern ermuden so langsam.“
Zu seinem Gluck konnte der Russische Unteroffizier dies bejahen.
„Habe es gleich. Das Schloss ist lacherlich, es handelt sich nur um einen Schiebebolzen. Jetzt habe
ich ihn.“
Nachdem er den Bolzen zur Seite geschoben hatte, offnete der Soldat muhevoll das Gitter, indem er
es nach oben druckte.
Nachdem er rausgeklettert war, zog er den Deutschen Sanitater hoch, bevor sich beide tief in die
Zelle beugten, um Muller zu fassen zu bekommen.
„Leutnant, sie mussen schon springen, damit wir sie zu fassen bekommen.“
Muller ging einige Schritte zuruck, bevor er mit Anlauf den beiden Mannern entgegen sprang.
„Holt mich rauf.“
Unter einem ziemlichen Kraftaufwand zogen sie den Offizier hoch.
Die kleine Gruppe unter Oberst Degenhardt hingegen kam in einer Art von Thronraum an.
Daniel war davon sehr fasziniert.
„Das ist unglaublich. Ob Ra von hier aus wohl seine Audienzen gibt?“
Grazky wurde das zu viel.
„Horen sie auf, diese Kerle zu bewundern. Die sind unsere Feinde und haben schon viele gute
Manner getotet.“
Gerade als Daniel antworten wollte, kam ein junges Madchen, vielleicht zehn Jahre alt, die Treppe
hinter dem Thron herunter gelaufen.
Augenblicklich hatten alle Erdensoldaten ihre Waffen auf die Kleine gerichtet, worauf Daniel stark
protestierte.
„Nehmen sie alle sofort die Waffen runter. Das ist nur ein kleines Kind.“
Langsam senkten sich die Mundungen wieder, bevor die Kleine anfing zu sprechen. Aber auser
Daniel verstand es keiner.
„Sie sagt, dass der grose Gott Ra wissen will, wer wir sind.“
Degenhardt sah dem Madchen direkt in die Augen, bevor er sich Jackson zuwandte.
„Sagen sie ihr, dass wir das dem Typen nur personlich sagen. Er soll seinen gottlichen Arsch hierher
bewegen, bevor ich in selbigem meinen Stiefel versenke.
Und das ubersetzen sie wortlich. Das ist ein Befehl.“
Nachdem der Archaologe die Worte genauso wiedergegeben hatte, bekam das Kind beinahe einen
Schock.
Sie rannte nach oben, verschwand in dem grosen Tor.
Runge trat auf Daniel´s Hohe.
„Warum hat die sich eben den so ins Hoschen gemacht? Mann konnte fast meinen, sie hatte Angst
gehabt.“
Daniel aber schuttelte nur ironisch den Kopf.
„Die leben mit groster Wahrscheinlichkeit in einem feudalen und streng auf Ra zugeschnittenen
System.
Diese Worte eben waren fur sie die absolute Blasphemie.“
Danach warteten sie ein paar Minuten, bis sich die grosen Tore wieder offneten und ein Tross von
Kindern herauskam.
In ihrer Mitte stolzierte ein Mann mit einer altagyptischen Pharaonenmaske aus Metall entlang,
welcher sich wohl fur enorm wichtig hielt.
Flankiert von sechs der Kriegern, die ihre Waffen auf die Erdlinge hielten, welche ihre ebenfalls
erhoben hatten.
Derjenige, mit der Maske der Pharaonen, sprach in tiefster Stimme zu den Menschen von der Erde.
Danach ubersetzte Daniel.
„Ich bin Ra, Gott des Himmel und des Tages. Ihr primitiven werdet vor mir knien, oder ich
vernichte euch.
Erweist mir den Respekt, der einem Gott meiner Wurde und Grose und Macht zusteht, dann wird
die Welt, von der kommt ihr kommt, verschont und darf mir dienen.
Weigert ihr euch, werden alle eurer Art den Tod finden.“
Nun wurde es Runge zuviel.
„Hor zu. Starte eine Invasion auf der Erde und du wirst bist zum Hals im eigenen Blut waten. Nur
ein Wahnsinniger greift unsere Welt an.
Es denn, du willst Selbstmord begehen.“
Ra hatte sich inzwischen auf den Thron gesetzt als Daniel die Worte ubersetzte und, zum
unglaubigen Staunen der Erdlinge, seine Maske entmateralisierte.
Auch die Krieger liesen ihre Masken auf Knopfdruck verschwinden.
Dabei lachelten sie so falsch wie eine Viper und gehassig wie eine Hyane.
Danach sprach Ra wieder zu Daniel.
„Er sagt, dass wir uns zwar seit den Jahrtausenden, als er noch die Erde beherrschte, entwickelt
hatten, aber immer noch Primitiv waren.
Er habe die Erde vor uber 5.000 Jahren verlassen und alles was wir geschaffen hatten, waren
erbarmliche Projektilwaffen, jammerliche Ballistische Raketen und eine Computertechnologie, die
so unterentwicklet sei, dass er noch nicht einmal daruber lachen konne.
Falls wir denken, Atomwaffen gegen seine Schiffe einzusetzen, seinen wir noch dummer, als er uns
jetzt schon befindet.
Es gab hier drausen noch andere Menschliche Welten, die einen wesendlich hoheren Stand der
Technik besasen, bevor er sie eroberte.
Er fragt, was wir in den letzten 5.000 Jahren geleistet hatten.“
Degenhardt war kurz davor, zu platzen.
„Sagen sie dem Typen, dass wir seine Gleiter abschiesen konnen und die Wachtruppe hier ohne
Probleme aufgemischt haben.“
Nachdem Daniel die Worte ubersetzt hatte, wurde Ra ziemlich ungehalten, er polterte laut los, die
Kinder zuckten zusammen.
„Nun, Oberst. Er meint, dass sie nur mit Gluck einen Einmaligen Erfolg verbuchen konnten,
wahrend er als Gott in uber 20.000 Jahren unzahlige Welten erobert und versklavt hatte.
Allerdings wird er ihnen vergeben, wenn sie ihre Sunden einsehen und bereuen wurden.“
Nun platzte Runge der Kragen.
„Sagen sie dem Spinner, dass ihn gleich von seinen hohen Ross ballern werde, wenn noch mal so
einen Bullshit labert.“
Nachdem Daniel die Worte gesagt hatte, stand Ra wutend auf, seine Krieger gingen in die Knie.
Er hob seine linke Hand, aktivierte einen Kristall in einem kunstvoll gefertigten Handgerat und lies
eine Schockwelle auf Oberstleutnant Runge los.
Dieser flog einmal quer durch den Raum, bevor er benommen liegen blieb.
In der nachsten Sekunde waren aus einem Nebenraum Kampfgerausche und Stabwaffenschusse zu
horen.
Einige Minuten vorher:
Leutnant Muller war mit seinen beiden Leuten aus dem Zellenkomplex entkommen, aber immer
noch unbewaffnet.
Nun schlichen sie durch verweiste Gange.
Dies kam besonderst dem Offizier ziemlich spanisch vor.
„Wo sind die denn alle? Ein so groses Schiff und keine Menschenseele, die wir antreffen, dass
stinkt gewaltig.“
Den Russen, der sie rausgeholt hatte, plagten zurzeit ganz andere Sorgen.
„Ich wurde es vorziehen, wenn wir ein paar Waffen hatten. Ansonsten wird diese Flucht ganz
schnell beendet sein.
Von mir aus auch diese Alienlaserwaffen. Die hatten wenigstens eine ordentliche
Durchschlagskraft.“
Muller jedoch hielt sich spontan einen Finger vor den Mund, flusterte.
„Mund halten. Ich hore da vorne Stimmen, auch von unseren Leuten.“
Als sie um die nachste Ecke spaten, sahen sie Daniel und den Oberst, wie sie sich mit demselben
Typen stritten, der sie verhort hatte.
Der Deutsche Sanni blickte mehr als nur entspannt darein.
„Sehr gut. Lasst uns zu ihnen gehen.“
Doch Muller hielt ihn am Arm fest.
„Nein, sehen sie mal durch die linke Nische. Da stehen acht von den Kriegern, mit den sechs aus
dem Thronsaal macht das vierzehn.
Das ist eine verdammte Falle.“
Der Sanni sah resignierend zu Boden.
„Und was machen wir jetzt?“
Muller antwortete geschwind.
„Den Mistkerlen den Vorhof zur Holle bereiten.“
Sie gingen lautlos nach hinten weg.
Kurz darauf standen Muller und seine beiden Manner direkt hinter den acht Kriegern. Sie hatten
sich lautlos herangeschlichen.
Zum Gluck waren sie nicht zu grundlich durchsucht worden. Der Russe, er hies Nikolai, besas
noch ein Messer, im Schuh.
Und Muller hatte noch eine Drahtschlinge aus Metall.
Und so glitten sie gerauschlos von hinten an die feindlichen Krieger heran, zwei von ihnen standen
abseits.
Nikolai stach ihm das Messer direkt zwischen den 33. und 34. Ruckenwirbel, der Mann war sofort
tot.
In derselben Sekunde legte Muller dem anderen die Schlinge um den Hals, zog kraftig zu und brach
ihm mit einer Drehung das Genick.
Dies war den anderen Kriegern von Ra naturlich nicht verborgen geblieben und sie aktivierten ihre
Stabwaffen.
Doch bevor sie soweit waren, fielen zwei von ihnen durch Plasmastose schon zu Boden.
Muller, mit einer Stabwaffe in der Hand, gab Befehle.
„Deckung. Ich glaube, wir haben sie wutend gemacht.“
Die Krieger feuerten noch recht ziellos zuruck.
Doch dies reichte aus, um den Deutschen Sannitater todlich zu verwunden, worauf Muller und
Nikolai in Deckung gingen.
Durch die Kampfgerausche aufgeschreckt, aktivierten nun auch die Krieger, welche Ra flankierten,
ihre Stabwaffen.
Doch Degenhardt war schneller, die knipste zwei von ihnen mit gezielten Kopfschussen aus.
Hauptfeldwebel Bozorin erwischte einen, bevor er schwer verwundet wurde.
Die anderen drei eliminierte Ivana Grazky, bevor sich Ra vor Wut erhob und beschworende Worte
sprach.
Daniel bekam es regelrecht mit der Angst zu tun.
„Er sagt, dass er unsere Welt vernichten wird, alle Menschen totet. Die wenigen, die seine gottliche
Macht uberleben wurden, konnten nur uberleben, wenn sie als Sklaven uber die Sterne verteilt
dienen.“
Degenhardt wurde das nun zu viel.
„Dem Spinner verpasse ich jetzt en Einlauf.“
Doch die Patronen schlugen nur auf einen Schutzschild aus Energie auf. Ra lachte auf, seine Augen
gluhten.
Da streckte der Tyrann wieder seine linke Hand empor, um eine weitere Schockwelle auszustosen.
Doch Degenhardt hatte es vorausgeahnt.
„Los, alle raus hier.“
Daniel, der den schwer verletzten Bozorin nehmen wollte, wurde von einer Stabwaffensalve eines
Ra Kriegers getroffen und ging zu Boden.
Er war schon verwundet, konnte sich aber noch etwas aufrappeln.
Gratzky verpasste dem Schutzen den Rest.
Im nachsten Moment, wo Degenhardt Dr. Jackson aufhelfen wollte, musste er einer erneuten
Schockwelle ausweichen.
„Gratzky, raus hier. Nehmen sie Bozorin mit.“
Degenhardt rannte los, half noch dem halb bewusstlosen Runge wieder hoch.
Und so begannen sie ihren Ruckzug, als sie die Ringe erreichten, stiesen noch Muller und Nikolai,
mit dem toten Sanni unter den Armen, zu ihnen.
„Leutnant, wo kommen sie denn her?“
Muller sah seinen Kommandanten erschopft an.
„Spater, jetzt mussen wir erstmal hier raus kommen.“
Im nachsten Moment aktivierten sich die Transportringe.
Nachdem sie mit den Verwundeten unter den Armen aus der Pyramide heraus gerannt waren, wurde
das Team von Abydonieren begrust.
Degenhardt sah sehr gehetzt aus.
„Was wollen die von uns?“
Runge horte sich die Worte an.
„Ich glaube, er sagt, sein Name sein Skaara und er ware auf unserer Seite. Wir sollen ihm vertrauen,
dann bringt er uns an einen sicheren Ort.“
Degenhardt kam das sehr merkwurdig vor.
„Seit wann konnen sie denn ihre Sprache?“
Oberstleutnant Runge lachte etwas vor sich hin.
„Daniel hat mir einige Worte aufgeschrieben, mit Ubersetzung.“
Ohne gros zu zogern nahmen die Erdlinge dieses Angebot an, auch weil schon der nachste
Sandsturm im kommen war.
Ra war auser sich vor Wut. Er war nur mit einer kleinen Anzahl von Kriegern gekommen, um diese
Welt zu inspizieren und jetzt waren alle bis auf den Anfuhrer tot.
Schlimmer noch, diese Menschen hatten ihn vor seinen Dienern blosgestellt und womoglich den
Samen der Rebellion auf diesem Planeten gepflanzt.
Aber wenigstens hatte er noch diesen einen, an dem er Rache nehmen konnte. Auch wenn er dafur
wiedererweckt werden musste.
Allerdings trug er ein Amulett bei sich, dass sein Zeichen, dass Auge des Ra wiedergab. Eventuell
konnte er ihn fur seine Zwecke missbrauchen.
Sein letzter Krieger legte den Menschen gerade in den Sarkophag.
Ra hingegen begab sich zur Kommunikationseinrichtung von diesem Schiff, um seine Heimatwelt
rufen zu konnen.
Das Gesicht einer seiner Krieger erschien auf dem Schirm.
„Ihr wunscht, mein erhabener Gebieter?“
Ra blickte ihn herablassend an.
„Ich wurde angegriffen. Entsende einhundert meiner besten Krieger durch das Sternentor nach
Abydos, um hier fur mein Recht zu sorgen.“
Der Krieger verneigte sich.
„Wie ihr befielt, mein Herr.“
Ra ging wieder ins innere seines Schiffes, um sich umzuziehen.
Degenhardt war mit seinen Mannern und den Abydonischen Kindern in einer Hohle angekommen.
Erschopft liesen sie sich auf den Boden fallen.
Muller fasste als erster wieder Worte.
„Und was liegt jetzt an? Warum haben wir den Kerl nicht einfach erledigt? Immerhin will er die
Erde vernichten.“
Runge, richtig wutend, fuhr ihm ins Wort.
„Der Bastard hat Energieschutzschilde, Schockwellen und wer weis was noch fur Technik. Da muss
ein anstandiger Plan her.“
Degenhardt stimmte ihm zu.
„Genau. Auserdem haben wir schon zwei komplette Teams verloren. Von 22 Soldaten sind acht tot
und einer schwer verletzt.
Zudem ist Jackson schwer verwundet noch auf dem Schiff.
Wir warten bis zum Morgen, wenn sich dieser Sturm abgeflaut hat, bevor wir wieder angreifen.“
Runge wurde es jetzt zuviel.
„Ich brauch jetzt was zum Beruhigen meiner Nerven. Wo ist der Wodka, dawei, dawei?“
Degenhardt hingegen ging zu dem Abydonier Skaara, der gerade ein Bild auf einen Felsen malte.
Es hatte grose Ahnlichkeit mit den Torkoordinaten. Es zeigte eine Pyramide mit drei Monden
daruber.
Sofort malte der Deutsche es auf einen Zettel, steckte ihn in die Tasche, als Muller zu ihm sties.
„Herr Oberst, sie sehen so zufrieden aus.“
Degenhardt holte eine Zigarre aus seiner Jacke.
„Bin ich auch, denn ich habe gerade das siebte Symbol erhalten. Leider hat Jackson die anderen
sechs.“
Danach steckte er sich eine original Montecristo Zigarre an.
Auf dem Schiff von Ra offnete sich der Sarkophag und ein vollends geheilter Daniel entstieg ihm.
Als er sich umdrehte, erblickte er uber ein dutzend Wachen, doch trugen sie jetzt schwerste
Rustungen am ganzen Korper.
Zudem konnte er bei denen, die keinen Horushelm auf ihrem Kopf hatten, dass Auge des Ra als
Tattoo auf ihrer Stirn erblicken.
Sie standen bewegungslos da, doch Dr. Jackson konnte an ihren Blicken erkennen, dass sie nicht
wie andere Menschen waren.
Da erschien vor ihm ein Kind, mit einer Katze auf dem Arm und bedeutete ihm, zu folgen.
Er lief der Kleinen durch mehrere Gange hinterher, bis Ra zum Vorschein kam, nachdem er seinem
Bad entstieg.
Er wurde gerade von seinen Dienern in edle Gewander gehullt, bevor Daniel ihn ansprach.
„Ich war tot?“
Die Antwort lies einige Sekunden auf sich warten.
„Deshalb habe ich euer Volk ausgewahlt. Eure Korper sind so leicht zu reparieren.“
Davon lies sich Daniel aber nicht beirren.
„Gibt es einen Grund fur all diese sinnlosen Graueltaten?“
Dies entriss Ra jedoch nur ein Lacheln.
„Ihr seit immer noch schwach. Euer Mitgefuhl wird euer Untergang und mein Sieg sein.“
Nun war es Daniel, der lachte.
„Tausche dich nicht. Unsere Soldaten konnen auch absolut Gnadenlose Killer werden, wenn man
ihnen nur einen Grund liefert.“
Doch Ra lies sich davon nicht beirren.
„Das halte ich fur sehr unwahrscheinlich, aber bisher habt ihr nur gegen meine leicht bewaffnete
Leibwache gekampft.
Nun aber sind meine besten Krieger eingetroffen. Gegen ihre Starke werdet ihr keine Chance haben.
Kree, sha kor“
Mit gemischten Gefuhlen wurde der Amerikaner in eine kleine Unterkunft gebracht, vor dessen Tur
sich eine Wache postierte.
Am nachsten Morgen war der Sandsturm wieder vorbei. Die Erdlinge versammelten sich gerade,
um letzte Anweisungen durchzugehen.
Degenhardt blickte sich um.
„Wo ist denn Runge?“
Da trat der Russische Offizier heran, warf eine Flasche an den Felsen, wo sie zersplitterte.
Dem Oberst kam das seltsam vor.
„Oberstleutnant Runge, alles in Ordnung mit ihnen?“
Doch der Russe sah ihn nur stockfinster an, lud seine Waffe durch, bevor er antwortete.
„Wodka ist alle. Wir konnen los.“
Degenhardt sah ihm noch einen kleinen Moment hinterher, bevor er sich an die anderen Deutschen
Soldaten wandte.
„Wir sollten jetzt gleich abrucken. Ich will um keinen Fall verpassen, wie sich Ra mit einem
wutenden Russen anlegt, dem der Wodka ausgegangen ist und die nachste Flasche hunderte von
Lichtjahren entfernt steht.“
Nach einem mehr als nur herzhaften Lachen nahmen sie ihre Waffen auf, gaben auch den Kids um
Skaara je eine MP, damit die sich wehren konnten.
Ra stand an der Panoramaaussicht seines Schiffes, als man ihm Daniel vorfuhrte.
„Siehe meine Macht. Die Sklaven dieser Welt mussen daran erinnert werden, wer ihr Gott ist und
wem sie dienen.“
Daniel trat emotionslos an den Balkon.
„Und was hast du vor? Wenn du alle totest, kannst du selbst arbeiten gehen.“
Ra blickte ihn verargert an.
„Nicht so unverschamt, Tau´Ri. Nein, meine Gleiter werden sie nur ein wenig erinnern, dass sie mir
zu dienen haben.“
Ein paar Sekunden darauf starteten wieder vier Gleiter, mit Kurs auf die Stadt. Doch weit kamen sie
nicht.
Plotzlich stiegen, aus Sicht von Ra, unbekannte Objekte vom Boden auf und zerstorten zwei der
Gleiter.
Ra warf vor Wut eine der Vasen um.
„Dafur Mensch, lasse ich deine Welt leiden.“
Die ubrigen beiden Gleiter flogen Kreise, um die Angreifer auszumachen, als eine weitere Rakete
aufstieg.
Sie erledigte den dritten. Danach waren Schusse zu horen, als die ersten der Krieger von Ra tot zu
Boden fielen.
Doch Daniel lachelte nur selig. Er wusste genau, dass Ra´s Truppen genauso arrogant wie ihr
Gebieter waren.
Und dann wurde es ein leichtes sein, sie einfach auszuschalten.
Zwei schwere MGs mit 7,62 mm Vollmantelgeschossen fegten uber die kargen Sanddunen und
liesen die Rustungen der Ra Krieger aufspringen, wie Hafennutten bei Ebbe.
Sie konnten gar nicht erst das Feuer erwidern, da lagen sie mit ihren total zerfetzten Korpern schon
im Sand.
Zum grosen Pech der Krieger benutzen die Erdensoldaten panzerbrechende Geschosse, den Rest
erledigten die Scharfschutzen.
Noch nie zuvor waren diese Krieger auf Gegner getroffen, die derart effizient und taktisch
kampften.
Degenhardt hingegen sah sich das Feuerwerk durch ein Fernglas an, welches seine Leute da
abfackelten.
Leise sprach er zu Leutnant Muller.
„Wie ich schon erwahnte, verargere niemals die Russen.“
Der letzte Gleiter, von Kugeln regelrecht zerfetzt, trudelte im reinsten Schlitterkurs direkt in die
Frontpartie von Ras Schiff.
Mit eiskaltem Blick fuhrte danach Runge seine Leute personlich den Hang herunter.
„Dawei, Dawei. Ich will heute Abend wieder anstandig gekuhlten Wodka haben, oder ich trete euch
in den Hintern.“
Mit ihren verbesserten AK 47 Gewehren liesen sie den Ra Kriegern nicht die geringste Chance.
Ohne eigene Verluste konnte das Erdenplatoon den Pyramidenvorplatz wieder einnehmen.
Ra sah das Debakel von seiner Panoramaaussicht genau an. In diesem Moment wurde das Schiff
von der Kollision mit dem Gleiter durchgeschuttelt.
Daniel, der sich genauso festhalten musste, bekam ein extrem zynisches Grinsen auf die Lippen.
„Hey, dass sieht mir immer mehr nach einem uberwaltigendem Sieg aus. Deine Truppen gehen
Baden und du willst noch immer die Erde vernichten?“
Ra blickte ihn so finster an, wie es nur geht.
„Wenn du noch einmal in diesem Ton mit mir redest, stirbst du einen qualvollen Tod, also hute
deine Zunge.“
Nach dem nachsten Blick auf die Sanddunen war zu erkennen, dass die Krieger den Kampf verloren
hatten.
Ra blickte seinen Kommandeur an.
„Schicke alle Krieger in den Kampf und schliese dich selbst an. Wenn sie versagen, brauchst du erst
gar nicht zuruckkommen.“
Er kniete sich nieder, bevor er ging.
Plotzlich musste sich Ra ducken, als eine Kugel ihn nur um Zentimeter verfehlte.
Innerlich fluchte Runge, er hatte den Kerl so schon im Visier gehabt, da drehte er sich weg.
Aber sie hatten den Vorplatz wieder errungen.
Auch Oberst Degenhardt sah zufrieden aus.
„Sehr gut. Und diesmal kriegen wir den Mistkerl. Auserdem mussen wir Jackson zuruckholen.
Also, meine Herren, ich erwarte gezielte Schusse. Keine Kollateralschaden, wenn ich bitten darf.“
Nachdem die Rampe zum Pyramideneingang erklommen war, halte das Kampfgeschrei von uber 70
Mannern wieder.
In vollem Lauf feuernd, kamen sie die Pyramide rausgesturmt, doch die Erdensoldaten waren
darauf vorbereitet.
Degenhardt nickte Gratzky zu.
„Splittergranaten.“
Nachdem sich alle abgeduckt hatten, fielen den Kriegern funf Granaten vor die Fuse, von denen sie
in die Luft gerissen worden.
Die Detonationen waren derart heftig, dass sie die Krieger uber den gesamten Vorplatz verteilten.
Degenhardt besah sich der Tat.
„Verdammte Schweinerei. Aber weiter, der Jackpot wartet.“
Zwei Minuten spater kamen sie an der Ringtransporterplattform an.
Ra, verzweifelt wie schon lange nicht mehr, lief zu der Steuerungseinrichtung seines Schiffes.
An den Seiten kamen Vorrichtungen hochgefahren.
Daniel sah sich das Schauspiel an, wie dass Raumschiff langsam von der Pyramide abhob, um in
den Weltraum zu fliegen.
Nachdem die Steuerung auf Automatik stand, begab sich Ra zu Daniel, in seiner Handinnenflache
spiegelte sich ein Schmuckstuck.
„Fur deinen Unglauben und deine Unverfrorenheit wirst du nun sterben.“
Schnurstracks ging Daniel in die Knie, als ein gelblicher Energiestrahl Ras Hand verlies, um in
seinen Kopf einzudringen.
Unter heftigsten Schmerzen wand sich Daniel Jackson, es war kaum zum Aushalten, zusatzlich
gluhten die Augen von Ra bosartig auf.
Sie hatten schon gut 200 Meter an Hohe gewonnen, da aktivierten sich die Ringe, dass
Erdenkommando kam erneut an Bord.
Im Nu waren die beiden Wachen neutralisiert, allerdings erwischte einer von ihnen Hauptmann
Gratzky an der Schulter.
Ra drehte sich um, lies dabei von dem Amerikaner ab, doch zu spat, Degenhardt hatte ihm schon
zwei Kugeln in den Kopf geschossen.
„Ich denke mal, dass das Thema Erdvernichtung jetzt vom Tisch sein durfte. Jackson, stehen sie
schon auf.“
Oberstleutnant Runge stand wahrenddessen hinter der Steuerkonsole, tippte wie wild darauf ein.
„Verdammt noch mal. Das muss doch gehen.“
Nicht wissend, was er tun sollte, nahm er seine AK 47 und schlug mit der Schulterstutze auf der
Konsole ein, was besonderst Degenhardt verwunderte.
„Was soll denn das?“
Doch Runge blieb ganz ruhig.
„Keine Panik. Russische Ingenieurskunst.“
Praktisch wie auf Kommando begann das Schiff sich zur Seite zu neigen und sturzte auf den
Planeten zu.
Auf welchem es auch eine Minute spater aufschlug.
Einige Zeit war vergangen, nachdem Oberst Degenhardt wieder erwachte.
„Verdammt, was ist passiert?“
Muller klarte ihn auf.
„Dank Runge ist das Schiff in der Wuste von Abylos eingeschlagen, dabei in zwei Teile
zerbrochen.“
Degenhardt hievte sich wieder hoch, als er einen stechenden Schmerz im rechten Bein bemerkte.
„Was ist denn das?“
Muller versuchte gute Miene zum bosen Spiel zu machen.
„Bei dem Aufschlag hat es uns quer durch das Schiff geschleudert. Sie haben sich dabei leider einen
Knochen gebrochen.“
Der Oberst lies den Kopf nach hinten fallen.
„Das fehlt mir gerade noch. Wo sind wir hier eigentlich?“
Muller lachelte.
„In der Stadt. Das Schiff ist genau zwischen der Pyramide und der Siedlung aufgeschlagen. Wir
sind ubrigens zur Siegesfeier eingeladen.“
Daraufhin packten zwei Soldaten die Trage des ladierten Offiziers, trugen ihn zu den feiernden
Menschen.
Nachdem die Abydonier die Wahrheit horten, dazu die halbverbrannte Leiche von Ra sahen, er war
beim Aufschlag in ein Feuer gefallen, veranstalteten sie eine gewaltige Feier zu Ehren ihrer Retter.
Die Erdensoldaten feierten ausgelassen mit.
Skaara reichte ihnen einen selbstgebrauten Schnaps, der aus einer Art von Kokosnussen gemacht
wurde.
Unter ziemlichem Gelachter zogen sie alle bis auf Runge das Zeug weg, mussten danach ordentlich
Luft holen.
Der Russische Oberstleutnant jedoch entriss Skaara einfach den ganzen Krug, roch kurz daran und
zog dann etwa einen halben Liter auf Ex weg.
„Amerikanski, sagen sie den Leuten hier, dass ihr Wasserchen erfrischend ist.“
Den Einheimischen blieb dabei der Atem stehen, dass hatten sie auch noch nicht erlebt.
Unglaubig sahen sie den Russischen Offizier an.
Den letzten kleinen Rest hob sich Runge aber für einen Toast auf.
„Auf unseren Oberst und seinen gelungenen Plan.“
Degenhardt, welcher mehr oder weniger gemütlich am Boden lag, erwiderte den Grus, bevor er sich eine Zigarre anzündete.
„Ja. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“
Danach wurde ausgelassen weitergefeiert, Daniel verschwand aber schon nach kurzer Zeit mit Share, für engeren Kontakt.

Am nächsten Tag stand die Verabschiedung an, dass Stargate war bereits wieder offen. Man hatte die Toten und Verletzten schon hindurch gebracht.
Nur Runge, Degenhardt und Jackson waren noch da.
„Also, Dr. Jackson. Wollen sie wirklich hier bleiben?“
Daniel sah Share tief in die Augen.
„Ja, ich will hier bleiben. Die Chance krieg ich nie wieder.“
Nun trat auch Runge noch mal vor.
„Amerikanski, machen sie es sich nicht zu gemütlich. Ich werde wiederkommen, richten sie sich schon mal drauf ein.“
Daniel nickte noch mal kurz, bevor Degenhardt ein letztes Wort an ihn richtete.
„Ich werde dafür sorgen, dass so schnell wie möglich Wissenschaftler hierher kommen.“
Danach schritten beide durch das Tor, während sich Daniel näher mit Share befassen wollte.



ENDE
Kapitel 1b by Atlan
Author's Notes:
Disclaimer: Stagate SG-1, Stargate Atlantis, Stargate Universe und alle dazugehörigen Charaktere gehören MGM Television. Selbsterfundene Charaktere gehören dem jeweiligen Autor. Diese Geschichte ist nicht aus monitären Gründen geschrieben
1.01 Das Tor zum Universum
von Atlan

Ein halbes Jahr ist seit dem Abydoseinsatz der beiden ST Teams vergangen.
In den letzten sechs Monaten waren monatlich einige Wissenschaftler nach Abydos geschickt worden.
Man konnte drei intakte Gleiter bergen, bedeutende Teile der Schiffsdatenbank als auch Technik.
Zudem wurden über 53 Tonnen Naquarda abgebaut.
Heute schreiben wir den 31. Dezember 1998.
Wegen der Feiertage war nur eine Notbesatzung auf dem Stützpunkt, da für diese Zeit auch keine Ankunft von Abydos geplant war.
Es war 23 Uhr und 42 Minuten.

Vier Bundeswehrsoldaten saßen an einem Tisch im Torraum.
Besonders glücklich war keiner von ihnen.
Es war Silvester und sie saßen hier fest.
Gerade trötete einer der Soldaten in eine Tröte, wie sie zu Silvester zu tausenden zu sehen waren, als sich die Schutztür öffnete.
Die Soldaten standen auf und nahmen Haltung an.
Als sie jedoch ihre Kollegin Feldwebel Kaufmann sahen, in ihren Händen eine Kiste Bier.
“Mit besten Empfehlungen von General Reineke!”
Ein Feldwebel nahm sofort drei Flaschen und warf je eine von ihnen seinen Kameraden zu.
Nachdem jeder eine Flasche hatte, meinte der Feldwebel: “Auf den Chef! Dafür, dass Silvester doch noch angenehm ist!”
“Hört, hört!” ,kam es zurück und sie tranken.

Da ertönte aus den Lautsprechern: “Hier ist Antenne Bayern, es sind noch wenige Minuten bis zum neuen Jahr und ich gebe jetzt nach München zum Start des Countdown.”

Der Feldwebel setzte jedem ein Partyhütchen auf, als es passierte.
Der innere Ring des Sternentors begann sich zu drehen.
“Scheiße, dass ist gar nicht gut!” ,meinte Kaufmann und rannte zum Notfalltelefon. “Torraum hier, eingehendes Wurmloch!”
Da aktivierte sich das Wurmloch und ein halbes Dutzend Männer in metallenen Panzern und Schlangenköpfen traten heraus.
“EINDRINGLINGE, EINDRINGLINGE!” ,gab sie durch.
Ihre Kollegen hechteten zu ihren G36, feuerten gemeinsam auf zwei der Krieger, die tot umfallen, bevor sie selbst von den Stabwaffen der anderen niedergestreckt wurden.
Da kam noch eine weitere Schlangenwache aus den Ereignishorizont.
Die Person unterschied sich von den anderen, durch die goldene Farbe der Rüstung.
Sie gab Anweisungen und eine der anderen Schlangenwachen schritt auf Feldwebel Kaufmann zu.
Diese zog ihre Sekundärwaffe und feuerte das ganze Magazin auf den Alien ab.
Das machte diesem jedoch kaum etwas aus. Es gab nur eine Fleischwunde an der linken Schulter. Zielstrebig ging er auf sie zu, hielt sie fest und trug sie zu der goldenen Schlangenwache.
Dort er hielt sie hoch und der Helm der goldenen Schlangenwache fuhr zurück.
Der Mann sagte: “Ja, wunderschön. Teal’C, Kree!”
Die Schlangenwache, die Kaufmann festhielt, übergab sie dem Mann. Er hob seine linke Hand und aktivierte einen Strahl, den er auf Kaufmanns Kopf richtete. Kaufmann hörte auf sich zu wehren und regte sich nicht mehr.

In den Gängen rannten bewaffnete Soldaten hinter Generalmajor Reineke her.
Selbst dieser hatte eine 9mm in der Hand und schriee: “Los, bewegt euch! Wir haben Eindringlinge im Torraum!”
Am Torraum angekommen, holte er seine ID Karte heraus, öffnete die Tür und stürmte den Torraum.
Ein Wurmloch hatte sich aufgebaut und nur noch der Mann in der goldenen Rüstung, eine Wache und Feldwebel Kaufmannwaren da.
Als der General sah, wie der Mann Kaufmann als Schutzschild vor sich hielt, befahl er:
“Noch nicht schießen!”

Der Mann sah General Reineke an.
Seine Augen fingen an zu glühen, dann traten er und seine Wache mit Kaufmann durch das Tor.

Der General sah sich um. Die vier anderen Wachen waren tot, es stank nach verbranntem Fleisch.
Im Hintergrund hörte er aus den Lautsprechern: “Drei, zwei, eins.... Frohes neues Jahr!”

Ein Tag später um 5.00 Uhr früh; ein Bundeswehr- stützpunkt in Bayern:

Der Appell war gerade ausgerufen worden.
Die Soldaten waren angetreten, als der Basiskommandant Oberst Sebastian Degenhardt auf den Hof kam.
“Achtung! Stillgestanden!”, befahl ein Stabsfeldwebel.
Die Soldaten standen stramm und Oberst Degenhardt zündete sich die erste Zigarre des Tages an.
Nach dem Abydoseinsatz vor sechs Monaten und seiner schweren Beinverletzung, hatte er einen ruhigeren Posten annehmen müssen.

“Na, gestern schön gefeiert?!” ,fragte er die Soldaten. Viele von ihnen waren verkatert und geräuschempfindlich.
“Nur weil gestern Silvester war, ist das kein Grund anzunehmen, dass man am nächsten Tag nicht fit sein muss. Leopold!”
Der Stabsfeldwebel mit dem lauten Organ trat vor und salutierte.
“Leopold, ein 10 Kilometer Orientierungsmarsch! Nach dem Frühstück, volle Kampfmontur.”
“Jawohl Herr Oberst! Ihr habt es gehört Leute, Frühstück und dann komplette Ausrüstung anlegen.”

In dem Moment kam ein Jeep herangefahren und stoppte vor dem Oberst. Herausstieg ein alter Bekannter.
Leutnant Peter Müller, ebenfalls ehemaliges Mitglied der Abydosmission.
“Leutnant Müller!” ,sagte Oberst Degenhardt freudig und reichte dem Leutnant die Hand.
Der Leutnant schlug ein. “Inzwischen Oberleutnant.”

“Glückwunsch.” ,antwortete der Oberst.
Stabsfeldwebel Leopold räusperte sich.
“Ach ja, wegtreten!” ,sagte Degenhardt und fragte Müller: “Was gibt es?”
“Generalmajor Reineke wird sie über alles genau informieren, aber nun kommen sie.”
Müller setzte sich wieder in den Jeep, doch Degenhardt packte ihn am Arm und Müller fügte hinzu: “Es geht um das Sternentor.”
Der Oberst ließ Müller los und setzte sich in den Jeep. “Fahren sie schon!”

Drei Stunden später steckte Oberleutnant Müller seine ID Karte durch den Schlitz des Fahrstuhls und der Fahrstuhl, samt Insassen, fuhr nach unten.
Die Türen öffneten sich und Müller und Degenhardt standen Generalmajor Reineke gegenüber.
Sie salutierten vor dem General, dann gab er dem Oberst die Hand.
“Schön sie wiederzusehen Oberst. Wie geht es ihrem Bein?”
“Gut Herr General.” ,meinte Degenhardt und schritt neben dem General her, der ihn zu einem Raum dirigierte. “Also was für ein Problem gibt es mit dem Sternentor?”
“Gestern Nacht durchschritt ein Trupp feindlicher Soldaten das Tor, tötete unsere Wachmannschaft und entführten den weiblichen Feldwebel.”
Der Oberst blieb stehen. “Das ist doch wohl nicht war, oder?”
“Doch Oberst. Zwei unserer Wachen konnten zwei der Wachen niederstrecken. Ich zeige ihnen jetzt die Leichen.
Und, da ist noch etwas: Ich habe dem Befehlshaber der Schlangenwachen in die Augen gesehen. Sie glühten!”
“Wie bitte?” ,Oberst Degenhardt war erstaunt.
Der General nickte ernst. “Genau, wie die von Ra.”
“Das ist doch unmöglich, Ra war auf seinem Schiff, als es auf Abydos aufschlug. Ich habe ihm persönlich den Rest gegeben, die Leiche verbrannte.” ,sagte Degenhardt.

Der General nickte nur, öffnete eine Tür und schaltete das Licht an.
Auf zwei Tischen aufgebart lagen zwei männliche Leichen, in ihrem Baubereich befanden sich x-förmige Öffnungen.
“Der Gerichtsmediziner meinte, dass sind menschenähnliche Außerirdische, aber laut ihrem Bericht gab es solche Wesen nicht auf Abydos.”
Der Oberst nickte zustimmend. “Ganz recht, dort leben nur Menschen und auch Ras Wachen waren welche.
Allerdings machte Ra Daniel gegenüber Andeutungen von einer Kriegerelite.
Die Beschreibung könnte passen.”
“Wie dem auch sei.” ,meinte der General und legte ihm die Hand auf die Schulter. "
Sie und Müller ziehen sich jetzt um. In 30 Minuten wählen wir Abydos an. Oberstleutnant Runge und sein Team sind seit einem Monat dort.”
“Mein Team?” ,fragte der Oberst.
“Tritt vollständig an. Und jetzt gehen sie!”
Der Oberst salutierte noch schnell, begab sich dann im Laufschritt zu den Umkleidekabinen.

“Und Achtung!”
Die Soldaten, Müller und zwei weitere Abydosveteranen, standen stramm, als Oberst Degenhardt und Generalmajor Reineke den Torraum betraten.
Das Sternentor war bereits aktiv und der Generalmajor sagte zu Degenhardt: “Ich erwarte ihre Rückkehr in spätestens 48 Stunden.”
Der Oberst nickte und salutierte.
“Ausrücken!” ,befahl der General.
Der kleine Trupp durchschritt das Tor.
Nach der 1,3 Sekunden andauernden Reise materialisierten sie wieder auf Abydos.

Gerade hatten sie sich orientiert, da wurden mehrere Waffen aus sie gerichtet.
Die abydonischen Kinder, die ihnen beim letzten Mal geholfen hatten, sahen wer die Ankömmlinge waren und nahmen sofort ihre Waffen herunter.
“Hey Kinder!” ,rief der Oberst.
Da trat Ska’ara vor. “Seit gegrüßt, meine Freunde!” ,sagte er in einem etwas brüchigen Deutsch und bot Degenhardt die Hand an. “
Degenhardt ergriff sie und sagte: “Hallo Ska’ara.”
Da betraten Daniel Jackson und der russische Oberstleutnant Runge den Torraum.
Großes Händeschütteln und Wiedersehensfreuden später, fragte Daniel: “Gibt es was besonderes, oder weshalb sind sie und ihr Team da.”
“Gestern kam ein Trupp Außerirdischer durch das Tor auf der Erde. Die Augen des einen glühten.”
Ska’ara übersetzte das sofort auf Abydonisch und die Anwesenden Abydonier waren sofort aufgewühlt und besorgt.

“Das ist unmöglich.” ,sagte Runge. “Wir bewachen das Tor 26 Stunden am Tag, wäre jemand durchgegangen, wäre uns das aufgefallen.”
Daniel schnipste mit den Fingern und meinte: “Doktor Andreowitsch wollte mir grad was zeigen, als Oberstleutnant Runge mich kontaktiert hat. Er meinte, es wäre eine große Entdeckung betreffs des Tores. Kommen sie mit!”
Er wartete nicht auf eine Antwort, stürmte sofort heraus. Oberst Runge und seine Leute zuckten nur mit den Schultern.
“Runge, Müller, sie kommen mit. Der Rest macht Mittagspause!”
Die drei rannten hinter Daniel her, während die Soldaten sich das nicht zweimal sagen ließen, packten ihre Rationen aus und teilten sie mit den Abydoniern.

Draußen vor der Pyramide stand ein Bundeswehr Jeep, andessen Steuer bereits Daniel saß.
“Kommen sie. Es ist in der Nähe der alten Stadt.”
Als Antwort schupste Runge ihn bei Seite und meinte: “Amerikanski, ich fahre!”

Nach 30 Minuten Fahrt hielten sie vor einem Eingang zu einer unterirdischen Kammer.
Doktor Andreowitsch kam auf sie zu und sagte: “ Da sind sie ja Doktor. Kommen sie, ich hab da drinnen was interessantes gefunden.”
Der Doktor führte sie unter die Erde und meinte: “Ich habe den Eingang heute morgen freigelegt. Doktor Zelenka und Doktor McKay sind bereits unten.”
Müller trat neben Daniel und fragte: “Und, wie geht’s Sha’Re?”
Daniel wurde rot. “Ihr geht es gut. Sie müsste jetzt bei der Pyramide sein.”
Oberst Degenhardt steckte sich eine Zigarre an und fragte: “Schon über Nachwuchs nachgedacht?”
Daniel wurde noch röter und Runge konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen.
Daniel vermied eine Antwort, als sie eine große, hohe Kammer betraten. An den Wänden befanden sich hunderte Sternentor Glyphen.
“Ah, da sind sie ja endlich!” ,meinte der Kanadier Rodney McKay.
Doktor Zelenka sagte in seiner Konzentration nur kurz: “Hi!” ,wandte sich dann wieder seiner Videokamera zu, mit der er die Wände des Raumes katalogisierte.
“Unglaublich.” ,meinte Daniel, ging auf die Wände zu und sah sie sich an.

“Können sie ruhig sein lassen, ich weiß bereits was das hier ist.” ,meinte Dr. McKay hochnäsig, holte einen Laserpointer heraus und zeigte auf die Wände.
“Die Glyphen sind untereinander und immer zu sechst angeordnet. Es ist so offensichtlich, dass selbst sie inzwischen darauf hätten kommen müssen.”
“Sternentoradressen.” ,meinte Runge und gab McKay einen Schlag auf den Hinterkopf. “Nicht so frech sein, Sirupfresski!”

“Wir haben nach dem Einsatz vor einem halben Jahr mehrere Kombinationen ausprobiert, aber immer ohne Erfolg.” ,meinte Müller und sah sich nun selbst um.
“Ja, ich weiß.” ,meinte McKay. “Sternenkonstellationen ändern sich im Laufe der Jahrhunderte.”
Er wurde von Zelenka unterbrochen: “Viele Faktoren haben beigetragen, dass die Karten nicht mehr stimmen. Mit dieser Kartusche könnten wir ein Modellationsprogramm starten, um das Tor zu anderen Planeten zu öffnen.”
“Nett.” ,sagte Degenhardt. “Dann wissen wir ja wo Ras Artgenosse herkommt.”
“Also eigentlich nicht.” ,meinte McKay und fing sich wieder einen Schlag von Oberstleutnant Runge ein. “Der Chef meinte das Metaphorisch.”
“Danke Sergej! Also, Doktor Zelenka, alles aufgenommen?” ,meinte Degenhardt.
“Ja, das Band ist voll.” ,meinte Zelenka und übergab dem Oberst das Band. Der Oberst gab es ihm aber zurück und meinte: “Sie und McKay werden auf die Erde zurückkehren und so ein Programm basteln.”
“Hey hey, wissen sie wie lange so was dauert?” ,fragte McKay.
“Ich geb ihnen eine Woche.” ,meinte Degenhardt und marschierte aus der Kammer. “Abrücken!”
“Moment mal, ich arbeite nicht für sie!” ,sagte McKay wütend, der sich in seinem Ego gekrängt fühlte.
Schon wieder fing er sich einen Schlag von Runge ein. “Aber für die Deutsche und Russische Regierung, Sirupfresski! Und wenn der Oberst sagt, wir gehen, dann gehen wir!”

Währenddessen saßen die Abydonier mit den deutschen Soldaten in der Pyramide. Auch einige Mitglieder des russischen Teams hatten sich zu ihnen gesellt.
Skaara setzte sich zu den Deutschen und gab ihnen Schalen aus.
“Trinkt ruhig.” ,meinte er.
Die Deutschen tranken, spuckten es aber gleich wieder aus.
Die Abydonier, darunter auch Daniels Frau Sha’Re, und die Russen lachten laut auf.
“Wodka?”
“Ja, selbstgebrannt.” ,meinte Skaara.
“Mein Gott Russkis, was bringt ihr den Kindern hier bei?” ,meinte Leutnant Bär.
“Nur die wichtigen Dinge des Überlebens.” ,meinte der Russe und stieß mit seiner Schale an “Nastrovie!”

Da begann sich der innere Ring des Sternentors zu drehen.
“Verteidigungspositionen!” ,befahl ein russischer Hauptmann.
Die Soldaten und die abydonischen Teenager schnappten sich ihre Waffen und versteckten sich hinter den Säulen.
Da schoss der Wirbel aus dem Tor und hindurchschritten dieselben Schlangenwachen, wie auf der Erde.
Anscheinend hatten sie dazugelernt und schossen sofort.
Ein Russe wurde sofort von einer Salve erfasst und getötet.
Die anderen Soldaten beugten sich leicht aus ihren Deckungen, feuerten und töteten zwei Schlangenwachen.
Die unbewaffneten Abydonier wollten fliehen, doch die Schlangenwachen waren skrupellos und schossen sie nieder.
Als auch die Deutschen und die Russischen Soldaten tot oder zumindest kampfunfähig waren, gingen die Schlangenwachen herum, schnappten sich Skaara und Sha’Re und brachten sie zum Mann in der goldenen Rüstung.
Dieser sagte mit tiefster Stimme: “Gute Wahl! Nehmt sie mit!”
Dann ging er zum Anwahlgerät und wählte sieben Symbole.
Leutnant Bär zog sich etwas hoch, stöhnte dabei, denn er hatte mehrere Schusswundem am ganzen Körper, an seinem Kopf war eine große Platzwunde. Er prägte sich die sieben Torsymbole ein, dann wurde er ohnmächtig.

Als er wieder aufwachte, beugte sich Oberleutnant Mülle über ihn und sagte: “Bär, bleiben sie wach! Wir bringen sie auf die Erde! Sterben sie uns jetzt nicht weg!”
“Symbole..... alle sieben Symbole..... gesehen....” ,dann wurde er wieder ohnmächtig.
Daniel beugte sich inzwischen über einen Abydonier, dieser lag im Sterben.
“Sie mich an, sieh mich an! Was ist hier passiert?”
“Daniel..... Es war Ra!” ,sagte er blutspuckend.
“Nein, Ra ist tot! Was ist hier passiert?” ,wiederholte Daniel.
“Er hat Sha’Re, er hat Skaara... Sie sind durch das Cha’apaai!”
Dann schloss er die Augen, er Abydonier war tot.
Daniel erwies ihm die letzte Ehre, richtete sich dann auf und bekamm mit, wie Runge ohne seine übliche Gehässigkeit sagte: “Meine Leute sind alle tot.”
Degenhardt richtete sich von einem toten Soldaten auf. “Drei Tote, zwei schwerstverwundete! Daniel, wählen sie uns raus!”
Daniel schritt sofort zum Anwahlgerät und drückte die Koordinaten der Erde.
Als das Wumloch etabliert war, trugen Leutnant Müller und Doktor Zelenka, der sehr blass geworden war, Leutnant Bär durch das Tor und Oberstleutnant Runge und Oberst Degenhardt den anderen Soldaten.
McKay schritt sofort hinterher und auch Daniel sagte noch schnell zu einem Abydonier: “Versteckt euch! Ich werde bald wieder da sein, MIT Sha’re und MIT Skaara! Sagt das Kasuf!”

Dann durchschritt auch er das Tor.
Auf der Erde wartete schon Generalmajor Reineke auf der Rampe auf ihn.
Er gab ihm die Hand. “General, wir müssen sofort eine Rettungsaktion starten! Wir müssen Sha’Re und Skaara retten!”
Der General fasste Daniel an den Schultern und sagte "Beruhigen sie sich Junge! Beruhigen sie sich erst einmal.”
Daniel ging die Rampe herunter und der Generalmajor meinte: “Besprechung in einer Stunde!”

Eine Stunde später saßen Daniel, Oberst Degenhardt, Oberstleutnant Runge und Oberleutnant Müller mit General Reineke im Konferenzraum.
“Leutnant Bär und Feldwebel Petersen schweben noch immer in Lebensgefahr.” ,informierte sie der General.
“Herr General, wir müssen hinterher! Leutnant Bär sagte Oberleutnant Müller, dass er alle Symbole gesehen hat. Wir müssen eine Rettungsmission für Skaara und Sha’Re starten!”
“Dazu muss er erst mal stabilisiert werden!” ,bremste ihn der General. “Suchen sie sich solange etwas Zerstreuung. Ich lasse sie rufen, sollte der Leutnant wach werden.”

“Verstanden.”
Die vier Männer erhoben sich und verließen den Raum. Der General blieb noch eine Weile sitzen.
Nach einer Weile stand er auf, ging schnell zu seinem Büro und wählte eine Nummer.
“Hier Generalmajor Reineke. Geben sie mir bitte den Bundeskanzler!”

2 Tage später, mitten in der Nacht:
Daniel saß nun schon seit Stunden allein in der Kantine, als sich Oberst Degenhardt neben ihn setzte und fragte: “Wie geht’s ihnen?”
“Wie soll es mir wohl gehen, wenn meine Frau entführt wurde?”
Degenhardt nickte. “Sie lieben sie sehr, oder?”
Daniel sah ihn an, seine Augen waren blutunterlaufen. “Von ganzem Herzen.”
Der Oberst nickte ein weiteres Mal, stand dann auf und sagte: “Wir holen sie zurück.”

Daniel wollte gerade etwas entgegnen, als über die Lautsprecher kam: “Oberst Degenhardt, Dr. Jackson, bitte auf die Krankenstation!”
“Der Leutnant!” ,schoss es dem Oberst durch den Kopf und er meinte zu Daniel: “Kommen sie!”

Fünf Minuten später betraten sie die Krankenstation, General Reineke wartete schon auf sie. Daniels erste Frage war:
“Ist er wach?”
Der General schüttelte mit dem Kopf, fügte dann aber hinzu: “Der Arzt hat seine Einwilligung gegeben, den Leutnant für einige Minuten aufzuwecken.”
Da zog ein Arzt einen Vorhang zurück und er meinte: “Sie haben zehn Minuten, General!”
“Danke Doktor.” ,antwortete Reineke ihm und nahm einen Block und einen Stift in die Hand.
“Herr General.” ,presste Leutnant Bär hervor, hustete aber sofort danach.
“Ganz ruhig Leutnant, schonen sie ihre Kräfte.” ,meinte der General und gab Bär Block und Stift.
“Wir brauchen die Koordinaten.”
Der Leutnant zeichnete die sieben Symbole innerhalb weniger Minuten auf, dann sage der Arzt: “Sie haben was sie wollten und jetzt raus hier.”
Danach holte er eine Spritze und sedierte den Leutnant wieder.

“Konferenzraum!” ,befahl Reineke und ging mit den beiden Männern zum Konferenzraum.
Diese staunten nicht schlecht, als neun hohe Offiziere der Bundeswehr und der russischen Armee, darunter auch Oberstleutnant Runge, stramm standen. Außerdem waren noch die Doktoren McKay und Zelenka anwesend. “Setzten sie sich meine Herren, dann können wir endlich beginnen.” ,meinte der General zu den Anwesenden.
Als endlich alle saßen, begann der General: “Nachdem wir dank Doktor McKay und Zelenka wissen, dass wir unser Stargate auch nach anderen Planeten öffnen können, rief ich den Bundeskanzler und dieser den russischen Präsidenten an.
Sie haben ihr Einverständnis gegeben unser Programm fortzuführen. Am Anfang mit 10 Teams, fünf Deutsche, fünf Russische. Oberst Degenhardt, ihr Team läuft unter der Kennung ST 1. Der erste Auftrag für ihr Team und ST 2, geleitet von Oberstleutnant Runge wird sein, Doktor Jacksons Frau und den abydonischen Jungen Skaara zu retten und den neuen Feind auszuspionieren. Fragen?”

“Also, wenn die Teams ihren Auftrag erledigt haben, wird uns der Feind sicher angreifen. Sie können jederzeit durch das Tor kommen, wie also wollen wir uns da gegen schützen?” ,fragte ein russischer Major.
“Da haben wir uns was einfallen lassen.” ,meinte Zelenka. “Wir haben in das Sternentor einen Schutzwall installiert, eine sogenannte Iris, mit der wir........”
Da wurde er von McKay unterbrochen: “Also die Iris ist weniger als 3 Mikrometer vom Ereignishorizont entfernt, dadurch kann sich die Materie nicht komplett wiederaufbauen. Sie müssen einen ID-Code über einen Transmitter eingeben, damit sie sich für sie öffnet.”
Er schob einen Transmitter, eine rechteckige Fernbedienung, zu Oberst Degenhardt.
Der General erhob sich, die Anwesenden taten es ihm nach und er meinte: “Wegtreten meine Herren.”
Als die deutschen und russischen Offiziere gegangen waren, fragte Degenhardt: “Haben sie etwas dagegen, wenn ich vorläufig Dr. Jackson und Oberleutnant Müller in mein Team nehme?”
Der General nickte. “Vorläufig. Und jetzt machen sie sich fertig! Ich glaube bei dieser Mission ist Zeit Geld!”
Der Oberst salutierte und ging Richtung Umkleiden.

Zwei Stunden später standen ST-1 und ST-2 Abmarsch bereit im Torraum.
ST-1 bestand momentan aus Degenhardt, Daniel und Oberleutnant Müller.
ST-2 hingegen hatte doppelt so viele Mitglieder, darunter zwei Scharfschützen und drei Spezialisten.
Runge sprach noch mit seinem Stellvertreter Major Alexej Iwanowitsch, als General Reineke vom Kontrollraum aus sagte: “ST-1 und 2. Dies ist eine Rettungs- und Aufklärungsmission! Versuchen sie sich unauffällig zu verhalten! Viel Glück!”
“Anwählen!” ,befahl er einem Wissenschaftler neben ihm.

Nach wenigen Sekunden etablierte sich das Wurmloch und die beiden Teams rückten aus.
Im nächsten Augenblick standen die neun Männer in einer Ebene, in der mehrere Steine in bestimmten Ansammlungen standen.
Als sich das Tor geschlossen hatte, meinte Runge: “Angenehm kühl hier. Jetzt noch ne Flasche Wodka und ich fühl mich heimisch.”
Degenhardt klopfte ihm auf die Schulter. “Na gut Sergej, dann bleiben sie und ihr Team hier und bewachen das Tor. Ihre Scharfschützen beziehen Stellung, legen sie Minen aus. Daniel?”
Daniel, der am Anwahlgerät stand fragte: “Ja?”
“Haben sie die Heimwahlkoordinaten?” ,fragte ihn Degenhardt.
“Ja, die sind immer gleich, bis auf das Ausgangssymbol.”
“Geben sie her!” ,sagte Degenhardt, nahm den Zettel von Daniel entgegen und übergab ihn Runge.
“Vielleicht kommen wir mit einem Knall an, dann sollte es schnell gehen.”
Runge nickte und bestätigte. “Wenn sie kommen, wähl ich die Erde an.”

Dann machte sich ST-1 auf den Weg, während sie von hinten noch hörten: “Packt den Wodka aus, dawei, dawei!”

Nach einer 10 Minuten Fußmarsch durch einen Wald, hielt Degenhardt an und hörte einige Äste knacken.
“Deckung!” ,befahl er, ging auch selbst sofort in Deckung. Müller und Daniel gingen ebenfalls aus der Sichtbahn.
Dann gab der Oberst das Zeichen und trat aus seiner Deckung und zielte auf, der Art der Kleidung nach, eine Gruppe Mönche.
Daniel reagierte schnell, stellte sich zwischen Degenhardts Waffe und die Mönche.
Diese sagten etwas in der Abydossprache.
Daniel übersetzte: “Sie fragen, ob wir hier sind um zu wählen? .”
“Wählen?” ,fragte Müller.
“Egal. Bestätigen sie das einfach mal. Und fragen sie nach einer Stadt.”

Da sagte der eine Mönch: “Chulak!” und lud ST-1 zum mitkommen ein.

Nach wenigen Minuten Fußmarsch waren sie in einer, dem Baustil nach, altgriechischen Stadt angekommen.
Die Mönche führten sie in eine Art Tempel, reichlich geschmückt und imposant.
Die drei Männer wurden angewiesen sich an einen langen Marmortisch zu setzten und zu warten.

“Das gefällt mir nicht.” ,meinte der Oberst und musste erst mal eine Zigarre hervorholen, sah sie kurz an, steckte sie wieder weg und meinte: “Glaubt mir, wenn ich keine Lust auf eine Zigarre hab, stimmt was nicht.”
Müller nickte, nur Daniel sagte: “Ich glaube nicht, dass uns jeder Fremde gleich ans Leder will.”

Wie aufs Stichwort spielte ein Mann auf einer Tuba und die Anwesenden verbeugten sich. Daniel, Degenhardt und Müller taten es ihnen nach, dann kamen einige Schlangenwachen und schließlich kamen der Pharao und Sha’Re herein.

Einige Stunden früher:
Sha’Re saß zusammen mit anderen Frauen in einer Art Haremszimmer und wartete. Sie hatte Angst.
Eine der Frauen hatte ihr gesagt, dass die Goa’Uld, die Rasse zu der auch Ra gehört hatte, neue Wirte für ihre Artgenossen suchen würden.
Vor wenigen Minuten hatte man eine Frau, sie sagte, sie sei eine Soldaten von der Erde, geholt, aber nicht mehr zurückgebracht.
Nun kamen die Krieger erneut.
Ein großer, farbiger Mann mit einem goldenen Schlangensymbol auf der Stirn sah sich um, zeigte dann auf Sha’Re und sagte: “Nehmt sie mit!”

Sie versuchte sich zu wehren, schaffte es aber nicht.
Sie wurde von zwei Männern in eine Kammer geschleppt und vor den Pharao gebracht.
Dieser lachte nur über ihre Versuche sich zur Wehr zu setzten und meinte mit tiefster Stimme: “Was für ein Temperament!” Dann hob er seine Hand mit der Handwaffe und hielt den aktivierten Strahl auf Sha’Res Kopf, dann hörte sie sich auf zu wehren und sah benebelt ins Leere.

Sofort wurde sie entkleidet und vom Pharao umkreist. “Schön, wirklich schön.”
Er gab ein Zeichen und ließ Sha’Re auf einen Tisch legen. Nun kam eine Frau aus einem abgetrennten Raum herbei und stellte sich seitlich neben den Tisch.
Aus ihrem Bauch, in dem sich eine x förmige Öffnung befand, trat ein Schlangenähnlicher Wurm aus, sah sich Sha’Re kurz an, glitt dann komplett heraus und kroch über Sha’Res Bauch in Richtung Kopf.

Der Pharao nahm das mit Befriedigung auf. Mit einem kurzen Handwink, ließ er Sha’Re umdrehen.
Langsam näherte sich der Wurm Sha’Res Hals, holte aus und drang durch ihn in Sha’Re ein.
In diesem Moment verlor Sha’Re ihren freien Willen.

Gegenwart:
“Sehet eure Königin!” ,rief der Pharao.
Daniel stand sofort auf und ging in Richtung Sha’Re und sagte: “Sha’Re, ich bin es!”
Dem Pharao gefiel dies aber nicht und schleuderte Daniel mit seinem Handgerät an die nächste Wand.
Müller und Degenhardt richteten instinktiv ihre Waffen auf den Pharao, doch konnten nicht schießen, weil sich Sha’Re als Schutzschild vor den Pharao stellte. Da wurden die beiden auch schon von hinten niedergeschlagen.

Einige Zeit später:
Müller klopfte Daniel gegen die Wangen und meinte: “Wachen sie endlich auf Daniel!”
Da öffnete dieser endlich die Augen und fragte: “Sha’Re?”
“Nein, sie ist nicht hier!” ,meinte der Oberleutnant bitter. “Der Oberst sieht sich grad um. Haben sie ne Ahnung, wer dieser Pharao war?”
“Apophis. Der Schlangengott, der über die Nacht herrschte, Bruder von Ra, jedenfalls die ägyptische Variante.” ,meinte Daniel, der bei seinen Gedanken immer noch bei Sha’Re war.

Nun orientierte sich Daniel erst einmal. Sie befanden sich in einem steinernen Verließ, der voll von Menschen war.
Da drängte sich der Oberst durch die Menge auf Müller und Daniel zu, in seiner Begleitung Skaara.
“Daniel!” ,rief dieser und rannte zu Daniel und umarmte ihn. “Der Oberst hat mir von Sha’Re erzählt.”
“Wir holen sie wieder.” ,versprach Degenhardt. “Wenn wir Glück haben, findet uns Runge.”
Er sah auf seine Uhr, wurde da aber von hinten von einer Schlangenwache gepackt.
Der Schlangenkopf fuhr herunter und der bereits bekannte Mann mit dem goldenen Symbol kam zum Vorschein.
“Was ist das?” ,fragte er.
“Eine Uhr.” ,meinte Degenhardt und versuchte den Schmerz, den die Schlangenwache auf sein Handgelenk ausübte, zu ignorieren.
“Das ist nicht die Technologie der Goa’Uld! Woher kommt ihr?”
“Entschuldigung!” ,versuchte Daniel auf sich aufmerksam zu machen. Er zeichnete das Ausgangssymbol der Erde auf den Boden und meinte: “Da kommen wir her!”
Der Mann sah sich das an, nahm dann seine Stabwaffe und verwischte es, dann verschwand er.

Er ging aus dem Verließ heraus. Draußen wartete ein älterer Mann auf ihn, dieser hatte ebenfalls ein goldenes Schlangensymbol auf der Stirn. “Tec Ma te, Master Bra’tak!”, grüßte er den Älteren.
“Sei auch gegrüßt Teal’C!”
Teal’C wies durch das Gitter auf die Gruppe um Oberst Degenhardt. “Siehst du sie?”
“Ja, was ist mit ihnen?” ,fragte Bra’tak.
“Wir habe sie bereits auf zwei Planeten gesehen. Sie haben Technologie, die der der Goa’Uld waffentechnisch ebenbürtig ist.”
“Das bringt ihnen hier nichts Teal’C.” ,sagte Bra’tak.
“Aber da ist noch mehr.” ,warf Teal’C ein. “Eine Kraft, das Gefühl von Freiheit.”
Bra’tak legte Teal’C eine Hand auf die Schulter. “Ach Teal’C, dein Wunsch nach Freiheit.... Aber du kannst nichts für sie tun. Hoffe für sie, dass die Goa’Uld sie nicht als Wirte auswählen und schnell töten, dass ist alles was du tun kannst.”
Teal’C nickte. “Wir werden sehen.”
Er hatte einen Entschluss gefasst.

Teal’C ließ die Tore öffnen und trat zusammen mit einigen Männern ein. Hinter ihnen in einer Sänfte saßen Apophis und Amonet.
Er rief: “Sha'ka ha! Kree hol mel, Goa'uld!“

„Was hat er gesagt?“ ,fragte Degenhardt Skaara.
„Sie werden wählen.“ ,meinte Skaara. „Wer zu den Kindern der Götter gehören soll.“

Die Männer gingen umher, suchten einige Menschen aus, andere lehnten sie ab.
Dann kamen sie zu Skaara und der eine meinte: “Wir nehmen ihn!”
Eine Schlangenwach gehorchte, packte Skaara und nahm ihn mit sich.
Der Abydonier versuchte sich zu wehren, schaffte es aber nicht. “Daniel! Oberst!” ,rief er nach Hilfe.
Die Beiden versuchten zu ihm zu gelangen, wurden aber von einigen Schlangenwachen zurückgehalten.
Dann ging einer der Aussucher zu Apophis, flüsterte seinem Herrn etwas zu und befahl dann seinen Schlangenwachen:
“Tötet den Rest!”

Die Gefangenen schrieen, versuchten zurückzuweichen, stießen aber nur auf die Wände.
Teal’C ging auf seine Schlangenwachen zu.
Degenhardt rief ihm zu: “Wir können diese Menschen retten!”
Teal’C drehte sich um, aktivierte seine Waffe und blickte Degenhardt in die Augen.
“Hilf mir!” ,bat Degenhardt erneut.
Teal’C sah ihm weiterhin in die Augen.
“Hilf mir!” ,sagte Degenhardt erneut, aber fast schon hoffnungslos.
“Das haben schon viele gesagt!” ,meinte Teal’C, drehte sich aber blitzschnell um, schoss auf eine Schlangenwache, warf seine Stabwaffe Degenhardt zu und rief: “Aber du bist der erste, dem ich es zu traue!”
Teal’C wich einigen Stabwaffentreffern aus, griff sich die Stabwaffe des Toten und erschoss erneut eine Wache.
Degenhardt tat es ihm nach. Nach wenigen Augenblicken waren alle Tot.
“Geht aus dem Weg!” ,rief Degenhardt den Gefangenen zu, kaum waren diese aus dem Weg, schoss er auf die Steinwand, die nach einigen Schüssen zerbröckelte.
“Müller, sie und Daniel bringen die Menschen zu Sternentor!” ,befahl er dem Oberleutnant und warf ihm eine Stabwaffe zu.
Dann drehte er sich zu Teal’C um, dieser ging durch die Reihen der toten Krieger.
“Komm mit!”, lud Degenhardt ihn ein, doch dieser sah ihn traurig an und meinte: “Ich habe nichts, wo ich hin könnte.”
“Macht nichts!” ,meinte Degenhardt schon halb durch die Öffnung in der Wand. ”Ich hab ne Ausziehcouch! Und nun komm!”
Teal’C nickte und folgte dem Oberst.
Als sie hinter den Gefangenen, Müller und Daniel herliefen, fragte Degenhardt: “Wie heißt du eigentlich?”
“Ich bin Teal’C.” ,sagte er. “Ein Jaffa, gezüchtet von den Goa’Uld als Kriegerkaste.”
Er öffnete sein Kettenhemd und eine junge Goa’Uld Larve sah heraus, schnell schloss er das Hemd wieder.
“Werf das Ding lieber weg, ist ja wiederlich!” ,meinte der Oberst angeekelt.
“Das geht nicht, ohne würde ich binnen kürzester Zeit sterben.”
Der Oberst ging nicht weiter darauf ein, fragte dann Teal’C: “Teal’C, wohin bringen sie Skaara?”
“Nachdem sie ihn zu einem von ihnen gemacht haben, werden sie zum Tor fliegen!”
Der Oberst nickte, dann hörte er die Geräusche von Gleitern, im nächsten Moment wurden sie auch schon von ihnen beschossen. Die Menschenmenge versträute sich und Müller, Degenhardt und Teal’C feuerten gemeinsam auf einen der Gleiter, doch es nützte nichts.
Da flog eine Rakete auf den Gleiter zu und ließ in explodieren. Zwei Sekunden später der nächste.

