Die Rebellen (1) by Selana
Summary: Sheppards Team trifft auf einige Doppelgänger aus einem anderen Universum. Von diesen werden sie in deren Dimension mitgenommen, wo sie in deren Machtkämpfe verwickelt werden.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 8 Completed: Ja Word count: 14799 Read: 52131 Published: 18.01.12 Updated: 18.01.12
Story Notes:
Spoiler: Anfang der 2. Staffel

1. Kapitel 1 by Selana

2. Kapitel 2 by Selana

3. Kapitel 3 by Selana

4. Kapitel 4 by Selana

5. Kapitel 5 by Selana

6. Kapitel 6 by Selana

7. Kapitel 7 by Selana

8. Kapitel 8 by Selana

Kapitel 1 by Selana
Die Rebellen


1. Unerwartete Begegnung

„Wir sind durch, Elizabeth."

Dr. Weir sah auf den Panoramaschirm der VERGELTUNG. „Du hast es geschafft. Wo befindet sich nun der Planet? Hoffentlich sind wir auch im richtigen System.“

„Siehst du den kleinen Punkt in der Mitte des Schirmes? Das ist er.“

„Bitte Vergrößerung!"

Im nächsten Augenblick schnellte der Punkt nach vorne, und alle drei Personen in der kleinen Zentrale des Schiffes konnten den Planeten deutlich erkennen.

„Wo ist die Raumstation?"

„Sie befindet sich auf der anderen Seite des Planeten. Zwar sollte es für uns keine direkte Gefahr geben, aber ich bin mir doch nicht ganz sicher, ob wir willkommen sind. Zumal wenn sie erfahren, was wir vorhaben. Ich empfinde es immer noch als unnötiges Risiko."

„Ich verstehe deine Einwände nicht! Wir waren uns doch einig über die Mission und den gleichzeitigen Test deiner neuen Erfindung."

„Das war die Idee von dir und den anderen. Ich war nie einverstanden, das weißt du genau.“

„Du bist und bleibst ein alter Angsthase, Rodney. Es ist unsere beste Chance, das Blatt vielleicht doch noch zu unseren Gunsten zu wenden“, sagte John Sheppard am Steuer des Schiffes.

„Elizabeth, ein Raumschiff verlässt vor uns das Sternentor in der Umlaufbahn des Planeten“, sagte McKay, ohne auf die Worte von Sheppard einzugehen.

„Ich dachte, das befindet sich auf dem Planeten! Wie auch immer, lass sehen, Rodney", Weir starrte das kleine Schiff, dass so unverhofft vor ihnen aufgetaucht war an. „Das ist ein Puddlejumper. Wer benutzt noch solche Schiffe?“

„Vergiss nicht, wo wir uns befinden, Lizzy“, sagte John und warf dem Schiff einen düsteren Blick zu. Das waren noch Zeiten gewesen, als er selbst so ein Schiffchen geflogen hatte.

Die drei Personen in der VERGELTUNG sahen gespannt auf den Bildschirm. Das kleine Schiff steuerte die Atmosphäre des Planeten an, doch plötzlich stoppte es.

„Sie haben uns entdeckt", flüsterte McKay leise, gerade so, als wollte er verhindern, dass die Insassen des kleinen Raumschiffes sie entdeckten. „Sie rufen uns", McKay betätigte einige Schaltungen an seiner Konsole. "Es sind vier Personen an Bord des Jumpers."

„Kanal öffnen!", Weir sah gespannt auf den Bildschirm.

„Hier spricht Colonel John Sheppard. Ich rufe das unbekannte Schiff. Bitte identifizieren Sie sich!"

„Sichtkontakt", verlangte Weir überrascht.

Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Mannes, das ihrem Sheppard wie aus dem Gesicht geschnitten war. Nur, dass ihm die Narbe auf der linken Wange fehlte, die John von einem Genii zugefügt worden war.

Sheppard strich sich über die betreffende Wange und ein gemeiner Ausdruck überzog sein Gesicht. Der Genii hatte nicht lange genug gelebt, um sich über den Hieb zu freuen.

Weir trat in den Aufnahmebereich und Sheppards Gesicht auf dem Bildschirm nahm einen erstaunten Ausdruck an.

„Dr. Weir, Sie hier? Was ist das für ein Schiff, dass Sie fliegen?"

Weir begriff sofort, dass Sheppard sie für seine Vorgesetzte hielt und reagierte sofort. Sie mussten verhindern, dass der Colonel zu der Raumstation oder dem Planeten flog, denn dann würde die dort sofort wissen, dass sie nicht die richtige Weir war, und ihre ganze Mission würde gefährdet sein.

„Sie waren lange weg", sagte Weir aufs Geradewohl zu dem Offizier und hoffte, dass das stimmte. „Inzwischen ist einiges geschehen. Es wäre besser, wenn Sie kurz an Bord meines Schiffes kommen könnten. Ich erklärte Ihnen dann alles, Colonel."

„Wie Sie wünschen, Madame.“

Der Hangar der Vergeltung war groß genug, um den Jumper aufzunehmen. John Sheppard nickte und unterbrach die Verbindung.

"Sie werden gleich landen. Empfangt sie und passt auf, dass sie keinen Blödsinn anrichten."

McKay und Sheppard nickten zur Bestätigung und zogen ihre Waffen. Dann machten sie sich auf den Weg zum Hangar. Die vier Insassen des Jumpers würden gleich große Augen machen.


An Bord des Jumpers

"Sheppard, da stimmt etwas nicht!"

"Wie meinst du das, Ronon?“, fragte John seinen Freund.

"Ich kann es nicht erklären. Es ist nicht nur das fremde Schiff und die fremde Bekleidung von Weir! Mein Gefühl warnt mich."

„Ich weiß, was du meinst. Schließlich haben wir sie gerade in Atlantis zurückgelassen. Und gerade deshalb werden wir dort landen. Wenn jemand sich für Weir ausgibt, müssen wir wissen wieso und wer so unverschämt ist. Auf alle Fälle werden wir auf der Hut sein."

„Auf der Hut sein? Ist das wieder so ein menschlicher Spruch?"

„Genau! Es bedeutet, dass wir sehr vorsichtig sein werden", erklärte der Colonel.

„Was sollte Elizabeth auch hier machen?“, mischte sich Dr. Carson Beckett ein. Sheppards Mission war es, ihn zu diesem Planeten zu begleiten. Die Bewohner brauchten seine Hilfe. Die Utapas hatten sie um Hilfe gebeten. Dies war die erste nichtmenschliche Rasse, der die Atlantis-Expedition in der Pegasus-Galaxis begegnet war, nahm man die Wraith einmal außer acht. Sie waren Echsenwesen, jedoch sehr friedlich und technisch durchaus auf dem gleichen Niveau wie die Menschen. Allerdings besaß keiner von ihnen das Gen, sodass sie auch nicht die Technik der Antiker bedienen konnten. Und gegen die Wraith waren sie immun. Aber da sie sich neutral verhielten, wurden sie von den Wraith in Ruhe gelassen.

Die Utapa hatten ihnen erzählt, dass es vor vielen Jahrhunderten einmal zum Krieg zwischen ihnen gekommen war, die aber beide Rassen an den Rand des Untergangs gebracht hatte. So hatten sie einen Waffenstillstand geschlossen, der heute noch galt.

Jetzt hofften die Atlanter, dass sie von den Utapa vielleicht Informationen für ihren Kampf gegen die Wraith bekommen konnten.

Als nun bei den Utapa eine unbekannte Krankheit auftrat, die sie nicht bekämpfen konnten, baten diese sie um Hilfe. Dr. Weir hatte die Chance erkannt und sich bereit erklärt zu helfen und Beckett losgeschickt. Als Schutz gab sie ihm Sheppard, Rhiana und Ronon mit. Teyla und McKay befanden sich gerade auf einem anderen Planeten. Zwar hätte Sheppard noch Verstärkung von anderen Teams mitnehmen können, doch um Beckett auf einen anderen Planeten zu bringen, reichten seiner Meinung nach auch Rhiana, Ronon und er aus.

Hoffentlich hatte er sich da nicht geirrt. Schnell betätigte er die entsprechenden Schaltungen und nahm noch eine weitere Vorsichtsmaßnahme vor. Eine Absicherung für den Fall, dass Ronons und seine Gefühle richtig waren.

Vorsichtig steuerte er den Jumper in den Hangar des unbekannten Schiffes, dass wie eine Scheibe aussah und etwa so groß, wie ein Wraithkreuzer war. Nach der Landung stiegen sie aus, aber nicht, ohne vorher eine Waffe griffbereit zu haben.

