SG – R.O.A.R. by Chevron88000
Summary: General Hank Landry ruft angesichts der Bedrohungen durch Außerirdische eine Spezialeinheit für Rettungs- und Kampfeinsätze im Rahmen des Stargatekommandos ins Leben, dies sind ihre Abenteuer...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Goa'uld, Multi-Chara, Own Character, Tok’ra
Genre: Action, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 3 Completed: Nein Word count: 19481 Read: 13961 Published: 23.01.12 Updated: 23.01.12
Story Notes:
Co-Autor dieser Geschichte: Lt. Colonel Arcadia

1. Kapitel1: Ein neues Team by Chevron88000

2. Kapitel 2: Auf der Spur by Chevron88000

3. Kapitel 3: In letzter Sekunde by Chevron88000

Kapitel1: Ein neues Team by Chevron88000
Author's Notes:
Hauptcharaktere:

Garret „Garry“ Farston
Alter: 32
Rang: Colonel
Heimat: USA
Beschreibung: Spezialist für Guerilla-Taktiken und Nahkampf

Alexander „Ace“ Hawkins
Alter: 28
Rang: Lieutenant
Heimat: USA
Beschreibung: Scharfschütze

Jason Bryant
Alter: 39
Rang: Major
Heimat: USA
Beschreibung: Spezialist für schwere Waffen

Treva de Lancie
Alter: 30
Rang: Doktor
Heimat: Frankreich
Beschreibung: Sprengstoffspezialistin mit Sanitätsausbildung

Paige Kersey
Alter: 25
Rang: Zivilist
Heimat: USA
Beschreibung: Spezialistin für außerirdische Defensiv- und Offensivtechnologien

SG – R.O.A.R. Rescue Operations and Assault Recon
STAFFEL 1


Kapitel1: Ein neues Team

[16:00
Vorort von Chicago, Illinois ]


Die dunkle Limousine hielt vor der Einfahrt des kleinen Häuschens, dass nahe am Waldrand stand. Dies war der ideale Ort, um sich von der Hektik und dem Lärm der Stadt zu erholen, doch vor allem war es der richtige Ort, um sich von der Welt abzuschneiden. Genau dies war auch der Grund dafür gewesen, dass Garret Farston beschlossen hatte, hier zu Leben, nachdem er den Dienst bei den Delta Forces quittiert hatte.

Aber sogar hier schien der amerikanische Staatsapparat mich zu verfolgen, dachte Farston, als er unter dem Wagen hervorkroch und aus der Garage auf die Einfahrt trat.
Ein junger Mann in einer Uniform der Air Force kam ihm bereits entgegen.
„Guten Tag, Colonel Farston. Ich bin Sergeant Colms. Im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten soll ich Sie besuchen.“ stellte der Sarge sich vor.

„Ich bin nicht mehr beim Militär. Ausgetreten.“ Farston machte keinen Hehl daraus, dass ihm das herzlich egal war.

Der junge Soldat grinste schief und fuhr fort: „Sie werden mit sofortiger Wirkung reaktiviert, Sir. Ihr Befehl lautet sich Morgen um 1800 im Cheyenne Mountain Complex zum Dienst zu melden. Sagen sie dem Pförtner General Landry erwartet Sie.“

Sergeant Colms drehte sich bereits wieder um und ging zum Wagen zurück. Kurz bevor er einstieg, rief Colonel Farston: „Cheyenne Mountain in Colorado Springs? Soweit ich weiß, dient dieser Bunker als Sitz der amerikanischen Luftabwehr. Wieso soll ich denn dort Vorsprechen?“

Sergeant Colms grinste. „Das ist Top Secret. Sobald Sie dort sind, wird General Landry Sie einweisen. Auf Wiedersehen, Sir!“ Der Sarge stieg ein, die Limousine verließ die Einfahrt und fuhr die Straße hinunter. Farston stand noch eine Weile dort und blickte der Limousine nachdenklich hinterher.


[Am nächsten Tag 18:00
Cheyenne Mountain Complex,
Colorado Springs]


Farston, der sich ja eigentlich lieber Garry nennen ließ, hielt vor der Schranke zum Gelände des Komplexes. Der Soldat an der Pforte kam zu seinem Wagen geeilt, die Waffe locker umgehängt.
„Guten Tag, Sir. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“
„Ich bin Colonel Garret Farston. Man hat mir gesagt ich solle mich heute um 1800 hier zum Dienst melden. General Landry erwartet mich bereits.“

„Einen Moment, Sir, ich werde das Überprüfen.“ Der Pförtner ging zurück in sein Häuschen. Einige Minuten später kam er mit einem Kärtchen in der Hand zurückgeeilt.

„Sie können passieren, Sir. Heften sie sich diese ID- Card bitte an die Jacke, dann wird man sie nicht weiter behelligen. Ich wünsche noch einen schönen Tag, Sir!“ Das sagte er in einem Ton, der Klang als würde er über irgendetwas belustigt sein.


[18:10
Cheyenne Mountain Complex,
Ebene 28, Besprechungsraum]

Der Colonel stand fassungslos vor dem Fenster. In dem Raum unter ihm stand ein riesiger metallener Ring. So etwas hatte er selbst mit seinen 32 Jahren noch nicht gesehen. Mehrere Soldaten standen in voller Montur Abmarschbereit in dem Raum. Garret fragte sich wieso, schließlich waren sie in einem unterirdischen Bunker. Rauchend setzte sich der mittlere Ring in Bewegung, als eine Sirene ertönte und jemand über Lautsprecher sagte: „Chevron 7 aktiviert!“

Der Raum bebte, als der Ring zum Leben erwachte. Ein riesiger Strudel schoss daraus hervor, um gleich darauf wieder in die bläuliche Substanz zurückzuschnellen. „Beeindruckend, nicht wahr? Ich bin General Landry, willkommen im Stargate Center, Colonel.“

Farston wandte sich von der Scheibe ab und nahm Haltung an. Vor ihm stand Hank Landry, Leiter dieser ganzen Anlage. Der kleine Mann mit seinem blauen Hemd strahlte ihn an.
„Colonel Garry, ich meine Garret, Farston meldet sich wie befohlen zur Stelle, Sir! Und ja, Sir, das alles ist wirklich äußerst beeindruckend!“ Mit einem Salut beendete er seine Vorstellung, die ihm wegen der Spitznamenwahl etwas peinlich war. General Landry erwiderte seinen Salut lächelnd. „Setzen sie sich, Garry. ich werde ihnen alles erklären.“ sagte er verschmitzt.


[19:35
Cheyenne Mountain Complex,
Ebene 28, Besprechungsraum]

Farston lehnte sich zurück. Er musste das Gehörte erst einmal verarbeiten. Er fühlte sich wie ein kleines Kind, dem gerade jemand gesagt hatte, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. „Und was sagen sie, Colonel?“ Landry holte den Offizier aus seinen Gedanken zurück. Der General kannte diesen Blick. Er hatte ihn schon bei vielen Soldaten gesehen, seit er das Kommando im Cheyenne Mountain übernommen hatte, immerhin war ein Sternenportal mit Wurmloch-Aktivitäten nicht gerade das, was man oft hört.

„Sie sagen, der Ring da draußen ist ein Tor zu anderen Welten, Sir?“ fragte Garry schockiert.
„Jepp, ganz genau!“, rief ein junger Mann mit kurzem, braunem Haar, der gerade die Metalltreppe hochgekommen war, die in den Besprechungsraum führte.
„Und sie sind?“ fragte der Colonel noch überraschter.
„Lt. Colonel Cameron Mitchell, Kommandant von SG1!“ Das sagte der Offizier mit stolzgeschwellter Brust. Lässig ließ er sich in den Sitz gegenüber fallen.
„SG1?“
„Naja, um genau zu sein bin ich momentan das einzige Mitglied, aber daran arbeiten wir noch, nicht wahr Sir!“
„Colonel Mitchell, das ist Colonel Garret Farston. Er wird das neue Spezialteam leiten.“, erklärte Landry mit einer Hand auf Farston deutend. „Er? Na gut.“ bedeutete Mitchell mit einem leichten Lächeln.
„Sie haben - im Gegensatz zu Colonel Mitchell - genug Zeit ihr Team zusammenzustellen, Farston. Dabei haben sie freie Hand, nur bedenken sie, dass wir das Team schnell brauchen! „ Die letzten Worte betonte er und funkelte beide Offiziere an.

„Ach kommen sie, Sir, SG1 ist nicht SG1 ohne Carter, Jackson oder Teal'c!“ fluchte Cameron.
„Das haben wir schon zu genüge diskutiert, Colonel. Diese Entscheidung müssen die betreffenden Leute selbst treffen. “
„Jawohl, Sir!“, antwortete Mitchell schmollend.
„Wenn sie mich also jetzt Entschuldigen würden, ich habe zu tun!“ Mit diesen Worten verschwand der General in sein Büro.

„Diese Nummer ist ganz schön cool, hmm?“, sagte Mitchell, als sie sich erhoben.
„Da haben sie verdammt noch mal Recht! Ich weiß nicht, wie ich das verarbeiten soll. Ich weiß ja nicht mal genau, wieso ich dieses Spezialteam leiten soll.“ bemängelte Farston.
Zusammen gingen sie die Treppe hinunter. Als sie am Fuß angekommen waren drehte sich der junge Colonel nochmal zu Farston um.

„Übrigens, nennen sie mich Cam, schließlich haben wir den selben Rang!“
„Geht klar, sie können mich Garry nennen!“, antwortete Farston, der den Anführer dieses komischen SG1 jetzt schon mochte. Daraufhin trennten sich ihre Wege.
„Ach ja, Cam! Was ist Teal'c?“ rief Garry dem Colonel hinterher. Mitchell lachte kurz, bevor er die Abzweigung zur Kantine wählte. Farston machte sich danach daran, in der Personaldatenbank nach geeigneten Leuten für das neue Team zu suchen. Eine besondere Person hatte er jetzt schon im Hinterkopf, doch sein Team sollte aus fünf Leuten bestehen. Damit brauchte er also noch drei. Dafür sollte er natürlich genug Zeit haben, denn immerhin legte man viel Wert auf das R.O.A.R.-Team.


[12:15
Auveregne; Allier
Moulins]

Der Flieger ging im Flughafen von Moulins zu Boden. Colonel Farston war schon am nächsten Tag nach seiner Begegnung im Cheyenne Mountain Complex unterwegs, um sein erstes Teammitglied zu holen. Moulins war eine schöne Stadt im französichen Bundesstaat Auveregne, gebaut am Allier-Fluss.

Garret betrat den Flughafen und legte seinen Ausweis vor.
“Colonel der Airforce?” fragte die Frau am Schalter ihn. Sie war sichtlich damit bemüht, ihren französischen Akzent nicht so deutlich zu zeigen.
“Ganz genau.”, antwortete Garry höflich, obwohl es ja mittlerweile nicht mehr ganz stimmte. Aber er konnte schließlich niemandem sagen, dass er für das SGC unterwegs war.
Der Colonel wollte gerade gehen, als ein bulliger Mann ihn von hinten anstieß.
“Beweg dich mal schneller, Colonel!” keifte der Kerl ihn an, wobei er das letzte Wort mit Abscheu betonte.
Farston schaute ihn kurz an: Ein großer Mann mit Lederjacke, schmutziger Hose, verdrecktem Haar und Zigarette im Mund.
Garry wandte sich ab und ging durch die Gänge des Flughafens. Als er nach draußen trat, atmete er seit langem wieder die schöne, französische Luft ein. Er rief sich schnell ein Taxi, um endlich seine alte Freundin wiederzutreffen. Bevor das Taxi abfuhr, sah der Colonel nochmal den bulligen Kerl, wie er nach irgendetwas Ausschau hielt.
“Seltsame Typen gibt es hier.”, murmelte er in Gedanken, als ihm etwas einfiel: Der Mann hatte ihn mit einem perfekten Englisch angesprochen. Wahrscheinlich nur Zufall, dachte er und nickte ein wenig ein.


[12:45
Moulins,
Rue Pierre Petit]

An der Rue Pierre Petit ließ der Fahrer ihn wieder aussteigen. Die Straße war breit und mit vielen Häusern gestickt. Aber Colonel Farston hatte bereits ein besonderes im Auge: Nummer 42, das schwarze Haus mit roter Tür.
“Sie ist immer noch dieselbe.”, murmelte er belustigt.
Er klopfte mehrmals an die Tür, jedoch machte ihm niemand auf. Also beschloss der Colonel einmal ums Haus zu gehen. Die Balkontür war nur angelehnt.
“Wir sind ja Freunde.”, dachte Farston und ging deswegen einfach ins Haus. Im Haus empfing ihn der Geruch von Rauch. Aus dem Keller kamen summende Geräusche.
“Treva!” schrie der Colonel laut.
Das Summen verstummte. “Garry?” fragte eine weibliche Stimme erfreut. Sofort stürmte eine Frau mit lockigen, braunen Haaren und Brille aus dem Keller und umarmte den Colonel.
“Dr. Treva de Lancie, meine alte Studienfreundin. Hab von deinen Erfolgen seit der Studienzeit gehört.”, lobte Farston die 30-jährige Sprengstoffexpertin.
“Ach ja? Dabei habe ich nicht einmal viel gefunden. Von dir hört man aber gar nichts mehr!” In Trevas Stimme schwang der weiche Akzent mit, was Garry aber nicht störte.
“Airforce. Da wird ja alles geheim gehalten. Und das ist auch der Grund meines Besuchs.”, begann Farston zu erklären.
“Garry, nach sieben Jahren ohne ein Wort kommst du mich nur aus geschäftlichen Gründen besuchen? Na das nennt sich Freund.”, bemängelte Dr. de Lanice enttäuscht.
“He, immerhin war ich nicht derjenige der mit diesem Charles ausgegangen ist.”, meckerte Farston.
“Du hast ja auch nie etwas gesagt. Woher sollte ich dann auch wissen, dass du mit mir ausgehen wolltest?” fragte Treva.
Garry seufzte und ließ sich in einen Stuhl fallen. “Diese alten Geschichten wieder. Darüber können wir ein andermal reden. Jetzt gibt es wichtigereres.” Der Colonel erzählte seiner Freundin vom Cheyenne Mountain und seinem Geheimnis.
“Sternentor? Du warst vor sieben Jahren schon verrückt.”, meinte Treva.
“Jetzt ist aber auch gut mit den Vor-Sieben-Jahren-Geschichten! Ich möchte, dass du dem Elite-Team des Stargate-Centers beitritts. So wie ich das verstanden habe, warten andere Planeten auf unsere Hilfe.” erklärte Farston ihr.

Plötzlich zersplitterte Glas. “Das kam von oben!” fluchte Dr. de Lancie. Zwei Personen betraten anscheinend das Haus. “Hier!” sagte Colonel Farston leise und warf Treva eine Pistole in die Hand. Er selber zog das neue Gerät, dass ihm General Landry gegeben hatte: Eine Zat'nik'tel.
Ein Mann sprang von der Treppe: Es war der Taxifahrer, der Garret hierher gebracht hatte und in seiner Hand lag ebenfalls eine Zat!
Zwei blaue Blitze schossen durch das Wohnzimmer. Trevas Blumen auf der Fensterbank zersprangen. Treva warf sich schützend hinter ihren Tisch, während Garret seine Zat abfeuerte. Der Taxifahrer sackte benommen zusammen, als bereits der zweite Mann herunterkam: Der schmierige Kerl vom Flughafen.
Seine Augen leuchteten hell auf.
“Colonel, ich habe den Befehl Sie mitzunehmen.” brummte er mit tiefer Stimme. Er hob seine Hand, an der er inzwischen ein goldenes Gerät trug. Aus der Handwaffe schoss plötzlich eine starke Druckwelle, die Colonel Farston erfasste und quer durch den Raum fliegen ließ. Mit einem lauten Krachen knallte Garret gegen die Fensterbank und legte alles in Schutt.
“Was willst du von uns?” fragte Treva laut.
“Lord Ba'al möchte euch gerne sehen. Eine Spezialeinheit, die neben SG1 die mächtigste Einheit werden soll, können wir nicht gebrauchen. Dafür bin ich von meinem Meister extra mit Waffen ausgestattet worden.”, erklärte der Mann mit finsterer Stimme.
Plötzlich wurde ihr Gegner von zwei Blitzen getroffen. Seine Augen leuchteten nochmal bedrohlich, dann brach er zusammen.
Lt. Colonel Cam Mitchell stand hinter ihnen im Raum. Bei ihm war ein dunkelhäutiger Mann mit einem goldenen Symbol auf dem Kopf.
“Cam?” fragte Farston verblüfft über das Auftauchen seine Freundes.
“General Landry hat dir doch eine Zat gegeben, nicht?” fragte Cameron.
Treva de Lancie betrachtete die Szene mit großen Augen.
“Wie kommt ihr hierher? Und wer ist das?” fragte Garret.
“Das ist ein Teal'c.”, antwortete Cameron lächelnd.
Der Jaffa betrachtete ihn mit hochgezogener Braue.
“Egal, General Landry hat dir eine Zat mit Sender gegeben. Wir haben deine Aktivitäten seit dem Aufbruch aus dem Cheyenne Mountain beobachtet. Immerhin sollst du Anführer des R.O.A.R.-Teams werden. Als deine Waffe benutzt wurde, ist beim General ein Signal eingegangen und wir sollten dir zur Hilfe kommen.” erklärte Colonel Mitchell.
“Aber wie kommt ihr hierher?” fragte Garret, wobei er seine Zat nochmal anschaute.
“Prometheus. Wir sind auf dem Weg nach London. Wir suchen Merlin und König Arthur.”, antwortete Cameron mit einem Grinsen im Gesicht. Er griff zu seinem Funkgerät.
“Colonel Pendergast? Beamen Sie uns bitte auf die Brücke.”, bat er.
Die vier Personen im Wohnzimmer wurden in ein grelles Licht gehüllt.