Degenhardt sah sich um und sah Runge und einen Soldaten mit einer Panzerfaust auf dem Hügel vor dem Sternentor stehen.
Runge lachte und rief: “Kommen sie schnell! Wodka ist schon wieder alle!”
Degenhardt rannte mit Teal’C und Müller Richtung Sternentor.
“Diese Russen!”, rief Müller während des Endspurtes.

Kaum waren sie über den Hügel, sah Degenhardt noch, wie ein Raumschiff aufstieg und Skaara vor dem geöffneten Tor stand. “Skaara!” ,rief Degenhardt.
Skaara drehte sich mit kalten Augen an, sie glühten auf, dann trat er durch das Tor und das Wurmloch schloss sich hinter ihm.
“Oberst, da kommt der Feind!” ,holte Runge den Oberst in die Gegenwart zurück.
Müller, Daniel und die Hälfte von ST-2 rannte zum Sternentor, wo bereits Major Iwanowitsch stand und die Erde anwählte.
Da öffnete sich das Wurmloch, er zog seine Fernbedienung und gab den ST-2 Code durch.

“Los, durch mit euch!” ,rief Müller und schleuste die Menschen durch. Daniel war bereits durchgegangen.

Im Stützpunkt stand die Tormannschaft mit gezogenen Waffen vor dem Tor, deren Iris bereits offen war.
Als Daniel und die ersten Flüchtlinge durchkamen, rief Daniel: “Nicht schießen! Die anderen kommen noch!”

Währenddessen hatten sich Müller, Degenhardt, Runge und Teal’C schon Richtung Tor zurückgezogen.
Die Scharfschützen von ST-2 hatten ihr bestes getan, mussten sich aber zurückziehen, um nicht von den feindlichen Jaffa überrannt zu werden.
“Zieht euch durch das Tor zurück!” ,rief Runge seinen Scharfschützen zu, die auch schon im nächsten Moment verschwanden. Major Iwanowitsch war noch am Tor und rief herüber: “Oberst, ich krieg die Flüchtlinge nicht schnell genug durchs Tor!”

Da zog Oberstleutnant Runge einen Sprengstoffauslöser und wartete noch eben, bis die Jaffa auf der Mitte des Hügels waren, dann drückte er den Knopf ein.
Der eingegrabene Sprengstoff explodierte und etwa die Hälfte der Jaffa flog durch die Luft.
Dann nahm Runge seine AK von der Schulter du feuerte mit Degenhardt und Teal’C, Müller war bereits durch das Tor gegangen, auf die Jaffa.
Feuerunterstützung bekamen sie noch von zwei Russichen MG Stellungen, die direkt neben dem Gate postiert waren.
Zusätzlich war noch ein Soldat da, der Granaten und eine Stinger hatte. Er schaltete sich zudem mit einer MP in den Kampf ein.
Für die Jaffa war diese Kampftaktik sehr andersartig, weswegen sie größte Verluste einstecken mussten.
Besonderst die MGs mähten mit ihren schweren Salven immer gleich über ein Dutzend Jaffa zu Boden.
Degenhardt und Runge hingegen knipsten in bester Scharfschützenmanier immer die Führer der Kokorten aus, während Teal´C ehrenhaft kämpfte.
Nach etwa fünf Minuten des Kampfes hatten sie hunderte Jaffa getötet, nachdem Runge Napalmgranaten warf.
„Ich hoffe, dass dies eine Lektion war, die ausreichte.“
Plötzlich wurden sie von einer weiteren Kohorte angegriffen, die sich von der Flanke nährte.
Sofort begannen die MGs wieder zu rattern, viele Jaffa gingen zu Boden, während langsam die Munition zur Neige ging.
Der MP Schütze und die beiden Soldaten an den MGs zogen sich mit ihrer Ausrüstung durch das Gate zurück.
Degenhardt, Runge und Teal´C deckten ihren Rückzug.
Doch es waren immer roch zu viele Jaffa, weshalb sich die Drei zum Tor zurückzogen. Dort stand nur noch Major Iwanowitsch.
Ein Jaffa hatte sich irgendwie einen Weg durch das Waffenfeuer gebahnt, wurde aber von Iwanowitsch niedergestreckt.
Als Iwanowitsch nicht aufpasste, lugte die Goa’Uld Larve aus der Bauchtasche des Toten, sprang auf Iwanowitsch und grub sich in seinen Nacken ein.
Iwanowitsch merkte nur einen kleinen Schmerz, wurde dann von Runge durch das Tor gestoßen und selbiger sprang sofort hinterher, ihm folgten Degenhardt und Teal’C.
Im Stützpunkt rief Degenhardt sofort: “Iris schließen!”
Die Iris schloss sich, es waren noch einige dumpfe Aufschläge zu hören, dann schloss sich das Tor.

Das Feuertor öffnete sich und General Reineke trat ein.
Oberst Degenhardt trat auf ihn zu, salutierte und sagte: “ST-1 und 2 vom Einsatz zurück. Skaara und Sha’Re konnten leider nicht gerettet werden, dafür aber diese Flüchtlinge. Durch das Tor können wir sie nach Hause schicken.”
Der General nickte, bemerkte dann Teal’C und fragte: “Wer ist das?”
Degenhardt trat neben den Jaffa, lege seinen Arm auf dessen Schulter und meinte: “Das ist Teal’C, ohne ihn wären wir nicht entkommen.”
“Wir kennen uns schon! Sie waren bei diesen Schlangenwachen.”
Teal’C nickte, übergab dem General seine Stabwaffe und sagte: “General, hiermit unterwerfe ich mich eurem Willen! Tut mit mir, was immer ihr für nötig haltet!”
Der General nahm die Waffe entgegen und sagte zu Degenhardt: “Oberst, ihr Freund kriegt erst mal ein Quartier, allerdings muss ich ihn unter Bewachung stellen.”
Teal’C nickte und folgte dem General.
Nun dankten erst einmal die Flüchtlinge ST-1 und 2, hoben sie ihre Schultern.
Daniel und Degenhardt sahen auf das geschlossene Tor und Daniel sagte: “Die beiden sind irgendwo da draußen!
Der Oberst steckte sich eine Zigarre an und meinte: “Ja, aber wir finden sie! Früher oder später!”

Im Gang vor dem Torraum stand Major Iwanowitsch, seine Augen glühten auf.


Chulak:

Bra´Tak stand am Sternentor, betrachtete mit anderen Jaffa, was die Erdensoldaten für ein Massaker angerichtet hatte.
„Oh, Teal´C. Was hast du nur getan?“
Der alte Jaffa wurde aus seinen Träumen geholt, als ihn ein anderer Jaffa ehrfürchtig ansprach.
„Diese Menschen haben über 100 Jaffa getötet, einige regelrecht zerfetzt. Man kann kaum noch die Gesichter erkennen.“
Bra´tak sah zu dem Krieger auf.
„Bist du sicher? Über 100?“
Angewidert sah der Krieger zu den Toten.
„Ja, Master Bra´Tak. Wir zählten 122 Tote, aber keinen einzigen Feindlichen Krieger. Ich frage mich, wie sie das gemacht haben.
Lord Apophis wurde schon in Kenntnis gesetzt. Er soll vor Wut gerast haben, versprach Vergeltung gegen deren Welt.
Angeblich soll es Tau´Ri sein. Könnt ihr das glauben? Der planet galt über Jahrtausende als verschollen.
Und nun tauchen Krieger von dort auf und besiegen uns.
Sie sollen schon Ra getötet haben.“
Bra´tak fasste dem Mann an die Schulter.
„Wir werden sehen.“
Der alte Jaffa sah sich um.
War dies nun der Anfang, oder das Ende?



Ende des Pilotfilms
Kapitel 2 by Atlan
Author's Notes:
Disclaimer: Stargate SG-1, Stargate Atlantis, Stargate Universe und alle dazugehörigen Charaktere gehören MGM Television. Selbsterfundene Charaktere gehören dem jeweiligen Autor. Diese Geschichte ist nicht aus monitären Gründen geschrieben.
1.02 Der Feind in ihm.
von Colonel Maybourne und Atlan


Generalmajor Reineke stand im Kontrollraum, beobachtete einige Techniker bei Standartdiagnosen am Stargate.
Zwei Tage ist es nunmehr her, als ST 1 und ST 2 von ihrem schweren Kampfeinsatz auf Chulak zurückkamen.
All die Zivilisten, welche von ihnen gerettet wurden, konnten inzwischen wieder auf ihre Heimatwelten zurückgeschickt werden.
Der MAD ( Militärische Abschirm Dienst ) verhörte jeden von ihnen, doch beinahe alle dieser Menschen waren Bauern, Bedienstete oder Handwerker.
Diese Personen hatten keinerlei Information, über den Feind oder hochwertige Technologien.
Der General schwelgte weiterhin in Träumen, bis ihn die Stimme des Unteroffiziers am Anwahlcomputer zurück in die Realität holte.
„Herr General. ST 2 kehrt vorzeitig zurück. Identifikationscode bestätigt.“
Reineke lief in den Gateraum.
„Dann öffnen sie die Iris.“
Einen Augenblick später traten die Russischen Soldaten aus dem Ereignishorizont. Oberstleutnant Runge ging auf Reineke zu, flüsterte dem General etwas ins Ohr.
„General, wir haben ein Problem mit Major Iwanowitsch. Er hat sich während der gesamten Mission äußerst merkwürdig benommen.
Er bekam etwa ein halbes Dutzend Blackouts, war davor gereizt und redete dann abfällig über die Bewohner des Planeten.
Zudem hat er eine Frau, die ihm nicht schnell genug Wasser brachte, fast geschlagen. Ich konnte noch dazwischen gehen.
Ich will mich nicht zu stark aus dem Fenster lehnen, aber die Goa´Uld verhielten sich bisher auch alle so ähnlich.
Und Major Iwanowitsch war auf Chulak direkt in der Schlacht gewesen.“
Reineke nickte Runge zu, ging ein paar Schritte nach vorne und besah sich den Major ganz genau.
Es schien zu stimmen, irgendetwas war mit diesem Mann nicht in Ordnung.
Seine Körperhaltung, aber auch der Blick auf die Menschen um ihn herum sprachen Bände.
Deswegen konnte Reineke auch nicht lange zögern.
„Feldwebel Carlsen. Begleiten sie Major Iwanowitsch auf die Krankenstation und sagen sie dem Arzt, ich brauche einen Ganzkörperscan.“
Der Major, welcher schon wieder von einem Blackout geschüttelt wurde, verstand die Welt nicht mehr, aber leistete auch keinen Widerstand.
„Herr General, was hat das zu bedeuten…?“

Teal´C, der sich gerade beim Kel´no´rem befand, bekam Besuch von einem Vertrauten, Oberst Degenhardt.
„Morgen, Schlafmütze. So leit es mir tut, dich wecken zu müssen, aber einige wichtige Leute wollen dich sprechen.
Du müsstest mitkommen.“
Der Jaffa stand auf.
„Ich verstehe. Was wollen sie wissen?“
Bei dem Kommentar musste Degenhardt lächeln.
„Glaub mir. Das ist zu viel, um es jetzt aufzuzählen. Komm einfach mit.“
Teal´C verneigte sich leicht, bevor er der Anweisung folgte.
Draußen auf dem Korridor besah er sich der Wachen, die ihm auf Schritt und Tritt folgten.
„Sag Oberst, bin ich weiterhin ein Gefangener?“
Degenhardt sah über seine Schulter.
„Du meinst die Typen? Keine Angst, ist eine Standardprozedur. Was deinen Status angeht, darüber habe ich nicht zu entscheiden.
Aber nenn mich ruhig Bastian.
Ist mein Spitzname.“
Teal´C verbeugte sich wieder leicht.


München – 24 Stunden vorher:

Sowohl Daniel Jackson, als auch Catherine Langford befanden sich in einem Taxi, auf dem Weg in die SPD Parteizentrale.
Bundeskanzler Schröder hielt dort eine große Ansprache vor Parteifreunden, danach wollte er von beiden einen persönlichen Bericht über Chulak haben.
Plötzlich hielt das Taxi außerplanmäßig an, nachdem ihnen ein Truck den Weg versperrte.
Vier vermummte Personen sprangen heraus, liefen mit MP´s bewaffnet zum Taxi.
Sie verpassten dem Fahrer eine Taserladung, bevor sich ein Offizier in der Uniform der US Airforce zu den beiden überraschten Wissenschaftlern setzte.
„Guten Abend, Dr. Jackson, Dr. Landford. Ich bin Colonel Maybourne, NID. Wie ich höre, arbeiten sie an einem Geheimprojekt mit den Deutschen und Russen, ohne ihre Nation darüber zu informieren.
Ich will wissen, was sie da machen.“
Langford versuchte ihn abzuwürgen.
„Das will ich auch gar nicht leugnen. Sie hatten ihre Chance, Colonel. Doch die US Regierung war nicht interessiert.“
Woraufhin Maybourne lächeln musste.
„Ja, aber jetzt sind wir interessiert. Sie werden uns eingehend über alles auf dem laufenden halten, sonst werden wir sehr unangenehm werden müssen.“
Daniel ging dazwischen.
„Ich glaube kaum, dass sie sich mit den Deutschen und schon gar nicht mit den Russen anlegen wollen.“
Daraufhin versuchte der Offizier, sie einzuschüchtern.
„Wenn sie sich weigern, kann ich sie auch auf der Stelle abführen und verhören lassen.“
Nun lehnte Catherine sich noch weiter rüber, hielt ihm einen Sender unter die Nase
„Das würde ich an ihrer Stelle nicht wagen. Sie sind von SEK Teams eingekreist worden. Versuchen sie lieber nichts.“
Maybourne zog wieder seine Mütze auf, bevor er angesäuert Drohungen aussprach.
„Ich an ihrer Stelle würde mich auf den Schutz nicht verlassen. Wir holen sie und erfahren alles, was wir wissen wollen.
Sie beide werden ab sofort als Staatsfeinde der USA betrachtet, wenn sie sich nicht unserer Nation stellen.
Falls sie es sich überlegen sollten, ich bleibe für 24 Stunden in München. Sie finden mich im Konsulat.“
Danach zogen die US Soldaten wieder ab, während der Taxifahrer langsam erwachte.

Nachdem die beiden den Kanzler gesprochen hatten und von dem Zwischenfall mit dem US Geheimdienst sprachen, begab sich Schröder sofort ans Telefon.
„Hier spricht der Kanzler. Ich brauche für zwei Personen, Dr. Daniel Jackson und Dr. Catherine Langford, augenblicklich Deutsche Staatsangehörigkeiten.
Die Angelegenheit duldet keinerlei Aufschub. Und schicken sie mir auf der Stelle eine Eskorte der Feldjäger vorbei.
Autorisation Schröder, 4 Gamma Echo 9.“
Danach legte der Bundeskanzler der Telefonhöher wieder auf, um mit den Archäologen über Chulak und Teal´C zu sprechen.

Knapp drei Stunden später betrat ein Major der Feldjäger das Amerikanische Konsulat in München, um mit Maybourne zu sprechen.
„Guten Abend, Colonel. Ich habe hier, auf direkte Anweisung des Bundeskanzlers, die US Pässe der Doktoren Jackson und Langford.
Beide sind im beschleunigten Eilverfahren zu Bürgern der Bundesrepublik Deutschland gemacht worden.
Sie stehen unter unserem direkten Schutz.
Jegliche Gewaltandrohung, Entführung und/oder Einschüchterung, wird die Beziehungen unserer Nationen stark belasten.
Wenn sie keinen Zwischenfall, oder ein Einfuhrverbot für Amerikanische Güter riskieren wollen, lassen sie beide in Ruhe.“
Durchaus etwas geschockt nahm der US Colonel die Pässe der beiden entgegen.
„Major. Richten sie ihrem Kanzler aus, in dieser Angelegenheit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“


Major Iwanowitsch befand sich auf der Krankenstation, in einer MRT Röhre, wo gerade die Untersuchung beendet wurde.
Die diensthabende Ärztin, Dr. Amelia Roth, ging mit einem sorgenvollen Blick direkt auf General Alexander Reineke zu.
„Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich leider bewahrheitet. In Major Iwanowitsch ist ein Goa´Uld Parasit eingedrungen.
Er scheint allerdings nicht permanent die Kontrolle über den Major zu haben.“
Reineke nickte verbittert, bevor er sich an die Wachsoldaten wandte.
„Stabsunteroffizier. Bringen sie den Major in die am besten gesicherte Haftzelle, über die wir verfügen.
Auf dem Weg dorthin trägt er Hand- und Fußfesseln. Zudem will ich, dass die Zelle unterbrochen von min. Sechs Mann bewacht wird.“
Die Soldaten führten den Befehl umgehend aus, brachten Major Iwanowitsch, dem die Tränen in den Augen standen, aus dem Raum.
Danach sprach Reineke wieder seine leitende Medizinerin an.
„Und sie finden einen Weg, wie wir dieses Ding aus ihm rausholen können. Leider habe ich jetzt eine wichtige Besprechung.
Aber in drei Stunden will ich erste Resultate sehen. Wenn sie Spezialisten brauchen, oder bestimmte Instrumente, lasse ich die ihnen binnen einer Stunde besorgen.“
Roth holte noch mal tief Luft, bevor sie antwortete.
„Ja. Ich würde gerne mit Dr. Johann Gruber zusammenarbeiten. Er ist Dozent an der Uni von Heidelberg, einer der führenden Köpfe auf dem Gebiet des Parasitenbefalls.“
Reineke nickte stark, bevor er in sein Büro ging.

Eine knappe halbe Stunde später befand er sich im Konferenzraum ein. Soeben war die Nachricht rein gekommen, dass die übrigen Deutschen und Russischen Mitglieder für die ST Teams ( Sternentor Team ) eingetroffen waren.
Unter anderem auch Oberleutnant Franziska Rust und Sanitätsfeldwebel Julia Tora, welche ST 1 zugeteilt werden sollen.
Um die Einweisung der Neuen kümmerten sich in diesem Moment Oberleutnant Müller und Dr. Langford, während Reineke, Degenhardt, Daniel und Runge jetzt das erste offizielle Verhör mit Teal´C und dem MAD durchstehen müssen.
Sie brauchten nicht lange warten, bis Major Kleinhans, der zuständige Geheimdienstoffizier eintraf.
In seiner Begleitung zwei Rangniedere Soldaten.
„Guten Tag. Ich würde gern so schnell wie nur möglich beginnen, um dieses Verhör effizient wie nur möglich zu gestallten.
Teal´C, ich hoffe das ich den Namen richtig ausgesprochen habe, ich werde ihnen viele Fragen stellen.
Die anderen hier bitte ich nur zu sprechen, wenn es relevant sein sollte, da wir sonst wohl noch morgen hier sitzen werden.“
Degenhardt nickte nur, zündete sich eine Zigarre an.
„Solange sie sich keinen typischen Spionagemüll einfallen lassen, geht das schon klar. Übrigens habe ich Teal´C erzählt, was wir in diesem Land für ein wundervolles Rechtsstattliches System haben.
Nur als kleine Gedankenstütze, Spitzel.“
Der Major nahm dies völlig humorlos hin.
„Wir werden auf keinen Fall gegen Recht und Gesetz verstoßen. Doch nun zu meiner ersten Frage:
Wie sieht es mit der Truppenstärke der Goa´Uld aus?“
Teal´C antwortet ganz ruhig.
„Das hängt von den einzelnen Goa´Uld ab. Der eine ist mächtiger als der andere. Apophis hatte ungefähr 50.000 Jaffa ständig unter Waffen, viele mehr noch als Reserve.“
Der Major machte Notizen.
„Gut. Wissen sie, wie viele Goa´Uld es gibt, welche die mächtigsten unter ihnen sind?“
Der Jaffa dachte kurz nach.
„Einst gab es nicht sehr viele ihnen, doch sie breiten sich aus. Die mächtigsten von ihnen sind Heruur, Cronus, Sokar, Baal und Apophis.“
Bei den Namen musste Daniel pusten., was Major Kleinhans stutzig werden ließ.
„Dr. Jackson. Was haben sie?“
Daniel ließ sich zurück in seinen Sessel fallen.
„Dies sind allesamt Götter der vorchristlichen Zeit. Und laut den Überlieferung nicht gerade die angenehmsten Typen.
Das wird eine heikle Sache werden, sie auf Abstand zu unserem Planeten zu bringen.“
Teal´C unterbrach den Archäologen.
„Da hast du Recht, Dr. Jackson. Sie sind allesamt gnadenlos, versklaven ein Volk nach dem anderen.
Sie sind grauenvolle Tyrannen, die mit einer absoluten Gnadenlosigkeit über diese Galaxie herrschen.“
Kleinhans schienen diese Worte nicht zu gefallen.
„Von woher stammen eigentlich all die Menschen, die dort draußen leben? Und gibt es auch nichtmenschliche Zivilisationen?“
Teal´C antwortete routiniert.
„Vor Jahrtausenden gab es eine primitive Welt, die Tau´Ri. Die erste Welt, auf der sich Leben dieser Art entwickelte.
Die Goa´Uld bedienten sich dieser Menschen.
Doch diese Welt ist seit Jahrtausenden verschwunden. Die Goa´Uld haben sie vergessen und die Koordinaten gingen im Lauf der Äonen verloren.
Die einzigen Nichtmenschlichen Zivilisationen die mir bekannt sind, sind die Serakin, die Asgard und die Reetou.“
Runge ging dazwischen.
„Endschuldige, aber du bist hier auf Tau´Ri. Von unserem Planeten holte Ra die ersten Menschen.“
Teal´C sah sich verwundert um.
„Ist das wahr? Diese Welt ist der Ursprung?“
Zwischen zwei Zigarrenzügen bestätigte Degenhardt ihm dies.
„Ja. Hätten sich unsere Vorfahren nicht in die Rebellion begeben…“
Teal´C führte den Satz zuende.
„… dann hättet ihr heute nicht die Kraft, den Goa´Uld entgegen zu treten. Somit werdet ihr zur größten Hoffnung all der versklavten Völker des Universums, wie auch meiner.“
Darauf vergewisserte sich Kleinhans noch mal.
„Diese Galaxie ist also mit den Nachkommen entführter Erdenvölker besiedelt?“
Teal´C bestätigte dies.
„Ja. Mit unzähligen…“
Reineke fiel ihm ins Wort.
„Wahrscheinlich sind es auf allen Planeten zusammen schon Milliarden.“
Der MAD Offizier ließ sich in den Sessel zurückfallen, dass musste erstmal verdaut werden.
„Na, toll. Das wird ja immer besser.“

Catherine und Oberleutnant Müller betraten den Konferenzraum, in dem sich etwa vierzig Soldaten befanden.
Müller zwinkerte die alte Frau an.
„Das beste and der Sache ist, dass keiner von denen weiß, warum er hier ist. Die wissen noch nichts von Außerirdischen.“
Dr. Langford sah den Offizier ironisch an.
„Das ist ja fantastisch. Und jetzt sollen wir sie überzeugen, dass es Außerirdische gibt. Na dann viel Spaß.“
Müller trat an das Podium, in der Mitte des Raumes.
„Guten Tag, ich Oberleutnant Peter Müller. Wir haben sie alle hierher beordert, da unsere beiden Regierungen eine neue Militärische Spezialeinheit aufstellen.
Und sie bilden den Kern dieser Einheit, die unseren Planeten schützen soll.“
Ein Russischer Major erhob sich.
„Und vor wenn sollen wir den Planeten beschützen? Texanischen Ölbaronen, oder Plastiktomaten aus China?
Bei allem Respekt, aber diese ganze Veranstaltung ist doch lächerlich.“
Nun kam Catherine ans Mikro.
„Vor Außeririschen. Wie haben Kontakte zu Außerirdischen Völkern hergestellt, die nicht gerade als Menschenfreundlich einzustufen sind.“
Unter den Anwesenden brach ein heilloses Gelächter aus, bis Müller sich eine Stabwaffe nahm und in die Decke schoss.
„Da wir keine Amerikanischen Cowboys sind, reicht wohl ein Schuss. Ist ihnen das als Beweiß genug?“
Eine Frau, Oberleutnant Franziska Rust, meinte spöttisch.
„Na, toll. Star Wars als Light Version. Ist ja großartig.“
Sofort wandelte sich das Gelächter in aufgebrachtes Gemurmel, dass aber von Dr. Langford abgewürgt wurde.
„Ich bestätige ihnen jetzt Offiziell die Existenz von Außerirdischem intelligentem Leben. Ich hoffe, dass wir nun gemäßigt fortfahren können.“
Im Nu war wieder Stille eingekehrt, alle konzentrierten sich auf den Vortrag.

Teal´C befragte man unterdessen zur Technologie der Goa´Uld.
„Wissen sie, wie die Energiequellen der Goa´Uld betrieben werden?“
Der Jaffa konnte dies aber nicht zufrieden stellend beantworten.
„Leider nicht. Die Goa´Uld verboten ihren Dienern, Kenntnisse über ihre Magie zu sammeln.
Allerdings weiß ich, dass sie Naquarda als Antrieb für jede Form von Energiequelle verwenden.
Sie behandeln es als ihr kostbarstes Gut.
Es ist dasselbe Mineral wie das Sternentor.
Und Trinium, um Panzerungen zu erzeugen.
Beides sind Erze, die von unzähligen Arbeitssklaven in Minen zu Tage gefördert werden.
Das ist aber auch schon alles, was mir zuteil ist.“
Degenhardt ging dazwischen.
„Es gibt keine Magie. Die Typen haben euch nur verarscht.“
Teal´C blickte etwas unverständlich zu dem Oberst, bevor ihn der Geheimdienstmajor weiter befragte.
„Ist es möglich, mit den Goa´Uld in Verhandlungen zu treten?“
Dies aber löste selbst ein Kopfschütteln unter den Erdenoffizieren aus, Teal´C verneinte dies vehement.
„Nein. Sie würden Menschen niemals als gleichgestellte ansehen. Das wäre eine Herabsetzung ihrer Göttlichkeit.
Nur wenn ihr ihnen Militärisch überlegen währet, könnten sie sich auf Verhandlungen einlassen.“
In dem Moment, wo Kleinhans fortfahren wollte, ging der Alarm los.


Müller erklärte gerade den Rückkehrcode für die Iriskontrolle.
„… so sind 12 Zahlen notwendig, um wieder auf die Erde zu kommen. Niemand wird ohne gültigen Code durchgelassen.
Verlieren sie ja nicht diese Fernschaltung, sonst steht möglicherweise den Goa´Uld Haus und Tor offen.“
Ein Russischer Hauptmann erhob das Wort.
„Gut. Wie sieht das eigentlich mit unseren Waffen aus? Wann werden wir Energiewaffen haben?“
Catherine musste etwas lächeln.
„Bei allem Respekt vor unseren Wissenschaftlern, aber die Stabwaffen der Goa´Uld sind derart hoch entwickelt, dass wird noch Jahre dauern.“
Im nächsten Augenblick ertönte auch hier der Alarm.

Allesamt trafen sie im Stargateraum ein. Es bestand ein eingehendes Wurmloch, die Iris war geschlossen.
General Reineke begab sich zu dem zuständigen Stabsunteroffizier, an dem Wahlcomputer.
„Und? Was haben wir?“
Der Soldat blickte zu ihm rauf.
„Nichts. Vor wenigen Minuten gab drei Aufschläge auf die Iris, aber seitdem nichts.“
Das sollte sich allerdings im nächsten Moment ändern.
„Herr General. Wir empfangen ein Funksignal, Bild und Ton.“
Reineke sah zu einem der Bildschirme.
„Lassen sie sehen.“
Auf den Fernsehbildschirmen zeigte sich das Gesicht eines aufgebrachten Goa´Uld.
„Menschen auf Tau´Ri. Ich bin Apophis, euer Gott. Wenn ihr nicht augenblicklich eure Waffen niederlegt, um euch zu ergeben, werde ich alle Tau´Ri töten.“
Oberstleutnant Runge ging ziemlich rabiat dazwischen.
„Mach den Kopf zu. Wenn wir mit dir fertig sind, wirst du dir wünschen, nie von uns gehört zu haben.
Ich jag dich einmal bis in die Hölle und wieder zurück. Nastorvie, Foffi.“
Der Systemlord war nun rasend vor verletztem Stolz.
„Eure Welt ist verloren. Ihr seit alle des Todes. Meine Flotte von Hatak wird kommen und diejenigen strafen, welche ihren wahren Gott entehren.“
Runge wurde nun immer provokanter, die anderen konnten sich das Lachen nicht mehr verkneifen.
„Alter. Noch so ein Spruch und ich lass dich in Sibirien Schnee suchen.“
Daraufhin beendete Apophis die Übertragung.
„Dafür werden sich die Himmel eurer Welt verdunkeln, von den Waffen meiner Truppen.“
Runge lachte höhnisch auf.
„Gut. Dann kämpfen wir nämlich im Schatten.“
Apophis Augen glühten noch mal vor Wut auf.
Degenhardt besah sich seines Russischen Kollegen.
„Was wollen sie mit dem Kerl machen? Ihn in einem Wodkafass ertränken?“
Runge blickte den Oberst entsetzt an.
„Sind sie verrückt? So einen wundervollen Tod hat die Missgeburt nicht verdient. Ich hoffe allerdings, das mein Tod einmal derart poetisch sein wird.“
Bei dem Spruch konnte sich selbst Reineke das Grinsen nicht verkneifen. Degenhardt steckte sich eine Zigarre an.
„Diese Russen.“
Danach begaben sich alle wieder an ihre derzeitige Arbeit.


Oberst Degenhardt suchte vor der Operation noch einmal Teal´C auf, der gerade am Meditieren war.
„Hey, ich hoffe, dass ich nicht störe. Aber ich habe noch eine Frage wegen der geplanten Operation.
Glaubst du, dass wir den Goa´Uld da raus bekommen?“
Der Jaffa erhob sich.
„Ihn herausschneiden werdet ihr schon können, aber wenn der Symbiont ausgewachsen ist, wird er sein Bewusstsein in das des Menschen übertragen können.“
Degenhardt blickte seinen neuen Freund vorsichtig an.
„Hast du vielleicht einen Tipp, der uns helfen könnte?“
Teal´C dachte kurz nach.
„In der Tat. Ihr müsst den ganzen Körper des Goa´Uld entfernen, also ohne jede Ausnahme. Dies ist eure einzige Chance.
Aber ein gelingen kann ich nicht garantieren.“
Degenhardt nickte nachdenklich, deutete dem Jaffa dann, ihm zu folgen

Dr. Roth hingegen begab sich in das Büro vom General.
„Ich glaube, wir können jetzt anfangen.“
Beide liefen dann augenblicklich in die Krankenstation.
Als sie dort ankamen, war Major Iwanowitsch schon auf dem Operationstisch festgebunden und unter Narkose gesetzt.
Der General begab sich in eine Beobachtungswarte, wo auch schon Degenhardt, Jackson, Runge und Teal´C warteten.
Daniel sprach Reineke an.
„Und der Geheimdienst lässt das einfach so zu? Ich dächte gedacht, sie würden den Goa´Uld verhören wollen.“
Statt des Generals antwortete Oberstleutnant Runge.
„Das haben die auch versucht. Aber ich konnte Major Kleinhans vernünftig davon überzeugen, auf das Verhör zu verzichten.“
Nun wurde der Amerikaner etwas neugierig.
„Und wie, wenn die Frage erlaut ist?“
Degenhardt fiel ihm lautstark ins Wort.
„Unser verehrter Russischer Freund drohte dem Major an, ihn nackt durch das Stargate nach Chulak zu werfen.“
Runge lächelte metaphorisch.
„Wie schon erwähnte: ich konnte ihn auf eine vernünftige Russische Art überzeugen.“
Dr. Amelia Roth sah nun zu den Offizieren auf.
„Wir sind nun soweit, die Extraktion zu beginnen.“
Danach begann der hinzugezogene Dr. Gruber mit dem ersten Schnitt.

Mittlerweile waren schon zweieinhalb Stunden vergangen. Noch immer war die Operation in vollem Gang.
Teal´C hatte sich zurückgezogen, um sich seinem Kel´no´rem, einer Meditationsart zu widmen.
Dr. Roth hingegen trennte nun den zentralen Nervenstrang von dem Symbionten durch, was erstaunlich leicht ging.
„Entweder haben unsere Betäubungsmittel ihre Wirkung unterstrichen, oder diese Goa´Uld haben ein schwaches Muskelgewebe.“
Anschließend legte man den toten Körper des Parasiten in eine Schale, um ihn zur weiteren Untersuchung zu bringen.


Nach der Operation brachte man Major Iwanowitsch in ein Bett, damit der kurieren konnte.
General Reineke sprach hingegen mit Teal´C.
„Hören sie. Der Nachrichtendienst will ihnen keine Erlaubnis für Außeneinsätze geben. Die wollen sie noch eingehender befragen, danach sollen sie unsere neuen Teams ausbilden, praktisch eine Beraterfunktion einnehmen.
Ich aber möchte, so wie Oberst Degenhardt und Oberstleutnant Runge, dass sie in einem ST Team dienen.
Am besten in ST 1.
Doch dafür müssen sie einige Leute beeindrucken.
Von daher überzeugen sie sich bitte von Major Iwanowitsch Zustand.“
Teal´C verbeugte sich leicht.
„Ich bin für das in mich gesetzte Vertrauen zu Dank verpflichtet. Ihr habt Recht, General. Eine Beraterfunktion ist nicht das, was ich gerne tun würde.
Von daher gelobe ich, den Tau´Ri so ehrenvoll wie mir zuteil ist, zu dienen.
Die Beurteilung über Major Iwanowitsch Zustand wird von mir so kritisch wie nur möglich durchgeführt.“
Danach verließ er das Büro des Generals.

Major Iwanowitsch lag noch immer in seinem Bett, bewacht von zwei Soldaten, die am Türrahmen standen.
Da betrat Teal´C das Krankenzimmer. Er sprach die Wachen direkt an.
„Ich werde diesen Krieger jetzt einigen recht schwierigen Fragen und Prozeduren unterziehen, wodurch ich feststellen kann, ob er ein Goa´Uld ist.
Wenn dies jedoch fehlschlagen sollte, sind sie gefordert.“
Beide Soldaten salutierten, entsicherten ihre Waffen.
Der Jaffa hingegen beugte sich über den Russen.
„Verrate mir, wie du heißt.“
Der Offizier öffnete seine Augen.
„Ich bin Major Iwan Iwanowitsch, Russische Armee. 2. Regiment der Luftlandetruppen.“
Teal´C blickte ihm direkt in die Augen.
„Du sagst nicht die Wahrheit. Ich spüre das Naquarda, welches stark in dir pocht. Zudem sind es deine Blicke, die deine Worte Lügen strafen.“
Iwanowitsch sprang auf, riss die Fesseln auf und schleuderte Teal´C an die Wand.
„Shol´va. Kree.“
Dabei kam er so schnell auf, dass die beiden Wachen ihre Waffen nicht mehr ganz hochbekamen.
Zwar gelang es einem Hauptgefreiten, dem Gegner eine Kugel in den rechten Unterschenkel zu verpassen, doch aufhalten wollte dies den Goa´Uld nicht.
Im Nu hatte er beide niedergeschlagen.
Danach stürmte Iwanowitsch, ohne Kontrolle über seinen Körper, aus dem Zimmer.
Teal´C hingegen stemmte sich hoch, rannte ihm hinterher, wohl wissend was das Ziel des Parasiten war.


Im Kontrollraum ging alles einer normalen Ordnung nach, bis der Goa´Uld in Iwanowitsch hineinstürmte.
Ohne Probleme schaltete er alle Wachen aus, schlug dabei einen älteren Hauptfeldwebel der Luftwaffe gegen einen der Computer.
Anschließend begab er sich an den Wahlcomputer, um die Koordinaten für einen fremden Planeten einzugeben.
Doch diesmal stellte sich ihm Oberleutnant Franziska Rust in den Weg.
„Wer sie nun auch immer sein mögen, wir werden sie nie davonkommen lassen. Sie haben keine Chance.“
Iwanowitsch Augen leuchteten auf.
„Leere Worte, Tau´Ri Weib. Ich persönlich werde die Armee führen, welche diese Welt erobert und euch zu Sklaven macht.“
Danach schlug er sie nieder, ging zum Tor.
Rust rappelte sich hoch, nur um zu sehen, dass die Selbstzerstörung online war, auf vier Minuten eingestellt.
Zwar waren zwei Offiziere nötig, um den Countdown zu deaktivieren, aber das war für die Hackerin kein Problem.
Keine zehn Sekunden später hatte sie das komplette System umgangen und die Explosion verhindert.
Gerade als der Goa´Uld die Rampe hinauflief, warf sich ihm Teal´C in die linke Seite.
Beide landeten direkt vor dem offenem Vortex.
Dabei artete es zu einem wilden Kampf aus.
Oberleutnant Rust hingegen öffnete die Tore zum Gateraum, als Reineke, Runge, Degenhardt und sogar Major Kleinhans den Raum betraten.
Der Oberst schrie Kommandos in das Mikrophon.
„Teal´C, halt seinen Kopf in das Vortex.“
In einem immer wilderen Ringkampf, bei dem der Jaffa einige Treffer einstecken musste, schaffte es Teal´C, den Major bis zum Hals in den Ereignishorizont zu drücken.
Oberleutnant Rust deaktivierte das Wurmloch sofort.
Aus Iwanowitsch Halsansatz fiel noch ein kleines Stück des Symbionten, welches leicht verdampfte.


Zwei Stunden später – in General Reinekes Büro:

Der General saß sehr zufrieden an seinem Schreibtisch.
„…aber ja doch, Herr Bundeskanzler. Ich freue mich, dass sie Teal´C zumindest eine vorläufige Sicherheitsfreigabe erteilt haben.
Sie sind uns hier zudem jederzeit herzlich willkommen, auch wenn es ein Überraschungsbesuch sein sollte.“
Major Kleinhans stand mit einem nicht so fröhlichen Ausdruck da, murmelte vor sich hin.
„Ja, toll. Jetzt darf dieser Mr. T Verschnitt auch noch die coolen Sachen machen.“
Der General legte darauf den Höher auf, wandte sich an Kleinhans.
„Ich hoffe Major, dass ich sie und ihresgleichen nicht mehr so schnell hier sehen werde.“
Danach verließ ein angesäuerter Spion den Stützpunkt.

Zur selben Zeit wurde Apophis ein Geschenk der ganz besonderen Art gemacht. Der Kopf eines Menschen, in dem ein abgetrennter Symbiont steckt.
Und der ausgerechnet auch noch ein Barrett der Russischen Truppen auf dem Kopf hat.
Der Jaffa, welcher den Kopf fand, zitterte bei seinen Worten.
„Mein erhabener Gebieter, die Tau´Ri haben ihn förmlich geköpft.“
Apophis bebte regelrecht vor Zorn.
„Stellt Truppen zusammen, um ihre Welt dem Erdeboden gleichzumachen. Für ihre Blasphemie werden sie einen teuren Preis bezahlen.“
Dabei riss er fast seinen Thron um, vor Wut.
Bra´Tak, welcher das Geschehen von hinten betrachtete, hatte zwiespältige Gedanken.
„Diese Tau´Ri sind entweder die klügsten, oder die dümmsten Krieger der Galaxie…“


Am nächsten Tag:

Die Doktoren McKay und Zelenka stellten vor dem General und den SG Teams gerade ihr Anwahlprogramm vor.
Das Reden übernahm der Kanadier.
„… und so werden wir jede Woche zwischen 5 - 8 mögliche Ziele ermitteln können. Laut meinen ersten Schätzungen befinden sich in der Kartusche etwa 2.150 verschiedene Koordinaten.
Selbst Stoppelköpfe wie sie können sich da ja ausrechnen, wie lange wir brauchen, bis alle Welten erkundet sind.“
Im nächsten Moment gab es von Runge einen Schlag auf den Hinterkopf.
„Nicht so arrogant wie ein Amerikanski, Sirupfresski. Und wenn morgen früh wieder das halbe Büffet in ihrem Magen ist, jag ich sie jede Stunde einmal über die Hindernisbahn.
Mit Russischen Hindernissen.“
Da konnte sich auch Deganhardt seinen Kommentar nicht verkneifen.
„Stacheldraht und Minenfeld, rat mal wo ich wohne… sie wissen schon.“
Der Kommentar sorgte für einige sehr gute Lacher, außer bei McKay, welcher ängstlich guckte.
Danach sprach Dr. Zelenka noch ein paar Worte.
„Vielleicht können wir das Programm noch beschleunigen, aber mit unserer derzeitigen Technologie geht nicht mehr.
Und bessere Technologie liegt nun an ihnen, von daher wünsche ich allen ST Teams viel Glück.
Mögen sie immer wohlbehalten zurückkommen.“
Die Soldaten erwiderten den Gruß.

Eine knappe halbe Stunde später startete ST 1 zu seiner ersten Forschungsmission.
Das Team bestand aus Oberst Degenhardt, Dr. Jackson, Teal´C, Oberleutnant Franziska Rust sowie Sanitätsfeldwebel Julia Tora.
Im übrigem hatte jedes Team einen Sanni dabei.
Degenhardt zündete sich seine Zigarre an.
„Also dann, Campingfreunde. Lasst uns mal nachsehen, was auf der anderen Seite ist.“
Teal´C sprach Feldwebel Tora an.
„Was bedeutet Camping?“
Doch die junge Frau lächelte nur.
„Das erkläre ich dir später.“
Anschließend durchschritten sie den Ereignishorizont.

Außerhalb des Stützpunktes, in einem alten Bauernhaus bezogen Agenten des NID gerade eine Wohnung.
Sie hatten Dr. Jackson bis hierher verfolgt.
Colonel Maybourne besah sich des Eingangs.
„Nicht mehr lange, dann wissen wir, was da drin vor sich geht…“
Kapitel 3 by Atlan
1.03 Hexe, Hexe, Hexe:
von Colonel Maybourne



Oberst Degenhardt und sein neuer bester Kumpel, Oberstleutnant Runge, hatten sich nach dem Dienst zu einem Bier verabredet.
Dies wollten sie in einer Kneipe, nahe dem Stützpunkt, zu sich nehmen.
Degenhardt wartete schon wenige Minuten, bis sein Russischer Kollege endlich eintraf.
„Sergej, hier hinten.“
Runge begab sich umgehend in die Richtung des Deutschen.
„Guten Abend. Wie ich höre, ist euer Mission bei diesen Mongolen für deine beiden Ladys ja richtig lustig verlaufen?“
Der Oberst zog, leicht angesäuert, seine Augenbrauen hoch.
„War ja klar, dass ausgerechnet dies die Runde machen würde. Ja, es stimmt. So ein Junge hat beide als Ehefrauen verkauft.
Und ja, die mussten erst einen rituellen Kampf abliefern, um da ohne ein Blutbad wieder raus zukommen.
Mein lieber Oberleutnant hat den Stammesführer so derart vermöbelt, dass den Kriegern vor Entsetzen die Messer aus den Händen fielen.
Und mein Sanni hat sich gegen seinen Sohn auch respektabel zur Wehr gesetzt. Allerdings auch ein Veilchen mit nach Hause gebracht.
Aber im Gegenzug konnten wir ein neues Pflanzliches Schmerzmittel her bringen. Roth meint, dass es bald synthetisch hergestellt werden könnte.
Dürfte der neue Hit in der Pharmaindustrie werden.“
In dem Moment kam ihr Bier.
Runge gab einen Trinkspruch aus.
„Nastrovie, Genosse.“
Im nächsten Moment erhellte der Gerstensaft ihr Gemüt.
Aus einer anderen Ecke der Bar kamen einige Halbstarke heran, die schon ziemlich betrunken waren.
„Hey. Was will den dieser Russe hier? Wir sind in einer Deutschen Kneipe, also schwirr wieder ab nach Sibirien.“
Fünf recht stark gebaute Männer stemmten sich vor Runge auf. Der jedoch nur einen Spruch zum Besten gab.
„Hat euch die Abreibung 1945 noch nicht gereicht?“
In der nächsten Sekunde ging ein Bierglas auf den Russischen Offizier nieder, welchem dieser allerdings geschickt ausweichen konnte.
Nur um dem Skinhead mit vollem Elan die Faust in die Magenkuhle zu führen.
Er taumelte schmerzverzerrt zurück.
Nun aber kamen die anderen vier auf Runge und Degenhardt zu.
Einer der Skins griff nach einem Billardschläger, doch der Oberst war schneller, warf ihn auf den nächsten Tisch, welcher unter dem Gewicht zusammenbrach.
In der Zwischenzeit hatte der Wirt zu seinem Telefon gegriffen, um die Feldjäger zu informieren.
„Schickt sofort die MP. Schlägerei im Bauernstadl.“
Degenhardt hingegen rang mit einem Fleischberg von einem Mann auf dem Boden.
Runge musste sich hingegen mit zwei Halbstarken auseinandersetzen, erledigte sich der beiden allerdings schnell, indem er ihre Köpfe zusammenschlug.
Im nächsten Moment kam die MP.


Am nächsten Morgen – STK ( Sternentor Kommando ):

General Reineke begab sich wütend in den Besprechungsraum, wo Runge und Degenhardt schon warteten.
„Sind sie von allen guten Geistern verlassen? Sie sind beide Führungsoffiziere und prügeln sich in einer Kneipe?“
Runge versuchte sich da noch herauszuwinden.
„Bei allem Respekt, Herr General. Wir wurden angegriffen und mussten uns verteidigen. Oder glauben sie, wir lassen uns von Neonazis dumm anmachen?“
Reineke sah die beiden noch mal genau an.
„Gehen sie mir aus den Augen. Oberst, ihre Aufklärungsmission auf P2Y339 startet in genau zwei Stunden.
Bis dahin können sie beiden noch ihr Gemüt kühlen.“
Danach verließ der General den Raum. Degenhardt sah seinen Kumpel direkt in die Augen.
„Hunger? Ich könnt jetzt was vertragen.“
Runge blickte kurz zur Decke.
„Ja, ich auch. Kantine macht heute Käsekuchen.“
Danach verließen auch die Offiziere den Raum.

In der Kantine saß bereits Oberleutnant Franziska Rust, studierte den Missionsbericht von ST 5 genau.
Runge und Degenhardt setzten sich zu ihr, der Oberstleutnant sprach sie an.
„Bei allem Respekt, aber mir liegen da zwei Fragen auf dem Herzen, sie betreffend.“
Sie blickte auf.
„Und die wären?“
Der Russe musterte sie neugierig.
„In der Deutschen Armee gibt es meines Wissens nur weibliche Sannis. Wie kann also eine
Frau als Offizier in einer Kampfeinheit dienen?
Nicht das ich was gegen sie hätte, aber es ist doch merkwürdig.“
Sie holte noch mal tief Luft.
„Ich war Biologiestudentin, kurz vor meiner Doktorarbeit. Zudem auch eine richtig gute Hackerin.
Eines Tages habe ich mich in das Finanzministerium gehackt, nur zum Spaß.
Dummerweise hat mich ein Mitstudent verraten.
Die Regierung stellte mich vor die Wahl: Gefängnis, oder ich arbeite für sie.
Denn ich war richtig gut.
Woraufhin ich als Bedingung stellte, als Offizier im Truppendienst eingestellt zu werden.
Eigentlich nur, um sie zu ärgern.
Sie haben zähneknirschend angenommen.
Wegen meines IQ, der bei 172 liegt, wurde ich gleich als Leutnant eingestellt. War eben eine Sonderegelung.“
Sowohl Runge als auch der Oberst machten große Augen.
Degenhardt setzte die zweite Frage gleich nach.
„Und warum haben sie sich jetzt die Haare knallrot färben lassen?“
Sie grinste noch mehr.
„Hab ne Wette im Kampftrinken knapp verloren. Musste nach dem 11 Glas Wodka aufgeben.“
Runge bekam große Augen, flüsterte Degenhardt an.
„Das ist mein Mädchen. Verstanden?“
Danach grinsten sich alle noch an.


Schließlich fanden sich alle aus dem Team in Torraum ein. Nur Feldwebel Julia Tora hatte etwas Verspätung.
„Endschuldigen sie bitte, Oberst. Aber ich hatte etwas von meiner Ausrüstung verlegt.“
Degenhardt grinste sie an.
„Typisch Frauen. Brauchen immer Stunden, bevor sie ihren Kram dabeihaben. Auch an die Haarbürste gedacht?“
Sie jedoch sah verlegen zu Boden.
„Das wird nie wieder vorkommen, versprochen.“
Sebastian Degenhardt klopfte ihr noch mal auf die Schulter, bevor er sich an die Techniker wandte.
„Mit der Anwahl des Tores beginnen.“
Im nächsten Moment begann sich der Ring zu drehen. Nachdem sich das Vortex gebildet hatte, sprach Julia Tora Teal´C direkt an.
„Und du bist da schon hunderte Male durchgegangen?“
Er lächelte sie weise an.
„In der Tat.“
Schließlich durchschritt der Jaffa als letzter den Ereignishorizont.

Auf dem fremden Planeten trafen sie niemanden am Tor an.
Es war eine waldige Region des Planeten, vergleichbar mit Mitteleuropa.
Zwar stand das Sternentor auf einer Lichtung, aber ringsherum war dichter Nadelwald.
Und die Umgebung um das Tor sah verlassen aus, nur Überreste von Tempelanlagen zeugten von einer früheren Zivilisation.
Allerdings sagte ein Trampelpfad, dass hier zumindest gelegentlich jemand vorbeikam.
Teal´C besah sich der Fußspuren.
„Die Abdrücke sind schon etwas älter. Könnten drei bis fünf Tage alt sein. Sie führen in Östliche Richtung.“
Degenhardt sah sich noch mal genau um.
„OK. Wir folgen dem Pfad. Teal´C, du übernimmst die Führung. Jackson, sie bleiben bei mir, die beiden Ladys bilden unsere Nachhut.
Und bitte keine endlosen Diskussionen über Schuhe, wenn ich bitten darf.“
Sowohl Rust als auch Tora grinsten ihn breit an, während Teal´C sich verwundert an Daniel wandte.
„Warum sollten die beiden Frauen in einer möglichen Gefahrensituation über Schuhe reden?“
Dr. Jackson schüttelte aber nur den Kopf.
„Das versuchen wir Männer auf der Erde schon seit Jahren zu erkunden.“
Und auch der Oberst gab ihm Auskunft.
„Für uns Männer wird es ein ewiges Mysterium bleiben, aber sie können nicht anders.“
Teal´C verneigte leicht fragend seinen Kopf, bevor er dann an die Spitze ging.


Nach ungefähr einer halben Stunde Fußmarsch erreichten sie eine Stadt, welche starke Ähnlichkeiten mit dem Mittelalterlichen Europa aufwies.
Um die Stadt herum war eine Mauer aus Steinen errichtet wurden, etwa an die sechs Meter hoch.
In unregelmäßigen Abständen fanden sich in die Mauern eingearbeitet auch Türme.
Schließlich durchschritten sie das Metallische Tor,
Die Häuser waren im Fachwerkstil erbaut, einige der Dächer mit einem Reedartigen Material abgedeckt.
In der Mitte des Dorfes stach eine größere Kirche heraus.
Die Menschen allerdings verhielten sich auffallend leise, manche sogar zu zurückhaltend.
Degenhardt kam das merkwürdig vor.
„Daniel, sprechen sie die Leute doch mal an. Die brauchen keine Angst vor uns zu haben.“
Der Archäologe ging auf einen älteren Mann zu.
„Guten Tag. Ich bin Daniel Jackson. Kannst du mir sagen, wo ich hier jemanden finde, der mit uns Handel treiben kann?“
Der Alte blickte sich um, bevor er Daniel etwas ins Ohr flüsterte.
„Ihr müsst hier ganz schnell verschwinden. Wenn die Ritter der Gerechtigkeit kommen, werden sie eure Freundin…“
Weiter kam er allerdings nicht, als sich Hufgeräusche nährten.


Drei berittene hielten ihre Pferde direkt vor den Erdlingen an. In ihrem Anschluss befanden sich etwa 15 Mann zu Fuß.
Einer der Reiter sah die Gruppe genau an, sein Blick blieb angewidert bei Franziska Rust hängen.
„Nehmt die Hexe mit.“
Zwei Männer gingen direkt auf Oberleutnant Rust zu, wollten sie packen, als sie ihr G 36 nahm und zwei Schüsse vor die Füße der Männer abgab.
„Pack mich an und ich reiß dir alles ab, was dich als Mann identifiziert.“
Einer der Berittenen kam mit seinem Pferd nach vorne.
„Wenn du dich zur Wehr setzt, werdet ihr alle sterben.“
Degenhardt ging auf den Mann zu.
„Hört zu. Wir sind Fremde auf dieser Welt und gehen wieder, wenn wir unerwünscht sind. Aber wenn einem meiner Leute was passiert, schicke ich dich und deine Kumpanen direkt ins nächste Leben.
Unsere Waffen sind wesendlich stärker als eure.“
Nun ging auch Daniel dazwischen.
„Könntet ihr uns vielleicht sagen, worum es hier geht? Oder uns zu jemanden bringen, der etwas mehr Entscheidungsgewalt hat.“
Der Reiter blickte sie an.
„Folgt mir. Aber die Frau wird in Ketten gelegt.“
Rust weigerte sich immer stärker.
„Wenn mich einer von den Kerlen gegen meinen Willen wo hinbringt, anpackt, schlägt oder dergleichen, knall ich ihn ab.“
Demonstrativ hielt sie ihre Waffe höher.
In der Zwischenzeit waren immer weitere Bewaffnete eingetroffen. Die Fünf Personen von ST 1 standen mittlerweile gegen mehr als 40 Mann.
Einige von ihnen trugen auch Armbrüste.
Daniel sprach Degenhardt an.
„Hören sie, Oberst. Wenn wir das Diplomatisch regeln können, wäre dies für beide Seiten ein Gewinn.
Sie soll sich erstmal festnehmen lassen.
Ich werde mit den Leuten hier reden. Notfalls können wir immer noch einen bewaffneten Eingriff unternehmen.“
Der Oberst dachte nach, blickte dann seinen Offizier an.
„Oberleutnant, geben sie mir ihre Waffen. Wir werden sie schon da rausholen.“
Mit größtem Widerwillen leistete sie dem Befehl folge, nur um dann umgehend abgeführt zu werden.
Der Reiter sprach die anderen ST 1 Mitglieder an.
„Folgt mir.“
Auf dem Weg sprach Feldwebel Julia Tora leise zum Oberst und Daniel.
„Warum haben sie nur Franzi mitgenommen? Ich dachte, die würden mich auch noch holen.“
Dr. Jackson antwortete leise.
„Das werden wir schon feststellen.“
Anschließend betraten sie die Kirche.


Nachdem sie über eine Stunde gewartet hatten, kam endlich jemand, der hier zuständig zu sein schien.
Es war ein Mann, Anfang vierzig, leicht Untersetzt, mit einer Halbglatze.
Er trug eine Lederkluft.
„Ich bin der Heeresführer dieses Ordens. Ihr wollt wegen der Hexe mit mir reden?“
Degenhardt trat drohend nach vorne.
„Sie ist KEINE Hexe. Und wenn man die Frau nicht auf der Stelle freilässt, können wir sehr ungemütlich werden.“
Daniel versuchte zu schlichten.
„Könnt ihr mir sagen, warum ihr sie für eine Hexe haltet?“
Der Heeresführer blickte sie leicht belustigt.
„Das sollte doch jeder wissen. Nur Hexen tragen feuerrote Haare.“
Feldwebel Tora konnte es kaum glauben.
„Wegen ihrer Haarfarbe? Was seit ihr denn für ein geistig unterentwickeltes Volk?“
Daniel ging dazwischen.
„Auf der Erde hat man im Mittelalter in Europa, teils auch in Amerika Frauen für ähnliche Dinge getötet.“
Degenhardt sprach den Heeresführer an
„Und was geschieht jetzt mit ihr?“
Der Mann blickte sie streng an.
„Wie alle Hexen wird sie den Tod auf dem Scheiterhaufen finden, heute Abend wenn die Sonne untergeht.
Das wird noch vier Stunden brauchen.
Eine Unterbrechung dieses Rituals wird ebenso mit dem Tode bestrafft.“
Teal´C, der bisher ruhig gewesen war, trat auf den Mann zu.
„Ich würde sie auf der Stelle freilassen, wenn dir dein Leben wichtig ist.“
Der Heeresführer wich einen Schritt zurück.
„Meinst du das ernst?“
Teal´C blickte ihn aus eiskalten Augen an.
„In der Tat.“
Danach wurde der Jaffa von Degenhardt an der Schulter gepackt.
„Komm. Wir regeln dies später.“
Anschließend verließen sie schnurstracks die Kirche, auf dem Weg in Richtung Stargate.


Inzwischen war es Abend geworden.
In den letzten Stunden kamen immer einige Männer, musterten sie abschätzig, gingen ohne etwas zu sagen.
Sie hatte versucht, an Informationen zu kommen, doch vergeblich, niemand wollte ihr antworten.
Und auch jetzt nährten sich Schritte, zwei Männer öffneten ihr Gefängnisgitter
Oberleutnant Franziska Rust wurde unsanft aus ihrer Zelle gezerrt.
„Komm schon, Hexe.“
Danach legten sie ihr Fesseln an, brachten die junge Frau nach draußen.
Ziemlich ruppig stieß man sie zum zentralen Platz dieser Stadt, wo schon das Holz um einen Mast aufgetürmt war.
Der Heeresführer baute sich vor ihr auf.
„Hast du vor deinem Tod noch etwas zu sagen?“
Sie blickte sich um.
„Wo sind meine Kameraden? Was habt ihr Wilden mit denen gemacht?“
Der Mann blickte sie herablassend an.
„Sie sind schon vor Stunden gegangen und können dich nicht mehr befreien.“
Danach schleppte man an den Mast, band sie dort fest.
Jedes zur Wehr setzen von ihrer Seite war zwecklos.

Degenhardt und sein Team hatten sich in einem Haus verschanzt, von wo aus sie einen perfekten Blick auf den Scheiterhaufen hatten.
Der Oberst sah durch sein Fernglas, nahm dann das Funkgerät.
„ST 4 und 8. Sind sie in Position?“
„Sind wir. Warten auf Befehl für Zugriff, Oberst.“
Er sah erneut durch das Fernglas.
„Teal´C, Tora. Wie sieht es bei euch aus?“
Der Jaffa gab Klarmeldung.
„Wir sind so weit, Bastian.“
Da sprach Daniel seinen Kommandanten an.
„Ihnen ist schon klar, dass es viele Tote gibt, wenn die sich wehren? Sollten wir ein mögliches Massaker nicht besser verhindern?“
Degenhardt aber zeigte kein Verständnis.
„Nicht, wenn die Typen einen meiner Offiziere bei lebendigem Leib grillen wollen.“
Er sah die Situation noch mal an.
„Sie tragen schon die Fackel rauf. An alle: Jetzt.“
Ein Scharfschütze von ST 8 erledigte den Fackelträger, der so unglücklich fiel, dass die Fackel dennoch das Holz anzündete.


Franziska Rust hatte schon mit ihrem Leben abgeschlossen, als plötzlich der Fackelträger von einem Schuss in den Kopf herumgeschleudert wurde.
Dummerweise fiel die Fackel in die Holzstapel.
Ziemlich erregt schrie sie auf.
„Leute, ich warte noch. Aber lasst euch ruhig Zeit, denn der Haufen brennt ja schon.“
Im nächsten Moment detonierten auf dem ganzen Platz Blendgranaten, wodurch die Menschen handlungsunfähig wurden.
Einige fielen zu Boden, aber allen war es nicht mehr möglich, noch irgendetwas zu unternehmen.
Währenddessen bemerkte Oberleutnant Rust, wie ihre Fesseln durchgeschnitten worden.
Stark hustend sah über ihre Schulter, bemerkte Teal´C. Er trug eine ABC Atemschutzmaske
„Danke.“
Danach stülpte er ihr auch eine auf.
„Wofür ist die?“
Er verschwendete jedoch keine Zeit, sondern nahm sie huckepack.
Obwohl sich der Jaffa einige Brandwunden einfing, ging er ohne zu blinzeln weiter.
In dem Moment, wo sich die ersten Menschen von den Blendgranaten wieder erholt hatten, strömte aus mehreren Tuben Gas hervor.
Kurz darauf waren alle zusammengesackt, während sich die Teams zurückzogen.

Als sie wieder im Wald waren, nahmen alle ihre Masken ab.
Oberleutnant Rust bedankte sich bei allen.
„Leute. Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen soll.“
Degenhardt stupste sie kameradschaftlich an.
„Sie könnten bei unserer Teamfeier heute Abend auf der Erde eine Einlage bringen.“
Sie aber musste das negieren.
„Tut mir leid, aber da bin ich schon bei einer anderen Feier eingeladen. Mein Bruder feiert seinen 30. Geburtstag.“
Degenhardt zog einen Schmollmund.
„Mist. Das hätten wir wissen müssen, dann hätte ich den Termin verlegt. Aber jetzt los. Unser Betäubungsgas verliert langsam seine Wirkung.“
Ohne Umwege begaben sie sich zum Sternentor.

Nachdem sich alle geduscht hatten und bei General Reineke einen Bericht ablieferten, begann der Feierabend.
Auch stand das Wochenende bevor.
ST 1 und 2 hatten sich schon am Eingang versammelt, wollten in Oberst Degenhardts Berghütte feiern gehen.
Allerdings verspätete sich Daniel.
Runge wurde schon ungehalten.
„Dieser Amerikanski. Wegen ihm muss der Wodka warten.“
Wie auf Kommando öffnete sich die Tür des Aufzugs, aber heraus trat Franziska Rust.
Und ihr Anblick ließ alle anwesenden Männer stauen.
Sie trug ein enges, rotes Cocktailkleid mit Spagettiträgern, welches mehr zeigte, als das es verhüllte.
Auch war es min. 2 Nummern zu klein.
Runge konnte sich kaum noch einkriegen.
„Und sie wollen wirklich nicht mit uns kommen? Ich würde sie auch bis in die Hütte tragen, wenn sie dies wünschen.“
Sie jedoch grinste nur neckisch.
„Ich bin bei meinen Bruder eingeladen. Und da gehe ich auch hin. Fragen sie beim nächsten Mal einfach früher.“
Runge wollte es nicht glauben.
„In so einem Kleid fährt man doch nicht zu seinem Bruder.“
Sie zog die Augenbrauen hoch.
„Doch. Wenn man die Wette im Wodkatrinken verliert, dann schon. Ich musste mir die Haare färben und jetzt so dort auftauchen, um meine Eltern zu erschrecken.
Die sind nämlich sehr konservativ und prüde.“
Danach verließ sie den Stützpunkt, stieg in einen Porsche und fuhr weg.
Da kam endlich Daniel an.
„Wird auch Zeit, Amerikanski.“
Anschließend fuhren auch sie ins Wochenende.

Während in Oberst Degenhardts Hütte eine ordentliche Feier abging, hatten zwei NID Agenten das Pech, sich 100 Meter von der Hütte entfernt den Arsch abzufrieren.
Es war Ende Januar, draußen lagen 40 cm. Schnee und sie mussten eine Party abhören die so laut war, dass man nichts verstehen konnte…
Kapitel 4 by Atlan
1.04 Dunkle Erinnerungen der Vergangenheit
von Colonel Maybourne


P4X272:

Daniel saß nun schon seit Stunden in den Ruinen dieses Tempels.
Er war davon sehr fasziniert, da die Zeichen in den Steinen vorchristliche Babylonische Keilschrift waren.
„Interessant, es wird von dem Babylonischen Gott Marduk gesprochen. War vielleicht ein Goa´Uld…?“
Die Überreste dieser Tempelanlage lagen unweit des Sternetores, direkt in einer weitläufigen Steppe.
Es war eine recht trockene Gegend, mit weiten grasigen Ebenen. Hin und wieder kamen auch kleinere Wälder zum Vorschein.
Dabei sah es hier aus wie in der sibirischen Tundra, mit dem Klima des nahen Ostens.
Aber Daniel Jackson fühlte sich hier schon fast heimisch.
Und so übersetzte er unermüdlich eine Passage des Textes nach dem anderen.

Oberleutnant Franziska Rust und Feldwebel Julia Tora hingegen lagen auf einer Anhöhe, etwas abseits der Ruinen und langweilten sich.
Die Sanitäterin allerdings etwas mehr.
„Verdammt noch mal. Warum will unser hochgeschätzter Kanzler unbedingt von jeder Mission jetzt auch noch einen Kultusbericht?
Da werden wir die ganzen Tage damit verbringen, Steinchen zu sammeln und Scherben zu kleben.“
Franziska stimmte ihr zu.
„Du hast so was von Recht. Ich wollte die Galaxie erforschen, neue Völker kennen lernen und die Erde beschützen.
Stattdessen liegen wir nun hier schon über einen Tag herum, nur weil unser Yankee unbedingt Ruinen sehen will, die schon seit Jahrtausenden verlassen sind.
Währenddessen haben die anderen Teams wahrscheinlich Durchgeknallte Aktionen ohne Ende.“
Julia lachte auf.
„Du meist wie ST 2? Als Runge vor vier Tagen dieses Virus einschleppte, was alle zu Neandertalern werden ließ?
Doc Roth soll vor Wut an die Decke gegangen sein.“
Ihre Kameradin musste ebenfalls lachen.
„Ja. Kann ich mir vorstellen. Unsere verehrte Ärztin hat auf der Stelle neue Medizinische Protokolle erlassen.
Zudem soll sie Runge und sein Team ja richtig zusammengefaltet haben.
Dafür haben sie auf dem ganzen Planeten dann das Heilmittel verteilt und worden zu einer riesigen Feier eingeladen.
Oberstleutnant Runge hat man danach zum Tor getragen.“
Feldwebel Tora bohrte ein wenig nach.
„Ja, der Oberstleutnant ist schon ein toller Typ, aber er scheint mehr was von dir zu wollen.“
Oberleutnant Rust sah sie nachdenklich an.
„Ja, aber bevor er mich zum Essen einladen darf, lass ich ihn noch Zappeln.“
Danach wurde weiter über jeden bekannten Mann der Einheit geredet.