Der erste den John sah, war ein abenteuerlich gekleideter Rodney McKay. Aber er hielt eine Waffe in der Hand, die genau auf seine Stirn gerichtet war. "Rodney, du hier? Und was soll die Waffe und die Verkleidung?"

Die Waffe blieb jedoch auf John gerichtet, während McKay ihn finster anblickte. Langsam kam es Sheppard doch etwas komisch vor. Insgeheim hatte er schon an eine Entführung von Elizabeth gedacht, doch der Anblick von McKay irritierte ihn sehr. Was war hier los?

„Er will eine Erklärung, Rodney. Siehst du das nicht? Gib dem Mann was er will", erklang aus dem Hintergrund eine Stimme, die John irgendwie bekannt vorkam. Er drehte sich herum und blieb stehen, als hätte ihn der Schlag getroffen. Sofort begriff er, woher er die Stimme kannte: Es war seine eigene Stimme!

Irgendwie!

Sein Zwillingsbruder trat aus dem Dunkeln des Hangars und hielt eine gefährlich aussehende Waffe in der Hand. „Sag den anderen im Jumper, sie sollen herauskommen, aber erst die Waffen herauswerfen. Wenn sie sich weigern, töte ich dich auf der Stelle.“

John blickte sein anderes Ich an, doch alles, was er sah war Kälte und der eisige Blick belehrte ihn, dass der Mann meinte, was er sagte. Doch noch war er nicht bereit aufzugeben. Auch wenn sie ihn hatten, seine Freunde waren noch frei.

„Ich zähle bis drei! Wenn sie dann nicht aufgeben, bist du tot“, Sheppards Stimme klirrte vor Kälte.

"Sheppard!", der energische Ruf Weirs erklang durch den Raum. „Die Waffe runter! Hier wird keiner getötet ohne meinen Befehl. Ist das klar?"

Wutentbrannt ließ Sheppard seine Waffe sinken. "Wie du meinst, Lizzy!"

John konnte sich den Hass des anderen auf ihn nicht erklären.

"Tut mir Leid, Colonel! Wir konnten nicht zulassen, dass Sie uns Ihre Leute auf den Hals hetzen. Sie und ihre Freunde werden wohl mitkommen müssen."

"Wohin? Was haben Sie vor?"

"Wir brauchen etwas aus Ihrem Universum und haben gleichzeitig Rodneys neueste Erfindung getestet."

"Wir sollten endlich von hier verschwinden", mischte sich McKay ein. Weir wandte sich ihm zu, und John nützte die Ablenkung, um sein Funkgerät zu aktivieren.

"Sheppard, Alpha Omega 0211 ..."

Eine Hand ergriff sein Funkgerät und riss es von seiner Uniform. Sheppard II warf das kleine Gerät zu Boden und zertrat es. Er packte sein Ebenbild am Kragen. "Was hast du da gesagt, Bruder?"

"Lass mich sofort los, Bruder!", sagte John, der langsam böse auf seine zweites Ich wurde. Zum Glück hatte sein Satz ausgereicht, um das kleine Gerät an Bord des Jumpers aktivieren. Niemand außer ihm würde das Raumschiff betreten können.

„Sag endlich deinen Freunden, dass sie herauskommen sollen“, drohte Sheppard schon wieder.

„Hier bin ich!“, sagte eine andere Stimme. „Lass den Colonel los, oder ich töte dich!“
Alle drehten sich herum und blickten auf den Sprecher.

„Duu!“

Bevor jemand es verhindern konnte, stürzte sich der andere Sheppard auf Ronon, der ihn jedoch ruhig kommen ließ, seinen Schlag leicht abblockte und zurückwarf. Sheppard wurde zu Boden geschleudert, wo er benommen an einer Wand liegen blieb.

"Genug!", rief Weir. "Wir sind hier nicht zu Hause, vergesst das nie! Und jetzt los! Sonst könnte noch was wirklich Gefährliches mit uns passieren.“

Alle folgten den dreien in die Zentrale des Schiffes.

"Setzt euch", befahl Weir John, Rhiana, Beckett und Ronon. "Sobald unsere Mission abgeschlossen ist, kehren wir zurück in unser Universum und Sie können nach Hause, wo immer das auch ist zurückkehren. Keinem von Ihnen wird etwas geschehen, wenn Sie vernünftig sind. Das ist ein Versprechen", damit wandte sich Weir den Instrumenten zu. „Wenn Sie durstig oder hungrig sind, dort steht alles.“

Sie selbst nahm sich eine Flasche Mineralwasser.

"Doktor Weir, was bedeutet das alles?", fragte Ronon. Er war zwar nicht hungrig, doch etwas zum Trinken konnte er gebrauchen. Zur Vorsicht nahm er eine der Flaschen, die noch ungeöffnet war. Auch die anderen drei griffen sich etwas zum Trinken.

Etwas blinkte an einer Konsole und McKay eilte sofort hinüber.

Schließlich bemerkte Weir: „ Es ist soweit. Wir machen alles wie geplant."

„Was meinen Sie? Was haben Sie vor und wer sind Sie alle? Wieso sehen Sie aus wie John, McKay und Dr. Weir?“, fragte Rhiana.

„Ich habe alle Berichte des SG-1-Teams gelesen“, beantwortete John ihre Frage. „Deshalb weiß ich, was hier los ist. Entweder sind Sie Roboter oder Sie stammen aus einem parallelen Universum.“

„Richtig!“, McKay schien überrascht zu sein. „Ihre Auffassungsgabe war schon immer gut, Sheppard.“

"Wir haben keine Zeit für Erklärungen“, sagte Sheppard 2. „Was machen wir mit ihnen? Sie werden sicher nicht seelenruhig auf unsere Rückkehr warten."

Weir lächelte jetzt gemein. „Unsere Freunde werden gleich bewusstlos sein, denn in ihrem Wasser war ein stark wirkendes Betäubungsmittel.“

Sheppard und sein Team blickten sich entsetzt an. Und wirklich, John spürte schon, wie er müde wurde. Wie hatte er nur seine sonst so ausgeprägte Vorsicht vergessen können? Er versuchte noch aufzustehen, schaffte es aber nicht. Dann wurde es schwarz um ihn.

„Das wirkt immer“, meinte Weir schmunzelnd. "Wir sperren sie in eine leere Kabine. Dort können sie keinen Schaden anrichten."

Sheppard II ließ sich das nicht zweimal sagen. Er sperrte die vier in eine Kabine und verschloss diese sorgfältig.

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Selana
2. Ungefähr zwei Stunden später

Ein Schlag erschütterte das kleine Schiff und weckte John auf. Was war passiert? Da fiel ihm ein, dass sie betäubt worden waren. Die Tür zu ihrer Kabine wurde geöffnet und Weir betrat den kleinen Raum. Doch nein, es war die andere Weir, die diesmal jedoch die Uniform und Rangabzeichen eines Colonels des Stargate-Center trug. Hinter ihm erschien Johns Doppelgänger in die gleiche Uniform gekleidet.

Was hatten sie angestellt?

"Kommen Sie heraus", befahl Weir. Erneut klang ihre Stimme unfreundlich.

"Was haben Sie gemacht?", fragte John, der böses ahnte. "Warum tragen Sie diese Stargate-Uniformen?"

"Das hat sie nicht zu kümmern. Kommen Sie endlich", antwortete Weir.

Als sie die Zentrale betraten, erkannten sie sofort, was los war. Die VERGELTUNG wurde von vier Schiffen verfolgt.

„Ich dachte die Menschen dieses Universums sind Freunde der Utapa", sagte Weir.

„Das kommt darauf an", entgegnete John. „Was haben Sie angestellt?"

Als Antwort erklärte jetzt McKay: „Das Führungsschiff ruft uns. Sollen wir antworten?"

„Ja!"

Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Utapa. „Unbekanntes Schiff, ich befehle ihnen, sofort zu stoppen und sich zu ergeben. Wir eröffnen sonst das Feuer auf sie!"

Natürlich dachten Weir, Sheppard und McKay nicht daran, das zu tun. Sie beschlossen, einfach nicht zu antworten.

„Wie haben Sie sich entschieden?", fragte die Stimme vom Bildschirm erneut.

Weir trat in den Aufnahmebereich.

"Doktor Weir!", sagte das Echsenwesen erstaunt. "Was tun Sie an Bord dieses Schiffes? Wenn Sie etwas mit dem Diebstahl zu tun haben, wird selbst Ihre diplomatische Immunität sie nicht schützen. Weder Sie, noch Ihren Colonel Sheppard oder Dr. McKay. Ergeben Sie sich und geben Sie das gestohlene Gerät heraus. Dann vergessen wir vielleicht die Angelegenheit.“

"Das tut mir aber wirklich Leid, verfluchter Utapa. Wir werden uns nicht ergeben."