[12:55
Irdischer Orbit,
Prometheus]

Colonel Farston und Dr. de Lancie starrten aus der großen Frontscheibe des Erdenraumschiffes Prometheus. Es wurde von Colonel Pendergast, einem qualifizierten Offizier kommandiert. Garret viel sofort auf, dass Pendergast ein netter Mensch sein musste. Er betrachtete grinsend, wie die beiden Neulinge die Erde betrachteten und verscheuchte sie auch nicht.
“Es ist einfach unglaublich.”, murmelte Treva beeindruckt.
“Wo sind Cam und Teal'c?” fragte Colonel Farston, während er langsam wieder an die vor ihm liegende Situation dachte.
“Zusammen mit Dr. Jackson und Miss Mal Doran in London.” antwortete Commander Pernaux.
“Sie suchen doch nicht wirklich nach Merlin, oder?” fragte Treva, die auf Mitchells Äußerung zurückkam.
“Doch, sehr wohl. Sobald euer Team komplett ist, wird sich bestimmt jemand finden, der euch über die Antiker, Asgard und Goa'uld aufklären wird.”, meinte Colonel Pendergast.
“Und die Erde hat seit drei Jahren dieses Raumschiff? Gibt es noch mehr?” fragte Garret neugierig.
“Die Daedalus kehrt bald von Atlantis zurück. An Bord befindet sich Dr. Elizabeth Weir. Sie wäre die perfekte Ansprechpartnerin für all eure Fragen.” antwortete Pendergast.
“Garry, steht dein Angebot eigentlich noch? Wenn ja, dann hast du deine erste Mitstreiterin.”, meldete Dr. de Lancie fröhlich.


[13:26
Cheyenne Mountain Complex,
Besprechungsraum]

“Colonel Farston, ich bin sichtlich erfreut, Sie lebend zu sehen! Was fällt Ihnen und Dr. de Lancie ein, in aller Öffentlichkeit mit einem Goa'uld zu kämpfen?” fragte General Landry wütend, nachdem Farston und de Lancie zurück in das SG-Center gebeamt wurden.
“Woher sollen wir denn wissen, dass es solche Typen gibt? Ein bisschen mehr Informationen wären schon hilfreich!” entgegnete Garret.
“Sie beide können froh sein, dass die Prometheus gerade bereit war, ihnen Colonel Mitchell zu schicken. Wären sie nicht alle auf der Suche nach Avalon gewesen, wären Sie jetzt selber Geschichte. Sie müssen immer daran denken, dass das SGC mächtige Feinde hat. Beim nächsten mal, wird SG1 ihnen nicht zur Seite stehen.” erklärte General Landry ihnen.
Danach durften Colonel Farston und Dr. de Lancie den Raum verlassen.
“Was machen wir jetzt?” fragte Treva.
“Wir suchen den nächsten Mitstreiter. Er hat gerade Urlaub, kennt das Stargate-Center aber bereits. Er wird trotzdem überrascht sein, uns zu sehen.”, antwortete Garret grinsend, obwohl es ihn immer noch ärgerte, dass er seine erste Mission nicht selbstständig gemeistert hatte. Beim nächsten mal würde er diesen Goa'ulds zeigen, was er und sein Team draufhaben!


[8:15
Stargate Center,
Besprechungsraum]

Farston war gerade auf dem Weg in das Büro des Generals, als er mitten in eine Besprechung platzte.
„Oh,Tut mir Leid, Sir! Ich wusste nicht, dass...“
„Ist schon gut, Colonel. Wir sind gerade fertig. Wenn ich ihnen Dr.Weir vorstellen dürfte, sie ist die Leiterin der Expedition auf Atlantis und vor zwei Stunden mit der Daedalus aus der Pegasus-Galaxie eingetroffen.“, stellte der General gelassen die Frau bei ihm vor, während er mit einer Hand auf einen leeren Stuhl deutete.

Das war also Dr. Elizabeth Weir. Sie saß nun im Stuhl neben ihm, wobei sie sich beide kurz anstarrten.
Farston hatte sie sich älter vorgestellt, doch vor ihm saß eine schöne rothaarige Frau und lächelte ihn selbstbewusst an.
„Freut mich den Leiter des neuen Spezialteams zu treffen. Hoffentlich werden wir irgendwann auch in Atlantis zusammenarbeiten können.“, sagte Dr. Weir, bevor sie schließlich aufstand, um zu gehen.
„Ma`am.“, nickte Farston und wandte sich wieder Landry zu, als sie den Besprechungsraum verlies.
„Was gibt`s, Colonel?“, fragte der General gut gelaunt.
„Eigentlich wollte ich mit ihnen über das nächste Mitglied meines Teams sprechen, aber erst hätte ich da noch eine Frage.“
„Schießen sie los!“ forderte Landry gespannt.
„Liegt dieses Atlantis in einer anderen Galaxie? Oder ist es hier nebenan?“

Landry lachte aus vollem Halse über die Neugier des Colonels.
„Erstes. Sie müssen wissen, dass das Stargate – genügend Energie vorrausgesetzt – auch Tore in anderen Galaxien anwählen kann. Darüber hinaus ist die Daedalus auch dazu fähig, eine solche Reise zu bewerkstelligen.“
„Diese Stargate Sache wird immer unglaublicher, je mehr ich darüber erfahre.“, seufzte Farston beeindruckt.
„Jetzt aber zum eigentlichen Grund meines Besuchs.“
Garret reichte dem General eine Personalakte.
Landry warf einen kurzen Blick darauf und sagte dann: „Das ist nicht Ihr ernst! Lieutanent Hawkins wurde auf unbestimmte Zeit von General O`Neill beurlaubt! Ich denke, sie sollten jemand anderen für den Job finden!“
„Es gibt keinen anderen, den ich will. Er ist der beste Schütze den wir haben! Sehen sie sich doch nur seine Schießstandstatistiken an! Außerdem, was hat er so schlimmes getan, dass er nicht wieder reaktiviert werden sollte, Sir?“ fragte der Colonel.
„Er hat einen Vorgesetzten geschlagen, der ihn beim Pokern übers Ohr gehauen hatte! Leute, die wegen solchen Kleinigkeiten ausflippen, kann diese Einrichtung nicht gebrauchen!“ brauste Landry auf.
„Ich bitte Sie, Sir, sehen Sie es als einen persönlichen Gefallen. Ich werde sie nicht enttäuschen, das verspreche ich!“, antwortete Farston entschieden.

„Na gut, sie können ihn reaktivieren!“, lenkte der General mit einem schmunzeln ein. „Ich danke Ihnen, Sir! Ein letzte Frage noch, wo kann ich Hawkins finden? In seiner Akte ist kein Wohnsitz angegeben.“, bemerkte Farston.

„Er ist mit Sicherheit in Las Vegas und pokert im Cesar`s Palace! Ich werde alles nötige in die Wege leiten, damit sie schnell aufbrechen können.“, antwortete Landry.
„Vielen Dank!“, sagte Farston und war schon auf dem Weg nach unten.


[11: 30
SGC – Umkleide]


Farston zog gerade seine Jacke an, als Dr. de Lancie in die Umkleide gestürmt kam.
„Dachtest du wirklich, du könntest mich einfach hier lassen, Garry?“, rief sie wutentbrannt und stemmte die Hände in die Hüften.
„Das hier ist die Männerumkleide!“, sagte Farston halb im Ernst.
„Lenk nicht vom Thema ab! Du wolltest ohne mich nach Vegas fliegen! Du bist genauso rücksichtlos wie vor – “, schrie sie verärgert.
„Halt! Keine Vor-Sieben-Jahre-Geschichte! Ich rekrutiere dort das nächste Mitglied für das Team und das ist auch schon alles. Da musst du wirklich nicht dabei sein.”, erklärte Farston.
„Es geht ums Team. Wir sind das Team! Das heißt, dass wir zusammenarbeiten, deswegen werden wir den Neuen abholen!“, erklärte Treva stur.
„Okay, du kannst mitkommen mach dich fertig der Flug geht in einer Stunde.“, seufzte Farston. Mit einem triumphierenden Lächeln machte sich Dr. de Lancie auf dem Absatz kehrt und verschwand. Farston musste schmunzeln. Sie hatte sich nicht verändert. Als sie noch studiert hatten, konnte er ihr auch nichts ausreden und das war einer der Gründe, wieso er sie so mochte.


[20:00
Las Vegas
Cesar`s Palace]

„Oh man, Garry, ich hasse dich. Hätte ich das gewusst, wäre ich im SGC geblieben!“, jammerte De Lancie und zupfte an dem roten Abendkleid herum, in dem sie sich nicht sehr wohl fühlte.
Farston grinste und hakte ihren Arm ein.
„Was denn?“, fragte er, wobei er sich sehr anstrengen musste, um nicht laut loszulachen.
„Dieser Job gefällt mir immer besser. Jetzt gehen wir auch endlich mal aus!“ fügte er hinzu.
Treva warf ihm einen schmunzelnden Blick zu, während sie das schillernde Kasino von Las Vegas betraten.

An Pokertisch Drei wurden sie endlich fündig.
Ein junger Blondschopf saß dort mit Zigarre, Sonnenbrille und einen schwarzen Cowboy-Hut und zockte mit ein paar unfreundlich aussehenden Gesellen.
Farston ging rüber und zog Hawkins an der Schulter.
„Was wollen sie?“, fragte der beurlaubte Lieutanent genervt und blickte nicht mal von seinen Karten auf.
„Mein Name ist Garret Farston. Ich bin hier, um Sie zu reaktivieren Lieutenant.“, flüsterte Farston und zeigte vorsichtig seinen Ausweis, denn er wollte nicht, dass die Spielpartner von Hawkins zusahen.
„Spielen wir jetzt oder was?“ , schnauzte ein älterer Mann wartend, der einen weißen Seidenschal über dem Jacket trug.
„Sind sie so scharf darauf zu verlieren oder was?“, antwortete Hawkins herausfordernd, als ob er Farstons Worte nicht gehört hatte.
„Ich will sehen!“
Nacheinander legten die Teilnehmer ihre Karten auf den Tisch. Mit einem siegessicheren lächeln legte der ältere Mann seine Karten dazu. „Full House! Hat mich gefreut!“, lachte er hämisch.
„Warten sie!“, sagte Hawkins lässig, „Was haben wir denn da? Einen Royal Flush! Sieht ganz so aus, als wäre die Freude ganz auf meiner Seite!“ Hawkins nahm dem verärgerten Herren das Tablett mit den Chips aus der Hand, nahm seinen Hut kurz ab, hielt ihn an die Brust und setzte ihn wieder auf, um zu gehen. Farston und De Lancie beeilten sich Schritt zu halten.


[22:15
Las Vegas
Cesar`s Palace – Parkplatz]

„Das war keine gute Idee! Der Kerl sah ziemlich gefährlich aus!“, sagte De Lancie auf dem Weg zum Auto.
„Und Sie sind?“, fragte Hawkins frech, wobei er sich endlich seinen Begleitern zuwandte.
„Ihr Name ist Dr. Treva De Lancie, sie ist Sprengstoffexpertin und kommt aus Frankreich.“, erklärte Farston kurz.
„Das Stargateprogramm beschäftigt also seit neuestem auch Französinnen in Abendkleidern!“, lachte Hawkins, wofür er einen stechenden Blick von De Lancie erhielt.

„Solche Töne will ich nicht von ihnen hören, Lieutenant Alexander Hawkins! Immerhin sind Sie aber sofort auf mein Bedürfnis gekommen: Stargate. Also, werden sie unserem Team beitreten?“, sagte Farston, obwohl er ein wenig verärgert über das Benehmen von Hawkins war.
„Natürlich bin ich wieder dabei, sonst stünden wir nicht hier! Und nennen sie mich Ace!“, grinste Hawkins.

Plötzlich kamen zwei breitgebaute Gestalten aus der Richtung des Kasinos und versperrten ihnen den Weg.
Farston warf einen Blick über die Schulter, nur um zu sehen, dass hinter ihnen zwei weitere hinzukamen.
„Was soll das?!“, rief Hawkins.

„Du solltest dir das nächste Mal genauer überlegen mit wem du dich an einen Pokertisch setzt!“, sagte der ältere Mann und trat aus dem Schatten.
„Schnappt sie euch!“, befahl er und seine Männer kamen näher.
„Sie wissen nicht mit wem sie sich Anlegen!“, warnte Farston und erntete nur verachtendes Gelächter.
Der erste versuchte Farston einen Haken zu versetzen, war aber nicht auf die Gewandtheit des speziell in Nahkampftechniken geschulten Soldaten gefasst. Farston machte einen Schritt zur Seite, ergriff den Arm, um ihn dann mit einer kurzen, aber kräftigen Drehbewegung auszugeln. Der Angreifer fiel hin und krümmte sich vor Schmerzen.
Hawkins hatte inzwischen einem anderen dunkelhäutigen Schläger das Knie in die Magengrube versenkt und trat in der gleichen Bewegung wie ein Pferd nach hinten aus. Durch den Treffer in seine empfindlichsten Körperteile ging auch der Dritte zu Boden.

De Lancie hatte schnell eine Zat unter ihrem Rocksaum hervorgeholt und den vierten Angreifer erledigt. Verängstigt wich der ältere Mann vor Farston zurück, als dieser einen Schritt in seine Richtung machte.
„Verschwinden sie!“, blaffte Farston.

In all dem Durcheinander bemerkten sie nicht den in einer Gasse verborgenen Mann, der sie beobachtet hatte. Der Mann zog eine kleine silberne Kugel unter seinem Ledermantel hervor und sprach hinein:
„Mein Gebieter, wir sollten der Jagd auf das neue Team höchste Priorität beimessen...”


[Am nächsten Tag
14:00
SGC – Besprechungsraum]

Landry hatte sie alle in den Besprechungsraum beordert, um den Vorfall in Las Vegas zu besprechen.
„Sie haben die schlechte Angewohnheit andauernd in Schwierigkeiten zu geraten! Ich musste gerade dem Präsidenten erklären, warum mitten auf dem Parkplatz mehrere Leute merkwürdige Blitze gesehen haben! Irgendeine Ahnung, was das gewesen sein könnte!“, brüllte der General sie an.
„Eine Zat?“, witzelte Hawkins, während er mit einem Kartendeck herumspielte.
„Das war eine rhetorische Frage! Hawkins, Sie brauchen nicht einen auf O'Neill spielen, der sich alles erlauben kann. Ein Wachposten in Antarctica ist noch frei!“, stauchte ihn Landry zusammen.
„Jawohl, Sir!“, sagte Hawkins kleinlaut und legte die Karten weg.

„Sie werden sich morgen alle Abmarschbereit um 0900 im Torraum einfinden, um ein weiteres Teammitglied abzuholen!“, gab Landry die neuen Befehle bekannt.
„Ich dachte, ich dürfte meine Teammitglieder selbst aussuchen, Sir!“, begehrte der Colonel auf.
„Ein Mitglied können sie noch selbst aussuchen, aber dieses Mitglied wurde ihnen auf bitten der Tok`ra zugeteilt!“, erklärte Landry.
„Natürlich, Sir!“, antwortete Farston und sie standen auf.
Insgeheim freute sich Farston auf den ersten Offworld-Einsatz und auf die Begegnung mit den Tok`ra. Was immer das auch sein sollte...

[12:00,
Stargate-Center,
Gatehalle]

Hier stand er nun: Garret Farston, kurz vor seiner ersten Reise durch das Stargate. Neben ihm standen Dr. de Lancie und Lieutanent Hawkins, beide in üblicher Einsatzkleidung. Niemand schaffte es jedoch, Ace seinen geliebten Cowboyhut abzunehmen.

“Colonel, Sie bekommen für den Einsatz noch ein Teammitglied zugeteilt, das ihnen mögliche Fragen erklären kann.”, sagte General Landry über Lautsprecher.
“Muss das sein? Das ist bestimmt wieder einer dieser Büroaffen, die niemals eine Pistole in der Hand hatten.”, meinte Ace seufzend.
“Du stehst auf Schießen, nicht?” fragte Treva.
“Was macht man wohl sonst als Scharfschütze?” antwortete Hawkins grinsend.
Die Tore der Halle öffneten sich und...niemand kam hindurch. Der Kopf einer Frau schaute kurz um die Ecke, bevor sie endlich – langsam – die Halle betrat.
“H...hallo.”, sagte sie fast flüsternd und wahnsinnig aufgeregt.
“Oh man.”, murmelte Farston.
“Ich hätte nicht gedacht, dass Büroäffchen so süß aussehn.”, meinte Ace sichtlich erfreut.
“Hawkins, du bist ein eingebildeter Lüstling.”, murmelte Treva.
“Was dagegen?” fragte Ace, erneut grinsend. Farston und Dr. de Lancie brachen in ein lautes Lachen aus. Die junge Frau fasste ihre Hände nervös zusammen und schaute sich verzweifelt um.
“Wie dem auch sei, Sie sind?” fragte Farston.
Die Frau blickte sich einmal um, um sicher zu gehen, dass sie auch gemeint war.
“Paige Kersey. Spezialistin in außerirdischer Technologie, offensive sowie defensive.” ratterte sie herunter.
“Wow, und Sie führen uns bei den Tok'ra herum, Doktor?” fragte Ace.
“Nein, kein Doktor. Einfach Paige.”, antwortete die junge Frau.
“Na gut, Paige. Dann lasst uns mal aufbrechen!” rief Farston.
Sergeant Harriman betätige das Anwahlgerät und die sieben Chevrons aktivierten sich nacheinander. Das Stargate erwachte laut zum Leben, als ein breiter Strahl aus purer Energie aus seinem Inneren kam. Die vier Menschen schritten die Rampe hinauf, bis sie vor dem Ereignishorizont stehen blieben.
“Wie hieß es noch gleich? Ein kleiner Schritt für das SGC, aber ein großer für mich.”, sagte Hawkins und trat hindurch.
“Ist das auch sicher?” fragte Dr. de Lancie.
“Nicht immer. Es gibt verschiedenste Dinge, die schief gehen könnten – “, bevor ihre Begleiterin eine lange Kette von vergangenen Ereignissen erzählen konnte, traten Garry und Treva durch das Gate.


