Schleudergang by Terraner
Summary: Dies ist ein Beitrag zur Horror-Challenge (SG-P). Thema ist: "Geist in der Maschine".
Categories: Stargate Atlantis Characters: Rodney McKay
Genre: Angst, General, Hurt/Comfort
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1164 Read: 1652 Published: 26.01.12 Updated: 26.01.12
Story Notes:
Staffel: Erste Hälfte der Serie

1. Kapitel 1 by Terraner

Kapitel 1 by Terraner
Schleudergang

„Unerhört, das ist wirklich unglaublich…“, Rodney McKay ging durch einen Gang in Atlantis. „Sowas sollte verboten werden…“

Vor sich hin schimpfend, lief das größte Genie der Galaxis seinem Ziel entgegen. In den Händen hielt er einen Wäschekorb mit seiner gebrauchten Wäsche.

„Und das mir… dem großen Rodney Mckay!“, der Wissenschaftler redete sich immer mehr in Rage. „Wir sind in einer fremden Galaxie, da kann man doch nicht einfach so… mehr Lohn verlangen und streiken!“

Vor zwei Wochen hatten die Frauen in der Wäscherei von Atlantis ihre Arbeit niedergelegt. Die Arbeitsbedingungen wären ja unerhört, der Lohn zu niedrig und die Gefahr durch die Wraith zu groß. Die Waschfrauen forderten eine Gefahrenzulage für ihren Job! Rodney schnaubte. Im Gegensatz zu ihm durften sie im sicheren Atlantis bleiben, in dem es nur alle paar Wochen zu Feuergefechten kam und hatte den simpelsten Job der Welt: Wäsche einsammeln, in die Waschmaschine stopfen und hinterher bügeln, legen und wieder verteilen. Einfach und simpel! Seit die Waschfrauen ihre Arbeit niedergelegt hatten, mussten alle in alten, muffelnden Sachen herumlaufen! Dr. Weir war keine große Hilfe, sie meinte die Zivilisten hätten das Recht zu streiken… nun hieß es stinken, auf fremden Planeten die Klamotten in Gebirgsbächen zu waschen oder nackt herumzulaufen. Auf keine dieser Möglichkeiten hatte Rodney sonderlich viel Lust. Aber er war ja nicht dumm. Nachdem Radek sich empört geweigert hatte im Auftrag Rodneys eine Wäsche-Expedition zum nächten Gebirgsbach zu unternehmen, hatte sich McKay vom Computer den Standort der ursprünglichen Atlantis-Wäscherei anzeigen lassen. „Da!“

Rodney stellte den Wäschekorb ab. Hinter dieser Tür musste er liegen, der Raum mit den lanteanischen Waschmaschinen! Er sah einen Zettel an der Tür hängen. „Außer Betrieb…“, las Rodney und nahm den Zettel ab um den Rest zu lesen. Die Notiz zerfiel zu Staub. Rodney zuckte mit den Schultern und öffnete die Tür. In dem Raum gingen daraufhin die Lichter an, McKay schnappte sich seinen Wäschekorb und trat ein.

„Faszinierende Technologie…“, murmelte Rodney. So eine große Waschmaschine hatte er noch nie gesehen. So eine mit so vielen Bedienelementen und Warnleuchten auch nicht…

Naja, die von überzüchteter Technologie umgebenen Antiker hatten wohl auf spezielle Waschmodi wert gelegt. Rodney studierte kurz die Knöpfe und drückte dann wahllos irgendwelche. Übersetzen konnte er die Inschriften nicht, was wohl daran lag das er sich nie mit der antiken Wäsche-Terminologie auseinander gesetzt hatte. Er öffnete die Waschmaschine und trat auf den kleinen Hocker der davor stand. Der knarzte vernehmlich dabei und Rodney fragte sich für einen Moment ob es an dem Alter des Hockers oder an seinem Gewicht lag. Dann schüttelte er den Kopf und stopfte seine Wäsche in die Maschine. Er war schon fertig und wollte sich umdrehen, als die Beine des Hockers wegbrachen und Rodney in die Waschmaschine fiel.

Rodney landete weich und wollte raus, doch bevor er sich dem Wäscheberg erheben konnte, klappte die Waschmaschinentür zu.

„He, Hey!“, beschwerte sich Rodney. Er versuchte die Tür zu öffnen, was ihm aber nicht gelang. Die Wäschetrommel begann sich zu drehen und Rodney bekam eine alte Socke den Mund.