Das Echsenwesen sah Weir angesichts der offenen Beleidigung überrascht an. Doch dann fasste er sich schnell. "Wie Sie wollen, Doktor!"

Der Utapa gab ein Handzeichen und gleich darauf wurde die Verbindung unterbrochen. Die Antwort der Utapa kam postwendend. Sie eröffneten das Feuer und die VERGELTUNG wurde kräftig durchgeschüttelt, aber die Schilde hielten.

"Es ist wirklich ein hervorragendes kleines Schiffchen. Doch wir müssen weg hier, Rodney. Aktiviere den Übergang."

Weir wandte sich an John. "Leider können wir Sie nicht zurückbringen. Sie müssen erst einmal mit uns kommen. Vielleicht ergibt sich später die Möglichkeit, Sie sicher nach Hause zurückzubringen."

McKay und Sheppard hatten inzwischen Mühe, das kleine Schiff in Sicherheit zu bringen. Immer wieder erschütterte ein Treffer die VERGELTUNG, richtete aber keinen Schaden an, da die Schilde immer noch hielten.

„Ein Lob auf die Technik der alten Antiker!“, rief Sheppard.

"Achtung, wir verschwinden!", rief da McKay. Es gab einen kurzen Blitz und die Utapaschiffe waren verschwunden. "Scanning läuft! Negativ, kein Schiff innerhalb des Ortungsbereichs."

„In unserem Universum ist das System unbewohnt, im Gegensatz zu Ihrem", erklärte Weir ihren Besuchern.

"Was haben Sie ihnen gestohlen?", fragte Ronon.

"Das braucht Sie nicht zu interessieren", erwiderte Weir kurz angebunden.“

"Da irren Sie sich! Unsere Allianz mit den Utapa ist noch sehr jung. Was immer Sie gestohlen haben, sie werden uns Atlanter dafür verantwortlich machen“,widersprach John.

„Das ist nicht unsere Sorge“, antwortete der andere Sheppard barsch.

John konnte Ronon nur mit Mühe davon abhalten sich auf sein anderes Ich zu stürzen. Doch im Moment waren die anderen in der besseren Position. Sie befanden sich nun in deren Universum.

Der weitere Flug verlief eintönig und ohne Zwischenfälle, bis Sheppard endlich meldete. "Wir erreichen die Noris-Ausdehnung, Lizzy!“

„Gut, nimm vorsichtig Kurs auf unsere Basis, John."

“Aye, aye, Madam!", antworte Sheppard grinsend.

John und Rhiana sahen sich an. Anscheinend waren diese Weir und Sheppard sehr vertraut miteinander. Außerdem hatten sie tausend Fragen, denn dieses Universum schien sich sehr von dem eigen zu unterscheiden. Schon der Name des Raumschiffes hörte sich eigenartig an, denn wer nannte sein Schiff schon Vergeltung?

Mit aller Vorsicht tastete sich die VERGELTUNG durch die Noris-Ausdehnung. Ein Flug durch dieses Gebiet war nicht ungefährlich. Viele Schiffe waren schon durch ausbrechende Plasmawolken vernichtet worden.

McKay sah plötzlich von seinen Instrumenten auf: "Vor uns durchsucht ein Schiff der Utapa das Gebiet. Sie haben uns allerdings noch nicht entdeckt. Wahrscheinlich ein Routinescann."

„Wie weit ist die Basis noch entfernt?"

„Zu weit! Außerdem müssten wir an dem Schiff vorbei. Dabei riskieren wir, dass die Utapa uns folgen und unsere Basis entdecken."

„Dann müssen wir unauffällig von hier verschwinden."

„Ich versuche es, Lizzy!"

Sheppard lotste das kleine Schiff vorsichtig um einen großen Asteroiden herum und aktivierte den Unterlichtantrieb und setzte für das Schiff einen neuen Kurs fest.

„Die Utapa folgen uns", stellte Sheppard fest. "Sie haben uns also doch entdeckt."

Ein Plasmaausläufer, der urplötzlich vor ihnen auftauchte, verfehlte ihr Schiff um Haaresbreite. Sheppard vollführte ein gewagtes Wendemanöver, um dem Plasmasturm auszuweichen. Das große Utapaschiff dagegen, hatte weniger Glück. Es flog voll hinein.

„Er scheint leicht angeschlagen zu sein", lachte Sheppard schadenfroh. "Das ist unsere Chance von hier zu verschwinden."

Nach einem weiteren abenteuerlichen Kurs zwischen mehr oder wenig großen Asteroiden, verließ die VERGELTUNG die Noris-Ausdehnung wieder und ging in den Hyperraum über.

„Was jetzt?", fragte Sheppard. "Wir haben unsere Mission mehr oder weniger erfolgreich beendet, können aber nun nicht zur Basis zurückkehren. Was nützt uns jetzt das gestohlene Tarngerät."

„John!", rief Weir wütend, doch nun wussten die beiden Besucher, was die drei den Utapa gestohlen hatten.

„Wir fliegen erstmal in unser Ausweichversteck und warten ab", bestimmte Weir. „Rodney, was ist mit den Utapa?"

„Ich kann sie nirgends entdecken. Wir haben sie tatsächlich abgehängt."

„Sehr gut!"

Nach kurzer Flugzeit beendeten sie den Hyperraumflug und flogen von einer anderen Seite wieder in die Noris-Ausdehnung ein. Hier, gleich am Anfang gab es eine kleine unbedeutende gelbe Sonne. Die Sonne hatte nur zwei Planeten, von denen einer allerdings Klasse M war. Diesen Planeten flog die VERGELTUNG nun an.

„Die Sensoren registrieren nichts Verdächtiges im System", sagte McKay. „Wir können eine Landung riskieren."

„Gut gemacht, Leute! Wir alle können eine Ruhepause gut vertragen."

Der Planet war erdähnlich. Er schimmerte blau wie ein kostbares Juwel vor dem samtschwarzen Hintergrund der Sterne.

Während das Schiff in die Atmosphäre eindrang, traten John und Rhiana an den Sichtschirm, um sich alles anzusehen. Die Sensoren des Schiffes tasteten die Oberfläche ab, doch sie konnten nichts feststellen.

„Eigentlich ist das unnötig, aber alte Gewohnheiten kann man nicht abstellen. Dieser Planet ist für uns als Versteck ausgezeichnet geeignet. Etwas in der Atmosphäre stört so, dass die Ortungsgeräte verrückt spielen. Kein Schiff, das zufällig vorbeikommt und den Planeten routinemäßig scannt, kann uns entdecken. Leider ist er etwas abgelegen, sodass wir ihn nur als Ausweich-Basis benützen", erklärte Weir ihnen.

Sie beobachteten, wie das Schiff sich einem riesigen Kontinent näherten. Von ihrer Höhe aus sah er wie ein riesiges L aus. Als nächstes überflogen sie ein großes Waldgebiet, dass sie jedoch hinter sich ließen und sich dafür einem mächtigen Gebirgszug näherten.

Sie nahmen Kurs auf ein Tal und folgten einem reißenden Strom in niedriger Höhe. Der Fluss wand sich in unzähligen Windungen durch das große Tal. Es endete in einer Sackgasse, wobei das obere Ende der Fluss einnahm. Als mächtiger Wasserfall stürzte er von den hohen Bergen herab.

Direkt neben dem Wasserfall zweigte ein winziges Seitental ab, und darin konnte John eine kleine Siedlung entdecken. Die VERGELTUNG landete im Schutz von großen Bäumen, die eine natürliche Deckung nach oben bildeten.

ATLANTIS, etwa zur selben Zeit

Das Sternentor hatte sich unangemeldet aktiviert. Elizabeth Weir war sofort in die Zentrale geeilt.

"Doktor Weir, es sind die Utapa. Sie wollen Bildkontakt.“

"Danke, Sergeant. Lassen Sie sehen."

Weir sah gespannt auf den Bildschirm, auf dem nun der Kopf eines der Utapa-Echsenwesen erschien. Elizabeth war immer wieder fasziniert bei ihrem Anblick. Was sie wohl wollten? Weir glaubte, in dem Wesen den Administrator Uluk zu erkennen.

"Ich grüße Sie ...", begann Weir, wurde von dem Utapa auf dem Bildschirm aber grob unterbrochen.