Degenhardt und Teal´C hingegen sahen sich in der näheren Umgebung des Sternentores um.
Es war mal wieder eines dieser kleinen Wäldchen, aber Teal´C dachte, dahinter Rauch gesehen zu haben.
„Ich war mir sicher, dass es dort Rauch, wie von einem Lagerfeuer, gab.“
Der Oberst blickte ihn noch mal an.
„Jeder kann sich mal irren.“
Die beiden wollten gerade umkehren, als Degenhardt etwas hinter einigen Büschen aufblitzen sah.
„Ich glaube, da ist doch etwas.“
Doch als sie an der Stelle ankamen, erblickten sie eine Leiche, die schon halb verbrannt war.
Allerdings war noch zu erkennen, dass es sich um einen Männlichen Körper handelte.
„Endschuldige Teal´C, dass ich an dir zweifelte.“
Der Jaffa nickte, bevor auch er die Leiche genauer untersuchte.
Dieser Körper lag inmitten einer Kuhle, auch der Boden war schon angesenkt.
Es sah so aus, als wäre dieser Mann auf der Flucht getötet und dann verbrannt worden.
Der Oberst griff zu seinem Funkgerät.
„Degenhardt an alle. Sofort zu mir. Das gilt auch für sie Jackson. Wir sammeln uns auf der Stelle.“
Teal´C hingegen machte seinen Kommandanten auf etwas in der Entfernung aufmerksam.
„Dort, am Horizont. Es könnte eine Siedlung sein.“
Degenhardt griff zu seinem Fernglas.
„Du hast recht, dass sieht wie Häuser aus. Wenn die anderen drei hier sind, erkunden wir das dort.
Ich will wissen, warum nach diesem Mann keiner gesucht hat.“
Der Deutsche Offizier blickte über seine Schulter, wo auch schon die drei anderen stetigen Schrittes kamen.


Nachdem ST 1 das Dorf erreicht hatte, mussten sie alle erstmal tief schlucken. Einige der etwa 100 Gebäude waren niedergebrannt.
Auf den Straßen lagen überall Leichen herum. Einige waren verbrannt, andere zur Unerkenntlichkeit verstümmelt worden.
Auch vor Frauen, Kindern und Alten hatte man hier dem Anschein nach keinen Unterschied gemacht.
Es hatte den Anschein, als hätte man die komplette Stadt ausgelöscht.
Zu der absolut beunruhigenden Stille war es auch noch total Windstill.
Die Toten lagen völlig willkürlich in den Straßen und Gassen der Stadt verteilt, welche den Eindruck einer Ortschaft machte, die mal hoch entwickelt sein musste.
Zumindest fast so weit, wie auf der Erde in den späten 40er Jahren des 20 Jahrhunderts.
Es gab Straßenbeleuchtung, Gefährte die wie Oldtimer aussahen sowie Hochspannungsstromleitungen.
Doch immer wieder fand man Leichen, manche hingen sogar aus den Fenstern.
Aber besonderst grotesk war die Tatsache, dass einige dieser Menschen an die Türen und Tore der Häuser genagelt worden.
Mit einer fremden Schrift hatte man jeder dieser Personen etwas in die Brust eingebrannt.
Degenhardt wandte sich zuerst an Dr. Jackson.
„Können sie das übersetzen?“
Daniel, immer noch ganz aufgewühlt, besah sich der Schrift.
„Das ist altbabylonisch. Ich brauche einen Moment.“
Oberleutnant Tora wandte sich an Teal´C.
„Sag mal. Waren das hier etwa die Goa´Uld?“
Doch der Jaffa verneinte das.
„Das halte ich für Unwahrscheinlich. Die Goa´Uld hätten Jaffa als Wachen aufgestellt und zudem nicht alle getötet.
Zumindest die Hälfe von ihnen wäre zu Sklaven geworden.
Auch hätten die Goa´Uld diese Toten nicht in den Straßen herumliegen lassen.“
Währenddessen meldete sich Feldwebel Tora.
„Herr Oberst. Der hier lebt noch. Aber nur noch schwach.“
Sofort rannten alle bis auf Daniel zu dem Mann, welcher etwa 30 Jahre alt war.
Die Sanitäterin untersuchte ihn genauer.
„Er hat starke Verletzungen, aber kann es schaffen, wenn er bald operiert wird.“
Degenhardt besah sich der Situation.
„Teal´C, Tora und Rust. Sie drei bringen ihn sofort ins STK. Daniel und ich werden folgen.“
Oberleutnant Rust nahm die Beine des Mannes, Tora seine Arme.
Während Teal´C die beiden mit seiner Waffe sicherte, liefen sie die ungefähr 1,5 Kilometer zurück zum Sternentor.


Zwei Stunden später – Besprechungsraum des Sternentorkommandos:

General Reineke wartete schon mit den drei anderen Mitgliedern des Teams auf Degenhardts und Jacksons Bericht.
Der Amerikaner trat dann auch an das Rednerpult.
„Ich habe die Schriften, welche man diesen Menschen in die Brust brannte, genau untersucht.
Frei übersetzt bedeuten sie in etwa:
Dies sind minderwertige Kreaturen.
Zudem war jedem von ihnen noch ein bestimmtes Symbol unter die Worte eingebrannt worden.
Nämlich eine Kreis, mit zwei abstehenden Linien.“
Bei Tora und Rust bracht merkwürdiges Gemurmel aus, dass aber nach einem bösen Blick des Obersts verstummte.
„Heben sie das bis nach dem Vortrag auf.“
Der General erhob sich.
„Danke Dr. Jackson. Ich habe von der Krankenstation den Bericht erhalten, dass unser Gast überleben wird.
Hat sonst noch jemand Anregungen zu dem Vorfall?“
Oberleutnant Rust erhob sich.
„Ja. Herr General. Nach allem, was wir bis jetzt erfahren haben, glaube ich einen Rassistischen Hintergrund für die Tat zu vermuten.“
Daniel sah sie erstaunt an.
„Wie kommen sie denn darauf?“
Sie blickte ihn durchdringend an.
„Nun, dass alles erinnert stark den 2. Weltkrieg, vor allem die Verachtung der Jüdischen Bevölkerung.
Und diese Brandnarben zeugen für mich stark nach einem Synonym für den Judenstern.“
Degenhardt ließ sich in den Sessel fallen.
„Verdammt noch mal. Das hat jetzt gerade noch gefehlt.“
In dem Moment kam Dr. Amelia Roth in den Raum.
„Unser Patient kann jetzt verhört werden. Er hat zudem selbst einige Fragen.“
General Reineke besah sich aller.
„Dann treffen wir uns in einer viertel Stunde auf der Krankenstation. Wegtreten.“
Mit sorgenvollen Blicken verließen alle den Raum.


Auf der Krankenstation angekommen, sahen sie einen Mann, dem die Angst regelrecht ins Gesicht geschrieben stand.
Daniel ging auf ihn zu.
„Habe keine Angst. Ich bin Daniel Jackson. Ich bin Archäologe, dass bedeutet alte Kulturen zu erforschen…“
Der Mann fiel ihm ins Wort.
„Ich weiß, was Archäologie ist. Ich bin schließlich kein Sytone. Und mein Name ist Jorel.“
Degenhardt ging zwei Schritte auf Jorel zu, welcher sich immer noch schwer atmend im Bett befand.
„Was ist ein Sytone? Und am besten erzählst du uns erstmal, was bei euch überhaupt passiert ist.“
Jorel begann schweren Herzens zu reden.
„Unser Volk ist in zwei Kasten unterteilt. Zum einen die Galaner, meine Leute. Wir sind Wissenschaftler und Gelehrte.
Unser Besterben liegt darin, uns weiter zu entwickeln.
Wir sind offen für neue Ideen und Denkweisen, haben dafür kaum religiöse Ansichten. Wir sind sehr friedvoll.
Und dann noch die Sytonen, absolut religiöse Fanatiker. Sie verabscheuen jede Form von Endwicklung.
Außerdem denken sie, ein höheres Volk zu sein, von allen Wesen die größte Reinheit zu besitzen.
Sie verehren über alles eine Gottheit namens Marduk.
Jahrhunderte lang gab es ein Gleichgewicht der Mächte. Doch vor etwa zehn Jahren kam bei den Sytonen ein neuer Politischer Führer an die Macht.
Kurz darauf begann sie, die kleineren Völker unseres Planeten einzunehmen.
Wer ihnen nicht bedingungslos folgte, wurde getötet.
Einzig mein Volk konnte lange genug standhalten.
Jedoch haben sie vor einem Monat unsere wichtigste Verteidigungslinie durchbrochen, vor zwei Tagen unser Dorf überfallen.
Unsere Armee musste sich zurückziehen.
Die Sytonen sind absolut gnadenlos. Sie töten alle, die nicht an ihre Ideale glauben wollen. Und Wissenschaftler und Gelehrte werden von ihnen grausam gekennzeichnet.
Sie haben zwar nur primitivste Waffen, sind aber in einer gnadenlosen Überzahl.
Allerdings sind sie auch erbärmliche Feiglinge.
Wenn sie bemerken, dass sie verlieren, verhalten sie sich oft sehr ruhig oder fliehen.“
Die Erdensoldaten standen ratlos im Raum. Irgendwie hatte dies starke Ähnlichkeiten mit der Irdischen Geschichte.
Jorel hob noch mal seinen Kopf.
„Einige aus unserem Dorf haben sie auch entführt. Darunter meine Frau und meine drei Kinder.
Ich habe eine Fotographie von ihnen in meiner Kleidung.
Ihr müsst wissen, dass sie Gefangene entweder als Zwangsarbeiter schuften lassen, oder in barbarischen Schaukämpfen töten.
Wenn ihr sie befreit, verrate ich euch, wo eine nicht unbedeutende Menge an Naquadah verborgen liegt.
Doktor Roth verriet mir, dass es für euch ebenso wertvoll ist, wie bei meinen Leuten.
Und bedenkt, wenn irgendjemand von den Sytonen durch Zufall das Sternentor entschlüsseln kann, würden sie auch andere Planeten angreifen.
Sie sind eben so verbohrt, auch wenn sie unterlegen seien sollten.“
General Reineke sah erst seine Leute an, dann Jorel.
„Das werden wir erst diskutieren müssen.“
Der Außerirdische blickte sie an.
„Lasst euch bitte nicht zuviel Zeit.“
Anschließend verließ ST 1 die Krankenstation.

Wieder im Besprechungsraum verlor Oberst Degenhardt nicht viel Zeit, sein Anliegen vorzutragen.
„Bei allem Respekt, wir sollten die Familie von dem Mann retten. Nicht nur, dass wir Naquadah bekommen würden, es wäre es auch einfach das richtige.“
Reineke aber gefiel dieser Plan gar nicht.
„Als dieses Kommando aufgestellt wurde, hat man klare Richtlinien erstellt, sich nicht in die inneren Angelegenheiten fremder Völker einzumischen.“
Oberleutnant Rust musste dem widersprechen.
„Bei allem Respekt, Herr General. Aber sollten nicht gerade wir Deutschen uns in dieser speziellen Situation anders verhalten?“
Reineke gefiel dies gar nicht.
„Ich stimme ihnen zu, aber die Richtlinien sind eindeutig.“
Degenhardt hob den Finger.
„Wie wäre es dann mit einer Naquadahbeschafungsmission? Und was uns auf dem Planeten über den Weg läuft…“
Reineke sah ihm etwas beleidigt in die Augen.
„Sie nehmen ST 6 und 10 mit. Zudem bekommen sie die ersten beiden für das Sternentor gebauten Jeeps.
Und keine Extratouren, wenn ich bitten darf.“
Degenhardt blickte ganz unschuldig daher.
„Aber Herr General. Wir doch nicht.“
Reineke aber ging nur in sein Büro.


Nachdem ihnen Jorel verraten hatte, von dass Naqaudah war, machte sich ST 10 sofort auf den Weg, um es zu sichern.
Die ungefähr 120 Barren dieses kostbaren Minerals befanden sich in einem unterirdischen Lager der niedergebrannten Stadt.
Jeder dieser Barren wog 1,5 Pfund.
Dieses Gewicht allein würde den Transport natürlich verlangsamen.

ST 1 und 6 hingegen fuhren mit ihren Jeeps, die über einen neuartigen Hybridantrieb verfügten, zur beschriebenen Stadt.
Die Fahrzeuge sahen aus wie ein gewöhnlicher Wolfjeep der Bundeswehr, waren allerdings rundum mit schweren Panzerungen versehen.
Auch waren die Wagen länger, so dass je acht Personen Platz hatten.
Zudem konnte man beschädigte Reifen während der Fahrt wieder aufpumpen und aus einer Dachluke nach draußen sehen.
Auf die Dachluke aufgebaut war ein MG 3, welches um 360°C schwenkbar war.
An den Seiten befanden sich kleine Granatwerfer, die für diese Mission mit Rauch und Schafgas ausgestattet waren.
Der Hybridantrieb war auf Elektrizität und Biodiesel ausgelegt, kam gerade aus der Erprobungsphase.

Nachdem die beiden Teams bis etwa einen halben Kilometer vor die Stadt gefahren waren, flogen ihnen auch schon Pfeile entgegen.
Wie von Jorel berichtet, hatten die Sytonen nur Armbürste, sowie Äxte und Schwerter zu ihrer Verfügung.
Und nun nährte sich ihnen ein Spähtrupp von acht Männern.
Beide Jeeps hielten an.
Der Oberst gab schnelle Anweisungen.
„Neutralisiert die Knaben. Bevor sie uns noch verraten.“
Degenhardt und Rust nahmen sich je ein Betäubungsgewehr.
„Das Zeug hier drin reicht aus, um einen Elefanten auszuschalten. Die werden erst mal einige Stunden schlafen.“
Dank der Zielfernrohre waren die Späher nach wenigen Pfeilen schon zusammengesackt.
Rust griff zu ihrem Funkgerät.
„ST 6, Fesselt die Knaben. Dann schließt zu uns auf. Wir fahren jetzt direkt in die Stadt.“
Während das andere Team die bewusstlosen an Bäume kettete, fuhr ST 1 langsam weiter, um mögliche andere Spähtruppe zu erkennen.
Doch es sollten keine mehr zu sehen sein.

Vor der Stadt brach ein Chaos aus, als die beiden Jeeps direkt auf das Stadttor zufuhren. Unmengen an Pfeilen flogen auf sie zu.
Prallten aber nur an den Wolf Geländewagen ab.
Danach schlugen die Besatzer wie wild mit ihren Schwertern und Äxten auf die Wagen ein, aber konnten nicht mal Kratzer in den Lack bekommen.
Degenhardt fuhr direkt auf den zentralen Platz zu.
„Hier müssen die Gefangenen doch irgendwo sein.“
Auf diesem zentralen Platz sah es wirklich erschreckend aus.
Laut Jorel war dies früher mal ein beliebter und stark besuchter Marktplatz gewesen.
Heute aber erblickte man nur noch hingerichtete und Gefangengenommene Menschen, die in Käfigen hausten.
Es hatte fast den Anschein eines Römischen Sklavenmarkes, anstatt einer Zivilisierten Gesellschaft.
Immer wieder flogen Steine und Pfeile auf beide Wagen zu.
Bis es Degenhardt zu bunt wurde.
„Hey, Teal´C. Nimm mal deine Stabwaffe und beeindrucke die Leutchen hier ein wenig.“
Der Jaffa konnte die Menschen verscheuchen, indem er mit seiner Stabwaffe, aus der Luke in die Luft schoss.
Degenhardt und seine Leute, alle mit Kugelsicheren Westen, Visieren vor ihren Helmen und Schilden aus Plastik versehen, begaben sich in die Menge.
Dabei hielt er ein Bild in die Luft.
„Wir wollen nur diese Menschen haben. Dann ziehen wir friedlich von dannen.“
Doch keiner der Menschen rührte sich.
Die Stimmung war bis zum Siedepunkt erhitzt.


Major Kamelenko, Kommandeur von ST 10 hatte inzwischen mit Hilfe einer Deutschen Pioniereinheit das Naquada verladen und zur Erde bringen können.
Es dauerte über zwei Stunden, die insgesamt 112 Barren zu transportieren.
Doch schließlich hatten sie es vollbracht.
In diesem Moment traf ein Funkspruch auf einer ungewöhnlichen Frequenz ein.
Kamalenko wandte sich an seinen XO, Oberleutnant Boriskow.
„Können sie verstehen, was wir da empfangen?“
Der rangniedere Offizier justierte ein wenig sein Funkgerät.
„Noch nicht. Ist allerdings nicht unsere Wellenlänge. Könnte von diesen Galanern sein.“
Kamalenko sah über seine Schultern.
„Versuchen sie unter allen Umständen eine Verbindung herzustellen.“
Obwohl der Oberleutnant etwas stutzte, machte er sich sofort an die Arbeit.


Immer noch standen sich die Erdlinge und die Sytonen in feindlicher Haltung gegenüber.
Bis endlich ein ranghoher Offizier der feindlichen Truppen auf sie zukam.
„Ehrerbietung dem Gott Marduk. Wer seit ihr, Galaner?“
Daniel kam nach vorne.
„Wer wir sind, ist völlig unbedeutend. Wir sind nur an den Personen auf diesen Bildern interessiert.
Wenn ihr sie uns übergebt, werden wir friedlich abziehen, ohne euch Schaden zuzufügen.“
Der Sytone sah ihn verächtlich an.
„Warum sollte ich dem zustimmen? Wir sind in größerer Überzahl, dass solltet ihr in den bisherigen Schlachten schon erfahren haben.“
Degenhardt schnitt ihn ab.
„Glaub mir, gegen uns hast du noch nicht gekämpft. Denn diese Waffen sind allem weit überlegen, was dir bekannt sein dürfte.
Teal´C, gleich dreimal.“
Erneut hob der Jaffa seine Stabwaffe, doch diesmal war sie auf den Brunnen gerichtet.
Nach den drei Schüssen war heftiger Schaden zu sehen.
Durchaus ängstlich wichen die Passanten und Soldaten zurück. So etwas hatten sie noch nie gesehen.

Degenhardt machte noch einmal seine Position klar.
„Wir wollen nur diese Frau und ihre Kinder. Danach werden wir euch in Ruhe lassen und umgehend abziehen.“
Plötzlich flog ein Pfeil aus einer Armbrust auf einen Soldaten aus ST 6. Er prallte aber einfach an dem Plastikschild ab.
Dies sorgte für noch mehr entsetzen unter den Menschen.
Daniel versuchte, einzugreifen.
„Ganz ruhig bleiben. Wie ihr seht, sind eure Waffen nicht wirkungsvoll. Ich schlage vor, wir beruhigen uns, bevor hier alles außer Kontrolle gerät.“
Immer ehrfürchtiger wichen die Sytonen Schritt um Schritt zurück.
Unter den Galanischen Zivilisten, die wie in Knechtschaft leben mussten, machte sich wieder Hoffnung breit.
Nach kurzem Zögern gab dann deren Kommandant nach, er rief einen Untergebenen zu sich.
„Hole die Galaner auf dieser Abbildung zu mir. Und beeil dich gefälligst.“
In der Zwischenzeit hatten sich weitere Sytonen versammelt, die allesamt bewaffnet waren.
Dem Oberst gefiel das gar nicht.
„Ich hoffe, das dauert nicht zu lange. Denn die Bande will sicher noch tanzen.“
Es dauerte ein paar Minuten, bis Jorels Familie zu den Erdensoldaten gebracht wurde.
Sie waren total verängstigt, dabei auch noch in einem sehr üblen Zustand.
Ihre Haare waren ganz zerzaust, die Kleidung an vielen Stellen gerissen.
Außerdem am ganzen Körper verschmutzt und verwahrlost.
Degenhardt atmete kurz auf.
„Gut. Rust, bringen sie die Leute in unsere Fahrzeuge. Wir verschwinden dann.“
Nachdem sie alle wieder in den Jeeps waren, erhielt Degenhardt einen Funkspruch.
„Ja, verstehe… Gut, mache ich sofort…“
Danach aktivierte er sein Funkgerät, rief den Jeep von ST 6.
„Unsere Jungs am Tor haben gerade einen Funkspruch der Galaner aufgefangen. Ihre Truppen bereiten einen großen Angriff auf diese Stadt vor.
Kamalenko hat mit denen über Funk gesprochen und erklärt, wer wir sind.
Die Galaner sind bereit, mit uns eine Handelsbeziehung über Naquada einzugehen, wenn wir ihnen hier helfen.
Wenn wir aus der Stadt fahren, Rauchgranaten und Betäubungsgas freisetzen.“
Alle blickten sich kritisch an, dass würde sicher eine haarige Angelegenheit werden.


Währenddessen bezogen unweit der Stadt zwei Galanische Infantriedivisionen ihre Stellungen.
Zu ihrer Ausrüstung zählten Schützenpanzer, Kurzstreckenartelleriegeschütze, sowie leichte motorisierte Einheiten.
Zusätzlich hatten sie einige Kampfflieger, welche stark einer britischen Spitfire entsprachen.
Alles in allem bestand ihr technologischer Standart dem der Vereinigten Staaten des Jahres 1947/1948 während der Berliner Luftbrücke.
Die Galaner standen mit dem Sternentorkommando in Verbindung, erhielten von General Reineke einige Statusberichte.
„Ich stehe mit ST 1 in Verbindung. Sie werden die gesamte Bevölkerung der Stadt betäuben, damit können sie die Stadt kampflos einnehmen.“
Der Galanische Kommandeur war darüber sehr erfreut.
„Wenn dies funktionieren sollte, werden sie bald Naquada Vorkommen haben, von denen sie bisher nur träumen konnten.
Außerdem bieten wir unsere Freundschaft und Allianz im Kampf gegen die Goa´Uld an.“
General Reineke war darüber sehr erfreut.
„Und wir werden ihre Technologie langsam erhöhen. Als erstes erhalten sie G 3 Gewehre für eine komplette Division.
Ingesamt 12.000 Stück. Zudem 500.000 Schuss Munition. Wir bieten auch noch 1.000 MG 3 Modelle mit Munition an.
Dies wird über einen Zeitraum von 4 Monaten geliefert.“
Dies kam dem Galanischen Kommandeur immer näher.
„Einverstanden. Ich bin darüber sehr erfreut. Nach der erfolgreichen Einnahe der Stadt werden sich unsere Unterhändler treffen.
Viel Glück uns allen.“
General Reineke unterbrach die Funkverbindung.
Oberleutnant Müller, der neben dem General stand, war allerdings kritisch.
„Bei allem Respekt, aber ist das moralisch vertretbar?
Wir hatten die Richtlinien aufgestellt, uns nicht in die Interna von anderen Planeten einzumischen und jetzt liefern wir schon Waffen?“
Reineke sah das allerdings anders.
„Ich bin anderer Meinung, wie unser Kanzler. Was wir liefern, übertrifft ihren Stand der Technik nicht.
Zudem ist ihr Feind absolut Menschenverachtend gegen Zivilisten vorgegangen.
Und natürlich brauchen wir das Naquadah.
Und wir können die ganzen alten Waffen aus unserer Armee endlich entstauben und loswerden.
Außerdem werden wir Beobachter entsenden, die darauf achten, dass keine Kriegsverbrechen begangen werden.
In dem Fall würden die Beziehungen sofort enden.“
Müller blickte zweifelnd daher. Ob dies der richtige Weg war?


Degenhardts Kommando heizte mit ihren Jeeps durch die Gassen der Stadt. Der Oberst gab über Funk Kommandos durch.
„Stadt einnebeln. Und Masken auf. Die Wölfe sind nicht gerade absolut luftdicht abgeschlossen.“
Aus beiden Wölfen flogen die entsprechenden Granaten.
Im Nu gingen alle Menschen hustend zu Boden. Nach wenigen Minuten waren alle im Schlummerzustand.
Es war schon ein seltsamer Anblick, wie die Erdensoldaten in ihren Fahrzeugen mit Atemschutzmasken aus den Stadttoren schossen.
Über den Dächern der Stadt sammelte sich der Dunst, so dass die Galanischen Truppen das Zeichen für die Kampflose Einnahme hatten.


3 Tage später:

Oberst Degenhardt und sein Team hatten Jorels Familie schon längst durch das Gate geschickt.
Das Widersehen fand unter zahllosen Tränen statt.
Danach wurden noch Verhandlungen mit dem Galanischen Oberkommando durchgeführt.
In Folge dessen hatte man ein umfangreiches Handelsabkommen geschlossen, welches von Bundeskanzler Schröder und Präsident Jelsin mehr als nur begrüßt wurde.
Dabei war Dr. Jackson diplomatisch über sich hinausgewachsen.
Mit einer Abordnung des Deutschen Bundestages und des Russischen Parlaments konnten mehrere Abkommen geschlossen werden.
Nun stand die Heimreise an.
Teal´C, Rust und Tora waren schon durch das Tor geschritten.
Der Oberst und Daniel gingen als letztes durch.
„Hören sie Oberst. Auch wenn es teilweise haarig war, hat es sich am Ende doch für beide Welten mehr als gelohnt.“
Degenhardt lächelte ich an.
„Stimmt. Doch nun ab nach Hause.“

Sie waren kaum durch das Tor getreten, da kam ihnen auch schon das totale Chaos entgegen.
Im Torraum liefen drei Runges herum, die von Wachsoldaten mit Käschern verfolgt worden.
Degenhardt lief zu Doc Roth.
„Was ist denn hier los?“
Sie antwortete total gereizt.
„Das war Runge mit seinem verdammten Team. Sie haben eine kristalline Lebensform zur Erde gebracht.
Diese hat Radioaktive Klone der Teammitglieder erstellt, danach des Stützpunktpersonals. Verdammter Runge, es ist zum Mäusemelken.“
Feldwebel Tora sprach den Oberst an.
„Tja, hasch mich, ich bin der Frühling…“
Kapitel 5 by Atlan
1.05 Spinoza
von Atlan



ST 1 durchschritt den Ereignishorizont und fand sich schon in der nächsten Sekunde auf einer Lichtung wieder.
“Und wieder ein wunderschöner Nadelwald.” ,sagte Oberst Degenhardt zwischen zwei Zigarrenzügen.
“In der Tat, Bastian.”, meinte Teal’C und ging zusammen mit Oberst Degenhardt voran.

Sie begaben sich Richtung Osten, während Daniel zu Teal’C und Degenhardt aufschloss, machten Feldwebel Tora und Oberleutnant Rust den Abschluss.
“Und, hat Runge dich endlich gefragt?” ,fragte Tora neugierig.
Franziska schüttelte den Kopf. “Nein. Er hat mich nur gefragt, ob ich mal wieder ein Kampftrinken machen will.”
Tora seufzte. “Und bis er von seiner Mission zurück ist, wird sicher noch ne ganze Zeit vergehen.”
“Ja..... Diese komischen unsichtbaren Libellen fangen.” ,sagte Franziska deprimiert. “Aber mal was anderes. Gehen wir nächste Woche ins Kino?”
Jules Tora war erfreut über den Themawechsel. “Klar. Matrix 3 kommt ins Kino, den könnten wir uns ansehen.”
“Pah!” ,rief Degenhardt von über die Schulter, er hatte mitgehört. “Der neue Star Wars kommt auch in die Kinos. So was müsst ihr euch ansehen, nicht so einen Schwachsinn!”
Fransiska winkte ab. “Star Wars, war klar, dass das kommt.”
Der Oberst blieb stehen, drehte sich um. “Was soll den das heißen, Oberleutnant?”
“Nichts. Nur das ich Star Wars nicht mag.”
Degenhardt sah entgültig aus, als hätte man gerade seine Religion beschmutzt. “Wie kann man Star Wars nicht mögen?”

Währenddessen ging Teal’C zu Daniel und fragte: “Daniel Jackson, worüber streiten die sich?”
Erst sah Daniel überrascht aus, begriff dann aber, was Teal’C meinte. “Die reden über fiktive Ereignisse. Filme, die man sich im Kino und im Fernsehen ansehen kann.”
Teal’C zog seine rechte Augebraue hoch. “Ist das dieser Kasten, vor dem eure Mitmenschen tagtäglich sitzen und ihr Leben vergeuden?”
“Wenn du es so siehst..... Ja.” Daniel nickte.
“Allerdings gibt es auch ziemlich gute Filme.” ,meinte Degenhardt, der wieder zu ihnen aufgeschlossen hatte.
“Meine Favoriten sind ja: Star Wars 1-3, Die Star Trek Filme, Godzilla, Braveheart, der Soldat James Ryan, Top Gun, Der Schmale Grat, Armageddon.....”
Erneut hob Teal’C eine Augenbraue. “Faszinierend.”
Daniel blickte zu Degenhardt.
"Fast wie Mister Spock."

Nun waren sie schon eine knappe Stunde unterwegs. Teal’C ließ sich immer noch erklären, warum Filme ein so großer Bestandteil der irdischen Zivilisation waren.
Die Bäume wurden immer vereinzelter und schließlich kam ST 1 an einen großen Sumpf, mehrere Quadratkilometer groß.
“Ein großer Krieger hier leben könnte, Meister Degenhardt.” ,sagte Franziska sehr amüsiert.
Degenhardt zuckte mit den Schultern, er hatte beschlossen, solche Kommentare zu ignorieren.
Teal’C allerdings nicht. Er aktivierte seine Stabwaffe und sah sich misstrauisch um. Daniel schmunzelte.
“Krieger? Großen machen Krieger niemanden.“
Tora klopfte Teal’C beruhigend auf die Schulter. “Ganz ruhig Teal’C, die reden nur über einen Film.”
Das beruhigte Teal’C ein wenig, er deaktivierte die Waffe wieder.
“Dann können sie ja gerne schon mal losgehen und Yoda suchen.” Deganhardt zeigte auf den Sumpf. “Los, Schlammkriechen.”
Mit diesen Worten setzte er seinen Fuß in den Sumpf, er sang bis zum Knöchel ein.
“Muss das sein?” ,Feldwebel Tora blickte angeekelt auf den Sumpf.
“Sehen sie Daniel, typisch Frau! Auch im Einsatz dürfen die Schuhe nicht schmutzig werden.” ,meinte der Oberst belustigt. Daniel schmunzelte. “Wenn sie meinen.”
Danach sah der Oberst amüsiert mit an, wie Julia Tora ausrutschte und mit dem Gesicht voran im Schlamm landte.
"Feldwebel, sie ja ein richtiges Kind der Natur."
Sie jedoch blickte nur äußerst dumm daher, während der Schlamm langsam von ihr abtropfte.

Langsam bewegten sie sich durch den Sumpf. Einige Bäume hingen im Weg und sie mussten herüberklettern.
“Ich hasse Sümpfe!” ,stieß Feldwebel Julia Tora beim dritten Baum aus und fiel erneut mit dem Gesicht in den Sumpf.
Degenhardt konnte sich das Lachen kaum noch verkneifen.
"Das erinnert immer mehr an Bootbabes."
Oberleutnant Rust sah ihn schockiert an
"Sowas sehen sie sich an?"
Er grinste aber nur.
"Klar."
Teal’C half Tora auf und fragte: “Ist alles in Ordnung?”
Sie unterdrückte einen bissigen Kommentar, wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht und marschierte weiter.
Degenhardt murmelte noch etwas von: “Peeling” und “Wellness” ging dann aber auch weiter.

Nicht mal fünf Minuten waren vergangen, da sagte Teal’C: “Da ist jemand in den Bäumen!”
Daniel sah daraufhin nach oben, gerade noch rechtzeitig um einen kleinen Schatten zu bemerken. “Yoda?!”
“Das nicht können sein, junger Skywalker.” ,meinte Degenhardt, zog aber sein G36 und richtete es nach oben. Trotz seiner Blödeleinen war er misstrauisch geworden.
Gerade hatte er ein Wesen im Visier gehabt, da sprang ihm dieses Geschöpf auch schon ins Gesicht.
“Runter damit!” ,rief Degenhardt und versuchte das kleine, pelzige Tierchen vom Kopf zu kriegen.
Es war ungefähr 30 Zentimeter groß und sah so ähnlich aus, wie ein Lemur, hatte allerdings eine komplett weiße Fellfarbe.
Als Daniel versuchte ihn von Degenhardts Kopf zu kriegen, sprang es auf einen nahen Ast, fauchte und seine Fellfarbe wechselte von weiß in einen rot Ton.
Feldwebel Tora schulterte ihr Gewehr, ging vorsichtig auf den Affen zu und sagte ganz leise in einem beruhigenden Ton:
„Pschhhh, keine Angst. Du bist ja ein niedliches kleines Tierchen.“

Das schien den Affen wirklich zu beruhigen, denn seine Fellfarbe wechselte wieder ins Weiße.
Da zog Daniel einen Schokoriegel aus der Tasche, gab ihn Tora.
Allerdings kam wieder ein Spruch von Degenhardt. „Daniel, erinnern sie sich an Abydos!“
Da nahm Tora den Riegel an, wickelte das Papier ab und legte ihn auf die flache Hand.
Der Affe schnüffelte ein wenig daran, griff ihn sich und verzerrte ihn mit einem Happs.
Dann sprang er auf Daniels Kopf, zerzauste seine Haare, sprang auf Toras Schulter und schleckte ihr übers Gesicht.
Sie hatte darüber gemischte Gefühle.
"Erst der Schlamm und jetzt das Vieh. Wenigstens ist der Dreck jetzt etwas weg."
Teal‘C, der sich wie so oft still verhalten hatte, meinte: „Es scheint Vertrauen zu dir zu haben.“
“Ja, ich mag ihn auch.”

Sie blieben noch einen Tag auf dem Planeten, als Daniel endlich aufgab nach Städten oder Ruinen zu suchen, kehrten sie zum Sternentor zurück.
Während Daniel das Tor anwählte, musste sich Julia von ihrem neuen Freund verabschieden, den sie Spinoza getauft hatte.
Sie setzte ihn einige Meter vom Tor entfernt auf den Boden, gab ihm noch ihre Schokoriegel. Er wollte wieder auf ihre Schulter, doch Tora hielt ihn ab und sagte traurig: “Tut mir Leid, wir können dich nicht mitnehmen.”

Sie drehte sich um und ging Richtung Tor. Da konzentrierte sich Spinoza, öffnete per Telekinese Toras Rucksack mit den Medikamenten und sprang hinein. Tora bemerkte nichts und schritt als letzte durch das Tor.
Im Torraum wurden sie auch schon von Oberstleutnant Runge begrüßt. “Brüderchens!”
Als Franziska und Julia ihn komisch ansehen, fügte er noch schnell hinzu: “Schwesterchens!”
Teal’C hob die Augenbraue. “Warum begrüßt du uns, Runge? Ist der General nicht da?”
“Er ist in Moskau. Dort arbeitet er mit Kanzler Schröder und Präsident Jelzin an der Ausbildung neuer Teams.”
“Na, von mir aus.” ,sagte Julia und gähnte. “Ich geh jetzt unter die Dusche und dann ins Bett.”
Sergej Runge rief ihr nach:
"Was denn? Nicht mit mir?"
Beide Frauen schüttelten aber nur den Kopf.

Degenhardt nickte, klopfte Teal’C auf die Schulter. “Und wir gucken uns jetzt Star Wars an.”
Teal’C verbeugte sich lächelnd und folgte Degenhardt aus dem Torraum. Da stupste Runge Franziska an und meinte: “Kampftrinken?”
“Wenn sie mich einladen wollen, von mir aus.” ,sagte Franziska lachend und ging voraus.
Runge zwinkerte noch mal Daniel zu und meinte: “Das ist mein Mädchen.” Lachend verschwand auch er.
Daniel stand da, wie bestellt und nicht abgeholt, zuckte mit den Schultern und machte sich auf in sein Büro.

Jules ließ sich das Wasser über das Gesicht laufen. Seit sie in den Schlamm gefallen war, freute sie sich auf diese Dusche.
In der Umkleidekabine wackelte ihr Rucksack, Spinoza lugte heraus und sprang auf eine Bank.
Er war neugierig. Er rannte Richtung Duschen.
Er kam gerade an, als Jules das Wasser ausstellte, ihre Hand aus der Kabine herausstreckte und nach dem Handtuch suchte, dass sich allerdings weiter weg befand, als sie wohl dachte.
“Ich helfe ihr.” ,beschloss Spinoza in Gedanken. Er hob telekinetisch das Handtuch auf und dirigierte es Jules in die Hand. Als dann Jules aus der Kabine herauskam, verschwand er schnell wieder. Er hatte Lust zu spielen.

Die erste Möglichkeit fand sich schnell und zwar auf einem Gang vor der Kantine.
Eine Putzkraft hatte den Gang geputzt, nahm nun den Eimer und kippte das Schmutzwasser in Richtung eines Abflusses.
Spinoza konzentrierte sich und ließ das Wasser stillstehen, aber nur für einen Augenblick.
Dann änderte er die Flugrichtung und spritzte das Wasser der Putzkraft ins Gesicht.
Diese war davon so erschrocken, dass sie schreiend wegrannte. Spinoza amüsierte sich köstlich.
Er war noch sehr jung, deshalb waren solche Blödeleinen auch seine Lieblingsbeschäftigung.
Danach rannte der kleine Lemur durch die Gänge und ries den Soldaten die Barretts vom Kopf.

In der Zwischenzeit war die Putzkraft Oberleutnant Müller begegnet und hatte ihm erzählt, was passiert sei.
Dieser fasste sich aber nur an den Kopf und meinte: “Keine Sorge, ich ruf die Ghostbusters.”
Er verschwand und hinterließ nur eine völlig verstörte Reinigungskraft.

In der Zwischenzeit hatte Spinoza sich ein neues Ziel für seine Späße ausgesucht. Degenhardt und Teal’C saßen im Quartier des Oberst und sahen sich gerade die Stelle des ersten Star Wars Films an, indem Obi Wan dem Stormtrooper einsuggerierte, dass er sie durchlassen konnte.
Teal’C setze sein Glas mit Traubensaft ab und sagte: “Dieser Obi Wan muss ein großartiger Krieger sein, wenn er anderen seinen Willen aufzwingen kann.”
Degenhardt tastete seine Hemdtasche nach einer Zigarre ab. “Ich hab dir doch schon gesagt, dass das nur ein Film ist, ein sehr guter, aber trotzdem nur Fiktion.”
“Ich verstehe.” Teal’C nickte den Kopf. Degenhardt hatte endlich seine geliebte Montecristo Zigarre gefunden und griff nach dem Feuerzeug, das auf dem Tisch vor ihm lag. Da griff Spinoza mit seinen Geisteskräften nach dem Feuerzeug,
Hielt die Flamme unter Degenhardts Zigarre. Bevor sich dieser aber wundern oder auch nur einen Zug machen konnte, entriss Spinoza sie ihm und steckte sie Teal’C in den Mund.
Degenhardt sah sich um und entdeckte Spinoza an der Türschwelle. “Der Affe!”
Er sprang auf, doch Spinoza rannte schon weg.
Schnell ging der Oberst zu einem Wandtelefon. “Hier ist Oberst Degenhardt! Wir haben einen Eindringling.”
“Was ist das für ein Eindringling?” ,kam es von der Gegenseite.
“Es ist ein außerirdischer Lemur.” ,antwortete Degenhardt und konnte sich schon den verdutzten Gesichtsausdruck seines Gesprächspartners vorstellen.

Spinoza hingegen ärgerte eine Frau, sie war Zivilistin und kam von der Regierung, indem er ihren Rock vor mehreren Männern nach oben flattern ließ.
Unter hysterischem Geschreih und herzlichen Lachern rannte das Tierchen weiter.

Nur um mit seinen Telekinetischen Kräften einen 10 L Behälter mit Wasser umzustoßen.
Zwei Wissenschaftler bekamen die volle Ladung ab.

Degenhardt hängte auf, winkte Teal’C herbei und meinte: “Komm, wir gehen auf die Jagd!”
Als sie das Quartier verließen, hing Spinoza kopfüber an einer Lampe vor dem Raum, machte einen Laut, wechselte seine Fellfarbe und hangelte sich weiter.
Degenhardt und Teal’C folgte ihm, doch Spinoza war flink.
Das Tier sah nach hinten. Die beiden waren ein netter Zeitvertreib.

Nun drehte Teal’C komplett auf.
Er überholte Spinoza, der sich immer noch von Lampe zu Lampe hangelte, sprang an die Wand, stieß sich ab und fing Spinoza im Flug.
Degenhardt kam einige Augenblicke später angerannt. “Wow, nicht schlecht.”
Teal’C senkte den Kopf. “In der Tat.”
“Erinnere mich daran, dass ich dich mal zum FC Bayern mitnehme. Die würden dich glatt für Olli Kahn austauschen.”

Da kam auch schon Doktor Roth mit einem Transportkäfig für Hunde.
Kaum war Spinoza eingesperrt, meinte Roth: “Und dieses Äffchen hat hier so viele Probleme gemacht?”
Degenhardt rollte mit den Augen. “Jetzt können sie sich ja mit ihm rumschlagen!
Kaum transportiere die Ärztin den Lemur ab, da öffnete er auch schon die Klappe der Box, sprach einer kreischenden Amelia Roth auf den Kopf und machte danach die Biege.

Ein paar Minuten später flog Daniel eine volle Ladung Vanillepudding direkt ins Gesicht.
"Verdammt, der Lemur..."

Zwei Tage später fuhr an der Oberfläche ein alter VW Käfer vor.
Die Wache salutierte und sagte: “Willkommen zurück General!”
General Reineke grüßte zurück, fuhr seinen Wagen auf seinen Parkplatz und ging pfeifend zum Eingang.
Er hatte auch allen Grund dazu. Jelzin und Schröder hatten 8 neue Teams bewilligt.
Je vier beider Länder.
Als sich die Fahrstuhltüren auf Ebene 15 öffneten, sah der General in die übermüdeten Gesichter von ST 1, Doc Roth und Oberleutnant Müller.
“Ach du..... Was ist denn mit ihnen passiert?”
“Ein außerirdischer, telekinetisch begabter Lemur ist passiert.” ,meinte Degenhardt.
Nun verstand der General nur Bahnhof. “Ein.... Lemur?”
“Ein außerirdischer Lemur.” ,berichtigte ihn Teal’C.
Daniel blickte ihn aus übermüdeten Augen an.
"Welcher uns den letzten Nerv geraubt hat."

Der General wollte grade etwas fragen, da rief von hinten jemand:
“Haltet ihn! Haltet mein Sandwich!”
Sofort sahen sich alle um.
Da lief wirklich ein kleiner Lemur mit rotem Fell und einem Sandwich in den Händen den Gang entlang, verfolgt von Rodney McKay.
Der war schon ganz hysterisch.
"Hilfe, mein Sandwich. Ich werde verhungern."
Dr. Zelenka versuchte ihn zu beruhigen.
"Ganz ruhig, Rodney. Holen sie sich ein neues."
Reineke machte einen Schritt in den Gang, packte Spinoza am Nacken und befahl: “Loslassen!”
Sofort ließ Spinoza das Sandwich fallen.
Mckay atmete erleichert auf.
“Jetzt bin ich aber platt.” ,sagte Müller.
Reineke lächelte und fragte: “Wie heißt der?”
“Spinoza.” ,meinte Julia.
“Will den einer als Haustier?”
Alle schüttelten den Kopf. “Nein General, den könnte keiner aufhalten.”
Reineke zuckte mit den Schultern, ließ Spinoza los. “Dann nehm ich ihn.”
Der General ging Richtung seines Büros. “Bei Fuß, Spinoza!”
Die Augen der Anwesenden wurden immer größer. Spinoza behorchte dem General aufs Wort, trippelte hinter ihm her.
“Die Macht ist mit ihm.” ,sagte Teal’C.

“Brüderchens, was ist denn hier los?” ,fragte Runge, der gerade hinzugestoßen war. “Da schläft man sich nach einem Einsatz mal schön aus und schon bricht ein Chaos aus?”
Degenhardt sah Runge an. “Sie haben noch nicht gesagt, wie es gelaufen ist.”
“Na ja, da gab es dieses Volk, die nannten sich die Nox, friedlich und gut drauf.
Sie sind uns weit überlegen.
Dann war da noch Apophis und diese unsichtbaren Libellen, die gar keine sind.”
“Fazit?” ,fragte Müller.
“Apophis weg und kochend vor Wut auf uns, Libellen nutzlos, Nox angetrunken.
Wodka ist gutes Verhandlungsmittel.” ,sagte Runge belustigt.

In der Zwischenzeit saß Reineke in seinem Büro, mit Spinoza auf dem Schreibtisch, welcher Männchen machte.
“Ja, es wird Frühling.”
Kapitel 6 by Atlan
1.06 Sünden des Vaters
von Atlan und Colonel Maybourne



Daniel kam wie jeden Morgen in die Kantine.
Seitdem der General den Lemur gezähmt hatte, war wieder alles friedlich.
Auch war Doktor McKays Blutzuckerspiegel seit Tagen nicht mehr so gering gewesen, dass er genervt hätte.
Als Daniel mit seinem Tablett einen Tisch suchte, sah er Teal’C allein in einer Ecke sitzen während er ein gekochtes Ei köpfte.
„Darf ich?”, fragte er.
Der Jaffa sah ihn nur finster an, noch finsterer als sonst.
„Ja, Daniel Jackson.”
Daniel setzte sich, griff nach seinem Kaffee und meinte:
„Nimm mir das nicht übel, aber du siehst aus, als ob dir eine Laus über die Leber gelaufen ist.”
Teal’C seufzte, ein Geräusch das Daniel noch nie von ihm gehört hatte.
„Es ist etwas, worüber ich nicht gerne rede.”
Dr. Jackson sah etwas fragend aus.
„Teal’C, aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass man seine Probleme aussprechen und nicht in sich herein fressen sollte.”
Teal’C neigte den Kopf.
„Du bist sehr weise, Daniel. Ich sage dir, was mich in bedrückt. Ich dachte an meinen Sohn, daran was demnächst mit ihm passieren wird.”
Daniel war schockiert.
„Teal’C, du hast uns doch gesagt, du hättest niemanden zurückgelassen!”
„In der Tat. Ich wollte dadurch keine Schwächen zeigen, aber nun.....”
Daniel schlug sich die Hände ins Gesicht.
„Verdammt Teal’C, dass musst du dem General sagen.”

General Reineke saß in seinem Büro und warf dem außerirdischen Lemur Spinoza, den er bei sich aufgenommen hatte, einen kleinen Ball zu, als Teal’C eintrat.
„Morgen Teal’C.”
Da sah er Spinoza an. “Sitz!” Der Lemur gehorchte und der General fragte:
„Was kann ich für dich tun?”
Teal’C suchte kurz nach den passenden Worten, dann begann er:
„General, als ich zu euch kam, musste ich euch versichern, dass ich niemanden zurückgelassen habe, doch ich muss dies heute revidieren.”
Der General wurde rot, dann schriee er los.

Draußen vor dem Büro standen Daniel und Franziska Rust.
Die Ordonanz meinte:
„Wenn der General wütend ist, kühlt er sich nicht so schnell ab....”
„Schalten sie mal die Gegensprechanlage ein.”, meinte Franziska.
Die Ordonanz überlegte kurz, aktivierte dann aber die Anlage.
„....... SIE HABEN MIR VERSICHERT, DASS SIE NIEMANDEN ZURÜCKELASSEN HABEN!!”
„Ja, General.”, kam Teal’Cs Stimme aus dem Gerät.
„MEHR HABEN SIE MIR DAZU NICHT ZU SAGEN?!”
„Doch General. Ich bitte sie darum, nach Chulak zu gehen und meine Familie zu holen.”
Der General antwortete nun wieder normal:
„Das ist feindliches Gebiet, dort haben wir keine Verbündeten.”
Es war kurz still, dann antwortete Teal’C:
„Ich habe eine Vertrauensperson auf diesem Planeten.
Mein Lehrmeister Bra’Tak. Ihm verdanke ich es, dass ich an den Goa’Uld gezweifelt habe.
Er hat sehr viel Einfluss.
Mit seiner Hilfe könnten wir auch andere Jaffa überzeugen, an den Goa´Uld zu zweifeln.”
Man hörte den General auf und abschreiten.
„Worum geht es eigentlich, sie kommen doch nicht einfach, wenn nichts ist.”
„In der Tat, General.
Mein Sohn erwartet in den nächsten Tagen seine erste Primta, der Tag an dem er seinen ersten Symbionten bekommt.
Ich dachte erst, es ist unumgänglich, aber nachdem ich eure Medizin näher kennen gelernt habe, glaube ich, dass er überleben kann, ohne das er von einem Goa’Uld abhängig wird.”


Da sahen sich Daniel und Franziska an, dass alles hatte Teal’C ihnen verschwiegen.
Sie hörten weiterhin zu, als der General meinte:
„Na gut, Mission genehmigt, da Oberst Degenhardt und Feldwebel Tora nicht da sind, wird sie Doktor Roth begleiten, ich werde ebenfalls mitkommen.
ST 2, 4 und 9 sorgen für Rückendeckung.
Mit etwas Glück können wir auch noch Technologie oder einen lebenden Symbionten abgreifen.
Das wäre dann das Risiko wert.”
Franziska grinste, da setzte der General nach:
„Doktor Jackson, Oberleutnant Rust, da sie mitgehört haben, gehen sie sich schon mal umziehen!
Sie haben 30 Minuten, zack zack!”
Daniel und Franziska wurden blass, Daniel fragte: „Mein Gott, woher weiß der das?”
Die Ordonanz lachte los.
„Deshalb hab ich ja auch nur widerwillig eingeschaltet, der General merkt so was sofort.”


Die Tür zum Büro öffnete sich, Teal’C, der General mit Spinoza auf der Schulter, kamen heraus.
„Sie sind ja immer noch da, umziehen hab ich gesagt!”, meinte der General.
Daniel, Franziska und Teal’C verschwanden sofort und die Ordonanz meinte nur:
„Wie machen sie das eigentlich immer?”
„Intuition. Und jetzt rufen sie nach Doc Roth, sie soll sich für einen Hausbesuch fertig machen.”
Mit diesen Worten ging auch er zu den Umkleidekabinen.

Auf die Sekunde 30 Minuten später, traten im Torraum Daniel, Reineke und Teal’C an.
Runge und seine Teams warteten schon.
„Hey Leute. Russische Pünktlichkeit…“
Daniel besah sich der Montur des Generals.
„Mal was neues.“
Alexander Reineke blickte den Archäologen belustigt an.
„Das denken sie, Dr. Jackson.”
Da kamen auch schon Doc Roth und Oberleutnant Rust in den Torraum.
Es war auch für sie was neues, den General in kompletter Kampfmontur zu erleben, da man ihn bisher nur in Ausgehuniform kannte.
Vor allem war es mal etwas anderes, einen Soldaten mit zwei Sternen auf seinem Helm zu sehen.
„Gut, wir werden Nervengas durch das Wurmloch werfen. Dann rücken wir mal aus. ST 2, 4 und 9 folgen uns.”

Oberleutnant Müller stand im Kontrollraum und wählte die Chulak Koordinaten an.
Als sich das Wurmloch etabliert hatte, gingen Reineke und Teal’C zum Tor und warfen Giftgasgranaten hindurch.
„Gasmasken aufsetzten!”, befahl er, steckte Spinoza unter seine Einsatzweste, setzte die ABC Schutzmaskemaske auf.
Allerdings zögerte er, durch den Ereignishorizont zu gehen.
„Habt ihr Angst, oder ist alles in Ordnung, General?“, fragte Teal‘C, nachdem schon Franziska, Doc Roth und Daniel hindurch geschoben hatte.
„Ich bin Fallschirmjäger.”, meinte der General und durchschritt den Ereignishorizont.

Als er auf der anderen Seite materialisierte, musste er erst einmal Niesen, unter einer Gasmaske kein angenehmes Vergnügen.
Hinter ihm trat auch Teal’C aus dem Stargate, dass sich sofort hinter ihm schloss.
Sie gingen die Stufen vorm Tor herunter, langsam verflüchtigte sich das Gas und man konnte acht Jaffa sehen, welche das Tor bewacht hatten.
Nun waren sie allerdings nicht mehr am Leben.
„Dann rücken wir mal aus.”, meinte Reineke und ging mit Teal’C aus den Rauchschwaden, direkt zu Franziska, die auf einer Anhöhe kniete und die Gegend mit dem Feldstecher absuchte.
„Wir müssen zu meinem alten Haus, dort wird die Primta durchgeführt.”
„Dann auf zu ihrem Haus.”
Roth sah auf eines ihrer Messgeräte.
„Das Gas hat sich verflüchtigt.“
Dabei setzte sie ihre Maske ab.
Der General holte Spinoza hervor, nahm endlich die Gasmaske ab und folgte Teal’C.
ST 2 und 4 hingegen begaben sich zu einer Art von Tempel, wo laut Teal´Cs Aussagen Symbionten und Waffen gelagert worden.
ST 9 folgte als Rückendeckung für ST 1.

Der Weg zu Teal’Cs Haus dauerte knapp 30 Minuten.
Als sie endlich aus dem Wald herauskamen, schlug Doc Roth die Hände vor ihr Gesicht.
„Du meine Güte, was ist hier passiert?”
Das Steinhaus war niedergerissen, die hölzernen Teile niedergebrannt.
Teal’C lief los, er rannte in das Haus und rief:
„Ryac, Dreyauc!”
Dann sah er zur Seite, ein Stab war in den Boden gerammt, auf ihm Zeichen in Goa’Uld Schrift.
Er sank auf den Boden, Verzweiflung machte sich in ihm breit.
Daniel kam zu ihm.
„Teal’C, was steht da?”
Mit Tränen in den Augen antwortete der Jaffa.
„Es war das Haus eines Shol’va, das Haus eines Verräters.”

Reineke hatte mit den beiden Frauen vor dem Haus gewartet. Doc Roth war zivile Ärztin und litt unter ihrem schweren Marschgepäck.
„Mal Ruhe.”, befahl er und horchte. Langsam ging er um das Haus, da schnellte eine Stabwaffe von der Seite hervor.
Reineke machte einen geschickte Vorwärtsrolle, etwas das man ihm nie zugetraut hätte, schlug dem Angreifer die Beine weg, entriss ihm seine Stabwaffe, warf sie weit weg und zielte mit seinem G36 auf ihn.
Es war ein alter Mann, Reineke schätze ihn Ende 60 bis 70.
„Wer sind sie und vor allem, was wollen sie hier?“
Der Mann sah den General an.
„Das gleiche könnte ich dich fragen, Hassek.“
Teal´C, durch den Lärm angezogen, kam um die Hausecke.
„Master Bra´Tak. Es ist schön, euch wohlbehalten zu sehen.“
Dann wandte er sich an das Team.
„Darf ich euch meinen alten Lehrer Bra´Tak vorstellen? Er ist einer weisesten und klügsten Jaffa, die ich kenne.“
Reineke ging zu dem alten Mann, wollte ihm hoch helfen.
„Für ihr Alter sind sie noch gut in Form. Aber in ihrem Alter sollten sie sich nicht mehr auf solche Abenteuer einlassen.“
Bra´Tak grinste den Fremden an.
„Das ist wahr. Aber du hättest mich sicher nicht so leicht besiegen können, wenn ich 100 Jahre jünger wäre.“
Reineke wollte es kaum glauben.
„Sie sind über 100 Jahre alt…?“
Doch da hatte ihm Bra´Tak schon die Füße weggezogen, Reineke recht unsanft auf den Boden geworfen.
„133 Jahre. So lange weile ich nun schon unter diesen Sternen.“
Dann half er dem General, der noch verwundert den Kopf schüttelte, rauf.


Währenddessen machte sich eine Jaffaeinheit auf den Weg zum Sternentor. Seit geraumer Zeit schon kam keine Meldung von der dortigen Einheit.
Und so schritten sie durch die endlos langen Wälder von Chulak, zehn an der Zahl waren sie.
Niemand wusste, dass ihnen bereits aufgelauert wurde.

Runge und sein Team waren in Deckung gegangen, durch ihre Tarnanzüge und geschminkten Gesichter praktisch schon unsichtbar im Wald.
Außerdem hatten sie ihre Uniformen mit Graß und Zweigen verfeinert.
Der Russe sah durch sein Fernglas.
„Verdammt, die werden uns den Rückweg versperren. An alle. Schalldämpfer aufschrauben und auf mein Kommando warten.“
Die beiden ST Einheiten lagen direkt in den Büschen, als Hauptmann Ivana Grantzky das Zeichen an ihren Kommandanten gab.
„Oberstleutnant, sie sind in perfekter Position.“
Er sah sich die Jaffa noch mal an.
„Dawei.“
Im nächsten Moment zuckten die AK´s kurz auf und zehn Jaffa lagen tot am Boden.
Runge trat mit seinen Leuten hervor.
„Legt die Stabwaffen ins Gebüsch, so dass sie nicht jeder sehen kann, wir sie aber auf dem Rückweg gleich wieder finden.
Die will ich unseren Politikern als Geschenk machen.
Die Typen werden 30 Meter in den Wald geschleppt. Dann deckt ihr sie mit Ästen ab.“
Im nächsten Moment wurden die Jaffa unter den Armen gepackt.


Teal´C gab seinem alten Lehrmeister die Hand, während ST 9 die Umgebung nach feindlichen Trupps absuchte.
„Darf ich dir vorstellen, die Krieger von Tau´Ri. Sie sind äußerst listig und gewandt im Kampf.
Zudem verstehen sie sich in den Lehren der Technologie.“
Bra´Tak sah sich der für ihn komischen Truppe an.
„Ihr habt Apophis Palastwache herausgefordert und über 1.000 Jaffa getötet? Teal´C, sehe sie dir doch an.
Ich mag das kaum glauben.“
Teal´C aber verteidigte sie.
„An diesem Angriff nahm nur einer von ihnen teil. Die anderen hier waren nicht dabei, kamen erst später in diese Einheit.“
Bra´Tak schritt die Erdlinge ab, als ersten Daniel
„Ich konnte dir jeden einzelnen Knochen im Leib brechen, ohne mich wirklich bemühen zu können.“
Danach war er vor Oberleutnant Rust, sie blinzelte ihn auf eine merkwürdig verschwörerische Weise an.
Bra´Tak sah ihr lange in die Augen.
„Obwohl du eine Menschliche Frau bist, erkenne ich in dir Stärke, Wissen und die Fähigkeit, niemals auf zu geben.“
Sie antwortete zurück.
„Und in dir sehe ich den Drang nach Freiheit, sowohl die Weißheit eines langen Lebens.“
Er klopfte ihr mit einem Lächeln auf die Schulter, danach war er vor Amelia Roth.
„Du willst eine Kriegerin sein? Ich denke nicht, dass du jemals eine Waffe abgefeuert hast.“
Die Ärztin rechtfertigte sich.
„Das stimmt. Ich bin nur eine Heilerin, die mitgekommen ist, um Ryac medizinisch zu betreuen.“
Bra´Tak nickte kurz, dann stand er wieder vor Teal´C.
„Nun, mein alter Freund, da hast du dir ja schöne Freunde ausgesucht. Ich hoffe, sie waren den Verrat wert.“
Teal´C verneigte sich, bevor er seinem Mentor scharf ansprach.
„Sage mir, was mit meiner Familie passiert ist.“
Die Antwort ließ einen Moment auf sich warten.
„Es heißt, sie wären den Flammen entkommen und konnten flüchten. Aber so genau weiß das niemand.
Womöglich sind sie in einem Lager der Kresh´Ta.“
Reineke blickte die beiden Jaffa an.
„Was bedeutet das?“
Teal´C antwortet ihm streng.
„Das sind Ausgestoßene, die in erbärmlichen Zuständen hausen müssen.“
Danach sah Bra´Tak zum Himmel.
„Das nächste ihrer Lager befindet sich im Süden. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch vor Sonnenuntergang.“
Danach machten sich alle flinken Fußes auf den Weg.


In der Zwischenzeit war Runge mit seinen Soldaten an dem Tempel eingetroffen, von dem Teal´C berichtet hatte.
Gratzky hatte eine etwas bessere Sicht auf das Gebäude.
„Das Ding sieht irgendwie nach einer altgotischen Kirche aus. Ich erkenne einen Symbiontenlagertank, dazu vier Priester.
Jaffa nur drei.“
Der Oberstleutnant gähnte erst mal laut auf.
„Na, ja. Dafür hat sich ja das Aufstehen ja kaum gelohnt. Gut, Scharfschützen schalltet die Krieger aus.
Und vertreibt die Priester. Bei denen aber nur Gewalt anwenden, wenn sie eine Stabwaffe aufheben.“
Im nächsten Augenblick flogen alle Jaffa durch gezielte Treffer in den Kopf zu Boden. Panisch liefen die Geistlichen auseinander.
Runge trat mit seinen Männern aus den Büschen heraus, ging auf das Gebäude zu. Ohne Probleme wurde das Gebäude gesichert.
Hauptmann Gratzky besah sich das Kruges, indem die Goa´Uld schwammen.
„Wie viele wollen sie denn mitnehmen?“
Runge nahm den sterilen Metallbehälter aus seinem Rucksack.
„Ich denke mal, dass drei hineinpassen dürften.“
Währenddessen hatten die Pioniere von ST 4 das gesamte Gebäude mit Sprengladungen versehen.
„Herr Oberstleutnant, hier Major Willing. Das Gebäude ist präpariert, kann auf ihren Befehl gesprengt werden.“
Runge bestätigte die Meldung.
„Zieht euch schon mal zum Waldrand zurück. Wir folgen gleich. 2 Ende.“
Danach warf der Russische Offizier noch eine Granate in den Behälter mit den Restlichen Symbionten, bevor sie zum Waldrand liefen.


ST 1 und 9 folgten Bra´Tak, der trotz seines Alters eine erstaunliche Kondition an den Tag legen konnte.
„Was habt ihr, Tau´Ri? Könnt ihr etwa nicht mehr Schritt halten?“
Reineke, der schon einen hochroten Kopf hatte, musste schon sehr tief einatmen.
„Ist schon eine Weile her, dass ich in diesem Tempo marschiert bin. Die letzten 16 Jahre habe ich an einem Schreibtisch verbracht.“
Bra´Tak blickte ihn irritiert an, bevor Teal´C seinen Lehrer aufklärte.
„Das bedeutet, dass man nur noch im Hintergrund die Kämpfe plant, aber nicht mehr selbst daran teilnimmt.“
Der Jaffa Master nickte kurz.
„Dann musst du deinen Herren derart wertvoll sein, dass sie dich mit dieser Aufgabe belohnen wollen.“
Reineke musste tief grinsen.
„Mehr oder weniger.“
Bra´Tak legte nun sogar noch das Schritttempo höher.
„Und woher stammst du?“
Der General hatte jetzt schon arge Probleme, mitzuhalten.
„Aus einer Mittelgroßen Stadt auf der Erde, die sich Bochum nennt.“
Bra´tak überlegte kurz.
„Reineke von Bochum.“
Im nächsten Moment erreichten sie das gesuchte Lager.


In dem Lager, welches fast nur aus Planen und Zelten bestand, standen zwei Jaffa Krieger als Wache.
Außerdem führte ein Priester das Ritual an Ryac durch, ihm seinen ersten Symbionten einzufügen.
Daneben stand, ziemlich stumm, eine mit einem Mantel vermummte Frau.
Einer der Priester öffnete gerade mit einem Gerät der Goa´Uld den Bauchsack des Jungen, sprach dabei einige Rituelle Formeln, als die beiden Jaffa zu Boden stürzten.
Sofort brach in dem Lager Panik aus.
Die allerdings schnell wieder beruhigt wurde, als merkwürdig aussehende Menschen den Platz betraten.


Nicht wissend, was sie tun sollten, blieben die Menschen wie angewurzelt stehen, als ST 1 mit Bra´Tak auf Ryac zuging.
Der Priester stürmte voller Wut auf Teal´C zu.
„Shol´va. Elender Shol´va. Wie kannst du es wagen, an diesen Ort zurückzukehren?“
Er aber ignorierte den hysterischen Priester, welcher von Reineke mit dem G 36 in Schach gehalten wurde.
Ging direkt auf seinen Sohn zu, welcher sich im Koma befand.
„Doktor Roth. Kommen sie. Es geht meinem Sohn nicht gut.“
Auf halben Weg aber wurde sie von der verhüllten Frau abgefangen. Sie hielt der Erdenärztin ein Messer vor die Brust.
„Du wirst meinen Sohn nicht berühren.“
Roth verstand nicht mehr.
„Was? Ihr Sohn…“
Die Frau nahm ihre Kutte ab, um in die überraschten Augen von Teal´C zu blickten. Er konnte erst nur stottern.
„Drey´auc? Das hätte ich erahnen müssen. Wie sehr ich dich vermisst hatte.“
Sie jedoch antwortete eiskalt.
„So sehr, dass du uns in diesem Dreck hausen lässt, weil du unbedingt Menschen beitreten musstest, die du nicht kennst?
Wegen deiner Taten hat man uns alles genommen, wir wurden wie Abschaum behandelt. Nicht mal die Ausgestoßenen wollen etwas mit uns zu tun haben.“
Während er beschämt zu Boden blickte, stand Amelia Roth wieder auf.
„Er hat die Röteln, in fortgeschrittenem Stadium und sein Immunsystem beginnt zu versagen. Hier kann ich kaum etwas für ihn tun, aber auf der Erde schon.“
Drey´auc ging dazwischen.
„Mein Sohn bleibt hier, bei seinem Volk. Und wird einen Goa´Uld erhalten, wie jeder Jaffa vor ihm auch.“
Jetzt platzte Teal´C fast der Kragen.
„Er wird kein Sklave der Goa´Uld werden. Er kommt mit zur Erde. Dort kann er in Freiheit leben.
So wie ich.
Dein Stolz, meine Ehefrau, ist jetzt am falschen Platz.“
Daniel mischte sich ein.
„Endschuldigung. Aber können wir diesen Ehestreit nicht auf später verschieben. Hier sitzen wir irgendwie auf dem Präsentierteller.“
Teal´C blickte seinen Freund kurz an.
„Du hast Recht. Wir werden uns in die Wälder begeben.“
Der Priester trat auf sie zu, holte eine Kommunikationskugel hervor.
„Dafür ist es zu spät. Der Diener des Apophis, Lord Amun, hat alles mit angesehen. Er wird euch nicht davon kommen lassen.“
Im nächsten Moment schlug Reineke den Mann mit seinem G 36 nieder, nahm die Kugel an sich.
„Interessante Technologie. Teal´C, sind das die Kugeln, die durch den Subraum funken können?“
Er nickte, während sich alle auf den Weg zum Sternentor machten.
Teal´C trug seinen bewusstlosen Sohn auf beiden Armen.
Auch Drey´auc kam mehr als widerwillig mit.


