3,3 millions light-years from home by Terraner
Summary: Ein neuer Wissenschaftler beteiligt sich am Stargate Programm...
Categories: Stargate Atlantis, Stargate SG-1 Characters: Multi-Chara, Own Character
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 8 Completed: Nein Word count: 8956 Read: 44840 Published: 24.01.12 Updated: 24.01.12
Story Notes:
Anmerkung: Ich versuche mich mal an einer Geschichte mit einem eigenen Charakter als Hauptdarsteller. Die FF ist ein Testballon mit dem ich die FF-Art "OC wurschtelt sich durch diverse Abenteuer" ausprobieren möchte. Feedback ist wie immer willkommen.

1. Kapitel 1 by Terraner

2. Kapitel 2 by Terraner

3. Kapitel 3 by Terraner

4. Kapitel 4 by Terraner

5. Kapitel 5 by Terraner

6. Kapitel 6 by Terraner

7. Kapitel 7 by Terraner

8. Kapitel 8 by Terraner

Kapitel 1 by Terraner
3,3 millions light-years from home


Kapitel 1: Aufbruch


Es war ein kalter Januartag in Stockholm. Leise knirschte der frische Schnee unter den edlen Schuhen der zwei Männer die aus dem schwarzen Mercedes stiegen.

Der größere von beiden wartete auf seinen Kollegen, der erst um das Auto herumlaufen musste um zu ihm zu gelangen. Die schwarzen Anzüge kontrastierten stark mit dem hellen Schnee. Langsam gingen die beiden Männer auf die grüne Haustür zu, die zu dem kleinen, älteren Haus gehörte.

Der kleinere Anzugträger drückte seine behandschuhte Hand aus um zu klingeln. Die Klingel schrillte durchs Haus, es war ein kurzes Rumpeln zu hören und die Tür öffnete sich.

„Dr. Olafson, nehme ich an?“, sagte der Mann der geklingelt hatte.

„Ja!?“, fragte der etwas 30 Jährige der in der Tür stand. Er kratzte sich mit der rechten Hand am Hinterkopf. „Kommen sie wegen Peer?“

„Nein.“, beschied ihm der Anzugträger und setzte nach: „Dürfen wir reinkommen?“

„Wer sind sie überhaupt?“, fragte Olafson der nun ein misstrauisches Gesicht aufgesetzt hatte.

„Wir sind von der Säpo!“, die Männer zeigten ihre Ausweise.

„Was möchte der Geheimdienst von einem unbescholtenen Archäologie-Professor?“, fragte Olafson schnippisch.

„Das möchten wir im Interesse der nationalen Sicherheit lieber in ihrem Haus besprechen.“

‘Der hat wohl zu viele Amifilme gesehen!’, dachte Olafson und bat die beiden Agenten in sein Haus hinein.

Er führte sie in sein Wohnzimmer, das voll gestopft war archäologischen Fundstücken, aber trotzdem gemütlich wirkte. Nachdem er die beiden Herren gebeten hatte auf dem Sofa Platz zunehmen, ließ er sich in seinen großen Sessel fallen.

„Also, was wollen sie von mir?“, fragte der junge Professor.

„Zuerst müssen sie dieses Dokument unterschreiben, was sie zur absoluten Geheimhaltung des folgenden Gesprächs verpflichtet.“, sagte der eine Anzugträger und reichte ihm dicht bedrucktes Blatt Papier.

Olafson runzelte zwar die Stirn, aber unterschrieb. Daraufhin nahm der Mann wieder das Blatt an sich und steckte es in eine Anzugtasche.

„Vor etwas 80 Jahren wurde in der Nähe von Gizeh ein Artefakt ausgegraben...es entpuppte sich Jahrzehnte später als Sternentor. Mit diesem großen „Ring“ aus außerirdischem Material kann man zu anderen Sternentoren reisen, die sich auf Planeten dieser Galaxie und einer anderen Galaxie befinden. Diese zweite Galaxie nennt man Pegasus-Galaxie. Dort entdeckte ein Team unter der Leitung von Dr. Elisabeth Weir Atlantis.“

Olafson prustete los: „Atlantis? Das Atlantis?! Das ist doch wohl ein billiger Scherz! Die Archäologen suchen schon seit Jahrhunderten nach dieser sagenumwobenen Stadt!“

„Genau!“, der Mann im Anzug beugte sich vor, „und jetzt haben sie sie gefunden! In einer fernen Galaxie, wartet sie darauf untersucht zu werden! Eine internationale Expedition befindet sich schon fast 3 Jahre lang in Atlantis. Unsere Regierung ist schon länger eingeweiht, hat aber erst in der jüngsten Vergangenheit beschlossen auch selbst ein Forscherteam zu entsenden.“

Olafson ahnte worauf der Säpo-Mann hinauswollte. Er konnte es kaum glauben.

„Und sie meinen ICH soll dem Forscherteam beitreten und in eine ferne Galaxie reisen!?“, rief er ungläubig.

„Sie haben ihre Stelle als Professor an der Universität von Stockholm noch nicht angetreten. Es kennt Sie hier noch niemand, also würde Sie niemand vermissen. Und ihre Eltern und ihre alten Freunde würden glauben sie wären noch in Stockholm.“

Die Gedanken Olafsons rasten. Eine Stelle, in einer 3,3 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie? In einer sagenumwobenen Stadt, nach der Generationen von Archäologen gesucht hatten? ER bekam die Chance ATLANTIS zu betreten und zu erforschen!?

Er zwang sich ruhig zu bleiben und sagte: „Einverstanden, aber ich habe eine Bedingung.“

Der Agent runzelte die Stirn: „Welche?“

„Mein Perserkater Peer ist vor 3 Tagen verschwunden. Ich mache mir schon große Sorgen weil es draußen so kalt ist. Wenn sie ihn finden, reise ich nach Atlantis!“

Die Säpo-Männer lächelten und einer zückte sein Handy.

„In einer Stunde haben sie Peer zurück!“


Eine Woche später:

„Machen sie mal „ah“!“, forderte Dr. Lam den Schweden auf.

„Ahhhh!“

„Gut.“, die Ärztin konsultierte die Patientenakte und sah dann wieder Olafson an. „Dr. Randolf Olafson, sie sind kerngesund. Vom medizinischen Standpunkt aus dürfen sie nach Atlantis reisen.“

Olafson lächelte, die Untersuchung war die letzte Hürde gewesen. Alle Teilnehmer der Atlantisexpedition wurden vor der Torreise medizinisch untersucht, damit keine Krankheiten nach Atlantis eingeschleppt wurden.

„Komm Peer.“, er stand auf und nahm die Transportbox. Sein Kater war vor der Abreise von einem Stockholmer Tierarzt untersucht worden.

„Peer?“, fragte Lam interessiert.

„Peer ist ein schwedischer Perserkater.“, erklärte Dr. Olafson und zog wieder die Jacke an, die ihn als wissenschaftliches Mitglied der Atlantisexpedition auswies.

„Alle Atlantisreisenden bitte in den Torraum, ich wiederhole: bitte alle Atlantisreisenden in den Torraum!“, schallte die Stimme Harrymans aus den Lautsprechern.

„Dann mache ich mich mal besser auf den Weg!“, Olafson verabschiedete sich von Lam und ging zur Tür hinaus. Die Ärztin schaute ihm nach.

Als er ankam, warteten schon die Anderen auf ihn.

„Dr. Olafson nehme ich an?“, fragte ein junger, blonder Mann.

„Ja, und sie sind!?“, fragte Olafson als er ihm die Hand reichte.

„Dr. Michael Hermann, Astrophysiker. Ich komme aus Hannover.“

Olafson schaute ihn überlegend an. Hannover!Hannover!

„Ah, sie kommen also aus Österreich!“

„Hannover liegt in Norddeutschland!“, erklärte Hermann amüsiert.

„Oh!na, wir werden uns wohl alle in Atlantis besser kennen lernen.“, sprach Olafson, dem die Sache peinlich war.

„Ja, werden wir wohl!ich bin echt gespannt was uns drüben erwartet. Gerüchten zufolge ist die Stadt mehrmals knapp der Vernichtung entgangen! Anscheinend ist die Lage momentan aber soweit sicher, das das wissenschaftliche Personal aufgestockt und die wissenschaftliche Erforschung der Stadt und andere Antiker-Einrichtungen forciert wird.“

„Hmhm“, murmelte Olafson und schaute sich um. Außer ihnen und dem Wachpersonal befanden sich nur Wissenschaftler im Gateraum.

