Was vom Tage übrig blieb by Terraner
Summary: Das ist ein Sequel zu "Schleudergang", aber nicht dasselbe Genre.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Carson Beckett, Rodney McKay
Genre: Character Death, Friendship, Sequel
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1058 Read: 2229 Published: 26.01.12 Updated: 26.01.12

1. Kapitel 1 by Terraner

Kapitel 1 by Terraner
Was vom Tage übrig blieb


Tragbare Lampen leuchteten den Raum aus, in dem einige der antiken Leuchtelemente ausgefallen waren. John Sheppard, Teyla und Ronon betrachteten betroffen die aufgebrochene Waschmaschine aus der Dr. Keller und eine zweite Ärztin gerade Rodney Mckays schlaffen Körper zogen. Es war ein totes Gewicht das die beiden Medizinerinnen zogen und was es Jennifer Keller betraf, war es das Schwerste was sie je in ihrem Leben gezogen hatte. Zumindest kam es ihr so vor. Die professionelle Distanz bröckelte und sie konnte sich die Tränen nicht verkneifen.

Rodney stand neben der teuflischen Maschine und betrachtete seine Freunde die traurig und elend seine Leiche anstarrten. Er hatte die Situation noch nicht ganz realisiert und verhielt sich im Moment einfach passiv. Er war doch tot, oder? Sollte er zumindest sein, nachdem er so viel Wasser geschluckt hatte. Kiemenatmung hatte noch nie zu seinen vielen herausragenden Eigenschaften gezählt.

McKay schluckte. Der Tod, was war das eigentlich? Die Wissenschaft konnte nur das Sterben des Körpers registrieren, aber nicht was danach mit dem Geist geschah. Vielleicht würde er auf ewig auf Atlantis herumspuken müssen…

„Ganz ruhig Rodney“, sagte eine Stimme plötzlich neben ihm. Rodney erzitterte. Das konnte doch nicht sein… er drehte sich. Carson Beckett stand mit verschränkten Armen neben ihm.

„Jetzt sieh dir an was du mit einem Wunsch deine Wäsche zu waschen angerichtet hast, Rodney“, meinte Beckett mit leichten Tadel.

„Carson, du – du…“

„…lebst? Nein Rodney, der Killer-Tumor hat mich auf dem Gewissen, zumindest meinen Körper. Die Wand aus Feuer hat mich erwischt“, sagte Carson, sein Gesichtsausdruck war im Zwielicht des Raumes schwer zu erkennen.

Rodney meinte Schmerz in Becketts Stimme zu hören, redete aber weiter: „Wir haben deinen Sarg zur Erde geschickt! Ich habe deinen Eltern die Nachricht von deinem… Tod überbracht und jetzt bist du hier! Wie ist das möglich, Carson?“, fragte Rodney flehend.

„Ganz ruhig, komm lass uns einen Spaziergang machen. Ich erkläre es dir dabei“

Carson Beckett verließ den Raum, ging einfach durch die Wand, und Rodney folgte ihm, nachdem er einen letzten Blick auf seine trauernden Freunde geworfen hatte.

Sie gingen durch Korridore, Quartiere, Labore und einmal durch die Damentoilette (sie war leer) und kamen schließlich auf den Ostpier. Die Sonne stand tief und McKay verspürte das Gefühl eines Déjà-vus. Hier hatte er das letzte mal mit Carson gesprochen… nach dessen Tod!

„Ich dachte das wäre ein Traum gewesen“, meinte McKay und ignorierte die wundervolle Aussicht.

„Das war es nicht.“

„Aber wie? Ich habe deine Leiche gesehen… du bist nicht aufgestiegen.“

„Zumindest nicht auf die Art der Milchstraßenantiker, nein… hier in dieser Galaxie laufen die Dinge ein wenig anders. Ein Aufgestiegener der Gefallen an meinem „Heldentod“, wie er es nannte, gefunden hatte gab mir bei meinem Tod einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Nicht ganz aufgestiegen, aber auch nicht ganz tot habe ich überlebt“, erzählte Carson und beobachtete eine Möwe die übers Meer flog.

Rodney schwieg und nach einer Weile meinte Carson: „Du glaubst nicht was für Dinge ich gesehen habe…“

„Ist es dir nicht schwergefallen nicht einzugreifen?“, fragte Rodney der sich daran erinnerte wie sehr sein Freund immer allen Menschen hatte helfen wollen.

„Bedenke, ich bin nicht so mächtig wie ein aufgestiegener Antiker. Aber ja, natürlich ist es mir schwer gefallen. Manchmal war es ganz unmöglich. Mein Gönner hat mir angedroht das er mich auf einen Planeten verbannen muss wenn ich es tue.“

„Aber… du hast es doch jetzt getan, oder? Du hast mir auch einen Schubs in die richtige Richtung gegeben“

„Du haste es erfasst Rodney“, sagte Carson. In der Ferne tauchte ein glitzernder Punkt am Horizont auf, aber keine der beiden beachtete ihn.

„Ich blieb auf Atlantis als mir klar wurde das ich den vielen notleidenden Völkern nicht hätte helfen können. Die Zeit verstrich und ich beschloss dass wenn ich nur eine einzige Möglichkeit habe jemanden zu helfen, ich einem meiner Freunde helfen würde.“

„Und dann hast du mir geholfen?“, fragte Mckay dessen Gefühle Achterbahn fuhren.

„Dafür sind beste Freunde doch da, du erinnerst dich?“

Das Glitzern am Horizont war inzwischen näher gekommen und entpuppt sich als ätherrisch leichtes, goldenes Schiff, das meterhoch über dem Ozean auf sie zu segelte.

Die beiden schwiegen und sahen ihm entgegen. „Jetzt wirst du also auf einen Planeten verbannt“, sagte Rodney und verspürte etwas ungewohntes, ein schlechtes Gewissen.

„Es war eh an der Zeit diese Gestaden zu verlassen…“, sagte Carson betont gleichmütig, aber Rodney erkannte das es dem Freund schwer fiel. „Ich hatte immer Heimweh nach Schottland.“

Das goldene Schiff legte am Pier an und eine Planke aus purem Licht wurde von unsichtbaren Händen auf den Pier geschoben. Eine Mannschaft war nicht zu sehen, aber Rodney hätte geschworen dass dieses Schiff jeden Ort im bekannten und auch im unbekannten Universum ansteuern konnte.


„Das ist wohl ein Abschied“, sagte Beckett traurig und sah zur Planke.

„Nein“, meinte Rodney, mit einer Festigkeit in der Stimme die ihn selber überraschte. „Ich kann meinen besten Freund doch nicht alleine zur Erde zurückkehren lassen!“

Carson sah hoch, zu Rodney, erkannte dass er es ernst meinte und umarmte ihn dann strahlend. Unsicher klopfte ihm Mckay auf den Rücken, dann gingen sie gemeinsam auf das golden strahlende Schiff. Kaum waren sie an Bord, wurde die Planke wieder an Bord gezogen und die Segel blähten sich im plötzlichen Wind. Das magisch anmutende Segelschiff wendete und segelte davon. Erst über das Meer, dann erhob es sich in die Lüfte und steuerte den Weltraum an. Hinter ihm, auf dem Planeten, ging die Sonne unter. Die Freunde von Rodney versuchten jeder für sich mit dem Gefühl des Verlustes fertig zu werden.

Als Rodney und Beckett das Sonnensystem verließen, machte sich John mit der Hilfe von Ronon und Teyla auf Mckays Zimmer auszuräumen.

Ende
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