"Doktor Weir! Ich bin überrascht, Sie hier zu sehen. Nach Ihrem letzten Besuch in unserer Welt, hätte ich das nicht erwartet. Es ist eine Unverfrorenheit und eine Provokation gegenüber dem Volk von Utapa. Was Sie getan haben, gleicht einer Kriegserklärung. Ich verlange eine Herausgabe des gestohlenen Gerätes und die Auslieferung von Ihnen, Colonel Sheppard und Doktor Rodney McKay. Sie werden anschließend vor ein utapanisches Gericht gestellt."

Weir sah den Utapa erstaunt an. Sie hatte keine Ahnung, wovon Uluk sprach. "Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Administrator. Das letzte Mal trafen wir uns hier in ATLANTIS, und wir trennten uns in Frieden. Weder mein militärischer Offizier, Colonel Sheppard, Doktor McKay noch ich, haben Ihnen etwas gestohlen."

"Leugnen hilft Ihnen nichts, denn einer meiner Generäle hat Sie, Colonel Sheppard und Doktor McKay mit eigenen Augen an Bord des Schiffes der Diebe gesehen."

"Wann soll das gewesen sein?"

"Vor genau 20 Stunden Ihrer Zeitrechnung."

"Dann ist es unmöglich, dass Doktor McKay oder ich dort, wo immer das auch war, gewesen sind. Zu diesem Zeitpunkt war ich in einer Sitzung hier in der Stadt. Doktor McKay ist gerade erst von seiner Mission zurückgekehrt. Jeder in der Stadt kann das bezeugen."

„Das sind alles Ihre Leute“, herrschte Uluk Weir wütend an.

„Ich bitte Sie, Administrator! Kommen Sie nach Atlantis und kontrollieren Sie alles. Sie werden meine volle Unterstützung zur Überprüfung meiner Angaben erhalten. Und Sie haben doch sicher auch Aufzeichnungen gemacht? Bringen Sie diese mit, damit ich sie einsehen kann. Sollte sich jemand für mich ausgegeben haben, möchte ich wissen, wer das war.“

Uluk zögerte. Aber im Grunde seines Herzens hatte ihn Weirs Worte überzeugt. Außerdem musste Uluk alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, auch das Doktor Weir eine gute Lügnerin war und ihn nur nach Atlantis locken wollte, um ihn gefangen zu nehmen.

„Als gut, Doktor Weir! Ich komme. Allerdings werden wir in einem Raumschiff kommen", damit beendete er die Übertragung.

Der Sergeant wandte sich an Weir: "Madame, was bedeutet das?"

„Keine Ahnung", Weir zuckte mit den Schultern. "Aber ich bin sicher, nichts Gutes. Ich werde McKay und Colonel Caldwell bitten herzukommen."

Es dauerte nicht lange bis Caldwell und McKay hereinkamen.

„Hat jemand eine Ahnung was das soll?“, fragte Elizabeth, nachdem sie den beiden alles erklärt hatte.

„Nein“, antwortete Rodney.

„Nein“, sagte auch Caldwell.

„Sheppard, Ronon, Rhiana und Beckett müssten doch längst auf Utapa sein. Ich frage mich, was da passiert ist.“

„Wann kommt das Utapa-Schiff?“, wollte Caldwell wissen.

„Bald, nehme ich an“, meinte Elizabeth. „Wahrscheinlich sind sie schon längst auf dem Weg. Zeigen die Langstreckenscanner nichts?“

Als wäre dies das Stichwort, erschien der Sergeant im Büro. „Entschuldigen Sie die Störung, aber die Langstreckensensoren zeigen ein Schiff, dass Atlantis bald erreicht.“

„Das sind die Utapa. Wann sind sie hier?“

„In etwa zehn Stunden“, antwortete der Sergeant.

„Gut, dann treffen wir uns wieder hier. Bis dahin versuchen wir, Kontakt mit Sheppard aufzunehmen.“

Doch die Kontaktaufnahme mit Sheppard schlug fehl. Zwar versuchten sie es weiter, aber im Grunde konnten sie nichts tun, als warten.

Zehn Stunden später

Uluk knallte einen Computerchip auf Weirs Schreibtisch und funkelte sie wütend an: „Hier haben Sie meine Beweise." Er sah sich suchend um. "Ich kann Colonel Sheppard und Doktor McKay nirgends entdecken."

"Colonel Sheppard ist nicht in Atlantis und Dr. McKay arbeitet, aber ich kann ihn holen lassen“, antworte Weir ruhig.

"Aha!"

Weir hatte Mühe beherrscht zu bleiben. "Colonel Sheppard ist zusammen mit zwei Mitglieder seines Teams, und Dr. Beckett nach Utapa aufgebrochen, um Ihnen medizinische Hilfe zu bringen. Sie haben das selbst verlangt. Doch seitdem haben wir jeden Kontakt mit ihnen verloren. Also muss ich Sie fragen, wo meine Leute sind. Doch wollen wir die unangenehme Situation nicht in aller Ruhe klären? Sie können gerne meinen Bildschirm benutzen.

weiter: Kapitel 3
Kapitel 3 by Selana
3. Im anderen Universum

Die Ausweichbasis war zweckmäßig eingerichtet und enthielt nur das notwendigste. Im Moment war sie sogar unbesetzt.

John und Rhiana waren nach draußen gegangen und sahen sich um. Das Getöse, das der Wasserfall verursachte war ohrenbetäubend. Die beiden gingen ein paar Schritte und standen dann unterhalb des Falles. Der Anblick war grandios. Über ihnen stürzte das Wasser aus gewaltiger Höhe herunter. Dadurch entstand ein großer Regenbogen, der sich von einem Ende des Tales bis zum anderen spannte.

"Ein prächtiger Anblick, nicht wahr?", erklang da neben ihnen eine Stimme auf. John drehte sich kurz herum. Durch das Donnern des Wassers hatte er Dr. Weir nicht herankommen hören.

"Das stimmt", John zögerte kurz. "Ich hätte da viele Fragen an Sie.“

„Das kann ich mir vorstellen“, meinte Weir lächelnd.

„Ihr Universum unterscheidet sich sehr von unserem“, meinte Rhiana.

„Ich weiß, dass es Ihnen besser erging, als uns. Wir kamen vor vier Jahren in die Pegasus-Galaxis.“

„Dann stimmt Ihres auch zeitlich nicht mit unserem Universum überein“, meinte John nachdenklich. „Bei uns sind es nun knapp zwei Jahre. Doch erzählen Sie bitte weiter.“

„Wir nahmen Atlantis in Besitz und am Anfang ging das auch gut. Doch dann kam ein gewaltiger Sturm auf, der uns zwang Atlantis zu evakuieren. Wir hofften darauf, dass wir danach zurück nach Atlantis gehen konnten. Doch wir erlebten eine böse Überraschung, denn wir konnten nicht zurück. Die Genii hatten in unserer Abwesenheit Atlantis besetzt, und dort sind sie immer noch. Aber das war noch nicht alles, die Genii verbündeten sich mit den Utapa und den Wraith. Unsere Utapa sind eine Rasse rabiater Eroberer. Und sie sind immun gegen den Fütterungsprozess der Wraith. Diese wiederum dulden sie gezwungener Maßen. Einst gab es einen blutigen Krieg zwischen ihnen, die beide Rassen an den Untergang brachten. So schlossen sie einen Waffenstillstand, der vor etwa einhundert Jahren in eine Allianz beider Rassen überging.“

„Bei uns sind die Utapa eine friedliche Rasse“, ein böser Blick traf Weir. „Ich hoffe, das, was sie ihnen gestohlen haben, ändert nun bei uns nichts an diesem Zustand.“

„Das ist nicht unsere Sorge“, meinte Weir kalt. „Wir müssen an uns denken.“

„Wenn Sie wie unsere Weir sind, dann haben sie sich aber sehr verändert“, meinte Rhiana.

„Die Zeit und die Umstände ändern viel“, erklärte Weir. „Wir kämpfen um unser überleben.“

„Wie passen die Genii nun in das Bild?“, fragte John.