Nach etwa 15 Minuten stoppten sie, als Ryac begann, starke Zuckungen zu bekommen.
Seine Mutter war schon panisch vor Angst.
„Ohne die Goa´Uld wird er sterben. Das ist dann deine Schuld.“
Roth begab sich sofort zu dem kleinen, gab ihm einen Trank mit Vitaminen und anderen Medikamenten.
„Das wird ihn für einige Minuten stabilisieren, aber nicht lange. Wir müssen zur Erde, dass ist seine einzige Chance.“
Franziska funkte Runge an.
„Hey, toller Mann? Wo steckst du? Wir brauchen hier sofort eines dieser verdammten Biester, sonst stirbt der Kleine.“
Einige Sekunden darauf war eine dumpfe und leise Explosion zu hören.
Aber das Interesse daran flachte schnell ab, nachdem Ryac erwachte.
„Was ist passiert? Habe ich jetzt einen Goa´Uld in mir? Mutter, wo bist du?“
Sie trat freudig lächelnd heran, nahm ihre Hände vor den Mund.
„Sieh, dein Vater ist auch hier.“
Der Junge hob seinen Kopf, strahlte dabei.
„Vater!!! Ich wusste, dass du zurückkommen wirst.“
Mit Tränen in den Augen nahm Teal´C seinen Sohn in den Arm, als Runge mit seinen Teams anrückte.
„Die Transsibirische Eisenbahn ist da.“
Während Bra´Tak und Drey´auc sich merkwürdig ansahen, holte der Russische Offizier einen der Symbionten aus dem Behälter.
„Ich hoffe, dass dies dem Jungen helfen wird.“
Drey´auc blickte dieses Geschenk zögernd an.
„Wo habt ihr den her?“
Runge antwortete schon fast gelangweilt.
„Die Frauen sind doch auf allen Planeten gleich. Anstatt einfach Danke sagen und dann die Klappe halten…“
In der nächsten Sekunde fing er sich einen leichten Schlag auf den Hinterkopf von Rust ein.
„… er ist aus dem Tempel im Osten.“
Drey´auc schrie auf.
„Ihr habt etwas aus dem Heiligtum gestohlen??? Das ist eine der größten Sünden, die mit dem Tode bestraft wird.
Hoffendlich bemerkt das keiner.“
Runge sah pfeifend zum Himmel.
„Unwahrscheinlich. Wir haben die Hütte gesprengt.“
Jetzt musst sich sogar Bra´Tak an einem Baum festhalten.
„Seit ihr vollends des Wahnsinns verfallen? Teal´C, sind die immer so?“
Er nickte, bevor er seinem Sohn unter Tränen in den Augen die Schlange einführte.
„Es tut mir so unendlich leit, dass du diese Bürde von mir auferlegt bekommst, mein geliebter Sohn.“
Ryac aber schien sich zu freuen.
„Mein erster Goa´Uld. Das ist so toll, danke Vater.
Kurz darauf ertönten Jagdhörner.
Daniel sprang erschrocken auf.
„Was ist denn das? Es klingt jedenfalls nicht gut.“
Bra´Tak schaltete als erster.
„Folgt mir. Und wenn ihr lebend von diesem Planeten kommen wollt, werdet ihr ohne Widerworte das machen, was ich euch sage.“
Und so liefen sie alle zum Sternentor.


Währenddessen kamen Oberst Degenhardt und Feldwebel Tora wieder ins Sternentorkommando zurück.
Dort wurden sie schon von Oberleutnant Müller am Lift begrüßt.
„Ah, gut das sie endlich eingetroffen sind. Solange der General auf Mission ist, haben sie das Kommando, Oberst.“
Tora hackte ein wenig nach.
„Davon wissen wir ja noch gar nichts. Darf man erfahren, auf welchem Planeten sich der General befindet?“
Müller blickte die beiden mit hochgezogenen Augen an.
„Das wissen sie wirklich nicht? Er ist mit ST 1, 2, 4 und 9 zu einer verdeckten Mission nach Chulak aufgebrochen.“
Sebastian Degenhardt musste stark prusten.
„Er ist wohin??? Darf man mal fragen, was die mitten im Herzen von Apophis Reich wollen? Das ist doch Irrsinn.“
Und auch Julia Tora ließ nur ihren Kopf in den Nacken fallen.
„Na, dass ist ja ganz toll. Sonst noch irgendwelche Überraschungen?“
Der Oberleutnant aber schüttelte nur seinen Kopf.
„Nicht das ich wüsste.“
Da ließen ihn der Oberst und die Frau Feldwebel aber auch schon stehen, liefen schnurstracks in Richtung Waffenkammer.


In der Zwischenzeit hatten sich die ST Teams und Teal´Cs Familie bis zur Anhöhe vor dem Sternentor geschlichen.
Reineke kam das etwas eigenartig vor.
„Irgendwie gefällt mir die Situation nicht. Wir hätten zumindest einer Patrouille begegnen müssen.“
Teal´C aber versuchte seinen Kommandanten zu beruhigen.
„Es ist durchaus möglich, dass sie einfach noch nicht schnell reagieren konnten. Möglicherweise ist heute das Glück auf unserer Seite.“
Allerdings wurde diese Hoffnung schnell von Franziska Rust getrübt, sie lag schon auf der Anhöhe.
„Ich weiß, warum wir keinem begegnet sind. Seht mal runter zum Tor.“
Sogar General Reineke blieb bei diesem Anblick der Atem weg. An die zweihundert Jaffa standen positioniert um das Sternentor herum.
Zu ihrer Ausrüstung gehörten auch mehrere Stabwaffengeschütze, welche sich auf einer rotierenden Achse befanden.
In ihrer Mitte saß, auf einem Provisorisch aufgebautem Thron, ein Goa´Uld. Allerdings schien sich dieser zu langweilen.
Ziemlich abwesend starrte er von einer Seite seiner Krieger zur nächsten. Und obwohl er ziemlich arrogant daherkam, schien er sich auch vor dem zu fürchten, was da möglicherweise auf ihn zukam.
Jedoch verflogen diese Gedanken schnell, als sich hinter ihm das Sternentor aktivierte.
Sofort sprang er auf.
„Jaffa, kree. Cha´apa´ai.“
Über zweihundert Stabwaffen richteten sich voller potenzieller Zerstörungskraft auf den Ereignishorizont des Wurmloches.


Degenhardt stand im Kontrollcenter das Sternentores und überwachte die Anwahl des feindlichen Planeten.
Noch immer konnte er sich nicht vorstellen, dass sein Jaffakumpel sie alle in den letzten Monaten so verladen hatte.
Deswegen würde er mit ihm noch mal unter vier Augen ein Männergespräch führen.
Aber dies konnte bis später warten.
Denn jetzt galt es erst einmal, die anderen Teams und den General wieder zurück zur Erde zu bringen.
Müller befand sich schon an einem der Monitore.
„Wurmloch ist etabliert. Ich werde jetzt die Sonde ausrichten…“
In dem Augenblick kamen die ersten Bilder herein, welche sicher Hunderte von schwer bewaffneten Jaffa zeigten.
Der Oberst, mit einem sofort einfallendem Gesicht, schrie Müller an.
„Anhalten, stoppen sie sofort die Sonde, sonst ballern die das Ding in Tausende Einzelteile.“
Zu seinem Glück hatten die Jaffa noch nicht bemerkt, dass sich die Sonde bewegt hatte.


Nachdem er sah, wie sich das Wurmloch aufgebaut hatte, griff Reineke erleichtert zu seinem Funkgerät.
„Ich hoffe doch mal, dass auf der anderen Seite sich mein Lieblingsoberst aufhält.“
An die zwei Sekunden war Stille im Äther, da kam endlich die erlösende Nachricht.
„Hier Degenhardt. Wir kommen zu ihrer Unterstützung. Wenn ich sie nun alle höflichst darum bitten dürfte, die Köpfe einzuziehen.“
Der General zog seine Augenbrauen hoch.
„Was haben sie vor, wenn ich mal dumm fragen darf?“
Die Stimme von Degenhardt klang beschwörend.
„Ich habe hier ein 40 mm Geschütz mit über 3.000 Schuss Munition. Bedarf das noch weiterer Erklärung?“
Die Erdlinge bekamen allesamt ein ängstliches Gesicht, Daniel musste dabei am meisten schlucken.
„Das dürfte meiner Meinung nach doch ziemlich übertrieben sein, finden sie nicht auch, Oberst?“
Durch den Funk hörte man nun eine gereizte Stimme.
„Anders bekommen wir die Jaffa da nicht weg, ohne sie mit in die Luft zu jagen. Und jetzt die Köpfe runter.“
Teal´C nahm sofort seine Frau und seinen Sohn, drückte sie unter seinen Brustkorb, auch Bra´Tak ging in Deckung, obwohl er nicht wusste, was jetzt folgte.

Der Goa´Uld, mit Namen Amun, stand wie eine Ikone da, hatte allerdings zu seinem Schutz den persönlichen Schild aktiviert.
Seit einigen Minuten stand das Tor jetzt schon offen, ohne das etwas passiert war. Doch das sollte sich ändern.
Nach einem weiteren Augenblick schossen merkwürdige Gegenstände aus dem blauen Vortex und prallten gegen seinen Schild.
Komischerweise beanspruchten diese Objekte enorm viel Energie seines Handmoduls, was sonst nur Stabwaffen zu verrichten mochten.
Die Jaffa um ihn herum hatten allerdings nicht das Glück, sie wurden regelrecht in Stücke gerissen.
Männer, die über 120 Kilo an Muskelmasse aufwiesen, schleuderten wie Federn durch Luft, bevor sie wieder aufschlugen.
Was Amun zu sehen bekam, überstieg seine schlimmsten Vorstellungen. Selbst in den Gefechten der Jaffa untereinander hatte er so etwas noch nie erlebt.
Die Tau´Ri veranstalteten ein heilloses Massaker an den völlig wehrlosen Jaffa, inzwischen war die gesamte Ebene rot gefärbt.
Viele Jaffa ergriffen allerdings auch die Flucht, da ihnen nicht geheuer war, was hier passierte.
Amun begann die Angst zu spüren, welche ihm durch diese Niederlage bewusst wurde.

Oberleutnant Rust blickte durch ihr Fernglas, lehnte sich langsam über die Spitze der Anhöhe hinaus.
„Oh, verdammt noch mal. Das geht jetzt aber wirklich zu weit. General, melden sie dem Oberst, dass er aufhören soll.
Toter geht’s schon nicht mehr.“
Nach dem Funkspruch hörte das Feuer augenscheinlich auf, dafür legte sich eine bedrückende Stille über die Ebene.
Kaum ein Laut war zu hören, selbst die Tierwelt war beinahe zum Verstummen gekommen.
Die ST Teams liefen die die Anhöhe herunter, während sich Teal´C von seiner Familie verabschiedete.
Bra´Tak sah ihm direkt in die Augen.
„Habe keine Angst, alter Freund. Ich werde auf sie acht geben, als wären sie die meinen.
Ryac wird bei mir in die Leere zum Jaffakrieger gehen und eines Tages ein vorbildlicher Krieger werden.
Und deiner Frau wird ebenfalls nichts geschehen, ich werde mich wie ein Vater um sie kümmern.
Darauf hast du mein Ehrenwort als Krieger.“
Teal´C verneigte sich noch mal, bevor er seinen Sohn umarmte.
„Ich werde zurückkommen und du wirst sehen, dass ich dich nie vergessen werde, oder gar missachten.
Aber ich habe eingesehen, dass Tau´Ri nicht die richtige Welt ist, um dort aufzuwachsen, jedenfalls nicht ein Stützpunkt unter der Erde.“
Ryac umarmte seinen Vater noch mal lang.
„Versprich mir, dass du schnell wiederkommen wirst, bitte Vater.“
Unter Tränen in den Augen bejahte Teal´C es, dann ging auch er zum Sternentor.
Dort hatte Oberstleutnant Runge inzwischen ein Wurfpfeil mit Betäubungsmittel einem stark zedernen Amun durch den Schild geworfen, um ihn nun durch das Gate zu schleifen.


Zwei Tage später – im Besprechungsraum:

General Reineke betrat den Raum, wo sich ST 1 und ST 2 gerade aufhielten, um den alltäglichen Report zu hören.
„Setzen sie sich. Wir haben allen Grund, uns auf die Schultern zu klopfen. Ich soll an alle ST Teams die persönlichen Glückwünsche von Kanzler Schröder und Präsident Jelsin ausrichten.
Sowohl die 14 Stabwaffenkanonen, die Subraumkommunikationskugel, die zwei Symbionten als auch unser neuer persönlicher Freund Amun haben für eine entspannte Stimmung gesorgt.
Und unsere Kollegen von MAD und FSB haben auch schon eine spezielles Verhörteam zusammengestellt, um Amun das Leben hier angenehm zu machen.“
Die letzten Worte allerdings waren nur blanker Hohn.
„Ach ja, ihre nächsten Einsatzziele:
ST 1, wir haben durch Zufall ein Gate angewählt, welches nicht auf den Daten der Abydoskartusche basiert.
Einer der Techniker hatte versehendlich ein anderes Symbol eingegeben.
War auch für mich eine Überraschung, aber die Sonde zeigt ein ziemliches altes Gemäuer, den Geräuschen nach liegt es in der Nähe eines Meeres.
ST 2, sie brechen zu einem recht waldigen Planeten auf. Komischerweise sind der Sonde einige Wilde durch die Linse gesprungen.
Einer unser klugen Köpfe meinte, dass könnten Neandertaler sein…“
Kapitel 7 by Atlan
1.07 Stürmische Leidenschaften
von Colonel Maybourne



Das Vortex hatte sich gerade gebildet, da trat auch schon das ST 1 Team durch das Sternentor.
Der Planet war recht waldig, sie gingen in diesem Moment über eine Wiese, die an einem leichten Steilhang war.
Degenhardt kam das ziemlich langweilig vor, er hatte schon den ganzen Tag schlechte Laune gehabt.
„Man, ein verlassenes Loch nach dem anderen. Lass das jetzt bloß nicht die dritte verweißte Welt hintereinander sein.“
Teal´C blickte seinen Kommandanten mitfühlend an.
„Das ist ja gar so ungewöhnlich. Die Goa´Uld haben in den vergangenen Jahrhunderten hunderte von Planeten wieder verlassen.“
Daniel wurde etwas neugierig.
„Auch wenn vielleicht die Minen erschöpft waren, wären diese Welten doch immer noch als Militärposten geeignet.
Manchmal versteh ich die Goa´Uld echt nicht.“
Teal´C stimmte ihm zu.
„Einen wertlosen Planeten weiter zu verwalten, wäre aus ihrer Sicht eine Herabsetzung ihrer Göttlichkeit.“
Im Hintergrund tuschelten hingegen Julia und Franziska.
„Sag mal Jules, warst du gestern eigentlich noch auf diesem Bergfest gewesen?“
Die Sanitäterin lächelte ihre Freundin hinterhältig an.
„Und ob. Ich musste ja nicht eine Analyse über Goa´Uld Codierung im Verteidigungsministerium vortragen.“
Oberleutnant Rust war darüber ziemlich angefressen, machte ihren Unmut laut.
„Ja, ja. Lästere du man. Aber wenn man die Offizierslaufbahn einschlägt, gehört eben auch dieser Formalitäten Schwachsinn zum alltäglichen Geschäft.“
Degenhardt hatte von vorne mitgehört.
„Ich musste das auch schon durchziehen. Zwar andere Thematik, aber man gewöhnt sich auch daran.“
In der nächsten Sekunde kamen von vorne laute Schreie. Es hörte sich wie ein Fauchen an.

Degenhardt ging mit seinem G 36 im Anschlag voran, um diesem Geräusch, welches offensichtlich von einem Tier stammte, nachzugehen.
„Das mir keiner vorzeitig schießt. Das Tier wird erst erlegt, wenn es eine Bedrohung darstellt. Und ich will ein paar hübsche Bilder haben.“
Tora sah ihn etwas fragend an.
„Seit wann das denn? Davon haben sie uns noch gar nichts erzählt.“
Er jedoch grinste sie schelmisch an.
„Typisch Frau. Immer alles wissen, damit ordentlich getuschelt werden kann. Zu ihrer Frage: Ich sammele Fotographien von Wildtieren.
Habe in den letzten Jahren auch schon einige Safaris mitgemacht. Und jetzt Ruhe, ich will was für meine Linse haben.“
Während sie dem Fauchen immer näher kamen, erhellte plötzlich der Schrei eines Menschen diese Region.
Plötzlich konnten sie in kurzer Entfernung eine junge Frau sehen, die vor einem Tiger davonrannte.
In Panik und mit den Armen wedelnd lief sie ST 1 entgegen.
Teal´C ging mit dem linken Knie in die Hocke, seine Stabwaffe im Anschlag.
„Wenn wir nicht eingreifen, wäre es ihr Schicksal sein, gefressen zu werden.“
Sebastian Degenhardt zögerte keine Sekunde.
„Tu es.“
Der Jaffa feuerte seine Stabwaffe ab, die Plasmaentladung traf den Tiger in der linken Flanke.

Nachdem das Raubtier am Boden lag, ging ST 1 langsam auf die Frau zu. Degenhardt gab ihr die Hand, half ihr aufzustehen.
Sie war asiatischer Abstammung, etwa 1,70 gros. Ihr Alter lag so um die 23 Jahre. Sie trug mittellanges braunes Haar, welches ihr knapp über die Schulter reichte und hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war.
Ein Kimono im beinahe Japanischen Stil diente der Frau als Gewand, war in leichtem Rot gefärbt.
Er schloss beinahe perfekt mit ihrem dunklen, fernöstlichen Teint ab.
„Ich danke euch…“
Weiter konnte sie nicht sprechen, da der Tiger noch einmal seinen letzten Atemzug aufbrachte, mit einer Pranke nach Feldwebel Tora griff.
Degenhardt war aber schneller.
Ohne zu zögern, verpasste er dem Tier den Gnadenschuss.
Die Frau stand dankbar, aber auch schüchtern auf. Sie verbeugte ehrfürchtig ihren Kopf.
Degenhardt packte sie an den Schultern.
„Bist du verletzt, oder geht es dir gut?“
Die Frau aber schüttelte nur den Kopf
Danach blickte der Oberst Julia Tora an.
„Schauen sie mal nach, ob ihr eventuell etwas fehlen sollte.“
Sie nahm eine kleine Taschenlampe, sah der Unbekannten zuerst in die Augen, dann tastete sie den restlichen Körper ab.
Währenddessen kamen Rust und Teal´C von einer kleinen Aufklärung der unmittelbaren Umgebung zurück.
Sie sprach ihren Boss direkt an.
„Wir haben nichts gefunden, was auf eine Zivilisation hindeuten könnte.“
Die junge Einheimische traute sich endlich wieder, etwas zu sagen.
„Wenn es euch angenehm sein sollte, kann ich sie alle zu meinem Dorf führen. Ich würde sie gerne aus Dankbarkeit meiner Familie vorstellen.“
Degenhardt nickte und wies ihr mit seiner rechten Hand an, die Führung zu übernehmen.


Eine knappe dreiviertel Stunde später erreichten ST 1 das von Jun Saki, so hieß die Frau, beschriebene Dorf.
Es war im japanischen Stil erbaut, viele Hütten aus Holz und Bambus reihten an sich an Felder, wo Reis angebaut wurde.
In der Mitte dieses Ortes, in welchem beinahe 700 Menschen lebten, stand ein mittelgroßer Tempel.
Sämtliche Gebäude entsprachen der fernöstlichen Pagodenbauweise auf der Erde.
Erstaunt kamen viele Menschen auf sie zu, bewunderten neugierig, aber vorsichtig die ungewöhnlichen Fremden.
Jun Saki stellte sich vor ihre Leute.
„Sie haben mich gerettet, als ein Tiger mich verschlingen wollte. Von diesen Menschen gibt es nichts zu befürchten.“
Die Worte sorgten für ein Entspannen der doch zuvor etwas vorsichtigen Verhaltensweise den Erdbewohnern gegenüber.
Jun Saki flüsterte einer älteren Frau etwas ins Ohr, verbeugte sich danach vor dem Team.
„Meinen Eltern wäre es eine große Ehre, sie alle zu einem Fest einzuladen, als Dank dafür mein Leben gerettet zu haben.“
Daniel fand dies wunderbar.
„Wir nehmen an. Dabei würde ich gerne auch noch mehr über euer Volk herausfinden.“
Jun Saki machte einen leichten Knicks, zeigte ihnen dann an, ihr zu folgen.

Keine Stunde später, als schon die Dämmerung hereingebrochen war, befand sie die Feier in vollem Gang.
Es gab mehr als genug zum Essen, darunter die verschiedensten Reis- und Gemüsegerichte mit Hühnchen angerichtet.
Und dazu wurde natürlich ordentlich Sake gereicht.
Von dem Franziska schon den einen oder anderen zuviel genommen hatte. Bemüht darum, im Sitzen ihr Gleichgewicht zu halten, sprach sie Julia an.
„Verdammt, haut… der rein. Ich wünschte mir, Runge wär… hier. Vor dem Zeug… würd… sogar er… kapitulieren.“
Julia war darüber sehr belustigt.
„Ähm, du solltest vielleicht aufhören. Ich finde du hast genug.“
Rust aber war da anderer Meinung.
„Ach was… einer geht… noch.“
Gerade als der Oberleutnant den nächsten Schnaps zu sich nehmen wollte, wurde er ihr vom Oberst weggenommen.
„Sie haben jetzt genug. Tora, bringen sie die Frau Oberleutnant in eine angenehme Unterkunft, damit sie wieder einen klaren Kopf bekommt.“

Daniel hingegen sprach mit den Dorf Ältesten darüber, von welchem Ort auf der Erde ihre Vorfahren stammen.
„… es wird berichtet, unsere Ahnen stammten von einer Halbinsel, die sich an ein großes Meer anschließen sollte.
Dann kam ein gewaltiger Tempel von Himmel herab und sie wurden hier her gebracht, um der Göttin Ameratesu dienen zu müssen.“
Daniel machte eifrig seine Notizen.
„Interessant. Dann seid ihr keinen Japaner, sondern Koreaner. Eine kleine Überraschung, wenn auch im Bereich des möglichen.
Wisst ihr, wann euch Amaratesu hierher verschleppen ließ?“
Der Mann dachte kurz nach.
„Vor mehr als 5.100 Umkreisungen dieser Welt um unsere Sonne. Die Göttin selbst ging vor 1.300 Umkreisungen.“
Teal´C, der bisher wache gestanden hatte, sah zu Dr. Jackson runter.
„Daniel Jackson, damit wird dieses Volk wohl zu den letzten gehören, welche die Goa´Uld vor Ra´s Sturz von der Erde holten.“
Der Archäologe sah zu seinem Freund hinauf.
„Ja, dass sehe ich auch so. Wie mächtig ist diese Goa´Uld eigentlich?“
Teal´C überlegte kurz.
„Amaterasu ist zwar ein Systemlord, gehört allerdings nicht zum obersten Machtzirkel. Einst diente sie Yu, aber erhob sich dann.“

Degenhardt hingegen saß mit Jun Saki auf einer Bank, sie reichte ihm einem Kelch mit einem Sake/Fruchtsaftgemisch.
Der Oberst roch erstmal daran.
„Richt gar mal schlecht.“
Dann nahm er einen großen Schluck, bevor Jun Saki ihm den Kelch wieder abnahm.
„Lasse mir bitte auch noch ein wenig übrig.“
Danach lehrte Jun das Gefäß aus, bevor sie den Oberst zum Tanzen einlud.
„Komm doch bitte, es ist ein ritueller Tanz, du solltest als mein Retter daran teilnehmen.“
Degenhardt stellte seine Waffe zur Seite, begab sich dann mit der aufregenden, aber auch geheimnisvollen Frau in die Tanzende Menge.

Am nächsten Morgen, bis auf Teal´C hatten alle einen leichten bis schweren Kater, kamen sie schon in aller Frühe am Tor an.
Daniel begab sich sofort an das DHD.
„Ein sehr interessantes Volk. Ich hoffe, dass wir sie noch einmal besuchen können.“
Er gab soeben das zweite Symbol ein, als Jun Saki laut rufend von hinten angelaufen kam.
Degenhardt ging verdutzt auf sie zu.
„Was ist denn mit dir passiert? Warum bist du so aufgeregt?“
Nachdem sie Luft geholt hatte, sah Jun den Oberst mit großen Augen an.
„Wir sind verheiratet. Wenn du einfach so gehen solltest, würde mich ein Leben voller Schande erwarten.“
Teal´C war nötig, um Sebastian Degenhardt zu halten, denn konnte nicht glauben, was er soeben hörte.
„WAS??? Wir sind verheiratet. Wie geht denn das? Ich habe NICHT ja gesagt, es gab keine Zeremonie.
Was soll das also?“
Bevor Jun etwas sagen konnte, sprach Daniel sie einfühlsam an.
„Du musst uns aufklären. Wir wissen zuwenig über euer Volk, kennen die nicht die Bräuche die ihr praktiziert.
Wie ist denn dieses Eheversprechen zustande gekommen?“
Sie sah beschämt zu Boden.
„Wir haben gestern Abend beide aus dem selbem Gefäß ein Traditionelles Gebräu getrunken, danach einen Tanz der Liebenden aufgeführt.
Nach unseren Gesetzen ist man danach vermählt.“
Degenhardt hatte sich wieder aufgerafft, schüttelte immer noch den Kopf.
„Das Missverständnis ist mir wirklich unangenehm. Aber hör zu, du kannst nicht mit auf die Erde.
Das ist eine Welt, die dir völlig unbekannt ist. Für dich wäre das genau das falsche, glaub mir.
Du musst hier, bei deinem Volk bleiben.“
Jun fing an zu weinen, der Oberst versuchte sie zu trösten, da zog sie plötzlich das Messer von seinem Gürtel, hielt es sich unter ihre Kehle.
„Du verstehst nicht. Wenn ich so in mein Dorf zurückkehre, werden sie mich verstoßen. Sie werden glauben, dass ich eine schlechte Frau war, die ihren Mann nicht gut behandelt hat.
Ich würde verstoßen werden, auch die anderen Dörfer würden mich nicht mehr aufnehmen.
Ich würde als eine Frau der Schande gelten.
Lieber sterbe ich jetzt, lass später qualvoll in der Wäldern, wo Tiger und noch andere Gefahren lauern.“
Daniel nickte, sah dann den Oberst an.
„Ich finde, sie sollte mit zur Erde. Dann können wir dort das Problem lösen.“
Degenhardt schwenkte nur resignierend den Kopf, zeigte dann zum Tor.


Nachdem das Team aus dem Vortes des Wurmlochs herausgetreten war, begrüßte ein schelmisch grinsender Runge das Team.
„Bis der General aus Berlin zurückkehrt, habe ich das Kommando erhalten. Also dann, willkommen daheim.“
Er wollte sich gerade wieder abwenden, da sah er eine zierliche kleine Frau, die hinter dem Oberst versteckt stand.
„Wer ist denn das?“
Oberleutnant Rust lief fies grinsend an Degenhardt vorbei.
„Das ist die neue Ehefrau vom Oberst. Sie müssen wissen Runge, dass er auf dem anderen Planeten die Liebe seines Lebens gefunden hat.“
Keine Sekunde später traf sie ein absolut vernichtender Blick, schärfer als 100 Messer.
„Ganz Vorsichtig.“
Teal´C klärte die Situation auf.
„Oberst Degenhardt hat durch Unwissenheit an einem Hochzeitsritual teilgenommen und dies ist seine Angetraute.“
Der Oberstleutnant konnte sich nicht mehr bremsen vor Schadenfreude.
„Na, dann mal husch ins Bettchen. Wir wollen ja das frische Eheglück nicht stören. Und das sie mir ja nicht vorher Dummheiten machen.“
Dabei schlug er mit der rechten Faust in die Luft.
Nun war wirklich der ganze Torraum von herzlichem Lachen erfüllt, sogar die Techniker am Anwahlcomputer konnten sich nicht zurückhalten.
Nur Degenhardt stand da, wie bestellt und nicht abgeholt.


Nach einer ärztlichen Untersuchung und ausgiebigen Dusche begab sich der Oberst in sein Quartier.
Die Dusche war auch dringend nötig gewesen, zum einen konnte er dabei herrlich den Kopf freikriegen.
Nun aber öffnete er die Tür zu seinem Zimmer.
Er trug nur einen Bademantel, warf ihn weg, um sich umzuziehen. Als er sich zum Bett umdrehte, lag da schon erwartungsvoll Jun.
„Was… machst du denn hier? Warum bist du nicht in deinem Quartier?“
Sie nahm die Decke zur Seite, präsentierte auch ihre ganze Schönheit, worauf sich Degenhardt schnell ein Handtuch vor seine wertvollsten Juwelen hielt.
„Du hast letzte Nacht schon geschlafen, deswegen müssen wir jetzt die Hochzeitsnacht nachholen.
So sind die Gesetze geschrieben.“
Er ließ nur den Kopf fallen, in der Hoffnung, hier noch heil raus zu kommen.
„Ich werde nicht mit dir in einem Bett schlafen.“
Jun sah ängstlich auf ihren Körper.
„Bin ich nicht hübsch? Oder zu dick?“
Das brachte Degenhardts Humor zum Teil zurück.
„Typisch Frau. Will man nicht mit ihnen schlafen, halten sie sich immer für zu dick. Nein, du siehst toll aus.
Aber ich bin eben ein Gentleman.“
Jun zog sich das Nachthemd wieder über, stand auf.
„Laut den Gesetzen muss ich mit dir aber in einem Raum leben. Wenn du mir eine Decke geben könntest, schlafe ich auf dem Boden.“
Der Oberst lief trotzig zum Schrank, nahm eine rote Wolldecke hervor.
„Nein, du schläfst im Bett und ich auf der Couch. Aber morgen werden wir unsere eigenen Gesetze aufstellen.“
Mit einem mürrischen Gesichtsausdruck legte er sich schließlich auf die Couch.


Am nächsten Morgen erwachte der Oberst aus einem ziemlich ungemütlichen Schlaf, richtete sich nach ein paar Minuten auf.
„Merkwürdig, wo ist denn meine kleine Klette?“
Er sah sich um, doch keine Jun Saki war zu sehen.
„Na, dann geh ich mal in die Kantine.“
Er zog sich schnell noch den Tarnanzug an, schlenderte dann in den Korridor.

In der Kantine angekommen erblickte er seine „Angetraute“, wie sie dem Küchenpersonal bei der Essensausgabe half.
Nachdem die Soldaten ihren Oberst erblickten, füllte sich der gesamte Raum mit einem höhnischen Grinsen.
Viele Männer mussten sich regelrecht auf die Lippen beißen, um nicht laut los zu lachen.
Degenhardts Laune verschlechterte sich dadurch zusehend.
Jun blickte beschämt zu Boden.
Bis Runge mit einer hübschen jungen Frau, etwa 20 Jahre alt, neben ihn trat.
„Sebastian, darf ich vorstellen, meine Tochter Svetlana. Sie ist Offiziersanwärterin in der Russischen Luftwaffe.
Und der ganze Stolz ihres Vaters. Dank meiner Beziehungen macht sie ein Praktikum als Tortechnikerin im STK.“
Degenhardt lächelte die blonde Frau an.
„Willkommen. Tut mir leid, aber mit meiner Stimmung steht es gerade nicht zum Besten.“
Der Oberstleutnant klopfte seinen Kumpel auf die Schulter.
„Sebastian, sie sieht wunderbar aus. Wenn du sie nicht willst, kein Problem. Ich nehme sie sofort.“
Svetlana schlug ihrem Vater gegen die Brust.
„Wenn du das wirklich machen solltest, reist dir Mama den Kopf ab.“
Er aber lächelte nur verschmilzt.
„Svetlana, Liebes. Deine Mutter will mir immer den Kopf abreißen, seit ich die Scheidung durchgedrückt habe.“
Nun bekam sie ein extrem höhnisches Gesicht.
„Ja. Aber wenn du das hier machen solltest, reißt sie ihn dir ab, näht deinen Kopf wieder an, um ihn erneut abzureißen.
Du weißt, wie sie sein kann.“
Sergej blickte Jun etwas trauernd an.
„Schade, meine Hold. Kein Frauentausch.“
Nach den Worten musste sogar Degenhardt wieder lächeln. Als Jun dies sah, war sie sehr erleichtert.

Etwa zwei Stunden später traf auch General Reineke wieder aus Berlin ein. Er wurde am Aufzug schon von Oberleutnant Müller empfangen.
„Guten Morgen. Ich nehme mal an, die Hochzeit dürfte Thema Nr. 1 gewesen sein, bei der Lagebesprechung.“
Reineke kam kaum noch aus dem Grinsen heraus.
„Als das gestern im Generalstab ankam, mussten wir erst mal eine Pause machen, weil allesamt einen Lachanfall bekamen.
Sogar der Kanzler soll darüber amüsiert sein.“
Leicht grinsend schüttelte er den Kopf.
„Müller, bestellen sie die beiden in mein Büro und zwar auf der Stelle. Den Küchenchef und Rust gleich auch noch.“
Der Oberleutnant nickte, sputete gleich los.

Eine Viertelstunde später waren die geforderten Personen im Büro des Generals angetreten, der auch schon die Lösung parat hatte.
„Frau Saki, einen Rückkehr steht außer Frage, da ihnen dort kein zumutbares Leben drohen würde.
Sie werden also auf der Erde bleiben.“
Sie sprach ganz behutsam.
„Danke. Ich habe über unsere Gesetze genau nachgedacht. Wenn der Ehemann es erlaubt, darf die Frau auch in anderen Betrieben arbeiten gehen.
Der Lohn würde an den Mann ausbezahlt werden.“
Reineke schien dies sehr zu freuen.
„Das hatte ich auch in Betracht gezogen. Ich denke, da sie eine gute Köchin sind, wird sie unser Küchenchef gerne als Vollzeitkraft einstellen.
Zudem erhalten sie ein eigenes Quartier auf dem Stützpunkt. Und Franziska Rust wird sie mit den Geflogenheiten der Erde vertraut machen.
Der Lohn wird an sie aber selbst bezahlt.“
Rust, sie hatte sich die Haare wieder knallrot gefärbt, nickte zustimmend.
„Vielleicht gibt es dann auch mal besseres Essen, als den alltäglichen Brei.“
Die Blicke des Küchenchefs in diesem Moment waren fast schon tödlich.
Der Letzte Kommentar gehörte allerdings dem Oberst.
„Jun, wenn du das nicht annehmen solltest, muss ich mich leider umbringen.“
Sie aber nickte nur freudig.
Kapitel 8 by Atlan
1.08 Eine unfreiwillige Reise
von Atlan



“Nacht Müller!”, rief der Barkeeper Harry Oberleutnant Müller hinterher.
“Nacht.. Harlly.... Hardy... HARRY!”, murmelte Müller im Rausch.

Harry lachte nur.
Seitdem im Militärzentrum wieder eine Menge los war, blühte seine Kneipe “Zur Kaserne zweimal rechts”, wie noch nie.
Am einem der Tische hing noch dieser Amerikaner, wie hieß er noch..... Ach ja, Jackson.
“Wollen sie nicht auch gehen?”, fragte der Barkeeper.
Daniel hob den Kopf, die Augen zusammengekniffen, die Brille schief über der Nase baumelnd.
“Ich.... Hicks.... Glaub schon.”, meinte Daniel beschwipst.
“Du meine Fresse.”, dachte Harry. “Der hatte doch nur zwei Bier.....”
“Ich ruf ihnen ein Taxi.” ,meinte Harry und hob den Telefonhörer ab, im selben Augenblick brach die Hölle los.

Die Fensterscheiben wurden von außen eingeschlagen, Schlafgranaten hereingeschmissen. Harry wurde richtig benommen und hörte nur noch, bevor er einschlief: “Go, go, Keep Jackson!” “We got him, Colonel!”
Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

Als er Minuten später erwachte, sah er sich in der ganzen Bar um.
Die Tische waren umgeworfen, alle Fenster demoliert und das schlimmste: Doktor Jackson war weg.
“Ach du meine Güte, wo bin ich da reingeraten.....”, dachte Harry bei sich, nahm den Telefonhörer auf und rief die Feldjäger.

2 Stunden später im STK:
Degenhardt schlief tief und fest auf seinem Zimmer, da wurde die Zimmertür geöffnet, er von den Lichtstrahlen geblendet, schreckte hoch und schrie: “Spinnen!”
Er sprang hoch und nahm sein Kopfkissen als Waffe.

General Reineke lachte laut und hob beschwichtigend die Arme. “Ruhig Oberst, ich sagte ihnen doch, sie sollen nicht so viel trinken.”
Degenhardt wurde bewusst, wer vor ihm stand, er warf das Kissen weg und salutierte.
“Ganz ruhig Oberst, ziehen sie sich an, Besprechung!”

Knapp 20 Minuten später saßen ST 1, Müller, ST 2 und Reineke, mit Ausnahme von Teal’C und dem General vollkommen verkatert, im Konferenzraum.
“Wir haben vor zwei Stunden einen Anruf von Harry erhalten.”
“Harry der Barkeeper?” ,fragte Franziska.
Reineke nickte.
“Er sagte, dass kurz nachdem der letzte gegangen und nur noch Doktor Jackson in der Bar war, hätten englischsprachige Truppen die Bar gestürmt. Als er wieder wach geworden ist, war Jackson weg.”
Degenhardt warf den Kopf nach hinten. “Da feiert man einmal Runges Beförderung zum Oberst und dann so was.”
“Hey.”, warf Runge, nun Oberst, beleidigt ein. “Ich hatte die Beförderung verdient.”
“Ach ja, stimmt, bei euch Russen wird man ja nicht nach Alter und Leistungen befördert, sondern nach Leberzirrhose und wie viel Wodka man getrunken hat.”
Hauptmann Gratzky grinste nur, Reineke hüstelte und sagte: “Ihre Aufmerksamkeit bitte.”
Er schob eine Videokassette in einen VHS Spieler, der unter dem Tisch angebracht war.
“Das ist aus Harrys Überwachungskamera.”

Er spielte das Video ab. Man sah einige Soldaten in schwarzen BDU’s, am Ärmel die amerikanische Flagge.
Jetzt kam ein Mann ins Bild, er drehte sich noch einmal zur Kneipe um und streifte seine ABC Maske ab, Reineke fror das Bild ein und zoomte heran.
“Das ist dieser Ami Colonel Maybourne.”, stellte Jules wütend fest.
“Der hat doch schon einmal Daniel und Doktor Langford angegriffen.”
“Vor eineinhalb Stunden startete eine falsch markierte Transportmaschine von München in die Schweiz, von dort aus flog sie weiter in die Oststaaten der USA.”
“Scheiß Amis!”, knurrte Runge.

Reineke nickte. “Nun ja, wir können nichts tun. Wir fechten zwar mit den Yankees einen Schattenkrieg aus, aber..... In der Öffentlichkeit sind wir immer noch Mitglieder in der NATO.....”
“Kein Problem, ich erledige die Amis allein.” ,meinte Runge, er lachte, wurde aber wieder schnell ernst.
“Ich habe Kontakte in Washington DC, wenn jemand weiß, wo Daniel ist, dann mein Kontakt.”
“Na gut, gehen sie. ST 1 und ST 2. Ich werde den Bundeskanzler bitten, ihnen ein Visum auszustellen, sie werden mit einer Diplomatenmaschine starten.
Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Cowboys von unserer kleinen Operation hier erfahren.
Ich hoffe, Jackson hält so lange durch.
Wegtreten.”

ST 1 und 2 erhoben sich, Reineke meinte noch: “Ach Teal’C, ihre Stabwaffe lassen sie hier.”
Teal’C nickte, dann ging auch er.

18 Stunden später:
Runge saß in einem Cafe in Washington DC, er trank einen Kaffee, vor ihm lag die heutige Ausgabe der Washington Post. Da näherte sich eine Gestalt, stellte sich vor den Tisch und räusperte sich.
Runge sah nur kurz auf, legte dann die Zeitung weg und meinte: “Setzten sie sich, Mister Woolsey.”
Richard Woolsey setzte sich neben Runge, sah sich vorsichtig um. “Wenn man uns hier zusammen sieht....”
“Ganz ruhig. Es ist ganz einfach, sie sagen mir, was ich will und damit ist ihre Schuld bei mir getilgt.”

Woolsey sah peinlich berührt aus, holte einen Notizblock heraus, schrieb eine Nachricht darauf.
“Seien sie froh, dass ich beim NID bin.....” Er schob den Zettel über den Tisch, stand auf. “Damit ist meine Schuld bei ihnen getilgt, belästigen sie mich nie wieder.”
Runge grinste nur frech, Woolsey ging.

“Colorado Springs, das ist unser Ziel.”, meinte Runge nachdem er in das Hotelzimmer eingetreten war.
“Guten Tag Runge, wie geht es ihnen, gibt’s in dieser Stadt guten Kaffee?” Franziska war sarkastisch aufgelegt.
“Ja, ja. Mein Kontaktmann meinte, Daniel wäre in einen Militärkomplex, in einer Stadt namens Colorado Springs.”
“Wie heißt der Komplex?” ,fragte Teal’C, dieser lag auf einem der Betten, ein Schlapphut auf seinem Kopf, er las das MAD Magazine.
Runge kramte den Zettel hervor, den Woolsey ihm gegeben hatte. “Cheyenne Mountain Komplex, eine NID Basis.”
Franziska wollte gerade etwas sagen, da wurde sie von der Toilettenspülung des nebenanliegenden Badezimmers unterbrochen, die Tür öffnete sich und Degenhardt kam heraus.
“Dann los.”
Alle sahen ihn verwundert an. Gratzky versuchte nicht zu lachen, prustete dann aber los.
Degenhardt rollte nur mit den Augen.

Währenddessen in Colorado Springs, Cheyenne Mountain Komplex:
Daniel fing sich einen Schlag ein, er spuckte Blut.
“REDEN SIE ENDLICH!” ,schrie ihn der NID Mann an.
Daniel sah ihn wütend in die Augen, sein rechtes war stark angeschwollen, seine Lippen waren aufgeplatzt.
“Niemals!”
Der NID Mann holte erneut aus, doch wurde er von hinten festgehalten.
“Genug.”, meinte Maybourne und trat aus dem Schatten.
“Gehen sie jetzt, Captain.”

Der “Folterknecht” nickte und ging. Maybourne nahm sich einen Stuhl und setzte sich vor Daniel.
“Ein Wort Doktor Jackson und es endet sofort.”
Als Antwort schüttelte Daniel entkräftet den Kopf, blickte mit leeren Augen Richtung Boden.
“Doktor, vergessen sie mal ihre Stolz. Wissen sie, was man mit ihnen machen wird? Man wird sie foltern, erneut befragen, foltern und so weiter...
Wir haben noch ganz andere Methoden. Sie wollen doch keine Stromstöße ertragen oder ein Skalpell kennenlernen.”
“Dann los, es möge geschehen.”, röchelte Daniel.
“Jackson!”
Maybourne wurde wütend, doch es nützte nichts mehr, Daniel war ohnmächtig geworden, das Blut tropfte von ihm herunter auf den Boden.

Einige Stunden waren vergangen, ST 1 und 2 waren inzwischen in Colorado gelandet und waren per Auto bis nach Colorado Springs gefahren.

Der Lastwagen fuhr über die Hauptstraße von Colorado Springs, Runge war am Steuer.
Im Hinterteil saßen ST 1 und ST 2, sie legten Kampfmonturen an, anstatt Helmen zogen sie Skimasken über, von ihren Uniformen entfernten sie noch einmal fürsorglich alle deutschen und russischen Hoheitsabzeichen, Flaggen, Namensschilder und ähnliches, sie durften sich keine Patzer leisten, so lautete Schröders Anweisung.
Degenhardt kam von vorne nach hinten und teilte Munition aus.
Franziska sah kurz nach und fragte dann ungläubig: “Hartgummigeschosse?”
Degenhardt sah sie verwundert an.
“Haben sie ein Problem damit, Oberleutnant?”
“Nein Oberst.”
“Dann ist ja gut.” Degenhardt grinste.
Dann ging er zu Jules und Stabsunteroffizier Tostoij von ST 2.
“Für sie beide hab ich eine besondere Aufgabe....”

10 Minuten später stoppte Runge den Wagen, maskierte sein Gesicht und begab sich nach hinten.
“Los!”, meinte er.
“Jules, Tostoij. Ablenkungsmanöver!”

Die Airforce Soldaten standen am Sicherheitstor Wache, gingen hin und her.
“Deswegen mag ich diesen Posten, nichts passiert.”, meinte der eine Airman zum Anderen, dieser nickte nur.
Da tauchten auf einmal Jules und Tostoij auf, beide hatten Schilder, auf denen stand: „Stoppt den Kapitalismus!“
Jules sprang den Zaun an. „Nieder mit dem Kapitalismus, lang lebe der Sozialismus!“
Tostoij rief: „Damit seid ihr gemeint, ihr Imperialisten Schweine!“
Da holte er eine Wodka Flasche heraus, in die er ein Tuch gesteckt hatte, zündete es an und warf es auf die Wachstation, der Alkohol entzündete sich und steckte das Wachhaus in Brand.
"Schade um den guten Wodka..."

Das Ablenkungsmanöver klappte, eine Wache rannte sofort hinter den beiden her, der Zweite winkte die Wachen herbei, die direkt vor dem Basiszugang standen und sie nahmen gemeinsam die Verfolgung auf.
Der Rest der beiden Teams stürmte durch den Eingang hinein, die wenigen Wachen im Inneren wurden entweder KO geschlagen, oder mit den Hartgummikugeln zu Boden gestreckt, dabei starb keiner von ihnen. Sie würden noch einige Tage extreme Schmerzen empfinden, sonst aber nichts.

Auf der 25. Ebene stand Maybourne an einem halb-durch-guck Fenster und beobachtete Daniel. Dieser hatte wohl alle Hoffnung aufgegeben und ließ sich nur noch hängen.
Der NID Agent, der Daniel gefoltert hatte, kam zu Maybourne. „Das ist sinnlos. Wir sollten ihn einfach als Druckmittel benutzen und die Krauts erpressen.“
Maybourne lachte. „Das glauben sie doch wohl im Ernst, nicht wahr Barrett. Oder?“
„Sir?“ ,Agent Barrett sah irritiert aus.
„Ich mache ihnen keine Vorwürfe, sie sind noch nicht lange dabei. Ich habe eines gelernt in den letzten Jahren: Lege dich nie mit Deutschland oder Russland an.... Deutschland ist umgeben von Verbündeten, Russland ist zusammen mit China das einzige Land, das uns wirklich gefährlich werden kann. Und denken sie daran:
Wenn Clinton von alldem hier erfährt, sind wir dran. Der verstand sich immer gut mit diesem Fettsack Kohl und dem Säufer Jelzin.“
Barrett nickte.
„Dann sollten wir bis zur nächsten Wahl warten, die Partei bereitet sich schon seit Jahren darauf vor, endlich wieder einen Republikaner als Präsidenten zu haben. Manipulation war schon immer die Beste Möglichkeit, Präsident zu werden....“
Maybourne grinste. „Ich freu mich schon auf den zweiten Bush als Präsidenten.....“
Barrett nickte.
„Endlich werden wir im Irak einmarschieren. Den Kriegsgrund bereiten wir ja auch schon lange genug vor.“

Sie wurden von Schreien und Schüssen unterbrochen. ST 1 und 2 stürmten die Ebene, wie von einer Tarantel gestochen.
Dies ließ sich dadurch begründen, dass diese geheime NID Zentrale von nur wenigen Wachen bewacht worden war, mehr als die Hälfte suchten gerade die „bösen Kommunisten“ Jules und Tostoij.

Der maskierte Degenhardt kam auf Maybourne zu, zog seine 9mm, die einzige scharfe Waffe und sagte:
„Hasta la vista, Maybourne!“ und schoss Maybourne zweimal in die Brust, genau über das Herz.
Maybourne brach zusammen, Barrett wurde von hinten gepackt und von Teal‘C gegen die nächste Wand geworfen, bewusstlos blieb er dort liegen.
Degenhardt zog sich die Maske vom Kopf. „Holen wir Daniel!“
Sie stürmten den Verhörraum, Teal‘C legte sich Daniel über die Schultern und die beiden Teams verschwanden.

An der Oberfläche hatten Jules und Tostoij die Amerikaner abgehängt, als Franziska über Funk durchgab:
„Mama Bär an Papa Bär, Bruno gefunden, Teilplan 3 ausführen!“
„Verstanden!“, gab Tostoij zurück und rannte mit Jules zum Laster, startete und fuhr vor den Eingang von Cheyenne Mountain. Degenhardt und seine Teams stürmten heraus.
Tostoij öffnete die hintere Tür und half Teal‘C Daniel hereinzuhiefen, der Amerikaner war immer noch bewusstlos.
Degenhardt, Runge und Gratzky stiegen schnell ein, Teal‘C half noch den beiden anderen Mitgliedern von ST 2, da schrie ein Soldat von hinten: „Stop, oder ich schieße!“
Teal‘C, der kein Englisch verstand, sah ihn nur grimmig an. Der Soldat bekam es mit der Angst zu tun, schoss und durchdrang Teal‘C‘s rechten Oberschenkel.

Der Jaffa zeigte keine Regung und der Soldat ergriff die Flucht.
Runge half Teal‘C rein und rief laut lachend:
„Die tapfersten Soldaten der Welt, nicht war Genosse?“
Lachend schloss er die Tür.
Jules war inzwischen nach hinten gekommen, Degenhardt fuhr, und versorgte Teal‘C.
Franziska versuchte in der Zwischenzeit Daniel aufzuwecken, schaffte es aber nicht.
Runge warf ihr seine Feldflasche zu. „Gib ihm Wodka Mädel, dann wird er wieder.“
Franziska rollte mit den Augen, flöste Daniel dann aber einen Schluck ein.
Keuchend und hustend wachte er auf. „Bah!“
Franziska grinste höhnisch. „Na toll, Onkel Sergejs Hausmittel für alle Beschwerden.“
Der Russe grinste aber nur.
„Ich habe nichts gesagt.“, brachte Daniel nur hervor.
„Schon gut Daniel, ruhen sie sich nur aus.“, meinte Franziska.
„Es geht nach Hause.“
Daniel nickte.
„Endlich wieder nach Hause.“
Runge gab ihm noch mal die Feldflasche.
"Nehmen sie noch einen kräftigen Schluck. Damit sie wieder zu kräften kommen."
Erst sah Daniel ihm kritsich an, griff dann aber zu der Flasche.
"Auf gute Freunde."
In dem Moment stürmten über 20 Airforcesoldaten auf den Truck zu.
Doch Tolstoij und Rust stellten ihre Waffen auf Dauerfeuer.
Unter gräßlichen Schmerzen gingen die Soldaten zu Boden.
Die Frau Oberleutnant lächelte.
"Tja, Gummi... besser ich schiebe diesen Gedanken zur Seite."


Zwei Tage später saßen Maybourne und Barrett zusammen mit Colonel Simmons und Senator Kinsey an einem Tisch, die Stimmung war drückend. Nur Maybourne war froh noch am Leben zu sein.
Er hatte es sich zur Selbstverständlichkeit gemacht eine Schussweste zu tragen.
„Sie haben wieder einmal versagt Maybourne.“, meinte Kinsey wütend.
Simmons fügte wütend hinzu.
"Und immer wissen wir nicht, was die in diesem Berg veranstalten.
Nur das die Energiekosten immens sind."

„Nicht schlimm.“, meinte Maybourne zuversichtlich.
„Ich habe schon einen neuen Plan.
Wir schleusen einen Spion in deren Programm ein. Unsere Freunde von der CIA können uns da sicher helfen.“
„Beginnen sie!“, sagte Simmsons.
Doch Barret ging, schwer bandagiert ,dazwischen.
"Zudem müssen wir herausfinden, wie sie uns gefunden haben.
Es gibt eine Sicherheitslücke im NID..."
Kapitel 9 by Atlan
1.09 Milieu der Angst
von Colonel Maybourne


Überschwänglich sprang Degenhardt durch den Ereignishorizont des Sternentores, er war voller Tatendrang.
Der Rest des Teams war schon durchgegangen, betrat argwöhnisch bestaunt, von der Bevölkerung des Planeten, eine Art von Marktplatz.
Die Stadt war sehr modern, was man an den Automobilen, Telefonen und auch der Kleidung der Menschen erkennen konnte.
Das Technische Niveau entsprach etwa dem der Erde, Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
Im Hintergrund war ein Wagen, der einem Mercedes stark ähnelte, zu sehen, wie er direkt vor einem Stand hielt.
Die Architektur der Häuser war allerdings sehr Traditionell gehalten, entsprach der arabischen Bauweise.
Obwohl auf beinahe jedem Dach Antennen befestigt waren.
Die Kleidung der einheimischen Bevölkerung war eine Mischung aus dem Orient und Europäischen Mustern.
Während die Männer beinahe alle Anzüge trugen, waren die Frauen in einer Mischung aus Gewändern und Hosenanzügen bekleidet.
Und auch der Marktplatz war eine Kombination aus Orient und Okzident. Einige Stände waren aus festen Materialien gefertigt, andere nur aus Leinentüchern.

ST 1 sah sich begeistert um. Dieser Marktplatz stand für viele Stilrichtungen, auch wurden die verschiedensten Waren feilgeboten.
Oberleutnant Rust war am meisten begeistert.
„Ich hoffe, wir haben was zum Tauschen dabei. Ich würde hier zu gerne mal ausgiebig einkaufen gehen.“
Degenhardt schüttelte nur den Kopf.
„Typisch Frau. Führ sie auf den Rummel und du darfst am Ende 10 Tüten oder mehr schleppen.“
Rust schmollte noch ein wenig, als plötzlich die Hölle losbrach.
Auf dem Marktplatz detonierten vier Bomben, rissen unzählige Menschen in den Tod, noch mehr wurden verletzt.
Daniel, Julia und Franziska wurden durch die Druckwellen meterweit zurückgeschleudert, landeten neben dem Sternentor.
Die Sanitäterin rappelte sich als erste wieder auf.
„Oberst, ich muss diesen Menschen helfen.“
Er nickte noch ganz benommen, während sie sofort ein schwer verletztes Kind zu versorgen begann.
Die Sekundären Explosionen waren noch nicht vorüber, da stürmten vermummte Männer in die brennende und verletzte Menge.
Mit Waffen, die große Ähnlichkeit mit einer klassischen AK 47 hatten, eröffneten sie das Feuer auf die wehrlosen Menschen.
Degenhardt konnte es kaum fassen.
„Wer sind denn diese Spinner…?“
Ohne Erbarmen schossen die Gesichtslosen auf die Menschen, welche am Boden lagen oder in Panik die Flucht ergriffen.
In diesem Augenblick fiel in etwa achtjähriger Junge zu Boden, in den Rücken getroffen.
Degenhardt hob sein G 36, zielte und erledigte zwei der Gesichtslosen.
„Verdammte Bastarde. Euch verpass ich einen Tritt in den Arsch…“
Auch Teal´C griff nun mit seiner Stabwaffe in den Kampf ein, traf einen Angreifer nach dem anderen.
Durch die auffälligen gelblichen Plasmaentladungen ergriffen die Unbekannten schließlich die Flucht.
Rust, wieder voll da, lief zu einigen Verletzten, holte ihre persönliche Erste Hilfe Ausrüstung hervor.
„Oberst, die meisten von denen werden es wohl nicht schaffen.“
Degenhardt kam nun auch nach vorn, gab einem verletzten Kind Wasser aus der Feldflasche.

Daniel, immer noch halb benommen, klopfte sich erstmal den Dreck von seiner Uniform, er war immer noch unter Schock.
„Verdammt, das haben wir doch auch auf der Erde, aber feige Anschläge gibt es wohl überall in diesem Universum.“
Er konnte kaum noch mitkriegen, wie hinter ihm ein Wagen hielt.
Zwei vermummte Männer sprangen heraus, packten den noch kämpferisch unerfahrenen Archäologen.
„Hilfe. Ich brauche Hilfe…“
Julia Tora drehte sich um, hob ihr G 36 und zielte.
Schuss.
Der linke von Jacksons Angreifern viel zu Boden, ein Treffer in der Brust.
Doch der andere schaffte es, Daniel in den Lieferwagen zu zerren. In einem Wahnsinnstempo rasten sie davon.


Etwa zehn Minuten später, nach den Anschlägen, kamen Rettungs- und Sicherheitstrupps an den Tatort.
ST 1 wurde wegen ihres fremden Erscheinens sofort von dutzenden Sicherheitskräften umstellt.
Der kommandierende Polizist kam auf sie zu.
„Allahu Akbar. Wer seid ihr und was wollt ihr hier? Seit ihr Christliche Fundamentalisten?“
Die Mitglieder von ST 1, außer Teal´C, fiel derart die Kinnlade herunter, dass der Anblick Fotoreif war.
Degenhardt kam nur langsam zu sich.
„Moslems? Na, toll. Ein ganzer Planet voller Terroristen.“
Tora trat hervor.
„Allah sa aleikum. Wir sind zwar Christen, aber keine Terroristen. Wir sind Friedliche Forscher vom Planeten Erde.
Wir kommen von einer Welt am anderen Ende der Galaxie, durch das Sternentor.
Allerdings wurde einer von uns entführt. Wir wären dankbar, wenn ihr bei der Befreiung helfen könntet.“
Der Polizist sah ihr genau in die Augen, ließ dann seine erhobene Hand fallen.
„Ich glaube dir. Deine Augen sprechen die Wahrheit. Kommt doch mit. Ich biete euch meine Gastfreundschaft an.
In unserer Sicherheitsstation können wir in Ruhe weiterreden.“
Degenhardt nickte, sie folgten dem Mann, er war etwa Mitte 40.
Er sprach noch schnell Tora an.
„Woher können sie denn Arabisch?“
Sie lächelte zu ihm rauf.
„Mein Verlobter ist Araber, er stammt aus Er Riad. Sein Name ist Achmed, ein absolut ungläubiger Partygänger, der die Fundamentalisten hasst.
Er studiert Jura und Germanistik in München.“
Degenhardt lachte kurz auf, bevor sie in den Wagen einstieg.


In dem Stützpunkt der Sicherheitskräfte wurde ST 1 sehr gastfreundlich behandelt. Man servierte ihnen einen köstlichen Früchtetee und Gebäck.
Der Kommandeur der Polizei, Ali Hasani, war äußerst gastfreundlich.
Degenhardt nahm es dankbar an.
„Es wundert mich ein wenig, denn in unserer Welt sind die Moslems die Terroristen und attackieren die Christen.“
Tora ging dazwischen.
„Nur eine geringe Minderheit. Einige Islamisten, die nichts lernen wollen, haben einen aus ihrer Sicht heiligen Dschihad begonnen.
Aber man kann sie nicht alle über eine Schwelle schieben. Viele sind auch friedfertig, Herr Oberst.“
Kommissar Hasani sah ihnen verzückt zu.
„Bei uns ist es genau anders. Wir sind sehr moderne und aufgeschlossene Moslems, die in den letzten Jahrhunderten viel gelernt haben.
Nur die Christen sind in ihrem Religiösen Wahn kaum bereit, sich dem neuen zu öffnen. Eine geringe Minderheit von ihnen hat uns, wie sie es nennen „Gottes Vergeltungskrieg“ erklärt.“
Rust sah zur Seite weg.
„Deja Vu etwas verkehrt rum.“
Tora blickte zum Fenster heraus.
„Wir sind schon einige Zeit hier. Müsst ihr nicht beten gehen? Auf der Erde beten die Moslems fünfmal am Tag. “
Hasani lachte etwas.
„Fünfmal? Das tun wir schon seit über 150 Jahren nicht mehr. Wir beten zweimal am Tag.
Morgens und am Abend.
Und auch nur die, welche gläubig sind. In unserem Staat herrscht Religionsfreiheit.“
Franziska murmelte wieder vor sich hin.
„Dann sollten wir vielleicht mal Al Quida und die Taliban hier abliefern, damit sie was lernen können.“
Degenhardt ging dazwischen.
„Wie ich gesehen habe, verschleiern sich eure Frauen nicht. Auf der Erde sind unsere Moslems noch nicht soweit.
Jedenfalls nicht alle.“
Hasani blickte ihn grinsend an.
„Auch das ist ein Relikt vergangener Tage. Fast alle unserer Frauen sind schön wie blühende Wüstenblumen.
Warum also sollten wir sie verstecken?
Meine Frau und meine Tochter sind bildhübsch. Ihre Schönheit zu zeigen, erfüllt mich mit Stolz.“
Teal´C verneigte sich.
„Eure Worte klingen sehr weise. Ich spüre viel Ehre in euren Taten. Doch warum wollen die Christen diese Lehren nicht annehmen?
Und welcher Goa´Uld hat euch auf diese Welt verschleppt?“
Hasani sah sie sehr nachdenklich an.
„Die Christen sind bei uns eine Minderheit. Und bis auf kleine Terrorgruppen sind sie eigentlich friedlich.
Vor ungefähr zwei Jahren begannen sie auf Geheiß weniger Radikale Kardinäle mit Angriffen gegen unsere friedliche Gesellschaft.
Aber einen derart brutalen Anschlag wie heute haben sie noch nie durchgeführt.“
Ali Hasani holte kurz Luft, bevor er weiter sprach.

„Der Goa´Uld hieß Sokar. Er entführte unsere Vorfahren vor mehr als 1.200 Jahren. Im Laufe der Äonen gelang eine Rebellion.
Seit dem leben wir ohne Jaffa und Zwangsreligion.
Nur einige der Christen wollen es nicht einsehen. Sie denken, Gottes Willen zu erfüllen, wenn sie uns angreifen.
Allerdings haben wir weder die Leute, noch die Erfahrung, eine solche Befreiungsaktion zu starten.
Zwar hat mir Präsident Sahin Nedschaf volle Unterstützung zugesichert, doch wir sind hiermit total überfordert.“
Rust sah kurz zur Decke, blickte dann den Oberst an.
„Wir sollten Runge rufen. Er hat Erfahrung im Kampf gegen Terroristen aus Tschetschenien, ist richtig qualifiziert.“
Degenhardt nickte, entsandte Rust und Teal´C zum Sternentor.


Daniel hingegen wurde in einen staubigen Raum gezerrt, auf einen Stuhl gesetzt. Ein Mann in einem schwarzen Taler setzte sich ihm Gegenüber.
„Gott zum Gruß.
Ich bin Kardinal Angelo Vinus. Meine Gotteskrieger berichteten mir, dass sie aus dem Kreis der Dämonen kamen.
Sind sie ein Diener des Teufels, oder haben die Ungläubigen wieder einmal eine List angewandt, um uns zu täuschen?“
Daniel sprach sehr leise.
„Ich bin Dr. Daniel Jackson vom Planeten Erde. Ich bin ein friedlicher Forscher, komme durch das Sternentor.“
Der Kardinal schnitt ihm die Worte ab.
„Lüge. Nur Moslemische Propaganda und Ketzerei gegen die heilige Kirchenlehre. Es gibt keine Erde.“
Daniel begriff, wo er war, flüsterte vor sich hin.
„Na, toll. So was wie die Katholische heilige Inquisition. Das wird ja immer besser.“
Kardinal Vinus sprach ihn verachtend an.
„Wenn sie ihre Behauptungen nicht widerrufen, werden sie morgen den Tod finden, auf dem Scheiterhaufen.
Aber jetzt werden sie uns einen Gefallen erweisen, oder leiden.“
Während Daniel schluckte, ging der Radikale stetigen Schrittes davon.


Oberst Runge trat durch das Sternentor, mit seinem Team und einer weiteren Russischen Einheit.
Die Einheimischen brachten ihn schnell zu ST 1.
Nach einem kurzen Briefing über die Ereignisse schüttelte er den Kopf.
„Der Yankee wurde schon wieder entführt? Muss bei denen in den Genen liegen.“
Kurz darauf kam ein Polizist herein, schob einen Fernseher in den Raum.
„Wir haben eine Terrorbotschaft der Christen erhalten.“
Hasani bedachte den Mann mit einem kritischen Blick.
„Nicht alle Christen sind Terroristen, nur eine Minderheit unter ihnen. Scheren sie gefälligst nicht alle unter einen Kamm.“
Etwas peinlich berührt nickte der Angesprochene, bevor die Botschaft abspielte.
Daniel war zu sehen, wie er gefesselt auf einem Stuhl saß, ein Holzkreuz um den Hals gebunden.
Hinter ihm standen zwei Vermummte Gestallten, einer trug ein Gewehr, der andere lass aus der Bibel vor.
„Hier spricht Daniel Jackson. Die Krieger Gottes fordern die Freilassung von 18 inhaftierten Kämpfern Gottes.
Sollte dies nicht geschehen, wird man mich morgen auf einem Scheiterhaufen verbrennen.“
Dabei zitterte der Amerikaner am ganzen Körper.
Danach sprach der Vermummte mit der Bibel.
„Ehre sei Gott in der Höhe und seinem Sohn, Jesus Christus. Tod allen Ungläubigen und Ketzern.“
Nachdem die Botschaft endete, schleuderte Degenhardt seinen Rucksack durch den Raum.
„Den Mistkerlen ramm ich ihr Kreuz in den Arsch…“
Drei Männer waren nötig, um ihn zu beruhigen.


Runge und Degenhardt diskutierten mit Polizeichef Hasani, wie man gegen das Terroristencamp vorgehen sollte.
Der Einheimische sprach als erster.
„Leider haben wir nicht die nötige Ausrüstung und meine Männer sind viel zu unerfahren. Das müssen sie schon erledigen.“
Runge sah sich noch mal die Karte von dem Gebiet an. Das Lager der Terroristen befand sich in einer zerklüfteten Bergregion.
Es gibt nur zwei Zufahrtwege und das zentrale Gebäude ist eine alte Kirche.
„Gut. ST 1 und ST 8 gehen über den nördlichen Weg hinein. Mein ST 2 Team und einige einheimische Sicherheitskräfte gehen über die Südliche Straße.“
Hasani warf dem Russen einige kritische Blicke zu.
„Na, vielleicht können sie meinen Männern ja noch etwas beibringen.“


15 Stunden später – bei dem Terrorcamp:


Die Einheiten hatten sich bis auf etwa 100 Meter an die Separatisten herangeschlichen. Sämtliche Vorposten konnten ohne geringsten Widerstand neutralisiert werden.
Das Camp selbst bestand aus einer Kirche, die auch schon bessere Zeiten erlebt hatte, sowie einigen kleineren Häusern.
Eine schon halb verfallene Mauer diente als Schutz.
Direkt neben Runge lagen zwei Beobachter der gewählten Regierung.
„Ist es nicht Gefährlich ein Lager anzugreifen in dem sich eine Übermacht von Feinden befindet?“
Runge grinste ihn an.
„Wahrscheinlich. Das ist wohl wirklich dumm, aber wenn man weis wie es geht, kommt es einem nicht mehr so dumm vor. Boris hol den Wodka, der Angriff ist erst in einer viertel Stunde.“
Die beiden Beobachter konnten es kaum fassen, was sie da eben zu hören bekamen.
„Sollte man sich vor einem Angriff betrinken?“
Der Russische Oberst kam aus dem grinsen kaum noch heraus.
„Nein, aber wir sind Russen. Und jetzt hallten sie die Klappe! Von ihrem Gerede bekommt man ja Kopfschmerzen ohne einen einzigen Schluck.“
Während jeder der Russischen Soldaten einmal tief an der Flasche nippte, sahen sich die Einheimischen beinahe fassungslos an.

Nicht ganz 15 Minuten später gab Degenhardt das Zeichen zum Angriff.
„Dann wollen wir mal. Und bitte daran denken, keine Unbewaffneten erschießen. Das soll ein sauberer Zugriff werden.“
Die Scharfschützen erledigten umgehend alle Personen, die Wache schoben. Durch die Schalldämpfer fiel dies zunächst niemandem auf.
Danach stürmten die Teams geduckt auf das Gelände, sichern sämtliche Ecken. Hauptmann Gratzky und Oberleutnant Rust brachten an beiden Türen zur Kirche kleine Sprengladungen an.
Runge sah sich mit dem Nachtsichtgerät, danach mit der Wärmebildkamera noch mal genau die anderen Gebäude und das Grundstück an.
„OK, die scheinen alle in der Kapelle zu sein. Zugriff, wir stürmen das Gebäude. Andreij, Stromzufuhr kappen.“
Im nächsten Moment brachen die Türen auf.