„Bah! Verdammt!“, Rodney ruderte mit den Armen und schlug gegen die Wände der Wäschetrommel. Sollte er sein Funkgerät benutzen? Es wäre sehr peinlich wenn man ihn in einer Waschmaschine fände. Die Entscheidung wurde ihm vom Wasser abgenommen das nun in die Waschmaschine spritzte. Rodney zeterte und sein Funkgerät gab den Geist auf. McKay hielt nur noch ein nasses Stück Altmetall in der Hand. Die Wäschetrommel begann sich immer schneller zu drehen. Nachdem erst abgestandenes Brackwasser hineingeflossen war, folgte nun frisches Süßwasser.

Das war für Rodney kein Trost, der immer wieder Wasser schluckte. Seine Kleidung war vollgesogen mit Wasser und bewegte sich im Rhythmus der Schmutzwäsche. Antikes Waschmittel wurde in die Wäschetrommel gesprüht. Mckay spürte ein Brennen in der Kehle. Das Zeug war toxisch! Verzweifelt versuchte der Wissenschaftler die Tür von ihnen aufzubekommen. Ein vergebliches Unterfangen. Rodney litt unter Sauerstoffmangel, schnappte nach Luft- und bekam nur Wasser und Waschmittel in Mund und Nase. Er kämpfte wie ein kleiner Junge der nicht schwimmen konnte gegen das Wasser das ihn umspülte und umherwirbelte.

Wäsche und bunte Punkte tanzten vor Rodneys Augen. Er überlebte Wraith und starb hier? Das war doch lächerlich… eine Stimme erschien in seinem Kopf die ihn im lehrerhaften Tonfall daran erinnerte das die meisten Unfälle im Haushalt passierten. Dann verwirrten sich seine Gedanken. Flashbacks versetzten ihn zurück zu den Anfängen der Atlantisexpedition. Die Stadt war schon immer nicht nur gefährdet sondern auch gefährlich gewesen. Er erinnerte sich an die Invasion der Wraith, an den Sturm und für einen Moment schien er Sams Stimme zu hören. Mittlerweile willenlos mitgeschleift, raste sein Geist in seine Jugend, zu den Physik-Wettbewerben und Anfeindungen durch die Mitschüler und machte endlich halt an einem Sommertag im Juli. Er hatte im Garten gespielt, als ihm der Nachbarsjunge erzählt hatte was mit Minty passiert war. Die Katze war in die Waschmaschine der Familie Smith geklettert und dort ausversehen mitgewaschen worden. Sie hatte es nicht überlebt.

Abgesoffen wie eine Katze! Etwas in McKays Unterbewusstsein wehrte sich dagegen so zu enden. Er mobilisierte seine letzten Kräfte, öffnete die Augen und sein Ego formulierte einen Gedankenbefehl: „Öffne diese Tür! Öffne…!“, Rodney hoffte verzweifelt das die Antiker eine Notfallsicherung eingebaut hatten. Bange Sekunden geschah nichts, dann stoppte die Rotation und die Luke klappte auf. Wasser strömte aus der Maschine und Luft drang ein. Rodney schnappte verzweifelt nach ihr und hustete fürchterlich. McKay streckte seine Hände den Lichtern des Raumes entgegen, die in die dunkle Trommel hineinschienen. Erschöpft schob er sich dem Ausgang entgegen, überglücklich es geschafft zu habe. Er hatte schon fast seine Hände am Rand, als die Luke wieder zuklappte. Die Lichter lagen plötzlich wieder hinter dickem Glas.

„Oh nein…“

Die Wäschetrommel begann sich erneut zu drehen.
„Oh nein, nein, halt….“, stammelte Rodney verzweifelt und rutschte wieder mit der Wäsche mit. Seine Hände fassten nutzlos an das Glas, das ihm von der Außenwelt trennte. Das Wasser wurde wieder mit Hochdruck in die Wäschetrommel gepumpt und Waschmittel kam hinzu, das ihm Gegensatz zum letzten mal grün war. Mckay hämmerte vergebens gegen die Luke. Das Wasser erstickte seine Schreie. Schneller als beim ersten Mal konnte er nicht mehr atmen, er strampelte vergeblich und konnte dem allgegenwärtigen Wasser doch nicht entkommen…

Als die Waschmaschine fertig war, was die Kleidung Rodneys porentief rein.

Ende
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