„Die Genii sind hinterhältig und bösartig. Sie wollen über die Menschen der Galaxis herrschen. Dafür helfen sie den Wraith und liefern ihnen Menschen von anderen Planeten aus. Als Gegenleistung lassen die Wraith sie in Ruhe, denn an einem einzelnen Planeten sind sie nicht interessiert. Zum Glück für uns sind nicht viele Wraith-Stämme wach. Die meisten schlafen noch.“

„Bei uns nicht“, meinte John. „Noch eine Änderung, diesmal zu unseren Ungunsten.“

„Nachdem wir Atlantis verloren hatten, wurden wir zum Freiwild erklärt. Die Genii und die Utapa jagen uns. Die meisten Expeditions-Mitglieder sind inzwischen tot, und wir wenigen Überlebenden haben keine Chance jeweils in die Milchstraße zurückzukehren. Die Erde hat uns längst abgeschrieben. Es sei denn, wir erobern Atlantis zurück. Deshalb unser Überfall bei Ihnen. Die Utapa bauen Tarnanlagen für ihre Städte und Raumschiffe. Diese basieren auf Antiker-Technologie. Unser bisher größter Erfolg war die Eroberung der Vergeltung. Wir haben sie den Utapa gestohlen. McKays neueste Erfindung ermöglicht uns den Eintritt in parallele Welten. Erst wollten wir uns in einer von diesen niederlassen, doch nach einigen Wochen wurden wir krank. Also kehrten wir zurück und erforschten andere Dimensionen. Doch nur in Ihrer Dimension trafen wir auf die Utapa. Wir erfuhren, dass diese in Ihrer Welt Freunde von ihnen sind. Also gaben wir uns für Sie aus und stahlen eine der Tarnanlagen. Wir hofften, das heimlich hinzubekommen. Leider ging das schief. Sie haben uns dabei überrascht und wir mussten fliehen, doch sie verfolgten uns. Den Rest kennen Sie.“

Langsam verstanden John und Rhiana die Beweggründe ihrer Doppelgänger. Wenn das ihnen passiert wäre, wer wusste schon, ob sie nicht auch so gehandelt hätten.“

„Was haben Sie mit der Tarnanlage vor?“

„Damit können wir in ihre innersten Basen vordringen, diese zerstören und so Unruhe, Angst und Terror unter der Bevölkerung verbreiten“, sagte Weir.

„Aber das ist Terrorismus“, meinte John entsetzt. „Damit töten sie auch viele Unschuldige.“

„Es gibt keine Unschuldige bei den Utapa, den Genii oder den Wraith.“

„Da stimme ich ihnen nicht zu. Wie auch immer, bei uns gab es diesen Sturm auch. Wir blieben aber mit einer Rumpfcrew zurück, weil McKay eine Idee hatte, den Schild der Stadt zu aktivieren. Als die Genii auftauchten kam es zum Kampf. Es gelang uns aber, sie zurückzuschlagen und die Stadt zu behalten. Am Ende des Jahres tauchten dann die Wraith vor Atlantis auf, doch in letzter Sekunde gab es Hilfe von der Erde und wir bekamen ein ZPM. Nun können wir bei Gefahr die Stadt tarnen.“

„Sie haben ein ZPM?“, Weir blickte sie ungläubig an. „In all den Jahren haben wir nicht eines gefunden. Oder nur solche, die schon leer waren.“

„Unseres stammt aus der Milchstraße.“

„Verstehe! Ihre Freundin hier kenne ich auch nicht, aber den großen Mann, den kennen wir nur zu gut. Er ist einer unser Hauptgegner. Deshalb hat John so auf ihn reagiert.“

„Sie meinen Ronon? Wir begegneten ihm auf einem anderen Planeten. Er war jahrelang auf der Flucht vor den Wraith. Wir halfen ihm, und als Dank bot er uns seine Hilfe im Kampf gegen die Wraith an, zumal sein Heimatplanet von diesen auch zerstört wurde.“

„Ich weiß nur, dass wir Ronon Dex viele Tote in unseren Reihen zu verdanken haben“, meinte Weir. „Wäre er unser Ronon, dann würde er nicht mehr leben. Und wer sind Sie nun, meine Liebe?“

„Rhiana stammt von hier“, John legte einen Arm um ihre Schulter. „Sie schloss sich uns an.“

„Aha!“, Weir nickte verstehend. „Wegen Ihnen?“

„Nun, eigentlich ja.“

„Verstehe! Mein John ist Ihrem Gegenstück nie begegnet. Von welchem Planeten kommen Sie?“

John und Rhiana sahen sich an. Rhianas Blick sagte John, dass sie lieber nicht die ganze Wahrheit verraten sollten. „Er heißt Tengwar.“

„Noch nie gehört. Aber da sie nun hier sind, müssen wir dafür sorgen, dass Sie wieder nach Hause kommen. Es ist in Ihrem und Rhianas eigenem Interesse. Bald wird die Anwesenheit von zweien von ihnen Schwierigkeiten für Ihre Gesundheit bedeuten. Doch nun sollten wir zu den anderen zurückgehen. Rodney hat etwas entdeckt, dass wir uns ansehen sollten. Es ist eine weitere Siedlung nicht weit entfernt, und diese existierte bei unserem letzten Besuch noch nicht. Es liegt im Nachbartal.“

John hielt Weir noch auf. „Sie sagten in Rhianas und meinem Interesse. Was ist mit Ronon und Carson?“

„Unser Beckett lebt nicht mehr und wenn unser Ronon stirbt, kann uns das nur recht sein.“

„Uns aber nicht! Ronon ist unser Freund.“

Weir zuckte nur mit den Schultern. Dann ging sie mit John und Rhiana zu den anderen zurück. Kurze Zeit später brach die kleine Gruppe auf. Die VERGELTUNG zu benutzen wäre zu auffällig gewesen. Man könnte sie leicht entdecken, schließlich wussten sie nicht, was sie auf der anderen Seite erwartete.

Den Kamm des Berges zu erklettern, bereitete ihnen keine Schwierigkeiten. Das Gelände war leicht zu begehen, und schon bald hatten sie den höchsten Punkt erreicht. Die Gruppe marschierte entlang des Kammes und hatte einen phantastischen Ausblick auf die Berge und die Täler links und rechts von ihnen. Rechts hinter ihnen sahen sie den Wasserfall und links vor ihnen das Tal, dass ihr Ziel war. Die Berge vor ihnen waren viel höher und bildeten so eine natürliche Wand. Der Kamm, auf dem sie sich gerade befanden, ragte wie eine Zunge aus der Wand heraus. Links und rechts hatten sich dadurch die beiden Täler gebildet. In einem lag ihr Camp und in dem anderen das fremde Lager.

John konnte sehen, wie McKay und Weir stoppten und sich blitzschnell duckten. Auch der andere Sheppard trat neben sie und sah gebannt nach unten. John, Rhiana, Ronon und Beckett gesellten sich zu ihnen.

Als sie einen Blick nach unten warfen, gingen auch sie blitzschnell zu Boden, denn sollte jemand in dem Camp zufällig nach oben blicken, würde dieser sie deutlich sehen können. Im Gegensatz zu ihrem Lager, lag dieses hier offen da. Weir sah durch ihr Fernglas und konnte die Bewohner deutlich sehen.

"Utapa!", flüstere Weir den anderen zu. "Sie haben eine Basis aufgebaut."

"Wenn wir sie entdeckt haben, haben sie sicher auch unser Camp gefunden. Wir müssen sofort verschwinden", wisperte McKay den anderen zu.

"Das ist nicht sicher", gab Weir zurück. "Wir haben nur die versteckten Hütten, und hatten keine technischen Geräte eingeschaltet."

"Aber jetzt haben wir das", stellte Sheppard II richtig. "Und wir sind mit der VERGELTUNG in das Tal eingeflogen. Sie müssen uns einfach gesehen haben."

John sah ebenfalls durch ein Glas. Er konnte nichts Verdächtiges feststellen. Die Utapa unten im Camp bewegten sich ruhig und normal. Aber vielleicht hatten die anderen recht und das alles zählte zu einer Falle.

"Was machen wir jetzt?", fragte sein Zwillingsbruder. "Wenn wir in unser Lager zurückkehren, laufen wir vielleicht in ihre Falle."

Bevor jemand darauf antworten konnte, machte sich im Lager Unruhe breit und eine Sirene erklang. Sie konnten sehen, dass einige der Utapa sich bewaffneten und nach oben starrten.

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Kapitel 4 by Selana
Teil 4


"Sie haben uns entdeckt!", vermutete McKay und wollte aufstehen.

"Nein!", hielt Weir ihn zurück. "Das gilt nicht uns. Seht doch, sie beobachten den Luftraum."

Da erfüllte auf einmal ein Brausen und Singen die Luft, und im nächsten Augenblick war der Himmel voller kleiner Gleiter, die das Lager unter ihnen angriffen.

Schreie klangen auf und das Donnern der Waffen war ohrenbetäubend. Einschläge ließen das Camp erbeben. Zwar wehrten sich die Angegriffenen verzweifelt, doch gegen die Übermacht aus der Luft hatten sie keine Chance. Nach kurzer Zeit war alles vorbei. Die Schiffe verschwanden so schnell, wie sie aufgetaucht waren. Zurück ließen sie Tod und Zerstörung. Die Ruhe, die nun einkehrte war gespenstisch.