Daniel befand sich gefesselt auf einem Stuhl inmitten der Kapelle. Um ihn herum waren mehrere Menschen, die beteten.
„… und möge der Herr sein Antlitz auf uns fallen lassen. Die Heiden werden vernichtet werden, als Diener des Satans.“
Dr. Jackson konnte innerlich nur den Kopf schütteln. Hatten auf der Erde beinahe alle Christlichen Kirchen aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, begangen diese die ihren gerade erst.
„… senkt euer Haupt und erweist dem allmächtigen Herren die Ehre.“
Demonstrativ weigere sich der Amerikaner, wofür er einen Schlag in den Nacken bekam.
„Verneig dich, Ungläubiger.“
Nun platzte es aus dem jungen Wissenschaftler heraus.
„Ich bin auch Christlich erzogen worden, war mit meinen Pflegeeltern oft in der Kirche.
Allerdings haben die meisten unserer Kirchen sich entwickelt, verzichten auf Gewalt.“
Der Bischof trat auf ihn zu.
„Wahren Glauben kannst du nur beweisen, wenn du die Ungläubigen tötest und so deine Liebe zu Gott beweist.“
Ohne Vorwarnung ging das Licht aus, in der Kirche brach eine Panik aus. Die Türen brachen aus den Angeln, Fenster splitterten.
Unter Panischen Schreien explodierten Rauch- und Blendgranaten.
Ohne die geringste Chance auf Gegenwehr und mit Hilfe ihrer überlegenen Technologie eliminierten die Erdensoldaten alle bewaffneten Terroristen.
„Sauber.“
„Sicher.“
„Hier 8. Gebäude steht unter unserer Kontrolle.“
Da kamen Teal´C und Degenhardt auf Daniel zu.
Der Jaffa half dem am Boden liegenden Archäologen hoch.
„Daniel Jackson, bist du unverletzt? Wir waren in großer Sorge um deine Unversehrtheit.“
Er nickte nur knapp, als Degenhardt noch einen nachsetzen musste.
„Das nächste Mal leg ich ihnen eine Hundeleine um den Hals. Damit sie immer schön bei uns bleiben.“
Auch Runge trat auf ihn zu.
„Typisch Amerikanski. Immer da, wo es Probleme gibt, aber unfähig sie allein zu lösen.“
Danach verließen sie die Kirche.


Am nächsten tag, nachdem man mit der Regierung eine Übereinkunft treffen konnte, stand die Verabschiedung am Sternentor an.
Die Deutsche und Russische Regierung hatten sich bereit erklärt, Antiterrorspezialisten zur Ausbildung zu schicken.
Außerdem würde modernste Abhörtechnik überreicht werden, im Austausch für Diplomatische Beziehungen, sowie einem Bündnis gegen die Goa´Uld.
Runge stand noch mal vor dem Polizeichef.
„Und keine Angst. Ich werde unseren Leuten sagen, dass sie euch auch wirklich alle dreckigen Tricks beibringen sollen.
Lauschangriffe, Verhörmethoden, gezielte Zugriffe, Spionageanleitungen, Guerillas aufspüren usw.“
Feldwebel Tora verbeugte danach noch mal ihren Kopf.
„Allah sa aleikum. Ich wünsche euch Frieden und einen schnellen Triumph über die Terroristen.
Aber ihr müsst auch wissen, wie man diesen Typen den Nährboden für ihre Lehren entzieht. Eine Bekämpfung der Armut ist der beste Weg.“
Und Daniel setzte gleich noch einen nach.
„Zudem muss man auch die Probleme ihrer Bevölkerung richtig anpacken. Hass baut oft auf sozialen Missständen auf.“
Danach begaben sich die Erdenteams durch das Sternentor.
Kapitel 10 by Atlan
1.10 Schablonen der Gewalt Teil 1
von Atlan und Colonel Maybourne


“Wurmloch etabliert!”, meldete der Techniker.
Daniel und Oberleutnant Müller standen im Kontrollraum des STK. Gerade hatten sie einen neuen Planeten angewählt.
“Die Sonde empfängt.... Videosignale.”, Müller klang überrascht.
“Kriegen sie es auf den Bildschirm?”, fragte Daniel.
Müller tippte auf der Tastatur, meinte nach einer Weile. “Ja, jetzt müsste es gehen.”

Auf einem der Bildschirme war zunächst ein Störbild, dann folgte ein Schwarz-weiß Bild.
Es war eine Art Nachrichtensendung. Verschiedene Beiträge liefen ab. “Ich krieg jetzt auch noch den Ton!” ,sagte Müller.
“...... Heute hat der Generalsekretär angeordnet, dass das Kapitalisten Pack entgültig vernichtet werden muss. Bei Tagesanbruch hat der KGB die Hauptstadt von allen Kapitalisten gesäubert. Die Vorbereitungen auf die Ausrottung der Staatsfeinde steht bevor. Ebenso wird ab morgen die Offensive gegen die Nachbarstaaten erfolgen.”
Nun sahen Daniel und Müller, kreidebleich geworden, einen Truppenaufmarsch der Roten Armee und einiger Panzer.
Nun sahen sie wieder den Sprecher: “Lang lebe das Vaterland, lang lebe die Sozialistische Partei.”
Er setzte zum Stalingruß an, die Kamera fuhr herum und man sah ein Bild des Generalsekretärs, ein Mann um die 70. Dann wurde die Sendung mit einem Schnitt auf die Staatsflagge, ein Gelber Stern mit Hammer und Sichel auf rotem Grund, beendet.
“Mein Gott.” ,brachte der Tortechniker nur heraus. “Kommunisten.”
“Rufen sie sofort den General und Oberst Degenhardt in den Konferenzraum.” ,meinte Müller.
“Ich gucke, ob ich noch was auffange.” ,sagte Daniel und besah sich die Schirme.

“.....Lang lebe das arbeitene Volk.”, Müller unterbrach den Videomitschnitt. Es war still im Konferenzraum. General Reineke, Oberst Degenhardt und der Rest von ST 1, sowie Oberstleutnant Runge von ST 2 waren sprachlos.
“Wie konnte das nur passieren?” ,fragte der General in die Runde.
“Es geht eigentlich gar nicht.” ,meinte Franziska Rust. “Die Chancen das noch ein Staat dieselben Charakteristika entwickelt, stehen 1 zu 3 Billionen.”
Reineke nickte. “Das ist eine schlimme Entwicklung, bedenkt man vor allem unsere jüngste Vergangenheit. Doktor, haben sie noch etwas herausgefunden?” ,fragte er Daniel.
“Ja, anscheinend hat diese “Sowjetunion” vor 44 Jahren begonnen zu existieren, also etwa um 1955.”
“Was für ein tolles Jubiläum.”, meinte Runge sarkastisch. “Noch was Amerikanski?”
Daniel fuhr fort: “Anscheinend gab es vorher eine Art Zarenreich, zurückzuführen auf eine 1000 jährige, durchgehende Geschichte. Es gab auf dem Planeten mehrere Länder, nun nur noch zwei Reiche. Die Sowjetunion und die Remanische Republik, das einzige Land des Planeten, dass noch nicht okkupiert ist .”
“Remanische Republik? So was wie Rom?” ,fragte Degenhardt.
Daniel nickte zustimmend. “Ja, Rom wurde nach Romulus benannt, die Remanische Republik nach seinem Bruder Remus. Daher kann man wohl schließen das dieses Volk um etwa 752 vor Christi auf diesen Planeten umgesiedelt wurden. Die Slaven der heutigen Sowjetunion etwa um dieselbe Zeit.”

Reineke wollte gerade etwas fragen, da kam Müller herein. “Verzeihen sie die Störung General, ich hab endlich die Fotos aus der Avis-Luftraumsonde.” Er legte ein halbes Dutzend Fotos auf dem Tisch, er klärte die Anwesenden auf: “Das Sternentor liegt auf einer Hochebene, die ungefähr dem Grenzgebiet der beiden Parteien entspricht.”
Der General sah sich alle Fotos an, gab sie danach herum. “Vorschläge?”
Teal’C, der bisher geschwiegen hatte meinte: “General Reineke, ich habe in den letzten Monaten einige Referenzmaterialien zu eurer jüngsten Vergangenheit durchgesehen. Die Kommunisten waren seelenlose Wesen, die die Menschen unterdrückt haben, unehrenhaft, das sisnd nur Verbrecher. Wir sollten diese Sowjetunion stürzen.”

Degenhardt nickte zustimmend. “Bringen wir den Sozialismus zu Fall.”
Wir haben es schon einmal geschafft, wir schaffen es wieder.” ,antwortete Runge.
"Beim letzten Mal brauchten wir aber eine Wirtschaftskrise......" ,meinte Degenhardt abfällig.
“Tun wir was.” ,sagten Franziska und Jules gleichzeitig.

Der General ging zur Wand, nahm den Hörer des Telefons ab. “Hier General Reineke. Sagen sie dem Bundeskanzler, dass ich dringend mit ihm reden muss.”
Und zu den Anwesenden: “Tanken sie die Tor-Jeeps auf, ST 2-4 werden sie begleiten ST 1.”
Daraufhin verließ er den Raum.

Zwei Stunden später standen im Torraum die ST Teams 1-4 abmarschbereit. Die beiden Tor-Jeeps standen beladen vor der Rampe zum Tor.
“Alles klar.” ,begann Reineke. “Das ist erst mal eine Sondierungsmission, sie nehmen Kontakt mit den Remanern auf, bieten Hilfe an und versuchen herauszufinden, wie es zu diesem neuen Roten Regime kommen konnte.”
Degenhardt salutierte noch mal, dann wählten Oberleutnant Müller im Kontrollraum das Tor an.
“Ausrücken!” ,befahl Runge und fuhr seinen Jeep durch das Gate.
Auf dem Planeten angekommen, befahl Degenhardt: “Verteilt euch. ST 3 bewacht das Tor, ST 2 und 4 kommen mit!”
Er startete wieder seinen Jeep und fuhr hinter Runge her, Richtung Remanische Republik.

20 Minuten fuhren sie nun schon, hatten bisher allerdings keine Menschen gesehen.
“Langsam sollten wir uns aber einigen Außenposten nähern....” ,meinte Degenhardt misstrauisch. “Daniel, gucken sie doch noch mal auf das Navigerät.”
Daniel holte das PDA heraus. “Mal sehen..... Also nach unserer Aufklärung müssten wir eigentlich....”

Er wurde von Schüssen unterbrochen, die in die Luft gegeben wurden. Männer in Tarnanzügen, richteten sich aus Schützengräben auf. Sie trugen alte M1 Garand und Thompson MP’s.
“.... da sein.” ,beendete Daniel seinen Satz.
Ein Mann kam auf sie zu. Man sah nun genau, dass dies die selben Uniformen, wie amerikanische Soldaten sie im zweiten Weltkrieg trugen. Dem Abzeichen auf seiner rechten Schulter nach gehörte er zur Airborne.
Er zog ein Kurzschwert aus seinem Gürtel. “Wer seid ihr?” ,fragte er auf Russisch, anscheinend vermutete er, dass er Sowjets vor sich hatte.
“Wir sind friedliche Forscher vom Planeten Erde.” ,antwortete Daniel ihm.
“Wollen sie mich verarschen? Wenn sie von einem anderen Planeten kommen, wo ist dann ihr Raumschiff?”
“Wir kommen durch das Sternentor.” ,sagte Teal’C.
“Sternentor?” ,fragte der Soldat.
Runge rief vom anderen Jeep herüber: “Das ist dieser Ring auf der Hochebene, 10 Kilometer östlich von hier.
“Der Ring von Bellum?” ,fragte der Soldat ungläubig.
“Captain, das könnte den Prätor interessieren.” ,meinte ein anderer Soldat.
Der mit Captain betitelte Soldat überlegte kurz. “Privat Varus! Funkgerät!”
Der Funker kam mit dem Rückentornister an, übergab den Hörer an den Captain.
“Das Hauptquartier, Captain Aurelius Grenzkommando!”
Er berichtete von der Situation, nickte ab und zu, hängte schließlich den Hörer zurück auf den Tornister und sagte: “Folgen sie uns! Sie werden mit einem Flugzeug in die Hauptstadt geflogen, Prätor Sanderson würde sie gerne sprechen.”
An seine Soldaten gewand, befahl er: "Staff Sergeant Magnus, Corporal Laertis, sie kommen mit, der Rest geht wieder in Deckung.”
Dann stiegen er und die beiden anderen Fallschirmspringer auf die Jeeps auf, Degenhardt und Runge fuhren langsam an.

Nach einer Weile des Schweigens fragte Daniel: “Sagen sie mal Captain, wie kommt es, dass ihr Prätor einen so merkwürdigen Namen hat?”
Aurelius lachte. “Das ist einfach, er ist kein Remaner. Er kam vor knapp 54 Jahren zu uns, er brachte uns technologischen Fortschritt, förderte unsere damals junge Demokratie und half uns gegen die Sowjets. Er ist nun seit 24 Jahren unser Prätor, wurde schon sechs Mal wieder gewählt, obwohl er sich schon lange aus der Politik zurückziehen wollte. Da hinten ist der Flugplatz!”
Aurelius zeigte nach vorne, ein befestigtes Lager wurde sichtbar, davor ein Landeplatz auf dem ein Hubschrauber stand.
“Wir müssen leider darauf bestehen, dass vier von ihnen hier bleiben.”
Degenhardt machte eine Kopfbewegung zur Seite. “Runge, sie bleiben hier und machen Mittagspause.”

Das ließ sich der Russe nicht zweimal sagen, parkte den Wagen und fragte die beiden Soldaten: “Habt ihr schon mal Wodka getrunken, Genossen?”
Währenddessen stiegen ST 1 und Aurelius in den Hubschrauber und flogen ab.
Langsam erstreckten sich unter ihnen einzelne Dörfer, dann Städte, Industriegebiete und schließlich die Hauptstadt, Remus.
“Das sieht aus wie das Forum Romanum!” ,sagte Daniel und zeigte auf einen großen Platz. “Und da ist ein Kolosseum!”
Aurelius lächelte. “Interessieren sie sich für unsere Architektur?”
Daniel wand seinen Blick vom Fenster ab. “Ja, sehr sogar. Auf unserem Planeten sind diese Dinge schon längst verfallen.”
“Wenn der Prätor es erlaubt, können sie sich sicher die Stadt ansehen.”

Langsam flog der Hubschrauber auf einen großen, prunkvollen Palast zu.
“Das war einmal der Palast des Kaisers, nachdem der Kaiser verschwand, bauten wir ihn in das Senatsgebäude um, der Prätor hat hier sein Büro.” ,meinte Aurelius.
Der Hubschrauber setzte auf dem Landefeld des Senats auf.
Draußen warteten zwei Soldaten, sie trugen die Uniform von römischen Legionären, eine rote Tunika, die bis zu den Knien ging, ein Panzer, der Oberkörper und die Schultern schützte, sowie einen metallenen Schutzhelm. Bewaffnet waren sie mit Speeren. Diese ganze Ausstattung hatte allerdings nur einen repräsentativen Zweck.
“Captain, sie werden gebeten hier zu warten, während de Prätor mit unseren Gästen spricht.”
“Ach, dann hält man uns wohl nicht mehr für Sowjets!” ,meinte Degenhardt, zündete sich eine Montecristo Zigarre an und nahm einen tiefen Zug.
Die Wachen gingen darauf nicht weiter ein, sie führten ST 1 zu einem Aufzug, fuhren drei Stockwerke nach unten.
ST 1 ging einen Gang entlang, der mit Fackeln erhellt wurde.
Einer der Legionäre klopfte, öffnete dann die Tür und schloss sie wieder, als ST 1 eingetreten war.

Es war ein geschmackvoll eingerichtetes Arbeitszimmer. An den Wänden hingen Gemälde, einige Statuen, darunter eines wo die Wölfin Romulus und Remus säugt, standen auf Tischen.
Hinter einem Schreibtisch saß ein Mann, etwa 65-70 Jahre alt. Er erhob sich. Er trug eine lange weiße Toga, begrüßte nun ST 1. “Ah, schön sie kennenzulernen. Ich bin Prätor Sanderson.” Er gab den den Mitgliedern von ST 1 nach und nach die Hand.
“Sie sagen also, sie kommen von der Erde?”
Degenhardt nickte.
“Dann können sie mir sicher sagen, wer 1929-1933 Präsident der USA war.”
“Herbert Hoover.” ,sagte Daniel wie aus der Pistole geschossen.
“Nun gut.... Noch ne Frage: Wie heißt der Spielmacher beim Football?”
Degenhardt überlegte kurz. “Das müsste der Quarterback sein.”

Der Prätor lächelte. “Entschuldigen sie diese Vorsichtsmaßnahme, aber Ulman hat da seine Tricks.”
“Wer?”
“Frank Ulman alias Genosse Generalsekretär.” ,meinte der Prätor angewidert. “Glücklicherweise kannte der sich nie mit Football aus, deshalb ist das die einzige Frage, die ich stellen kann um sicherzugehen, dass jemand der sich als Mensch von der Erde ausgibt, keiner von seinen Spitzeln ist.”
“Sie kommen von der Erde?” ,fragte Jules.
“Scheint so, oder wüsste ich sonst von Football oder von den USA?” ,meinte Sanderson sarkastisch.
“Da ist was dran.” ,sagte Teal’C.
Daniel, der sich gerade die Kunstwerke angesehen hatte, fragte: “Kamen sie durch das Stargate hierher?”
“Stargate?” ,Sanderson stutzte. “Meinen sie das Tor zum Himmel?”
ST 1 nickte gleichzeitig.
“Dann ja. Damals 1945 kam ich hierher.”
“Erzählen sie bitte.”
“Roosevelts Regierung hat in den 40ern das Tor unter Leitung von einem Professor Langford erforschen lassen, in der Hoffnung, dass es eine Waffe sei, die man gegen Hitler einsetzten konnte.”
“Typisch Amis, alles ist für die ne Waffe.” ,meinte Franziska abwertend.
Sanderson bemerkte das mit einem säuerlichen Blick, fuhr dann fort: “Es belang den Wissenschaftlern 1945 sogar es zu aktivieren und sie schickten jemanden hindurch. Einen Wissenschaftler, ein Ernest... Irgendwie.”
“Ernest Littlefield.” ,bemerkte Daniel.
“Ja genau der war es!” Sanderson schnippte mit den Fingern. “Aber woher wissen sie das?”
“Catherine Langford hat mir von ihm erzählt..... Er war ihr Verlobter. Man hatte ihr gesagt, dass er bei einem Unfall gestorben sei.”
“Ist er aber nicht.” ,meinte Sanderson. “Er ging durch das Tor, die Verbindung riss ab, er galt als verschollen. Ulman und ich wurden als Rettungsteam losgeschickt, aber man wählte aus versehen wohl die falschen Koordinaten und wir kamen hier an. Und wir landeten direkt in einer Schlacht zwischen den Germanen und den Remanern.”
“Wie ich schon sagte, typisch Amis. Immer da, wo Ärger ist.” ,sagte Degenhardt, zündete sich eine neue Zigarre an.
“Das Kompliment geb ich an euch Deutsch zurück.” ,konterte Sanderson. “Zwei Kriege innerhalb weniger Jahre.”

Franziska winkte ab. “Die Amis auch. Ich sag nur der Koreakrieg, die Invasion in der Schweinebucht, der Vietnamkrieg,
Die US-Invasion in Grenada und der Golfkrieg.“
Sanderson grummelte etwas vor sich hin. „Soll ich jetzt fortfahren?“
Teal‘C nickte. „Fahrt bitte fort Prätor.“
Der Prätor bot seinen Gästen erst einmal einen Platz und etwas zu trinken an.
„Jedenfalls wurden wir gefangen genommen. Ich hatte Glück und landete bei den zivilisierten Remanern. Nach und nach bekam ich immer mehr Einfluss und half den Remanern. Trotz den 2000 vergangenen Jahren, hatten sie gerade das Repetiergewehr entwickelt und waren ungefähr auf dem technischen Stand des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die Slaven hatten ein Zarenreich, wie auch Russland bis Ende des ersten Weltkrieges. Ich half den Remanern bei der Entwicklung von Flugzeugen, Hubschraubern, sogar von Medizin, die ich in meiner Ausrüstung hatte.“
„Und was hat dieser Ulman gemacht?“ ,fragte Degenhardt und probierte den angebotenen Wein.
„Er hat das selbe getan. Sie müssen wissen, er war ein Sozialist, Mitglied der Deutschen KPD vor der Auflösung der Partei unter Hitler, ein überzeugter Anhänger von Stalin. Ironischerweise war er Corporal der US Army. Jedenfalls benutzte er seinen Einfluss um eine Partei zu gründen, in die Regierung zu kommen, er gründete die KPDSU. Er nutzte die Probleme des slavischen Volkes aus, schob alles auf die Kapitalisten des Nachbarlandes, damals Verbündete der Remaner im Krieg, und wurde schließlich Diktator. Da er wusste wo Stalins Fehler waren, konnte er sie Fehler umgehen.
Ich wollte ihn noch davon abringen, schaffte es aber nicht.“
„Dann rüstete er auf und sie taten dasselbe bei den Remanern.“ ,sagte Jules.

Sanderson nickte. „Das ist ungefähr die Kurzfassung der letzten Jahre. Nach und nach griff die Sowjetunion dann die anderen Länder an, diese hatten keine Chance, die Kommunisten waren technisch überlegen. Auf Grund unseres technologischen Patts, sind wir das letzte freie Land des Planeten.“
„Wie stehts mit der Truppenstärke?“, fragte Teal‘C interessiert.
„Das Remanische Reich hat 24 Legionen. Mit Hilfstruppen, Luftwaffe und Heimatschutz sind das knapp 588.000 Mann. Die Sowjets haben insgesamt 843.000 Mann und kontrollieren die Meere. Unsere Navy kann mit deren nicht konkurrieren.
Zum Glück ist unsere Airforce überlegen. Wir konnten die britischen Spitfires kopieren und weiterentwickeln.
Um ehrlich zu sein, werden wir, wenn sich nichts ändert, in weniger als 5 Jahren völlig überrannt.“

Degenhardt setzte das Weinglas ab. „Wenn sie nichts dagegen haben, wird ich auf die Erde zurückkehren und den Bundeskanzler und den russischen Präsidenten darum bitten zu intervenieren.“
„Die Russen?“, Sanderson schien überrascht. „Ich wär ihnen dankbar, wenn sie das machen würden.“

ST 1 verabschiedete sich von Prätor Sanderson und wurde wieder zum Hubschrauber gebracht.
Captain Aurelius wartete bereits auf sie. „Kommen sie!“ ,rief er ihnen zu. „Wir fliegen wieder zum Außenposten, wo ihre Freunde warten. Mein Kommando soll sie zum Ring von Bellum eskortieren.“

Der Hubschrauber flog los.
Sie hatten ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt, da nahm Degenhardt sein Funkgerät und kontaktierte Runge.
“Sergej, hören sie mich?”
“Klar Brüderchen, was gibt’s?” ,fragte Runge.
“Anscheinend müsst ihr Russen noch mal die Sowjets loswerden. Machen sie den zweiten Jeep klar, ich kehre mit ST 1 auf die Erde zurück.”
“Okay. Dann könnt ihr auch gleich neuen Wodka mitbringen, diese Remaner haben unseren schon weggesoffen.”
Degenhardt lachte laut auf.

Der Hubschrauber überflog das Lager und wollte gerade zur Landung ansetzten, da wurde der Hubschrauber von Flakabwehr getroffen.
“DIE ROTE ARMEE!” ,rief der Pilot. “WIR STÜRZEN AB!”

Runge sah am Boden, wie der Hubschrauber Richtung Osten flog, sein Hauptrotor war getroffen wurden, das Heck brannte. Runge sah nur noch, wie der Hubschrauber kurz hinter der Waldgrenze abstürzte.
“Auf geht’s!”, befahl er seinen Soldaten und auch einige Legionäre folgten ihm.

Währenddessen zogen Teal’C und Degenhardt Jules und Franziska aus dem Wrack. Daniel war damit beschäftigt Aurelius freizulegen.
Als er ihn endlich fand, war dieser bereits tot. Ein Schrappnelsplitter hatte seine Oberschenkelarterie durchtrennt.
Daniel ahnte nicht einmal mehr Zeit ihm die letzte Ehre zu erweisen, da waren sie auch schon von der Roten Armee eingekesselt. Degenhardt, Teal’C, Franziska und Jules wurden schnell entwaffnet.
Ein KGB Offizier trat vor. “Bringt sie in die Hauptstadt, der Generalsekretär wird sich für sie interessieren.”

Fortsetzung folgt.
Kapitel 11 by Atlan
1.11 Schablonen der Gewalt Teil 2:
von Colonel Maybourne


Nunmehr drei Stunden fuhr ST 1, mit den Händen auf dem Rücken gefesselt, durch diese neue Sowjetunion.
An den Straßenrändern waren Menschen zu sehen, die in Einheitskleidung die verschiedensten Arbeiten durchführten.
Bäume roden, Straßen bauen usw.
Bei jeder dieser Arbeitsgruppen stand eine Art von Politischer Beauftragter, der ihnen die Vorzüge des Arbeiterstaates vorlas.
Im nächsten Augenblick konnte man erkennen, wie Rotarmisten eine Gruppe von Menschen an eine Mauer stellten, sie anschließend erschossen.
Daniel sprach ganz leise.
„Da hat es wohl jemand gewagt, den Mund aufzumachen.“
Teal´C blickte mit großen Betrüben dieser Szenerie zu.
„Die Goa´Uld sind nicht anders. Nur das sie ihre Opfer nicht noch extra aufstellen.“
Danach kamen sie an einheitlich aussehenden Plattenbauten vorbei, bevor es weiter in Richtung der Hauptstadt ging.


Währenddessen erreichte Oberstleutnant Runge das Büro von General Reineke, er war ziemlich außer Atem.
„Sie müssen mir sofort ein paar Teams mitgeben. Wir stoßen direkt auf ihre Hauptstadt zu und befreien unsere Leute.“
Reineke würgte dies sofort ab.
„Das kommt überhaupt nicht in Frage. Erstens kämen sie keine hundert Meter weit, zudem würden dann die Remaner sicher angegriffen werden.
Diese Krise muss diplomatisch gelöst werden und ich habe auch schon die perfekte Lösung. Sie gefällt mir nicht, aber wird sicher funktionieren.“
Runge wurde ziemlich stutzig.
„Und wie, wenn die Frage gestattet ist?“
Reineke sah seinem Untergebenen mit einem Blick voller Trauer an.
„Was hat die Sowjetunion seit Ende des zweiten Weltkrieges davon abgehalten, einen Angriff gegen die Westliche Hemisphäre zu starten?“
Der Russische Offizier blickte erst zur Decke, bevor eine Sekunde später sein Mund tief nach unten fiel.
Sergej Runge fühlte, wie ihn ein eisiger Hauch umwehte.
„Nein. Das darf einfach nicht wahr sein. Aber doch nicht etwa gegen Menschen.“
Der General versuchte ihn zu beruhigen.
„Natürlich nicht. Es wird ein Warnschuss werden. Fragen sie bei Prätor Sanderson, ob er eine verlassende Insel kennt, die von beiden Reichen gut einsehbar ist.“
Nach einer erneuten Sekunde salutierte der Russe vor seinem Kommandanten, ging dann sofort in Richtung Kontrollraum.
Und auch Reineke entfernte sich aus dem Konferenzraum, griff zum Telefonhörer.
„Geben sie mir den Kanzler. Ich brauche sofort eine Verbindung zu Präsident Jelsin. Erbitte Einsatz einer 15 Megatonnen Bombe.“
Auch am anderen Ende der Leitung war ein tiefes Schlucken zu hören.


Zwei Stunden später, in Prätor Sandersons Büro:

„… und aus diesem Grund erbitten wir ihre Zustimmung, eine Strategische Nuklearwaffe nahe des Sowjetischen Territoriums zu zünden.
Ulman wird noch wissen, was diese Waffen in Hiroshima und Nagasaki angerichtet haben. Wenn er unsere Leute nicht freilässt und die aggressiven Pläne gegenüber ihrer Nation fallen lässt, drohen wir mit der Weitergabe von taktischen Atomwaffen an ihre Regierung.“
Sanderson sank in seinen Stuhl zurück, Tränen standen ihm in den Augen.
„Ich hatte es befürchtet. In all der Zeit war meine schlimmste Furcht, dass wieder mit Atomwaffen gekämpft werden könnte.
Sie müssen wissen, ich war 1945 in Hiroshima dabei gewesen. Das sind Erinnerungen, die immer im Gedächniss bleiben.“
Hauptmann Ivana Gratzky hackte noch mal nach.
„Sie waren in Hiroshima gewesen? Wie lange nach der Zerstörung war das und welche Aufgabe hatten sie?“
Sanderson lehnte sich zurück, nahm ein Glas Wein.
„Ich war gerade Captain der Army geworden. Vier Tage nach der Japanischen Kapitulation wurde ich mit einem Spezialistenteam in die Stadt geflogen.
Wir sollten für den Senat eine Analyse der Zerstörung erstellen, über mögliche Verstrahlungen der Menschen berichten.
Wir blieben drei Wochen.
Nach unserer Rückkehr berichteten wir dem Senat von unseren Erkenntnissen. Ich sehe heute noch vor mir ihre Gesichter, wie ihnen blass wurde.
Einige dieser hohen Herren mussten sich regelrecht zusammenreißen, um ihren Mageninhalt zu behalten.
Zwei Wochen später erhielt ich meine Versetzung zum Forschungsprojekt des Sternentores.“
Runge stieß einen kleinen Fluch zur Decke aus, bevor sich wieder dem Remanischen Regierungsoberhaupt zuwandte.
„Wir haben vor, eine 15 Megatonnenbombe hochgehen zu lassen. Das wäre ungefähr die fünffache Stärke der Hiroshimabombe.“
Sanderson nickte schwer, griff dann zu einem Telefonhörer.
„Schicken sie sofort den Generalstab zu mir.“
Danach ging er einige schwere Schritte durch den Raum, das Warten begann.

Währenddessen in Leningrad:

Der Wagen mit ST 1 hielt direkt vor Palast der Roten Revolutionsgarden, dem kommunistischen Regierungssitz.
Daniel kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
„Hat eine große Ähnlichkeit mit dem Kreml in Moskau. Und das drüben erinnert doch stark an den Roten Platz.“
Der Wagen stoppte ruckartig, allesamt zerrte man sie aus dem Wagen, schubste sie die Treppe zum Zentralkomitee hinauf.
Vorbei an Statuen, welche allesamt verdiente Helden des Sozialismus zeigte, ging es schließlich in das Büro von Generalsekretär Ulman.
Er war ein alter Mann, sicher schon an die 80 Jahre alt, trug einen biederen grauen Anzug, der zwar einfach aussehen sollte, aber trotzdem betonte, dass der Träger etwas höher gestellt war.
Als ST 1 vor ihm stand, sah er gerade zum Fenster heraus, wendete dann aber seinen Blick, sprach die Besucher in gebrochenem Englisch an.
„Ich habe mich schon des oftmals gefragt, ob die auf der Erde je wieder das Portal benutzen würden.“
Daniel erwiderte sofort auf Deutsch.
„Die Amerikaner haben es nie wieder gestartet. Wir stammen von einer Deutsch/Russischen Expedition.“
Ulman konnte seine Überraschung kaum verbergen.
„Soll das heißen, dass der Sozialismus am Ende über die Kapitalistischen Wölfe gesiegt hat?“
Jetzt ging Degenhardt dazwischen.
„Die Sowjetunion und die meisten Kommunistischen Länder sind in den letzten zehn Jahren zerfallen.
Am Ende hat das Demokratisch/Amerikanische System gesiegt, Deutschland und Russland sind heute politisch fast wie die USA. Obwohl die Russen noch nicht alle Barrieren beseitigt haben.“
Ulman sah sehr wütend aus.
„Wollen sie mich provozieren, oder auf dem Arm nehmen. Ich glaube ihnen kein Wort. Warum sollten die Machthaber das denn zulassen?“
Daniel antwortete ziemlich rasch und gefühlskalt.
„Es hat Konterrevolutionen gegeben. Das Volk und Teile der Armee erhoben sich gegen die Machthaber.
Das kommt eben davon, wenn die Menschen zu sehr geknechtet werden.“
Ulman setzte sich verbittert in seinen Sessel, rief dann eine Wache.
„Das wird hier nicht passieren, darauf gebe ich mein Wort. Und nun können sie in einer Zelle darüber nachdenken, ob sie nicht lieber mit mir zusammenarbeiten wollen.“


Vier Stunden später:

Oberleutnant Müller kam zusammen mit einer schwer gepanzerten und bewaffneten Einheit durch das Sternentor.
Dort worden sie bereits von einem kompletten Remanischen Infantriebatallion empfangen.
Ein stämmiger Offizier trat auf sie vor.
„Ich bin Colonel Gaius Sarinos. Auf direkten Befehl des Prätors soll ich sie in die Hauptstadt eskortieren.“
Müller nickte kurz, bevor er zusammen mit seinen 30 Soldaten die Transportmaschine bestieg, welche sich auf einer provisorisch gebauten Landebahn befand.

Keine Stunde später setzten sie auf einem Stützpunkt nahe der Remanischen Hauptstadt auf. Sanderson und Runge nahmen sie in Empfang.
Der alte Prätor kam vor, besah sich der Nuklearwaffe.
„Das ist sie also. Um ehrlich zu sein, unsere Wissenschaftler haben vor ungefähr vier Jahren mit den ersten eigenen Forschungen begonnen.
Dabei stellte sich als größtes Problem da, genug spaltbares Material zu besorgen. Unsere Uranvorkommen sind sehr begrenzt.
Zudem ist, wie sie wissen, nur ein kleiner Teil wirklich waffentauglich. Der Anteil an Uran 235 beträgt bei uns im besten Fall 0,6% im Uranerz. Der Rest ist unbrauchbares Uranisotop 238.“
Hauptmann Ivana Gratzky kam dazwischen.
„Ja, dieses Problem hatten wir auf der Erde am Anfang auch. Wir haben schon vor Jahrzehnten Verfahren zur Urananreicherung entwickelt.
Es gibt zwei Verfahren: Gaszentrifugen oder Gasdiffusion. Noch einfacher wäre es allerdings, wenn sie Plutonium verwenden.
Es ist ein künstliches Element, welches wesentlich höhere Energieausbeute garantiert.“
Runge ging dazwischen.
„Ja, ja. Und an Radioaktiver Verstrahlungsgefahr kaum noch zu überbieten. Im Gegensatz dazu ist Uran ja schon fast harmlos.“
Sanderson interessierte sich allerdings sehr dafür.
„Für den Fall, dass die Sowjets sich nicht beeindrucken lassen, könnte ihr Wissen sich sehr nützlich erweisen.
Würden sie mit unseren Forschern zusammenarbeiten?“
Nach einem bitterbösen Blick von Runge antwortet Gratzky ziemlich kleinlaut.
„Diese Entscheidung liegt bei unseren Politischen Führern.“
Einen Moment darauf kam ein Remanischer Legionär vor.
„Prätor, die Waffe ist einsatzbereit und in dem Frachtflieger verladen. Wir können auf ihren Befehl starten.“

Leningrad – etwa vier Stunden später.:

ST 1 wurde wieder in einen LKW gebraucht. Ihnen waren die Augen verbunden. Die Fahrt war eine richtig holperige Angelegenheit.
Nach einer unbestimmten Zeit kamen sie schließlich an ihrem Bestimmungsort an.
Feldwebel Tora hatte schon mit ihrem Leben abgeschlossen.
„Na dann, Leute. Hat mich gefreut, euch kennen zulernen. Ich hoffe, dass es schnell geht.“
Degenhardt versuchte, auf sie einzureden.
„Hey, noch sind wir nicht tot. Also immer schön cool bleiben, das wird schon.“
In dem Moment nahm man ihnen die Augenbinden ab, schubste sie in Richtung einer dünnen Holzbrücke.
Von hinten tönte es aus Lautsprechern.
„Weitergehen. Auf keinen Fall stehen bleiben.“
Zögernd, aber schließlich doch stetig begaben sie über die klapprige Holzbrücke, die teilweise in Nebelschwaden gehüllt war.
Nachdem sie die Hälfte erreicht hatten, kam eine Lautsprecheransage von der anderen Seite.
„ST 1, hier spricht die Remanische Grenzkontrolle. Gehen sie weiter, es droht ihnen jetzt kein Schaden mehr.“
Erleichtert liefen sie die letzten Schritte über diese wacklige Hängebrücke, bevor sie in das fies grinsende Gesicht von Runge sahen.
„Also wirklich. Das ihr aber auch immer solchen Ärger machen müsst, was mich beansprucht, euch da rauszuholen.“
Degenhardt klopfte seinem Kumpel auf die linke Schulter.
„Gut gemacht. Aber wie habt ihr das eigentlich hingekriegt?“
Die Antwort war ziemlich ungewöhnlich.
„Wir haben den nächsten Kalten Krieg ausgelöst.“
Franziska Rust musste schlucken.
„Ihr habt was?“
Runge zwinkerte sie an.
„Ist eine lange Geschichte. Besser wir setzen uns nach drinnen.“
Ein paar Minuten später saßen sie in einem warmen Zimmer, wo auch Prätor Sanderson und Oberleutnant Müller waren.


Drei Stunden vorher, in der Küstenregion der Sowjetisch/Remanischen Grenze:

Die Insel Resuria gehörte früher einmal dem Remanischen Territorium an, wurde aber im Krieg vor über 60 Jahren von dem damaligen Slavischen Zarenreich erobert.
Heute lebte niemand mehr dort.
Aufgrund dessen hatte Sanderson befohlen, dort die Atombombe zünden zu lassen. Eine Remanische Hafenstadt war nur 38 Kilometer entfernt.
Und der Luftweg bis zur nächsten Stadt der Sowjets betrug auch nur knapp 46 Kilometer.
Kurz zuvor hatten die Remaner eine offizielle Botschaft an die Regierung von Generalsekretär Ulman übermittelt.
In dieser wurde der Testeinsatz einer Atombombe angekündigt.
Und nun hatten sich Offizielle der Volksbefreiungsarmee, des KGB und des Zentralkomitees versammelt, um dem beizuwohnen.
Die Sowjetische Regierung war darüber natürlich entsetzt.
Es war schon merkwürdig, wie in kürzester Zeit derart viele diplomatische Anfragen auf Dialoge und Proteste in einem gesandt worden.
Trotzdem ließ sich Prätor Sanderson nicht mehr davon abbringen.

Auch auf Remanischer Seite verfolgten Hunderte von Militärs und Regierungsmitgliedern, sowie Tausende Schaulustige Zivilisten das angekündigte Spektakel.
Jedoch herrschte hier eine andere Meinung vor.
Das Remanische Volk erhoffte sich durch die Zündung dieser Waffe einen dauerhaften Frieden und sei es ein Wettrüsten über Jahrzehnte.
Den Menschen dieses Landes war beinahe alles Recht, um Frieden und Freiheit bewahren zu können.
Aufgeregt, oder beängstigt verfolgten sie nun, wie eine Transportmaschine auf die Insel zuflog.

Colonel Sarinos saß an den Kontrollarmaturen, sein Blick war auf die immer näher kommende Insel gerichtet.
Hauptmann Gratzky setzte sich neben den Colonel, sie seufzte. „Unvorstellbar.“
„Wie meinen?“, fragte der Colonel.
„Die Erde lebte fast 45 Jahre in einem kalten Krieg. Um ihren heißen Krieg zu stoppen, müssen wir einen kalten, Nuklearen entfachen....“
„Aber wir gewinnen Zeit.“, meinte Sarinos hoffnungsvoll.
„Und solange es die Hoffnung gibt, solange gibt es noch eine Chance auf Frieden. Der Sozialismus wird sich sicher nicht mehr lange halten, war bei ihnen doch genauso.“
Gratzky lachte auf, es war ein humorloses, gekünsteltes Lachen, sie stand wieder auf und begab sich wieder zu Müller.

Im Hintergrund stand Müller bei der Atombombe, er starte nur die Massenvernichtungswaffe an.
„Gehen wir nicht zu weit?“, fragte er Gratzky.
„Doch, schon.“, meinte Gratzky nur.
„Aber ein kalter Krieg ist besser, als ein heißer.“
Müller wollte gerade etwas antworten, da rief Sarinos:
„1 Minute bis zum Abwurf!“

50 Kilometer von der Insel Resuria entfernt trieb der sowjetische Flugzeugträger Nastojtshiwij im Wasser.
Der Kreml hatte befohlen, den geplanten Atomwaffentest zu beobachten und einzuschätzen.
Der erste Offizier stand auf der Kommandobrücke und beobachtete durch ein Fernglas die Insel, da fragte der Kommandant, der gerade eingetreten war:
„Genosse Leutnant, schon etwas geschehen?“
„Niet, Genosse Kapitän. Die Kapitalistenschweine bluffen nur.“, meinte der Leutnant überzeugt.
„Ich bin da nicht sicher, Leutnant. Sonst hätte der Genosse Generalsekretär uns nicht hergeordert.“

Währenddessen stand Müller an der Luke der Transportmaschine, in seiner Hand der Auslöser für die Heckluke, der Auslöser für die Atombombe.
„Ich löse aus!“, rief er und drückte den grünen Knopf tief in die Fassung.
Die Luke öffnete sich, das Ei trat seine Reise an, noch bevor das Ei aufschlug, rief Müller:
„Weg hier!“
Dann stellte er sich an eines der Bullaugen, in dem Moment kniff er die Augen zusammen.

Auch auf der Brücke des sowjetischen Flugzeugträgers warfen der erste Offizier und Kommandant sich die Hände vor die Augen. Nach einigen Sekunden sah der Kapitän wieder durch sein Fernglas.
Er sah, wie der Atompilz aufstieg, immer höher und höher. „l6;, l4;l6;l1; gott!“ ,bekam er nur heraus.
„Kontaktieren sie den Kreml!“

In Sekundenschnelle eilten Morsesprüche in den Kreml.
Die Reaktionen der Regierungsmitglieder waren größtenteils gleich:
„Da können wir nichts dagegensetzten, wir sind verloren!“
„Sie Verräter, glauben sie gefälligst an das Vaterland!“
„Unsere Atomtest müssen schneller gehen! Wir brauchen mehr Uran!“
„Organisieren wir es bei den Kapitalistenschweinen!“
„Aber wenn sie uns erwischen, werfen sie über uns auch so eine Atombombe ab!“

„Genug!“, befahl Generalsekretär Ulman. Er stand auf. Die Erinnerungen an Hiroshima und Nagasaki kamen wieder hoch.
"Glauben sie mir, ich bin über die destruktive Kraft dieser Waffen bestens im Bilde.
Im Augenblick können wir da sehr wenig entgegensetzen."
Er wollte gerade noch etwas sagen, da kam ein Nachrichtenoffizier herein, er salutierte schnell und sagte: „Genosse Generalsekretär, die Imperialistischen Remaner fordern die Freilassung des ST 1 Kommandos und die Einstellungen aller Kriegerischen Handlungen.
Ansonsten stände ein Angriff mit Atomwaffen gegen unsere Strategischen Einrichtungen bevor.“
„Unverschämtheit!“, rief der Generalstabschef Marschall Potemkin. „Genosse, wir dürfen darauf nicht eingehen.“
„Genug!“ ,rief Ulman. „Geben sie sofort durch, dass wir das Team zurückschicken. Vorerst müssen wir darauf eingehen, jedenfalls solange, bis unsere Atomwaffen einsatzbereit sind und wir sicher sind, dass wir den Feind komplett auslöschen können.“
„Das wird dauern.“, meinte ein Minister.
„Wir können warten.“, meinte Ulman nur und löste die Versammlung auf.

Auch in anderen Teilen des Planeten hatten Widerstandszellen, der besetzten Länder, den Test aufgefangen.
Die Reaktionen waren geteilt.
Einige waren froh, dass die Remaner endlich einen Vorteil hatten, andere waren skeptisch, denn würden sich die Remaner damit begnügen die Welt wieder zu befreien oder würden die Menschen einen Diktator gegen einen neuen eintauschen? Die Zukunft würde es zeigen.

Entlang der Remanischen Grenze hingegen wurde die ganze Nacht hindurch gefeiert.
Die Menschen lagen sich in den Armen, ohne zu wissen, was sie da eigentlich bejubelten.

1 Tag später im STK:
ST 1, Runge, Müller und General Reinke saßen im Konferenzraum.
Degenhardt hielt sich einen Eisbeutel vor sein Auge, Jules hatte einen Kopfverband um.
Die Stimmung war auf einem Tiefpunkt.
Müller meinte: „Die Remaner haben sich vorhin gemeldet. Sie bedanken sich noch einmal für unsere Hilfe und wünschen einen ständigen Dialog, Botschafter würden sie mit Freuden empfangen.“
Reineke lächelte. „Und dafür mussten wir auch nur einen kalten Krieg auslösen.“
Teal‘C hob die rechte Augenbraue. „Wir werden dafür sorgen, dass er nicht lange andauert.“
Daniel nickte zustimmend.
„Aber momentan belassen wir es dabei!“, meinte Reineke und stand auf, er holte eine Holzkiste und einen Brief hervor.
„Das ist ein persönliches Dankeschön von Sanderson. Ein überaus starker remanischer Whiskey und etwas das seiner Meinung nach besonders Doktor Langford freuen wird.“
„Und was ist das?“ ,fragte Franziska.
Reineke holte einen Zettel heraus, legte ihn auf den Tisch. Auf ihm waren 6 Chevrons aufgezeichnet.
„Das sind die Koordinaten für den Planeten, auf dem Ernest Littlefield verschollen ist. Wir werden den Mann nun endlich nach Hause bringen können...."
Kapitel 12 by Atlan
1.12 Urlaub? Nein Danke!
Von Atlan und Colonel Maybourne


Es war Montagmorgen, im STK beginnt der Tag wie üblich.
Spinoza flitzte durch die Gänge und ärgerte alle Menschen, am liebsten aber die Wissenschaftler.
Und auch da hatte er sich schon einen ganz im besonderen ausgesucht.
In diesem Moment stibitzte er gerade einem der Tortechniker seinen Schokoladenpudding um ihn vor dessen großen Augen selbst zu verspeisen.
Oberleutnant Rust befand sich in ihrem kleinen Labor, decodierte ein paar Passagen von Ra´s Datenbank.
Oberstleutnant Runge schloss sein Büro auf, setzte sich hinter seinen Schreibtisch.
Auf dem Tisch lag ein Briefumschlag.
„Von Tante Dunja.....“, murmelte er, riss den Umschlag auf und las den Brief.
„Lieber Sergej, ich hoffe es geht dir gut....... Onkel Iwan....“
Und so gingen an diesem Tage alle ihrer gewohnten Arbeit nach.

Mit einem Grinsen faltete er den Brief und rannte aus seinem Büro. Auf dem Gang lief er an Oberleutnant Müller vorbei.
„Was ist denn mit dem?“, fragte er sich still, zuckte mit den Schultern und ging weiter.
Murmelte dabei vor sich hin.
„Na toll. Wenn dieser verrückte Russe schon so grinst, kann ich mich ja auf einen stressigen Tag vorbereiten…“
Im nächsten Moment hüfte Spinoza durch den Korridor, erst auf Müllers Kopf, danach einem panischen McKay auf das Frühstückstablett.
Welches dieser auch ohne Umschweife fallen ließ.
„Wenn ich diesen verdammten Affen zu fassen kriege, landet er auf dem Grill.“
Zelenka, wie üblich nicht weit, versuchte den Kanadier zu beruhigen.
„Rodney, das ist ein Lemur.“

Währenddessen saßen ST 1und General Reineke im Konferenzraum.
„Die Remaner werden sich bei uns melden, wenn die Germanen ihnen wieder Probleme bereiten, momentan sieht es jedenfalls so aus, als würde unsere Hilfe reichen.
Der Prätor hat zugestimmt ihre Medizin mit uns zu teilen, sobald der Weg zum Tor wieder 100 Prozentig sicher ist.“, beendete Daniel seinen Bericht.
„ST 1, das war wieder einmal gute Arbeit.“, meinte der General gut gelaunt.
„Im Gegensatz zu ST 10 unter Major Hohlbein.“, sagte Degenhardt mit einem Grinsen im Gesicht.
Der General sah wütend aus.
„Wie kann man auch auf einen Planeten gehen und sich von Nanobots zum Greisen machen lassen?“
Franziska hatte da auch noch einen Einwand.
„Wenn man wie ein Sibirischer Holzfäller in einen Gruppe Steinzeitmenschen rennt und dabei selbst zu einem mutiert…“
Weiter kam sie nicht, da der General sie sehr finster anblickte.
„Ich war auch davon betroffen, wenn sie das noch behalten haben.“
Daniel versuchte die angespannte Situation wieder zu lockern.
„Wenigstens haben wir Ernest Littlefield wieder zurück bringen können. Er freut sich wie ein kleiner Junge.
Auch Catherine ist überglücklich.“
Franziska musste etwas lachen.
„Ich habe immer noch das Bild vor Augen, wie Runge mit einem Schweißbrenner den Hologrammsockel von Heliopolis lösen wollte.“
Julia Tora hackte da noch mal nach.
„Welchen Tempel durchleuchten die beiden im Moment eigentlich?“
Daniel überlegte kurz.
„Wenn ich mich nicht irre, gerade den großen Tempel von Abu Simbel.“
Der General schüttelte langsam den Kopf.
„Wie dem auch sei, sie haben nun schon seit Monaten ohne Pause gearbeitet. Ich gebe ihnen vier Tage frei.
“Ja General, danke.”, meinte Degenhardt.

In diesem Augenblick sprang der große Flachbildschirm an, der an der Wand hing. Doktor Roth war zu sehen.
„General, wir haben den Pfeil aus dem Oberschenkel von Stabsunteroffizier Nerdel entfernen können.
Er war mit einem leicht betäubenden Mittel versetzt, aber für unseren Stuffz geht keine Gefahr mehr aus.
Übrigens können wir noch mehr von diesen Heilkräutern von P2X334 gebrauchen. Die machen sich hier sehr gut.“
Reineke sah diesen Bericht mit Freude.
„In Ordnung. Ich werde morgen ST 8 hinschicken, die sollen doch mal gleich ein paar Säcke mitbringen.“
Daraufhin beendete Roth die Übertragung.

In dem Moment kam Runge hereingeschlittert, er musste erst einmal tief Luft holen.
“Oberstleutnant?“, fragte Reineke.
Runge setzte sein typisches Lächeln auf.
„Degenhardt, Onkel Iwan ist tot!”
Der Oberst erhob sich halb.
„General, bitte um Erlaubnis mich zu entfernen!”
Alexander Reineke nickte, Degenhardt und Runge verschwanden lachend.
Teal’C hob die Augenbraue.
„Daniel Jackson, ist das auf diesem Planeten eine typische Reaktion, wenn ein Verwandter stirbt?”
Daniel schüttelte den Kopf.
„Eigentlich nicht, aber wer versteht schon die Russen....”
Danach sahen sie den beiden noch kurz hinterher.
“Wegtreten.”, meinte der General und verschwand.

Franziska und Julia gingen in die Kantine, wo Runge und Degenhardt Zigarrerauchen dasaßen und lachten.
Sie setzten sich neben die beiden, die nun aufgehört hatten zu lachen.
“Was wollen sie?”, fragte Degenhardt.
Franziska wandte sich an Runge.
„Wir wollten ihnen nur unser Beileid aussprechen über den Verlust ihres Onkels.”
Runge und Degenhardt sahen sich verwundert an, dann lachten sie laut los.
Als sich Runge beruhigt hatte, klopfte er Franziska auf die Schulter.
“Keine Sorge, Mädchen, Onkel Iwans Tod muss man nicht betrauern.”
Er und Degenhardt verließen die Kantine und Jules konnte nur ein Wort aussprechen: „Männer!”
Degenhardt hingegen schubste seinen Kumpel leicht an.
„Hey, sag mal. Wollen wir es ihnen nicht verraten?“
Der Russe aber grinste nur in sich herein.
„Nö. Die beiden Primadonnen können ruhig noch etwas zappeln.“

Etwas später kamen die Doktoren McKay und Zelenka in das Büro des Generals, um ihm die ersten Resultate für ein bedeutendes Projekt vorzulegen.
„Also, was kann ich für sie tun, meine Herren?“
Zelenka war schon ganz aufgeregt.
„Nun, wir haben ja die Datenbank von Ra´s Schiff, dazu noch all diese Naquadah Vorkommen von Abydos…“
Weiter kam der sympathische Tschechische Wissenschaftler allerdings nicht, da er von McKay unterbrochen wurde.
„Ja, ja. Was er sagen will ist, dass wir die ersten Baupläne für Hyperantriebe und Schildgeneratoren zusammengestellt haben.
Wenn meine Berechungen stimmen, was ich doch stark annehme, könnten wir das erste Raumschiff in eineinhalb bis zwei Jahren fertig gestellt haben.“
Reineke blickte den Kanadier überrascht an.
„Wenn sie das wirklich so schnell schaffen sollten, sorge ich dafür, dass sie beide einen absolut unbegrenzten Forschungsetat erhalten.
Hoffentlich kommen unsere Bautrupps auf Abydos auch mit dem Arbeitsaufwand hinterher.
Doch was sollen wir machen, wenn uns die Goa´Uld früher angreifen? Und wie sieht es mit Energiewaffen aus?“
Diesmal war Zelenka schneller.
„Wir haben auch Baupläne für Satelliten gemacht. Die könnten wir schneller bauen und in der Atmosphäre aussetzen…“
Wieder unterbrach ihn McKay ungefragt.
„… jetzt kommen sie mal auf den Punkt. Diese Satelliten würden mit Naquadahraketen ausgerüstet werden. Ich habe zudem ein Modell erdacht, wie MIG 29 Jäger mit erbeuteten Stabwaffen aufgerüstet werden können.
Eigene Energiewaffen sind weit weg von allem.“
Reineke wurde dieses Gezanke jetzt allerdings zuviel.
„Hören sie. Ich sorge dafür, dass sie ihre Vorschläge direkt den beiden Verteidigungsministerien sowie Schröder und Jelsin präsentieren können. Und jetzt raus hier, ich habe noch zu tun.“
Nachdem beide gegangen waren, griff der General zum Telefonhörer. Rodney und Radek hingegen zankten sich auf dem Korridor weiter.


Zur selben Zeit saß Teal’C in seinem Quartier. Degenhardt hatte ihm ein Buch gegeben, “Perry Rhodan Band 1”.
Nun legte er das Buch zur Seite.
“Ich verstehe nicht, wieso die Tau’Ri sich so etwas ausdenken.”, sagte er zu sich selbst.
Er schaltete den Fernseher an, sah sich die Nachrichten auf RTL an.
“Paraguay. Heute wurde der Vizepräsident Dr. Luis Argaña ermordet.“
Teal‘C schaltete auf DSF um, dort wurde gerade ein Boxkampf gesendet.
Danach erwischte er einen der Kanäle, die für Erwachsende vorbehalten waren. Dort konnte das geschulte Auge zwei Frauen in Aktion sehen.
„Faszinierend.“
Teal´C setzte sich mit großen Augen und einem halboffnem Mund in den Sessel und sah der Sendung zu.
Bis sich plötzlich Schrittgeräusche vom Flur nährten.
Er schaltete noch vier mal um, da kam Daniel herein.
„Sag mal Teal‘C, ich mach mich auf ins Museum, ich dachte mir, dass du vielleicht mitkommen möchtest.“
Teal‘C neígte den Kopf.
„In der Tat, Daniel Jackson. Ich muss mich nur umziehen.“

10 Minuten später standen Daniel und Oberleutnant Müller, im Korridor vor Teal´Cs Quartier.
Gerade kam der Jaffa um die Ecke.
Um sein Symbol zu verdecken, trug er eine Pudelmütze, in einer Hand hatte er seine Stabwaffe.
„Teal‘C, die kannst du nicht mitnehmen!“, meinte Müller.
Teal‘C hob seine rechte Augenbraue.
„Aber eure Welt ist voller Gewalt, ich muss mich verteidigen.“
Müller schlug sich die Hand vor sein Gesicht.
„Nur wenn du in Amerika leben würdest, bei den Gestörten.“
Da er aber immer noch ein Fremder auf dieser Welt war, wusste er als Jaffa nicht so ganz, was das bedeuten sollte.
„Ich habe gehört, dass diese Amerikaner eine mächtige Nation sein sollen, die edle Werte der Demokratie in sich führen.“
Müller musste sich ein Grinsen stark unterdrücken.
„Ja, das auch. Aber fast jeder von den Knallköpfen hat ein Gewehr im Schrank stehen. Und lass da mal deine Haustür offen stehen.
10 Minuten später ist die Bude ausgeräumt.“
Das schien Teal’C ein wenig zu beruhigen, er übergab Müller die Stabwaffe und trat mit Daniel in den Aufzug.
Müller besah sich die Energiewaffe.
“Und was soll ich jetzt damit?”
Mit der Stabwaffe machte er sich auf zur Waffenkammer. Nur unterwegs wieder von Spinoza geärgert zu werden.
Diesmal ließ ihn der Lemur gegen eine Wand laufen.
„Verdammt. Warum immer ich…?“


Währendessen in Ägypten: Großer Tempel von Abu Simbel:

Catherine und Ernest saßen gerade beisammen beim Essen, sie hörte seinen Geschichten von Heliopolis an.
„… es hat fast zwei Jahre gedauert, bis ich diese Holographische Maschine halbwegs entschlüsselt hatte.
Du kannst dir sicher vorstellen, wie sehr mich all dieses Wissen überschüttet hat, gerade beim Wissenstand von 1945.“
Ernest sah sie mit einem Blick an, bei dem selbst Sokrates vor Ehrfurcht zurückgewichen wäre.
Catherine wollte antworten, als ihr Leutnant Sorobzy dazwischen kam.
„Dr. Langford, Dr. Littlefield, eines der Teams hat tief innerhalb des Tempels merkwürdige Artefakte entdeckt.
Sie meinen, es könnte sich um Goa´Uld Technologie handeln.“
Mit einem leicht überraschten Blick standen beide auf. Catherine konnte sich nicht mehr zurückhalten.
„Das möchte ich mir persönlich ansehen.“
15 Minuten darauf betraten sie die schwach ausgeleuchtete Grabkammer. An einer der Seitenwände war das Emblem von Ra zu sehen.


Zwei Tage später saßen Jules und Franziska in der Stammkneipe des STK.
„Mal wieder typisch.”, sagte Jules.
„Da hat man mal Urlaub und dann ist deine Familie auf Hawaii.”
Sie nippte an ihrer Weinschorle.
Franziska nickte zustimmend.
„Du hast so was von Recht. Als ich meine Eltern besuchen wollte, waren sie auch verreist.”
Danach kam die nächste Runde.

Währenddessen war im STK alles für ein bedeutendes Forschungsprojekt auf dem Planeten des Volkes der Hanka vorbereitet worden.
Unter dem Kommando des Russischen Obersts Chatowa sollte ein Forschungsteam Aufzeichnungen über einen speziellen Stern machen.
Einige Erkenntnisse ließen darauf deuten, dass es sich um einen Neutronenstern handeln könnte.
Zudem wurden für die nächsten Wochen mehrere Sonnenfinsternissen erwartet, was auch ein Anreiz war, eine kleine Sternenwarte aufzubauen.

Teal’C und Daniel saßen im Auto, sie fuhren über eine Landstraße.
“Daniel Jackson, glaubst du wirklich, dass dies der richtige Weg ist? Das sieht mir hier eher nach einem Gebirge aus.”
Daniel lugte über das Lenkrat.
“Ich hoffe mal...”
Teal’C holte eine Karte heraus, besah sie sich und meinte dann:
„Ich glaube, wir haben uns verfahren.”
Dr. Jackson wollte gerade etwas sagen, da piepte die Tankanzeige, der Wagen blieb stehen.
“Dieses Gefährt hat wohl keinen Kraftstoff mehr, Daniel. Hast du noch Reserve?”
Dr. Jackson stieg aus, ging zum Kofferraum.
„Anscheinend nicht.”
Er zuckte mit den Schultern.
„Na egal, es könnte schlimmer sein.”
Da fing es an zu donnern, kurz darauf auch zu regnen und schließlich zu stürmen.
Als der Regen auf Teal’Cs Glatze prasselte, meinte dieser:
„Ist dies schlimmer?”
Daniel nickte.
„In der Tat.”

Franziska und Jules saßen immer noch deprimiert an ihren Weinschorlen, als es von hinten laut grölte.
“Harry, wir brauchen das Hinterzimmer!”, grölte die wohl bekannte Stimme von Runge.
Der Barkeeper nickte wohlwollend.
„Ist frei! Wollt ihr was trinken?”
Jules sah sich um. Degenhardt, Runge und eine junge Frau hielten zwei Holzkisten in den Händen.
Degenhardt schüttelte den Kopf, klopfte auf seine Kiste.
„Nich nötig, wir haben selber was!
Aber zu Essen wäre nicht schlecht.“
Mit diesen Worten verschwanden sie im Hinterzimmer.

Franziska sah Jules an.
„Gehen wir mal nachgucken!”
Sie standen auf, gingen zu der Tür und öffneten sie.
Runge hatte gerade ein Stemmeisen in der Hand, hielt inne und fragte:
„Schwesterchens?”
“Was geht denn hier ab?”, fragte Jules.
“Onkel Iwan.”, sagte Degenhardt grinsend.
“Ist das seine Urne?”, fragte Franziska.
Die junge Frau lachte.
“Und wer sind sie?”, wollte Jules wissen.
Runge legte seinen Arm und die Frau.
“Schwesterchens, darf ich vorstellen, die neue Chefdiagnostikerin des STK Svetlana Runge, meine Tochter.”

Währenddessen führte das ST 7 Team von Major Westmann eine Erkundungsmission auf einem scheinbar verlassenden Planeten durch.
Die Ruinen zeugten davon, dass hier vor sehr langer Zeit einmal die Goa´Uld waren, aber dies schon vor Jahrhunderten.
Der Planet lag sogar in ziemlicher Nähe zur Erde, war nur etwa 192 Lichtjahre entfernt. Die Vegetation entsprach dem Süden der Vereinigten Staaten.
Es gab hier viele Flüsse und Sümpfe, dazu eine Mischung aus Nadel- und Tropenwäldern.
Und verdammt viele Mücken.
Dem Major wurden die Viecher langsam zu viel.
„Wenn dieser Planet noch mal auf unserer Liste sein sollte, brauchen wir unbedingt Schleier, bevor wir endlos zerstochen sind.“
Kurz darauf hatten sie den kleinen Hang geklommen, dem jüngsten Teammitglied, einem Obergefreiten, fiel es als erstes auf.
„Herr Major. Ist es das, was ich denke?“

“Meinst du das klappt?”, fragte Daniel ungläubig.
“Ja Daniel, in verschiedenen Filmen hat es auch geklappt.”
Mit diesen Worten hielt er ein Schild hoch, auf dem stand: München.
Er streckte den Daumen zum Trampen aus.
Wie auf ein Stichwort, fuhr ein Auto an ihnen vorbei, spritze sie mit Wasser voll.
“Stachelsau!”, rief Teal’C dem Auto hinterher.
“Stachelschwein.”, meinte Daniel und spuckte Wasser.

“Ihre Tochter?”, fragte Franziska geschockt.
Runge grinste.
„Da! Sie fängt morgen im STK an. Da dachten wir uns, wir feiern das mit meinem Anteil von „Onkel Iwans Reserve”.”
Jules zeigte auf eine der beiden Kisten.
“DAS ist Onkel Iwan?!”
“Der beste Wodka der Familie Runge. 80%ig und selbst gebrannt!”, meinte Degenhardt.
Er brach die erste Kiste auf, holte eine Flasche hervor.
“Trinkt sie einen mit!”, meinte Runge, holte ein paar Gläser hervor, schüttete etwas von “Onkel Iwans Reserve” ein und sagte dann:
„Nastrovie!”
Nach dem ersten Wodka war Franziska etwas beleidigt.
„Moment mal. Sie haben einen Familie in Russland und baggern mich immer wieder ran. Was bin ich für sie?
Die kleine deutsche Gespielin, von der ihre Frau nichts weis?“
Nun ging Svetlana dazwischen.
„Keine Sorge. Meine Eltern wurden vor zwei Jahren geschieden, als meine Mutter mit einem General im Bett erwischt wurde.“
Franzi sah erst Julia an, dann wieder Sergej.
„Nastrovie.“

Am nächsten Morgen kam General Reineke in die Kantine, schüttete einen Kaffee ein und sah sich um.
An einem der Tische saßen Degenhardt, Julia, Franziska, Runge und seine Tochter.
“Mein Gott, was ist denn mit ihnen passiert?”
Jules hielt sich die Ohren zu.
„Bitte Herr General, schreien sie nicht so laut!”
Er holte einen Stuhl und setzt sich an den Tisch.
„Sind sie betrunken?”, fragte er in die Runde.
“Da.”, meinte Svetlana und nahm eine Kopfschmerztablette.
“Sind sie nicht die neue Chefdiagnostikerin?”
“Da.”, meinte Svetlana wehleidig.
Reineke schien diese Situation richtig auszukosten.
„Ich habe eine kleine Info für sie. Dr. Langfords Team hat gestern in einer Ägyptischen Grabkammer Goa´Uld Technologie gefunden.
Neben etwa 160 Stabwaffen und vier Stabwaffengeschützen konnten sie unter anderem auch eine dieser Ringtransporterplattformen sichern.
Es wurden einige Ingenieure aus Moskau und Magdeburg eingeflogen, um dieses Gerät zu demontieren und untersuchen.“
Mit tief heiserer Stimme sprach Runge den General an.
„Warum ist dieses Waffenlager vorher noch niemandem aufgefallen?“
Reineke gab einem Soldaten ein Zeichen, der daraufhin den Raum verdunkelte. Danach wurde eine Projektion an die Wand geworfen.
„Wir fanden diese Waffen im Tempel von Abu Simbel. Sie waren in einer bisher noch unentdeckten Kammer.
Diese wurde übrigens nur mit einem speziellen Tiefensonarscanner aufgespürt.“
Degenhardt ließ seinen Kopf etwas nach oben gleiten.
„Sonst noch irgendwelche Besonderheiten?“
Reineke stand leicht skeptisch auf.
„Ja. ST 7 hat eine verlassende Naquadahmine gefunden. Die Ergiebigkeit muss noch überprüft werden.
Ach, ja. Bevor ich es vergesse.
Weiß wenigstens einer von ihnen, wo Doktor Jackson und Teal’C sind?”
Einheitliches Kopfschütteln folgte, Svetlana stand auf und rannte würgend aus der Kantine.