„Wie es wohl sein wird mit dem berühmten Dr. Mckay zu arbeiten? Ich habe gehört er soll schwierig sein.“, erzählte Hermann.

„Mir kann er nicht ins Handwerk pfuschen, ich bin Archäologe.“, Olafson sah zum Kontrollraum hoch und beobachtete wie General Landry mit Harryman sprach.

„Gleich geht es los!“

Der Ring fing an sich zu drehen und die Gespräche verstummten. Alle Wissenschaftler sahen zu, wie das Erdengate Atlantis anwählte.

Schließlich! „Chevron 8, fixiert!“

Der Torinnenraum schien zu explodieren, als das charakteristische Kawoosh aus dem Sternentor kam. Unwillkürlich zuckten die Männer und Frauen zurück, was Landry oben zu einem schwachen Lächeln reizte.

„ Möge Gott sie beschützen!“

Mit diesen Worten gingen die Wissenschaftler auf das Tor zu und verschwanden schließlich im Ereignishorizont.

„Miauuuuuuuuuu!“, ein Laut zerschnitt die geschäftige Stille.

„Ruhig Peer, das ist kein echtes Wasser sondern ein Wurmloch.“

„Miau.“

„Schon gut, drüben bekommst du ein Leckerli. Außerdem gibt’s da ganz viele Mäuse die du jagen kannst.“

Mit diesen Worten ging der Schwede durch das Sternentor.

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Terraner

Kapitel 2: Start me up!

Nach einer unglaublichen Reise durch den Raum schritt Dr. Randolf Olafson in den Torraum von Atlantis. Der Chefwissenschaftler erwartete sie schon.

„Willkommen in Atlantis! Am Südpier liegen die Quartiere der Wissenschaftler, aufgeteilt nach Fachbereichen! Aufstehzeit ist um 7 Uhr, Frühstück ist von 8 bis 9, Mittagessen von 12 bis 13 Uhr und das Abendessen gibt’s um 18 Uhr. Zwischen den Mahlzeiten müsst ihr arbeiten, was sehr bedauerlich aber leider unumgänglich ist. Entschuldigen Sie mich bitte, ich habe gehört das in der Kantine eine Portion Wackelpudding übrig geblieben ist!“

Rodney McKay machte auf dem Absatz kehrt und lief in die Richtung einer Tür, aus der ihm aber schon Colonel Sheppard entgegenkam. Dieser unterdrückte einen Rülpser und sagte bedauernd: „ Sorry McKay, aber der Wackelpudding hat mich so lecker angelächelt. Falls es Sie tröstet: Es war einer mit Zitronengeschmack!“

Olafson beobachtete amüsiert das nun folgende Wortgeplänkel und wandte sich an Dr. Herman der neben ihm stand: „Wollen wir uns schon mal auf die Suche nach unseren Quartieren machen?“

„Da die sich vermutlich nicht mehr um uns kümmern: Ok!“

Die beiden Männer setzten sich in Bewegung und die schwedisch-deutsche Wissenschaftlertruppe folgte ihnen.

Sie verliefen sich ungefähr 10 Mal und schafften es erst nach 2 Stunden den Südpier zu erreichen. Immerhin hatten sie auf ihrem Irrweg wichtige geographische Kenntnisse erworben und wussten jetzt z.B. wo sich der Damenwaschraum befand.

„Puh, wir sind endlich da!“, rief Olafson erleichtert als sie endlich den Südpier erreicht hatten.

Ein Mann mit einer Bierflasche taumelte ihnen entgegen. „Willkommen in der Hölle!“, rief er und torkelte danach weiter.

„Mein Gott, was für verkommene Zustände!“, rief Herman empört.

Ein zweiter Mann eilte dem ersten hinterher. „Achten sie nicht auf ihn, Dr. Schykorsky hat darauf bestanden den uralten lantianischen Alkohol zu testen den wir unter einer Bodenplatte gefunden haben! Er ist von Sinnen!“

„Wahnsinn.“, murmelte Olafson und schaute den beiden Wissenschaftlern hinterher die den Gang entlangliefen.

„Wir müssen Ihr Quartier untersuchen. Vielleicht finden wir auch etwas im Boden.“, scherzte Dr. Herman.

„Hier müsste es sein!“, sagte Olafson als sie an einer Tür vorbeiliefen und stoppte.

Dr. Olafson betätigte den Türöffner und -oh Wunder- die Tür öffnete sich.

Sie traten ein und inspizierten die Einrichtung: Ein Bett, ein Schrank und ein Wandbildschirm und als Sahnehäubchen ein Balkon.

„Faszinierend!“, flüsterte Dr. Herman und starrte an die Wand.

„Ein wichtiger archäologischer Fund.“, stimmte Olafson zu.

Die Tür öffnete sich erneut und ein junger Mann stürmte hinein. „‘tschuldigung, ich habe mein Poster hier vergessen.“

Eilig riss er das Poster ab das eine nackte Frau in verführerischer Pose zeigte und verschwand mit hochrotem Kopf aus dem Raum

„Ich verschwinde mal in mein Quartier, vielleicht finde ich dort auch so etwas Interessantes.“, lächelnd verabschiedete sich Dr. Herman von Dr. Olafson.

Randolf Olafson ging ans Fenster und sah hinaus:

„Is this the real life or is it just fantasy!?“, Olafson schaute in den Sternenhimmel und versuchte vergeblich vertraute Sternbilder wieder zu finden.

„Miau!.“, meldete sich Peer aus der Transportbox.

„Och du Armer, du musstest ja ewig in der blöden Box bleiben!“, Olafson befreite Peer aus der Transportbox.

Peer stolzierte heraus und sprang auf das Bett. Olafson setzte sich zu ihm und streichelte ihn.
Dann nahm er seinen Wecker aus seinem Koffer und stellte ihn auf 7 Uhr.

Was würde wohl sein erster Arbeitstag in einer fremden Galaxie bringen? Mit diesem letzten Gedanken schlief Dr. Randolf Olafson ein. Peer hingegen machte sich daran sein neues Königreich zu inspizieren.

weiter: Kapitel 3
Kapitel 3 by Terraner

Kapitel 3: Hot Shots

Ein lautes Hämmern an seiner Tür riss Randolf Olafson viel zu früh aus seinen wilden Träumen. „Was zum!“, langsam öffnete er die Augen und starrte die Zimmerdecke an. Zu seinem Erstaunen sah er dort ein filigranes, in blau gehaltenes Blümchenmuster. Das Klopfen wiederholte sich.

„Dr. Olafson!“

Er erkannte Hermans Stimme, stand auf, fuhr sich verschlafen durch die Haare und ging unsicher zur Tür. Er öffnete sie und sah sich einem putzmunteren Dr. Herman gegenüber.

„Hey Kollege, wollen sie den ganzen Tag verschlafen? Die Kantine macht gleich auf und habe mir gedacht, das Sie mich vielleicht begleiten wollen!“

Der Deutsche lächelte fröhlich und Olafson fühlte sich einen Moment versucht die Tür zu schließen und sich wieder ins Bett zu legen. Da das aber arg unhöflich gewesen wäre, sagte er verschlafen: „Ja, klar. Ich komme gleich.“

Olafson drehte sich um und verschwand für ein paar Minuten im Bad. Danach schnappte er sich Peer und trat zu dem anderen Wissenschaftler auf den Flur.
Da er in seinen alten Sachen geschlafen hatte, musste er sich nicht umziehen.

„OK; haben Sie sich Gestern gemerkt wo der nächste Beam-Transporter stand?“

„Leider nein.“, Olafson gähnte verhalten.

Ein ziemlich verkaterter Dr. Schykorsky schlurfte vorbei, den sie direkt danach fragten.
Der Wissenschaftler murmelte ein „Mitkommen“ und trottete voraus. Olafson und Herman folgten ihm und kamen schließlich zu einer jener „Liftkabinen“ und ließen sich zu einem Transporter nahe der Kantine beamen.