Beckett hatte dem Geschehen entsetzt zugeschaut, doch jetzt hielt ihn nichts mehr in seinem Versteck. Er sprang auf und kletterte den Hang hinunter.

"Doktor, kommen Sie sofort zurück", hörte er Ronon rufen, doch Carson reagierte nicht darauf. In Rekordzeit erreichte er den Talboden und lief zu dem zerstörten Lager hinüber.

Der Anblick, der sich ihm bot, war alles andere als schön. Beckett lief zwischen den reglosen Gestalten umher und untersuchte jeden nach Lebenszeichen.

Umsonst!

Ronon tauchte mit schussbereiter Waffe neben ihm auf: "Was sollte das, Doktor? Sind Sie lebensmüde?"

Carsons Miene war versteinert. "Was für einen Grund hatten die Utapa ihre eigenen Leute zu töten, Ronon?"

"Das weiß ich nicht", Ronon legte dem Arzt beruhigend die Hand auf die Schulter. Anscheinend machte es ihm weniger aus. "Kommen Sie, Sie können hier nichts mehr tun."

Weir, beide Sheppards, Rhiana und McKay tauchten neben ihnen auf und behielten unentwegt das Gelände im Auge.

"Doktor, das war sehr dumm! Was, wenn die Angreifer zurückkommen? Wir müssen sofort weg von hier", Weir beobachtete während des Redens dauernd den Luftraum.

"Es hätte noch Überlebende geben könne", erklärte Carson trotzig.

"Na und?", fragte der andere Sheppard. "Was geht es uns an, wenn sie sich gegenseitig abschlachten. Es kann uns nur recht sein, denn dadurch gibt es einige Utapa weniger auf der Welt."

John sah seinen Doppelgänger wütend an. "Niemand verdient es, so zu sterben. Sei es ein Mensch, Utapa, Genii oder was immer auch."

"Bah!", machte Sheppard und funkelte jetzt sein Gegenüber an. "Du bist viel zu weich, mein Bruder. Das solltest du hier schleunigst ändern, sonst wirst du nicht lange überleben."

"Schluss jetzt", sagte Weir energisch. "Wir müssen hier schnellstens verschwinden."

Die anderen stimmten ihr zu, und so machten sie sich aus dem Staub. Carson bildete das Schlusslicht. Beckett konnte es einfach nicht lassen! Bei jedem Körper blieb er stehen und untersuchte ihn.

Gerade lag wieder einer vor ihm. Dieser hatte noch versucht sich in die Deckung eines Felsens zu schleppen, doch kurz davor war er zusammengebrochen. Carson ging näher und erstarrte. Das war doch kein Utapa.

Beckett drehte ihn vorsichtig auf den Rücken und starrte genau in die Mündung einer Waffe, den der junge Mensch unter seinem Körper versteckt hatte.

Doch gerade als er abdrückte, schnellte ein Stiefel vor und schlug dem Jungen die Waffe aus der Hand. Der Schuss verfehlte Carson knapp, und der Schreck ließ alle Farbe aus seinem Gesicht weichen. Er sah zur Seite, in das Gesicht seines Retters.

"Commander Kolya!", war alles, was er vor Überraschung hervorbrachte.

"Nur Kolya!" lautete die Antwort. "Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber ich kam nicht umhin, Ihr Gespräch mit Ihren Freunden zu belauschen. Daher weiß ich, dass Sie zu den Menschen von Atlantis gehören. Ich konnte nicht zulassen, dass mein Sohn Sie tötet."

"Ihr Sohn?", fragte Carson überrascht. Er hatte inzwischen begriffen, dass er den hiesigen Kolya vor sich hatte. Da weiteten sich die Augen des Arztes vor Schreck, und mit aller Kraft gab er Kolya einen Stoß, der diesen zu Boden schleuderte. Der Schuss, der Kolya sonst getroffen hätte, ging so daneben.

"Nicht mehr schießen", rief Carson. "Kolya ist kein Gegner."

Es war der andere Sheppard, der geschossen hatte.

John dagegen sah Kolya mit gemischten Gefühlen an. Nur zu gut hatte er noch die Begegnungen mit Kolya in Erinnerung. Die anderen richteten ihre Waffen auf Kolyas Sohn, damit dieser keine Dummheiten machte.

„Schön, dich wieder zu sehen“, sagte John grinsend zu ihm und hielt ihm die Waffe an den Kopf.

Kolya blickte John nicht verstehend an. „Ich weiß nicht, wer Sie sind, Mister.“

"Das ist unser Kolya“, sagte Weir.

Sheppard ließ die Waffe zögernd sinken und schalt sich in Gedanken einen Narren. Wie konnte er das nur vergessen? Es war durchaus möglich, dass sein Doppelgänger Kolya noch nie begegnet war.

"Egal, wer Sie sind, wir müssen weg von hier“, sagte Kolya. „Die Angreifer können jeden Augenblick zurückkommen."

Jetzt war es John, der etwas wissen wollte: "Warum haben sie überhaupt Ihr Camp angegriffen, Kolya? Wäre es unser Lager gewesen, könnte ich das noch verstehen. Und was machen Sie und Ihr Sohn bei den Utapa?"

"Das ist ganz einfach, Fremder!"

"Ich heiße John Sheppard!"

"Also, Mr. John Sheppard, wir sind Rebellen!"

Jetzt sahen ihn alle erstaunt an, doch auf Kolyas Drängen kletterten sie so schnell sie konnten den Hügel wieder hoch, immer darauf gefasst, dass die Angreifer zurückkamen. Doch zum Glück bewahrheitete sich ihre Befürchtung nicht.

Sie erreichten schließlich eine Position oberhalb ihres eigenen Lagers und spähten vorsichtig nach unten, doch sie konnten keine verdächtige Bewegung ausmachen. Anscheinend war ihr Lager noch nicht entdeckt worden!

Kolya erzählte jedoch, dass sie das Lager entdeckt hätten. Da es verlassen war, hätten sie nicht weiter darauf geachtet. Kolyas Sohn, Tenor, machte den Vorschlag als erster hinunterzugehen. Die anderen waren einverstanden und so schlich sich der junge Mann nach unten. Sie beobachteten wie er die Hütte erreichte, hineinging und wieder herauskam. Nichts geschah!

Als er winkte, kletterten sie einer nach dem anderen hinunter. Mit schussbereiten Waffen betraten sie ihr Lager.

John erwartete jeden Augenblick, dass irgendwelche Utapa aus ihren Verstecken stürmten und sie angriffen. Zu ihrem Glück war das Lager aber anscheinend tatsächlich verlassen.

Weir und McKay verschwanden in der VERGELTUNG, Sheppard in der Hütte.

"Ihr Bruder scheint uns zu hassen! Warum nur er?", fragte Kolya John. Er wurde aus den beiden Johns noch nicht ganz schlau.

"Weil er nicht mein Bruder ist", antwortete der Colonel.

"Was?", Kolya sah John überrascht an. "Aber wie ist das möglich? Sie sehen sich doch so ähnlich."

„Das ist eine lange Geschichte“, meinte John seufzend. Doch noch war er nicht bereit, diesem Kolya alles zu erzählen. Er konnte immer noch ein falsches Spiel mit ihnen treiben.

„Alles in Ordnung! Niemand hier!", rief Weir dazwischen. "Kommt alle ins Schiff."

Sheppard war froh über die Unterbrechung.

In der Zentrale des Schiffes fanden sie die anderen vor dem Ortungsschirm. Der Planet verhinderte jede genaue Ortung, sodass sie nicht feststellen konnten, ob sich noch Feinde in dem Sonnensystem befanden.

"Wir sollten von hier verschwinden", sagte Kolya wieder. „"Mein Vorschlag wäre, wir fliegen nach Arkan III. Dort hat meine Gruppe einen weiteren Stützpunkt und wir wären sicher."

"Wo ist das?", Sheppard II war schon dabei die Startvorbereitungen zu treffen.

"Auf der anderen Seite des Noris-Nebels."

"Startklar, Lizzy ", sagte Sheppard von seiner Konsole her.

Weir überlegte kurz. „Können Sie die Koordinaten für den Kurs zu Ihrem Planeten eingeben, Kolya?"

"Selbstverständlich! Die Bedienung eines Schiffes wie dieses ist ein Leichtes für mich. Lassen Sie mich ran, Mr. Sheppard."

Sheppard sah erst Weir an, und als diese bestätigend nickte, machte er Platz für Kolya.

"Wenn das eine Falle ist, bist du jetzt schon tot. Und dein Sohn auch", sagte Sheppard zu Kolya.