In der Zwischenzeit standen Daniel und Teal’C immer noch trampend an einer Straße.
“Teal’C?” ,fragte Daniel bibbernd.
“Ja?”, er hob erneut das Schild hoch, wieder hielt kein Wagen an.
“Wenn ich noch mal losfahre, ohne Reservekanister oder mein Mobiltelefon vergesse, schlag mich.”
“In der Tat.”
In der nächsten Sekunde fing sich der Archäologe einen Schlag gegen die Schulter ein.
„Teal´C, das war symbolisch gemeint.“
Er hob seine Augenbraun, ging dann ausdruckslos nach vorne.
„Ich verstehe…“
Kapitel 13 by Atlan
1.13 Überraschung aus der Vergangenheit
von Colonel Maybourne



Mexiko – Überreste der Mayatempel:

Zwei Archäologen, ein Mann und eine Frau, öffneten gerade den Zugang zu einer bis dahin noch unbekannten Grabkammer.
Ein mexikanischer Grabhelfer stellte sich in die hintere Ecke der Kammer.
In der Mitte stand ein Sarkophag, größtenteils mit Sand überlagert.
Der Mann ging als erster rein.
„Wir hatten schon vermutete, dass es noch eine weitere Kammer geben könnte. Aber wir durften keine weiteren Grabungen durchführen.“
Die weibliche Wissenschaftlerin kommt aus dem Stauen nicht mehr heraus.
„Was ist das?“
Sie geht einen Schritt weiter.
„Es sieht aus wie ein Sarkophag.“
Der Mann leuchtete mit seiner Lampe rüber.
„In Tempelhügeln der Maya sind Grabkammern äußerst selten. Wir müssen nach Inschriften suchen, Piktogrammen. Einen Hinweis darauf, was sich darin befinden könnte.“
Beide wischten den Sarkophag mit Pinseln frei vom Staub. Der Mann bemerkte es als erstes.
„Hieroglyphen.“
Erstaunt wich er zurück.
Die weibliche Archäologin legte immer mehr frei.
„Mein Gott. Sieht aus, als wäre es Ägyptisch. Aber das ergibt doch keinen Sinn. Ägyptische Hieroglyphen in einem Mayatempel?“
Ihrem Begleiter kam ein Einfall.
„Es gibt da einen Artikel von einem jungen Archäologen. Wie hieß er noch mal?“
Nach kurzem Überlegen fällt es ihm ein.
„Dr. Jackson. Dr. Daniel Jackson. Er hatte allerdings in Archäologenkreisen nicht besonderst viel Erfolg mit seiner Theorie.
Einer Verbindung zwischen den unterschiedlichsten frühen Kulturen.“
Der Frau kam während des Freilegens des Sarkophags eine weitere Idee.
„Vielleicht hatte dieser Dr. Jackson gar nicht so Unrecht. Ich erkenne eines von diesen Piktogrammen.
Das ist die Göttin Hathor.“
Dabei wischte sie ein Gesicht aus Gold frei. Es zeigte das Konterfrei einer ägyptischen Frau, mit einem Kreis über dem Kopf.
Von diesem führten zwei Linien weg.
Zweifelnd fügte sie dazu.
„Eine ägyptische Göttin.“
Der Männliche Wissenschaftler hatte hingegen einen großen ovalen Kristall freigelegt.
Nach dem er ihn drehte, öffnete sich der Sarkophag.
Beide wichen sie erschrocken zurück.
Nachdem die großen Verschlüsse zur Seite gefahren waren, kam eine wunderschöne Frau zum Vorschein.
Langsam legten sich ihre rot lackierten Finger auf die Außenwände des Sarkophags.
Die Wissenschaftler kauerten fast schon ängstlich in einer Ecke, während sich die Unbekannte erhob.
Sie war mit edlen Gewändern aus Gold und Edelsteinen verziert, trug eine Art von Krone auf ihren Kopf.
Sichtbar verärgert herrschte sie mit der tiefen Stimme der Goa´Uld die Forscher an.
„Wo ist Ra?“
Fassungslos stotterte der Mann, ihr gegenüber.
„Ich nehme an, sie meinen den Gott Ra?“
Verdutzt blickte die Frau im Sarkophag beide an.
„Ihr seit keine Goa´Uld?“
Der Mann flüsterte zu seiner Begleiterin.
„Was ist denn das?“
Da schleuderte die Jahrtausende alte Frau eine Schockwelle auf alle drei Menschen in dem Raum.
Sie starben ungehend an den inneren Verletzungen.

Nachdem sie sich erholt hatte, ging Hathor nach draußen.
„Wieso ist den hier alles so verfallen? Kümmert sich Ra schon nicht mehr um seine eigenen Tempel?“
Nachdem sie einige Schritte in das Licht gegangen war, kamen zwei Männer auf sie zu, bedrohten sie in einer fremden Sprache mit ungewöhnlichen Waffen.
„Kniet nieder vor eurer Göttin.“
Doch sie fügten sich nicht.
Nach einer weiteren Schockwelle stand nur noch einer vor ihr, der diese Waffe abfeuerte, zwei Geschosse trafen ihre rechte Schulter.
Kurz darauf lag auch dieser Mann am Boden.
„Was ist bloß mit den Sklaven dieser Welt, dass sie keinen Respekt mehr vor ihren Göttern haben?“
Sie schritt einige Meter nach vorn, als eine Propellermaschine über sie hinweg flog.
„Was ist denn das für ein seltsames Flugobjekt? So laut und primitiv.“
Nach kurzer Zeit kam sie in ein kleines Zeltlager der Expedition. So langsam dämmerte es ihr.
„Sollte vielleicht die Tau´Ri Rebellion Erfolg gehabt haben? Dann sind die Möglichkeiten unendlich.
Aber leider scheinen sich die Sklaven Technologisch entwickelt zu haben.“
Neugierig durchforstete sie die diversen Unterlegen, bis ihr ein Laptop auffiel.
„Was für eine unterentwickelte Datenverarbeitungseinrichtung. Vielleicht hilft er uns ja.“
Und so begann sie zu lernen.
Die gesamte Menschliche Geschichte.

Eine Woche später hatte sie aus dem Tempel ihre anderen Artefakte geholt. Die Suche nach dem Sternentor konnte beginnen.


Acht Tage später:

ST 1 kehrte soeben von einer Mission zum Planeten Cimmeria zurück. General Reineke erwartete sie schon im Torraum.
„Schön, dass sie wieder da sind. Haben sie mit diesem Thor Kontakt aufnehmen können?“
Degenhardt kam unbekümmert die Rampe herunter.
„Nicht so direkt. Aber der Knabe muss ziemlich hoch entwickelt sein. Die Technik übertrifft die der Schlagen noch bei weitem.“
Reineke machte einen zufriedenen Ausdruck.
„Sehr gut. Haben sie etwas davon mitbringen können?“
Jackson ging Kopfschüttelt auf den General zu.
„Leider nicht. Ist viel zu groß für das Tor. Außerdem würde uns die Bevölkerung das nie erlauben.“
Und Oberleutnant Tora fügte auch noch etwas hinzu.
„Ja, was wir davon nicht kaputt gemacht haben.“
Degenhardt warf ihr einen vernichtenden Blick zu, bevor er sich wieder an den General wandte.
„Lange Geschichte. Das sollten wir aber lieber im Besprechungsraum erörtern.“
Reineke schüttelte energisch den Kopf.
„Das muss bis später warten. Wir haben hier nämlich ein mittelschweres Goa´Uld Problem, bei dem ich ihre Hilfe brauche.“
Fragend begaben sich alle in den Besprechungsraum, wo auch schon ein Bildschirm aufgebaut war.

Das Bild einer rothaarigen Frau, die gefesselt durch den Raum schritt, machte die ST 1 Mitglieder sehr stutzig.
„Auf welcher Welt haben sie die denn aufgegabelt?“
Feldwebel Tora sah in der Frau nicht gerade eine Bedrohung.
Reineke zog die Lippenwinkel hoch.
„Das ist ja der Witz an der Sache. Sie scheint von der Erde zu stammen. Wir haben sie verhaftet, als sie mit einigen Söldnern das STK angegriffen hat.“
Degenhardt zog das dümmste Gesicht, das er gerade zu Stande brachte.
„Was? Wir wurden angegriffen?“
Der General aber beruhigte ihn wieder.
„Keine Sorge. Sie hatte nur 17 Männer um sich, die wir aber ziemlich schnell ausschalten konnten.
War ein ziemlicher Sauhaufen mit veralterten AK 47. Die Typen stammen wohl aus Lateinamerika.
Einen von denen haben wir noch in Haft.
Der Typ macht einen Aufriss, als wäre er unter Drogen. Er ist so vernarrt in diese Frau, dass habe ich noch nie erlebt.“
Daniel kam nach vorne.
„Wissen wir, wer sie ist?“
General Reineke zögert eine Sekunde mit der Antwort.
„Sie behauptet, sie wäre Hathor, die Fruchtbarkeitsgöttin der alten Ägypter.“
Dies ließ Daniel erstmal in den Sessel fallen, aber Teal´C aufbegehren.
„Wenn das war sein sollte, rate ich zu äußerster Vorsicht. Es gibt viele Legenden über Hathor.
Eine besagt, dass sie jeden Mann willenlos machen kann.“
Degenhardt sah seinen Jaffakumpel an.
„Und wie konnte sie das?“
Teal´C sah ein wenig besorgt in die Runde.
„Das weiß ich nicht. Diese Legenden sind schon tausende von Jahren alt. Aber sie kann Männer beeinflussen.“
Franziska flüsterte ihrer Freundin, Julia Tora, etwas ins Ohr.
„Typisch Kerle. Waren und sind immer nur Schwanzgesteuert.“
Beide grinsten fies in sich herein, als sich Schritte nährten.
Oberleutnant Müller, der dazu kam, sprach in die Runde.
„Sie verlangt nach dem Kommandeur dieser Einrichtung. Anscheinend war ich ihr nicht wichtig genug.“


Auf dem Weg zur Zelle informierte Müller das ST 1 darüber, was Hathor so alles mit sich führte.
„Wir haben ihr Quartier, das ganz in der Nähe des Stützpunktes war, auf dem Kopf gestellt. Dabei fanden wir ein Goa´Uld Handgerät, ein komisches Gerät mit einem merkwürdigen rotem Feld in der Mitte, sowie einen Sarkophag.“
Daniel sah den Offizier fragend an.
„Etwa denselben wie der, welcher mich wieder belebt hat.“
Müller nickte.
„Ja, Dr. Jackson. Wir haben zwar nur ihre Beschreibungen, aber die passen.“
Eine Minute später betraten General Reineke, Oberst Degenhardt und Daniel die Haftzelle, in der Hathor einsaß.
Degenhardt sprach die Goa´Uld direkt an.
„Oh, man. Da hält man sich selbst für ein göttliches Wesen und baut dann total Mist. Was glaubst, wie viele Jahre wirst du deinen göttlichen Arsch in dieser Zelle sehen?“
Hathor blinzelte ihn hasserfüllt an, während sie ihren Kopf drehte.
„Tau´Ri. Ihr mögt euch entwickelt haben, doch wenn unser Volk eine Großoffensive gegen euren Planeten startet, habt ihr keine Chance.
Solltet ihr aber uns vertrauen, werdet ihr reich belohnt. Wir werden eurer Welt zur Dominanz über den Systemlords verhelfen.“
Der Oberst dachte kurz nach.
„Äh, nö. Viel Spaß dabei, dir weiterhin diese wirklich aufregenden grauen Wände rein zuziehen.“
Sie ging mit einem wirklich aufgeregtem Blick auf ihn zu, aber die Wachen richteten sofort ihre G 36 auf die Goa´Uld.
Degenhardt grinste sie frech an.
„Wir haben deinem göttlichen Volk schon zweimal ordentlich in den Hintern getreten. Wir werden es auch noch ein drittes, viertes und unendliches Mal tun.
Unsere Technologie ist unterlegen, ich weiß. Aber wir können nur gewinnen. Also, man sieht sich.“
Anschließend zündete er sich eine Montecristo Zigarre an. Zwar kam ein leicht angesäuerter Blick von Reineke rüber, doch den ignorierte der Oberst.
Danach verließ er den Raum.
Hathor war inzwischen so aufgebracht, dass sie ihn am liebsten erwürgt hätte.
Daniel wollte es noch mal im guten Versuchen, ging etwas näher an sie heran.
„Wenn sie kooperieren, kann ich zusichern, dass ihnen nichts geschehen wird. Wir garantieren absolute Nichtbeeinträchtigung ihres Körpers und Geistes.“
Sie jedoch spürte, dass diesen so unbeholfenen und idealistischen Menschen leicht für sich anspannen konnte.
Sie schritt mit dem Rücken zu Dr. Jackson gewandt, auf ihn zu.
Dabei entstieg ihrem Rachen eine neblige violette Substanz, die sich ungesehen in der Physiologie des Archäologen festsetzte.
„Wir werden dein Angebot überdenken, Geliebter.“
Danach verließen alle etwas fragend, die Zelle.


Daniel begab sich schnurstracks in sein Quartier. Die Droge, welche ihm Hathor verpasst hatte, begann ihre Wirkung zu zeigen.
Immer mehr fühlte er sich zu ihr hingezogen.
Ohne sich erklären zu können wie, stiegen in ihm Gefühle der Liebe und des Verlangens nach dieser Frau auf.
Er konnte sich dessen nicht mehr erwähren. Ohne Umwege begab er sich direkt zurück in die Zelle.
Die Wachen konnte er unbehelligt umgehen.
„Der General hat mir aufgetragen, die Gefangene noch einmal zu verhören.“
Nachdem sich die Tür hinter Jackson geschlossen hatte, grinste ihn Hathor verführerisch an.
„Und nun Geliebter, sollst du deine Belohnung von uns erhalten.“
Im Nu hatte sie sich ihrer Kleider entledigt, der Amerikaner folgte ihr.

Oberst Degenhardt lag in seinem Raum, wollte sich gründlich ausschlafen, als der Alarm losging.
„Was zur Hölle ist denn nun schon wieder…?“
Nachdem er sein Funkgerät ergriffen hatte, rief er sofort Oberleutnant Rust an.
„Hey, was soll denn der Krach?“
Sie sprach ziemlich abgehackt in ihr Funkgerät.
„Wir haben ein gewaltiges Problem. Hathor ist entkommen. Und sie hat irgendwie unseren Männern den Kopf verdreht.
Die haben sich als schützende Linie vor sie gestellt. Auch Daniel. Ich verstehe das nicht. Wir hatten bei ihr nichts gefunden.“
Degenhardt reagierte umgehend.
„Nur Männer? Oder hat sie auch Frauen umgekrempelt?“
Rust antwortete umgehend.
„Nur Männer.“
Der Oberst gab ein Victoryzeichen zur Decke.
„Versammeln sie alle Frauen des Stützpunktes. Sie sollen sich maximal bewaffnen. Und Betäubungsgewehre.“
Sie klang sehr fragend.
„Ich dachte, wir hätten alle Betäubungspfeile verschossen. Sollte doch erst morgen die neue Lieferung ankommen.“
Degenhardt lächelte in sich herein.
„Wir sind hier bei der Bundeswehr. Und dort gibt es immer alles in dreifacher Ausführung, nicht nur die Formulare.
Pfeile liegen noch im kleinen Lagerraum auf Ebene 11 herum.“
Nachdem Rust den Befehl bestätigte, machte sie sich sofort auf den Weg.
Sebastian Degenhardt hingegen griff nach seiner P 8, um Hathor die Tour zu vermasseln.

Die Goa´Uld Fürstin lag, sich verführerisch rekelnd, auf dem Schreibtisch von General Reineke.
„Und nun, wirst du uns deinen Dienst erweisen. Lasse deine Vorgesetzten herkommen, dass sie mir ebenfalls dienen werden.“
Er war ihr inzwischen auch schon verfallen, als von draußen lautes Gepolter zu hören war.
Degenhardt hatte zwei von Hathors Wachen niedergeschlagen, trat in das Büro ein.
„Tja, Time to say Goodbye, Sweetheart.”
Danach feuerte er vier Patronen aus seiner Waffe ab.
Doch die Schüsse aus der Pistole prallten nur auf Hathors persönlichen Schutzschild, den sie mit ihrem Handmodul aktivierte.
„Wie du siehst, kannst du uns nicht töten. Also, strecke deine Waffen nieder.“
Zwei Soldaten nahmen hinter dem Oberst Aufstellung, packten Degenhardt an den Schultern, um ihn Hathor vorzuführen.
Er versuchte, sie noch zu provozieren, als das Stimulierende Gas aus ihrem Mund strömte.
„Vergiss es. Ich steh nicht auf Schlampen, erst recht nicht mit gespaltener Persönlichkeit…“
Wofür sich der Offizier eine heftige Ohrfeige einhandelte.
„Frechheiten werden dir nichts nützen.“
Kurz darauf war auch Oberst Degenhardt von dem Gas gebrochen. Hathor öffnete ihr Gewand, ein Kristall kam an ihrem Bauchnabel zum Vorschein.
Sie drücket diesen regelrecht in den Torso des Obersts rein, woraufhin eine Symbiontenöffnung entstand.
Danach wandte sie sich an die zwei Soldaten.
„Bringt ihn in das Becken, wo sich meine Kinder befinden. Und achtet gut auf ihn. Denn er wird Hathors erster Jaffa sein.“
Umgehend schleifte man den Offizier auf eine andere Ebene.


Franziska Rust hatte es geschafft, noch vier weibliche Bundeswehrsoldaten der Sanitäter um sich zu versammeln.
Den Rest hatte Hathor in die Gefängniszellen werfen lassen, genauso wie Teal´C.
„OK, Ladys. Wir werden als erstes zu den Zellen gehen, um unsere kleine Amazonentruppe aufzustocken.
Keine Kerle, die werden nämlich zur Zeit alle von ihrem dritten Bein regiert.“
Eine der anderen Frauen lachte auf.
„Wann werden sie das mal nicht?“
Franzi blickte sie belustigt an.
„1:0 für sie, Unteroffizier. Aber heute sind die besonderst erregt.“
Und so machten sie auf den Weg, mit mehreren Ersatzwaffen, die für weitere Soldatinnen gedacht waren.

Feldwebel Tora und Doc Roth saßen zusammen mit den übrigen 14 Frauen in einer Zelle fest. Vor ihrer Tür standen vier Wachen.
Roth saß schmunzelt auf einem Stuhl.
„Ich glaube ich weiß, wie sie unsere Männer rumgekriegt hat. Das müsste uns eigentlich auch gelingen.“
Julia zog ihre Lippen lang.
„Und ich glaube, dass ich weiß, was sie meinen. Allerdings gefällt es mir nicht gerade so.“
Amelia Roth klaschte in ihre Hände.
„Also dann, Mädels. Runter mit den Shirts.“
Keine Minute später standen alle 16 Damen in dieser Zelle entweder oben völlig frei, oder mit einem Büstenhalter da.
Tora ging zur Tür.
„Hey, kommt mal hier rein. Hier sind über ein dutzend williger Weiber, die von euch flachgelegt werden wollen.“
Einer der Soldaten sah durch die Scheibe der Tür.
„Hey, Jungs. Die haben sich tatsächlich alle ausgezogen. Worauf warten wir also noch?“
Im nächsten Moment öffneten sie die Tür. Nachdem alle drin waren, wurden sie von den Frauen schneller entwaffnet, als sie schauen konnten.
Tora organisierte alle.
„OK. Mädels, lasst uns ein Miststück abschießen gehen.“
Und so machte sich auch diese kleine Gruppe auf den Weg. Dabei befreiten sie auch noch Teal´C.
Kurz darauf trafen sie Rusts Team.


Oberst Degenhardt wurde unterdessen von den beiden Soldaten in einen großen Kessel gepackt, der bis zum Rand mit Wasser und Symbionten gefüllt war.
Er nahm schon gar nicht mehr wahr, was eigentlich mit ihm geschah.
Sebastian Degenhardt saß bis knapp vor dem Brustkorb im Wasser, wo sich die Symbionten auch schon tummelten.
Bis im nächsten Moment 20 bewaffnete Frauen und Teal´C in den Raum stürmten, um den Oberst aus dem Becken zu ziehen.
Die beiden Wachen fielen mit einem Betäubungspfeil im Hals zu Boden.
Doc Roth zeigte ihnen an, den Oberst auf eine Bank zu legen.
„Legt ihn mit dem Rücken auf diese Bank. Ich muss sehen, ob eines von diesen Mistviechern in seine Bauchhöhle gekrochen ist.“
Nachdem sie ihre Hand komplett in die Symbiontenöffnung gesteckt hatte, was bei den anderen Damen für ziemliche Würgreize sorgte, nickte die Ärztin zufrieden.
„Alles gut soweit. Es ist noch keiner drin.“
Dies rief dann Teal´C auf den Plan.
„Ohne eine Goa´Uld Larve kann er nicht überleben. Hathor hat ihn nun zu einem Jaffa gemacht.
Sein ganzes Immunsystem wird zusammenbrechen.“
Roth sah den Jaffa entgeistert an.
„Degenhardt wird uns bis in die Hölle und zurück jagen, wenn wir ihm eines dieser Biester einsetzen. Was also können wir noch tun?“
Teal´C verbeugte sich kurz.
„Hathor hat uns die erforderliche Technologie überlassen. Der Sarkophag, welchen sie mit sich führte, kann ihn womöglich wieder heilen.“
Rust dachte kurz nach.
„Der steht auf Ebene 8. Los dann.“
Tora und Teal´C nahmen Degenhardt unter die Arme, dann zogen sie mit ihrem Amazonenplatoon ab.


Daniel saß vor Hathor, welche mit Stotzgeschwollener Brust die Soldaten anherrschte.
„Unsere Gnade wurde schändlich missbraucht. Ab sofort gebe ich den Befehl, alle Frauen zu töten.
Diesen Jaffa ebenfalls.
Und bringt mir meinen ersten Jaffa zurück.“
Daniel versuchte, die Goa´Uld Fürstin zu beruhigen.
„Ich bitte euch Herrin, zeigt noch einmal Milde mit ihnen. Sie wissen nicht, was sie tun. Man kann sie nicht für ihre verwirrten Gedanken bestrafen.“
Sie jedoch hob ihren Kopf nur noch arroganter.
„Wir lehnen dein Gesuch ab. Es wird keine Gnade geben. Und nun nimm dich unserer Füße an. In all den Äonen haben sich Verkrampfungen gebildet.
Walte deines Amtes.“
Während Daniel, wie ein jämmerlicher Schatten seiner Selbst, die Befehle ausführt, bewunderte Hathor geschwollener Brust ihr Spiegelbild.

Degenhardt erwachte gerade wieder aus dem Sarkophag. Der Symbiontensack war völlig verschwunden.
Nur eine dünne Narbe zeugte noch von diesem Akt.
„Leute, was geht denn hier ab? Wo bin ich und vor allem: Warum in dieser verdammten Mottenkiste?“
Roth nahm ihre Lampe, leuchtete in seine Augen.
„Was ist das letzte, woran sie sich erinnern können?“
Er sah kurz zur Decke.
„Das mich dieses Miststück mit irgendeinem Zeug willenlos gemacht hat, in Reinekes Büro.
Warum habe ich eigentlich eine X Narbe auf dem Bauch.“
Tora trat einen Schritt vor, die Situation war ziemlich peinlich.
„Hathor hat aus ihnen einen Jaffa gemacht.“
Seine Augen weiteten sich.
„WAS???“
Nachdem die Frauen alles erzählt hatten, sprang der Oberst wutentbrannt auf. Er nahm sich ein G 36 und eine Menge Munition.
Dazu ein Betäubungsgewehr.
„So. Jetzt ist Schicht im Schacht. Aus der Schlange mach ich ne Handtasche.“
Mit einer nahezu ungebremsten Wut stürmte er in den Korridor.
Tora goss den Behälter mit den Symbionten auf dem Boden aus. Danach zertraten sie alle Goa´Uld Larven unter ihren Füßen.


Degenhardt und Teal´C stürmten an der Spitze ihrer weiblichen Sondereinheit, vom Oberst scherzhaft „Korsettkommando“ genannt, als erstes in den Torraum.
Zur Enttäuschung des Obersts war allerdings keiner anwesend.
„Ich dachte, die wären hier.“
Im nächsten Moment öffnete sich das Stargate, ein eingehendes Wurmloch war der Grund.
Rust sah auf ihre Armbanduhr.
„Das wird Runge sein. Er wird für jetzt erwartet.“
Eine junge Russische Soldatin rief aus dem Kontrollraum.
„Oberst, es ist ST 2.“
Degenhardt blickte auf die Iris.
„Aufmachen. Genau die Russischen Krawallbrüder kann ich jetzt gebrauchen.“
Kurz darauf kamen Runge und sein Kumpanen auf die Erde. Sie staunten etwas, da fast nur Frauen anwesend waren.
„Was ist denn hier los? Feiern wir heute etwa die Wahl zur Miss Stargate?“
Dabei zwinkerte er Oberleutnant Rust leicht neckisch an.
Sebastian Degenhardt aber schüttelte nur den Kopf.
„Nö. Wir haben hier eine kleine Angelegenheit, mit einer Goa´Uld und durchgeknallten Liebesdrogen.
Unsere Leute folgen jetzt einer Schlange.“
Runge pustete aus.
„Ja, da wird ja der Wodka sauer. Wie schlimm ist es?“
Während die Russen von ihren Deutschen Kameraden eingewiesen worden, begaben sie sich schon auf den Weg zu Hathor.


Daniel kniete noch immer vor Hathor, massierte ihr ehrwürdig die Füße, während sie daran dachte, in einigen Jahren die Systemlords anzugreifen.
Ihre Taktik war die, als erstes einen bedeutenden Teil der Erdbevölkerung zu Jaffa zu machen.
Dazu musste sie nur die Führer dieser Welt gefügig machen. Das würde aber dank ihrer Droge ein Kinderspiel werden.
Währenddessen konnte sie dafür sorgen, dass die Technik so weit angehoben wird, dass ihre neue Armee Hatakschiffe und die erforderliche Ausrüstung herstellen und bedienen konnte.
Wenn alles so laufen sollte wie geplant, könnte der Angriff gegen die anderen Goa´Uld in weniger als 10 Jahren stattfinden.
Doch riss sie das Aufheulen der Menschlichen Projektilwaffen aus ihren süßen Träumen.
„Wer wagt es, uns zu stören?“
Im nächsten Moment trat Runge die Tür auf.
„Der Russische Sensemann ist da.“
Erschrocken sprang Daniel zur Seite, versucht den Oberstleutnant zu beruhigen.
„Nein. Tun sie das nicht. Sie ist so erhaben von allem.“
Runge aber stieß den dürren Wissenschaftler einfach zur Seite, wollte sich Hathor packen, welche aber nur ihren Persönlichen Schild aktivierte.
„Ein Rohling wie du kann uns nicht töten, den wir sind eine Göttin.“
Da nahm sich der Russe sein Messer zur Hand und warf es durch den Schild.
Das scharfe Utensil traf die Goa´Uld direkt über dem Herzen, schwer verwundet ging sie zu Boden.
„Tja, Apophis bei den Nox. War schon lehrreich.“
Hathors Augen glühten auf.
„Aber wir sind eine unsterbliche Göttin…“
Runge schüttelte nur den Kopf.
„Die Würmer sind ja noch kaputter als ich dachte. Bekloppt, total bekloppt.“
Danach verließ er den Raum, ging wieder zu den anderen, welche sich um die Verletzten und Verwirrten Soldaten kümmerten.

Sergej Runge ging gerade auf Degenhardt zu, als ihn der General ansprach.
„Ich glaube das alles noch nicht. Was ist jetzt mit Hathor?“
Der Oberst lächelte ihn aber nur an.
„Sie sollten die Müllabfuhr in ihr Büro bestellen.“
Degenhardt sah etwas beleidigt zu Boden.
„Ich hätte mich noch zu gerne für die Sache mit der Umwandlung in einen Jaffa revangiert, aber man kann nicht alles haben.“
Im nächsten Moment ging der Alarm des Tores los.
Daniel sah nach oben.
„Das fehlt jetzt gerade noch.“
Nachdem die Schutztore hochgefahren waren, sah man Hathor, wie sie bereits vor dem Ereignishorizont stand.
Rust ging an den Rechner.
„Sie hat Chulak angewählt.“
Degenhardt schrie in das Mikro.
„Fräulein, zwischen uns ist der letzte Ton noch nicht gesungen. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, trete ich dir in den Arsch, dass dir Hören und Sehen vergeht …“
Weiter kam er allerdings nicht, da sie höhnisch lachend durch das Sternentor schritt.


Einige Stunden später:

Reineke hatte inzwischen Schröder und Jelsin, welche beide besorgt auf diesen Zwischenfall reagierten, Bericht erstattet.
Degenhardt hingegen hämmerte gerade ein Bild von Hathor in den Besprechungsraum. Es war ihr Gesicht, mit einem roten Zielkreuz darauf.
In der Mitte steckten bereits einige Dartpfeile.
ST 1 war komplett anwesend, auch Doktor Roth war dabei, als der General den Raum betrat.
„Rühren. Das dieser Vorfall ein gewaltiges Risiko für unseren Planeten darstellte, muss ich nicht noch erwähnen.
Und wir wissen nicht, wie viele Goa´Uld noch in irgendwelchen Grabkammern hausen und auf Freisetzung warten.
Aufgrund dessen wird ein Spezialkommando beider Regierungen bebildet werden. Es besteht aus Archäologen und einigen Soldaten.
Wie im STK werden diese Einheiten Forschung und Aufklärung betreiben, allerdings hier auf der Erde.
Der Name lautet Irdisches Aufklärungskommando. Kurz IAK.
Dr. Langford untersucht ja schon seit geraumer Zeit mit Ernest Littlefield die Ägyptischen Grabkammern, unterstützt von wenigen Soldaten.
Das ändert sich sofort, die Einheiten werden aufgestockt und mit schwerem Waffen aufgerüstet.
Zudem werden jetzt Tempel auf der ganzen Welt untersucht, denn Hathor lag in Mexiko versteckt.
Zum einen, um liegen gelassene Goa´Uld Technologie zu finden.
Doch der zweite Grund ist noch wichtiger.
Wenn sie einen Goa´Uld entdecken, wird kurzer Prozess gemacht.“
Amelia Roth erhob ihre Stimme.
„Der Goa´Uld Sarkophag ist in sehr gutem Zustand. Ich würde den gerne in unserem Lazarett einsetzen.“
Reineke ging dazwischen.
„Tut mir leid, aber der wird für eingehende Untersuchungen in unser neues Forschungszentrum nach Magdeburg geschickt.“
Julia fiel dem General ins Wort.
„Nach Magdeburg?“
Reineke lächelte sie an.
„Ganz genau. Wir haben uns mit den Russen geeinigt. Forschung und Entwicklung findet in Deutschland statt, die Konstruktion, etwa von Jägern oder gar Schiffen in Sibirien und auf Abydos, wo das Naquadah in großen Mengen lagert..“
Danach verließen alle den Raum.


NID Hauptquartier – fünf Tage später:

Colonel Harry Maybourne saß gerade mit einigen hochrangigen Führungskräften des NID, darunter Senator Kinsey und Colonel Simmons, in einer Besprechung, als sie gestört worden.
Agent Barrett betrat den Raum.
„Es tut mir Leid wegen der Störung meine Herren, aber es gibt eine Interessante Entwicklung wegen dieses unbekannten Geheimprojektes in Deutschland.“
Im Raum spitzten alle Ohren.
„In den letzten Tagen sind an verschiedenen Orten auf der Welt, in Ägypten und Nordafrika, Indien, Mexiko, Griechenland, Thailand, Peru, Italien, der Türkei, Kambodscha und dem Orient eigenartige Forschungsteams aufgetaucht.
Diese Trupps bestehen aus Wissenschaftlern und schwer bewaffneten Soldaten.
Gemischte Deutsch/Russische Einheiten.
Interessanter Weise untersuchen sie nur alte, längste verfallende Ruinen untergegangener Zivilisationen, etwa der Maya oder Etrusker.
Eines dieser Teams in Ägypten, wird von Dr. Langford angeführt…“
Sofort brach im Raum aufgebrachtes Gemurmel aus.
Kinsey polterte sofort los.
„Langsam reicht es. Immerhin sind wir die Vereinigten Staaten. Ich will wissen, was da eigentlich vorgeht.
Maybourne, jetzt machen sie ihren Leuten endlich mal Dampf…“
Kapitel 14 by Atlan
1.14 Der Weg des Kriegers?
Von Atlan



Langsam fuhr der Torjeep mit ST 8 und den Doktoren Zelenka und McKay durch das Gate.
Sie waren mitten in eine Präriegegend geraten, keine Bäume, keine Sträucher, nur Wüste.
“Haben wir Sonnencreme dabei?”, fragte McKay ängstlich. “Ich habe sehr empfindliche Haut!”

Zelenka schlug nur die Hände vor sein Gesicht. “Rodney!”
McKay war schon dabei seinen Rucksack zu durchwühlen. “Was?”, fragte er genervt.
Radek winkte nur ab. “Nichts.”
Hauptmann Ernst Allert, Kommandant von ST 8, schüttelte nur den Kopf und fuhr los.
“Haben sie überhaupt eine Ahnung, wo sie hinwollen?”, fragte McKay genervt.
“Ja, wir fahren gerade aus!”, meinte Ellert. “Avis II hat fünf Kilometer vom Tor entfernt eine kleine Siedlung entdeckt.”
McKay rollte mit den Augen, sein Gesicht war inzwischen schneeweiß, den Hut hatte er sich unter dem Kinn festgebunden, er sah aus wie ein, wie Hauptgefreiter Klein meinte: “Ein maleissicher Transsexueller bei der Paarung, der nach Wasserbüffel riecht.”

Nach knapp 30 Minuten Fahrt erreichten sie die Randgebiete des Dorfes. Es ähnelte in gewissen Aspekten einer amerikanischen Wildwest Stadt um 1860.
“Ja lecks mi do am Arsch.”, meinte Sanitätsstabsgefreiter Klaus Ebermann. “Sind wir im Wilden Westen gelandet?”
“Scheint so.” ,meinte Ellert und stieg aus dem Wagen aus. “Zelenka, Klein und Ebermann sie kommen mit. McKay, Schmidt, Huber, sie bleiben hier.”
Der Hauptfeldwebel und der Fähnrich stöhnten. Noch 30 Minuten, oder sogar noch länger allein mit McKay, der ihnen etwas von seinen eingebildeten Krankheiten erzählte, hielten sie nicht aus.
Fähnrich Huber flüsterte Schmidt zu: „Jetzt kann ich verstehen, warum ST 2 immer besoffen zurück kommt, wenn die mit McKay auf ner Mission waren.“
Der Hauptfeldwebel nickte grinsend.
Ellert rückte noch einmal seine Mütze zurecht und ging dann voraus.

„Danke, dass sie mich von ihm befreien.“, meinte Ebermann. „Der Kerl geht uns Sanis immer auf den Keks.“
Ellert lachte trocken. „Gern geschehen Klaus.“
„Diese Stadt zeigt wieder einmal, dass die Goa‘Uld noch vor wenigen Jahrhunderten Menschen von der Erde entführten.“, meinte Zelenka.
„Vielleicht gibt es hier ja ein bisschen Goa‘Uld Technologie und selbst wenn nicht, das ist etwas einmaliges.“, meinte Ellert.

In der Zwischenzeit waren sie am Stadtrand angekommen, die Straßen waren größtenteils leer, nur einige Kinder spielten,
die drei hatten keine große Zeit sich umzusehen, da stellten sich auch schon zwei Cowboys vor sie.
Der kleinere von beiden, er trug einen schwarzen Zwirn, sah im Clint Eastwood Stil auf und sagte: “Wer seid ihr und was wollt ihr in meiner Stadt?”
Ellert antwortete auf die erste Frage zuerst: “Das sind Frank und Jessie James, ich bin Wyatt Earp.”
Der Große von beiden, er maß an die zwei Meter, spuckte vor Zelenka auf den Boden, sah in böse an.
Der kleinere Mann steckte sich eine Zigarette an. “Sie haben immer noch nicht gesagt, was sie in dieser Stadt wollen.”
Ellert räusperte sich. “Wir sind nur auf Reisen. Wir werden uns nicht lange hier aufhalten.”
Der Kleine sah ihm in die Augen, dann grinste er und lachte laut.
“Sie zeigen keine Angst, dass gefällt mir.”
Er klopfte Allert auf die Schulter, reichte aber kaum heran. “Kommen sie, ich lad sie auf einen Drink ein. Der Saloon gehört meinen stillen Begleiter.”

Der große Mann lächelte und nickte. “Kommen sie bitte.”
Auf dem Weg zum Saloon, er befand sich neben dem Hotel, direkt im Zentrum der Stadt, meinte er: “Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Henry Maloy, ich bin der Sheriff. Der große Schweiger ist Charlie Floid, wenn er nicht in der Bar ist, hilft er als Hilfssheriff aus.”
Floid nickte lächelnd.
“Gütiges Universum.”, dachte Allert. “Der benimmt sich ja wie Teal’C.”
Sheriff Maloy blieb kurz stehen, klopfte dann Floid auf die Schulter und meinte: “Da fällt mir ein, ich muss noch zum Bürgermeister. Geh mit unseren neuen Freunden schon mal vor.”

In der Zwischenzeit standen Schmidt und Huber abseits des Jeeps, indem immer noch McKay saß und es ablehnte unter dem schützenden Dach hervorzukommen.
“Was für ein Gestörter.....” ,meinte Huber, mehr bemitleidend, als beleidigend.
“Ja....”, sagte Schmidt zustimmend.

McKay steckte seinen Kopf aus dem Jeep und rief: “Hey, wollen sie wirklich keine Sonnencreme?”
“Nein und jetzt Kopf zu!”, rief Schmidt zurück.
“Ach ja? Dann sind sie selbst Schuld, wenn sie Hautkrebs bekommen!”, beleidigt steckte er den Kopf wieder in den Jeep zurück und schloss die Tür, während Huber und Schmidt sich tot lachten.
Doch Huber hörte plötzlich auf zu lachen, bat auch Schmidt um Ruhe. Er lauschte, holte seinen Feldstecher hervor und blickte hindurch nach Osten.
Eine Staubwolke, Pferde.... Schreie. “Oh mein...... INDIANER!”

Minuten vorher:
Allert leerte sein Glas, musste laut husten. “Was ist denn DAS für ein Schnaps?”
“90%.”, meinte Floid nur und wusch einige Gläser.
In dem Moment kam Sheriff Maloy mit einem dicklichen Mann herein. “Mister Earp, darf ich vorstellen Bürgermeister Edgars.”
“Mister Earp.”, der Bürgermeister gab Allert die Hand.
“Eigentlich heiße ich Allert.”, meinte er.
“Wo kommen sie wirklich her, nicht von dieser Welt, oder?”, wollte der Bürgermeister wissen, in seinen Augen zeigte sich Zweifel.
“Wie kommen sie darauf?”, fragte Zelenka, der lange geschwiegen hatte.
Bürgermeister Edgars zeigte auf Allerts G36. “So ein Gewehr hab ich noch nie gesehen. Das hat ein großes Magazin, wir haben nur Repetiergewehre.”
Allert zuckte mit den Schultern. “Dann sind wir eben aus einer Gegend, mit hochentwickelterer Technologie.”
Maloy lachte. “Glaub ich eher weniger, Cowboy. Wir sind zwar ein bisschen primitiver als sie, aber wir wissen, dass wir von einer anderen Welt kommen.”
“Die Goa’Uld haben sie von der Erde entführt?” ,fragte Ebermann rhetorisch.
“Ja, von einem mächtigen Wesen namens Qetesh. Das war vor......” , Maloy sah fragend zum Bürgermeister.
“240 Jahre, so ungefähr.” ,meinte dieser. “Laut Überlieferungen war sie nie selbst hier, nur einige ihrer Diener. Unsere Vorfahren erhoben sich, nach einer Weile, sie hatten es wohl satt in dieser Mine zu arbeiten, und schlugen die Feinde in die Flucht. Diese hatten gerade noch Zeit alles mitzunehmen.”
“Dann können wir ja offen sein.”, meinte Allert. “Wir sind Forscher von der Erde.”
“Von der Erde? Aus der alten Heimat?”
Aller, Zelenka und Ebermann nickten.
“Wie... wie verlief der Unabhängigkeitskrieg? Haben sich die Kolonien losgesagt von den Rotröcken?”, fragte Floid.
“Die Kolonien haben sich befreit, sie nahmen den Namen Vereinigte Staaten von Amerika an. Heute erstrecken sie sich über den ganzen Nordamerikanischen Kontinent und sind eine der führenden Weltmächte.”
Floid, Maloy und Bürgermeister Edgars gingen die Augen über.
“Das ist ja fantastisch.”
“Nicht wirklich.”, meinte Ebermann. “Die USA waren für duzende bewaffnete Konflikte, hunderttausende Tote und einen 46 Jahre andauernden kalten Krieg, wenigstens teilweise, schuld. Manchmal wäre die Welt besser ohne sie.”
Nun sahen Floid, Maloy und der Bürgermeister etwas angesäuert aus, hatten aber keine Zeit mehr etwas zu antworten, denn die Glocke des Kirchturms läutete und eine Männerstimme rief: “INDIANER! INDIANER!”

Maloy reagierte sofort. “Floid, Karabiner!”
Floid nickte, griff unter seine Theke und warf Maloy eine Flinte zu, für sich selbst nahm er auch eine.
Allert nahm seine 9mm und gab sie Zelenka. “Nur für alle Fälle.”

Sie stürmten aus dem Saloon, ein junger Mann kam zu ihnen, seiner Kleidung nach schien es der Postbeamte zu sein, er war aufgeregt. “Hab die Kavallerie informiert. Colonel Henderson kommt mit seinem Haufen.”
“Passiert das häufiger?”, wollte Allert wissen.
“Nein, schon immer. Sie wurden von den Dienern von Qetesh immer am schlechtesten behandelt, die Feinde gingen, die offenen Wunden blieben. Sie zogen sich lange zurück. 170 Jahre herrschte Ruhe. Doch dann kamen die Siedler aus den großen Städten und der Präsident entschied, dass man in ihr Gebiet ruhig eindringen könnte. Die Siedler kamen, töteten die Büffel und anderen Tiere auf dem Gebiet der Indianer. Eins führte zum anderen und jetzt sind wir hier.....
Wie dem auch sei.... Wenn alles sicher ist, bring ich sie ins Stadtarchiv, dort können sie alles nachlesen.” Mit diesen Worten verabschiedete sich der Bürgermeister und rannte Richtung Rathaus.
Maloy lachte. “Typisch. Er verkrümelt sich immer, wenn es Ärger gibt. Aber er ist ein guter und aufrechter Mann, so was
schätze ich.”


Kaum hatte McKay “Indianer” gehört, stieg er sofort aus dem Jeep aus und rannte so schnell er konnte.
Zwei Indianer sahen ihn, ritten hinterher und jagten ihm einen kleinen Pfeil mit Betäubungsmittel in den Hals.
McKay ging zu Boden. “Rosa Elefanten! Indianer auf rosa Elefanten.”, nuschelte er im Halbschlaf, dann schlief er endgültig ein.
Huber und Schmidt versuchten sich zu wehren, Schmidt konnte sich noch hinter den Jeep in Deckung bringen, Huber wurde mitten in seinem Sprint von einem Pfeil in den Hals getroffen, er war schon tot, bevor er zu Boden fiel.
Schmidt feuerte sein G36 ab, traf einige Pferde und auch Indianer, dann schlug ihn von hinten ein Indianer mit einem Tomahawk nieder. Auf dem Sandboden verteilte sich sein Blut.

Auch in der Stadt merkte man nun den Angriff. Allert hatte mit Maloy, Floid und einigen Männern die Verteidigung übernommen, Ebermann und Zelenka waren in einem anderen Gebäude, indem Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht worden waren.

Erneut kam ein berittener Indianer mit brennenden Pfeilen an, Allert wollte schießen, doch es ging nicht.
“Verdammt.”, dachte er und versuchte schnell das Magazin zu wechseln.
In der Zwischenzeit schoss der Indianer seinen Pfeil ab und traf ausgerechnet das Gebäude indem Zelenka, Ebermann und die Frauen und Kinder waren.
Allert hatte in der Zwischenzeit nachgeladen, zielte und schoss den Indianer in die Schulter, er fiel zu Boden.
“Warum haben sie ihn nicht erschossen?” ,fraget Malloy zwischen zwei Schüssen.
“Ich will wissen, was das hier alles soll!”, rief Allert herüber, er war bereits auf dem Weg zu dem brennenden Haus, aus dem bereits Ebermann und Zelenka herauskamen, beide hatten sie Kinder in den Armen.
“Wie viele noch?”, fragte er die Beiden. “Eine Mutter mit ihren beiden Kindern! Die Anderen sind schon hinten raus!”, sagte Ebermann zwischen zwei Hustenanfällen.

Allert sah in das Haus, durch das Feuer fielen einige Tragebalken herunter.
“Ach, was soll’s.”, meinte er zu sich selbst, legte sein G36 ab und band sich ein Taschentuch vor den Mund, dann
rannte er in die Flammen.
“WIR SIND HIER UNTEN!”, hörte Allert eine Frauenstimme schreien.
“Keine Angst, ich komme!”, antwortete er ihr und versuchte zum Keller zu gelangen.

Er machte einen Sprung nach links, wich so einem weiteren herabstürzenden Tragebalken aus und rannte dann in den Keller.
In einer Ecke zusammengekauert saßen die Mutter und ihre beiden Kinder, die kaum zwei Jahre alt waren, zitternd vor Angst. Sie waren vom Feuer eingeschlossen.
Allert zögerte kurz, dann rannte er durch das Feuer.
“Kommen sie!”, rief er. Dann nahm er der Frau eines der Kinder ab, fasste die Frau an die andere Hand und rannte zurück durch die Flammen. Die Frau schriee auf, als sie durch die Flammen laufen musste, die Kinder fingen noch lauter an zu weinen.

Draußen lief Zelenka hin und her.
“Oh Gott, was dauert das solange?”
Wie aufs Stichwort, kam Allert herausgerannt, übergab der Frau ihr anderes Kind, dann fiel er bewusstlos um.
Ebermann kam zu ihm, untersuchte ihn schnell und meinte: “CO2 Vergiftung! Der wird schon wieder.” Er gab Zelenka einen Beatmungsbeutel, wies ihn an Allert zu beatmen, dann hörte er auch schon: “SANNI” und wandte sich wieder den anderen Verwundeten zu.

Inzwischen standen einige Indianer über McKay gebeugt. Sie schienen höchst beeindruckt von seiner verschmierten Sonnencreme zu sein und seinem Schlapphut.
“Bleichgesicht hat imposante Kriegsbemalung.”, meinte ein jüngerer Krieger. Er setzte bereits an McKay zu skalpieren, wurde jedoch von einem Mitte-50er Krieger abgehalten.
“Nehmt das Bleichgesicht mit. Klekhi-Pethra wird entscheiden..“
“Wie du wünscht, Intschu-tschuna.”
“Den anderen lasst liegen.”, meinte Intschu-tschuna und deutete auf Schmidt. “Er soll berichten, was passiert ist.”

Zwei Krieger nickten, banden McKay Hände und Füße zusammen und legten ihn, wie einen Postsack, auf den Rücken eines der Pferde.
Intschu-tschuna befahl abzurücken. Die Krieger folgten ihm, auch die Krieger, die die Stadt belagerten.

Schmidt wachte unter starken Kopfschmerzen auf. Ebermann bückte sich über ihn.
“Aufwachen!”, meinte Ebermann und schlug mit dem Handrücken gegen Schmidts Wangen.
“Ja, ja!” antwortete Schmidt brummig, richtete sich auf und hielt sich den Hinterkopf, den Ebermann mit einem Verband versehen hatte. “Was ist mit Huber?”, fragte er.
“Er ist tot.”, sagte Ebermann mit bitterem Unterton in der Stimme. “So wie der Pfeil ihn getroffen hat, war er sofort tot.”
Schmidt nickte betrübt.
“Wir müssen McKay retten!” ,meinte er.
Er versuchte nun komplett aufzustehen, doch Ebermann hielt ihn zurück.
“Kommt für sie nicht in Frage. Sie haben eine schwere Gehirnerschütterung, im besten Fall.”

In dem Moment kamen Allert und Zelenka herein, dabei stützte Zelenka den Hauptmann.
“Ebermann, sie und Zelenka fahren die Schwerstverletzten ins STK und berichten von unserer Lage. Hauptgefreiter Klein wird den Jeep fahren.”
“Und sie und ich gehen McKay retten.”, meinte Schmidt und versuchte wieder aufzustehen.
“Nein, sie zählen zu den Schwerstverletzten.” Ebermann drückte Schmidt wieder zu Boden.

“Sie kurieren sich auf der Erde erst mal aus.”, stimmte der Hauptmann seinem Sanitäter zu. “Den Indianer nehmen sie auch mit. Auf der Erde soll man ihn verhören und die Hintergründe herausfinden, wieso die Indianer die Stadtbewohner immer angreifen. Die Kavallerie wird die Stadt beschützen.
Ich geh jetzt McKay retten, Maloy zeigt mir wo das Lager ist. “
“Und wie wollen sie da hin kommen?”, fragte Schmidt.
Auf einmal grinste Allert breit. “Auf die altmodische Art.”

20 Minuten später fuhren Zelenka und Ebermann mit dem Jeep, der Leiche von Huber und den Verletzten, es waren mit Schmidt sechs darunter auch der Indianer, den Allert angeschossen, Richtung Stargate.
Allert sah ihnen noch eine Weile nach, setzte sich dann einen Cowboy Hut auf, den Schutzhelm band er sich an seine Ensatzweste und bestieg ein Pferd, das man ihm zu Verfügung gestellt hatte. Sein G36 hing er sich quer über den Rücken.
Maloys Pferd trabte neben ihm. “Wollen wir?” ,fragte der Sheriff.
Allert nickte, die beiden Pferde begannen ihren Sprint.


Einige Stunden später:
Maloy und Allert robbten sich über einen Hügel und sahen in ein Tal hinab.
Es war beeindruckend. Das indianische Dorf war komplett in die gegenüberliegende Felswand gehauen und über drei Ebenen verteilt. Vor der Felswand verlief ein breiter Fluss, davor standen einige Materpfahle.
Allert holte sein Infrarotfernglas heraus. “Da ist McKay, am mittleren Materpfahl..... Da kommen zwei Indianer.”
“Ja, ich seh die Fackeln.” ,meinte Maloy.
“Der Alte mustert McKay, nun schüttelt er den Kopf..... sie sind weg.”
“Dann holen wir ihn und verschwinden wieder schnell.” Maloy nahm sein Gewehr und rutschte vorsichtig den Hügel herunter.

“Verdammt, jetzt wollen die mich auch noch skalpieren.” McKay war verzweifelt.
Da merkte er, wie sich von hinten jemand anschlich. “Wer ist da!?”, rief er mit zittriger Stimme, da wurde ihm auch schon von hinten der Mund zugehalten.
“Halten sie den Mund McKay, sonst überleg ich es mir noch mal mit der Rettung.”
“Binden sie mich los!”, presste McKay durch den zugehaltenen Mund heraus.

Nun kam Maloy, zückte ein Messer und schnitt die Fesseln durch.
Langsam versuchten sie sich zu entfernen, alles lief gut, bis McKay auf eine Klapperschlange trat.
“WAAAAAHHHH!” McKay schriee, wie am Spieß, rannte im Kreis und schriee weiter: “WEG MIT IHR, WEG MIT IHR!”
“HÖREN SIE AUF ZU BRÜLLEN!”, schriee nun Maloy seinerseits.
Allert schlug sich nur die Hände vor sein Gesicht. “Ich arbeite nur mit Bekloppten zusammen.....”
Im nächsten Moment waren sie auch schon von bewaffneten Kriegern umgeben, die sie grimmig anstaarten.

Einige Minuten später wurde Allert, an den Händen gefesselt, von zwei Wachen in eine der Felsenhöhlen gebracht.
Zehn alte Indianer, fünf Männer und fünf Frauen, saßen in einem Kreis. Einer der Männer richtete nun das Wort an ihn.
“Bleichgesicht, du bist hergekommen, hast unsere Jagdgründe verletzt. Nenne deine Gründe.”
Allert wusste genug über die amerikanischen Ureinwohner, um zu wissen, dass er keine Furcht zeigen durfte.
“Wir wollten unseren Freund zurückholen, den ihr entführt hattet!” Bei diesem Vorwurf sah er dem Mann tief in die Augen.
Seine rechte Wache wurde wütend. “Sprich nicht so abfällig zu Klekhi-Pethra!“ Zusätzlich schlug ihn die Wache noch einige Male, bis der alte Mann, der auf Klekhi-Petra hörte, ihn aufhielt. „Hör auf.“ Und zu Allert gewand sagte er: „Ich sehe keine Angst in deinen Augen. Sag mir wer du bist.“
“Ich bin Ernst Allert, Hauptmann der Bundeswehr der Bundesrepublik Deutschland.”
“Ich habe in meinen 87 Jahren schon einige Länder bereist, aber ein Ort namens Bundesrepublik Deutschland ist mir unbekannt. Auch deine Kleidung ist fremd, ebenso deine Feuerwaffe.”
“Das liegt wohl daran, dass ich nicht von dieser Welt bin. Meine Freunde und ich kommen von einem anderen Planeten. Wir kamen durch das Sternentor hierher, um diese Welt zu erforschen.”
Klekhi-Pethra sah aus, als würde er langsam verstehen. „Unsere Vorfahren sprechen von der alten Heimat, von der sie von einem bösen Geist entführt worden waren. Er kam mit seinem fliegendem Schiff und brachte uns auf diese Welt.“

“Das war ein Goa’Uld, sie sind unsere Feinde.”, meinte Allert. Langsam hatte er das Gefühl, er könnte hier noch lebend herauskommen. “Und mit euch wollen wir uns gar nicht bekämpfen, auch die Bewohner der Städte wollen sich nicht mit euch bekriegen.
Klekhi-Pethra nickte. „Ich glaube deinen Worten, sie klingen aufrecht und kommen aus dem Inneren deines Herzens. Aber dennoch, die Bleichgesichter gruben zuerst das Kriegsbeil aus, sie dringen in unser Land ein, töteten unsere Tiere. Wir müssen darauf antworten, oder irgendwann werden die Bleichgesichter uns alle vernichten.“

Allert überlegte kurz. Er konnte diesen Dialog nicht gewinnen, die Indianer waren zu sehr verrannt in ihre Situation.
Doch andererseits...... Schnell fasste er einen Plan.
“Wie wäre es mit einer Umsiedlung für euer Volk?”
Klekhi-Pethra schüttelte den Kopf. „Der weiße Mann wird irgendwann auch in andere Gebiete vorstoßen.“
“Aber nicht auf einen anderen Planeten. Wir könnten eurem Volk einen neuen Planeten suchen.... Nein, noch besser! Ihr könntet ihn euch selber aussuchen. Wie klingt das?”

Der Rat der Alten tuschelte. So ein Angebot war einmalig.
“Was würde uns das kosten?”, wollte eine der Frauen wissen.
“Nur, dass ihr die Städter in Ruhe lasst, bis wir einen passenden Planeten gefunden haben.”

Der alte Klekhi-Pethra nickte. „Wir sind einverstanden. Wir lassen euch frei, aber ich werde mit euch kommen und einen Planeten für mein Volk aussuchen.“
Allert nickte glücklich.

Kurz vor Sonnenaufgang ritten sie los. McKay und Maloy teilten sich ein Pferd, da McKay nicht reiten konnte und das Pferd ihn immer wieder abgeworfen hatte. Klekhi-Pethra und Allert ritten allein.
Gegen Mittag erreichten sie das Sternentor, wo zwei Torjeeps und ein Einsatzteam unter Oberst Runge auf sie wartete.
“Hauptmann, da will man sie retten und sie tauchen von alleine hier auf? Spielverderber!”
Das war alles, was Runge dazu zu sagen hatte.

Einen Monat später:
Allert, Ebermann und Schmidt standen auf dem Planeten W8X-967, den die Indianer Owhyhee - Heimat getauft hatten.
Die Erdbewohner hatten geholfen eine Infrastruktur nach Wünschen der Indianer aufzubauen.
Der Abschied stand bevor. Das ganze Dorf war für die Verabschiedung ihrer neuen Freunde gekommen.
Allert gab Klekhi-Pethra noch ein Funkgerät. „Wenn ihr Probleme habt, wählt einfach das Tor an und schickt uns eine Nachricht.“
Der alte Mann nickte. „Wir danken euch. Vor allem dir Allert.“
Er holte ein Amulett hervor und hängte es Allert um den Hals. „Du bist bei uns immer willkommen. Lebe wohl.“
Sie verabschiedeten sich noch einmal von ihren neuen Freunden, dann schritten sie durch das Stargate.
Kapitel 15 by Atlan
1.15 Durch die Schatten, durch die Nacht
von Colonel Maybourne


Vancouver, Kanada:

Es war eine stockfinstere und verregnete Nacht, in welche die Kanadische Westenküstenstadt gehüllt war.
Abseits, in einem stillgelegten Industriekomplex stand ein Mann in einem langen Mantel an der Wand.
Er schien auf jemanden zu warten.
Er hatte seinen Kragen weit hoch gezogen, so dass sein halbes Gesicht verdeckt war. Auf dem Kopf trug er einen spitzen Hut.
Der Unbekannte war offenbar doch sehr nervös, bewegte sich andauernd im Kreis, als ob die Zeit nicht schnell genug verging.
Bis sich Bewegung in der Stille breit macht.
Drei schwarze Jeeps fuhren auf den Wartenden zu, hielten direkt vor seinen Füßen.
Oberst Runge stieg aus dem zweiten aus.
„Na, wieder mal ein Griff in den Allerwertesten, Richard?“
Der Russische Offizier grinste dick vor sich hin.
Richard Woolsey hingegen war gar nicht zu Lachen zumute.
„Holen sie mich hier nur raus, bevor ich Maybourne in die Hände falle.“
Runge reichte dem verschreckten Bürokraten die linke Hand.
„Dann kommen sie schon.“
Nachdem beide im Wagen saßen, wandte sich Woolsey an den Fahrer.
„Fahren sie so schnell wie möglich los, für den Fall, dass der NID von der Aktion erfahren hat.“
Keine Minute später befand sich der Tross auf dem Weg.

Aus einer sicheren Position beobachtete Agent Barrett die Aktion, griff zu einem Funkgerät.
„Colonel, sie sind gestartet.“
Am anderen Ende konnte man ein glückliches Glucken hören. Maybourne schien zufrieden zu sein.
„Gut. Wenn die ihr Ziel erreicht haben, nehmen sie möglichst alle Offiziere gefangen. Erschießen sie den Rest.
Und Woolsey hat auch nichts mitbekommen?“
Barrett lachte finster auf.
„Der ist ein Bürokrat. Was weiß der schon von unserem Geschäft?“
Der Funkkontakt unterbrach, die NID Agenten setzten sich in Bewegung.


18 Stunden früher – STK:

Oberst Runge und Hauptmann Gratzky kamen sehr zügig in den Besprechungsraum der Einheit gesputet.
Sergej begab sich direkt auf General Reineke zu.
„Was ist denn los? Ich war gerade bei einer wichtigen Besprechung.“
Degenhardt ging dazwischen.
„Feuchtfröhlich?“
Runge zwinkerte ihn gehässig an, bevor Reineke alles abwürgte.
„Schluss jetzt. Oberst Runge, kennen sie noch Richard Woolsey vom Amerikanischen NID?“
Der Russe klaschte sich mit der Hand gegen die Stirn.
„Klar. Was hat er denn diesmal versaut?“
Reineke wartete einen Moment, bevor er antwortete.
„Er wollte uns vor etwas warnen, aber wurde unterbrochen. Das letzte, was wir auffangen konnten, war Checkpoint Zulu.“
Runge fuchtelte mit seiner Rechten Hand in der Luft herum.
„Warten sie… Zulu ist ein alter Treffpunkt in Kanada. Er wird dort auf uns warten.“
Der General sah zu Gratzky.
„Ivana, sie bereiten schon mal alles vor. Holt den Mann da raus.“
Sie nickte, bevor sich auch Degenhardt und Runge entfernten.


Gegenwart – Highway um Vancouver:

Woolsey sah immer wieder ängstlich durch die Heckscheibe, da er dachte, sie würden verfolgt werden.
Unruhig wanderten seine Augen von links nach rechts.
Runge schien von diesem Schauspiel sehr belustigt zu sein, amüsierte sich über den Amerikaner.
„Richard, wenn die uns verfolgen würden, hätten wir das schon längst bemerkt. Wir sind schließlich keine Anfänger.“
So wirklich schien das aber nicht anzukommen, denn Woolsey sah immer noch über seine Schulter.
„Sie kennen Maybourne nicht so wie ich. Dann hätten sie auch mehr Angst und Respekt, glauben sie mir.“
Der Russische Oberst besah sich seines Gastes.
„Nun sagen sie aber mal, was war denn sie wichtig, dass sie ihre Deckung aufgeben mussten?“
Richard Woolsey blickte dem Oberst direkt in die Augen.
„Der NID hat in Zusammenarbeit mit der CIA und der NSA einen Spion in ihre Forschungsstation in den Alpen eingeschleust.
Noch hat der nichts herausgefunden, aber als ich nähere Informationen wollte, konnte ich meine Spuren nicht mehr verwischen.“
Runge schlug mit seiner linken Faust auf das Amaturenbrett, tippte die Schnellwahltaste auf seinem Handy.
„Hier ist Oberst Sergej Runge. ID Code T 33 68 1 Omega. Wir haben einen Alarmcode „Irrer Yankee“.
Sofort den General und alle Führungsoffiziere benachrichtigen.“
Danach sah er aus dem Fenster. Hoffentlich würden sie den Kerl fassen können, bevor er den NID informieren würde.


STK, einige Minuten später – Büro von General Reineke:

Degenhardt stand direkt mit dem General vor einer großen Pinwand, sah sich die Gesichter und Akten der neuen Mitarbeiter und Soldaten an.
Dem General gefiel dies gar nicht.
„Wie sehr ich das hasse, unsere eigenen Leute zu verdächtigen. Aber ich kann bei jetzt auch keinem etwas entdecken.“
Sebastian Degenhardt versuchte seinen Kommandeur zu beruhigen.
„Keine Panik, Chef. Wir finden den Kerl schon. Und dann können wir ihn gegen die Amis verwenden.“
Reineke sah zur Seite.
„Ich hoffe allerdings stark, dass es kein Russe ist. Sie wissen doch hoffentlich, wie die Russische Armee Verräter bestraft?“
Der Oberst wurde blass.
„Ich dachte, das würde seit dem Zusammenfall der Sowjetunion nicht mehr praktiziert?“
Der General setzte sich.
„Es kommt wohl hin und wieder noch mal vor. Es gibt mindestens zwei Berichte über Spione, die man bei vollem Bewusstsein in einen Hochofen geworfen hat.“
Degenhardt musste stark schlucken.
„Mal was anderes. Können wir diesem Woolsey eigentlich trauen? Er hat uns zwar bei Daniels Befreiung geholfen, aber ansonsten kenne ich diesen Mann gar nicht.“
Reineke sah seinen XO ebenfalls zweifelnd an.
„Runge traut ihm. Das reicht mir.“
Degenhardt setzte sich.
„Wie haben ausgerechnet die beiden sich kennen gelernt?“
Alexander Reineke zuckte mit den Schultern, darauf hatte auch er keine Antwort.


Alma Ata, Hauptstadt von Kasachstan – 3 und 5 Monaten Jahre zuvor:

Eine Amerikanische Delegation von Diplomaten, Militärs und Geschäftsleuten, der auch Richard Woolsey als Politischer Berater angehörte, war zu Gast in dem ehemaligen Sowjetstaat.
Es ging um Abrüstungspläne, sowie den Austausch von Handelsgütern, welchen die Amerikaner vorantrieben.
Die Gespräche waren für beide Seiten recht zufrieden stellend verlaufen, doch auf dem Rückweg vom Tagungsort zum Hotel wurde die US Delegation von Kasachischen Nationalisten angegriffen.
In wenigen Minuten hatten sie mehrere Geiseln genommen und einige Amerikaner getötet. Woolsey zählte zu den Geiseln.
Da die Kasachen ein Eingreifen von US Truppen auf ihrem Territorium untersagten, sie auch selbst keine Einheit so schnell aufstellen konnten, wurde ein Team aus Russland eingeflogen.
Der Kommandant der Einheit war Major Sergej Runge.

Ungeduldig lief Woolsey in der kleinen Zelle auf und ab. Er war hier drin mit zwei anderen, einem Kulturattache und einem Industriellen.
Beide schliefen allerdings gerade.
Einen Augenblick später flog die Tür mit einem gewaltigen Schwung auf, Russische Soldaten sicherten den ganzen Bereich.
Runge rief die Gefangenen zusammen.
„Keine Angst, ich bin Major Runge vom Russischen Heer. Wir sind hier, um sie zu befreien. Kommen sie schon, Amerikanski.“
Auf dem Rückweg konnte Woolsey gar nicht mehr seinen Danksagungen aufhören.
„Hören sie, Major. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich ihnen meine Befreiung jemals gebührend danken kann.
Wenn sie mal irgendein Problem haben sollten, kommen sie ruhig zu mir. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun.
Sie wissen gar nicht, wie dankbar ich ihnen bin…“
Der Russe ging dazwischen.
„Ja, ja. Schon gut. Ich werde auf das Angebot vielleicht mal zurückkommen.“
Wenige Stunden später waren alle Geiseln wieder in der Hauptstadt.


Gegenwart – STK:

Reineke und Degenhardt saßen im Büro des Generals, suchten immer noch nach Indizien über den Spion.
Der Oberst zermarterte sich fast den Kopf, um auch nur einen Anhaltspunkt zu finden.
„Es würde mich nicht wundern, wenn der NID einen unser eigenen Leute bestochen hat, anstatt selbst jemanden zu schicken.“
Reineke sah seinen XO finster an.
„Falls es so ist, sollte der Typ lieber anfangen zu beten. Wenn er mir in die Finger fällt, kann ich für nichts garantieren.“
Degenhardt setzte sich hin.
„Oder meinem Kumpel Runge. Der würde mit dem Kerl auch nicht gerade sanft umgehen.“
General Reineke sah seinen Oberst fragen an.
„Sprechen sie da auf eine bestimmte Sache an?“
Sebastian Degenhardt dachte an ein Gespräch mit Runge, kurz vor Missionsbeginn…


Helsinki, Hauptstadt von Finnland – vor 2 Jahren und 3 Monaten.

Richard Woolsey, vor kurzem zum NID gewechselt, sollte organisatorisch die Übergabe von zwei Terroristen an die USA überwachen.
Die beiden befanden sich im Gewahrsam der Russischen Armee, beide Regierungen hatten just eine geheime Übergabe vereinbart.
Woolsey war dafür zuständig, einen Bericht über den Zustand der Verdächtigen bei der Übergabe anzufertigen.
Die Amerikaner warteten nun schon beinahe zwei Stunden, bis endlich der Russische Konvoi ankam.
Die Führung dieser Einheit hatte der gerade zum Oberstleutnant beförderte Sergej Runge.
Drei Wagen kamen gerade an den einsamen See außerhalb der Stadt, wo die Amerikaner ungeduldig warteten.
Woolsey quengelte vor sich hin.
„Das die Russen sich immer so viel Zeit lassen müssen…“
Da zerrte man die beiden Terroristen auch aus den beiden Wagen, beide sahen sehr übel zugerichtet aus.
Woolsey wandte sich an Runge.
„So sieht man sich wieder. Was haben sie eigentlich mit den Kerlen angestellt?“
Runge grinste vor sich hin.
„Ach nein. Der nervende Aktenschieber. Was machen sie denn hier?“
Woolsey zog die Lippen zusammen.
„Ich habe die Abteilung gewechselt. Und die Typen?“
Runge sah zu seinen Gefangenen rüber.
„Die dachten, sie könnten mich verarschen. Aber da sind sie bei mir an der falschen Adresse gelandet.
Und meinen offenen Gefallen habe ich noch nicht vergessen, Richard.“
Der Amerikaner lächelte, bevor sich beiden Konvois in entgegen gesetzten Richtungen davon machten.