Die drei Männer gingen in die Kantine und holten sich erst einmal etwas zu trinken. Danach steuerten sie 3 Tische an die zusammen die „Wissenschaftlerecke“ bildete wie ihnen Dr. Schykorsky nebenbei erzählte.
„Darf ich vorstellen? Das sind die Doktoren Zelenka, Frascati, Flat, Rutherford, Mallard, Brown und Keller. Dort hinten sitzt Kavanagh, der möchte mit uns nichts zu tun haben. Der Chefwissenschaftler McKay sitzt immer bei seinen Teamkollegen und Heightmeyer bei ihrem Langzeitfreund.“, Schykorsky stellte die Männer und Frauen der Reihe nach vor, stellte sein Glas ab und ging zur Essensausgabe.

„Hi, das ist Dr. Olafson, ein Kollege aus Schweden. Ich bin Dr. Michael Hermann aus Deutschland.“

Nach der allgemeinen Begrüßung und nachdem ein paar weitere Stühle herbeigeschafft worden waren, machten sich auch die beiden Männer auf den Weg zur Theke.

Nachdem sich Herman sein Müsli geholt hatte, entzifferte Olafson das Namensschild der Köchin und fragte: „Mrs. Tappert, haben sie vielleicht Katzenfutter?“

„Katzenfutter!“, der Blick von Kantinenchefin Inge Tappert wanderte zu Decke, dann zu Peer, der sie ungnädig ansah und dann wieder zu Olafson.

„Die athosianischen Fischer hatten letztens einen guten Fang und haben ihren Überschuss bei mir gegen Gewürze eingetauscht. Ich habe noch einen schönen Fisch in der Kühltruhe, der deinem pelzigen Freund gut schmecken wird.“, die mollige Frau lächelte und verschwand gleich um den Fisch zu holen.

„Gleich bekommst du leckeren Alienfisch, Peer!“, sagte Olafson seinem Kater und kraulte ihn. Peer schnurrte wohlig und trat Olafson, als wollte er ihm sagen das er den Fisch jetzt haben wolle und nicht „gleich“.

Schließlich kehrte die Köchin mit dem Fisch zurück, der auf einem Teller lag und mit einem Petersiliensträußchen geschmückt war. Während Peer das Wasser im Maul zusammenlief, beschloss Olafson niemals in diesem Meer zu baden. Dazu waren ihm die Zähne des Fisches definitiv zu lang und zu spitz. Olafson holte sich noch eine Müslischüssel und bedankte sich bei der Kantinenchefin für den Fisch. Dann begab er sich schwer beladen zu den anderen.

„Angeblich waren die Fische schon längst alle. Naja, deiner Katze wird’s schmecken!“

„Die Katze ist ein Kater!“, berichtigte Olafson schmunzelnd Mallard.


2 Stunden später:

„Haben Sie schon einmal eine Waffe in der Hand gehalten?“, fragte Major Lorne.

„Haben sie schon mal einen Wissenschaftler mit einer Waffe gesehen?“, fragte Herman spöttisch.

„Ja.“, entgegnete Lorne ruhig, „Die Pegasusgalaxie ist kein Ponyhof meine Herren! Es kann immer dazu kommen das Sie angegriffen werden und dann müssen Sie sich verteidigen können!“

„Ich dachte wir werden von Soldaten auf unsere außerplanetarischen Einsätze begleitet?“, fragte Olafson, der mit den anderen neulich angekommenen Wissenschaftlern in dem lantianischen Waffenerprobungsraum stand. Er wurde auch schlicht „Der Schießstand“ genannt.

„Ja“, jetzt wurde Lorne ernst, „aber man muss sich auch im Ernstfall verteidigen können. Die Wraith sind harte Gegner und jede Gatereise raus aus Atlantis zu irgendeinem unerforschten Planeten birgt ein gewisses Risiko.“

Die Wissenschaftler schwiegen betreten und Lorne fuhr mit seinem Programm fort. Er erklärte die Handhabung einer Beretta, der Standardfeuerwaffe der Atlanter und der P90.

„Im Normalfall werden Sie nicht mit einer P90 ausgestattet sein, diese Maschinenpistole wird üblicherweise nur von Soldaten getragen. Sie wird den Wissenschaftlern nur ausgegeben wenn die Mission auf gefährlichem Terrain stattfindet.“

„Ich werde jetzt das Trainingsprogramm starten. Dort hinten fahren verschiedene Pappscheiben entlang. Versuchen Sie möglichst viele zu treffen.“, der Major händigte jedem Wissenschaftler eine Beretta aus und drückte auf eine Fernbedienung. Sofort fingen die Pappziele an von Seite zu Seite zu fahren.

Seite an Seite standen Olafson und sein deutscher Kollege und schossen was das Zeug hielt. Von dem Lärm um sie herum ließen sie sich nicht stören, denn sie hatten ja ihre großen gelben Lärmschutzkopfhörer auf.

„Ich habe 5 getroffen und Sie?“, fragte Olafson, nachdem er sein Magazin leer geschossen hatte.

„Ich habe 6 getroffen.“, antwortete Herman stolz.

„Ok, Ende der Übung! Ihre Leistung war für Zivilisten schon ganz ordentlich, aber wir müssen sie noch verbessern. Morgen geht es mit den Schießübungen weiter!“, so beendete Major Lorne die Übungsstunde.

„Herman, Sie dürfen mich ruhig Randolf nennen.“, bot Olafson an.

„Und Sie mich Michael! Wenn wir Deutsch reden würden, würde ich Ihnen glatt das „du“ anbieten, aber so!“

„Wenn wir jemals Deutsch reden sollten, werde ich dich duzen.“, versprach Olafson und gab seine Waffe ab.

Michael Herman tat es ihm gleich und fragte: „Weißt du schon was es als Mittagessen gibt?“

„Nein, aber ich wette Peer wird wieder bestens versorgt. Ich habe das Gefühl das Mrs. Tappert Kater mag.“, meinte Olafson.

Der Schwede öffnete die Tür des Schießstandes und ging heraus, das Gesicht noch Michael zugewandt.

Prompt lief er in eine andere Person. In einer Wolke wohlriechenden Parfüms fiel er mit ihr zu Boden. Er landete auf ihr und wollte sich schon entschuldigend aufrichten als er einen Blick in ihre wundervollen grünen Augen warf. Er war mit der schönsten Frau zusammengestoßen die er jemals gesehen hatte.

weiter: Kapitel 3
Kapitel 4 by Terraner

Kapitel 4: Castles Made Of Sand

Tief im Urwald des Planeten Aravina lag eine Plantage. Dort wurde von den besten Gärtnern ihrer Majestät Orikanias der Zweiten der wohl wichtigste Rohstoff dieser Welt hergestellt: Die wunderschönsten Blumen der Pegasusgalaxie, mit einem für Tau’ri-Zungen unaussprechlichen Namen. In einem mehrmonatigen, gärtnerischen Meisterstück wurden sie unter den tropischen Bedingungen hergestellt. Nur für einen einzigen Moment: Den Moment der Blüte. Nach genau 78 ½ Tagen öffnete sich die rotviolett gestreifte Blüte für 10 Minuten und lockte damit eine Unmenge von Insekten an. Wenn die Gärtner merkten, das dieser Moment kam, aktivierten sie den Schutzschirm über der Plantage um die Plagegeister davon abzuhalten die Blüten abzuernten. Das taten sie nämlich selber. Mit in generationenlanger Kleinarbeit entwickelten Gerätschaften trennten sie ein Blütenblatt nach dem anderen ab und steckten sie in Umschläge. Diese wurden mit Flugzeugen zu einem in der Nähe gelegenen Hochplateau gebracht. Dort wurden sie von den aravianischen Mönchen zerstampft und mit geheimen Zutaten verrührt.

Dann, ja dann war die Produktion abgeschlossen und das fertige Kunstwerk konnte zu den königlichen Höfen geflogen werden: Edles Parfüm, das nur für Mitglieder der königlichen Familie bestimmt war.

Dieses Parfüm umschmeichelte nun Randolf Olafsons Nase, doch er nahm keine Notiz mehr davon. Er hatte nur Augen für die Frau mit der er kollidiert war.
Neben ihm räusperte sich eine Person.

„Dr. Olafson, wären Sie bitte so freundlich die Hohe Botschafterin aufstehen zu lassen?“, fragte Dr. Weir ungeduldig.

„Oh ja...entschuldigen Sie bitte!“, Olafson registrierte das er die Arme der Frau noch vom Sturz her fest hielt und löste seinen Griff. Die Schönheit über ihm blieb noch einen Moment länger liegen als nötig gewesen wäre und stand dann auf.