Kolya achtete nicht auf die Drohung und gab den Kurs ein.
Tenor stand neben seinem Vater, beobachtete aber auch gleichzeitig die Menschen. Seine Verletzung machte ihm zu schaffen. Tenor war ein junger Mann von 20 Jahren, und er traute den Fremden nicht. Da legte sich ihm eine Hand auf die Schulter und Tenor erschrak. Er musste einen Augenblick unaufmerksam gewesen sein.

"Ganz ruhig, mein Sohn", sprach eine freundliche Stimme. „Ich möchte mir Ihre Verletzung ansehen."

Tenor wandte den Kopf und blickte in die Augen des Mannes, den er fast getötet hätte. Doch er konnte nur Freundlichkeit in ihnen entdecken.

"Ich bin Arzt“, sagte Carson.

Tenor blickte auf den Koffer in der Hand des Fremden. "Kennen Sie sich mit der Medizin gut aus?"

"Aye, das könnte man so sagen. Kommen Sie da hinüber. Dort sind wir ungestörter."

Carson führte Tenor zur Seite. Tenor sah sofort, dass der Fremde sehr routiniert vorging. Schon nach kurzer Zeit hatte er seine Wunde fachgerecht versorgt. Der junge Mann spürte keine Schmerzen mehr.

Der junge Genii sah Beckett dankbar an. Der Arzt erwiderte seinen Blick freundlich. Tenor streckte dem anderen die Hand hin.

Dieser sah ihn überrascht an, nahm die Hand dann jedoch. "Ich heiße Tenor und es tut mir leid, dass ich Sie fast getötet habe."

"Carson Beckett! Nenn mich einfach Carson, mein Sohn. Und ich nehme deine Entschuldigung an."

"Es freut mich, dass ihr beide euch so gut versteht, aber es gibt jetzt einiges zu tun." Kolya sah seinen Sohn streng an.

"Ja, Vater!", antwortete dieser und stand schnell auf und setzte sich neben die anderen.

Kolya sah Beckett an. „Ich danke Ihnen, dass Sie meinem Sohn verarztet haben.“

Inzwischen hatte die VERGELTUNG den Weltraum erreicht, und als Carson den Bildschirm betrachtete, sah er Schiffe der Utapa!

"Sie haben uns noch nicht entdeckt", Sheppard betätigte einige Schalter an seiner Konsole. „Noch schützen uns die Interferenzen in der Atmosphäre. Ich werde versuchen, die Rückseite des Planeten zu erreichen. Vielleicht können wir dort ungesehen verschwinden."

Die VERGELTUNG tauchte wieder tiefer in die Atmosphäre des Planeten ein und umrundete ihn. Dann scannten sie den umliegenden Raum.

„Ich entdecke ein Schiff! Aber es ist so weit entfernt, dass wir es mit etwas Glück schaffen können, den Hyperraumantrieb zu aktivieren, bevor sie uns erreichen", glaubte Sheppard zu wissen.

"Gut, John! Riskieren wir es", Weir sah auffordernd in die Runde. Doch da alle wussten, dass das die einzige Möglichkeit zur Flucht war, hatte niemand etwas einzuwenden.

Die VERGELTUNG verließ erneut die Atmosphäre und beschleunigte sofort. Fast augenblicklich entdeckte sie das utapanische Schiff. Bevor die Utapa jedoch in Schussweite waren, hatten sie genug Geschwindigkeit erreicht, um den Hyperraumantrieb zu aktivieren. Das kleine Schiff verschwand und die Utapa hatten das Nachsehen.

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Kapitel 5 by Selana
Teil 5


ATLANTIS

„Kein Wunder, Dr. Weir, dass Uluk Sie für den Täter hält", meinte Caldwell. "Sehen Sie, diese Frau sieht genau wie Sie aus!"

McKay sah Caldwell über die Schulter und sah sich ebenfalls die Aufzeichnung an, wo Weir deutlich zu erkennen war. "Sie ist aber ganz anders gekleidet“, ein böser Blick von Weir ließ ihn verstummen. „Dafür gibt es nur eine Erklärung", sagte er deshalb schnell.

Die anderen sahen McKay auffordernd an. "Doktor, spannen Sie uns nicht länger auf die Folter", Weir wurde langsam ungeduldig.

„Parallele Universums, Roboter oder Klone, Elizabeth. Sicher haben Sie die Berichte des SGC auch gelesen? Erst im letzten Bericht stand, wie unzählige SG-1-Teams auf die Erde kamen und dort Verwirrung anstiften."

„Sie meinen diese Leute stammen aus einem dieser Universums?“

„Entweder das, Klone oder Roboter.“

„Aber wie sollen wir das Uluk erklären, und wie sind sie zu uns gekommen? Uluk erklärte ja, dass auch Sie und Colonel Sheppard zu sehen waren.“

„Die Frage ist, wo Sheppards Team abgeblieben ist."

Weir beobachtete Uluk, der immer noch die Daten an ihrem Computer prüfte. Anscheinend war er damit gerade fertig, denn er sah auf und blickte zu Weir herüber. Weir winkte ihn heran. Elizabeth klärte ihn über den Sachverhalt auf.

Uluk lachte kräftig. "So funktioniert das nicht, Doktor. Ein anderes Universum, Roboter oder Klone! Von Ihnen hätte ich eine bessere Erklärung erwartet!"

„Nicht nur von uns gibt es dort Doppelgänger, sondern auch von Ihnen vielleicht."

„Sie meinen, es gibt mich dort auch? Lächerlich!"

„Es gibt aber keine andere Erklärung.“

Planet Arkan III

Die VERGELTUNG hatte den Orbit um den Planeten erreicht und scannte das Ärea nach verdächtigen Bewegungen. Es war kein Planet der K-Klasse, also marsähnlich. Die Oberfläche war von endlosen Wüsten bedeckt, und nur mit einem Sauerstoffgerät konnte ein Mensch dort atmen. Der Untergrund dagegen war mit vielen Höhlen durchzogen, und eine davon hatten die Rebellen als Stützpunkt ausgebaut.

Das kleine Schiff landete in einer riesigen Kaverne, und die kleine Gruppe verließ das Schiff. Die wenigen Bewohner begrüßten Kolya und seinen Sohn erfreut, anscheinend war er hier sehr beliebt. John und die anderen wurden jedoch misstrauisch beäugt. Erst als Kolya alles erklärte, wurden sie freundlicher behandelt. Anscheinend hatten sie mit Fremden schon schlechte Erfahrung gemacht.

Da sie alle hungrig waren, aßen sie erst einmal. Dabei erklärte ihnen Kolya, warum er zum Rebellen geworden war. Er war ein hoher Beamter mit viel Macht und Einfluss in der Regierung gewesen. Als Cowen, der Anführer der Genii, das Bündnis mit den Utapa und den Wraith einging, sprach er sich laut dagegen aus. Das war seinen Gegnern, und hier besonders Cowens Anhänger, ein Dorn im Auge gewesen. Eines Tages hatte man seine ganze Familie unter dem Vorwand des Hochverrates verhaftet und die meisten hingerichtet. Nur Kolya, seinem Sohn und einigen wenigen Familienmitgliedern, war die Flucht gelungen. Im Untergrund hatte Kolya angefangen, eine kleine Armee aufzubauen.

Nachdem Kolya geendet hatte, erzählten nun die Atlanter ihrerseits woher sie kamen. Kolya und Tenor kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Prinzip der parallelen Welten war ihnen klar, aber sie hatten nie daran geglaubt, dass es möglich wäre in andere Dimensionen zu reisen.

Als die Atlanter ihre Geschichte erzählt hatten, sagte Kolya: „Einer meiner Leute hat mir erzählt, dass im Nachbarsystem einiges vorgeht. Anscheinend gibt es dort eine Untergrundbewegung, die sich uns anschließen will. Ich werde mich persönlich dort hinbegeben, denn wir könnten noch einige gute Leute gebrauchen. Tenor wird mich begleiten."

„Ich werde auch mitkommen", sagte John.

„Aber das ist ein Genii Planet."

„Na und? Sehe ich vielleicht nicht wie ein Genii aus?"

Kolya überlegte kurz und stimmte dann zu.

„Ich komme auch mit", sagten Ronon und Rhiana gleichzeitig.

Natürlich wollte Beckett dann nicht alleine zurückbleiben.

„Wir kommen alle mit", mischte sich nun Weir ein. "Rodney, Sheppard und ich, werden auf keinen Fall zurückbleiben."

Kolya gab sich geschlagen. Sie erhielten falsche geniianische ID-Karten. Solche hatten die Rebellen immer auf Lager. Johns Name lautete nun Veran Nedrun.