Gegenwart- außerhalb von Vancouver:

Runge sah auf seinen PDA, der mit einem Miniradargerät versehen war.
„Ich glaube es nicht, aber wir scheinen tatsächlich jemanden an den Haxen zu haben. Da tauchen in periodischen Abständen immer wieder dieselben Signaturen auf.“
Woolsey schrie panisch auf.
„Entweder ist das Maybourne, oder sein Mann für die Drecksarbeit, Barrett. Dann sind wir verloren.“
Runge bedachte seinen Gast mit einem Lächeln.
„Keine Angst, darauf sind wir vorbereitet.“
Der Russe griff zu seinem Funkgerät.
„ST 4, spannen sie unser kleines Goa´Uld Geschenk auf. Und dass ihr das Ding ja wieder mit bringt, sonst setzt es Rundschläge.“
Woolsey blickte sich um, für einen Moment blitzte da etwas Oranges auf.

Die vier Jeeps, mit denen sich Barretts Eingreiftruppe bewegte, fuhren schnurstracks hinter den Russen her.
„Die merken echt nichts. Sind wir so gut, oder die so blöd?“
Einer der Soldaten wollte seinem Boss zustimmen.
„Ist doch kein Wunder, wir sind Amerikaner…“
Im nächsten Moment wurden alle durch eine gewaltige Erschütterung durcheinander gewirbelt, als die Wagen gegen eine hell aufleuchtende Wand fuhren.
Es gab ein kurzes Oranges Aufleuchten, dann waren sie gefangen.
Barrett stieg aus dem Wagen, zusammen mit den anderen Soldaten.
Ungläubig blickten sie sich um.
„Soldaten, gebt ein paar Schüsse in die Luft ab.“
Dutzende kleine helle Lichterscheinungen, wo die Kugeln gestoppt wurden, zeugten von dem Kraftschild.
„Was zur Hölle ist denn das?“
„So was gibt es doch nur in Star Trek.“
„Ich hatte heute doch gar nichts geraucht.“
In Panik schlugen die Soldaten mit ihren Händen gegen den Schild.
In der Ferne sahen sich die Soldaten von ST 4 vergnügt die Szene an.
„Immerhin auf Video. Aber jetzt schaltet das Ding ab. Wir verschwinden von hier.“
Im nächsten Augenblick war der Schild auch wieder verschwunden, aber die Wagen durch den Aufprall Schrott.
Barrett sah sich verwundert um.
„Verdammt, wie haben die das nur geschafft?“
Resigniert und wütend stampften die NID Agenten zurück in Richtung Vancouver.


STK – 7,5 Stunden später.

Richard Woolsey hatte gerade die Schweigeverpflichtung unterzeichnet, als man ihm die Bedeutung des Sternentores erklärte.
„… und so können wir auch nicht mehr zurück. Die Goa´Uld sind die schlimmste Bedrohung, der unsere Welt je ausgesetzt war.
Ihre Technologie ist absolut überlegen. Sie haben ja den Schutzschild gesehen. Wir haben dieses Gerät vor neun Tagen erbeuten können…“
Reineke ging dazwischen.
„Ohne mich zu fragen, ob der Einsatz auf der Erde genehmigt sei. Was werden sich wohl die Amis nun denken?“
Woolsey hob langsam seine Hand, erhob dann das Wort.
„Natürlich kann ich verstehen, warum sie meine Regierung nicht einweihen, aber wenn Washington hier von Wind bekommt, ist die Hölle los.
Von daher empfehle ich, dass wir noch weitere Nationen ins Boot holen. Dann haben wir auch ein bessere Verhandlungsposition, wenn es bekannt wird.“
Degenhardt wollte darauf gerade etwas erwidern, als Rust in den Raum gerannt kam.
„Ich glaube, ich habe unseren Spion gefunden. Mr. Woolseys Daten waren sehr aufschlussreich.“
Sofort verließen alle den Raum.

Im Verhörraum saß ein Soldat der Wachmannschaft, vom Rang Stabsgefreiter.
Runge umkreiste ihn wie ein Wolf.
„… wir wissen, dass auf ihrem Konto eine Summe von 125.000 US $ eingezahlt wurde. Noch bin ich friedlich, aber das kann sich auch ganz schnell ändern, also reden sie endlich.“
Das letzte Wort schrie er schon fast raus, als Teal´C auf General Reineke zutrat.
„Mit eurer Erlaubnis, General, würde ich gern mit dem Gefangenen reden. Ich glaube, er wird mir eher etwas sagen.“
Alle sahen sich verblüfft an, aber der General nickte kurz, woraufhin Teal´C in den Verhörraum trat.
Er flüsterte dem Spion etwas ins Ohr, unhörbar für die anderen. Zusehens verschlechterte sich der Gemütszustand des feindlichen Agenten.
Er war jetzt schon absolut panisch.
Teal´C kam wieder aus dem Raum, ging zu Degenhardt.
„Er ist bereit, eine vollständige Aussage zu machen. Doch nun entschuldigt mich, ich brauche mein Kel´no´rem.“
Nachdem sich der Jaffa entfernt hatte, konnte die Offizielle Aussage beginnen.

Es stellte sich heraus, dass der NID in allen Nationen der Welt Schläferagenten in die Armeen und Regierungen geschleust hatte.
Diese Söldner spionierten praktisch den ganzen Planeten für die USA aus.
Und zum großen Glück hatte dieser Agent noch nichts über das Sternentor in Erfahrung bringen können, da er für diese Ebene keinen Zutritt hatte und sich auch kein anderer Soldat oder Wissenschaftler verplapperte.

Nach dem Verhör hatte Runge eine ziemlich miese und gleichzeitig geniale Idee.
„Ich wüste da was, um Maybourne und Kinsey endgültig zum platzen zu bringen…“


Zwei Tage später – Amerikanische Botschaft in Berlin.

Ein Einsatzteam der Feldjäger lieferte den NID Spion offiziell beim Botschafter der USA ab, mit unterschriebenem Geständnis und einem Protestbrief von Kanzler Schröder, sowie Präsident Jelsin.
Der Botschafter versicherte persönlich, dass so etwas außerhalb seiner Kenntnis war.
Selbst der Präsident, Bill Clinton, sendete eine förmliche Entschuldigung.

Richard Woolsey wurde ins STK aufgenommen, als Politischer Beobachter für Schröder und Jelsin.

ST 1 hatte Probleme auf einem Planeten namens Karthago, wo Teal´C wegen Mordes angeklagt wurde.
Dabei kam es erneut zu einem Kampf gegen die Jaffa von Apophis.

ST 2 traf auf eine Gruppe hoch entwickelter Menschen, die Tollaner und half ihnen bei der Rettung von ihrem untergehenden Planeten.
Im Anschluss wurde ihnen geholfen, mit Hilfe der Nox zu ihrem neuen Heimatplaneten zu kommen.


NID Hauptquartier:

In diesen Tagen durfte niemand zu nahe an Maybournes Büro kommen. Er war derart wütend und gereizt wegen der Schlappen, dass er vor Wut Barrett nach Alaska versetzte…
Senator Kinsey musste sich persönlich wegen der Diplomatischen Demütigung vor Clinton verantworten…
Kapitel 16 by Atlan
1.16 Tempus Fugit
von Atlan



ST 1 bereitete sich auf eine neue Mission zu einem Planeten vor, welcher laut Teal´C früher einmal zu Apophis Reich gehörte.
Auf dem Planeten befanden sich dutzende Naquadahminen, die heute allerdings als erschöpft gelten.
Das Deutsch/Russische Oberkommando wollte sich davon aber selbst überzeugen, ob da nicht noch etwas von dem wertvollen Mineral zu holen war.
General Reineke schritt vom Kontrollraum in den Torraum, um seinem Topteam noch mal viel Glück zu wünschen.
„Da es sich um eine ehemalige Goa´Uld Welt handelt, seihen sie bitte besonderst vorsichtig. Nicht, dass da noch alte Fallen auf sie warten.“
Teal´C stimmte dem General zu.
„Da habt ihr Recht, General. Viele Goa´Uld haben auf verlassenen oder gefallenen Welten Gegenstände hinterlassen, um die künftigen Herren zu vernichten.“
Feldwebel Tora sah ihn etwas schief an.
„Warum? Wenn sie schon verloren hatten, oder etwas als wertlos erachteten, warum dann noch Fallen?“
Teal´C setzte seinen belehrenden Blick auf.
„Was ihnen nicht gehörte, dass sollte auch kein anderer als sein Eigentum erachten.“
Reineke hob seine linke Hand.
„Ich finde, dass reicht jetzt. Passen sie auf und bringen sie was Schönes mit.“
Danach schritt der General auf Dr. Jackson zu, welcher sich bisher auffallend still verhalten hatte.
Der Amerikaner hatte seinen rechten Arm in einem Gips, weil er vor vier Tagen einen Unfall im Trainingsraum erlitt.
Dabei war ein Knochen angebrochen.
„Und sie Dr. Jackson, wollen sie wirklich mit? Ich könnte verstehen, wenn sie hier blieben, um sich zu schonen.“
Doch Daniel wehrte sich dagegen.
„Nein. Wenn sie wertvolle oder nicht definierbare Artefakte finden, könnt ich mir nie verzeihen, hier geblieben zu sein.“
Da kam Runge angerannt, er war eben gerade von einer einwöchigen Mission zurückgekehrt, um sich auf dem Gips zu veredeln.
„Amerikanski, sie kann man aber auch nicht eine Minute allein lassen. Typisch, sie gehen trainieren, dabei fällt ihnen eine Hantel auf den Arm.“
Anschließend schrieb er noch etwas in Kyrilischer Schrift auf den Gips.
Reineke sah sich diesen Schriftzug genau an.
Danach griff er in seine Manteltasche, nahm eine Videokamera heraus und gab sie Franzi.
„Da ich kaum auf andere Planeten komme, machen sie mir ein paar hübsche Schnappschüsse.“
Zwar zog sie kurz die Augenbrauen hoch, nahm dann aber die Kamera und steckte sie in ihren Rucksack.
Danach schritten sie durch den Ereignishorizont, der General stand noch einige Minuten nachdenklich vor dem Sternentor.
Rodney kam dazu, Reineke sprach ihn fragend an.
„Ich hoffe, dass ihre Berechnungen korrekt waren.“
McKay aber bestätigte dies mit einem Lächeln.
„Aber natürlich, General. Was denken sie denn? Ich bin hier immerhin derjenige, der den laden Wissenschaftlich am Laufen hält.“
Doch diese letzten Worte ignorierte der Offizier.


Degenhardt kam als erster auf der anderen Seite an und war genauso verwundert, wie seine kommenden Teammitglieder.
Sie waren wieder im Torraum, nur war sonst keiner zu sehen.
Der Oberst ging einen Schritt vor.
„Täusche ich mich, oder ist hier irgendwas faul?“
Im nächsten Moment änderte sich optisch der ganze Raum. Das Sternentor, die MG Stellungen und andere Utensilien verschwanden, andere erschienen.
Franzi kam vor, erblickte mehrere Soldaten in alten Bundeswehr Uniformen, die mit veralteten G 3 Gewehren auf sie zielen.
„Keine Bewegung. Ausrüstung ablegen und Hände hoch.“
Der Oberst blickte seine Kameraden an.
„Würde ich auch sagen. Hier stinkt etwas gewaltig, aber sollten uns wohl erstmal fügen.“
Kurz darauf führte sie ein Wachkommando des Stützpunktes ab.


Einige Minuten vorher – im alten Raum:

Major Erdmann ging gerade in das Forschungslabor. Seit er das Einverständnis aus dem Kanzleramt in Bonn hatte, konnten die Forschungen am neuen Lenkwaffensystem beginnen.
Die BRD hatte die ersten Forschungen an einem neuen Luftabwehrraketensystem mit der Bezeichnung „Patriot“ begonnen.
Erdmann schritt in das Hauptforschungslabor, begab sich zu dem Projektleiter, Dr. Hansen.
„Wie ich sehe, haben sie sich schon gut eingearbeitet…“
Weiter kam er allerdings nicht, da urplötzlich ein greller Lichtblitz allen in dem Labor die Sicht nahm.
Nachdem Erdmann wieder sehen konnte, standen direkt vor ihm, wie aus dem Nichts, fünf eigenartige Personen.
Der erfahrene Offizier reagierte nach einer kurzen Zeit der Verwunderung umgehend.
„Soldaten, ergreift sie. Bringen sie die alle in eine Zelle.“
Nachdem man die Fremden abgeführt hatte, konnte Erdmann bei allen anderen Anwesenden dieselbe Erstaunung über das Geschehende sehen.


ca. eine Stunde später, Haftzelle:

Weil es in diesem Stützpunkt nur eine Zelle gab, hatten die Soldaten sie alle in dieselbe gesperrt.
Degenhardt, welcher ein wenig umher ging, blickte in die Augen seiner fassungslosen Mitstreiter.
„Und? Eine Idee? Irgendjemand?“
Oberleutnant Rust schnippte mit den Fingern, sie hatte einen Einfall.
„Stopp, stopp. Ich habe eine Ahnung, was hier passiert sein könnte. Anscheinend sind wir in der Vergangenheit gelandet.
Ich tippe mal so auf Mitte 60er bis Anfang 80er Jahre. Und damit haben wir ein gewaltiges Problem.“
Daniel sah das allerdings ganz anders.
„Aber nicht doch. Wenn dies tatsächlich eine Zeitreise ist, dann müssen wir unbedingt wissen, wie wir dies wiederholen können.
Sehen sie doch nur die Möglichkeiten. Wir könnten Babylon besuchen, dem Bau der großen Mauer in China beiwohnen…“
Franzi ging dazwischen.
„Und genau das machen wir nicht. Schon die kleinsten Veränderungen an der Zeitlinie können die gewaltigsten Temporalen Paradoxien hervorrufen.
Tut mir leit Daniel, aber von Temporaler Mechanik habe ich mehr Ahnung als sie.“
Der Archäologe wollte sich damit allerdings nicht zufrieden geben.
„Ja, natürlich stimme ich ihnen da zu. Wir müssen einfach nur vorsichtig und mit Bedacht vorgehen.
Immerhin sind wir Forscher.“
Bevor die beiden ihren Wissenschaftlichen Disput vertiefen konnten, ging Degenhardt dazwischen.
„Beruhigen sie sich erst mal wieder. Beide.“
Nachdem einige Sekunden keiner was sagte, meldete sich Teal´C zu Wort.
„Ich habe über eure Worte nachgedacht. Ich habe in der Irdischen Geschichte keine Rolle gespielt.“
Feldwebel Julia Tora antwortete ihm.
„Ja, da hat du schon Recht. Aber wenn man in dieser Zeit von der Goa´Uld Bedrohung gewusst hätte, wäre wohl das Tor eher zerstört worden, anstatt das STK zu gründen.“
Degenhardt stimmte ihr zu.
„Vor allem wenn sie gewusst hätten, wie hoch ihre Waffen und Schildtechnologie entwickelt ist.“
Im nächsten Moment öffnete sich die Tür, ein junger Soldat kam flankiert von zwei weiteren herein.
„Der Major will sie jeden nacheinander sprechen. Will wer von ihnen freiwillig den Anfang machen?“
Daniel hob den Arm mit dem Gips, einer der Soldaten ging auf ihm zu, bemerkte die Kyrilische Schrift.
„Hey. k1;k4;l3;n3;n2;m0;l9;n3; l3;l0; l6;l5;l0; i6;m1;l9;l9;l2;l0;l4; m6;l7;l0;l6;l5;l6;l4;?“
Daniel antwortete sofort.
„Njet.“
Degenhardt blickte seinen Wissenschaftler fragend an.
„Was war denn das gerade?“
Dr. Jackson blickte sich fragend um.
„Ach nichts weiter. Er hat mich nur gefragt, ob ich ein Russischer Spion sei: Ich habe das natürlich verneint.“
Degenhardt ging kopfschüttelnd auf ihn zu.
„Sagen sie mal, geht´s noch? Sie haben gerade auf Russisch verneint, dass sie ein Sowjetischer Spion sind?“
Der Junge Soldat grinste alle an.
„Damit wäre das ja geklärt. Nehmen sie die rothaarige Frau mit. Sie wird als erste verhört. Keine Angst, ihnen geschieht schon nichts.“
Während Franzi abgeführt wurde, schüttelten alle den Kopf, als sie Daniel ansahen. Der nur zur Decke fluchte.
Degenhardt sah ihn strafend an.
„Njet…, dümmer ging es echt nicht.“
Und das warten begann.


Oberleutnant Franziska Rust wurde in einem schummrig ausgeleuchteten Raum gebracht, wo schon Major Erdmann auf sie wartete.
„Also, wer sind sie und was wollen sie in meinem Berg?“
Sie lachte leise.
„Ihr Berg?“
Erdmann rollte mit den Augen.
„Lassen sie den Unsinn, Fräulein. Oder wissen sie nicht, wie tief sie drin stecken?“
Sie dachte kurz nach.
„Wohl nicht so tief, wie sie gerade in mir stecken wollen.“
Er pustete den Kaffee wieder aus.
„Was??? Ich hab mich wohl gerade verhört!“
Sie legte frech die Stiefel auf den Tisch, Erdmanns Augen weiteten sich immer mehr.
„Ach komm schon. Den Blick hab ich schon von so vielen Typen gesehen. Du willst mich vernaschen, aber die Vorschriften sind hinderlich.“
Er wurde immer aufgebrachter.
„Schluss jetzt. Also, wer sind sie?“
Sie beugte sich nach vorne, lächelte zuckersüß.
„Captain Kathryn Janeway vom Föderationsraumschiff Voyager.“
Erdmann schlug mit der flachen Rechten Hand auf den Tisch.
„Das ist jetzt ihre letzte Chance. Ich will ihren Namen und wissen, warum sie hier sind.“
Sie dachte kurz nach, antwortete dann ganz ernst.
„Sie haben natürlich Recht. Das ist nicht mein Name, auch nicht mein Rang. Mein echter Name ist Leia Organa, Prinzessin von Alderaan.“
Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, da verließ Erdmann auch schon den Raum, ließ sie in ihre Zelle zurückschicken.


Lagerraum, ein Stockwerk höher:

Der junge Offizier untersuchte allein, auf Befehl des Majors die Gegenstände, welche die Fremden bei sich führten.
Dabei fiel ihm eine merkwürdige Art von Kamera auf.
Nach einigem Herumprobieren, konnte er sie auch einschalten, doch die Aufzeichnung des Monitors verschlug ihm fast die Sprache.
General Reineke war zu sehen.
„Hallo, Sportsfreund. Ich weiß, wie merkwürdig diese Bilder auf dich wirken müssen, aber da sie ein Bestandteil meiner Erinnerungen sind, weiß ich, wie du damit zurechtkommen wirst.
Ich spreche durch diese Kamera zu dir aus einer 30 Jahre entfernten Zukunft, und wie du schon richtig vermutest hast, ich bin dein zukünftiges Ich.
Doch nun höre mir genau zu, dass folgende ist sehr wichtig…“
Gespannt und auch fassungslos verfolgte der junge Oberfähnrich, was ein künftiges Ich zu sagen hatte.


LKW, etwa drei Stunden später:

Zusammen und mit Handschellen gefesselt saßen die fünf auf der Ladefläche dieses Trucks, dass Ziel sollte München sein.
Tora dachte über die Auswirkungen nach, wenn sie wieder zurückkehren sollten.
„Ich hoffe nur, dass man uns überhaupt noch erkennt. Nicht, dass wir schon zu sehr in die Geschichte eingegriffen haben.“
Daniel versuchte sie zu beruhigen.
„Keine Angst, dass wird schon wieder. Meine größte Angst ist, wie erklären wir bei den weiteren Verhören den Goa´Uld in Teal´C?“
Der Jaffa stimmte ihm zu.
„Daniel Jackson, ein viel größeres Problem ist, dass mein Symbiont in ungefähr zwei Jahren ausgewachsen seien wird.
Dann wird er sich einen Wirt suchen, wenn ihr ihn nicht tötet. Und ohne einen Ersatz werde ich sterben.“
Degenhardt rieb die Hände vor seinen Augen.
„Wie ihr also bemerkt habt, müssen wir unbedingt wieder zurückfinden. Schon eine Idee, wie wir das schaffen könnten?“
Rust stimmte ihrem Kommandeur zu.
„Da stimme ich ihnen zu. Um wieder zurück zu kommen, müssen wir das Sternentor finden und entsprechend modifizieren.“
Jules ging dazwischen.
„Bist du verrückt? Wir sollen nach Amiland, in einen ihrer geheimen Stützpunkte einbrechen und unbemerkt das Tor benutzen?“
Degenhardt streckte die Beine.
„Notfalls nehmen wir eben das in der Antarktis…“
Im nächsten Augenblick blieb der Wagen durch einen kräftigen Ruck stehen, zur Verblüffung von ST 1.
Tora stand auf.
„Unfall oder Stau…?“
Doch die Frage erübrigte sich, als die Hintertür aufsprang und der junge Offizier eintrat.
„Ihr seit also aus der Zukunft, genauso genommen aus dem Jahr 1999 und Soldaten eines Wiedervereinigten Deutschlands?“
Für mehrere Sekunden herrschte absolute Totenstille, zwar konnte man schon fast das herunterklappen der Kiefer hören, doch sonst war nicht mal der Wind zu hören.
Der Offizier versuchte die Stimmung etwas zu lockern.
„Ich bin Oberfähnrich Alexander Reineke und laut der Aufzeichnung in diesem Recorder in 30 Jahren ihr Kommandeur.“
Dabei hielt er die Kamera in die Luft, wedelte ein wenig mit ihr.

Nach einer kurzen Verschnaufpause, in der sie alle das gerade gehörte verarbeiten mussten, antwortete Degenhardt als erster.
„Jetzt erwarten sie bloß nicht, dass wir auch noch vor ihnen strammstehen.“
Der junge Reineke aber lächelte sie nur an.
„Keine Angst, Oberst. Das werde ich mir noch nicht anmaßen.“
Danach griff er zu seinem Schlüssel für die Handschellen, öffnete sie im Nu.
„Auch wenn ich mir immer noch nicht erklären kann, wie in der Zukunft Frauen im normalen Truppendienst ihre Wehrpflicht erfüllen.“
Jules grinste ihn fesch an.
„Nur die Kerle müssen zum Wehrdienst. Für uns Frauen ist eine reine und absolut freiwillige Sache.
Gleichberechtigung eben.“
Da musste der Oberfähnrich doch etwas grinsen.
„Ist ja mal wieder typisch. Erst öffnet man den Damen die Türen und dann können sie sich auch noch aussuchen, hindurch zu gehen.
Das ist keine Gleichberechtigung, sondern Bevorzugung.“
Keine Sekunde später hatte er sich dafür einen leichten Schlag auf den Hinterkopf von Franzi eingefangen.
„Hey, nicht frech werden, Kleiner. Ich bin Oberleutnant.“
Teal´C verneigte sich leicht vor OF Reineke.
„Danke für deine Hilfe. Doch sag, wie hast du die anderen Wachen ausgeschaltet und wo sind unsere anderen Ausrüstungsgegenstände?“
Reineke führte sie zur Fahrkabine, wo zwei Soldaten tief am Schlafen waren.
„Ich habe in das Wasser einen ordentlichen Schuss Schlafmittel gegeben. Die sind die nächsten Stunden erst mal weggetreten.
Und ihre Ausrüstung befindet sich in dem Anhänger.“
Degenhardt klopfte seinem künftigen Boss anerkennend auf die Schulter, dachte dann kurz nach.
„Oberfähnrich, setzen sie sich auch neben die anderen beiden und nehmen sie das Schlafmittel.
Das ist ihre einzige Chance, einem Militärgerichtsverfahren zu entgehen. Wir werden zusehen, wie wir wieder in unsere Zeit zurückkommen.“
Reineke gab allen noch mal die Hand, bevor er sich auf dem Sitz niederließ und kurz darauf einschlief.
ST 1 hingegen machte sich durch den Bayrischen Wald davon.


Drei Stunden später:

Nachdem sie die Botschaft aus der Kamera mehrmals gesehen hatten, wurde beschlossen, als erstes mit Catherine Langford in Kontakt zu treten.

Teal´C war es gelungen, einen Wagen zu übernehmen, in dem er einfach auf die Strasse sprang und den Fahrer zu halten zwang.
Dass es sich dabei um einen bekannten Politiker des Bayrischen Landtages handelte, erfuhren sie erst später.
Allerdings freute sich Oberst Degenhardt über einen Mercedes, welcher sich in bester Verfassung befand.
Nachdem sie unterwegs die Kleidung wechselten, Sebastian Degenhardt sah jetzt aus wie ein Spießbürger aus, Franziska Rust wie ein braves Schulmädchen, Julia Tora war als biedere Hausfrau verkleidet, Daniel als Arbeiter im Blaumann und Teal´C als Hippie mit Dreadlocks und Blümchenweste, kamen sie problemlos an jeder Polizeisperre vorbei, konnten sich sogar über die Grenze schmuggeln.
Teal´C lernte tatsächlich ein wenig Autofahren, auch wenn es mehr Schlangenlinien waren.
So gelangten sie drei Tage später, mit zahllosen Tricks schließlich nach Paris.


Paris Airport:

Unauffällig standen sie in einer Ecke des Flughafens, versuchten die gestohlenen Pässe mit Fotos aus einem Automaten zu fälschen.
Franzi wirkte erleichtert.
„Zum Glück gibt es jetzt noch keine Elektronische Erfassung. Solche Ausweise könnt ich nicht auf die Schnelle kopieren.“
Degenhardt sah sich die Werke an.
„Oberleutnant, ist ihnen aufgefallen, dass auf unseren Fotos nur aufgemalte Stempellinien sind?
Das Checken die doch sofort.“
Rust aber antwortet keck.
„Keine Panik, Chef. Das haben Jules und ich schon mit bedacht. Wir gehen einfach an den Schalter mit dem größten Macho.
Dann zeigen wir beide einen tiefen Ausschnitt auf unsere Hupen, während ein Taschentuch fällt.
Was bei Hathor geklappt hat, geht hier schon lange.“
Daniel sah kurz Decke, blickte dann unschuldig den Oberst an, welcher nur halb verzweifelt den Kopf schüttelte.

Etwa Zehn Minuten später war es soweit, sie standen direkt vor dem Schalterbeamten, reichten ihm die Pässe.
Wie abgesprochen ließ Jules ein Taschentuch fallen, bückte sich langsam und tief nach vorne über, so dass der Beamte einen perfekten Blick unter ihren Minirock werfen konnte.
„Hach, wie ungeschickt von mir, ich heb es auf…“
Und um die Sache noch zu würzen und abzurunden, beugte sich Franzi etwas nach vorne über, so dass ihr Ausschnitt weit wurde.
Dann gab sie ihrer Freundin einen Klaps auf den Hintern.
„Das du aber auch immer so tollpatschig sein musst…“
Der Schalterbeamte hatte schon einen hochroten Kopf, atmete ganz schnell und tief, während er wie in Trance die Pässe abstempelte.
Nachdem sie allesamt die Hürde genommen hatten, hörte man von einigen Älteren Personen hinter ihnen nur Empörtes Getuschel.
„Früher hat es das nicht gegeben.“
„Unsere Jugend ist so schamlos geworden.“
„Da würden sich unsere ehrbaren Eltern ja im Grabe umdrehen.“
Franzi aber lachte nur in sich herein. Gut, der Minirock, den sie trug, war eigentlich nicht mehr als ein etwas fülliger Gürtel.
„Mensch, dass sind die Sixtis. Love, Sex and Rock´n Roll. Wenn ihr das schon für anstößig haltet, kommt mal nach 1999.“
Nachdem sie wieder zu den anderen aufgeschlossen hatte, bemerkte Degenhardt bei ihr einen betrübten Blick.
"Haben sie was auf dem Herzen?“
Sie entgegnete ganz Melancholisch.
„Ja. Wir sind im Jahr 69 und ich komm nicht nach Woodstock…“
Der Oberst sah Tora mit einem entnervten Blick an, welche aber nur fies grinste.
Keine halbe Stunde später hob der Flieger ab.
Sie hatten sogar die ganzen Waffen im Gepäck mitbekommen, indem Franzi es einfach als Diplomatenfracht deklarierte, welche vom Zoll nicht geöffnet werden darf.


28 Stunden später – in Catherine Langfords Hause in New York.

Dr. Langford hatte dem Team Kaffee und Kuchen angeboten, um das Gespräch etwas angenehmer zu gestallten.
Daniel übernahm das Reden.
„Verehrte Catherine, der Grund, warum wir hier sind, ist einfach. Mein Vater war ein guter Freund von ihrem Vater.
Von daher wissen wir auch vom Tor zum Himmel, welches ihr Vater 1928 in Ägypten freigelegt hat.
Die Berichte und Erzählungen meines Vaters haben mich immer fasziniert, weswegen ich gerne Untersuchungen daran durchführen würde.“
Catherine lachte bitter auf.
„Und wie stellen sie sich das vor? Glauben sie, das Militär würde sie da einfach ranlassen? Im Gegenteil, diese Ignoranten würden seine Existenz einfach abstreiten.“
Während Jules nur etwas von „Typisch Cowboys“ vor sich hin murmelte, bohrte Daniel noch tiefer.
„Mit dem Militär müssten wir uns selbstverständlich auch noch auseinander setzen. Aber ich denke, dass wir uns einigen können.
Wenn nicht, sollten sie vielleicht vor Gericht ziehen und auf die Herausgabe klagen. Ich denke schon, dass es mit dem Richtigen Richter klappen könnte.“
Catherine sah ihn an, als ob sie die Welt nicht mehr verstehen würde.
„Um von der CIA in die Mangel genommen zu werden?“
Franzi lachte bitter auf.
„CIA? Keine Panik, ich würde erst beim NID Angst bekommen…“
Daniel vertiefte seinen Blickkontakt zu Dr. Langford.
„Wissen sie denn, wo das Tor sich augenblicklich befindet?“
Sie sah erst zur Seite.
„In einem militärischen Lagerkomplex bei Washington, wo es verrottet. Ich schreibe ihnen die Adresse auf, aber machen sie sich besser keine Hoffnung.“
Nachdem ST 1 die Adresse hatte, gab Daniel ihr noch einen Brief.
„Verwahren sie ihn gut. Wenn die Zeit gekommen ist, werden sie wissen, was der Inhalt bedeutet.
Und glauben sie mir, ein Prozess um das Tor könnte sich wirklich lohnen.“
Degenhardt fügte dann auch noch was hinzu.
„Und wenn sie in den USA keine Investoren finden, in Deutschland schätzen wir die Wissenschaft hoch ein, geben auch gerne etwas mehr Geld aus, als tatsächlich benötigt wird.“
Während sie wieder gingen, blickte Catherine ihnen nachdenklich hinterher.

Gerade wieder losgefahren, fragte Jules Daniel, was in dem Brief stand.
„Ich hoffe doch, dass sie nicht zuviel verraten haben.“
Er sah die Sanitäterin belehrend an.
„Natürlich nicht. Ich habe ihr nur den Namen ihres Anwalts, während des Prozesses, Michael Garibaldi aufgeschrieben.
Dazu einige Tipps für später, etwa Kanzler Schröders spätere Adresse in Berlin, oder ab wann sich die Klage gegen die Regierung lohnt.“
Degenhardt blickte nach hinten, während Teal´C fuhr.
„Sehen sie sich noch mal die Kameraaufzeichnung von McKay an. Nicht das er in seiner Egomanie einen Fehler gemacht hat.“
Ohne dass im STK jemand davon wusste, ließ General Reineke von Dr. McKay Berechungen für den genauen Rückkehrzeitpunkt anstellen.
Währenddessen regte sich Teak´C über einen Fahrer auf, der ihm die Vorfahrt nahm.
„Elender Verkehrssünder.“
Er wurde vom Oberst berichtigt.
„Verdammter Rowdy ist passender.“
Danach nahmen sie Kurs auf die Amerikanische Hauptstadt.


Washington, Lagerhaus – am nächsten Morgen:

Praktisch unsichtbar, glitten die ST 1 Mitglieder an den Wänden des Gebäudes entlang, bereit sich diese Lagerhalle vorzunehmen.
Die letzten beiden hatten nichts ergeben, von daher war diese schon die letzte Chance.
Teal´C sah durch ein Fenster.
„Oberst Degenhardt, darin steht ein Lagerbehälter, der passen könnte.“
Degenhardt besah sich Rust und Tora, die miteinander rum alberten.
„Hey, ihr beiden verrückten Hühner. Etwas mehr Konzentration bitte. Teal´C, Daniel und meine Wenigkeit werden das Tor in Gang bringen.
Ihr beide wartet hier, um eventuell ausgeschlafene US Airforce Soldaten abzufangen und zu beschäftigen.
Ich will keine US Zeugen, damit das klar ist.“
Jules sah ihren Kommandeur leicht verbittert an.
„Und wie sollen wir das anstellen?“
Franzi bekam erneut sündige Gedanken.
„Indem wir eine kleine Lesbennummer abziehen, wenn wer vorbeikommt. Das hält kein Typ aus.
Das waren und werden für immer die besten Waffen einer Frau sein.“
Während der Oberst nur schmutzig vor sich hin pfiff und Franzi verspielt lachte, hatte Jules ein Gesicht, als wäre ein Jahr Regen.

Nachdem die Männer sämtliche Klappen an dem Behälter entfernt hatten und die Wände herunterfielen, entfachte sich das Sternentor in seiner ganzen Pracht.
Teal´C fiel ihr Problem als erstem auf.
„Oberst, woher bekommen wir eine Energiequelle, mit wir die nötige Kraft für die Anwahl aufbringen können?“
Degenhardt sah sich um.
„Die Motoren der Fahrzeuge, dazu die im Naquadah enthaltene Restenergie, dass wird schon reichen.“
Daniel ging zu dem ersten LKW, öffnete die Motorhaube.

Seit schon mehreren Minuten knatterten die Fahrzeuge, was auch zwei US Airman anzog, die nach dem rechten sehen wollten.
„Franzi, ich habe noch nie mit einer Frau, ich krieg das nicht hin… Sollten wir nicht was anderes probieren?“
Oberleutnant Rust schüttelte nur den Kopf, da kamen die beiden Soldaten auch schon um die Ecke.
„Hey, Ladies. Das hier ist Militärisches Sperrgebiet.“
Franzi nahm, ohne mit der Wimper zu zucken einfach Jules Gesicht und drückte ihr einen tiefen Zungenkuss auf.
Die Sanitäterin wedelte zwar Hilfe suchend mit den Armen, machte dann aber unbeholfen mit.
Die beiden Soldaten blieben angewurzelt auf ihrem Platz stehen.
„Mann…ich glaub… das… nicht.“
„Ich…auch…nicht.“
Zu Jules Unmut wanderte die Hand von Franzi unter ihr Top, leise flüsterte sie etwas in das Ohr des weiblichen Offiziers.
„Hey, übertreib es nicht. Es gibt bei mir eine Grenze.“
Die Rothaarige erwiderte die Worte zwischen zwei Küssen.
„Was glaubst du wohl, wie lange wir die beiden noch mit Knutschen hinhalten können? Wenn die beim Tor länger brauchen, müssen wir eben improvisieren. Außerdem nicht so schüchtern.“
In nächsten Moment umfasste Franzis linke Hand eine von Jules Rundungen. Sie gab resigniert auf.
„Oh, man. Was ich nicht alles für mein Land mache…“

Endlich aktivierte sich das Vortex des Tores. Degenhardt lief sofort zum Eingang der Halle, wank die beiden Ladys zu sich.
Die Soldaten, aus ihrer Trance erwacht, wurden sofort überwältigt und niedergeschlagen, ohne was vom Sternentor gesehen zu haben.
Jules war richtig erleichtert.
„Zum Glück können wir gehen. Ich dachte schon, dass ich mich entblößen müsse.“
Franzi grinste hämisch.
„Nein, aber ein Sekunde später und ich wäre eine Etage tiefer gewandert.“
Unter den absolut entnervten Blicken des Obersts gingen sie durch das Tor.


STK – Zeit unbekannt:

Zur großen Überraschung kamen sie zwar am Richtigen Ort raus, aber es war niemand zu sehen.
Daniel wollte es nicht fassen.
„Nicht schon wieder.“
Unmerklich darauf öffnete sich eine Tür, zwei Personen traten heraus, beide in weiß gekleidet.
Zum einen eine alte Frau, die eine lange Robe trug, neben ihr ein Mann um die 50 in einer weißen Uniform mit blauen Einarbeitungen.
Degenhardt sprach beide an.
„Wer sind sie und wo sind wir hier?“
Der Mann antwortete.
„Seien sie gegrüßt, Oberst. Leider haben sie das Tor etwas zu spät durchtreten, sind von daher weit der Zukunft gelandet.
Wir befinden uns schon in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhundert. Mehr darf ich ihnen nicht sagen, um die Zeitlinie nicht zu kontaminieren.“
Franzi kommentierte diese Aussage mit einem umherschwenken ihres Kopfes.
„Uns wundert schon gar nichts mehr. Wer ist eigentlich die Dame neben ihnen?“
Die Angesprochene trat einen Schritt vor.
„Es ist sehr lange her, Franziska. Aber ich dachte, du würdest mich erkennen.“
Oberleutnant Rust blickte der Frau tief in die Augen, fragte dann ungläubig.
„Cassandra? Bist du das?“
Die Frau lächelte selig.
„Ja, aber ihr habt keine Zeit. Ich kann euch nur soviel sagen: Das beste in eurem Leben, liegt noch vor euch.
Was ihr bisher erforscht und geleistet habt, verblasst zu euren künftigen Taten.“
Danach aktivierte sie ein Schmuckstück auf ihrem Handrücken, das Vortex aktivierte sich vertikal.
Der Mann trieb sie ein wenig an.
„Los jetzt, bevor ihr wieder in einer anderen Zeitzone landet.“
Etwas irritiert gingen sie erneut durch das Tor.
Cassandra sah sich um, als sich eines der Tore öffnete, ein Dunkelhaariger Mann in Hand- und Fußschellen hereingeführt wurde.
Er grinste diabolisch.
„Interessant, wie sich alles zusammenfügt. Du hattest Recht, diesem Augenblick habe ich schmerzlich beigewohnt.
Aber das war ja auch wohl dein Ziel, nicht wahr General James Jackson-Doran?“
Die letzten Worte zog er dabei abartig freundlich in die Länge.
Daniels Sohn war über den inneren Schmerz, seines Gegenüber, sichtbar erfreut.
„Genug Gift verspritzt. Wache, bringen sie meinen alten Kumpel Baal wieder in seine Zelle…“


STK, Gegenwart:

Endlich kamen sie wieder in dem Stützpunkt an, wo die Reise begann. General Reineke und Dr. McKay begrüßten sie.
Rodney konnte sich ein Siegeslächeln nicht verkneifen.
„Wie ich sehe, waren meine Berechungen korrekt. Und bei der Aufgabe, gepaart mit unserer Technik gebührt mir dafür eigentlich der Nobelpreis.“
Dabei hob er den Kopf ziemlich hochnäsig nach oben.
Gerade als Degenhardt darauf antworten wollte, kam von hinten ein wütender Aufruf eines bekannten Russischen Offiziers namens Runge.
„McKay. Sie haben mein wohlverdientes Frühstück gegessen. Wenn ich sie in die Finger kriege, Sirupfresski…“
Während der Kanadier sich ängstlich hinter Teal´C zu verstecken versuchte, die anderen nur grinsten, hatte Reineke das vorerst letzte Wort, gab Franzi einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Ich denke, sie wissen, wofür das war. In einer Stunde zur Nachbesprechung. Leute, die wird ausgiebig und lustig werden…“
Kapitel 17 by Atlan
1.17 Invasion Teil 1
von Atlan


ST 1 und ST 2 traten durch das Tor und fanden sich im nächsten Augenblick in einer dunklen Halle wieder.
Runge holte eine Taschenlampe heraus.
„Sieht irgendwie aus wie eine Lagerhalle.”
„Scharfsinnig.”, meinte Degenhardt.
Währenddessen holte Daniel eine Videokamera hervor und filmte die Umgebung.

Jules und Franziska hatten sich von der Gruppe entfernt und sahen sich einige Gegenstände an.
Darunter auch einen schwarzen Spiegel, mit seltsam aussehenden Runen an seinem Rand.
„Daniel, kommen sie mal bitte!”, rief Jules Daniel herbei.
Runge begleitete ihn.

Degenhardt sah sich eine Eisenskulptur an, die direkt hinter dem AWG (Anwahlgerät) stand. Sie sah aus wie ein Gesicht, welches aus Flammen bestand. Es hatte zwei Augen und einen Mund. Unter dem Flammengesicht war eine Art Halbmond, auf dem das Gesicht befestigt war.
„Wow... Teal’C, hast du so was schon mal gesehen?”

Teal’C kam herbei und beleuchtete die Figur. Selbst für seine Verhältnisse verfinsterte sich sein Gesicht.
„Wir müssen sofort zur Erde zurück!”
Dem Jaffa fielen die Mundwinkel noch weiter herunter.
„Wieso? Was sagt dir die Skulptur?”
Degenhardt zündete sich eine Zigarre an.
„Das ist das Symbol von Korosh-ni. Es steht hier für alle Goa’uld und Jaffa, die durch das Stargate gelangen. Es bedeutet in etwa: 'Du sollst umkehren’.
Es bezieht sich auf die Zerstörung durch die Goa’uld. Sie haben diesen Planeten verseucht. Auf der Erde würdet ihr dazu sagen, es gab einen radioaktiven Fallout. Hier kann niemand überleben. Dieser Planet ist nicht sicher.“
„So ein...“ Degenhardt nahm sein Funkgerät.

In der Zwischenzeit hatten sich Daniel und Runge und der Rest von ST 1 und 2 diesen Spiegel angesehen.
„Kennen sie die Symbole?”, fragte Jules.
Daniel schüttelte aber nur den Kopf.
„Nein, weder Goa’Uld, noch irgendeine andere Sprache, die mir direkt bekannt ist. Aber ich werde das Gefühl nicht los, die Zeichen schon mal gesehen zu haben.”
Runge hatte noch einen höhnischen Spruch auf den Lippen, doch da meldete sich Degenhardt über Funk:
„Abrücken! Der Planet ist verstrahlt!!! Ich will nicht länger hier bleiben.”
Daniel protestierte.
„Oberst, wir haben hier Kunstgegenstände und einen Spiegel gefunden. Ich brauche Zeit, um das alles zu untersuchen.”
„Mir egal. Wir können vielleicht später zurückkommen, aber jetzt gehen wir.”

Daniel sah zu Franziska und Jules. Die aber zuckten nur mit den Schultern, blieben aber noch einen Moment.
Daniel nahm seinen Rucksack ab und fing an Gegenstände einzupacken.
Runge grinste breit, nahm seinen Rucksack auch ab und fing ebenfalls an, einzupacken.
„Was ist denn das?”, fragte Daniel und zeigte auf eine tropfenförmige Fernbedienung.
„Ne Fernbedienung.”, meinte Runge und drückte einen der violetten Knöpfe.
Auch Jules und Franzi packten einige Teile ein.

Im selben Moment aktivierte sich der Spiegel. Daniel steckte die Fernbedienung ein. Runge und Daniel und die anderen gingen näher heran, beide hielten ihre Hände kurz vor den Spiegel.
„Ich glaub nicht, dass wir einfach einen Spiegel anfassen sollten...”, sagte Daniel.
„WIR WOLLEN GEHEN!”, rief Degenhardt durch das Funkgerät.
Das schreckte die beiden hoch, sodass sie den Spiegel berührten. Ein blaues Licht durchfuhr sie, dann war wieder alles normal.
Jules stolperte in Franzi und ST 2 rein, wodurch sie ebenfalls nacheinander mit dem Spiegel in Kontakt kamen.
Nach einem Augenblick der Verwirrung kamen alle wieder zu voller Aufmerksamkeit.
„Was war denn das für ne Lightshow?”, fragte Runge etwas verwirrt.
„Egal...” meinte Daniel.
Er begab sich in Richtung des Tores.
„Gehen wir zu den Anderen!”

„Wartet auf uns!”, rief Daniel Richtung Torraum.
Aber als Daniel, Jules und Franzi mit ST 2 dort angekommen waren, war niemand da.
„Sind die beiden ohne uns weg?”
Daniel sah Runge verwundert an.
„Währe typisch Degenhardt, aber Teal´C...”, meinte Runge.
„Wählen sie uns raus.”
Daniel wählte die Symbole, als das siebte eingerastet war, gab er seinen ST 1 Code ein und alle sieben verschwanden im Tor.

Mit einem “HÄNDE IN DIE LUFT!” wurden sie auf Englisch begrüßt.
“Was ist denn das für ne Sch....”
Runge traute seinen Augen nicht.
Der Torraum war komplett verändert.
Er war auf einmal zwei Ebenen hoch, wesentlich schmaler, es standen nur zwei MG Stellungen vor dem Tor und als ob das nicht schon genug wäre, hatten die Wachmannschaften amerikanische Flaggen auf der Schulter.
„Identifizieren sie sich!”, befahl ihnen ein Soldat mit M 16 A Gewehr im Anschlag.
Daniel sprach als erster.
„Doktor Daniel Jackson, ST 1. Dies sind die Deutschen Soldatinnen Rust und Tora.”
Der Kommandeur von ST 2 dachte erst an einen Scherz, erkannte dann aber die ernsten Gesichter der Wachen.
„Oberst Sergej Runge, russisches Heer, ST 2. Dies sind meine Teammitglieder. Hauptmann Ivana Gratzky, Stabsunteroffizier Andreij Tostoij, Unteroffizier Boris Nemarov und Obergefreiter Alexij Ramius.”
Auch die Wachen wollten kaum ihren Ohren trauen, gingen auf sie zu.

Sie wurden auf den Boden gepresst, die Feuertüren öffneten sich und ein strammer, kampf- erfahrender Offizier in Tarnuniform trat ein.
Auf seinem Namensschild stand O´Neill.
„Was sind das für ein paar Knallknöpfe?”
„Colonel, der eine sagt er heißt Doktor Daniel Jackson und würde zu einem ST 1 gehören. Anscheinend aus Deutschland.
Der andere meint, er sei ein russischer Oberst und gehöre zu ST 2, mitsamt seinem Team.”
O´Neill baute sich etwas verwirrt vor ihnen auf.
„Wo kommen sie her? Wo haben sie den SG-1 ID Code her? Was machen ein Doktor, Deutsche und Russen außerhalb der Erde?
Carter!!!”
Runge sah, dass er diesen Offizier vielleicht bequatschen konnte.
„Kaffeefahrt. Da draußen ist der Wodka billiger, wissen sie. Den Code haben wir gefunden.”, meinte Runge spöttisch.
„Verarschen kann ich mich allein!”, entgegnete ihm der US Offizier.
Inzwischen war eine blonde Frau erschienen.
„Colonel, was ist denn hier los? Wir haben doch wichtigere Probleme.“
O´Neill besah sich noch mal der Unbekannten.
„Bringen sie die allesamt in eine Zelle, während ich mit dem General rede!”

Daniel, Runge, Franziska, Julia und die Mitglieder von ST 2 wurden entwaffnet, in eine Zelle gesperrt.
Als die Tür hinter ihnen verschlossen wurde, fragte Runge:
„Was ist denn das hier für ein Scheiß? Die Amis haben das Stargate?”
Die anderen schüttelten auch nur den Kopf.
„Hier läuft wirklich einiges schief...”, stimmte Daniel zu.
Franzi hatte eine Geisteseingebung.
„Vielleicht sind wir auch in einer alternativen Realität gelandet.“
Runge sah zu ihr hoch.
„In was?“
Sie versuchte es zu erklären.
„In einem Paralleluniversum. Der Spiegel könnte uns in eine andere Realität geschleudert haben.
Es gab immerhin ein EM Feld, durch das wir kurz bewusstlos waren.“
Der Russische Oberst sah zur Decke.
„Na, toll. Und hier betreiben die Cowboys das Stargate? Wie wollen die denn gegen die Goa´Uld bestehen?
Treiben sie 1.000 Marines durch das Tor, welche den Schlagen mit einem Yeh haa auf den Lippen in den Arsch treten?
Verdammt, warum mussten die uns den Wodka abnehmen?“
Der Raum erfüllte sich mit herzlichem Lachen.


Knapp zwei Stunden später:

Im Besprechungsraum des SGC saßen SG 1, Hammond und der ganze Generalstab der US Streitkräfte, besahen sich der Aufzeichnung des Zellentraktes.
Captain Samantha Carter hatte das Wort.
„Wie es aussieht, sind zwei Teams aus einem Paralleluniversum zu uns gekommen, so wie Daniel, als er uns vor dem ersten Goa´Uld Angriff warnte.
Aber in deren Realität wird das Sternentor von den Deutschen und Russen betrieben.
Und nach allem, was wir bisher aufgezeichnet haben, trauen die Amerikanern von allem keine Intelligenz zu.
Und in deren Realität hat, im Gegensatz zu uns, Al Gore die Wahl verloren, Bush wurde Präsident der USA.“
Ein aufgebrachtes Raunen ging durch den ganzen Raum.
General Jumper sprach Carter direkt an.
„Bringen sie diese Leute hierher.“
Sie nickte, bevor sie sich entfernte, den Befehl auszuführen.

Nachdem man sie in den Besprechungsraum geführt hatte, begann Daniel zu erzählen, wie sich Deutsche und Russen bisher schlugen.
Dabei ließ er auch nichts aus.
Von Abydos, über Chulak bis zu den jüngsten Ereignissen erzählte er haargenau die Geschichte des anderen Universums.
„… bis wir durch einen noch nicht ganz geklärten Dimensionssprung hier bei ihnen gelandet sind.
Wir wären sehr froh, wenn sie uns wieder zurück schicken würden. Unsere Vorgesetzten machen sich sicher Sorgen.“
Runge sah scharf zu den Amerikanischen Generälen rüber.
„Tja, wir waren nicht so blöd, Ra´s Mutterschiff mit einer Atombombe in die Luft zu jagen. Unsere Forschungsmaterialien reichen für die nächsten 10 Jahre.“
Böse Blicke wechselten durch den Raum.
General Hammond unterbrach den Russen.
„Wir würden ihnen gerne helfen, aber wir haben eigene Probleme. Vor sieben Monaten griff der Goa´Uld Apophis die Erde mit zwei Schiffen an.
SG 1 gelang es, die feindlichen Hataks zu unterwandern und schlussendlich zu zerstören.
Dummerweise erregten wir dadurch die Aufmerksamkeit eines anderen Goa´Uld, namens Heru´ur.
Nach vier Schlachten auf fremden Planeten, in denen wir seine Jaffa besiegten, attackierte er vor zwei Monaten, mit acht Schiffen, die Erde.
Wir konnten fünf mit Atomraketen abschießen, jedoch verloren wir Los Angelas, Peking, London und Berlin.
Washington und Moskau wurden leicht getroffen.
Die anderen drei belagerten seitdem die Erde, schicken immer wieder Gleiter und Jaffa, um Terror und Angst zu verbreiten.
Die Schiffe sind leider zu weit entfernt, um Atomraketen einzusetzen. Zum Glück haben die Goa´Uld Waffen bei der Reichweite auch keine Wirkung.
Seitdem herrscht auf der gesamten Erde Ausnahmezustand. Präsident Gore versucht derzeit alles, um die Menschen wieder zu beruhigen.“
Runge ging dazwischen.
„Es ist also möglich, deren Klapperkisten mit Nuklearwaffen abzuschießen?“
O´Neill lachte höhnisch auf.
„Mehr oder weniger. Wir brauchten über 300 Raketen, nur um die Schutzschilde von einem Schiff zu zerstören.
Drei haben wir erledigt, eines ging auf das Konto der Russen, das letzte teilten sich die Engländer und Franzosen.
Die Chinesischen Raketen waren ein Witz, wurden fast alle abgeschossen.“
Captain Carter ergänzte ihren CO.
„Seitdem ist der Raum über der Erde stark verstrahlt. Die weltweite Satellitenkommunikation ist beinahe völlig ausgefallen.
Glücklicherweise ist die Strahlung nicht durch die Atmosphäre gedrungen.“
George Hammond erhob sich.
„Bis wir entschieden haben, was mit ihnen geschieht, kann ich ihnen nur eine vorübergehende Unterkunft anbieten.“
Anschließend führte man ST 1 und 2 in die Gästequartiere.

Es war knapp eine Stunde vergangen. Zu Runges Glück hatte ihm O´Neill eine Flasche Bourbon geschickt.
„Ist zwar kein Wodka, aber der Gedanke allein zählt.“
Die beiden Einheiten saßen alle beisammen, versuchten sich so gut wie möglich auf die Situation einzustellen.
Im nächsten Moment ging die Tür auf, der Daniel aus diesem Universum trat herein.
„Hey. Ich dachte mir, es würde sie interessieren, wie sich ihre Gegenstücke auf unserer Seite entwickelt haben.
Tostoij und Nemarov sind bei einem Jaffaüberfall auf Moskau vor drei Wochen gestorben. Ramius, sie dienen in einem Regiment, welches St. Petersburg bewacht.“
Bei allen dreien konnte man unterschiedliche Regungen feststellen.
„Gratzky, sie haben das Militär vor drei Jahren verlassen, sind verheiratet und haben eine kleine Tochter, leben in einem Vorort von Wolgograd.“
Sie sah doch mehr als nur verwundert aus.
„Na, ja. Könnte schlimmer sein.“
Daniel fuhr fort.
„Runge, sie sind Brigade General und kommandieren die Infantrieeinheiten um Moskau.“
Er lachte freudig auf.
„Dieses Universum weiß mich sehr zu schätzen.“
Dr. Jackson sah zu den beiden Frauen von ST 1.
„Feldwebel Tora, sie sind gestorben, als ein Hatak Berlin bombadierte. Oberleutnant Rust, sie sitzen wegen mehreren Straftaten im Gefängnis.
Unter anderem haben sie sich in das Deutsche Finanzministerium gehackt und über eine Milliarde Euro gestohlen.
Das Geld ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.“
Franziska sah unschuldig zur Decke, während Julia ihr auf die Schulter klopfte.
Daniel sprach weiter.
„Und dieser Oberst Degenhardt ist hier nur ein Oberstleutnant, kommandiert ein Panzerbataillion.
Ihm wurden bei der Verteidigung vom Hamburg, als Jaffa mit Frachtschiffen landeten, schwere Verletzungen zugefügt.
Er kuriert sich immer noch in einem Lazarett aus.“
Nun blickten sich die beiden Daniels direkt an.
„Nun, zwischen uns besteht ja kein weiterer Klärungsbedarf.“
In diesem Moment gingen alle Alarmleuchten an, aus den Lautsprechern kamen Statusmeldungen.
„Achtung, die Goa´Uld Mutterschiffe nähren sich der Erde. Alle Mann auf die Kampfstationen.“

General Hammond kommandierte die Raketeneinheiten direkt aus dem Kontrollraum heraus.
„Walter, wissen wir schon, wo die hinwollen?“
Der Techniker sah zu ihm hoch.
„Ja, Sir. Das eine Schiff hat direkten Kurs auf Cheyenne Mountain genommen, wird von Gleitern eskortiert.
F-16 und 22 Geschwader fliegen zum Abfangen entgegen. Nuklearwaffen haben getroffen, konnten aber nur mittelstarke Schäden anrichten.
Das zweite setzt Kurs auf Europa, dass dritte visiert Zentralasien an.
Anscheinend haben die ihre Schilde verstärkt.“
Hammond setzte sich auf einen Hocker, das warten begann. Über Colorado kam zu einer gewaltigen Luftschlacht.

Eine Stunde später:

Die Amerikanischen Jets hatten den Kampf verloren, wurden beinahe allesamt zerstört. Nicht ohne sämtliche Todesgleiter in den Tod mitzunehmen.
Walter sah zu seinem General.
„Sir, acht unserer Jäger konnten entkommen. Sheppard hat es wieder mal geschafft.“
Runge sah fragend aus.
„Ist dieser Sheppard hier eine Berühmtheit?“
Hammond lächelte stolz.
„Ja. John Sheppard, vor einem Monat vom Präsidenten persönlich zum Major befördert. Einen besseren Kampfpiloten kenne ich nicht, er hat mehr als 100 Todesgleiter und ich glaube mittlerweile 8 Alkeshbomber abgeschossen.
Er wurde sogar von den Goa´Uld gefangen, befreite sich und fünf andere Personen aus einem Hatak, kam bis zu einem Frachtschiff und ist dann Seelenruhig zurückgeflogen.
Danach spielte er eine Runde Golf, mit dem Präsidenten.“
Runge gab einen anerkennenden Pfiff ab, bis er zu den Bildschirmen sah, wo das Hatak gerade auf dem Berg zur Landung ansetzte wollte.
„Jetzt ist es aus…“
„Durchhalten, wir packen das.“
„Wann kommen die Marines…?“
ST 1 und 2 traten in den Kontrollraum, gingen direkt zu Hammond. Runge sprach den General an.
„Ich biete unsere Hilfe an. Wenn die Saubande kommt, werden sie unsere AKs und G 36er zu schätzen wissen.“
George Hammond blickte dem Russischen Kommandanten einen Moment in die Augen.
„Schließen sie sich der Einheit an, die Colonel O´Neill gerade aufstellt. Ich glaube, sie beide werden sich gut ergänzen…“
Kapitel 18 by Atlan
1.18 Die Invasion Teil 2
von Atlan



ST 1 und 2 saßen zusammen mit SG1 und General Hammond im SGC Konferenzraum.
“Mit Hilfe eines Frachtschiffes, dass wir erbeuten konnten, fliegen wir getarnt zu einem der Ha’Taks. Wir benutzen die Ringtransporter, um an Bord zu gelangen. Das führen wir bei beiden Ha‘Taks durch.” ,erklärte Carter ihren Plan.
“Und mit etwas Glück, kriegen wir dann 2 Ha’Taks in unseren Besitz?” ,fragte O’Neill ungläubig.
“Wahrscheinlich.” ,meinte Hauptmann Gratzky. “Den Plan haben wir anhand der Lagepläne von Ras Raumschiff ausgetüftelt, jedenfalls von den Teilen, die wir aus dem Computer downloaden konnten.”
“Und daran erinnern sie sich, Hauptmann?” ,fragte Hammond etwas ungläubig.
“Nein, ich hab so was immer in meinem PDA, man weiß ja nie.”
Teal’C nickte anerkennend. Runge konnte sich ein breites Grinsen nur schwer verkneifen.
Hammond nickte. “Na gut, dann gehen wir es an.”

Zwei Stunden später standen die beiden ST Teams, SG 1 und die Marines von SG 3 auf dem Landefeld der Peterson Airbase neben dem SGC.
“Ich hab ein schlechtes Gefühl bei der Sache.” ,meinte Runge.
O’Neill nickte. “Genau, wann läuft schon mal was nach Plan.”
Dann bestiegen sie das Frachtschiff. Teal’C setzte sich an die Steuerung.

Langsam hob das Frachtschiff ab, Teal’C tarnte es sofort. Schnell gewann das Schiff an Abstand zur Erde.
“Wir sind gleich da.” ,meinte Teal’C.
“Gut.” ,kam es von O’Neill zurück. “Dann macht euch mal bereit.”
Runge und sein Team entsicherten ihre Waffen, die Marines taten es ihnen nach.
“Ich fühl mich irgendwie nicht so wohl hier......” ,meinte Runge, neben ihm standen zwei Marines auf der Ringtransporterplattform.
Der eine Marine sah ihn verwundert an.
“Euch hab ich früher ausschalten müssen. Nicht persönlich nehmen, aber mein Finger ist mal wieder locker am Abzug.”
Die vier Marines unter Colonel Makepeace sahen sich entnervt an. Das konnte ja noch heiter werden.
“Wir sind in Reichweite! Bereit machen zum Transport!” ,meldete Teal’C.
Carter ging zur Kontrollkonsole der Ringe, drückte die Knöpfe zur Auslösung des Ringtransporters, sofort verschwanden die beiden Teams aus dem Schiff.
“Okay und jetzt zum nächsten.” ,meinte O’Neill.

Im selben Augenblick stürmten ST 2 und SG 3 aus dem Ringraum.
Die Marines sicherten den ersten Gang, ST 2 folgte. An einer Biegung machten sich Halt.
Makepeace holte ein Navigationssystem heraus, drückte einige Knöpfe. “Also, wir sind hier, auf dem mittleren Deck. Das Kommandodeck......”
Runge schüttelte den Kopf, dann nahm er Makepeace das Gerät aus der Hand. “Typisch Ami, auch noch Marine! Können nicht mal ne Karte lesen. Also...”
Fragend blickte er den PDA an.
Makepeace grinste. “Typisch Russe, keine Peilung von der Technik.”
Er griff wieder nach dem Gerät, doch Runge lies ihn nicht. “Amerikanski, loslassen!”
Makepeace wollte aber nicht, dann rutschte das Gerät den Beiden aus der Hand und zerschellte auf dem Boden.
Gratzky schlug nur die Hände vor dem Gesicht zusammen. “Wie blöd kann man nur sein... Männer.”
Runge zuckte mit den Schultern, dann nahm er sein MG wieder in den Anschlag und ging weiter.
“Mitkommen!”
ST 2 folgte ihm, SG 3 machte den Abschluss.

Währenddessen waren auch ST 1 und SG 1 auf ihrem Ha’Tak angelangt. Der ST 1 Daniel war auf dem Frachtschiff zurückgeblieben, Teal’C hatte ihm die Steuerung erklärt.
“Wo müssen wir lang?” ,fragte Franziska Colonel O’Neill.
“Carter?”, gab O’Neill die Frage an Captain Carter weiter.
Franziska hatte sich inzwischen schon daran gewöhnt, dass dieser O’Neill sich bei schwierigen Fragen immer an Captain Carter wand.
Degenhardt stellte sich nie so dämlich an, das war klar.

“Wir müssen etwa vier Decks hochsteigen.” ,meinte Carter. Der Zugang zum nächsten Deck ist 50 Meter grade aus.”
“Gut, dann los!” O’Neill zeigte rechts den Gang herunter.
Franzi sah schnell auf ihren PDA, auf den sie sich die Pläne des Ha’Taks geladen hatte.
Dann zeigte sie hinter sich. “Eigentlich müssen wir da lang, Colonel.”
O’Neill drehte sich sofort um 180° Grad. “Mein ich doch! Abmarsch!”
“Amis.” ,meinte Jules im Stillen. Kopfschüttelnd folgte sie den Anderen.

“Wir haben uns verlaufen, wann sehen sie das endlich ein?!”
Colonel Makepeace und SG 3 blieben einfach stehen.
“Wir haben uns nicht verlaufen.” ,meinte Runge. Der Russe ging weiter.
“Scheiße Russki, wir laufen seit 20 Minuten im Kreis, wann sehen sie das endlich ein?”
“Dann wenn der Wodka alle ist!” Mit diesen Worten griff Runge zu seiner Feldflasche, doch sie war leer.
Hoffnungsvoll sah er zu Gratzky und den Anderen in seinem Team. Diese schüttelten aber nur den Kopf.
“Okay, wir haben uns verlaufen.....”

Während ST 2 und SG 3 sich verlaufen hatten, waren die beiden anderen Teams schon zwei Decks hinaufgestiegen.
Carter ließ den Trupp anhalten, sah dann wieder auf ihre Karte.
“Da kommt gleich ein Hangar für Todesgleiter.”
“Dann sollten wir aufpassen.” ,meinte O’Neill.
Teal’C, der sich bis jetzt still verhalten hatte, horchte, dann befahl er: “Schnell, in Deckung!”
Er zog Franzi und Jules mit sich, Carter und O’Neill gingen ebenfalls schnell in Deckung. In einer der vielen Wandnischen, versteckten sie sich.
Nur wenige Augenblicke später marschierte eine Patroulie aus 15 Horuswachen an ihnen vorbei.
“Das war knapp.” Jules verschnaufte.
O’Neill nickte. “Los, weiter.”

ST 2 und SG 3 näherten sich inzwischen einem der größeren Hangars, er war unbewacht und unverriegelt.
Das Hangardeck an sich erstreckte sich über drei Ebenen.
Hier standen insgesamt vier Al’Kesh Mittelstreckenbomber und auch einige Frachtschiffe.
“Das sieht mir immer noch nicht nach dem Kommandodeck aus.” ,meinte Staff Sergeant Sorows.
Gratzky sah sich indes die Al’Kesh an. Sie waren voll funktionsfähig, keine Blockierungen waren eingeschaltet.
“Die Jaffa von diesem Heru’ur sind echt verschlampt. Wüsste ich es nicht besser, würde ich die für Amis halten....” dachte sie bei sich.
Dann rief sie zu Runge heraus: “Oberst, falls wir es einfach nicht mehr zum Kontrolldeck schaffen, sollten wir uns einfach die Al’Kesh schnappen und dann alles in die Luft jagen.”
Runge nickte leicht. “Ja, das wär’s..... Kämen sie zur Not mit der Steuerung klar?”
“Ja, der Teal’C aus unserem Universum hat mir das erklärt. Zwar nur in Trockenübungen, aber immerhin.”
“Gut, dann nehmen sie drei Mann und erklären sie ihnen die Steuerung. Ich will in jedem Al’Kesh einen Piloten. Wenn wir schon ein Mutterschiff aufgeben müssen, dann will ich eine halbwegs gute Entschädigung.” Runge sah zu Makepeace. “Zwei von ihren und einer von meinen Leuten. Der Rest von uns macht sich wieder auf die Suche nach der Brücke.”
Gratzky und die drei Soldaten blieben zurück, Runge und der Rest machten sich danach wieder auf die Suche nach dem Pel´Tak.

“Stopp!” Franzi stoppte den kleinen Trupp. Sie sah kurz um die nächste Ecke.
“Was?” O’Neill klang genervt. Er wäre jetzt wohl gerne schon wieder zu Hause gewesen, um sich die Simpsons anzusehen.
“Zwei Horuswachen. Um zum Kommandodeck zu kommen, müssen wir diesen Gang entlang. Aber wenn wir sie erschießen, ist das zu laut.”
“Dafür haben wir diese kleinen Spielzeugee.” O’Neill griff an seine rechte Beintasche und zog eine kleine Waffe heraus, die sich nun ausklappte.
Der Colonel nahm sie Anschlag, dann verließ er die Deckung, eröffnete das Feuer auf die erste Wache.
Beim zweiten Schuss fiel die Wache zu Boden. Schnell machte er eine Rolle und schoss auch zweimal auf die andere Wache, als diese gerade ihre Stabwaffe aktiviert hatte, auch sie fiel sofort zu Boden.
“Wow.” ,meinte O’Neill nur, er deaktiviert die Waffe wieder.
“Allerdings, dass hät ich ihnen gar nicht zugetraut, so alt wie sie sind.” ,sagte Franzi.
O’Neill grinste ironisch. “Ich meinte eigentlich, dass das zweimal klappt.”
Teal’C nickte. “In der Tat O’Neill. Diese Taktik ist höchst brauchbar.”
O’Neill winkte die Anderen hinter sich her. “Los, weiter. Die anderen Teams sind sicher schon am Pel’Tak.”