„Ich hoffe Sie haben sich nicht wehgetan!“, sagte Weir und ging einen Schritt weiter.

Die Botschafterin sah noch einmal zu Olafson und ging dann zusammen mit Weir weiter. Vermutlich Richtung Konferenzraum. Olafson sah ihr verdattert hinterher.

„Hu Randolf, das war ja was!“, meinte Michael Herman der jetzt auch aus dem Trainingsraum kam.

„Michael, ich bin gerade eben mit der schönsten Frau zusammengestoßen, die ich je gesehen habe.“, murmelte Olafson.

Major Lorne trat zu ihnen: „Aber machen sie sich nicht zu große Hoffungen, Doc! Das ist die Hohe Botschafterin Orphania von PJ3-879. Die ist dort so etwas wie eine Prinzessin!“


!..

„Peer! Da bist du ja!“, mit energischen Schritten lief Dr. Olafson auf den antikischen Balkon und schnappte sich seinen Kater. „Hat es dich an die frische Luft getrieben? Das kann ich verstehen. Manchmal ist die Luft in der Stadt ein wenig muffig. Aber das ist nur natürlich, in der Stadt waren die Klimaanlagen immerhin 10.000 Jahre lang ausgeschaltet, bevor die Atlantisexpedition eintraf.“

„Doktor Olafson?“, fragte eine Frau hinter ihm. Olafson drehte sich um.

„Hohe Botschafterin!“, rief er verdutzt.

„Botschafterin genügt.“, meinte Orphania lächelnd. „Sie haben es hier herrlich.“

„Ja. Diese Stadt ist ziemlich!beeindruckend!.und irgendwie schön.“, sagte Olafson und drehte sich halb um. Die Aussicht von diesem Balkon war prächtig, man konnte einen Pier überblicken und sehen wie das Meer anbrandete.

Die Botschafterin stellte sich neben ihm. Olafson registrierte wieder dieses ungewöhnliche Parfüm, das sich mit der salzigen Meeresbrise verband.

„Was ist das?“, erkundigte Orphania.

„Wie bitte?“, fragte Olafson leicht verwirrt.

„Dieses pelzige Säugetier das Sie im Arm halten.“, präzisierte die Botschafterin amüsiert.

„Oh, das ist mein Kater Peer. Mein Haustiger, er ist zwar gefräßig aber nett.“, erklärte Olafson.

„Darf ich ihn mal halten?“

„Klar, aber vorsichtig: Wenn er Sie nicht mag kratzt er Sie vielleicht!“

„Der königliche Zoo umfasst 289 verschiedene Tierarten und mich hat noch nie eins gebissen!“, behauptete Orphania und nahm den Kater vorsichtig auf dem Arm.

Der Kater begutachtete die Botschafterin und entschloss sich dann es sich gefallen zu lassen. Vielleicht wurde er auch nur von dem Parfüm betäubt.

„Er scheint dich zu mögen.“, Olafson schmunzelte. „Ich weiß ja nicht wie es Ihnen ergeht Botschafterin, mir wird’s hier langsam zu kühl! Wollen wir nicht rein gehen?“

„Gerne. Mein Kleidung ist auch eher für tropische Verhältnisse geschnitten.“

Olafson nickte, das hatte er schon registriert. „Nach Ihnen, verehrte Frau Botschafterin!“

„Hey, Randy!“, Dr. Herman kam herbeigeeilt. „Colonel Sheppard hat eine Pokerrunde organisiert. Wollen Sie nicht kommen?“

!!

„Bekommen Sie kalte Füße, Herman?“, fragte John Sheppard und machte ein Pokerface.

„Oh nein, ich habe nur ein meinen Kollegen Olafson gedacht. Der ist kaum den zweiten Tag in der Pegasusgalaxie und flirtet schon mit den Alienprinzessinen rum.“, Herman nahm sein Glas von Pokertisch und deutete zu Olafson, der zusammen mit Orphania an der von Teyla geführten Bar stand und Cocktails trank.

„Tja, sieht so aus als ob Ihnen jemand den Rang ablaufen würde, Kirk!“, meinte Chefwissenschaftler McKay gut gelaunt. „Außerdem habe ich ein verdammt gutes Blatt: Es sieht heute schlecht für Sie aus, Colonel!“

Herman schmunzelte, er hatte sich schon an die ständigen Kabbeleien der beiden gewöhnt.

„Freuen sie sich nicht zu früh, werter Kollege. Mit meiner neu entwickelten Pokerformel werde ich Sie beide in Grund und Boden spielen!“

„Pah!“

„Der der es schafft, John Sheppard den ungekrönten Pokerkönig von Atlantis!“

„Geben Sie doch nicht so an! Ronon hat Sie bei der letzten Runde locker geschlagen.“

„Davor hatte mir dank Kolya aber ein Wraith fast meine ganze Lebensenergie ausgesogen!“

„Ach Sheppard, was jammern Sie so rum, Sie haben sie doch wieder bekommen!“

„Die beiden zanken wieder herum.“, Teyla schüttelte den Kopf. „Sie hätten mal sehen sollen wie sich Rodney um Sheppard gesorgt hat, als der in Kolyas Gewalt war. Wie auch immer: Wollt ihr noch einen „Wraithkiller“-Cocktail trinken?“

„Gerne.- Ich muss sagen, ihr Athosianer versteht es Cocktails zu machen.“, lobte Botschafterin Orphania. „Randolf, du hast gesagt du wärst ein Archäologe. Was ist das eigentlich?“

„Nun, die Archäologie ist die Wissenschaft der Vergangenheit. Wir Archäologen graben alte Artefakte aus und versuchen uns durch ihr genaues Studium ein besseres Bild der Vergangenheit zu machen.“

„Wie interessant! Auf Aravina gibt es in der königlichen Akademie der Wissenschaften ebenfalls eine Fraktion von Gelehrten die sich der Vergangenheit verschrieben hat. Sie haben sogar durchgesetzt dass in regelmäßigen Abständen Teams durch das Stargate gehen um uralte Ruinen auf fremden Planeten zu untersuchen. Wir haben die Theorie, das in grauer Vorzeit unsere Vorfahren über die gesamte Galaxie geherrscht haben, bevor die Wraith kamen.“

„Diese Theorie ist auch mir bekannt!“

Plötzlich fing etwas an zu piepen. „Was ist das?“, fragte der Wissenschaftler verdutzt.

„Oh, das ist mein Kombiarmband.“, sagte Orphania. „Es wird Zeit das ich meiner Heimatwelt Bescheid gebe das ich wohlauf bin. Es ist die Pflicht der aravianischen Diplomaten sich alle 24 Stunden zu melden.“

Die Botschafterin stand auf. „Ich werde jetzt zu eurem Gateraum gehen, meine Heimatwelt anwählen lassen und das Codesignal durchgeben. Ich bin gleich wieder da.“

Die Hohe Botschafterin vom Planeten Aravina verließ die Kantine, die zum Pokersaal umfunktioniert worden war.

„Was für eine Frau.“, seufzte Olafson als er ihr hinterher blickte.

„Noch ein Drink?“, fragte Teyla, die gerade ein Glas saubermachte.

„Wo haben Sie eigentlich gelernt solche Cocktails zu machen?“

„Wissen Sie, es fing als eine Handelsreise zum Planeten Finzon Beta an!“

weiter: Kapitel 4
Kapitel 5 by Terraner

Kapitel 5: Talking 'bout A Revolution


„!aber bevor er dem tückischem Gift erlag, schickte er noch 5 Piraten zur Hölle! Er war ein großartiger Mann und ich bereue keine Sekunde die ich an seiner Seite verbracht habe.“, berichtete Teyla Emmagan und schenkte John Sheppard noch ein Bier ein.

„Wow!ich habe noch nie so eine aufregende Geschichte gehört.“, meinte Dr. Olafson beeindruckt. Er nahm sich vor auch einmal nach Finzon Beta zu reisen und den Schatz des blaubärtigen Wraith’ zu suchen.

„Jetzt muss ich aber mal für kleine Schweden!“, meinte der Wissenschaftler und verschwand aus der Pokerhöhle.

Es war dunkel auf dem Gang, den er betreten hatte. Betreten schaute sich Olafson um. Er wusste nicht wo die Toiletten waren, deswegen lief er einfach mal los.