[12:10
P27-D8X,
Tok'ra-Planet]

Der Planet der Tok'ra glich der Erde. Die Luft, der Boden und die Wälder waren absolut gleich. Das Stargate stand auf einer Anhöhe und vor ihnen erstreckte sich das Lager der Tok'ra, gesäumt von einem Wald, der in nur so vor Leben strotzendem grün leuchtete.

Zwei Krieger der Tok'ra kamen auf das Team zu. Paige trat vor und stellte ihre Begleiter vor.
“Colonel Farston, wir begrüßen Sie auf unserem Planeten.”, sagte einer der beiden freundlich.
“Es freut mich ebenso. Wo finden wir unseren neuen Kollegen?” fragte Farston.
Die beiden Tok'ra senkten den Kopf.
“Sucht ihn doch!” brüllte eine laute Stimme plötzlich. Ein dritter Tok'ra kam von hinten auf sie zu.
“Um 0930 wurde ein Anschlag auf unser Lager verübt. Kiba, euer Teammitglied, ist einem Unbekannten gefolgt und seitdem nicht mehr zurückgekehrt.”, erklärte er ihnen.
“Und Sie sind?” fragte Hawkins.
“Ich bin Kommander Nara. War mir ein Vergnügen. Ihr könnt wieder gehen”, antwortete der Gefragte und wandte sich ab.
“Nicht so voreilig. In welche Richtung finden wir die beiden?” fragte Farston ernst.
“Als ob ihr einen Gegner finden könnt, den wir nichteinmal sehen!” rief Nara.
“Hör zu, wir suchen wen wir wollen und finden wen wir können!” sagte Hawkins.
“Es geht um unser neues Teammitglied, also sag es uns.”, forderte Dr. de Lancie.
“Norden. Ruinen an einem See liegen im Norden.”, antwortete Nara, obwohl er bezweifelte, dass die vier den Tok'ra finden konnten.


[14:00
Planet der Tok'ra
Ruinen am See]

Die vier liefen den Hügel hinab. Vor ihnen erstreckte sich eine alte Stadt aus grauen, gebrochenen Steinen, direkt vor einem großen See.
“Treva, Ace! Ihr sucht die südliche Seite der Ruinen ab, Paige und ich nehmen uns den nördlichen vor.”, erklärte Farston schnell.
“Wir bleiben über Funk in Kontakt, richtig?” fragte Dr. de Lancie.
Sie lief mit dem Lieutenant zusammen durch die einzelnen Tore der Ruinen. Es war seltsam, mit jemandem völlig Fremden in zerstörten Städten auf einem unbekannten Planeten voller Leute, die Schlangen in ihrem Bauch hatten!
“Woran denkst du gerade?” fragte Treva, um sich das seltsame Gefühl aus dem Magen zu reden.
“An meinen gut gefüllten Pokertisch in Las Vegas.”, antwortete Hawkins, wobei er sie nicht einmal anschaute, sondern nur auf etwas am Boden.
“Was ist?” fragte die Sprengstoffexpertin, wobei ihr selber etwas auffiel, an einer Steinsäule.
“Hier sind Blutflecken im Gras. Frisch.”, erklärte er besorgt.
Dr. de Lancie ging mit ihrem Finger über die Steinsäule und roch einmal an der Substanz, die an ihrem Fingernagel hängen geblieben war.
“Eine Art von Schwarzpulver. Leicht gemischt mit anderen Substanzen, die es auch auf der Erde gibt. Aber auch etwas, was ich nicht kenne. Ist vor kurzem erst hochgegangen. Ich nehme eine Probe mit, damit man sie im Stargate-Center untersuchen kann.”, erzählte sie.
“Hauptsache du leckst nicht dran.”, sagte Hawkins grinsend, als sie einen Knacksen wahrnahmen. Ace nahm sofort seine P-90 in Anschlag, während Treva eine Zat hervorzog.
“Hoffentlich triffst du so gut, wie du reden kannst.”, meinte Dr. de Lancie.
Ein Schatten erstreckte sich plötzlich über ihnen. Treva merkte noch, wie Schüsse fielen und etwas laut aufschrie. Dann bekam sie aber einen kräftigen Schlag auf den Kopf und verlor das Bewusstsein...

Colonel Farston und die junge Kersey hörten Schreie, als sie – nahe am Wasser – Fußspuren untersuchten.
“Klang nicht wie ein Mensch.”, meinte Farston besorgt.
“Unas.”, flüsterte Paige.
“Was für welche?” fragte Garry überrascht.
“Sie dienten vor langer Zeit als Goa'uld-Wirte, inzwischen sind sie unabhängiger und vor allem noch tödlicher. Hier sind drei verschiedene Fußspuren. Eine gehört wahrscheinlich zu Kiba, dem Tok'ra. Die andern beiden gehören – “
“Lass mich raten: Zum Unas?” fragte Farston.
“Zu den Unas. Es sind zwei.”, antwortete Miss Kersey vollkommen ruhig.
“In der Halle waren Sie vor zwei Stunden aber noch aufgeregter. Wie kommt's?” fragte Garry, um die Anspannung etwas aufzulösen.
“Das macht der Job. Bisher saß ich immer nur am Schreibtisch. Ich durfte zwar mal mit Dr. Lee oder Colonel Carter an dem ein oder anderen Teil forschen, aber das hier ist auch erst mein dritter Ausflug. Und dann auch noch zu den Tok'ra.”, erzählte sie ihm.
“Aha. Und trotzdem erkennen sie zwei, durch das Wasser verschwommene Unas-Spuren? Für eine Büroarbeiterin nicht schlecht.”, meinte Farston.
Ein Schrei durchbrach ihr Gespräch. Die beiden wirbelten herum und sahen drei Unas.
“Wir sind umzingelt. Ich dachte es sind nur zwei!”, stellte er fest, wobei er langsam seine P-90 auf eines der drei Dinger richtete.
“Tja, die Spuren waren schon sehr verschwommen.”, sagte Paige, bewaffnet mit einer Zat und sauer auf sich selbst.
Plötzlich schoss ein Zat-Blitz durch die Luft und traf den vordersten Unas mehrmals. Farston und Paige nutzten die Überraschung und feuerten auf die anderen beiden.

Ein Tok'ra – wahrscheinlich Kiba – kam auf sie zu, nachdem die Unas gefallen waren.
“Wir haben nicht viel Zeit. Colonel Farston, richtig? Es gibt noch vier weitere Unas in diesen Ruinen. Sie stürzten mit einem Raumschiff ab und seitdem wildern sie hier herum. Eure Freunde sind gefangen.”, erklärte Kiba ihnen schnell.
Noch bevor Farston eine Frage stellen konnte, wirbelte der Tok'ra herum und griff nach dem Arm eines vierten Unas, der sie angriff. Der Unas schoss mit seinen Krallen nach vorne und traf Kiba an der Brust. Kiba verpasste dem Unas eine Kopfnuss auf die schuppige Haut, danach drehte er ihm kraftvoll den Arm um. Der Unas brüllte und fuhr seine scharfen Zähne aus. Kiba schrie auf, als der Unas sich in seinem linken Arm festbiss. Kiba sank auf die Knie und schlug ihm mehrfach mit der Faust auf den Kopf. Farston, wusste, dass er sofort eingreifen musste, Also feuerte er schließlich mit seiner eigenen Zat und traf den Unas. Paige unterstützte ihn, und zusammen konnte sie den Unas erledigen.

Kiba fiel auf den grasigen Boden. Der Ärmel seiner Tunika war komplett weggerissen und sein Arm war blutverschmiert. Auf seiner Brust waren drei lange Schlitze, von den Krallen und auf seiner Stirn hatte Kiba ebenfalls einen Blutfleck.
“Tau'ri, wir müssen die Unas vernichten.”, keuchte der Tok'ra und rappelte sich langsam wieder auf.
“Kiba, du verlierst zuviel Blut. Wir müssen dich schnell behandeln lassen.”, meinte Paige besorgt.
“Treva besitzt Kenntnisse über Medizin. Wenn wir sie finden, reicht es.”, antwortete Farston hektisch.
“Dann lasst uns gehen!”, sagte Kiba erschöpft, wobei er von Garry gestützt wurde.


[14:20
Tok'ra-Planet,
Ruinen]

Treva kam endlich wieder zu sich. Sie lag neben Hawkins in einem dunklen Raum. Es war wohl das besterhaltenste Gebäude innerhalb der Ruinen, denn es standen immernoch alle vier Wände und ein Dach. Ein unglaublich hässliches Monster saß am Eingang und draußen konnten sie zwei verschiedene Stimmen hören – jedoch in keiner menschlichen Sprache.
“Wir sind verloren.”, murmelte Hawkins plötzlich.
Treva schreckte zusammen, denn sie hatte gedacht, der Lieutenant hätte geschlafen.
“Na toll, mit dir in einem Raum von drei üblen Monstern getötet zu werden. Ich hätte ich mir das eigene Ende nicht besser vorstellen können.”, sagte Dr. de Lancie seufzend.
“Sieh es positiv: Wir sterben auf einem anderen Planeten!” versuchte Hawkins sie aufzumuntern.
Treva wollte gerade noch etwas sagen, als ein Mann in Tok'ra-Uniform in den Raum stürmte. Die beiden Unas vor dem Haus wurden erst danach abgeschossen, deswegen bekam er beide Fäuste in den Rücken gerammt. Der sitzende Unas sprang auf und fing sich einen Zat-Schuss ein. Doch er war noch nicht betäubt, sondern schlug Kiba die Waffe aus der Hand. Effektiv tauschten die beiden einige Faustschläge aus, bis Kiba sich plötzlich duckte und dem Unas den Kopf in den Bauch rammte, um ihn danach an die Wand zu donnern. Er brach eine Kralle von seiner schuppigen Hand ab und rammte sie dem Unas schließlich in die Kehle.

Colonel Farston und Kersey betraten das Haus, als Kiba mit letzter Kraft die Fesseln der beiden Gefangenen öffnete.
“Kiba!” rief Paige schockiert, als der Tok'ra schließlich zusammenbrach.
Treva beugte sich sofort über ihn, um nach seinen Wunden zu schauen.
“Grob gesagt: Mehrere gebrochene Rippen, zahlreiche andere Knochenbrüche, sowie viele Fleischwunden. Ich glaube kaum, dass er überlebt. Diese Aktion dürfte sogar für einen Tok'ra übermenschlich gewesen sein.”, erklärte Treva.
“Außerdem hat er genügend Schläge auf den Kopf bekommen, dass sein Hirn nur noch ein flüssiges etwas ist.”, sagte Hawkins.
“Es ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt für Schwarzen Humor!”, bemängelte Colonel Farston, aber irgendwie mochte er den Lieutenant jetzt schon.
“Tau'ri, ... Lager ... nicht ... Gefahr! ... müsst ihn ... vernichten. ... Komplize ... Ba...”, murmelte Kiba mit letzter Kraft. Danach erschlaffte sein Körper.
“Sein Mut wäre eine Beeicherung für das Team gewesen. ”, sagte Farston.

[19:30
Stargate-Center,
Besprechungsraum]

“Mein Lob an das R.O.A.R.-Team, ihr habt einen tollen Job gemacht da draußen. Sieben Unas mal eben zu besiegen ist nicht gerade einfach. Aber deswegen seit ihr vier auch das Team. Nicht war, Miss Kersey?” fragte General Landry.
“Ich bin ganz ihrer Meinung.”, antwortete Paige lächelnd.
“Endlich ist Schluß mit Büroarbeit, hm?” sagte Colonel Farston grinsend.
“Zu Kiba gibt es auch noch etwas: Er war seit mehreren Jahren ein loyaler und talentierter Anführer der Tok'ra. Kommander Nara löste ihn ab, weil die Tok'ra der Ansicht waren, ein erfahrenerer Krieger müsste den Stützpunkt leiten. Vor wenigen Tagen verlor Kiba mehrere treue Kameraden, wahrscheinlich wegen den Unas. Das erklärt auch seine Aktion.”, erklärte General Landry.
“Na gut. Ich hätte mich gefreut, mit ihm arbeiten zu können. Aber in Paige haben wir einen mehr als ausreichenden Ersatz gefunden, nicht wahr Kleine?”, sagte Ace schmunzelnd, wobei er ihr zuzwinkerte, was sie mit einem vielsagenden Blick beantortete.
“General, dabei möchte ich gleich ein weiteres und damit mein letztes Teammitglied vorschlagen: Ein älteres und erfahrenes Mitglied des SGC, ausgetreten wegen einem familiären Unfall vor einem Jahr. Seitdem wohnt er in Deutschland – soweit wie möglich von der USA entfernt, um allen anderen Verwandten aus dem Weg zu gehen.”, erklärte Farston.
“Gut, ich werde einen Flieger organisieren. Damit wäre alles geklärt, wegtreten!”


[14:00 Berlin,
Eine kleine Wohnung]

Das Klingeln der Tür holte ihn wieder aus seinem Halbschlaf. Seine Hand glitt über den Nachtisch, bis sie eine Flasche zu fassen bekam. Die Flasche halb verschüttet, zog er sie zu sich und nahm einen tiefen Schluck. Wieder die Klingel.....
„Verschwinde! Ich habe dir doch gesagt, du bekommst die Miete am Donnerstag, verdammt!“ brüllte er und warf die schwere Flasche gegen die Tür, wo sie zerschellte.

„Oh, reizend.“, scherzte Ace, der seinen Cowboyhut trug, weswegen sie von der Frau am Schalter im Flughafen schon einen merkwürdigen Blick kassiert hatten, als sie sich als Amerikaner vorgestellt hatten.
„Halten sie die Klappe!“ blaffte ihn Farston an, was Paige dazu veranlasste, schadenfroh zu kichern.
„Natürlich, Sir.“, kam die gewohnt lockere Antwort des Scharfschützen.
„Sind sie sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte De Lancie skeptisch.
„So sicher, wie man nur sein kann.“, antwortete Farston und wandte sich wieder zur Tür.

„Major Jason Bryant? Ich bin im Auftrag der vereinigten Staaten hier, um sie für ein neues Projekt zu rekrutieren.“, rief Farston durch die Tür.
„Verdammt nochmal, kommt endlich rein, es ist offen, sonst klingelt ihr morgen noch!“, kam die garstige Antwort.

Farston öffnete vorsichtig die Tür und die anderen folgten ihm in die Wohnung. Sie war voller leerer Whiskeyflaschen sogar am Boden lagen sie verstreut. De Lancie stieg mit angewidertem Blick darüber hinweg und Ace hatte zur Abwechslung keinen dummen Spruch auf Lager.
Paige sah sich verwirrt um und sagte: „Wie kann man sich nur so gehen lassen!“
„Wenn du dein Kind und deinen Partner verloren hättest, wüsstest du es.“, sagte Ace, was Paige verwundert aufblicken lies.
„Das wusste ich nicht, tut mir Leid. Kennst du Bryant?“, wollte Miss Kersey wissen.
„Wir waren in der selben Einheit in Afghanistan und danach waren wir beide im SGC stationiert.“, erklärte Ace.
„Wieso sagst du das nicht früher, hätte uns vielleicht die Wartezeit vor der Tür erspart.“, meckerte Treva.
„Ruhe jetzt ihr zwei!“, wies sie Farston an.

Aus dem Nebenzimmer kam Bryant, ein knapp zwei Meter großer dunkelhäutiger Hüne, mit dem man sich besser nicht anlegen wollte. Er besah sich kurz die Anwesenden, wobei sein Blick bei Hawkins hängen blieb.
„Morgen, Ace, machst du immer noch die Milchstraße unsicher?“, nuschelte er in freundschaftlichem Ton.
„Kennst mich doch! Wie geht es dir? Habe davon gehört, mein Beileid.“
Hawkins umarmte den Riesen zur Begrüßung und sah ihn sich an.
„Danke, aber ich werde schon damit fertig.“ meinte Bryant ernst.
„Sieht man.“, murmelte Treva, mit einem Blick auf die leeren Flaschen.
„Kelly hätte das nicht gewollt Jason!“ redete Ace kopfschüttelnd auf ihn ein.
„Was weißt du schon, Ace? Jemand, der alles wegen seiner Spielsucht verloren hat, sollte sich davor hüten Moralapostel zu spielen!“, kam die zornige Antwort.

„Ich bin Colonel Garret Farston, ich bin hier, um sie ins Stargateprogramm zurück zu holen.“, mischte sich der Colonel ein, bevor die beiden sich noch an die Gurgel gehen würden.
Ace ging zum Fenster und betrachtete die Straße, während sich Bryant dem Leiter des R.O.A.R.-Teams zu wandte.