Knapp 15 Minuten später waren SG 1 und ST 1 endlich am Pel’Tak angekommen.
Vier Horuswachen standen vor dem Eingang, im Inneren mussten es schätzungsweise noch acht weitere sein.
O’Neill betätigte sein Funkgerät. “Makepeace, kommen!” ,flüsterte er.
“Ja Sir?” ,kam es Sekunden später zurück.
“Wie ist ihre Position?”
“Wir sind gleich am Kommandodeck, kann sich nur noch um Minuten handeln.”
In dem Moment kam eine Durchsage in der Sprache der Goa’Uld.
“Oh Mein Gott.” entfuhr es Daniel.
“Was ist?” ,wollte Jules wissen.
Teal’Cs Gesicht verfinsterte sich. “Heru’urs Stellvertreter hier an Bord hat soeben befohlen, beide Schiffe in den Orbit um die Erde zu manövrieren.”
“Zuerst sollen sie New York, London und Moskau zerstören. Wenn sich dann immer noch kein Land ergibt, noch Rom, Paris und so weiter....” fuhr Daniel fort.
Erneut ertönte eine Ansage.
“Drei Minuten bis zum Angriff.” ,übersetzte Teal’C.
“Verdammt....” O’Neill betätigte sein Funkgerät.
“Was ist?” ,meldete sich die Stimme von Runge.
“Die Goa’Uld wollen in drei Minuten die Hauptstädte der Erde angreifen! Sind sie an der Brücke?”
“Noch nicht! Aber legen sie schon mal los. Ich hab zur Not nen Reserveplan.”
“Gut. O’Neill Ende.”
In dem Moment kam eine zwei Mann Jaffapatroullie den Korridor entlang.
Oberleutnant Rust schaltete als erste, zog ihr Messer, warf es dem linken in den Hals.
Der andere Jaffa konnte gar nicht schnell genug schalten, bevor ihn Teal´C mit zwei Treffern aus der Zat erledigte.
O’Neill entsicherte seine MP5. “Auf geht’s.”

In der Zwischenzeit:
Runge nahm sein Funkgerät und kontaktierte Ivana. “Gratzky, wie stehen wir?”
Nach einigen Sekunden meldete sich Gratzky. “Geht so, Oberst. Die Amis stellen sich nicht doof an.”
“Schaffen sie schon einen Angriff auf ein Ha’Tak?”
“Ja Oberst, wir kriegen das hin. Solange es die Cowboys nichts versauen.” ,kam die Antwort von Gratzky.
Runge konnte nur grinsen, als er bei diesen Worten das Gesicht von Makepeace sah , der sich erneut verarscht vorkam.
“Okay, legen sie sofort los!”
“Verstanden, Gratzky Ende!” Gratzky startete den Antrieb des Al’Kesh. “An die Al´Kesh 2-4: Angriff auf Ha’Tak Drei!”

“Hier Al’Kesh 3, Sergeant Handerson! Wie sollen wir hier rauskommen? Das Hangartor ist zu!”
Gratzky verdrehe die Augen. “Amerikanski......”
Kurzerhand aktivierte sie die Buggeschütze und feuerte zweimal auf das Hangartor.
Es zersprang, sämtliche Luft wurde in den Weltraum gesogen.
“Gut, Weg frei. Folgt mir!”
Die vier Al’Kesh verließen den ramponierten Hangar, flogen direkt auf das dritte Ha’Tak zu, dass inzwischen einen niedriegen Orbit über New York einnahm.
“Colonel O’Neill, Gratzky hier: Starten sie ihren Angriff.... JETZT!”

O’Neill nickte Carter zu, diese zog bei zwei Splittergranaten die Stifte und warf sie auf die vier Horuswachen zu, die den Eingang des Pel’Taks bewachten. Die Explosion folgte nur Sekunden danach, die Horuswachen flogen durch die Luft, zweien von ihnen hatten die Explosionen Gliedmaßen abgerissen.
“LOS!” ,rief O’Neill und rannte zum Eingang des Pel’Tak, er öffnete die Tür und begann zu feuern.
Carter und Teal’C stürmten hinterher. Carter streckte zwei Jaffa nieder, die direkt neben dem Goa’Uld standen, der das Schiff kommandierte, dieser hatte gerade noch Zeit seinen persönlichen Schild zu aktivieren, die Kugeln aus der MP5 prallten einfach ab, die Augen des Goa’Uld leuchteten zornig auf.

Franzi und Jules kamen gerade in das Pel’Tak gestürmt, da war auch nur noch der kommandierende Goa’Uld am Leben.
Dieser aktivierte sein Handgerät, schleuderte Teal’C gegen eine der Wände.
Franzi zog ihr Kampfmesser. “Das wollt ich schon immer mal machen, Runge kam mir aber immer zuvor.”
Sie schleuderte das Messer und traf den Goa’Uld mitten in die Luftröhre. Er röchelte, seine Augen leuchteten ein letztes Mal auf, dann war er tot.
Jules war in der Zwischenzeit bei Teal’C. “Geht es?” ,fragte sie und tastete seine Rippen ab.
“Das wird schon wieder.... Heilen.” ,meinte dieser nur und begab sich, links auf seine Stabwaffe, rechts auf Jules gestützt, zur Steuerkonsole.
“Teal’C, verriegle alle Schotts auf dem Schiff, dann riskieren wir wenigstens nicht, dass wir plötzlich überrascht werden.” ,meinte Carter.
“Erledigt.” ,antwortete Teal’C.

Augenblicke vorher, zweites Ha’Tak:
“Mein Gebieter?!” einer der Jaffa auf dem Schiff wandte sich an den kommandierenden Goa’Uld.
“Was gibt es?” ,fragte dieser.
“Eines unserer Ha’Taks greift das andere Ha’Tak an!”
“WAS?” der Goa’Uld wurde wütend. “WER IST DAFÜR VERANTWORTLICH!?”
“Der liebe Runge!” ,kam es von hinten, von einem breit grinsenden Russen.
Der Goa’Uld drehte sich um, bekam aber, bevor er etwas sagen konnte, von Runge ein 9mm Loch in den Kopf verpasst.

Die Jaffa waren schockiert, dass ein Goa’Uld, einer von Heru’urs Stellvertretern so einfach erledigt wurde.
“Wollt ihr auch noch ein bisschen Blei?”
“Mal Tak Tau’ri!” war die Antwort eines der Jaffa, er zog seine Zat.
“Fass ich einfach mal als ja auf, ATTACKE!” ,rief er in Richtung Korridor.
Der Rest des Einsatzkommandos stürmte herein und erledigte in weniger als fünf Sekunden die vier Jaffa.
“Runge an O’Neill!” ,rief der Oberst ins Funkgerät.
“Ja?” ,kam es zurück.
“Wir haben das Schiff eingenommen. Und ihr?”
“Moment...... So, sind jetzt fertig. Oberleutnant Rust hat grade den Goa’Uld fertig gemacht.”
Runge grinste, doch bevor er sagen konnte: “Das is mein Mädchen!”, wurde das Schiff schwer durchgerüttelt.
“Was war das?” ,rief er in die Runde.
“Das dritte Ha’Tak hat auf euch das Feuer eröffnet!” ,informierte Teal’C ihn über Funk.

“GRATZKY!” ,rief Runge wütend in das Funkgerät.
“Oberst, nehmen sie mir es nicht übel, aber ich hab grad zu tun! Das feindliche Ha’Tak hat seine Schilde rechtzeitig hochfahren können, sie feuern jetzt auf sie!”
“Verdammt.” ,dachte der Oberst und funkte Teal’C an.
“Teal’C, wie bediene ich die Waffen?”
Einige Sekunden später folgte schon die Antwort. “Stell dich zwei Meter hinter die Steuerkonsole.

Runge tat, wie ihm geheißen, stellte sich an den Angegebenen Ort. Eine blauleuchtende Konsole fuhr aus dem Boden.
“Wie schmeckt euch das!?” ,meinte der Russe, legte seine Hände auf die Konsole.
Über den holographischen Bildschirm konnte das Einsatzteam nun erkennen, wie einige Einergieladungen auf dem anderen Ha’Tak einschlugen.
“Äh... Teal’C, helf mir mal!”
“Ich bin schon dabei, Runge!” ,sagte Teal’C.
Und tatsächlich tauchten in dem Moment weitere Energieladungen auf, die das Ha’Tak beschädigten.
Runge und die Anderen jubelten.
“Gratzky hier! Wir haben Al’Kesh 4 verloren!” ,meldete Gratzky.
Makepeace’s Gesicht verfinsterte sich, er ballte die Fäuste.
Im selben Moment hörten die Aufschläge auf.
“Was soll denn......” fragte sich Runge.
Diese halbausgesprochene Frage, beantwortete Gratzky einige Augenblicke später.
“Oberst, das Ha’Tak bombardiert Washington, Boston.... Und jetzt auch noch New York!”
“Verdammt.” stieß Runge aus, Makepeace wurde blass “Teal’C, schnell, wir müssen alles geben! Gratzky, Al’Kesh 2 und 3, sie auch!”

Die drei verbliebenden Al’Kesh formierten sich mit den beiden Ha’Tak, sie verstärkten ihren Angriff auf den Gegner.
Nach fast 30 Sekunden versagte der Schutzschild des Ha’Tak, der nächste Schuss versetzte ihm den Gnadenschuss, es explodierte, die Trümmer fielen in Richtung Atlantik.

Gleichzeitig, Cheyenne Mountain Complex:
“Sir, NORAD meldet gerade, dass das angreifende Mutterschiff zerstört wurde!” ,meldete Sergeant Harriman freudig General Hammond. In der Zentrale brach Jubel aus.
Neben General Hammond stand Präsident Al Gore. “Ich bin froh George, dass sie mich überredet haben Washington zu verlassen.....”
“Ja Mister Präsident.” der General nickte zustimmend. “Walter, Schadensberichte aus Washington, Boston und New York?”
Der Chief Master Sergeant nickte. “Ja Sir, kommen gerade rein...... Das weiße Haus wurde von Schockwellen erfasst, steht aber noch. Dafür ist das Außenministerium zerstört. In New York wurde die gesamte Bronx erfasst, viele Häuser brennen, über die Totenzahlen kann nur spekuliert werden. In Boston wurde beinahe das gesamte Hafenviertel zerstört.” In dem Moment fasste er sich ans Ohr.
“Colonel O’Neill von Bord eines der Ha’Taks!”
“Stellen sie auf Lautsprecher.” ,befahl Präsident Gore.
“Ja Mister Präsident.” Walter schaltete einen Schalter um, dann hörte man O’Neills Stimme.
“Ich wiederhole: feindliche Einheiten besiegt, 2 Ha’Taks und drei Al’Kesh einsatzbereit und bemannt! Hangars der beiden Ha’Taks voll mit insgesamt 600 Todesgleitern und vier weiteren Al’Kesh, sowie acht Frachtschiffen.”

Präsident Gore lächelte leicht. “Colonel, hier Präsident Gore. Gute Arbeit, Jack. Ich danke ihnen und ihren Begleitern.”
“Danke Mister Präsident.” ,antwortete O’Neill. “Wir erledigen noch eben die fliegenden Todesgleiter, dann kommen wir heim. O’Neill Ende.”

In diesem Moment aktiviert sich das Sternentor. Walter sah zu Gore hinauf.
"Mister Präsident, wir empfangen ein Funksignal."
Gebannt starrten alle auf die Bildschirme.
Ein vor Wut beinahe explodierender Heruur erschien.
"Tau´Ri. Für diese Demütigung werde ich euch vernichten.
Denkt ihr etwa, ich würde mich von den paar Schiffen, die ihr zerstört habt, beeindrucken lassen?
Der Tag wird kommen, da ich meine Herrschaft über eurem Planeten antrete."
Das Stargate schaltete sich ab, Hammond wandte sich an seinen Oberkommandierenden.
"Jetzt haben wir aber schon zwei Kriegsschiffe, drei schwere Bomber und hunderte an Jägern.
Daraus können wir in einigen Jahren durchaus etwas machen..."

1 Tag später, Torraum:
Die ST Teams 1 und 2 standen vor dem aktivierten Tor. Außer SG 1 und General Hammond war sogar Präsident Gore anwesend.
Carter drückte Franzi einen Zettel mit einem Satz Torkoordinaten in die Hand.
“Da sind die Schiffe von Apophis hergekommen, da ihnen das noch bevorsteht, wird es euch wohl helfen.”
“Danke.” ,sagte Runge.
“Nein, wir danken ihnen für ihre Hilfe.” ,meinte Präsident Gore, er gab Runge die Hand.
“Goa’Uld in den Hintern treten können wir eben am Besten.”

Mit diesen Worten durchschritten ST 1 und 2 das Tor, auf dem Rückweg in ihr eigenes Universum.


Ende Invasion Teil 2
Kapitel 19 by Atlan
1.19 Die Invasion Teil 3
von Colonel Maybourne und Atlan



“Irgend etwas?!” General Reineke betrat den Kontrollraum, wo bereits Oberleutnant Müller, Oberst Degenhardt und Teal’C an den Monitoren standen, dass Stargate war aktiv, aber nichts kam hindurch.
“Noch nichts.” ,meldete Müller. “Moment, jetzt kommt ein Iris Code an.... Es ist ST 2!”
“Öffnen sie schon!” ,meinte der General.
Im nächsten Moment kamen schon ST 1 und ST 2 durch das Tor geschritten.
“Wo waren sie in den letzten Tagen?” ,fragte Reineke, der mit Degenhardt und Teal’C in den Torraum kam.
“Gehen wir in den Konferenzraum.” ,meinte Runge.

“Und so haben wir mit den Amerikanern drei Goa’Uld Mutterschiffe eingenommen. Als Dank gaben sie uns die Adresse eines Stargates, welches sich an Bord eines von Apophis Mutterschiffen befindet. Damit wird er in zwei Wochen die Erde angreifen.” ,beendete Runge seinen Bericht.
Der General, Degenhardt und Müller saßen mit halboffenem Mund da, Teal’C hob nur die Augenbraue.
“Sie..... Waren also in einem zeitverschobenen Paralleluniversum, wo die Amerikaner das Stargate benutzen und haben von denen die Information bekommen, dass Apophis uns in zwei Wochen mit zwei Ha’Tak Schiffen angreifen will, auf welchen sich ein Stargate befindet?” ,fragte Degenhardt, der das Ganze immer noch nicht glauben wollte.
“Jep.” ,meinte Runge. “General, vielleicht sollten sie das Präsident Jelzin und Kanzler Schröder berichten, die dürfte das interessieren.”
Der General, der während der ganzen Besprechung noch kein Wort gesagt hatte, nickte leicht. “In Ordnung Oberst, wegtreten.”
Alle Anwesenden verließen den Konferenzraum. Der General, setzte sich ein Headset auf, drückte einen Knopf, auf dem Flachbildschirm tauchte das Gesicht eines Stabsfeldwebels auf.
“Sie wünschen General?”
“Ich brauche eine Videokonferenz mit dem Bundeskanzler, dem Bundespräsidenten und dem russischen Präsidenten Jelzin.”
“Besondere Anmerkungen?” ,fragte der Stabsfeldwebel.
“Invasionsgefahr durch Außerirdische steht unmittelbar bevor. Alarmcode T 71 Alpha 3.” Das Gesicht des Generals verfinsterte sich, der Stabsfeldwebel schluckte nur.

Drei Tage später:
Runge, Daniel, Jules, Teal’C und Degenhardt saßen beim Frühstück in der Kantine, als Franzi hereingestürmt kam, in ihren Händen ein Laptop.
“Was gibt’s denn Mädchen?” ,fragte Runge, er klang wie üblich nach einer durchzechten Nacht.
“Ich hab mal die Datenbanken der FSB, BND und MAD durchgesehen und in auf das hier gestoßen.
Sie klappte den Laptop auf, ein Bild war auf ihm zu sehen.
“Das ist doch dieser General Hammond.” ,bemerkte Jules und fügte auf Degenhardts fragenden Gesichtsausdruck hinzu:
“Das war der Chef des amerikanischen Stargate Centers.”
Franzi nickte. “Mich hat interessiert, was mit denen in unserem Universum passiert ist. Dieser Hammond ist in unserem Universum Lieutenant General, ein Air Force Stabschef. Er ist ein ganz hohes Tier im Pentagon.”
Sie klickte weiter, ein Bild von O’Neill erschien, dieser hatte aber einen Stoppelbart und sah heruntergekommen aus.
“Colonel AD Jack O’Neill..... Trauriges Schicksal: Als sich sein Sohn 1994 mit seiner Dienstwaffe beim Spielen erschossen hatte, drehte er durch und musste in eine Sanatorium eingewiesen werden. Er wurde vor sechs Monaten entlassen, lebt jetzt irgendwo abgeschieden in Minnesota.”
“Armer Kerl....” ,meinte Jules, Teal’C und Daniel nickten zustimmend.
“Und was ist mit dieser Carter?” ,wollte Runge wissen.
Franzi schaltete um. Auf dem Bild war Carter zu sehen, in einem Raumanzug.
“Sie ging auch zur Airforce, ist inzwischen Major. Sie arbeitet seit drei Jahren als Astronautin für die NASA, hat zwei Flüge ins All gemacht.”
“Is doch nicht schlecht, auch wenn wir viel weiter kommen.” ,meinte Runge grinsend.
Franzi nickte und schaltete den Computer aus.
In dem Moment hörten sie durch einen Lautsprecher: “ST-1, ST-2, kommen sie sofort in den Besprechungsraum!”
Degenhardt stand auf, zündete sich noch schnell eine Zigarre an. “Aus geht’s.”


Wenige Minuten später betraten die beiden ST Teams den Konferenzraum.
Dort saßen bereits General Reineke, Richard Woolsey, ein MAD und ein FSB Offizier.
“Setzen sie sich.” ,meinte der General.
Nachdem sich alle gesetzt hatten, stand der MAD Offizier auf, er hatte den Rang eines Oberstleutnant. Er begann:
“Nachdem wir vor drei Tagen von ihnen von dem Angriff Apophis’ auf die Erde erfuhren haben, mussten wir uns schnell einen Plan einfallen lassen.
Und so lautet er:
Wir werden ein Einsatzteam aus vier schwerbewaffneten ST Teams durch das Tor auf das Mutterschiff schicken.
Sie werden Hauptmann Gratzky und Teal’C zu den Al’Kesh bringen, diese werden sie einsatzbereit machen.
Wenn die beiden Schiffe den Hyperraum verlassen, warten sie, bis die Ha’Tak Richtung Erde fliegen, dann starten die Al’Kesh. Während sie das andere Ha’Tak angreifen und über Russland locken. Im ganzen Trubel übernehmen sie das andere Ha’Tak.”
Mit diesen Worten teilte er einige Mappen mit dem Aufdruck: “Streng Geheim” aus.
“Nett, nett.....” ,begann Runge, klappte die Mappe kurz auf, las aber nicht darin.
“Und wieso lenken sie das andere Schiff über Russland, Spitzel? Sollen wir es besoffen machen?”
Der Oberstleutnant grinste ironisch.
“Nein Oberst, wir zerstören das andere Ha’Tak mit einer Ladung taktischer, russischer Nuklearwaffen.
Und für alle Fälle hat Präsident Jelsin den Befehl erteilt, dass Strategische Raketenarsenal auf volle Alarmbereitschaft zu bringen.”
Runge grinste, Degenhardt nickte anerkennend.
“Endlich mal Nägel mit Köpfen.” ,meinte Franzi und schlug mit der Hand auf den Tisch.
Daniel und Jules nickten zustimmend.

General Reineke nickte ebenfalls. “Wir könnten beide Ha’Taks erobern, mit genügend Männern, das ist uns klar. Aber wir müssen an Apophis eine Nachricht schicken, nämlich die, dass wir auch seine Mutterschiffe abwehren können, dann überlegt er sich einen weiteren Angriff noch einmal.”
Teal’C neigte den Kopf. “Eine sehr weise Taktik, General. Das ist auch eine Methode der Goa‘Uld, wenn sie einen Feind einschüchtern wollen, zeigen dass sie ebenso mächtig sind.”
Dann setzte er noch hinzu: “Als ich noch Apophis Primus war, hatte er nur wenige Ha’Tak Schiffe zu Verfügung, vielleicht 20. Viele sind an seinen Grenzkonflikten mit Heru’ur und Cronus gebunden, viele müssen seine Heimatwelten beschützen.
Wenn wir ihm zwei Schiffe zerstören oder enteignen, wird ihn das Ansehen und Macht kosten.”

Nun meldete sich der FSB Agent zu Wort. “Wir sollten erst mal dafür sorgen, dass unser Plan klappt. Ich werde jetzt nach Moskau zurückkehren und den Atomabschuss vorbereiten lassen. Wir müssen das noch der NATO verklickern......”
Mit diesen Worten verließ er den Konferenzraum.
“Ich werde auch auf unserer Seite alles vorbereiten, falls der Angriff fehlschlägt müssen alle 250000 Soldaten sofort Kampfbereit sein, auch muss der Bundespräsident das Programm der Öffentlichkeit Bekannt geben. Wenn ich daran denke......” ,Woolsey fasste sich an den Kopf und ging ebenfalls.
“Kleines wuseliges Männeken.....” ,dachte Jules nur, dann erhob sich auch der General.
“Packen wir es an!”

Und so geschah es.
Die Russen meldeten der NATO den Einsatz von insgesamt 50 taktischen Nuklearwaffen an.
Währenddessen bereiteten sich ST 1, ST 2, ST 8, kommandiert von Hauptmann Ernst Allert und ST 11 geführt von Major Iwan Petrenkow, auf ihren Einsatz vor.
Gratzky, Franzi und Teal’C bauten einen Flugsimulator für Al’Kesh, unter Verwendung einer gestohlenen Frachtschiffkonsole. Doch bei den Flugstunden gab es einige Rückschläge.
“Glückwunsch Stabsunteroffizier, sie sind soeben in das Lunare Meer gekracht.”
“Oh vielen Dank, sie haben grade den Hyperantrieb ihres Al’Kesh überlastet und uns alle mit in den Tod gerissen.”
“Toll, sie sind in den Reichstag gestürzt, ganz toll Leutnant.”


2 Tage vor dem Einsatz; NID Zentrale Washington DC:
“Maybourne, sie und ihre Handlanger, die sich Spione schimpfen, sollen endlich rauskriegen, was die Deutschen und Russen vorhaben! Die Russen bereiten einen Atomraketenabschuss vor und die Deutschen machen mehr Alarmübungen den je?”
Kinsey polterte nur so los.
Colonel Mayourne kratzte sich am Kinn. “Da muss etwas dahinter stecken.....”
In diesem Moment klingelte das Telefon, Maybourne hob den Hörer ab und fragte: “Was gibt es? Ach ja? Wirklich? Gut Barrett, sie dürfen wieder nach Washington kommen, ihre Zwangsversetzung nach Alaska ist hiermit aufgehoben.”
Er legte auf, wandte sich dann zu Kinsey.
“Wir wissen nun, wieso die sich vorbereiten.”

36 Stunden vor dem Einsatz; ein Fliegerhorst in Deutschland:
“Feldwebel, was ist hier los?!” ,fragte der kommandierende Oberst des Stützpunktes.
Der Feldwebel legte eine Bestandsliste weg, salutierte rasch. Hinter ihm fuhren einige Lastwagen her.
“Herr Oberst, ein Oberleutnant Müller bringt uns neue Tornados.”
“Neue Tornados?” ,der Offizier stutzte. “Wir haben doch schon genug?”
“Aber nicht solche!” ,kam es von hinten, es war Müller.
“Nun kommen sie bitte Oberst, ich muss sie noch über einiges informieren.”

24 Stunden vor dem Einsatz; überall in Russland:
In 50 Abschussbasen der russischen Armee wurden die Computer gestartet.
“Hier kommen die vorläufigen Koordinaten aus dem Kreml.”
“Wieso sollen wir unsere Milliarden Rubel Raketen in den hohen Orbit schießen?”
“Ist doch egal, solange wir keinen atomaren Krieg damit anfangen, ist das noch okay.”
“Ich besauf mich lieber noch mal, Nastrovie.”
“Wird schon gut gehen.”

12 Stunden vor dem Einsatz; NID Zentrale:
“Wir müssen was unternehmen!” ,meinte Kinsey.
“Starten wir einige unserer Raketen, wenn es soweit ist. Wir dürfen das nicht den Russen überlassen.”
“Sinnlos, nur Clinton kann einen Nuklearwaffeneinsatz befehlen.”
“Wir haben doch auch andere Raketen. Zum Beispiel arbeiten wir gerade an einer Cruse Missile, die mit Stealth Technologie ausgestattet ist. Damit werden wir die außerirdischen Raumschiffe erledigen, bevor sie Abwehrmaßnahmen ergreifen können.”
Colonel Simmons sah sich fragend um.
"Und es ist ganz sicher, dass dies keine Finte ist? Woher wollen denn die Russen von Aliens wissen?"
Barrett grinste breit vor sich hin.
"Hat vielleicht was mit diesem Geheimprojekt in Deutschland zu tun."
Kinsey nickte noch mal.
“Gut, fangen sie an.”

Stunde 0; Einsatz:
Im Torraum standen die vier schwerstbewaffneten Teams. Sie waren ausgestattet mit G36, MP5, MG8 Maschinengewehren und die Russen mit AK47, der Waffe des “besoffenen, siegreichen Russen” wie Runge sie nannte.
Dazu hatten sie C4 und Minution für min. 5 Schiffe dabei.
“Nun ist es soweit. Sie konnten sich zwei Wochen auf diesen Einsatz vorbereiten. Sie kennen den Feind, sie kennen die Risiken. Doch sie sind auch die Besten, die wir schicken können.” ,begann General Reineke seine Rede. Er lachte kurz trocken auf. “Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so einen Befehl geben muss, aber wie dem auch sei: Retten sie die Erde.”

Degenhardt nickte erst, dann salutierte er.
Im Hintergrund wählte ein Tortechniker das Tor an. Nachdem das Wurmloch etabliert war, schickte er einen Aufklärungsroboter hinterher.
“Alles klar im Zielgebiet, aber es ist stockdunkel!” ,meldete er.
Reineke nickte. “Gut, Nachtsichtbrillen. Dann los mit ihnen.”
Die vier ST Teams salutierten noch mal, dann rückten sie aus.

“Sicher!” ,meldete ein Unteroffizier aus ST 11, kurz nachdem alle durch das Tor getreten waren und es sich abgeschaltet hatte.
“Gut!” ,meinte Runge. “Daniel, schicken sie die Sonde zurück, muss ja nicht jeder wissen, dass wir hier sind.”
Daniel nickte, ging zum DHD.
“Jules, leuchten sie mir mal bitte.” Und das war auch nötig, der Raum war wirklich sehr dunkel.
Währenddessen sah sich Runge eine der vielen großen Kästen an, die im Raum herumstanden.
“Sag mal Teal’C, wie kriegt man das auf?”
Teal’C hob die Augenbraue. “Dreh an der Schlange.”
Runge sah sich die Oberseite an, griff dann zum Schlangensymbol, er rüttelte mehrmals daran.
“Verflixt.....” ,dann nahm er sein AK von der Schulter und schlug mit der Schulterstütze die Kiste auf.
Degenhardt und Franzi sahen ihn verwundert an.
Er grinste aber nur. “Keine Sorge, das Gewehr geht nicht kaputt, russische Wertarbeit.”
Degenhardt zündete sich aber eine Zigarre an. “Das haben sie damals auch auf Ras Schiff gesagt, danach musste ich drei Monate mein Bein auskurieren”
Runge zuckte mit den Schultern. “Kommt davon, wenn man nicht genug Wodka trinkt, wir Russen haben Knochen hart wie Stahl.”
“Und Lebern fett wie Homer Simpson.......” ,meinte Degenhardt zu sich selbst, er rückte sein Barett zurecht, dann besah auch er sich der Kisten.


“Die kenn ich.” ,meinte Franzi und nahm eine der silbernen Waffen in die Hand. “Das sind Zat Kanonen. Schießt du einmal auf den Feind, betäubt das, zweimal tötet, dreimal lässt den Gegenstand verschwinden.
“Nett.” ,meinte der Oberst zwischen zwei Zigarrenzügen. “Alle einsacken.”
Mit diesen Worten öffnete er eine weitere Kiste, warf ST 8 und ST 11 je fünf zu und sackte den Rest ein.
“Weihnachten ist dieses Jahr ein wenig früher.” ,scherzte er.
In dem Moment ging ein Ruck durch das Schiff. Einige Soldaten fielen dabei zu Boden.
“Wir sind soeben in den Hyperraum gesprungen.” ,meinte Teal’C, dann horchte er plötzlich. “Geht in Deckung!”

Sie folgten seinem Aufruf, gingen hinter den Kisten in Deckung, schalteten die Taschenlampen aus.
Daniel und Jules hatten es gerade noch geschafft, die Sonde wegzuschicken.
Eine Gruppe Schlangenwachen kam in den Frachtraum, sie aktivierten die Beleuchtung, entdeckten die Teams aber nicht.
Aus dem Hintergrund legten die einzelnen Scharfschützen der ST Teams an, zielten, warteten aber noch mit dem Feuern.
Dann holten sie eine große Kommunikationskugel aus einer Transportkiste, diese flog zum Stargate und blieb dort in einem Kraftfeld hängen.
Als sie wieder verschwunden waren, besah sich Hauptmann Allert die Kugel.
“Sag mal Teal’C, was ist das?”
“Eine Goa’Uld Langstreckenkommunikationskugel. Wie euer Fernseher, nur sendet diese über Lichtjahre hinweg.”
“Dann sollten wir hier verschwinden.” ,mischte Degenhardt sich ein. “Wenn die sich für ne Ansprache fertig machen, will ich nicht mehr hier sein, wenn sie hier auftauchen. Also, Abrücken!”

Sie verließen den Frachtraum, rückten Grüppchenweise eine halbe Ebene weit nach vorne, bis sie zu einer Weggabelung kamen. Aus der Ferne hörte man die metallenen Schritte von Schlangenwachen.
Degenhardt lies die Gruppe anhalten.
“Runge, hier trennen wir uns. ST 2 und ST 11, gehen sie zuerst zu den Todesgleiterbuchten, diese verschweißen sie von außen, aber möglichst so bitte, dass wir später die Gleiter noch gebrauchen können. Und überall können sie noch ein wenig C4 verteilen, vielleicht brauchen wir nen Selbstzerstörungsmodus.”
“Geht klar.” ,Runge grinste frech.
“Dann macht ihr euch auf zum Al’Kesh Hangar, verbarrikadiert euch dort. Und nachdem ich deinen Einsatzbericht gelesen habe...... Macht den Hangar bei verlassen bitte nicht kaputt, wir wollen den später noch benutzen.”
“Gemacht Chef, wir sind dann weg.” Runge gab Degenhardt noch mal die Hand, dann rückten die beiden Russischen Teams ab.
“Und was machen wir jetzt?” ,kam es von Daniel.
“Wir haben noch knapp 6 Stunden......” Degenhardt sah auf seine Uhr. “Erst mal sorgen wir dafür, dass uns bis dahin keiner erwischt.”
“Dann sollten wir dieses Deck sichern und dann in den Frachtraum zurückkehren. Die Übertragungskugel wird sicher bald benutzt.”
Degenhardt nickte, dann machten sie sich wieder auf.

Gleichzeitig erreichten ST 2 und 11 den ersten Todesgleiterhangar.
“Gut, gut.” ,meinte Runge, öffnete das Tor, im Hangar war niemand. Dann legte er eine C4 Ladung an jede Seite der Wand, verband die Auslöser mit einem dünnen Stolperdraht.
Dann schloss er das Tor wieder.
“Unteroffizier Slaterow, verschweißen sie jetzt das Tor!”
Der Unteroffizier nickte, holte einen kleinen Schweißbrenner aus seinem Rucksack und verschweißte die beiden Türen.
Dies tat er so geschickt, dass das erst jemandem auffallen würde, wenn er in den Hangar wollte.
“Okay, nun zum nächsten, Gratzky, wie viele noch?”
Der weibliche Hauptmann sah auf ihren PDA. “Noch drei Todesgleiterbuchten, Oberst. Das nächste ist zwei Decks tiefer.”
“Dann los.” ,meinte Runge und ging weiter.

Zwei Stunden später:
Degenhardt und sein Team saßen nun seit einigen Minuten wieder im Frachtraum, dieser füllte sich langsam mit Jaffa und einigen Priestern.
Leise meldete sich Degenhardt bei Runge: “Runge, wie stehen wir?” ,flüsterte er.
“Alle Todesgleiterbuchten sind verschweißt und vermint. Wir sind jetzt im Al’Kesh Hangar.”
“Gut Position beibehalten, ich melde mich wieder, wenn was ist. Degenhardt Ende.”
“Jetzt geht es los.” ,meldete Teal’C, der mit einem Periskop um eine der Kisten geschaut hatte.
Nun sahen auch die anderen über die Kisten hinter denen sie sich versteckt hatten.
Einige Priester trugen einen Sarkophag in den Frachtraum.
Die Kommunikationskugel aktivierte sich, Apophis erschien.
“Hier ist euer Gott Apophis. Bald werden wir die Geisel vernichten, die uns seit Monaten quält und uns so viele treue Jaffa gekostet hat. Bald werden die Tau’Ri für ihre Sünden zahlen!”
Apophis Rede wurde von Jubelrufen der Anwesenden unterbrochen, er fuhr fort:
“In wenigen Stunden schon, werden wir uns wieder treffen, bis dahin hört auf meinen Sohn, den mächtigen Krieger Klo’rel, ebenso wie auf mich.”
Mit diesen Worten öffnete sich der Sarkophag, ein Mann in wertvollen Gewändern entstieg ihm. Es war Ska’ara.

ST 1 war geschockt Ska’ara hier wiederzusehen, sie wussten zwar, dass Apophis ihn als Wirt eingesetzt hatte, aber dies hätten sie nicht vermutet.
Degenhardt entsicherte sein G36, er machte sich bereit die Jaffa zu erschießen, doch Hauptmann Allert, der neben ihm saß, hielt ihn zurück.
“Oberst, nicht, wenn wir jetzt einen Angriff starten, werden wir die Erde nicht retten können!”
Degenhardt gab Ruhe, er nickte resignierend.
Sie hörten sich noch das Ende der Rede an, dann verließen die Anwesenden den Raum. Ska’ara und der Sarkophag wurden zur Brücke gebracht.
“Wir warten noch zwei Stunden und dann, wenn Runge losschlägt, übernehmen wir das Schiff.” ,begann Degenhardt.
“So wollten wir es ja auch machen.” ,meinte Hauptfeldwebel Schmidt von ST 8.
“Ja, aber wir werden einen Weg finden, Ska’ara zu retten.”
Schmidt und Allert nickten dem Oberst zustimmend zu.

Zwei Stunden später:
Die beiden Teams saßen noch immer im Frachtraum. Runge hatte inzwischen gemeldet, dass er die beiden Teams auf alle Al’Kesh verteilt hatte und er jederzeit starten konnte.
Degenhardt sah zum achten Mal in dieser Stunde auf seine Uhr, da öffnete sich plötzlich die Frachtraumtür, Schlangenwachen mit gezückten Stabwaffen betraten den Raum.
Gerade wollten die beiden ST Teams das Feuer eröffnen, da öffneten die Schlangenwachen ihre Helme.
Drei der Gesichter waren ihnen unbekannt. Das vierte gehörte Bra’Tak.
“Tec ma te, Master Bra’Tak.” ,begrüßte Teal’C seinen Meister freudig.
“Sei ebenfalls gegrüßt Teal’C.” ,grüßte Bra’Tak zurück. “Deinem Sohn und deiner Frau geht es gut.”

“Woher wusstest du, dass wir an Bord sind, Bra’Tak?” ,fragte Degenhardt.
Bra’Tak verlor sein Lächeln. “Eure Freunde, die sich im Al’Kesh Hangar aufhalten, sind nun wirklich nicht schwer zu finden gewesen. Sie waren angetrunken.”
Franzi konnte nicht anders, als laut los zu lachen. “Runge, dieser Trottel.”
Bra’Tak nickte. “Er sagte mir, wo ihr zu finden seid. Auch sagte er mir, was euer Vorhaben ist.”
Dann verbeugte er sich leicht vor Degenhardt. “Eine sehr gute Idee. Wir bieten euch unsere Hilfe an.”
Nach Manier der Menschen bot er Degenhardt die Hand an.
Freudig ergriff dieser selbige.

59 Minuten später; Brücke:
Klo’rel stand auf der Brücke seines Ha’Tak, nur noch wenige Augenblicke, bis sie den Hyperraum verlassen würden.
“Mein Gebieter Klo’rel?” ,Bra’Tak betrat die Brücke, kniete vor Klo’rel nieder.
“Erheb dich, mein Primus. Bist du hier, um dir mit mir die Eroberung dieser primitiven Welt anzusehen?”
“Natürlich Gebieter.” ,meinte Bra’Tak, zähneknirschend.
In dem Moment verlief das Schiff den Hyperraum.
Sie erfanden sich auf Höhe des Mars, das andere Ha’Tak wartete bereits dort.
Bra’Tak trat von Klo’Rel zurück, richtete seine Stabwaffe auf ihn.
“Was soll das?!” ,fragte Klo’rel zornig.
“Ich habe in den 135 Jahren meines Lebens den Goa’Uld gedient.... DAS IST JETZT VORBEI!”
Mit diesen Worten, erschoss Bra’Tak einen der Jaffa auf der Brücke.
Auch ST 1 und die drei Jaffa von Bra’Tak stürmten jetzt auf die Brücke.
ST 8 bewachte die Gänge in beide Richtungen.

Während um ihn herum die Jaffa tot umfielen, aktivierte Klo’Rel seinen Schutzschild.
Doch Jules hatte eine geniale Idee. Sie nahm eine Morphiumspritze und schleuderte sie Klo’rel durch den Schild mitten in den Nacken.
Dieser stolperte erst, dann schlief er ein, der Schild deaktivierte sich. Schnell nahm Franzi ihm das Handgerät ab und legte ihm Fesseln an.
“So, die Brücke ist sicher!” ,stellte Daniel fest, der mit einer Zat einen Jaffa bedrohte.
“Und jetzt?” ,wollte Jules wissen, die Franzi dabei half Klo’Rel zu verpacken.
Degenhardt zündete sich eine Zigarre an, fasste sich dann ans Funkgerät.
“Sergej, Angriff auf das zweite Ha’Tak!”

Fortsetzung folgt.
Kapitel 20 by Atlan
1.20 Invasion Part 4
von Colonel Maybourne


Hatak:

Während ST 1 noch dabei war, Skaara/Klorel zu verstauen, bekam ST 8 auf dem Korridor vor dem Pel´Tak ziemlich viel Ärger.
„Jaffa von vorn.“
Sechs Jaffakrieger nährten sich mit ihren Stabwaffen im Anschlag, gaben die ersten Plasmastöße ab.
ST 8 erwiderte das Feuer, die ersten beiden Jaffa fielen von MG Feuer getroffen zu Boden.
Den anderen vieren gelang es, sich hinter Nischen in Deckung zu bringen, sie schossen weiterhin aus ihren Positionen.
Jules, die zu ihnen gestoßen war, machte eine Rolle über den Boden, zielte mit ihrer MP 5 auf zwei weitere Jaffa, die dazukamen; Kopfschuss, beide weg.
„Hauptmann, drei weitere auf 6 Uhr.“
Er drehte sich, gab drei Schüsse aus seinen G 36 ab, verfehlte einen.
Jules legte sich auf den Bauch, erschoss den letzten.
In diesem Moment wurde sie von den vieren in Bedrängnis genommen, die noch hinter der Nische waren.
„Jaffa auf 4 Uhr, Feuerschutz.“
Hauptmann Allert wurde dies nun allerdings zu viel. Er zog eine Handgranate, warf sie zu den Jaffa.
„Granate, alles runter.“
Der Sprengkörper riss die vier Krieger in Stücke, eine Hand landete direkt vor Allert.
„Ja, ist effektiv.“
Erst mal aufatmen, dachten die Soldaten.
Sie zogen die Körper der toten Jaffa so in die Korridore, dass eine bessere Deckung entstand.
„Nicht schlecht für den Anfang.“
Bis sich metallische Schritte nährten, unmittelbar darauf.
„Schlangenwachen, hinter uns, auf 6 Uhr.“
Hauptfeldwebel Schmidt hielt sein schweres MG direkt in die Kohorte hinein, mähte die ersten drei Jaffa nieder.

Währenddessen war Runge mit den vier Alkeshbombern bereits gestartet, hatte die Hangertore des Hatak unbeschadet passiert.
Ohne Umschweife nahmen sie direkten Kurs auf Apophis Schiff, welches noch nicht reagierte.
Oberst Runge wandte sich an alle Bomber.
„Zielt zuerst auf die Waffen und Schildgeneratoren.“
Alle Alkesh nahmen Gefechtsformation an und flogen im Sturzflug auf das andere Hatak zu.

Apophis stand an der Steuerkonsole seines Flakschiffes und überprüfte noch mal die Anzeigen.
In diesem Moment stürmte sein erster Primus herein, kniete vor dem Goa´Uld nieder.
„Lord Apophis, an Bord eures Sohnes Schiff sind mehrere Krieger von Tau´Ri erschienen.
Lord Klorel glaubt, sie kämen durch das Cha´apa´ai.
Sie haben die Jaffa an Bord in Gefechte verwickelt und mehrere getötet. Zu allem Unglück ist vor wenigen Minuten der Funkkontakt abgerissen.“
Apophis wurde wütend wie schon lange nicht mehr.
„Sende ein Dutzend meiner besten Schlangenkrieger über die Transportringe, um meinen Sohn zu retten.
Wenn er stirbt, wird meine Rache grausam sein.“
Der Primus nickte ehrfürchtig, erhob sich dann wieder. In genau diesem Augenblick wurde das Pyramidenschiff von heftigen Erschütterungen erfasst.

Allert wurde dieses Feuergefecht gegen die Schlangenwachen jetzt zu viel. Er zog seine Grapi ( Granatpistole ) und gab einen Schuss direkt auf die Wand ab, hinter der sich fünf Schlangenwachen befanden.
Die 12mm Sabot Granate schlug, dank einer Magnesiumladung welche bei 4000 Grad verbrennt, einfach durch das Schott.
Die Explosion, gepaart mit einer gewaltigen Druckwelle, riss alle fünf Krieger in den Tod. Splitter trafen zwei weitere Jaffa, die gerade in die Kampfzone liefen, fügten ihnen tödliche Verletzungen zu.
Ein besonderst großes Schrabnel erwischte einen Jaffapriester, welcher sich dem Kampf anschließen wollte.
Wenige Sekunden später war sein Kopf vom Körper getrennt.
Und für zumindest einen Moment herrschte Ruhe auf dem Korridor.
Hauptfeldwebel Schmidt besah sich der Toten.
„Für das zweite Gefecht sogar ziemlich gut. War übrigens ein guter Schuss, Herr Hauptmann.“
Allert wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.
„Kaufen sie einen, den Rest gibt es gratis. Jetzt wieder auf Positionen. Ich will keine Überraschungen.“
Leutnant Krüger sah auf seine rechte Schulter, er hatte sich einen Streifschuss eingefangen, der von Feldwebel Tora gerade verbunden wurde.


ST 1, Pel´Tak – einige Minuten vorher:

Nachdem sie sich wieder der Steuerkonsole zugewandt hatten, bemerkte Daniel eine eigenartige Meldung auf dem Bildschirm.
„Oberst, da wird eine Transport von Apophis Schiff angezeigt. Sie aktivieren unsere Ringtransporter.“
Degenhardt scheuchte sie sofort hinter die Steuerkonsole.
„Alles in Deckung. Und nehmt diese Zat Dinger. Wir müssen Munition sparen.“
Sekunden später schossen die Ringe auch schon aus der Decke, ein Dutzend Schlangenwachen erschien.
Sie wurden aber von unzähligen Zatentladungen in Empfang genommen, Bra´Tak und seine Männer feuerten aus ihren Stabwaffen.
Praktisch ohne Chance starben die Schlangenwächter im Sekundentrakt, aufgrund ihrer offenen Position.
Die letzten beiden von ihnen schafften es aber zurückzufeuern, töteten einen von Bra´Taks Getreuen.


Alkesh von Runge:

Der erste Angriff auf das Hatak war ein voller Erfolg. Bedingt durch den Überraschungseffekt konnten sie mehrere Waffen zerstören, drei Schildgeneratoren neutralisieren.
„Gut gemacht, Genossen. Nächster Anflug, vielleicht können wir den Seelenverkäufer gleich ganz abschießen.“
Gratzky machte diese Hoffnung allerdings zunichte.
„Wohl eher nicht, Oberst. Das Schiff hat 16 Todesgleiter gestartet, sie kommen in Viererformationen direkt auf uns zu.“
Runge blieb ganz ruhig.
„Wir wussten, dass das passieren könnte. An alle Alkesh: Sperrfeuer, wir sollten so viele wie möglich zerstören, bevor sie hier sind.“
Alle Bomber wendeten, flogen in einer geschlossenen Formation direkt auf die Gleiter zu.
„Haut sie weg.“
In den mehr groben, als gezielten, Plasmastößen explodierten sieben feindliche Gleiter. Die anderen neun kamen aber durch.


Weißes Haus:

Kinsey, mit Maybourne im Schlepptau, hastete in Richtung des Oval Office. Beide sahen recht wütend aus.
„Maybourne, welcher Idiot hat dem Präsidenten gesteckt, dass wir drei Stealth Raketen abfeuern wollen?“
Der Colonel zuckte ahnungslos mit den Schultern.
„Weiß ich noch nicht, aber wir werden diese Schwachstelle bald beseitigt haben. Vorsichtshalber habe ich für Clinton aber alle Unterlagen bereit.
Daher glaube ich, dass er unsere Raketenregimenter in volle Alarmbereitschaft versetzen wird.
Vor allem, weil eine Nasaraumsonde mehrere Unbekannte Objekte auf halber Distanz zwischen Mond und Mars geortet hat.“
Kinsey sah ihn kreidebleich an.
„Warum weiß ich davon noch nichts? Und die Typen bei der Nasa halten hoffentlich ihre Klappen.“
Maybourne grinste diabolisch.
„Ist erst vor wenigen Minuten rein gekommen. Und keine Angst, ich habe Barrett nach Houston geschickt.“
Im selben Moment betraten sie das Arbeitszimmer des Präsidenten.

„… und unsere Satelliten haben zwischen Mond und Mars mehrere Unbekannte Objekte ausgemacht.
Die nehmen direkten Kurs auf die Erde, mal schneller, dann wieder langsamer.“
Clinton saß da, wie bestellt und nicht abgeholt.
Die drei Anwesenden Generäle, General Ryan - Stabchef der Airforce, General Maynard - Generalstabschef der US Streitkräfte und Lieutenant General Hammond - Kommandeur von NORAD, waren genauso überrascht.
Ryan ging mit zusammengekniffenen Augen, und sehr wütend, auf Maybourne zu.
„Sie wissen das seit zwei Tagen und haben es nicht für nötig befunden, den Präsidenten und das Pentagon darüber zu informieren?“
Maybourne versuchte sich zu rechtfertigen.
„Bei allem Respekt General, aber ich habe auf einen direkten Befehl gehandelt.“
Dabei schielte er rüber zu Kinsey.
Das machte Ryan nur noch aufgebrachter.
„Was ist der NID eigentlich für ein Schweineladen?
George, versetzen sie sofort NORAD in maximale Alarmbereitschaft. Und schicken sie Airforcetruppen zur NASA.
Diesen NID Typen traue ich nicht.“
Clinton wusste nicht mehr weiter.
„General Maynard, wenn sie eine Alternative haben, wie wir uns schützen können, ohne eine Panik in der Bevölkerung auszulösen?“
Nach einer Sekunde des Schweigens antwortet der General.
„Sir, ich glaube, wir haben nur eine Chance, wenn wir unser Nuklearwaffenarsenal einsetzen.“
Clinton nickte, schickte dann alle raus. Das würde sicher die schlimmste Zeit seiner Amtsperiode werden, wenn sie es verbocken.


Apophis Hatak:

Nachdem sein Schiff einige Treffer einstecken musste, gelang es dem Goa´Uld, die Schilde seines Schiffes zu aktivieren.
Und so trafen mehrere Salven der Alkesh nur auf die Schutzschirme, welche allerdings unter der Last immer schwächer wurden.
Der erste Primus trat wieder an seinen Herren heran.
„Mein Gebieter, die Rettung eures Sohnes ist fehlgeschlagen. Die Tau´Ri haben das Dutzend Schlangenwächter getötet.“
Apophis funkelte seinen Primus hasserfüllt an, hob sein Handmodul, riss sich dann aber wieder zusammen.
„Diese elenden Versager, ich verfluche sie. Hast du noch weitere schlechte Nachrichten?“
Der Jaffa zitterte vor Ehrfurcht und Angst.
„Ja, mein Gebieter, zu meinem Bedauern. Die Alkesh haben drei unserer fünf Hilfsschildgeneratoren zerstört. Der Hauptreaktor ist durch Schockwellen beschädigt worden.
Die Schilde leisten nicht mehr als 22% ihrer Maximalstärke.
Und 14 Schiffsgeschütze sind total zerstört.“
Apophis wandte sich wieder seiner Steuerkonsole zu.
„Repariert es. Und wage es nicht, dir dabei zu lange Zeit zu lassen. Dann erobert mein anderes Hatak zurück.
Meinem Sohn darf nichts geschehen.“
Der Primus erhob sich, ging dann schnellen Schrittes davon.


ST 8:

Allert und sein Team hatten jetzt mehr als genug zu tun, um immer weitere Jaffaangriffe abzuwehren.
Zu ihrer Unterstützung waren auch Teal´C und Bra´Taks drei Treue Jaffa eingetroffen.
Jules feuerte mit ihrer MP 5 auch einen Feuerstoß nach dem anderen.
Allert schoss erneut eine Sabot Granate aus seiner Grapi.
Sie traf das Stabwaffengeschütz, welches die Jaffa versuchten, im Korridor aufzubauen.
Das 12mm Geschoss drang durch die Panzerung der Waffe, traf direkt auf den Energiekern und erzeugte eine gewaltige Detonation.
Sie riss die halbe Trennwand zum nächsten Deck auseinander und beinahe 20 Jaffa in den Tod.
Allert sah auf, blickte sich zu seinem Team um.
„Wir dürften für ein bis zwei Minuten eine Atempause haben. Ist wer verletzt?“
Jules meldete sich.
„Ja, Leutnant Krüger hat ein Splitter abbekommen, direkt über der Lunge. Wenn der nach unten wandert, wird es in seine Lunge bluten.“
Teal´C kam zu ihr.
„Julia Tora, brauchst du Hilfe hierbei?“
Sie nickte ihn freundlich an.
„Ja, wir sollten ihn aus der Schusslinie ziehen und das äußerst behutsam.“
Nachdem der Leutnant in einer Nische lag, ging es wieder los.
Schmidt ließ sein MG wieder aufheulen.
„Achtung, Feindfeuer.“


Der Alkeshbomber von Leutnant Subow und Unteroffizier Letoschnav, ST 11, hatte arge Schwierigkeiten, da er schon mehrere Treffer von den Gleitern einstecken musste.
„Oberst Runge, hier Subow. Wir verlieren alle Systeme, können kaum noch Manöver durchführen.“
Sergej Runge wollte antworten, da ging der Bomber auch schon in einer gewaltigen Explosion unter.
Dabei worden auch noch drei Todesgleiter mit zerrissen.
Die anderen drei Alkesh wiesen zwar schon Schäden auf, waren aber noch gefechtsbereit.
Gratzky meldete sich.
„Oberst, ich registriere auf beiden Hataks einen immensen Energieanstieg.“
Runge sprang auf.
„Die wollen doch wohl nicht…“
Im nächsten Augenblick tauchten beide Schiffe in den Hyperraum ein.


ST 1 , kurz zuvor:

Franzi bemerkte eine ungewöhnliche Anzeige an der Kontrollkonsole.
„Master Bra´Tak. Ich brauche hier deine Hilfe. Ich werde aus dieser Anzeige nicht schlau.“
Der alte Krieger kam herbei, drückte einige Tasten.
„Ich hätte es erahnen müssen. Jemand steuert das Schiff von einer Hilfssteuerkonsole, gibt einen Hyperraumkurs zur Erde ein.
Ich kann es nicht unterbinden, diese Konsole ist teilweise blockiert worden.“
Unmittelbar darauf kam Jules herein gerannt, sie schleifte ihre MP 5 hinter sich her.
„Oberst, die Jaffa werden uns bald überrennen. Leutnant Krüger sieht nicht gut aus, er hat starken Blutverlust.
ST 8 und Teal´C versuchen ihr möglichstes, aber die Übermacht ist zu groß. Wir haben schon min. 200 Jaffa erlegt, aber es kommen immer mehr.“
Franzi wandte sich an Bra´Tak.
„Können wir uns mit den Ringen auf eines der Frachtschiffe transportieren?“
Der Jaffa sah sie kurz an.
„Ja. Beeilt euch. Ruft eure Freunde, ich gebe die Befehlcodes ein.“
Keine Minute später hatten sich ST 8, Teal´C der Leutnant Krüger stützte, sowie der andere Jaffarebell, zwei waren gefallen, zu den Ringen zurückgezogen.
Als sich die Ringe aktivierten, stürmten die ersten Schlangenwachen in den Raum, schossen wild um sich.
Einer traf Bra´Taks letzten getreuen Krieger, ein weiterer Daniel am linken Oberschenkel.
Jules warf sich auf den Boden.
„Feindfeuer.“
Keine Sekunde später hatte sie die ersten beiden erschossen. Denn sie gehörte zu den besten Schützen des STK, obwohl sie Sani war.
Degenhardt erwischte ebenfalls einen, genauso wie Daniel, er mit seiner P8 etwas ungeschickt schoss.
Dann standen beide auf der Ringplattform, tauchten auf einem der Frachtschiffe wieder auf.
Skaara/Klorel mussten sie dabei zurücklassen.
Danach sprang auch dieses Hatak in den Hyperraum.

STK:

General Reineke ließ sich von Müller sofort nach der Erfassung der Hataks, in einer stabilen Erdumlaufbahn, einen Bericht geben.
„Und haben wir schon eine Meldung?“
Der Oberleutnant besah sich seiner Konsolen.
„Noch nicht. Warten sie, da sind drei weitere Kontakte. Der Signatur Alkeshbomber. Wir erfassen ST 2 und 11 Codes.“
Der General ballte beide Fäuste, er war sicher, dass sie siegen würden.


ST 1

Nachdem alle auf dem Frachtschiff waren, startete Teal´C umgehend, flog aus dem Hanger.
Franzi blickte auf die Sensoren.
„Wir haben einen guten Abstand, Oberst. Sie können jetzt. Wir tarnen uns danach.“
Degenhardt drückte auf seinen Auslöser.
Eine Sekunde geschah nichts, dann zündeten die Ladungen.
Das C4, welches von ST 2 und 11 auf dem Hatak verteilt wurde, ging vollständig hoch, zerstörte das ganze Schiff.
Der Frachter hatte gewendet, alle sahen sich das Schauspiel an.
Zuerst explodierten die Gleiterbuchten, dann das Pel´Tak. In einem fulminanten Finale ging der Hauptreaktor hoch.
Das gesamte Schiff fiel auseinander, danach war urplötzlich wieder Totenstille.
Daniel atmete erleichtert aus.
„Gut. Ich frage mich, ob das Apophis beeindruckt hat?“
Jules sah zu ihren Kameraden hoch.
„Tut mir leid, aber Leutnant Krüger ist an seinen Verletzungen gestorben. Ich konnte nichts mehr tun.“
Degenhardt nickte, überlegte dann, wie sie das andere Hatak ablenken konnten, damit der Atomwaffenbeschuss erfolg hatte.

Apophis raste vor Wut.
Nicht einmal Klorel, welcher sich kurz vor der Explosion mit den Ringen transportiert hatte, wagte ihn noch anzusprechen.
„Kel´mak Tau´Ri. Dafür werde ich ihre Welt mit Blut bezahlen lassen. Sie werden mir diese Entehrung büßen.“
Er lief zu seinem Thron, warf ihn um.
„Teal´C, ich verfluche dich über alles. Du hast ihnen verraten, wie sie mir schaden können. Verdammter Shol´va.“
Danach gab er den Befehl, die noch vorhandenen Todesgleiter zu starten.
„Schickt meine Gleiter nach Tau´Ri. Die Alkesh dieses Schiffes sollen sie begleiten.“
Der Primus wagte es kaum, zu reden.
„Welche Ziele sollen sie angreifen, Gebieter?“
Apophis sah auf seine Konsole.
„Wir messen an diesen Orten enorme Energieanstiege. Es sind eure ersten Ziele.“


NORAD, Colorado:

General Hammond gönnte sich genauso wie seine Soldaten einen Jubelschrei, wurde dann von einem Anruf des Präsidenten unterbrochen.
„Ja, Sir. Wie sie wünschen.“
Danach wandte er sich an seinen XO, Colonel Samuels.
„Der Präsident hat den Abschuss aller drei Stealth Raketen auf das verbleibende Kriegsschiff befohlen.
Wir müssen ihre Verwirrung über den Verlust des anderen Schiffes ausnutzen.“
Samuels fragte noch mal nach.
„Aber müssen wir denn gleich alle drei Raketen einsetzen? Eine würde doch auch reichen.“
Hammond aber widersprach ihm.
„Sicher ist sicher. Besser eine mehr als zuwenig.“
Samuels nickte, begab sich dann zu einem CAPCOM.

Währenddessen nährten sich je 50 Todesgleiter dem STK, als auch dem Sirischen Forschungskomplex, 150 km nördlich von Jakutsk.
In ihrem Schlepptau befanden sich je zwei Alkesh und einige Frachtschiffe, welche Jaffa transportieren.
Sie waren allerdings schon von den jeweiligen Radarstellungen ausgemacht worden, daher sahen sie sich plötzlich MIG 29 Jägern und in Deutschland Tornados gegenüber.
Dies ließ aber einige Jaffa nur müde auflächeln.
„Seht an, die Tau´Ri entsenden ihre Primitiven Flugkörper.“
„Wir haben die Macht unsere Gottes Apophis mit uns.“
„Niemand kann die Todesgleiter besiegen.“
Doch sie hatten die Kampfflieger der Erde stark unterschätzt, denn diese hatte man enorm verändert.
Techniker des STK hatten sämtliche Projektilbordgeschütze ausgebaut, stattdessen erbeutete Stabwaffen eingesetzt.
So wurden die Todesgleiter, zu ihrer großen Verwunderung von Plasmastößen und Raketen in Empfang genommen.
In Sibirien war das Gebiet völlig unbewohnt, in Bayern war von den zuständigen Behörden ein schwerer Chemieunfall angegeben.
Somit hatte die Bundeswehr einen Grund, die über 6.400 Zivilisten im Zielgebiet zu evakuieren, weiträumig abzusperren.
Aus Bayern hatten die Deutschen zusätzlich noch zwei Luftabwehrregimenter direkt zum STK beordert.
„Achtung, feindlicher Bomber im Zielbereich. Patriots abfeuern.“
Zwei Luftabwehrraketen starteten in einem beinahe geraden Steigflug, nahmen direkten Kurs auf den ersten Bomber.
Der Pilot versuchte noch auszuweichen, aber die erste Rakete explodierte am Backbordtriebwerk.
Danach war es für die zweite ein leichtes, den Alkesh in einem Feuerball untergehen zu lassen.


Nördlich von Jakutsk:

Zwar waren auch hier die Russischen Luftwaffentruppen in der Überzahl, doch zwei getarnten Frachtschiffen auch die Landung gelungen.
Die Jaffa, schon siegessicher aus den Tel´Taks stürmend, sahen sich auf einmal Panzern gegenüber.
Es handelte sich dabei um T 80 Kampfpanzer, welche die Jaffa auch schon mit gewaltigen 7,62 mm MGs in Empfang nahmen.
Zusätzlich gingen beide Frachtschiffe in die ewigen Jagdgründe ein, als sie von den 125 mm Kanonen mehrere direkte Treffer erhielten.
Die mehr als 40 Gefährte fegten wie ein Orkan über die praktisch wehrlosen Jaffa hinweg, die weiterhin mit ihren Stabwaffen schossen.
„Kree. Lasst diese Ungetüme aus Metall in Feuer aufgehen.“
Alle Plasmastöße prallten zum Bedauern von Apophis Truppen auf die Reaktivpanzerung ( Sprengladungen über der eigentlichen Panzerung, die bei Beschuss nach außen explodieren, Feindliches Feuer praktisch „zurückschleudern“ ), verpufften daran.


ST 1, getarntes Frachtschiff:

Runge stimmte sich gerade mit Degenhardt ab, wie man das letzte Hatak zerstören könnte.
Dieses Befand sich im Orbit der Erde, schwebte direkt über der Beringstraße zwischen Sibirien und Alaska.
Einige Todesgleiter schwebten als Eskorte direkt neben dem gewaltigen Schiff.
Degenhardt funkte Runge wieder an.
„Also, sie werden mit ihren drei Bombern Apophis beschäftigen, in direkte Nahkämpfe ziehen.
Wenn er absolut damit beschäftigt ist, euch abzuknallen, gebe ich das Signal, die Atomraketen zu schicken.“
Franzi unterbrach ihren Kommandeur.
„Oberst, sie werden es nicht glauben, aber die verdammten Cowboys haben gerade drei Raketen auf das Hatak abgefeuert.“
Sebastian Degenhardt stürmte, vor Wut glühend, zu der Konsole.
„Diese verdammten Yankees. Ihr schießwütigen Vollidioten versaut uns gerade die beste Chance.
Die sehen die Raketen doch kommen.“
Danach trat er noch vor Zorn gegen einen der Sitze.

Apophis und Klorel standen auf ihrem Pel´tak, beobachteten die näher kommenden Raketen.
„Vater, unsere Sensoren haben Schwierigkeiten, die ballistischen Flugkörper zu erfassen. Bei geschwächten Schilden könnte ein Aufprall gefährlich werden.“
Apophis sah seinen Sohn belehrend an.
„Informiere unsere Gleiter. Sie sollen diese Geschosse zerstören.“
Klorel lachte höhnisch auf.
„Wie du wünscht.“
Er nickte einem Jaffa zu, der sich dann auch ehrfürchtig entfernte.


NORAD:

Hammond sah auf seinen großen Bildschirm, beobachtete die Flugbahn der Raketen.
„Sergeant, wie lange noch bis zum Einschlag?“
Der zuständige Techniker, Chief Master Sergeant Walter Harriman, sah zu seinen Chef hinauf.
„Raketen befinden sich weiterhin auf Zielkurs, allerdings haben einige der Kampfflieger ihre Position verändert.
Anscheinend haben sie unsere Raketen geortet, versuchen sie zu zerstören.“
Maybourne ging wütend dazwischen.
„Das ist absolut unmöglich. Wir haben eine Stealth Außenhaut verwendet. Die kann kein Radar orten.“
Walter versuchte sich zu erklären.
„Ja, Sir. Aber diese Alienschiffe haben mit großer Wahrscheinlichkeit kein Radar, sondern höher entwickelte Sensoren, als wir uns vorstellen können.“
Maybourne, Samuels und Hammond blickten den Techniker an, als hätten sie ein Jahr Prügel bezogen.
Hammond lief sofort zu seinem Telefon, informierte Clinton über die neue Situation.
„Mister Präsident, wir haben Probleme. Einige Kampfflieger bewegen sich auf unsere Raketen zu.
Wie sollen wir verfahren, wenn der Angriff fehlschlägt?“
Nach knapp einer Minute kam Hammond zurück, wandte sich an Maybourne.
„Ich soll ihnen vom Präsidenten beste Grüße ausrichten. Wenn der Angriff fehlschlägt und auch die Atomraketen versagen, können sie sich warm anziehen.“
Danach sprach er zu allen im Kommandoraum.
„Der Präsident hat einem U-Boot der Seawolf Klasse den Befehl erteilt, 15 Nukleare Marschflugkörper auf das unbekannte Schiff zu feuern.
Wenn nur eine durchkommt, werden wir heute wieder ruhig schlafen können.“
Hammond sah zu dem großen Bildschirm, der gerade den Start der Atomraketen im Pacific anzeigte.


ST 2, Alkesh:

Runge sah mit an, wie die Todesgleiter ohne Probleme die Amerikanischen Raketen zerstörten.
Sie bewegten sich noch nicht einmal groß, schossen einmal aus ihrer feststehenden Position.
„Nijt. Warum haben wir ausgerechnet heute kein Glück? Diese dummen Amerikanski. Das war unser schöner Überraschungsmoment.“
Über Funk meldete sich Gratzky, sie klagt äußerst gelangweilt.
„Oberst, die Amerikanski sind in absolute Schießwut geraten. Sie haben 15 Nukleare Marschflugkörper gestartet.
Einschlag in zwei Minuten, wenn sie nicht wieder vorher zerstört werden.“
Gebannt sahen alle auf die Raketen, während sich erneut die Gleiter bereitmachten.


Apophis sah ebenfalls die näher kommenden Raketen, wandte sich wieder an Klorel.
„Aktiviere sofort die Schilde. Sind meine Gleiter bereit?“
Klorel verneinte dies.
„Ich bedauere Vater, aber es sind nur acht Gleiter, um das Schiff zu schützen. Die anderen hast du gegen diese Tau´Ri Stellungen gesandt, oder sie sind bereits vernichtet. Die in unseren Hangern können nicht schnell genug starten.“
Nachdem sein Thron wieder aufrecht stand, krallte sich der Goa´Uld regelrecht in ihm fest.

Die Raketen flogen direkt auf das Schiff zu, obwohl von Abwehrfeuer der Todesgleiter in Empfang genommen.
Vier Raketen konnten durchbrechen, schlugen auf die Energieschutzschilde auf. Obwohl diese hielten, war es ein leichter Erfolg.

Klorel lief zu der Hauptsteuerkonsole seines Schiffes, um nach den Schäden zu sehen.
„Vater, dieser letzte Treffer hat unsere Schilde auf 7% ihrer Maximalenergie verringert. Auf dem ganzen Schiff gibt es mittelstarke Schäden.
Der Hyperantrieb und die Subraumkommunikation sind ausgefallen.“
Apophis, der sich den Rauch geplatzter Energieleitungen aus dem Gesicht wischte, gab seinem Sohn sofort neue Befehle.
„Starte den Sublichtantrieb, mein Sohn. Wir ziehen uns zurück, bis die Schäden behoben sind.
Dann werden wir uns rächen.“
Das Schiff flog weg von der Erde, ging auf eine Umlaufbahn um den Mond.


ST 1, Frachtschiff:

Bra´Tak wandte sich an Degenhardt.
„Höre mir gut zu, Mensch. Apophis wird sich rächen wollen. Seine Jaffa werden das Schiff reparieren.
Dann greifen sie erneut an.“
Der Oberst sah betrübt nach unten, als sich Teal´C an ihn wandte.
„Sebastian, er weiß von den Raketen, wird nicht noch mal in eine solche Falle laufen.“
Degenhardt wandte sich erst an Franzi.
„Ist Runges Bombergeschwader noch Kampfbereit?“
Sie überflog die Anzeigen.
„Ja, aber nur bedingt. Sie haben Schäden davongetragen.“
Teal´C schnitt ihm den nächsten Satz ab.
„Wenn sie jetzt angreifen, wäre es Selbstmord. Das Hatak hat immer noch unzählige Gleiter, dazu ein paar noch einsatzbereite Schiffsgeschütze.“
Degenhardt blickte allen an Bord in die Augen.
„Leute, wir brauchen einen neuen Plan…“



To be continued in Season 2.
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=1926