Schnell war ihm unheimlich zu Mute, denn schon seit einigen Minuten war ihm kein Mensch mehr begegnet. Die Stille fing an an seinen Nerven zu zerren.

Er schaltete die kleine Taschenlampe an, die an seinem Schlüsselanhänger hing und bewegte sich in ihrem Schein fort.

Schritte näherten sich und ihr Verursacher bog um die Erde. - Und lief auf Olafson zu. Dieser hob geistesgegenwärtig die Lampe und leuchtete Orphania an.

„Ach du bist das...“, doch er konnte nicht weiter sprechen. Die Botschafterin rutschte auf einer Bananenschale aus und flog in seine Arme.

Vom Moment überwältigt, konnte Olafson nicht mehr als sie zu halten. Orphania schluchzte und sagt: „Er ist tot...bei den Göttern er ist tot...“
Die Botschafterin schlang ihre Arme um den Schweden und weinte an seiner Schulter.
Unbeholfen tätschelte der Wissenschaftler ihre Schulter und murmelte: „Ist ja gut...wer denn?“

Mit vor Tränen überfließenden Augen schaute sie auf: „Mein Bruder...er wurde vor ein paar Stunden von Aufständischen hingerichtet. Der Mann der mir das mitteilte meinte auch, dass sich die Lage im Königreich stündlich verschärft. Revolution liegt in der Luft, Randy.“

„Schau mir in die Augen, Kleines...“, Randolf wusste selbst nicht wieso er das sagte, ein fast verschütteter Sektor seines Gehirns riet es ihm.

„Wenn es zu gefährlich für dich ist zurückzukehren, dann kannst du bestimmt hier in Atlantis bleiben.“

Plötzlich wütend stieß sie sich ab. „Ich habe nicht die Absicht mein Volk und meine Familie dann im Stich zu lassen, wenn sie mich am meisten brauchen! Vielleicht wird das auf der Erde so gehandhabt, aber nicht auf Aravina!“

Zornig wandte sie sich ab und stürmte davon. Olafson eilte ihr hinterher.

„Warte...du hast mich falsch verstanden! Hey! Ich wollte dir nur sagen das ....“

„Ja?“, sie blieb stehen und drehte sich um, die Arme verschränkt.

„...ich dich sehr mag und dir gerne in dieser schwierigen Situation helfen würde.“

„Ja, es ist nur....mir stand mein Bruder sehr Nahe. Entschuldige das ich dich so angefahren habe.“

„Es ist schon Okay...mit 9 Jahren habe ich meine kleine Schwester verloren. Ich kann verstehen wie du dich fühlst.“, Olafson trat einen Schritt auf sie zu.

„Wie ist es passiert?“, fragte Orphania und kam auch wieder näher.

„Meine Schwester war adoptiert, sie war schwarz. Auf dem Schulweg wurde sie zusammengeschlagen, vermutlich von Rechtsradikalen. Sie lag ein Jahr im Koma und ist dann gestorben.“, erzählte Olafson traurig.

„Das muss sehr schwer für sie gewesen sein...“, jetzt war es Orphania die ihn in den Arm nahm.

„Also wenn ich irgendetwas für dich tun kann. Ich weiß was du jetzt fühlst...“, flüsterte Randolf Olafson und drückte sie an sich.

„Begleite mich nach Aravina und hilf mir die Dinge ins Lot zu bringen. Ich brauche jemanden den ich vertrauen kann. Im Königreich gärt es schon länger, der Tod meines Bruders ist nur der jüngste Höhepunkt einer traurigen Serie. Dies sind unsichere Zeiten, besonders für Mitglieder der königlichen Familie. Komm mit mir, Randy. Ich brauche dein Hilfe!“

Der Mond war während des Gesprächs weiter gewandert und schien nun durch ein nahes Fenster auf den Gang.

Als Randolf im Mondenschein Orphania in die Augen schaute, konnte er dieser Frau alles sagen, nur nicht nein.

„Ja. Ich werde mit dir kommen, meinetwegen bis ans Ende der Pegasusgalaxie und wieder zurück! Und wenn wir und durch Horden von Wraith kämpfen müssen um unser Ziel zu erreichen!“, rief der Wissenschaftler enthusiastisch.

„Die Einstellung gefällt mir!“, meinte Orphania lächelnd.


Am nächsten Morgen im Konferenzraum:

„Also Frau Botschaftern, haben sie über eine Allianz unserer Planeten nachgedacht? Durch einen Technologieaustausch und durch gegenseitige militärische Hilfe können nur beide Parteien profitieren.“

Dr. Elisabeth Weir, Leiterin der Atlantisexpedition und Verhandlungsprofi, saß zusammen mit der Hohen Botschafterin des Planeten Aravina im Konferenzraum.

Dabei saß noch Richard Woolsey, der es sich nicht hatte nehmen lassen zu diesen wichtigen Verhandlungen anzureisen.

„Ich habe mir die ganze Angelegenheit gründlich überlegt.“, erklärte Orphania besonnen. „Doch ich muss mich noch mit meiner Königin beraten, bevor ich zustimmen kann. Außerdem kann sowieso nur sie so ein wichtiges Vertragswerk unterzeichnen.“

Orphania trank noch einen Schluck Tee und fügte hinzu: „Meine Zustimmung hat dieser Vertrag. Er bringt nur Vorteile und ist fair.“

Dr. Weir gestatte sich ein dezentes Lächeln und lehnte sich zurück.

„Bei uns ist es üblich, das bei Vertragsunterzeichnungen Vertreter beider Parteien anwesend sind. Ich bitte also darum das mich einer ihrer Leute begleitet, für den Fall das die Königin den Vertrag gleich unterzeichnen möchte.“

„Natürlich. Mr. Woolsey wird sie bestimmt gerne begleiten...“, fing Elisabeth an.

„Ich dachte da ehrlich gesagt an eine andere Person...“


20 Minuten später:

Dr. Randolf Olafson war mit seinem Kollegen Dr. Michael Herman auf dem Weg in den Gateraum.

„Randy, ich bin stolz auf dich! Kaum ein paar Tage da und schon reist du mit einer Alienprinzessin auf einen fremden Planeten...“, Michael klopfte Olafson auf den Rücken.
„Mann, ich würde zu gerne mitkommen!“

Olafson, der die normale Wissenschaftler-Uniform für OffWorld-Missionen trug, seufzte.

„Michael, weil du es bist: Auf Aravina liegt einiges im Argen. Das wird kein Spaziergang dort, auch wenn Dr. Weir nichts davon ahnt. Für sie ist es eine diplomatische Mission, in Wahrheit ist es eine gefährliche Reise in ein von Unruhen erschüttertes Land.“

Herman war sprachlos und so sagte Olafson: „Du musst dich um Peer kümmern während ich weg bin. Lass dir das Essen am besten von Mrs. Tappert geben, ansonsten habe ich dir noch ein paar Anweisungen in meinem Quartier hinterlassen.“

„Ich fasse es nicht...“, sagte Herman überrascht. „Ist das wirklich dein Ernst?“

„Ja.“, meinte Olafson bloß. „Ich liebe diese Frau und würde alles für sie tun.“

„Randy...sollte irgendetwas schieflaufen, ich wäre der erste der sich freiwillig für eine Rettungsmission melden würde.“, versprach Herman ernst.

„Danke Michael. Du bist ein echter Freund!“, sagte Olafson und er meinte das auch so.

„Aber mach ein paar Fotos und berichte später wie es war.“, forderte Herman nun wieder lockerer.

„Klar, werde ich. Mein kleine Digitalkamera habe ich schon eingepackt.“, gab Olafson grinsend zu.

Nun kamen sie in den Gate-Raum. Am Ende der großen Treppe wurden sie schon von Dr. Weir und der Hohen Botschafterin erwartet.

„Dr. Olafson! Wir haben uns ja schon über ihre Mission unterhalten. Ich muss ihnen aber noch etwas mit auf den Weg geben.“, Dr. Weir holte einen kleinen Gegenstand aus ihrer Hosentasche.

„Das ist ein Code-Transmitter. Er sendet ihrer persönlichen Code, wenn sie die Zahlenfolge eingeben, die ich ihnen vorhin mitgeteilt habe. Nur wenn Sie ihr Signal absenden, werden wir den Gate-Schild abschalten. Bedenken Sie, das dieser Code-Transmitter und ihre geheime Zahl nie in die Hände von Dritten fallen dürfen.“, ermahnte sie ihn. Dann gab Dr. Weir Olafson den Code-Transmitter.