„Ich war bereits in einem SG-Team und nein danke, es besteht für mich kein Bedarf mehr daran.“, erteilte ihm Bryant eine Abfuhr.
„Fängt ja gut an.“, flüsterte Treva zu Miss Kersey, die sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte.
„Es handelt sich hierbei nicht um eine gewöhnliche SG-Einheit. Das R.O.A.R.-Team soll eine Eliteeinheit zur besseren Unterstützung unserer Verbündeter und zur Absicherung der eigenen Kräfte darstellen. Ihre Fähigkeiten im Umgang mit schweren Waffen sind genau das, was unser Team gebrauchen kann.“, erklärte Farston.
„Also sind die Einsätze jedesmal in höchstem Maße gefährlich?“, wollte Bryant wissen.
„Was für eine Rolle spielt das denn?“, fiel De Lancie dazwischen.
„Er ist scharf auf die WVK! Nicht wahr, Jason?“, fragte Ace plötzlich, wobei er seinen Hut nach unten zog, sodass man seine Augen nicht mehr sehen konnte.
„WVK?“, fragte Paige.
„Die Wiedervereinigungskugel ist so ein Soldaten-Ding. Es bedeutet, er möchte seiner Familie ins Jenseits folgen.“, erklärte Ace.
„Halt dein großes Maul, oder...“, schrie Bryant und machte einen Schritt nach vorne, doch Farston ging dazwischen.
„Oder was? Mir ist egal aus welchen Gründen sie dem Team beitreten werden. Ich möchte nur wissen, ob sie es tun und ob ich mich dann hundertprozentig auf sie verlassen kann.“ erklärte Garry ihm.
Jason Bryant senkte den Kopf und schwieg.
„Sind Sie dabei?“ hakte er nach.
„Okay, ich spiel mit.“, willigte der Hüne ein.

Ace warf einen Blick aus dem Fenster und sein Körper straffte sich.
„Wir bekommen Gesellschaft, Sir. Die Gestalten, die uns schon seit dem Flughafen verfolgen.“, meldete er seelenruhig.
„Hawkins, gewöhn dir an uns mal früher zu warnen!“ sagte Treva wütend.
„Wir sollten keine Zeit verlieren. Packen sie ihre Sachen Bryant, wir verschwinden!“, befahl Farston.

Bryant lief zum Fensterbrett und nahm ein Foto, dass er sich in seine Hosentasche schob. De Lancie und Paige sahen ihn verwundert an.
„Fertig!“ rief er im vorbeilaufen.
„Wirklich?“ wollte Paige wissen.
„Klar doch, Kleine, verschwinden wir!“, kam die Antwort.

Ace stand am Fenster und nahm seinen Rucksack zur Hand. Er holte mehrere Teile heraus und setzte sie mit geübten Griffen zusammen.
„Sie wollen doch wohl nicht jemanden auf offener Straße erschießen, Lieutenant?“, fragte Farston verwundert.
„Normalerweise führe ich solche Black-Ops-Aktionen gerne durch, aber nein Sir, diesmal habe ich Ringgeschoße geladen. Gehen Sie, ich werde unseren Rückzug decken.“, antwortete Ace während er mit mörderischer Ruhe das Gewehr anlegte.
„Black-Ops? Naja, wir treffen uns am Brandenburger Tor, um 1800. Uhrenvergleich!“, wies ihn Farston an.

Ace sah kurz auf seine Uhr und gab Farston seine Uhrzeit, dieser kontrollierte sie auf seiner und nickte ihm zu, dann rannte er dem Rest des Teams hinterher. Als Farston weg war nahm Ace ein Ass aus der Westentasche und klemmte es an seinen Cowboyhut.
Dann lockerte er nochmal seine Schultern und führte das Zielfernrohr ans Auge. Ein Bravo auf zwei Uhr, hinter einer Gartenmauer, leichter Westwind. Plop! Der Getroffene wurde ohne einen Laut erlegt.
„Eins!“, murmelte Ace und nahm den nächsten ins Visier. Hinter einer Hecke, mit einer Zat in der Hand.
Besser aber immer noch nicht gut genug, dachte Ace. Ausatmen, Abdrücken....Plop! „Zwei!“, lachte der Scharfschütze.
Er wollte gerade Nummer Drei aufs Korn nehmen, als die Tür brach. Ace riss das Gewehr herum und konnte noch zwei ausschalten, bevor er von einer Zat-Ladung getroffen wurde und zu Boden ging.
Eine der Gestalten beugte sich über ihn und sagte: „ Mein Herr wird sehr erfreut sein, wenn ich dich ihm als Geschenk mitbringe!“
Dann überkam Hawkins die Ohnmacht ...


[18:00 Berlin,
Brandenburger Tor]

Farston und sein Team hatten sich in der Nähe des Brandenburger Tores versammelt, um dort Ace zu treffen.
Den Wagen, den sie sich „geborgt“ hatten, um zu verschwinden, hatten sie in einer nahe gelegenen Tiefgarage abgestellt und waren den Rest des Weges zu Fuß gegangen. Farston blickte nervös auf seine Armbanduhr, während er vor den Augen der Anderen auf und ab lief. Paige nestelte vor Nervosität an ihrer Jacke herum, bis Bryant ihre Hand ergriff.

„Ist schon gut, Kleines, Ace ist einer der besten Soldaten, die mir je begegnet sind. Der schafft das!“, versuchte er sie zu beruhigen.
Als er wieder ihre Hand freigab nestelte sie einfach weiter, also beließ es der Major dabei.
De Lancie hatte sich inzwischen zu Farston begeben.

„Was denkst du?“, fragte die Französin.
„Das ich ihn nicht alleine hätte lassen sollen.“, gab Farston zu.
„Er hat nur getan, was wir besprochen hatten. Ace ist ein erfahrener Soldat, er kennt die Risiken.“, sagte De Lancie.
„Du hast Recht, aber irgendetwas stimmt da nicht. Ich bekomme auch keinen Kontakt zu ihm.“, antwortete der Colonel.
„Was schlägst du vor, das wir tun sollen?“, wollte sie wissen.
„Ich kontaktiere die Prometheus, sie befindet sich momentan im Orbit über Europa. Von dort aus können wir Lt. Hawkins Peilsender orten und dann rüsten wir uns aus und holen ihn von wo immer er auch ist.“, beschloss Farston und holte sein Funkgerät aus der Tasche.
Treva blieb einen kurzen Moment verwundert stehen.
„Wäre es nicht leichter ihn einfach zu uns zu holen, anstatt andersherum?“ murmelte sie.


[18:45
Verlassene Lagerhalle]


Ace erwachte aus seiner Ohnmacht, nur um sich in einem großen leer stehenden Gebäude wiederzufinden. Sein Blick schweifte von den Schwarz gekleideten Gestalten über einen Lieferwagen und einen Metalltisch vor ihm, auf dem Operationswerkzeuge aufgereiht waren.

„Hey Leute, wollt ihr hier ein Grunge-Festival veranstalten? Ist ja eine tolle Location, aber ich stehe doch mehr auf Kasinos. Also warum lasst ihr mich nicht einfach gehen und ich lasse euch in Ruhe feiern!“, rief er zu den Gestalten hinüber.
Eine der Gestalten öffnete die Tür des Lieferwagens, aus dem ein in einen teuren Anzug gekleideter Mann heraus sprang und sich auf den Weg zu ihm begab.

„Sehr witzig, Hawkins, wirklich sehr witzig! Aber ich fürchte sie gehen nirgendwo hin. Ich würde mich mit ihnen gerne über ein paar Dinge unterhalten.“, sagte der Mann in arrogantem Tonfall und strich mit seiner Hand über die Operationsuntensilien.
„Woher wusste ich nur, dass sie so etwas sagen würden?“, grummelte Ace.
Der Mann trat näher und Ace konnte sein Gesicht erkennen.

„Oh, Ba`al, altes Haus! Und ich wusste schon, kein Mensch würde je Ace Hawkins gefangen nehmen. Was verschlägt dich hierher? Willst dir ein paar neue Möbel bei IKEA holen, um dein Ha`tak heimischer zu gestalten. Finde ich echt 'ne gute Idee, ihr Schlangenköpfe seit schon etwas bieder.“, forderte Ace sein Glück heraus.
„Es ist immer wieder eine Freude dir zu begegnen, Lieutenant, doch dir wird dein Lachen schon sehr bald vergehen.“, antwortete der ehemalige Systemlord.
„Schön. Lass uns spielen.“, rief Ace.
„Wie du willst, Mensch!“, lachte Ba`al und nahm ein Skalpell.


[20:00
Irdischer Orbit,
Prometheus]

„Wir können Lt. Hawkins nicht an Bord teleportieren, deswegen müsst ihr jetzt doch da runter.“, sagte Colonel Pendergast dem Team.
Farston und sein Team hatten sich zum Waffenlager der Prometheus begeben, wo der Colonel bereits ihre Ausrüstung hatte hinbringen lassen.
Sie hatten sich die Schwarzen Standarduniformen des SGC angezogen und verstauten nun ihre Ausrüstung in den taktischen Westen und die Pistolen in den Holstern. Bryant ging dabei den beiden Frauen zur Hand, die sich zum ersten Mal auf einen Kampfeinsatz vorbereiteten. Der Major hatte sich seit der ersten Begegnung stark verändert, denn er war plötzlich wieder der professionelle Soldat ohne jegliche Schwankungen in seiner Konzentration.
Bis jetzt hatten sie nur unter der Führung Farstons auf dem Schießstand trainiert und ihre Fitness auf Vordermann gebracht. Sie hatten außerdem noch ein Nahkampfgrundtraining und taktische Standardprozeduren durchlaufen. Als sie soweit fertig waren wandte sich Farston an sein Team.

„Mit der M9 sind sie bereits vertraut und auch den Einsatz von Blendgranaten und Nachtsichtgeräten haben wir trainiert. Ich möchte den Ladies nun unsere neuen Spielzeuge vorstellen, mit denen sie sich so schnell wie möglich anfreunden sollten. Es hilft auch sie mit ins Bett zu nehmen und öfters mal zu ölen, dann werden sie ihre besten Freunde!“, sagte Farston und öffnete die Kiste vor sich, um das darin verstaute Gewehr herauszunehmen.

„Das hier ist tatsächlich das Heckler und Koch XM8, das neueste Spielzeug der US-Streitkräfte. Wir können stolz sein , denn wir gehören zu den ersten Einheiten, die dieses Gewehr im Kampfeinsatz verwenden und sind auch das einzige Team im SGC, das damit ausgerüstet wird. Nachdem etwaige Probleme mit Überhitzung ausgemerzt wurden, wurde dieses Gewehr nun offiziell in Dienst gestellt. Es handelt sich um einen Gasdrucklader, die Munition ist das 5, 56 x 45 mm Natogeschoss, ein Magazin fasst 30 Schuss, kann aber durch ein Trommelmagazin mit 100 Schuss ausgewechselt werden. Es verfügt über einen halbautomatischen Einzelfeuer- sowie einen vollautomatischen Schnellfeuermodus, die Schussfrequenz beträgt dabei Maximal 750 Schuss pro Minute, es ist 80 Zentimeter lang und wiegt dabei dank Kunststoffbauweise nur 2 ½ Kilogramm in ungeladenem Zustand.“, erklärte Bryant in geübtem Armeedrill, während er die Waffen anschaute und sie verteilte.

„Bevor wir gehen habe ich noch etwas für sie.“, sagte Farston und nahm ein paar Abzeichen aus der Hosentasche, die er an ihre Ärmel heftete. Es war das Abzeichen des SG-Kommandos, nur das vor dem Erdensymbol und dem Chevron keine SG-Kennung, sondern ein brüllender Löwe abgebildet war.
„Es ist Zeit, dass wir unseren Kameraden da raus holen R.O.A.R.-Team, also los!“


[20:25, Berlin
Vor der verlassenen Lagerhalle]

Vier Lichtblitze durchbrachen die Dunkelheit auf der Straße vor der Lagerhalle, in der sie Ace geortet hatten. Das Team stand Rücken an Rücken und vier grüne Laserzielmarker durchschnitten suchend das Dunkel.
„Major Bryant, nehmen sie Kersey und suchen sie den Sicherungskasten. Schalten wir denen den Saft ab. Schnell rein und wieder raus!“, gab Farston den Einsatzbefehl.
„Verstanden, Sir!“, antwortete Bryant und verschwand zusammen mit Paige in Richtung Lagerhalle.
„Was machen wir so lange?“, wollte De Lancie wissen.
„Wir klettern und halten uns bereit.“, erwiderte Farston mit dem Finger auf die Dachfenster der Lagerhalle deutend.
„Klettern? Bei der Abschlussprüfung in Sport vor ...“
„Ja, ich weiß, vor sieben Jahren bist du beinahe bei der Kletterwand durchgefallen.“, seufzte Garry.

Ace lachte dreckig auf, als der Goa`uld ihm einen weiteren tiefen Schnitt auf der Brust zog.
Der Lieutenant hatte bereits unzählige Blessuren in Folge der Folter. Sein linkes Auge war zugeschwollen und seine Unterlippe war eingerissen. Er blutete aus vielen Schnittwunden entlang seiner Brust. Der Scharfschütze wusste nicht, wie lange er noch durchhalten würde und hoffte, dass Garret ihn mit Hilfe des Peilsenders bereits gefunden hatte und ihn hier raus holen würde. Im Falle das sie nicht kamen, wusste Ace, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, ohne etwas zu verraten.
„Ich frage dich also nochmal, was hat SG1 in England gesucht?“ sagte Ba'al ruhig. Seine Augen glitzerten kalt und triumphierend.
Bevor er ihm jedoch einen weiteren Schnitt verpassen konnte gingen die Lichter in der Halle aus und verwirrte Rufe von Ba`als Handlangern drangen an Hawkins Ohren.

„Es ist soweit, los!“, rief Farston und zog seine Nachtsichtbrille über die Augen.
Er Schwang seine XM8 auf den Rücken und zog die Pistole mit dem Schalldämpfer. Zweimal ein kurzes Aufploppen und die Fensterscheibe barst.
Farston und Dr. de Lancie seilten sich in die Halle. Auf dem Weg nach unten konnte er Bryant über Comlink sagen hören, dass er mit Kersey durch die Tore auf der Ostseite eindrang.
Kurz darauf konnte er die Mündungsblitze zweier vollautomatischer Waffen in der Dunkelheit ausmachen, die nur vereinzelt von Lichtblitzen aus den Zats der überrumpelten Trust-Agenten beantwortet wurden. Dann hatten sie den Boden erreicht und Farston löste den Karabiner.
Er ging auf ein Knie und sicherte die Umgebung bis De Lancie den Boden erreicht hatte.
Er gab der Doktorin zwei kurze Handzeichen und rannte geduckt los, als sie mit einem Nicken bedeutete, dass sie verstanden hatte.

Farston konnte durch sein Nachtsichtgerät zwei Agenten ausmachen, die sich verwirrt an eine Wand drängten und in die Dunkelheit feuerten.
Zwei kurze Feuerstöße und das Feuer endete abrupt.
De Lancie, die seinen Rücken deckte schlug sich wacker und konnte schnell auch einen Abschuss verbuchen.

Ace suchte in der Dunkelheit nach einem Zeichen der Angreifer, konnte aber nichts erkennen.
Plötzlich flüsterte eine Stimme in sein Ohr: „Bleib ganz ruhig, ich befreie dich von den Fesseln!“
Als er sich umdrehen konnte, blickte er in das grinsende Gesicht von Paige, die sichtlich Spaß an ihrem neuen Job hatte.
Hinter ihr sicherte Bryant routiniert ihre Position, als er von einer Zatladung zu Boden geschickt wurde.
„Vorsicht!“, schrie Ace und stieß Paige zu Boden, während er ihre Pistole aus dem Holster zog.
Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er in die Dunkelheit zielte. Eine Bewegung, der Arm des Scharfschützen ruckte herum und die Waffe blitzte einmal auf.
„Nummer Fünf!“, sagte er mit mitleidloser Stimme und lies den Arm sinken.

Paige starrte den Soldaten mit ungläubiger Miene an.
„Wie hast du das gemacht?“
„Ich bin ein Scharfschütze, das ist mein Beruf.“, antwortete Ace und streckte ihr seine Hand hin, um ihr aufzuhelfen.
„Naja, deine Waffe! Du bekommst einen Gegner gutgeschrieben.“, lachte Ace und drückte ihr die M9 in die Hand.


[Am nächsten Tag 13:00
SGC Ebene 28, Besprechungsraum]


„Ich gratuliere ihnen, sie haben nicht nur ein erfolgreiche Rettungsmission durchgeführt, sondern auch noch einen von Ba`als Klonen eliminiert. Ihr Team hat bewiesen, dass es die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen kann.“, lobte Landry das Team.
„Danke Sir! Auch von Major Bryant, sich das nächste Mal hoffentlich nicht zu einem Nickerchen hinreißen lassen wird!“, scherzte Ace mit einem Grinsen in die Richtung des Angesprochenen.
„Eigentlich müsste ich ruhig bleiben, aber: Halten sie die Klappe, Lieutenant!“, kam es von Landry.
„Jawohl, Sir!“, kam die übliche beleidigte Antwort.
„Nun da das Team komplett ist, sind sie bereit ihre erste Mission zu bestreiten. Melden sie sich morgen um 0900 hier zum Dienst, wegtreten!“, schloss Landry die Besprechung ab.

Ende des Pilotkapitels
Kapitel 2: Auf der Spur by Chevron88000
Kapitel 2: Auf der Spur


[11:35 New York, Manhattan,
Empire State Building]


“Man ist das hier mal wieder schön!” rief Ace erfreut und streckte die Arme gen Himmel.
“Was ist bitte so toll an New York City?” murmelte Bryant genervt, denn er konnte es einfach nicht haben, wenn er zu hoch in der Luft war. Speziell Flugzeuge machten ihm sehr viel Angst.

Das Team stand in einem Gang des 448,7-Meter hohen Empire State Building. Im 84. Stock befand sich eine der vielen Cafeterien, in denen die Fünf sich jetzt erst einmal ausruhten.

“Von hier oben einfach man einfach den besten Ausblick über ganz Manhattan.”, sagte Paige erfreut, während sie aus einem von 6500 Fenstern schaute.
“Mein Großvater hat an diesem Gebäude mitgebaut. Ich bin froh, endlich mal hier zu stehen und sein Werk zu betrachten.”, meinte Dr. de Lancie, wobei sie in Erinnerungen schwelgte.

In dem Moment kam Colonel Farston zu seinem Team zurück.
“Also, der Sicherheitsdienst hat uns freien Zutritt zu allen vertraulichen Bereichen des Gebäudes gegeben. Es brauchte viel Überredungskunst, bis sie mir die Erlaubnis gaben.”, erklärte er aufgeregt.
“Hast du ihnen nicht gesagt, wir sind von der Air Force?” fragte Bryant.
Farston warf einen Blick auf sein Team, das heute in ganz gewöhnlicher Zivilkleidung vor ihm saß.
“Doch, aber dann brauchten sie erstmal Bestätigungen darüber, einschließlich die von General Landry und dem Präsidenten.”, antwortete der Colonel.

“Gut, dürfen wir hier eigentlich öffentlich sprechen?” fragte Treva.
“Im 90. Stock gibt es einen Konferenzraum, der von 1200 bis 1600 nicht überwacht wird, extra für uns.”, sagte Farston.
“Vier Stunden haben wir nur? Wie sollen wir Ba'al denn in der Zeit finden?” fragte Ace. “Wir haben zwar einen Hinweis, dass unser Kumpel in New York ist, mehr haben wir aber auch nicht.”, sagte Bryant.
Am Tag zuvor hatte man im SGC endlich die Spur eines Peilsenders aufgenommen, den Lt. Hawkins bei ihrem Abenteuer in Berlin einem von Ba'als Leuten angehängt hatte. Die Signale dieses Senders wurden um 1045 in Manhattan aufgenommen, dort wo das Team von Colonel Farston nun war.
“Unser Ziel ist es, Ba'als Unterschlupf zu finden, der vielleicht hier in New York liegt. Wir haben zwar keine Versicherung, aber der Sender ist unsere einzige Spur.” erklärte Garret.
Das Team stand auf und machte sich auf den Weg zum Konferenzraum.

“Wir führen also eine weitere Black-Operation durch, mitten in New York.”, stellte Ace vergnügt fest. Ihm gefielen solche extrem schweren Aufgaben sehr.
“Wir müssen aufpassen, Ba'al ist kein leichter Gegner.”, meinte Treva.
Sie saßen in einer Runde am Tisch in dem schwarzen Konferenzraum. Alles war still, bis auf das Atmen der Anwesenden und ihre Unterhaltung.

“Also, unser Plan ist wie folgt: Unser Mann ist vor einer Weile untergetaucht, sein Signal kommt aber immer noch aus diesem Gebäude. Treva und Jason untersuchen dieses Gebäude nach verdächtigen Personen. Ace wird wird sich auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes einrichten, um jederzeit freie Schussbahn auf den Eingang zu haben, falls Ba'al sogar hier sein sollte. Paige und ich werden währenddessen ein Gebäude hier in der Nähe untersuchen, in dem sich unsere Zielperson auch längere Zeit aufgehalten hat.”, erklärte Farston den Anderen.
“Wenn's weiter nichts ist.”, meinte Ace und klopfte leicht auf das demontierte Präzisionsgewehr in dem Rucksack an seiner Seite.
“Okay, wir treffen uns um 1430 wieder hier, hoffe ich.”, sagte Farston und stand bereits wieder auf.


[12:20 New York, Manhattan,
Fifth Avenue]

Farston und Paige liefen über die belebte Straße vor dem Empire State Building. Ace trennte sich von ihnen und lief zu dem Gebäude vor ihnen.
“Viel Glück!” rief er ihnen nach. Farston hoffte, dass es nicht die letzten Worte sein konnten. Nach dem Ereignis in Berlin hatte er sich geschworen, mehr auf seine Leute aufzupassen. Und er mochte jeden von ihnen – egal wie verrückt sie teilweise waren! Die beiden betraten ein gefülltes Hotel, in dem die Zielperson länger gewesen war.

“Meinst du wir finden etwas?” fragte Paige misstrauisch.
“Ich hoffe es.”, murmelte Farston, aber ihm war bereits etwas ins Auge gefallen: Zwei Männer in schwarzen Jacken standen an der Rezeption und meckerten mit der Dame dahinter. Einer von ihnen hatte schwarze Haare, der andere blonde.

“Das Zimmer ihres Kumpels ist bereits wieder belegt. Sie können dort nicht mehr hinein.”, erklärte die Frau.
“Ach ja? Er hat aber etwas wichtiges dort vergessen!” protestierte einer der beiden Männer.
Farston winkte Paige beiseite, die sich sogleich auf den Weg zur Bar machte, während der Colonel sich langsam hinter sie schlich.
“Alles, was man in den Zimmern vergisst, wird bei uns gelagert. Mit entsprechendem Ausweis können Sie nachschauen, ob ihr Gegenstand dabei ist.”, sagte die Frau. “Unser Partner ist aber gerade beschäftigt. Er unternimmt ein wichtiges Geschäftstreffen mit unserem Vorgesetzten und wir sollen uns beeilen.”, erklärte der zweite Mann, wobei er seine Stimme leicht erhob.

Farston legte den beiden Männern die Hände auf ihre Schultern. Sie drehten sich um und betrachteten ihn überrascht.
“Ihr habt die Dame gehört, ich muss euch bitten jetzt zu gehen.”, sagte er höflich.
“Sir, sind Sie für die Sicherheit zuständig oder was?”
“Wir haben keine Zeit dafür, komm!” befahl der schwarzhaarige seinem Partner.

“Bei ihnen alles klar?”, erkundigte Farston sich, während sein Blick den beiden Gestalten folgte.
“Ja, mir geht es gut.” ,erwiderte die Dame, “Wer sind sie?”
“Colonel Garrett Farston, U.S. Air Force, ich muss wissen, welches Zimmer diese Herren sehen wollten.” Farston zeigte ihr seinen Ausweis, um seine Worte zu untermauern.
“Es ist Zimmer 72, Colonel Farston, auf Etage 3.”
“Ich danke ihnen.” Farston wollte schon gehen, als ihn die Frau zurückhielt.
“Das hier werden sie brauchen.” Sie streckte ihm die Hand hin, in der sie einen Schlüssel hielt.
Farston nickte ihr zu und ging dann los, er konnte im Augenwinkel sehen, wie Paige sich ebenfalls erhob und zu ihm lief.

“Haben wir was gefunden?” Paige hatte ihn erreicht hatte und sich seinem Tempo anpasste.
“Haben wir, Paige”, erwiderte der Colonel und lies den Schlüssel vor ihrer Nase baumeln.


[12:28, Manhattan,
Fifth Avenue, Hochhausdach]


Ace öffnete die Tür, die normalerweise für Sevicepersonal gedacht war und trat nach draußen auf das Dach des Gebäudes. Als er sich umsah, bemerkte er zwei Jungs, die mit ihren Wasserpistolen umher liefen und sich gegenseitig jagten.
Die Beiden unterbrachen ihr Spiel und beäugten ihn verwirrt, als er erschien. Der Scharfschütze ging zu einem Sims in ihrer Nähe und legte den Rucksack dort ab, denn der Platz bot eine gute Sicht auf das Empire State Building und deckte einen Großteil der Fifth Avenue ab.

“Na Jungs, was liegt an?”, sprach Ace die Beiden über die Schulter an.
“Wenn Sie von der Gebäudeaufsicht sind – wir wollten gerade gehen.”, sagte einer der beiden nervös und hob dabei unschuldig die Hände. Er hatte kurzes, blondes Haar und trug ein New York Rangers Trikot.
“Nein, ihr braucht keine Angst zu haben. Du bist Hockeyfan?” Ace öffnete den Reisverschluß und breitete die Teile der Waffe vor sich aus.
Die beiden Jungs beobachteten ihn mit großen Augen.

“Ja, ich bin Rangersfan, wie man sieht. Mein Freund hier”, er deutete auf den kleineren Jungen, der eine Basecap trug, “ist Islandersfan! Ich versuch ihn schon ewig davon umzustimmen, aber manche Leute wissen einfach nicht, was gut ist.”
“Hey!”, rief der andere Junge und schoss im einen Strahl ins Gesicht.

Ace lachte und sagte dann: “Dann werdet ihr mich auch erschießen müssen, ich bin Fan der Colorado Avalanche, weil ich in Colorado arbeite.”
“Sind sie Geheimagent?”, wollte der blonde Junge wissen.
“So was ähnliches.”
“Cool, ich bin Sean, das ist Andy.” antwortete Sean.
“Freut mich, euch kennen zu lernen.”

Ace machte sich daran das G22 zusammenzusetzen. Er ging dabei langsam und methodisch vor, es wirkte fast wie ein Ritual.
Die beiden Jungs staunten nur und blickten ihm neugierig über die Schulter. Als der Scharfschütze das Gewehr fertig zusammengesetzt hatte rammte er ein Magazin in die Waffe und lud durch. Er schraubte zum Schluß noch den großen Schalldämpfer auf und legte die Waffe der Länge nach vor sich auf den Sims.

“Willst du jemanden erschießen?” fragte Andy ängstlich.
“Nein, wir drehen nur einen Film und ich muss deswegen für meine Rolle etwas vorbereiten. So Jungs, ihr solltet jetzt nach Hause gehen. Ihr dürft nichts davon verraten, das gehört zum Film. Betrachtet es als Auftrag der Vereinigten Staaten, ich ernenne euch beide zu Junioragenten.”, erklärte er freundlich.
“Machen wir, Sir!”, antworteten beide gleichzeitig und salutierten mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
“Gut, man sieht sich.”

Die beiden Jungs verließen das Dach. Ace vernahm mit einem Schmunzeln, dass sie angeregt über das Erlebte plauderten, während sie gingen. Ace wandte sich wieder seiner Waffe zu, er lockerte kurz seine Schultern und legte das Gewehr an seine Schulter und machte kurz ein paar Einstellungen an der Optik, dazu visierte er mehrere Punkte in der Umgebung an, eine Ampel, dann schwenkte er hoch zu einem Funkmast und zum Schluss nahm er ein Fenster des Empire State Building ins Fadenkreuz.
“Kann losgehen.” murmelte er zufrieden.


[12:38 Manhattan,
Empire State Building, 34. Stock]


Bryant blieb stehen und fasste sich an sein Headset als Ace ihn anfunkte, während er De Lancie mit der anderen Hand mit in den Seitengang zog.
“Ich hör dich klar und deutlich, Ace! Was gibt`s?”
“Mir ist langweilig, mein Magen knurrt und das Gewehr schnurrt vor sich hin.”, kam über Funk zurück.
“Dann ist ja alles gut. Wir folgen gerade einem Verdächtigen.” Bryant blickte zu De Lancie, die um die Ecke spähte und im dann zunickte.
“Ace, jetzt halt einfach die Klappe!”, flüsterte Dr. de Lancie an Major Bryant vorbei, der ihr mit einer Hand in der Jacke – wo er seine Beretta mit dem Schalldämpfer in einem Achselholster trug – folgte.
“Alles klar, Ace Ende!”, erwiderte Ace grummelnd.

Mit schnellen, gewandten Schritten überbrückten sie die letzten Meter zum Treppenhaus. Dort war der in einen schwarzen Ledermantel gekleidete Mann verschwunden. Sie vermuteten, dass es sich um einen Jaffa handelte, weil er eine schwarze Wollmütze trug und das bei 25 Grad Außentemperatur.

Bryant drückte sich an die Wand und De Lancie trat hinter ihn. Der Major vergewisserte sich kurz, ob niemand sie sehen konnte und zog dann seine Waffe. Er stieß die Tür mit seinem linken Arm auf und schob die Waffe durch den Spalt, dann schob er sich hindurch und kontrollierte die gegenüberliegende Ecke.

“Klar!” Bryant winkte De Lancie zu sich und sie nahmen die Treppen abwärts. Der Verdächtige war bereits ein paar Stockwerke unter ihnen, wie sie durch die Stahlstufen hindurch sehen konnten.

“Wir sollten uns beeilen, Jason!”, sagte Treva und rauschte an ihm vorbei.
“Danke, aber das habe ich auch schon festgestellt!” keuchte der Hüne und mühte sich mit ihr Schritt zu halten.


[ 13:00 Manhattan,
Fifth Avenue, Hotel]

Farston und Paige waren vor dem Zimmer angekommen und zogen ihre Berettas. Farston schraubte noch schnell den Schalldämpfer auf und wollte den Schlüssel ins Schloss schieben, hielt aber inne, als er bemerkte, das die Tür gewaltsam geöffnet worden war. Auf ein Handzeichen hin traten sie beide an die Wand neben der Tür, Farston links, Paige rechts.

Farston horchte angestrengt und vernahm ein Rumpeln, wie wenn jemand das Zimmer nach etwas durchsuchte. Er griff an sein Headset und flüsterte hinein:
“Hier Farston! Ace, peil unsere Funksignale an und sag uns dann, was du sehen kannst!”
Ein kurzes Rauschen, dann kam die Antwort. “Hier Ace, habe verstanden.”


[13:07 Manhattan,
Fifth Avenue, Hochhausdach]

Ace nahm sein Headset aus dem Ohr und stöpselte es an sein PDA an. Mit ein paar Eingaben peilte er das Ziel an, Farstons Signal. Der kleine Kartenausschnitt zeigte im die genauen Koordinaten des Fensters an und er nahm das Gewehr in Anschlag.
Die Optik fand ihr Ziel und der Entfernungsmesser zeigt ihm 156 Meter an. Ein Kinderspiel, dachte Ace.

In dem Zimmer waren zwei stämmige Gestalten damit beschäftigt, die Einrichtung auf den Kopf zu stellen. Einer der Beiden schien etwas gefunden zu haben und zeigte es seinem Partner, der eifrig nickte. Sie ließen vom Mobiliar ab und wandten sich der Tür zu.

“Hier Ace, zwei böse Buben im Anmarsch! Soll ich sie neutralisieren?” Ace hatte sich den Ohrstöpsel wieder eingesteckt.
“Negativ, wir brauchen die Zwei vielleicht noch!”, kam die Antwort.
“Verstanden, Sir, Ace Ende!”


[13:15 Manhattan,
Fifth Avenue, Hotel]


Die Beiden machen sich bereit und als Farston den Schatten unter der Tür sah gab er das Zeichen. Er trat mit aller Kraft gegen die Tür und der erste der Kerle wurde von der Tür im Gesicht getroffen und das Blut aus seiner Nase zeichnete den Sturz in einem Bogen nach, als er ein paar Meter in den Raum geschleudert wurde und auf dem Rücken liegen blieb.

Farston rollte sich durch die Tür und spürte eine Zat-Ladung über sich hinwegjagen.
Der Zweite hatte eine Kommode umgeworfen und feuerte ungezielte Schüsse darüber hinweg, die Paige aus dem Raum zurückweichen ließen und Farston in Deckung zwangen. Er griff sich an den Comlink und rief Ace: “Hey, kannst du den Schweinehund hinter der Kommode sehen?”
“Positiv”
“Du kannst ihn doch haben!”, sagte Farston genervt.
“Nice. Let's play!”

Ein feiner Laserstrahl trat durch das Fenster und strich über den Mann hinter der Konsole. Der Mann blickte mit vor Furcht geweiteten Augen auf, als er dies bemerkte. Die Fensterscheibe barst in dem Moment in tausende Splitter und verkündete den herannahenden Tod. Farston vernahm den Treffer an dem dumpfen Geräusch eines Körpers, der gegen die Wand hinter ihm geschleudert wurde.

Paige betrat den Raum und besah sich mit zitternden Händen das Chaos.
“Alles klar mit dir?”, wollte der Kommandant wissen.
“Mir geht es gut.” Paige ließ ihre Waffe in die Jacke zurückgleiten.
“Schön. Durchsuch den Kerl hinter der Kommode, ich kümmere mich um den Anderen!”
Farston war bereits auf dem Weg zu der am Boden kauernden Gestalt.

Paige lugte hinter die Konsole und stellte verwundert fest, dass außer einem kleinen Eintrittsloch an der Stirn nichts weiter daran erinnerte, dass dieser gerade von dem Scharfschützen ausgeschaltet worden war. Jedenfalls dachte sie das, bis sie um die Kommode herum trat und die blutige Schweinerei an der Wand sah. Ihr Magen begehrte auf und sie rannte aus dem Raum, um sich zu übergeben.

Farston bemerkte dies mit beunruhigter Miene und rief nach draußen: “Paige? Na gut, ich mache das für dich!” Er wandte sich wieder dem auf den Boden Liegenden zu, der sich die Hände vor die Nase hielt, die einen Sturzbach aus Blut über seine Jacke ausschüttete.
“Benimm dich, oder du teilst das Schicksal deines Freundes!”

Paige kam zurück und strich sich mit ihrer Hand über den Mund, in der Anderen hielt sie ihre Pistole umklammert, als wäre es ein Rettungring für einen Ertrinkenden. Sie ging mit wackeligen Schritten auf ihn zu und klopfte ihm auf die Schulter.

“Geht`s wieder?” Farston musterte sie eindringlich über die Schulter hinweg.
“Ja, ich musste nur, ich meine, als...” Sie brach ab und Tränen liefen ihr über die Wangen.
“Ist schon gut, tut mir Leid, schaffst du das hier?” Farston versuchte in ihren Augen zu ergründen, was in ihr vorging.
“Klar, kein Problem! Ich hab schon mit Unas gekämpft, also wird das wohl eine Leichtigkeit sein!” sagte sie tapfer.
Sie trat an ihm vorbei und hielt dem Verletzten ihre Waffe vor den Kopf.
“Du versuchst jetzt besser keine Dummheit!”, schrie sie ihn fast an.
“Ganz ruhig, Paige! Das ist kein Unas.” Farston legte ihr lächelnd eine Hand auf die Schulter und nickte aufmunternd, bevor er zu der Leiche hinter der Kommode ging.