„Chuck, wählen Sie Aravina an!“, befahl die Expeditionsleiterin.

Als sich das Wurmloch etabliert hatte, wandte sie sich nochmal an die Hohe Botschafterin und den schwedischen Wissenschaftler.

„Es war eine Ehre sie hier in der Stadt begrüßen zu dürfen, Hohe Botschafterin. Ich hoffe wenn Sie beide wiederkommen, haben Sie einen unterschriebenen Vertrag in der Tasche. Das würde mich sehr freuen.“

„Ich werde mein Bestes geben die Menschheit gut zu repräsentieren.“, versprach Olafson feierlich. Hätte ihm vor ein paar Monaten jemand gesagt, das er mal in so eine Situation kommen und so etwas sagen würde - er hätte ihn für verrückt erklärt.

„Auf Wiedersehen Dr. Weir, ich freue mich schon auf das nächste mal das ich diese wundervolle Stadt besuchen darf.“, meinte Orphania.

Olafson verabschiedete sich auch noch von Weir sowie Herman.

Dann gingen der schwedische Wissenschaftler und die aravianische Botschafterin gemeinsam durch das Stargate.

Mit seinem typischen Geräusch stellte sich das Gate daraufhin ab. Der Astrophysiker und die Expeditionsleiterin blieben noch einem Moment sinnend vor dem Gate stehen, dann gingen sie ihrer Wege.

Herman machte sich auf den Weg in ein neu entdecktes Antikerlabor und Weir verschwand in ihr Büro, Missionsberichte lesen.

Das Leben in Atlantis ging wieder seinen gewohnten Gang.

weiter: Kapitel 6
Kapitel 6 by Terraner

Kapitel 6: Unheilvolle Ereignisse

Geblendet kniff Dr. Olafson die Augen zusammen, als er aus dem Stargate trat. Es war sehr hell an diesem Ort.

Zusammen mit Orphania ging er die kleine Steintreppe herunter und betrat den staubigen Platz. Nachdem er sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatte, erkannte er Details. Offenbar befand sich das Stargate dieses Planeten in einem Fort. Innerhalb der großen Steinmauern die das Gelände umschlossen, befanden sich mehrere Gebäude. Neben dem großen Eingangstors standen eine Werkstatt und ein Munitionslager. Das langgestreckte, schmucklose Gebäude im hinteren Bereich musste eine Kaserne sein, da nun mehrere Soldaten heraus stürmten.

Olafson erwartete unwillkürlich das die Männer blaue Kavallerieuniformen wie in alten Western tragen würden, doch er wurde enttäuscht. Die Soldaten trugen allesamt moderne, zweckmäßige Uniformen und waren mit Schnellfeuergewehren bewaffnet.

Als die Männer die Botschafterin erkannten, salutierten sie zackig. „Hohe Botschafterin.“

Zwischen den Soldaten die vor den beiden Ankömmlingen standen, schlüpfte nun ein dicker Mann mit Schnauzbart durch. Seine Uniform glänzte in der hellen Sonne aufgrund der vielen Medaillen und der goldenen Schulterteile.

„Hohe Botschafterin! Willkommen zurück, wir hatten ihre Ankunft noch nicht so früh erwartet...“, ratterte er diensteifrig herunter.

„Ja, es ist ja auch etwas unvorhergesehenes passiert. Ist mein Flugzeug startbereit?“, fragte Orphania.

„Natürlich, Frau Botschafterin. Es wird soeben auf die Startbahn gebracht. Wollen Sie sofort dahin? Ich kann ein Fahrzeug kommen lassen.“, bot der Offizier an.

Die Hohe Botschafterin bat darum und so saßen Dr. Olafson und Orphania 10 Minuten später in einem Geländewagen und fuhren über die staubige Asphaltpiste zum nahen Flughafen.

„Das dort hinten ist meine persönliche Maschine.“, Orphania deute auf lang gestrecktes, schwarzes Ungetüm, das am Ende der Rollbahn wartete.
Sie kamen schnell näher und der Wissenschaftler erkannte erstaunt, das Orphanias Flugzeug wie ein verkappter Tarnkappenbomber aussah.

Sie stiegen aus und kurz darauf wurde eine Gangway ausgeklappt. Ein Offizier der aravianischen Luftstreitkräfte forderte sie mit einem galanten Wink auf einzutreten. Orphania betrat als er erste das Flugzeug und setzte sich in einen Sessel. Olafson folgte ihrem Beispiel und ließ sich ebenfalls in ein Sitzmöbel aus purpurnem Stoff sinken. Der Offizier verließ die holzgetäfelte Kabine und begab sich in das Cockpit.

Ein Ruck ging durch das Flugzeug, als die Turbinen anliefen und die Maschine vorwärts schoben. Dr. Olafson warf einen unbehaglichen Blick aus dem Fenster, er war noch nie gerne geflogen. Überrascht registrierte er dass das Flugzeug nur eine kurze Strecke zurücklegte bevor es startete.

„Diese Maschine ist ein modifizierter Bomber. Der ursprüngliche Typ ist zu einem Großteil als schnelle Eingreifwaffe auf unseren Flugzeugträgern stationiert. Deshalb benötigt er nur eine kurze Start- und Landestrecke.“, erklärte Orphania, als sie sein Erstaunen bemerkte.

Rasch gewann die persönliche Maschine der Hohen Botschafterin an Höhe und schnell konnte Randy die Baumwipfel unter ihnen sehen. „Wir werden ungefähr 2 Stunden bis zur Hauptstadt brauchen. Ich werde etwas schlafen.“

Orphania schloss die Augen und war schnell eingeschlafen. Olafson betrachtete sie noch ein paar Minuten, riss dann seine Augen von ihr los und sah aus dem Fenster.
Der Flugplatz verschwand bald hinter ihnen und machte einem wilden Urwald Platz. Der Schwede konnte Urwaldriesen sehen, die in den Himmel ragten und oft durch Lianen miteinander verbunden waren. Er konnte sogar einige Tiere erkennen die sich am Boden bewegten. Aber auch die Gipfel waren voller Leben.

Dr. Olafson sah sich noch eine Weile das bunte Treiben an, das immer schwerer zu erkennen war weil das Flugzeug inzwischen mit hoher Geschwindigkeit flog. Nach einer Weile tränten seine Augen und er beschloss ebenfalls ein Schläfchen zu halten.


„Schade das Botschafterin so früh wiedergekommen ist, ich hätte gerne noch ein ein paar Tage im Wachfort verbracht. Die Bucht in der Nähe eignet sich gut zum Tauchen.“
Der Mann am Steuer der Maschine unterhielt sich mit seinem Co-Piloten während er das Flugzeug niedrig hielt, um unter einer potentiellen Radarüberwachung der Rebellen zu bleiben.

„Hm.“, der Co-Pilot brummte bloß und dachte in diesem Moment an das Messer das er in seinem linken Stiefel versteckt hatte. Es war zwar nicht sehr angenehm mit der langen Klinge herumzulaufen, doch sein Auftraggeber hatte darauf bestanden. Das Attentat sollte mit einem traditionellen Messer der Dschungelvölker ausgeführt werden, damit jeder sehen konnte das es das Werk der Rebellen war.

„Die Frauen sind auch nicht übel dort! Ich sage dir, die von den südliche Inseln sind die schärfsten die ich je gesehen habe...“, der Pilot merkte nichts von der Anspannung seines Kollegen.

„Hmhm.“

„Nach meiner Pensionierung werde ich mich auch irgendwo in den südlichen Grafschaften niederlassen. Kristallklares Wasser dort, hat mein Vetter erzählt. Ideal zum Tauchen! Und 381
Tarkas im Do'Trake schönes Wetter! Da ist es eine Lust zu Leben...“, der ergraute Offizier schwadronierte weiter von den Vorzügen der Grafschaften des Südens während dem angespannt wirkenden Mann neben ihm etwas auffiel.

„Hey, vergiss mal für einen Moment die Inseln und sieh dir das an!“, er deutete auf den großen Radarschirm, der beunruhigendes anzeigte.