Der Anblick war wirklich nicht sehr angenehm, aber Farston versuchte nicht weiter darauf zu achten, als er die Taschen des Toten durchforstete. In der linken Innentasche des Jackets wurde er fündig, eine CD-Rom, die nicht weiter beschriftet war, aber er wusste, dass das der Hinweis war, den sie gesucht hatten.
Er lies sie in seine Jacke gleiten und lief zu Paige zurück.

“Wir haben, was wir brauchen. Kommen Sie, wir gehen in den Konferenzraum zurück.” Er zog den immer noch blutenden Kerl am Kragen auf die Beine und stieß ihn in Richtung Tür.

Paige griff an ihr Headset. “Hier Paige, wir gehen in den Konferenzraum, Ace! Wir haben unsere Spur. Du darfst aber noch ein bisschen liegen bleiben.”
“Verstanden!”, erwiderte der Scharfschütze auf dem Dach.


[13:50 Manhattan,
Empire State Building, Treppenhaus]

Treva und Bryant hatten mehr als einmal in den Türrahmen eines Ausgangs huschen müssen, da sich der Verdächtige immer wieder nach Verfolgern umdrehte. Nach einer Weile hatte der Typ das Treppenhaus in eine leer stehende Putzkammer geschlichen und die Beiden hatten vor der Tür in Stellung gegangen. Als sie den Raum gestürmt hatten, konnten sie gerade noch den Ringtransporter in den Boden zurückgleiten sehen.

“Wow, was war denn das?”, staunte De Lancie.
“Das war ein Ringtransporter, Goa`uld-Technologie. Wenn Sie die genaue Funktionsweise wissen wollen, müssen Sie Kersey fragen, die kennt sich damit aus.” Bryant überprüfte den Raum und das Stockwerk und griff sich dann an sein Comlink.
“Hier Bryant, Sir, wir haben da was gefunden.”
“Hier Farston, verstanden, kommen sie in den Konferenzraum, wir haben auch etwas.” kam der Befehl des Colonels.
“Jawohl, Sir.” Bryant winkte Treva zu sich und sie verließen den Raum, Bryant markierte die Tür mit einem kleinen Strich, den er mit seinem Messer einritzte.


[14:10 Manhattan,
Empire State Building, 90. Stock,
Konferenzraum]

“Wir haben also einen Gefangenen, einen Flüchtling per Ringtransport und einen Toten. In unserem Besitz ist nun auch eine CD mit vielleicht wichtigen Daten.”, wiederholte Farston.
“Urlaubsbilder von Ba'al werden sicher nicht drauf sein.”, murmelte Ace, der während der Besprechung auf ständigem Funkkontakt stand.

Der Gefangene wurde in eine Ecke des Raums gesetzt, betäubt mit einem Zat-Schuss, damit er keine wichtigen Daten mitbekam.
“Hier im Gebäude ist ein Ringtransporter? Das bedeutet hier ganz in der Nähe muss ein Ha'tak sein!” äußerte sich Paige kritisch.
“Colonel, wir müssen die Prometheus kontaktieren.”, meinte Bryant.
“Sie haben recht, Major.” Farston nickte ihm zu und ging mit seinem Funkgerät auf eine andere Frequenz.
“Colonel Pendergast? Wenn Sie gerade nichts zu tun haben, können Sie Major Bryant nach oben beamen. Wir haben die Vermutung, dass ein Ha'tak in der Nähe ist.”, erklärte Garry.
“Ist das Ihr ernst, Farston? Ein Ha'tak würden wir doch sehen!” meinte Pendergast überrascht.
“Machen Sie es einfach!” befahl der Colonel.
“Wir sehen uns später.”, meinte Bryant und wurde von einem grellen Lichtblitz umfasst.

“Wie geht es dem Gefangenen?” fragte Paige neugierig.
Treva ging zu ihm herüber.
“Na toll.” murmelte sie enttäuscht.
“Was ist mit ihm?” fragte Ace.
“Er hat sich mit einem Giftpfeil selbst getötet. Von dem erfahren wir nichts mehr.”, antwortete die Sprengstoffexpertin.
“Super, auf so eine Idee kann auch nur Ba'al kommen.”


[14:35, Manhattan
Empire State Building, 84. Stock,
Cafeteria]

“Nur du kannst auf die Idee kommen, jetzt etwas zu essen. Das war vor – “ begann Treva seufzend.
“Ich weiß, vor sieben Jahren und so weiter...” murmelte Farston und nahm sich eine Banane aus dem Früchtekorb.
“Ihr kennt euch schon so lange? Erzählt mal davon.”, bat Paige und wirkte dabei wie ein kleines, neugirieges Kind.
“Bloß nicht.”, meinte der Colonel. Treva und Paige schlich ein Lächeln ins Gesicht.
“Wartet mal!” sagte Garret, plötzlich angespannt.

Ein Mann mit Sonnenbrille, langem Mantel und Hut kam in die Cafeteria. Er blickte sich kurz ein wenig um, als sein Blick auf die Drei viel. Er gab einen Wink zur Tür und vier weitere Männer traten ein.

“Ich glaube es wird ungemütlich!” murmelte Treva aufgeregt, denn hier waren sie in einer vollen Cafeteria mit sehr vielen Zuschauern. Sie durften hier nicht mit ihren Waffen herumspielen und das konnte zu einem großen Problem werden.
Treva und Paige drehten sich so, dass der Colonel hinter ihnen stand und sein Funkgerät unbemerkt herausholen konnte.

“Wir brauchen schnell Verstärkung. In den Konferenzraum, wir hoffen, dass wir es bis dahin schaffen.”, flüsterte er hinein, als die Männer sie erreichten.
“Guten Morgen, Garret!” begrüßte der forderste sie herzlich, wobei ihm die Sonnenbrille herunterrutschte: Ba'al – oder zumindest ein Klon!
“Wer sind Sie?” fragte Treva mit vorgetäuschter Unwissenheit, denn es schauten bereits einige Leute auf die seltsame Zusammenkunft.
“Ich bin's! Matthew!” rief Ba'al und klopfte Dr. de Lancie auf die Schulter.
“Ach, du auch hier? Machst du Urlaub?” fragte Farston und testete damit die Grenzen von Ba'als Humor.
Jeweils zwei Männer stellten sich hinter die Frauen und anscheinend drückten sie Zat-Waffen in ihre Rücken, denn die beiden zuckten deutlich zusammen.
“Gibt es hier einen guten Aussichtsort?” fragte Ba'al.
“90. Stock, nicht überwacht.”, flüsterte Farston.
“Ich denke da eher an das Treppenhaus.”, murmelte der Goa'uld.


[14:45, Manhattan,
Empire State Building, Treppenhaus]

Die drei liefen begleitet von Ba'al und seinen Jaffa durch das leere Treppenhaus.
“Colonel Pendergast?” fragte Farston leise in das Funkgerät.
“Euer Ha'tak ist aufgetaucht. Es schwebt mehrere tausend Kilometer vor uns, aber die Schilde sind aktiviert und wir können noch nicht treffen. Aber wir haben schon einen Plan. Major Bryant hat einen Trupp bereit gemacht, der euch unterstützt.”, erklärte Pendergast.
“Vergessen Sie den Plan. Wir werden gerade da hoch gebracht. Solange sie nur im All schweben, tun Sie nichts!” befahl Farston.
“Sind Sie sicher? Wenn ihr erstmal in den Hyperraum geht, verlieren wir euch!” sagte Pendergast.

“Farston Ende. Ace, hörst du mich?” Blitzschnell schaltete er die Frequenz um, damit der Scharfschütze auf Empfang kam.
“Ich war gerade eingeschlafen.”, murmelte er schmatzend.
“Hier ist ein großes Fenster im Treppenhaus, direkt in deiner Richtung. Ich winke mal, damit du uns auch siehst.”, sagte Farston mit ironischem Unterton.
“Oh, ihr habt aber nette Leute gefunden.”, meinte Ace nach wenigen Sekunden, bis er die Situation erfasst hatte.
“Schieß auf den hintersten Mann!”, befahl der Colonel.
“Und wenn ich Treva treffe?” fragte Ace.
“Dann bist du morgen nicht mehr am Leben, und das verspreche ich dir!” schnauzte Farston ihn an.
“Dir liegt wohl immer noch etwas an ihr. Ich geb mein bestes.”, meinte Ace und beendete das Gespräch. In dem Moment kam Ba'al auf ihn zu und entriss ihm das Funkgerät.

“War Dr. Jackson oder Teal'c am anderen Ende? Was auch immer ihr getuschelt habt, heute werdet ihr sterben.”, sagte Ba'al wütend. In dem Moment zersplitterte das Fenster und der Jaffa hinter Dr. de Lancie wurde getroffen.
Paige und Treva warfen sich auf den Boden und zogen ihre Zat'niki'tel.
“Colonel!” rief die bekannte Stimme des Major Bryant von der anderen Richtung. Er und sein Trupp von fünf Soldaten kamen die Treppe hinauf gerannt und hoben drohend ihre Waffen.

Ba'al stand als einziger noch zwischen den bewaffneten Gegnern.
“Ich hätte es wissen müssen. Euer Pokerteufel musste ja auch irgendwo stecken.”, meinte der Goa'uld seufzend.
“Das Spiel ist aus, Ba'al. Ergib dich und verrate uns, was du hier treibst.”, forderte Farston.
“Ihr habt da noch eine schöne CD, die ich euch nur ungerne überlasse.”, sagte Ba'al plötzlich und sprang auf Colonel Farston.
“Nicht schießen, ihr könntet Garret treffen!” schrie Treva.
Ba'al stürzte sich auf den Colonel, der sich widerrum gegen den Angriff mit mehreren Faustschlägen wehrte. Doch plötzlich war da diese Kante....
“Farston!” schrie Major Bryant geschockt, als dieser zusammen mit Ba'al über den Rand des zersplitterten Fensters rutschte und in die Tiefe stürzte.

“Die CD!” schrie Ba'al triumphierend, als er im Fall dem Colonel die Disk entriss.
“Auf wiedersehen.”, murmelte Farston, als ein greller Lichtblitz um ihn aufleuchtete.
“NEIN!!!” rief der Goa'uld zornig, doch bevor er auf dem harten Beton aufschlug, gelang es ihm noch, die so wertvolle CD zu zerbrechen...


[19:10, Cheyenne Mountain Complex,
Stargate-Center, Ebene 28, Besprechungsraum]

“Colonel Farston, Sie konnten erneut froh sein, dass die Prometheus einsatzbereit war. Nach ihrem Funkspruch an Colonel Pendergast hatte er bereits einen Teleport von euch vorbereitet und so konnten Sie gerettet werden.”, wiederholte General Landry erneut, obwohl alle bereits wussten, was geschehen war.
“Was ist mit Ba'al passiert?” fragte Paige.
“Natürlich ein Klon. Der Air Force gelang es, den Leichnam zu bekommen. Nicht auszudenken was normale Ärzte gesagt hätten, wenn sie eine Schlange in seinem Kopf gefunden hätten. Die CD wird in unserem Labor von Dr. Lee untersucht und hoffentlich mit Erfolg wieder gebräuchlich gemacht.”, erklärte der General.

“Sir, was ist aus dem Ha' tak geworden?” fragte Bryant.
“Nachdem Ace den ersten Jaffa ausgeschaltet hatte, flohen es bereits in den Hyperraum. Colonel Carter wollte sich daran versuchen, die Route für euch herauszufinden, aber bisher ohne Erfolg.”
“Dann haben wir also mal wieder den kürzeren gezogen, obwohl wir gewonnen haben.”, seufzte Farston.
“Nicht ganz. Wir können davon ausgehen, dass Ba'al nicht mehr in Manhatten erscheint.”, meinte General Landry lächelnd, um die Beteiligten aufzuheitern.
“Wegtreten!”

Ende (Kapitel 2)
Kapitel 3: In letzter Sekunde by Chevron88000
Kapitel 3: In letzter Sekunde


[13:24
P3X-775, Wald,
Eine einsame Pyramide]

Ein kleiner Lichtstrahl glitt in die alte Vorkammer und wurde vom Scharren der Steintür begleitet, die der kräftig gebaute Marine auf schob. Eine zierliche Frau trat in den Raum, ihr rotes Haar war teilweise unter einem Kopftuch verborgen. In ihrer linken Hand hielt sie eine Taschenlampe und mit der Rechten fuhr sie über die Reliefs an der Wand, als wäre es Blindenschrift.
„Hey, Grinder, das hier scheint eine Ringtransporterkammer zu sein.“ sagte sie begeistert.
„Ist ja toll, Mary, aber ich bin es leid, die Drecksarbeit für die Anderen zu machen. Wieso können wir nicht auf solche Missionen geschickt werden wie SG1 oder dieses neue Team, wie hieß es doch gleich?“ Der Marine hatte seine Waffe am Tragegurt baumeln lassen und sein Cap abgenommen, um sich mit seiner freien Hand durchs lichte Haar zu streichen, wie immer, wenn er nachdachte.

Dr. Mary Fountain mochte den alten Marine und seine ruppige Art, er erinnerte sie immer an einen Space-Cowboy, wie in den alten Zeichentrickserien, die sie so mochte.
Sie grinste ihn an und sagte: „Das Roar-Team, Grinder, das war der Name.“
Der alte Captain schnippte mit den Fingern, „Genau, es lag mir auf der Zunge! Ja, hast du von ihrer Nummer in Manhattan gehört?“
„Das ganze SGC tuschelt doch darüber, vor allem die jungen Soldaten betrachten dieses Team schon als eine Art Vorbild.“ Sie betastete weiter die Wände und murmelte seltsame Worte vor sich hin.
„Dass du weißt, was die jungen Soldaten so quatschen, war mir klar.“
„Hey, ich will mich nur ein bisschen integrieren!“ Sie lächelte verschmitzt und stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite.
„Was sonst!“ Er zwinkerte und trat dann wieder zur Tür hinaus.

Außerhalb dieses Raumes war ein breiter Säulengang, der durch verborgene Schächte an der Decke beleuchtet wurde. Die Säulen verliefen parallel an den Seiten und waren in regelmäßigen Abständen gesetzt worden. Captain Grinder konnte Zehn an jeder Seite zählen, während er zügig vorbei schritt. Nach allem, was er noch von den Missionsberichten aus den Anfangstagen des Stargate-Programms im Kopf hatte, waren die Pyramide auf Abydos und diese identisch, wie alle Goa`uld-Landeplätze.

Grinder grinste, die jungen Soldaten sahen in ihm einen Veteranen, weil er schon von Anfang an dabei war, genau so wie das legendäre SG-1 Team. Grinder war zuerst SG-4 zugeteilt worden und dann nach einigen Jahren hatte er das Kommando über SG-8 erhalten, seitdem waren seine Aufgaben solch wichtige, wie alte Ruinen kartografieren und Handelsgespräche mit bereits Alliierten Völkern zu führen. Er hatte sich immer nach ereignisreicheren Aufgaben gesehnt, doch jetzt, wo sein Ruhestand kurz bevor stand wurde ihm klar, dass er das wohl nicht mehr erleben würde und das machte ihn ein bisschen traurig.

Er trat durch das Steinerne Portal und sein Blick schweifte über den nach unten fallenden Waldpfad, der vor dem Stargate endete, das ca. 2 Meilen in Luftlinie entfernt lag und von der erhöhten Position gut einsehbar war. Grinder blickte auf seine Uhr und dann zum Himmel, wo die Sonne gerade den Zenit überschritten hatte und den heißen Nachmittag einläutete. Eine Hand griff nach seinem Funkgerät und mit einem Knopfruck machte er es sprachbereit.
„Hier Grinder, was gibt’s neues bei euch da unten, Woody?“ Mit Woody war Sergeant Woodstake gemeint, der aus Texas stammte und eigentlich schon immer nur Woody genannt worden war. Nach kurzem rauschen meldete sich der immer gut gelaunte Texaner.
„Hier Woody, bei uns ist alles klar, doch Bell empfängt komische Daten von den Sensoren des MALP.“
Grinder horchte verwundert auf. „Was für Daten, Woody?“
„Es scheint, als würde sich etwas im Orbit befinden, das ein starke Energiesignatur ausstrahlt.“
Grinders Blick wurde ernster. „Was könnte das bedeuten?“
„Bell ist sich nicht sicher, aber er sagt, das es ein Schiff sein könnte, der Energiemenge nach zu urteilen, die es ausstrahlt.“
„Grinder, was sollen wir jetzt machen?“ fragte Dr. Fountain, die hinter ihm aus der Kammer kam.
“Schickt eine Nachricht an General Landry. Wenn wir Glück haben, ist es das Ha'tak von ROAR und dann dürfen wir vielleicht mal etwas unternehmen.” antwortete Grinder nach kurzem Zögern. Einen Moment hatte er tatsächlich daran gedacht, alleine dem möglichen Feind gegenüber zu treten.


[14:00,
Stargate-Center,
Besprechungsraum]

Lt. Colonel Samantha Carter klopfte an das Büro von General Landry. Bei ihm zu Besuch war ein grauhaariger Mann, der wohl in ein wichtiges Gespräch vertieft war.
“Das ist Colonel Henry, ein Beamter aus Frankreich. Er ist wegen des Vorfalls, in den Dr. de Lancie und Colonel Farston verwickelt waren, hier.” erklärte Landry kurz.
“Sir.” begrüßte Carter ihn. “General, ich würde Sie kurz mal sprechen wollen.”
“Colonel, Sie gestatten.” Landry folgte Samantha vor die Tür.
“Sir, ich habe endlich herausgefunden, wohin das Ha'tak aus Manhattan geflogen ist.” berichtete Carter.
“P3X-775, richtig?” fragte General Landry grinsend.
“Woher...“
“SG8 hat Energiewerte eines Schiffes auf einem ehemaligen Goa'uld-Planeten gefunden. ROAR macht sich gerade auf den Weg, wobei es gerade nur aus Miss Kersey und Major Bryant besteht. Die anderen drei werden nämlich anderweitig gebraucht.” erklärte General Landry.
“Wenn Sie erlauben, gehe ich mit. SG1 wird im Moment nicht gebraucht und ich kann ihnen bestimmt helfen. Immerhin geht es um ein wichtiges Ha'tak!” meinte Colonel Carter.


[14: 12,
P3X – 775,
am Stargate]

Bell und Woody warteten bereits am Stargate, als der berühmte Major Bryant und seine Partnerin Paige Kersey durch das Portal kamen. Ihnen folgte erstaunlichweise Lt. Colonel Dr. Samantha Carter, die genialste Frau auf der ganzen Erde.
“Sir, wie kommen wir zu der Ehre?” fragte Woody.
“Übertreiben Sie mal nicht, Sergeant. Colonel Farston und seine beiden Kollegen sind auf einer ebenso wichtigen Mission, wie wir es jetzt sind. Aufgrund der verdeckten Ermittlungen wäre es unpassend geworden, wenn alle fünf Mitglieder von ROAR aufbrechen.” erklärte Carter ihm lächelnd.
“Und damit wir nicht ganz alleine sind, ist Colonel Carter mit uns gekommen.” sagte Paige aufmunternd.
“Wie Sie wünschen, Sir. Wir haben starke Energiewellen im Orbit des Planeten wahrgenommen, aber bisher hat sich noch nichts getan.” berichtete Bell ihnen.
“Können wir sicher sein, dass es Ba'als Schiff ist?” fragte Bryant.
“Wenn man die Hyperraumroute mit Sprung- und Ankunftspunkt vergleicht, ja.” wiederholte Carter zuversichtlich.
“Sergeant, wo ist der Rest des Teams?” fragte Miss Kersey neugierig, wobei ihr Blick bereits zu dem entfernen Tempel führte.
“Der antike Tempel. Wir glauben, er dient als Landepunkt für das Ha'tak, wenn es denn landet.” antwortete Woody.

Plötzlich durchfuhr ein Donnern den Himmel. Aus den Wolken senkte sich ein großes Goa'uld-Schiff, direkt auf den Tempel zu.
“Captain Grinder, das Ha'tak!” rief Bell sofort in sein Funkgerät.
“Wir sind ja nicht blind.” kam es zurück.
“Sir, Colonel Carter und ROAR sind hier. Wir schließen sofort zu ihnen auf.” meldete Woody.
“Moment, wir dürfen nichts überstürzen. Ba'al ist klug und will uns garantiert in eine Falle locken.” meinte Bryant und stellte sich den beiden in den Weg.
“Captain Grinder und Dr. Fountain werden sicherlich gefangen genommen, um als Köder für den Rest zu dienen. Ba'al wird sie nicht sofort umbringen.” erklärte Paige.
Woody und Bell schauten Colonel Carter an, als ob sie die entscheidende Aussage treffen würde.
“Ich stimme Miss Kersey in allen Punkten zu. SG1 hat schon mehrere Jahre gegen Ba'al gekämpft und wir verstehen, wie er vorgeht.” antwortete sie.


[Zur gleichen Zeit,
P3X – 775,
Vor der Pyramide]

Der Schatten des Schiffes senkte sich langsam und zu Grinders Verwunderung stürmte Dr. Fountain zurück in den Tempel, anstatt ihm zu folgen. “Mary! Was tun sie denn da? Wir müssen von hier verschwinden!”, brüllte er ihr hinterher.
“Ich muss meine Aufzeichnungen aus der Kammer holen!”, kam die Antwort, bevor Dr. Fountain in den dunklen Eingang verschwand.
“Warten sie!” Grinder blickte noch mal über die Schulter und nahm dann die Waffe in Anschlag, um der jungen Archäologin zu folgen.

Dr. Fountain kam in der dunklen Kammer an und sah kurz von einer Seite zur Anderen, auf der Suche nach ihrem Notizbuch und dem Diktiergerät. Sie fand beides auf dem Boden vor dem Relief, dass sie aufgezeichnet hatte. “Da bist du ja!” sagte sie zu sich selbst und lies das Diktiergerät in ihre Westentasche gleiten. Plötzlich wurde der Raum durch ein grelles Licht erhellt und mit einem durchdringenden Summen fuhren metallene Ringe aus dem Boden, die den Blick auf acht Gerüstete freigaben, nachdem sie wieder darin verschwanden.

Sofort richteten die Jaffa ihre Stabwaffen auf die junge Frau, die die Hände in einer beschwichtigenden Geste hob.
“Hi, Leute!”, sagte Fountain nervös blinzelnd.
Einer der außerirdischen Krieger machte einen Schritt auf sie zu, doch wurde er mitten in der Bewegung herumgerissen, als eine Gewehrsalve seine Rüstung auf bauchhöhe Funken schlagend traf. Der Jaffa stürzte einige Sekunden später schwer verwundet zu Boden.

“Laufen sie!” Grinder war an dem Eingang zur Kammer erschienen und lies seinen Gewehrlauf hin und her wandern, was die Jaffa dazu veranlasste, in dem ungeschützten Raum panisch in alle Richtungen auszuweichen. Dr. Fountain erwachte aus ihrer Verwirrung und lief zu dem Marine, der fluchend das Magazin seiner Waffe wechselte. Sie blieb neben ihm stehen und er blickte ihr nur kurz in die Augen. Mehr brauchte sie nicht, um zu verstehen, schon setzte sie sich in Bewegung in Richtung des Ausgangs.

Grinder indessen zog eine Splittergranate aus der Gürteltasche und löste grimmig lachend den Sicherungstift. “Viel Spaß mit dem Bonbon, ihr Bastarde!”, mit diesen Worten lies er den Bügel los und rollte die Granate über den Boden in die Kammer. Er wandte sich siegessicher um und lief los, als etwas seinen Oberschenkel streifte und obwohl er im ersten Moment keinen Schmerz verspürte, gab sein linkes Bein nach und er stürzte der Länge nach hin, was ihn davor bewahrte, von der Explosion der Granate und den von ihr verschossenen Splittern getötet zu werden.

“Verdammt Grinder, du alter Idiot!”, presste er zwischen den Zähnen hervor, als der Schmerz mit gnadenloser Gewalt seinen Oberschenkel durchzog. Die Stabwaffensalve hatte im den Grossteil des Muskels weggesprengt, aber die Hitze der Waffe hatte die Wunde sofort kauterisiert, was ihn wenigstens davor bewahrte, zu verbluten, stellte der Marine fest, als er sich sein Bein besah. Eine Hand packte ihn an der Schulter und versuchte ihn vergebens hochzuziehen.

“Kommen sie, ich schaff es nicht alleine. Sie müssen mir schon helfen.”, keuchte Fountain vor Anstrengung den viel schwereren Soldaten auf die Beine zu ziehen.
Grinder lächelte sie an. “Sie sollten doch von hier verschwinden.”
“Dachte mir, sie könnten ein wenig Hilfe ganz gut gebrauchen.”
“Da haben sie wohl recht! Lassen sie uns von hier abhauen.” Grinder hatte es mit Hilfe der Archäologin geschafft, aufzustehen und verlagerte schnaubend sein Gewicht auf das gesunde rechte Bein.

Er nickte dem Doktor zu und sie legte seinen Arm um ihre zierliche Schulter. Sie hatten gerade die Mitte des Säulengangs erreicht, als der Ringtransporter ein weiteres Mal aktiviert wurde. Die Beiden beschleunigten ihre Schritte, um den Jaffa zu entkommen, als Fountain von blauen Elmsfeuern eingehüllt wurde.
“Scheiße!” hauchte sie und brach zusammen.

Grinder kippte zur Seite, als sein Gewicht nicht mehr gestützt wurde und prallte hart auf den Steinboden. Nach Luft ringend rollte er sich auf den Rücken und nahm den ersten Jaffa aufs Korn, der ihm in Sicht kam. Seine MP5 spie ihren tödlichen Inhalt, bis der Schlagbolzen ins Leere fuhr und nur noch hohles Klicken die Waffe verlies. Zwei Jaffa waren durch das Sperrfeuer der Maschinenpistole zu Fall gebracht worden.

Grinders Hand fuhr an das Holster seiner Beretta, als ein dritter Jaffa ihm eine Zatladung verpasste. Er hob gegen die lähmende Wirkung der Alienwaffe ankämpfend den Arm, sein Zeigefinger schloss sich um den Abzug, doch dieser schien unmöglich zu Bewegen zu sein. Langsam begann sein Arm wieder zu sinken, dann wurde sein Geist in Dunkelheit gehüllt....


[ 15:00 ,
P3X–775,
Waldstück]

Sie hatten ihre Position in ein Waldstück nahe des Stargates verlagert, da sie sonst mit Leichtigkeit von dem Plateau des Landeplatzes aus gesehen worden wären. Das Malp parkte in der Mitte der kleinen Lichtung und sie hatten sich darum versammelt.

Paige nestelte an der Tasche auf dem Rücken ihrer taktischen Weste und holte ihren Tablet-PC daraus hervor, der zum Schutz gegen die Witterungseinflüsse in einer Schutzhülle eingeschloßen war. Sie nahm den kleinen Platikstift von der Seite des Gehäuses und ging einige Dateien durch, um dann aufzublicken.

“Laut der Ausrüstungsliste des SGC verfügt ihr MALP über ein UAV mit entsprechender Startvorrichtung”, sagte sie an Bell gewandt, der für das MALP zuständig war.
“Das ist korrekt, Ma`am. Was haben sie vor?”
“Colonel Carter, ich könnte ihre Hilfe hier drüben gebrauchen.” Paige umrundete das MALP ohne auf die Frage des Sergeants einzugehen.

Bell und Woodstake liefen zu Bryant hinüber, der sich in der Nähe an einen Baum gelehnt hatte und seine Waffe kontrollierte.
“Was machen die Beiden da, Sir?” fragte Bell den Major mit einem Nicken zu Carter und Kersey, die angefangen hatten den Abschussmechanismus des UAV zu justieren.
“Eine Rettungsmission ist am effizientesten durchzuführen, wenn man weiß, gegen was man antritt und einen guten Plan parat hat.” erwiderte Bryant in einem Ton, wie ihn ein Lehrer anschlug, wenn er seinen Schülern etwas erklärt.

“Das UAV ist einsatzbereit.” sagte Carter schließlich und gesellte sich neben Paige.
“Wie lautet die Sendefrequenz?”
“Das UAV sendet auf dem Air-Force-Standardkanal.”

Paige tippte kurz zwei Befehle ein und schon erhielt sie das Bild der Stahloberfläche auf dem Rücken des MALP. Einen Klick später schoß das kleine Fluggerät davon und Paige fing an auf der Gebietskarte der Region verschiedene Punkte mit Roten Kreisen und Beschreibungen zu markieren.


[15:22,
Eine Zelle]

Grinder schlug stöhnend die Augen auf, sofort durchfuhr ein Pochen seinen linken Oberschenkel. Er blickte sich um und stellte fest, dass sie in einer Zelle saßen. Etwas stimmte nicht...

“Du bist also wieder wach. An deinem Blick merke ich, dass du das Selbe denkst wie ich.” Dr. Fountain saß im Schneidersitz in der Ecke gegenüber.
“Diese Zelle passt nicht zu den üblichen Goa`uld-Bauten.” Grinders Stimme offenbarte, dass seine Wunde ihm zu schaffen machte.
“Richtig, weil es keine Goa`uld Zelle ist.”
“Wo sind wir dann?” Grinder verlagerte sein Gewicht nach Rechts, um das verletzte Bein zu entlasten.
Fountain stand auf und kam zu ihm herüber. “Diese Zelle ist eindeutig antikischen Ursprungs. Sie besitzt die selben Charakteristika, wie die, die in Atlantis zu finden sind.”
“Ja, aber wo sind wir?” beharrte Grinder.

Eine Gestalt trat aus dem Schatten. Ein Mann, er musste ihr ganzes Gespräch mitbekommen haben. Ein süffisantes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er betrachtete die Beiden, wie ein Wolf wohl Schafe anblickte, bevor er sie riss.
“Wo ihr seit ist bedeutungslos. Ihr habt den Planeten nicht verlassen, so viel könnt ihr ruhig wissen. Ich bin es leid, dass die Tau`ri sich andauernd in meine Angelegenheiten einmischen. Ihr seit meine Gefangenen, ihr wisst bereits zu viel, deswegen werde ich meinen Spaß mit euch haben. Man nennt mich Ba`al, ihr habt bestimmt schon von mir gehört.”

Er deaktivierte das Kraftfeld und die Hand, die hinter seinem Rücken gelegen hatte, enthüllte einen langen Stab, der in drei kleinen Spitzen auslief. Dr. Fountain krallte sich in die Jacke des alten Marine....


[15:40,
P3X-775,
Waldstück]

Carter und Bryant hatten sich zurückgezogen und standen nun über das Tablet-PC gebeugt, welches auf dem Malp ruhte. Paige hatte alle feindlichen Positionen markiert, dann das UAV per Selbstzerstörung beseitigt und Bryant den PC übergeben, der nun mit dem Colonel ihre Möglichkeiten besprach.

“Das ist seltsam” sagte Carter nach einigen Minuten.
“Ich weiß, was sie meinen. Wieso ist dieser Landeplatz so schwer bewacht?”antwortete Bryant grübelnd.
“Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Wie sieht ihr Plan aus Major?” Der Colonel blickte in erwartungsvoll an.
Bryant vergrößerte einen Abschnitt nahe ihrer Position. “Ich schlage vor, wir nehmen diese Geschützstellung zuerst. Sie, Bell und Woodstake feuern aus dem Wald und lenken ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sobald das geschieht, werden ich und Paige von der anderen Seite die Mannschaft ausschalten und das Geschütz auf die beiden Nester zu den Seiten der Pyramide ausrichten. Ihre Gruppe wird unter unserem Deckungsfeuer vorrücken und die östliche Stellung aufs Korn nehmen. Ich übernehme die Westliche. Wir treffen uns dann wieder vor dem Eingang der Pyramide, wenn alles nach Plan verläuft.” erläuterte Bryant ihre Vorgehensweise.
“Meinen Respekt, sie sind ein guter Taktiker, Major! Dieser Plan sieht durchführbar aus.” lobte ihn Carter.


[ 16:00,
P3X-775,
Jaffaposten nahe des Waldes]

Bryant und Kersey hatten sich an der Anhöhe auf die Lauer gelegt und warteten auf das Signal des Colonels, welches den Angriff einleiten würde. Die Beiden hatten sich ihre XM8 auf den Rücken geschnallt und ihre für Kommandounternehmen konzipierten Berettas gezogen. Mit sicheren Bewegungen schraubten sie ihre Schalldämpfer auf.
“Bleib dicht hinter mir, Paige. Den Ersten werde ich ausschalten, du gibst mir Deckung, sobald ich das Geschütz bediene.” erklärte er der jungen Frau, die zur Bestätigung nickte.
Das Funkgerät knackte zweimal. Das vereinbarte Signal. Waffenfeuer brandete von der ihnen abgewandten seite des Hügels auf. Bryant kam in die Hocke und stürmte über die Kante, gefolgt von Kersey. Die Jaffa hatten ihr Geschütz geschwenkt und feuerten in den Wald.
Der Major näherte sich mit federnden Schritten, die Waffe mit beiden Händen auf sein Ziel gerichtet. Als er nur noch anderthalb Meter entfernt war schoß er dem Krieger zu seiner Rechten in die Kniekehle, worauf dieser einknickte. Als der Andere Krieger zur Seite blickte, traf ihn ein Ellbogen im Gesicht und schickte ihn zu Boden. Bryant riss dem Stürzenden die Zat von der Armschiene, wirbelte herum und schoß auf sein erstes Opfer. Dann schickte er auch den anderen Krieger in die Ohnmacht, der seine Nase umklammert hielt, aus der ein roter Sturzbach schoß.
Bryant warf Paige seine Beretta zu, diese fing sie geschickt auf und sank auf ein Knie. Beidhändig feuernd schickte sie zwei Jaffa ins Jenseits, die versuchten den Hügel zu erstürmen. In der Zwischenzeit hatte der Major das schwere Geschütz geschwenkt. Seine Muskeln spannten sich, als er die gewaltige Kraft der Energiewaffe entfesselte, um Carters Team zu decken.
Nachdem Der Colonel mit Hilfe von einigen Granaten das Geschütz im Osten ausgeschaltet hatte, lies Bryant das Westliche in Flammen aufgehen. Ein Kreischen lag plötzlich in der Luft.
“Todesgleiter! Major, sofortiger Stellungswechsel zum vereinbarten Treffpunkt!” rief Carter durch das Funkgerät.
Bryant verlies das Geschütz und nahm im Laufen seine Waffe von Kersey entgegen. “Verstanden, Ma`am!”


[ 17:34,
P3X-775, Zelle]

“Lass sie in Ruhe, du Schwein!” schrie Grinder außer sich vor Wut und versuchte, sich dem Griff der beiden Jaffa zu entwinden, die ihn festhielten.
Ba`al stand im gegenüberliegenden Teil der Zelle über die sich am Boden krümmende Gestalt Fountains gebeugt. Er hatte sie seit einer Stunde mit dem Folterstab gemartert und Grinder hatte alles hilflos mit ansehen müssen.