„Ach du heilige...“


Ein Sirren riss ihn aus seinen Träumen. Verwirrt blinzelte Dr. Randolf Olafson und versuchte zu ermitteln wo er war. Immer noch im Flugzeug. Aber dieses Geräusch...es hörte sich an wie eine wütende Hornisse- wie eine verdammt wütende Hornisse die auch noch verflucht nahe war.

„Orphania, hörst du das!?“, rief Olafson alarmiert als das Geräusch immer näher kam.

Die Hohe Botschafterin schreckte hoch und horchte. „Das ist doch...“

„Was!?“, rief Olafson unglücklich und stand einem Impuls folgend auf.

Plötzlich kippte das Bild und die Nase des Flugzeuges zeigte nach unten, Olafson wurde umgerissen und fiel zurück in seinen Sessel. Ein Schemen huschte fuhr durch die geschlossene Tür des Cockpits und durchwanderte die Kabine. „An die Wand, schnell!“

Die Hohe Botschafterin presste sich an die Kabinenwand und Olafson tat es ihr nach, keine Sekunde zu früh. Der Schemen durchwanderte schnell das Flugzeug und löste sich dann auf.

Die Maschine war inzwischen auf einem bedrohlichen Kurs Richtung Erdboden gegangen. „Was war das!?“, fragte der Schwede schwer atmend und registrierte erleichtert das das bösartige Geräusch schwächer wurde. Er hangelte sich hoch zu Orphania (Die Seite an der sich die Botschafterin befand, war inzwischen oben) und sah neben ihr aus dem schmalen Flugzeugfenster. Er konnte noch einen ein kleines, extrem spitz zulaufendes Fluggerät erkennen, das sich rasch entfernte.

„Das war ein Wraith-Jäger.“, erkannte er und plötzlich fingen seine Beine an zu zittern. „Wenn uns der Schemen erfasst hätte...“

„Wäre uns das gleiche Schicksal widerfahren, das uns jetzt droht.“, konstatierte Orphania trocken. „Kannst du ein Flugzeug fliegen?“

„Flugzeug? Fliegen...?“, Olafson präsentierte einen geschockten Gesichtsausdruck.

„Natürlich. Unsere Piloten werden weg sein.“

Die beunruhigende Tatsache das das Flugzeug sich mit alarmierende Geschwindigkeit dem Erdboden näherte und die Olafsons Gehirn bis jetzt ausgeklammert hatte, traf ihn mit einer grausamen Wucht.

„Ich bin Doktor der Archäologie und kein Pilot! Außerdem habe ich Flugangst!“

Sie wechselten einige dramatische Blicke.

„Dann haben wir ein Problem.“


Der kleine Baumbewohner knabberte gerade hingebungsvoll an einem kleine Insekt herum, dessen Beine noch zuckten, als ein Schatten über ihn hinweg huschte. Er blickte hoch, denn es konnte ja gut ein Raubvogel sein, doch seine ungewöhnlich scharfen Augen erkannten nur ein schwarzes Etwas das mit einem infernalischem Krachen in eine nahe Baumgruppe stürzte.
Erschreckt keckerte er und lies seine Beute fallen. Kreischend hüpfte er auf seinem Ast auf und ab und alarmierte die anderen Tiere.

Mit einem großen Sprung erreichte er die nächste Liane und betrachtete dann das schwarze Wrack . Es hatte zahlreiche Bäume plattgewalzt, bevor es von einem Urwaldriesen gestoppt worden war. Der tierische Beobachter kreischte überrascht als Flammen aus dem Ding schlugen. Ein umgestürzter Baum neben dem Wrack fing nun auch an zu brennen, schnell breiteten sich die Flammen aus...

weiter: Kapitel 7
Kapitel 7 by Terraner
Kapitel 7: Alive

Übelkeit brandete in ihm auf, als ihm der Geruch brennenden Plastiks in die Nase stieg. Ein schweres Metallteil lag über seiner Brust und er konnte sich kaum bewegen. Ruckartig öffnete er seine Augen. Dunkelheit herrschte um ihn herum. Vorsichtig hob er seine Arme und berührte das Trümmerstück das ihn behinderte. Er umklammerte es mit seinen Händen und presste es hoch. Schweiß rann ihm von der Stirn, als er es zur Seite wuchtete.

Polternd landete es auf dem Boden. Der Mann setzte sich mit einer großen Kraftanstrengung auf. Seine Blicke versuchten den dunklen Raum zu erforschen um herauszufinden wo er überhaupt war. War er nicht noch vor einigen Stunden in Atlantis gewesen? Dies schien schon Wochen zurückzuliegen...

Er bemerkte das das Wrack -sein Verstand weigerte sich es länger ein Flugzeug zu nennen- zahlreiche Löcher aufwies. Lichtstrahlen fielen vereinzelt in den Innenraum und beleuchteten ihn schwach. Er -Randolf Olafson hieß er, erinnerte er sich- und die Hohe Botschafterin waren mit einem Flugzeug unterwegs gewesen, als sie von einem Wraithjäger attackiert worden waren. Die Hohe...Orphania! Sie musste noch irgendwo hier sein.

Olafson fuhr hoch, was der Flugzeugrumpf mit einem Knirschen quittierte. Er kümmerte sich nicht um die Flecken die plötzlich vor seinen Augen tanzten. Wie gehetzt schmiss er einen nahen Sessel um, auf der Suche nach Orphania. Es war so verdammt dunkel hier... einer plötzlichen Eingebung folgend drückte er wild auf den Knöpfen über dem Sessel herum. Die Leselampe leuchtete auf und tauchte flackernd die Umgebung in unstetes Licht.

Der Schwede sah sich suchend um und sah eine weiße Hand über eine Sessellehne vor ihm ragen. Er stolperte über die herumliegenden Gegenstände zu ihr. Der Sessel war aus seiner Verankerung gerissen worden. Weit vorne war er zum stehen gekommen. Die Lehne war ihm zugekehrt, sodass er nichts außer der Hand sehen konnte. Keuchend, immer wieder ihren Namen rufend arbeitete er sich zu ihr vor.

Endlich hatte er sie erreicht. Olafson schob sich um den weich gepolsterten Sessel herum. Orphania saß schräg im Sessel. Ihr Kopf lag schräg, ihre Augen schienen ihn anzuschauen. Doch es war kein Leben mehr in ihnen. Die Hohe Botschafterin würde keine Verträge mehr vermitteln, sie hatte sich bei dem Absturz das Genick gebrochen. Geschockt taumelte Olafson zurück und prallte gegen die Tür hinter der sich einmal das Cockpit befunden hatte.

„Nein...nein...“, stieß er hervor und konnte den Blick nicht von ihrer Leiche abwenden. Er kam langsam wieder näher. Er streckte eine Hand aus und schloss ihr sanft die Augen. Ein Gedanke wühlte am Rande seines Bewusstseins und kam schließlich durch. In allen Filmen, in denen Flugzeuge abstürzten, rief der Held „Raus aus dem Flugzeug, bevor es explodiert!“. Doch hier gab es keinen Helden und Olafson wurde quälend deutlich bewusst, das er der einzige Überlebende dieses Absturzes war.

Vielleicht, nur vielleicht wäre es keine so schlechte Idee das Wrack zu verlassen. Im vom Trauer beherrschtem Kopf des Schweden, setzte sich diese Erkenntnis langsam durch, aber sie kam. Dr. Olafson hob die tote Botschafterin hoch und arbeitete sich zum vorderen Ausgang durch. Er trat die Tür mit seinem Fuß auf und lief ins Freie. Links von ihm sah er Flammen aus dem abgestürzten Flugzeug schlagen. Er drehte sich um und ließ einen Blick über das Wrack schweifen. Es brannte und einige Büsche in der Nähe ebenfalls. Es wäre nur noch eine Frage von Minuten gewesen, bis das Feuer auf das Innere des Wracks übergegriffen hätte.

Der Schwede lief weiter von dem Flugzeug weg, hatte sich umgedreht und eilte dem Ende der Lichtung entgegen. Hinter ihm explodierte das Wrack. Olafson stolperte. Er fühlte kurz eine unglaubliche Hitze in seinem Rücken. Dann lag er auf dem Boden. Randy zitterte. Aber er war noch am Leben. Hinter ihm knisterte das Feuer weiter, während um ihn herum Flugzeugteile herabregneten. Er rappelte sich wieder auf und erstarrte.

30 Meter vor ihm, auf einem umgestürzten Baumstamm stand breitbeinig ein Mann. Hinter ihm der Urwald, mit hängenden Lianen und bunten Pflanzen. Insekten flogen durch die Luft. Alles war voller Leben. Doch der Mann, der aus der grünen Hölle aufgetaucht war, stand ruhig auf dem Stamm. Sein berechnender Blick lag auf Dr. Olafson, der sich 30 Meter vor ihm befand.

„Dr. Livingstone, nehme ich an?“

weiter: Kapitel 8
Kapitel 8 by Terraner

Kapitel 8: The Last Time

Dr. Randolf Olafson, momentan circa 3,3 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, sah auf. Er hatte gerade einen Flugzeugabsturz überlebt und hielt seine tote Liebe in den Armen, doch er erschauerte als er dem Fremden in die Augen schaute. Es war ungleiche Augen, das eine sah nicht so aus wie das andere, doch es waren Killeraugen.

Seinen eigenen wanderten weiter nach unten. Die Kleidung des Mannes war zwar ziemlich abgewetzt, sah aber so aus als wäre sie irdischen Ursprungs. Genauer gesagt, hatte Olafson die gleiche Art von Kleidung schon oft auf Atlantis gesehen.

„Wer zum Teufel sind Sie?“, fragte er erschöpft und sah den Fremden an.

„Es ist sehr unhöflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten“, meinte dieser, „aber ich will mal nicht so sein. Ich bin der, den sie in seinem früheren Leben Aiden Ford genannt haben. Lieutenant Aiden Ford um genau zu sein.“

„Der...“, Olafson konnte den Satz nicht zuende bringen.

„Ja, der. Ich glaube sie haben schon von mir gehört, oder?“

In der Tat, das hatte der Schwede. Das Verschwinden des jungen Soldaten war zwar schon etwas länger her, aber es bot immer noch genügend Gesprächsstoff. Besonders weil er immer wieder den Weg von Colonel Sheppards Team gekreuzt hatte. In der letzten Zeit war spekuliert worden, das er auf dem Hive umgekommen wäre...nun, im Moment stand Ford ziemlich lebendig vor Dr. Olafson.
All das interessierte den Schweden aber herzlich wenig.
Nachdem er sich von der Überraschung erholt hatte, kehrte das dumpfe Gefühl zurück, das ihn ausfüllte seitdem er entdeckt hatte das Orphania tot war.
Abrupt wandte er sich von Ford ab und lief zum Rand der Lichtung. Weg vom Wrack. Weg von diesem Irren. Bloß weg, bloß weg, bloß weg....

Bloß weg. Der Gedanke hämmerte in Olafson Kopf. Weg. Weg. Weg. Sein Kopf dröhnte, er hörte das dumpfe Pochen seines Herzschlages. Er lief weiter, Orphania auf den Armen. Er hörte nicht wie Ford seinen Platz verließ und ihm folgte. Er hörte nur noch das Kreischen, Fiepen und Schreien des Dschungels um die Lichtung herum. Das Pochen seines Herzens und der Hintergrundlärm verschmolzen.

Er stolperte, sein Schritt wurde unsicher. Er schwankte, die Lichtung um ihn herum schien sich zu drehen. Der Lärm, der Geruch verbrannten Kerosins, das Gewicht des toten Körpers in seinen Armen. Alles summierte sich, drückte auf Olafson, drückte ihn hinab. Er vernahm plötzlich gar nichts mehr und registrierte wie er plötzlich dem Boden entgegen fiel. Olafson empfing die Dunkelheit dankbar.


Als er wieder aufwachte, war ihm zuerst als würde er sich im Haus seiner Eltern befinden. Die Sonne schien durch sein Fenster, etwas feuchtes lag auf seiner Stirn. Mühsam blinzelte er.

Über sich nahm er verschwommen ein dunkles Gesicht wahr. Er stöhnte, öffnete die Augen ganz. „Wo bin ich?“

„Willkommen im Grand Hotel Ford an der Dschungelstraße 11!“, wurde er fröhlich begrüßt.

„Was...was...oh mein...“, ruckartig setzte er sich auf. Er sah geschockt zum kokelnden Flugzeugwrack. Dann zu Ford. „Wo ist Orphania!?“

Der ehemalige Soldat sah ihn besorgt an, die Fröhlichkeit war von ihm abgefallen. „Deine Begleiterin...sie liegt dort.“ Er stand auf und zeigte auf einen mit großen Blättern eingewickelten Körper.

Randolf Olafson sprang auf, prallte wieder auf den Boden, rappelte sich wieder auf und lief zu ihr. Mit fliegenden Fingern legte er ihren Kopf frei. Als er in ihr wie eingefroren wirkendes Gesicht sah, kamen ihm die Tränen. Erschüttert murmelte Randolf immer wieder ihren Namen.

Aiden Ford stand hinter ihm. Unwillkürlich fragte er sich, ob seine Großeltern auch so reagiert hatten als Sheppard ihnen von seinem „Tod“ erzählt hatte. Und ob er dass überhaupt getan hatte...

„Mann...wir müssen sie bald beerdigen. Sonst wird ihre Leiche von den wilden Tieren gefressen wenn wir weiterziehen“, sagte Ford vorsichtig.

Olafson sah zu ihm auf, abgrundtiefer Schmerz lag in seinen Augen. „Weiterziehen?

„Ja, wir können nicht hier bleiben. Das Wrack wird unangenehme Typen anlocken, wenn die kommen möchte ich nicht mehr hier sein. Ich denke mal du wirst nicht alleine hier bleiben wollen. Du überlebst doch keine Minute in diesem Dschungel.“

Olafson wollte widersprechen, doch dann dachte er das Ford recht hatte. Kraftlos setzte er sich neben Orphania und sah zu wie Aiden mit einem verbogenen Metallstück ein Grab aushob. Als der andere fertig war, hob Olafson Orphania auf und legte sie sanft in das frisch ausgehobene Grab.

„Orphania...“, seine Stimme versagte. Er gab sich einen Ruck und sprach weiter, „...ich werde dich nie vergessen.“

„Amen.“, murmelte Ford und schaufelte Erde auf die Leiche. Nach und nach verschwand Orphania, bis ihr ganzer Körper mit feuchter Regenwalderde bedeckt war. Olafson erwog kurz ein Kreuz hinter das Grab zu stecken, verwarf diesen Gedanken aber wieder. Orphania war keine Christin gewesen- verdammt, er wusste noch nicht einmal welche Religion sie gehabt hatte!

Olafson kickte einen morschen Ast weg. Es gab so viel das er nicht von ihr wusste! Sie hatten nur so eine kurze Zeitspanne miteinander verbracht...

Da fiel der Blick des Schwedens auf eine prachtvolle Blume, die nur wenige Schritte entfernt auf der Lichtung wuchs. Sie hatte das Inferno des Absturzes überstanden und leuchtete aus den Trümmern hervor, die überall herumlagen. Er ging langsam zu ihr hin und pflückte zwei Blüten. Die eine legte er auf Orphanias Grab. Die andere faltete er sorgfältig und steckte sie in eine der Taschen seiner Einsatzweste. Als er danach über die Weste fuhr, stieß er an etwas eckiges. Er öffnete die ausgebeulte Tasche und zog eine Digitalkamera heraus. Die hatte er ganz vergessen.

„Wir werden hier nicht wieder zurückkehren, oder?“, fragte er Ford mit mühsam fester Stimme.

Dieser schüttelte den Kopf. Olafson stellte sich vor das Grab und machte ein Foto. Danach verstaute er den Fotoapparat wieder sorgfältig.

„Wie heißen Sie eigentlich?“, fragte der junge Schwarze neben ihm unvermittelt. „Ich glaube ich habe ihren Namen nicht richtig mitbekommen.“

„Ich heiße Randolf Olafson...eigentlich Dr. Olafson, aber das Doktor können sie weglassen“, er lächelte schwach, „hier bedeutet der Titel wohl nicht viel.“

„Olafson...kommen sie aus Deutschland?“

„Nein, aus Schweden. Das liegt nördlich von Deutschland“, fügte er schnell hinzu.

„Okay Mr. Olafson...lass uns gehen!“

Zusammen verließen sie die Lichtung und bahnten sich ihren Weg durch den Dschungel. Sie gingen einer ungewissen Zukunft entgegen...

Fortsetzung folgt...
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=1812