Ba`al wandte sich um, ein sadistisches Grinsen im Gesicht. Mit zwei schnellen Schritten war er bei dem Captain. Grinder beugte sich vor, bis er das Gesicht des Goa`uld fast berührte. “Dafür wirst du büßen! Ich schwöre bei Gott, noch bevor dieser Tag um ist, werde ich dich töten.”

Ba`al lachte. Er lachte einfach nur. Grinder war kurz davor, in zu Beißen, nur um dieses freudlose Lachen verstummen zu lassen. Doch ein Jaffa trat in die Zelle und richtete das Wort an den Goa`uld.
“Mein Gebieter, wir werden angegriffen!”
“Soso, deine Freunde kommen, um euch zu befreien. Alles läuft, wie geplant.” sagte der Systemlord mit Blick auf den Marine.
“Wie sollen wir vorgehen, mein Gebieter?”
“Lasst sie kommen, ich werde mich ihrer annehmen.”
“Aber mein Herr!” begehrte der Krieger auf.
“Du wagst es, meine Befehle in Frage zu stellen?” Ba`al baute sich vor seinem Diener auf.
“Natürlich nicht! Ich werde sofort alles nötige veranlassen, mein Gebieter!” antwortete der Jaffa und verschwand nach einer unterwürfigen Verbeugung.


[ 17:45,
P3X-775,
in der Pyramide]

Carter hatte den beiden Sergeants befohlen den Eingang zu sichern, während sie in die Ringtransporterkammer vorgestoßen war. Die Situation wurde immer seltsamer. Nicht nur, dass es hier keinerlei Wachen mehr gab, nein, der Ringtransporter führte sowohl nach unten, als auch nach oben, stellte Carter mit einem Blick auf die Steuereinheit an der Wand fest.

Bryant und Kersey kamen in die Kammer gerannt, gefolgt von den Sergeants, die sofort an den Seiten des Eingangs in die Kammer in Stellung gingen, um weiterhin Wache zu halten.
“Alles in Ordnung?” erkundigte sich Carter.
“Wir wären beinahe von einem der Gleiter in unsere Atome zerlegt worden, aber Bell und Woody hier, haben ihn mit einer Granate vom Himmel geholt.” Bei diesen Worten des Majors tätschelten die Sergeants grinsend ihre M4 mit dem Granatwerfer, der unter dem Lauf angebracht war.
“Was gibt`s Neues?” wollte Paige wissen.
“Nichts, genau das ist es aber, was mir Sorgen bereitet. Keine Wachen mehr, seit wir in der Pyramide sind und dieser Ringtransporter führt weiter nach unten und nach oben.” erklärte der Colonel mit einem Daumen über die Schulter zeigend.
“Hm, klingt nach einer Falle. Ich schlage Folgendes vor: Sie, Kersey und Woody sehen sich an, was da unten zu finden ist, während ich und Bell das Ha`tak durchsuchen und in taktischen Abständen C4-Ladungen anbringen. Ich hab da nämlich so eine Ahnung...” erläuterte Bryant den neuen Plan verschwörerisch.


[18:00,
P3X-775, Zelle]

Ba`al hatte die Zelle verlassen, nachdem der Jaffa ihm von dem Angriff berichtet hatte. Fountain war völlig apathisch, weshalb Grinder die zitternde Archäologin in den Arm genommen hatte, um sie zu beruhigen. Er wusste, was er zu tun hatte. Dieser Bastard hatte sie nur zum Vergnügen gequält und Grinder würde ihn dafür mit seinem Leben bezahlen lassen. Noch nie zuvor hatte er solchen Hass gespürt, was ihn vor sich selbst schaudern lies.

“Ist es vorbei?” Fountain hatte die Augen aufgeschlagen, sie wirkte um Jahre gealtert.
“Ja, er wird dir nichts mehr tun. Das verspreche ich dir und jetzt ruh dich ein wenig aus” antwortete Grinder freundlich.


[18:10,
P3X-775,
unterirdischer Komplex]

Der Ringtransporter hatte sich gerade erst deaktiviert, als sich ihnen dutzende Stabwaffen entgegenreckten. Eine schwarzhaarige Gestalt trat vor und blickte sich zufrieden um.
“Ba`al!” Carter funkelte den Systemlord wütend an.
“Ah, Colonel Carter! Eure lächerliche Rettungsaktion ist somit vorbei. Nehmt ihnen die Waffen ab!”

Auf diesen Befehl hin nahmen die Jaffa ihnen unsanft die Ausrüstung ab und stießen sie in Richtung eines langen Ganges. Als Carter auf einer Höhe mit Ba`al war, sagte er belustigt: “Welch ein wunderbarer Tag! Ich habe bald nicht nur den Schlüssel zu einer mächtigen Waffe der Antiker, sondern nun auch noch ein Mitglied des Teams, das mich schon so oft zum Narren gehalten hat. Du wirst einen besonders schmerzvollen Tod erleiden, Colonel.”
“Du wirst dich noch wundern!” blaffte Carter ihn an.


[18:20,
P3X-775, Zelle]

Captain Grinder lies Dr. Foutains Kopf langsam zu Boden gleiten und erhob sich dann, als die Tür zur Zelle geöffnet wurde. Herein kamen eine Gruppe Jaffa, die weitere Gefangene mitbrachten. Grinder erkannte darunter eines seiner Teammitglieder Sgt. Woodstake sowie Colonel Carter von SG1. Die dritte Person, eine junge Frau, konnte er keinem Team zuordnen. Sie trug das übliche SG-Abzeichen auf der Uniform, doch statt der Nummer war ein brüllender Löwe vor dem Chevron.

“Colonel Carter, sie wurden geschnappt? Dann würde ich sagen ist diese Mission gescheitert, denn bis vor fünf Minuten hatte ich noch darauf vertraut, dass sie uns da rausholen.”, empfing sie Grinder resigniert.
Carter rieb sich den Arm, als der Jaffa seinen Griff löste und zusammen mit den Anderen aus der Zelle verschwand. “Ich freue mich auch sie zu sehen...“ erst jetzt fiel ihr die am Boden liegende Fountain auf, “...Was ist mit ihr geschehen?”
“Dieser Mistkerl hat sie gefoltert.”, erwiderte der Captain wütend.
“Keine Sorge, wir holen sie hier raus, dann verschwinden wir und sehen uns hier mal um.”
Die junge Frau mit dem Löwenabzeichen betrachtete ihre Zelle interessiert. “Sie hatten Recht, Colonel. Dies hier ist eindeutig eine antikische Einrichtung, vermutlich eine Forschungsanlage. Das würde erklären, warum Ba`al so interessiert daran ist.”
Grinder konnte es nicht glauben, sie waren hier alle gefangen und Carter sprach von ihrer Rettung, als wäre sie sicher, während die unbekannte Frau fröhlich die Einrichtung studierte!

“Falls es ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte, wir sind hier alle gefangen! Es ist mir auch relativ egal, ob das hier eine Forschungseinrichtung der Antiker ist oder eine Autobahntoliette ist! Außerdem, wer sind sie überhaupt?” rief Grinder verärgert.
“Das ist Paige Kersey vom ROAR-Team, sie ist Spezialistin für außerirdische Technologien, sowohl defensive als auch offensive...” ,Paige nickte in seine Richtung, “...Keine Sorge, wie alle Goa`uld übersieht Ba`al in seiner Arroganz gerne mal ein paar Kleinigkeiten.” Carter krempelte ihren Ärmel hoch und nestelte ein Funkgerät hervor.

“Hier Carter, wir hatten Recht, es war eine Falle und wir haben sie wie geplant ausgelöst. Ba`al wähnt sich in Sicherheit. Wie sieht es bei Ihnen aus?”
Ein kurzes Knacken, dann war eine tiefe Stimme zu hören: “Hier Major Bryant, habe verstanden! Das Ha`tak ist präpariert, wird ein hübsches kleines Feuerwerk geben. Wenn sie nun ihren Peilsender aktivieren, werden Bell und ich sie da rausholen und dann feiern wir mit Ba`al unsere kleine Party!”
Carter öffnete das Gehäuse des Funkgerätes und aktivierte den kleinen Peilsender. “Peilsender ist aktviert, seien sie vorsichtig! Carter Ende”
“Sehr wohl, Ma`am! Bryant Ende”


[18:25,
P3X-775, Pyramide,
Ringtransporterkammer]

Ein Summen ertönte und die Ringe fuhren von der Decke herab, als sie sich wieder nach oben bewegten, wurden zwei Soldaten sichtbar.
“So, weiter nach unten!”, rief Bell und wollte schon die Ringe nach unten aktivieren, als eine Hand ihn zurückhielt.
“Warten sie! Ba`al ist vielleicht arrogant, aber nicht dumm. Er wird bestimmt eine kleine Wache für alle Fälle bei den Ringen postiert haben.” sagte Bryant warnend.
“Was schlagen sie also vor?”
“Schicken wir ihnen doch ein Nettes kleines Präsent!” Bryant grinste schelmisch und öffnete zwei Taschen seiner Weste.


[18:28,
P3X-775, unterirdischer Komplex,
Ringtransporterkammer]

Als der Ringtransporter sich aktivierte visierten die beiden Jaffa sofort die Stelle mit ihren Stabwaffen an, an der die Eindringlinge auftauchen würden.
Sie blickten sich jedoch verwirrt um, als die Ringe verschwanden und niemand zu sehen war. Zu spät bemerkten sie die Beiden kleinen Gegenstände, die über den Boden kullerten. Ein greller Blitz gefolgt von einem schrillen Pfeifen lies sie orientierlungslos werden, wodurch sie die zweite Aktivierung nicht mehr mitbekamen, genauso wie die beiden Schüsse aus der erbeuteten Zat Bryants, die sie zu Boden schickten.
“Sie sind gut, verdammt gut.” staunte Bell mit einem Blick auf die beiden Wachen, denen er direkt in die Arme gelaufen wäre, hätte er den Major nicht bei sich gehabt.
“Deswegen gehör ich zum ROAR-Team, wir werden dafür bezahlt gut zu sein.” Bryant grinste vor Stolz.


[18:40,
P3X-775, Zelle]

Ba`al betrat die Zelle gefolgt von zweien seiner Klone. In der einen Hand hielt er drei Datenkristalle, in der Anderen hielt er den Folterstab. “Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich euch ein paar Dinge verrate, bevor ich euch Einen nach dem Anderen besonders qualvoll ins Jenseits schicke. Wieso? Weil ihr es sowieso nicht mehr ausplaudern werdet und mich der Gedanke reizt eure verzweifelten Gesichter zu sehen, wenn ihr mit dem Wissen zur Rettung der Galaxie das zeitliche segnet.” Er grinste diabolisch.

Carter erwiderte das mit einem verächtlichen Blick, während Grinder den ehemaligen Systemlord nur böse anfunkelte. Einen Augenblick später breitete Ba`al die Arme aus und fuhr fort.

“ Dies hier ist ein Forschungskomplex, der seinerzeit von Morgan Le Fay errichtet wurde und Informationen enthält über eine Waffe, die sie konstruiert hat. Die Waffe befindet sich nicht hier, sondern an einem geheimen Ort in dieser Galaxie...”, Ba`al hielt die drei Datenkristalle hoch, “...diese drei Kristalle enthalten die Koordinaten des Verstecks, sowie die genaue Funktionsweise der Waffe, einer Waffe, die mächtig genug ist, um die Ori aus der Milchstraße zu vertreiben und euch Tau`ri auszulöschen. Danach werde ich endlich wieder meinen Platz als Gott und rechtmäßiger Herrscher über hunderte Welten einnehmen...” , er reichte den beiden Klonen jeweils einen Kristall, woraufhin diese aus dem Raum verschwanden. “...Damit ihr mir nicht wieder in die Quere kommen könnt, habe ich zwei Kopien angefertigt, wodurch ihr drei meiner Sorte aufhalten müsstet, um die Waffe nicht in meine Hände fallen zu lassen. Vorrausgesetzt natürlich, ihr würdet entkommen!” Nachdem Ba`al geendet hatte, lies er den Kristall in seinen Mantel gleiten und öffnete die Zellentür.

Die Jaffa bezogen Stellung und richteten ihre Waffen auf die Gefangenen, damit keiner einen Angriff auf ihren Herren wagen würde. Ba`al machte einen Schritt auf Carter zu und wollte den Stab gerade erheben, als das unverwechselbare Knattern von Schnellfeuergewehren ertönte. Ba`als augen glühten auf, der Folterstab entglitt seinen Fingern. Nach vorne kippend krallte er sich an Carters Jacke und rutschte unter ihrem teilnahmslosen Blick zu Boden.

Am Eingang zum Zellentrakt erschienen die beiden grinsenden Soldaten, nachdem sie die letzten Jaffa beseitigt hatten. Ein dunkelhäutiger Hühne trat näher heran und blickte fröhlich in die Runde der Gefangenen. “Major Bryant meldet sich wie befohlen zur Stelle! Na, hatten wir einen angenehmen Aufenthalt?”
“Ich danke ihnen, Major, das war wirklich eine Rettung in letzter Sekunde.” antwortete Carter.
“Danken sie mit später, Ma`am. Wir sollten machen, dass wir von hier wegkommen.” Bryant reichte Carter seine Pistole, Bell tat es ihm mit Kersey gleich.

Grinder nickte knapp und hob eine Zat vom Boden auf. Als Bryant seine Wunde sah, fragte er: “Können sie laufen?”
“Es geht schon, wir sollten uns lieber um Fountain kümmern.”
Bryant schlang sein Gewehr über die Schulter, machte einen Schritt an Grinder vorbei und hob die Archäologin mühelos vom Boden auf.

Der Raum erzitterte plötzlich und Carter übernahm das Wort: “Das Ha`tak startet, zünden sie die Ladungen!” Bell nickte und holte den Auslöser aus seiner Weste. Der Raum erbebte für kurze Zeit noch heftiger, als das Ha`tak in einem Feuerball über der Pyramide verging.

Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Kurz vor dem Verlassen der Zelle wandte Kersey sich um. “Ich denke, es gibt da was, das wir gebrauchen könnten.”
Grinder blickte daraufhin zurück und konnte sehen, wie der verwundete Ba`al sich erhob und eine kleine Energiewaffe aus seinem Mantel holte. “Vorsicht!” Der Marine riss Kersey aus der Schussbahn und feuerte seine Zat auf den Goa`uld ab. Ba`al schoss im Fallen einen roten Laserstrahl ab, der den Captain in die Brust traf. Grinder sank auf die Knie und spuckte Blut. “Ich habe mein Versprechen nicht vergessen!” Er hob die Zat und gab den zweiten, tödlichen Schuss ab, bevor er hintenüber kippte.

Kersey ging neben dem Marine in die Hocke und fühlte seinen Puls. Mit einem Kopfschütteln beantwortete sie die stumme Frage der Anderen und schloss die Augen des Toten. Carter war inzwischen bei Ba`al und nahm den Datenkristall an sich.
“Wenigstens haben wir diesen Bastard auch bekommen!” sagte Bryant.
“Nicht ganz, er hatte zwei Klonen Kopien des Datenkristalls gegeben, einer ist immer noch am Leben. Der Datenkristall wurde durch das Zatfeuer beschädigt, ich hoffe, ich kann ihn weit genug wiederherstellen, damit Daniel sich an eine Übersetzung der Daten anfertigen kann, aber dazu müssen wir zurück ins SGC.”


[Am nächsten Tag,
SGC, Besprechungsraum]

“...Dr. Fountain ist auf dem Weg der Besserung und die feierliche Beisetzung Captain Grinders findet Morgen statt. Dr. Jackson hat sich bereits an eine Übersetzung des geborgenen Datenkristalls, der von Colonel Carter zum Teil wieder hergestellt wurde gemacht. Ich danke ihnen für ihren Einsatz, Miss Kersey und Major Bryant. Natürlich gilt auch ihnen Dank, Colonel Carter.”, schloss Landry das Missionsabschlussbriefing ab.
“Es war mir eine Ehre, Sir und ich freue mich sehr auf eine weitere Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des ROAR-Teams. Wenn sie mich nun entschuldigen würden.” Carter nickte den beiden ROAR-Mitgliedern zu und verschwand die Treppe hinab, auf der Dr. Jackson an ihr vorbei stürmte.

Der General und die beiden Anderen hatten sich gerade erhoben, als Daniel in den Raum platzte. “Sir...ich...also” Er rang nach Luft und stützte sich auf seine Knie.
“Kommen sie erst einmal zu Atem, was gibt`s, Doktor Jackson?” fragte Landry grinsend.
Daniel holte noch eimal tief Luft und antwortete: “Die Daten auf dem Kristall sind leider nicht mehr Komplett, wodurch wir die genauen Koordinaten des Schiffes nicht mehr bestimmen können, aber...”
“Des Schiffes?” unterbrach ihn Kersey.
Daniel rückte seine Brille zurecht. “Ganz genau, es handelt sich bei dieser Waffe um den Prototyp des fortschrittlichsten Antikerkampfschiffes, das je entwickelt wurde. Wie gesagt, die genauen Koordinaten sind verloren gegangen, jedoch enthält der Text einen Querverweis auf die Antikerdatenbank in Atlantis.”
“Und sie denken, dass dort die Antwort zu finden ist?” wollte Landry wissen.
“Höchstwahrscheinlich” erwiderte Daniel knapp.
“Gut, die Daedalus tritt Morgen den Rückflug in die Pegasusgalaxie an. Dr. Jackson und das ROAR-Team werden sich dem Flug anschließen. Der Colonel und Ace werden heute zurückerwartet und stoßen dann zu ihnen. Wegtreten!” befahl Landry.


ENDE (Kapitel 3)
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