Sie bestiegen alle ein kleines Genii-Schiff und verließen den gastlichen Ort, denn die VERGELTUNG würde zu sehr auffallen. Und der Jumper besaß ja keinen Hyperantrieb.

Zuerst folgen sie in die falsche Richtung. Erst in großer Entfernung drehten sie bei und kamen aus einer ganz anderen Richtung wieder zurück. Niemand sollte ihren Weg zurückverfolgen können. Kurz vor dem Ziel deaktivierten sie den Hyperraumantrieb und flogen nun mit Unterlichtgeschwindigkeit weiter.

Wie erwartet wurden sie bald darauf von den Langstreckensensoren ihres Zielplaneten erfasst und gerufen.

„Raumkontrolle Harakis. Wir rufen das unbekannte Schiff. Bitte identifizieren Sie sich."

„Hier ist das Genii-Schiff LYRAK. Ich bin der Besitzer Amir Suran. An Bord sind außer mir noch mein Sohn, einer meiner Geschäftsfreunde und einige Bekannte. Wir bitten um Landeerlaubnis in der Hauptstadt."

„Was ist Ihr Begehren?"

„Geschäfte, mein Freund, gute Geschäfte."

Kurzes zögern, dann: "Landeerlaubnis erteilt. Folgen Sie bitte dem Leitstrahl."
Kolya, alias Amir Suran bestätigte.

Das kleine Schiff folgte dem Leitstrahl und landete kurze Zeit später auf dem Raumhafen. Nach kurzer Zollkontrolle und Kontrolle ihrer Ausweise, verließen sie das Gebiet des Raumhafens und betraten die sehr belebte Stadt. Sie verließen das Transportband vor einem geeigneten Hotel und bezogen dort Zimmer. Anschließend trafen sie sich alle im Hotel-Restaurant, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

„Mein Informant erwartet mich in einer Bar, um mir den Datenkristall und nähere Informationen über die Untergrund-Organisation zu übergeben. Ich gehe hin und hole ihn. Ihr begleitet mich unauffällig und beobachtet das Geschehen. Mein Sohn wird mich als Einziger direkt begleiten. Sie beide gehen zusammen, John, da Sie sich so ähnlich sehen, dass jeder Sie sofort für Zwillinge halten wird."

John und sein Doppelgänger nickten zustimmend.

„Dann werden Rhiana, Rodney, Ronon, Beckett und ich eine dritte Gruppe bilden. Wir gehen zu verschiedenen Zeiten in die Bar. Die beiden Sheppards machen den Anfang, eine halbe Stunde später meine Gruppe. Sie, Kolya und ihr Sohn, betreten als letzte zur vereinbarten Zeit die Bar“, sagte Weir.

Kolya war mit Weirs Vorschlag einverstanden und so warteten sie, bis es Abend wurde.

Der Colonel und sein Zwilling betraten die Bar, in der um diese Zeit Hochbetrieb herrschte.

Sheppard 2 sah sich misstrauisch um. Bis zum Eintreffen von Kolya und Tenor war noch eine Stunde Zeit.

„Hallo Süßer", sagte eine rauchige Stimme neben ihm. "Und gleich zwei auf einmal! Spendiert ihr mir einen Drink?"

John sah die junge Bardame an, und um nicht aufzufallen, nickte er.

„Ich heiße Lita und du?" flüsterte sie in sein Ohr.

„Veran ist mein Name und das ist mein Bruder Toran."

„Also, Veran, ich möchte einen Kalar. Ihr seid wohl Zwillinge?", wollte Lita wissen.

„Sehr scharfsinnig, Süße", brummte Toran vor sich hin. "Das sieht doch ein Blinder."

„Dein Bruder ist aber nicht gerade bester Laune, Kleiner", meinte Lita.

„Seine Freundin ist ihm gerade davongelaufen", konnte John sich nicht verkneifen zu sagen, was ihm einen bösen Blick seines Zwillings einbrachte.

„Oh, dem können wir aber abhelfen", sie drehte sich herum und winkte einer Freundin zu, die sich daraufhin zu ihnen gesellte.

John bestellte Drinks für die zwei Mädchen und für sich und seinen Bruder, dann setzten sie sich an einen Platz in einer Ecke, wo sie alles gut überblicken konnten.

Eine halbe Stunde verging wie im Flug bei der Unterhaltung mit den beiden Mädchen, dann kamen vereinbarungsgemäß Weir, Beckett, Rhiana, McKay und Ronon zur Tür herein.

„Veran, du bist so nachdenklich! Soll ich dich auf andere Gedanken bringen?", fragte Lita augenzwinkernd.

„Später vielleicht. Komm, ich spendiere dir noch einen Drink“, sagte John. Ihm entging nicht der scharfe Blick, den Rhiana zu ihnen herüberwarf. War sie etwa eifersüchtig?

Endlich kamen auch Kolya und Tenor. Sie sahen sich suchend um und gingen dann zu einem der Tische, an dem nur ein einzelner Mann saß. Auf dessen Aufforderung setzten die zwei sich. John konnte sehen, dass sie sich eine kurze Zeit unterhielten.

Da wurde es um sie herum plötzlich lebendig. Einige der bisher so harmlos aussehenden Gäste wurden sehr aktiv und hatten Waffen in den Händen.

Auch Lita sah den vermeintlichen Veran an. "Tut mir leid, Süßer! Wäre sicher ein schöner Abend geworden, aber die Pflicht ruft."

Sie und ihre Freundin gesellten sich zu den anderen und ließen die beiden Sheppards überrascht zurück.

Kolya und Tenor hatten angesichts der vielen auf sie gerichteten Waffen keine Chance zur Flucht. Ihr "Informant" war auf geheimnisvolle Weise verschwunden.

„Keiner verlässt die Bar", hörten sie da eine befehlsgewohnte Stimme sagen. Der Colonel starrte verblüfft auf den Sprecher und hatte Mühe nicht aufzustehen.

„Ronon!", war alles, was er leise hervorbrachte. Schnell warf er einen Blick zu seinem Ronon, doch dieser hatte sich in eine Ecke zurückgezogen. Eine Kapuze verbarg sein Gesicht.

„Er heißt zwar Ronon Dex, aber er ist Chef des Geniianischen Geheimdienstes und berüchtigt für seine Grausamkeiten. Deshalb meine Bestürzung, als ich deinen Ronon sah", sagte sein Zwilling leise zu ihm. „Ich kenne unseren Ronon auch persönlich. Die Bekanntschaft hätte mich fast mein Leben gekostet."

„Dann müssen wir schnellstens von hier verschwinden. Wenn euer Ronon dich kennt, nützt uns auch unsere Tarnung nichts."

„Da stimme ich dir zu, Bruder. Komm!", er packte John am Arm und zog ihn Richtung der Waschräume. Das fiel weniger auf, als wenn sie Richtung Ausgang gegangen wären. Am Eingang der Waschräume blieben sie stehen.

„Wir müssen Verwirrung stiften, um zu entkommen", flüsterte Sheppard in Johns Ohr. Seine Abneigung gegen den "Bruder" schien er im Moment vergessen zu haben.

„Entkommen? Du willst fliehen und die anderen im Stich lassen?"

„Was glaubst du denn! Wir können nichts mehr für sie tun."

„Oh, nein, Bruderherz! Ich gehen nicht, ohne das ich versucht hätte, den anderen zu helfen. Mein Grundsatz war immer keinen zurückzulassen. Und wenn du nur in etwa so ähnlich wie ich bist, sollte das bei dir auch so sein.

„Du bist ein verdammter Idiot! Wenn eines die Zeiten mich gelehrt haben, dann das: Jeder ist sich selbst der nächste!"

„Das mögen vielleicht dich die Zeiten gelehrt haben. Mir haben sie beigebracht, meinen Mitmenschen zu helfen. Deine Weir und dein McKay sind zwar nicht meine Freunde, aber ich werde ihnen trotzdem helfen. Und ich werde auch Tenor und Kolya nicht im Stich lassen, nur um mein Leben zu retten."

„Du bist verrückt!"

„Vielleicht! Hilfst du mir nun? Im anderen Falle verschwinde, solange du das noch kannst."

Sie konnten Ronons Stimme hören, der wütend mit jemandem sprach. Nein, nicht sein Ronon, das war der andere.

„Jetzt oder nie", drängte John.

„Ich muss wirklich verrückt geworden sein, oder deine Philosophie ist ansteckend. Also gut, pass auf!"

Sheppard holte eine Waffe hervor. John fragte sich, wo er diese versteckt gehabt hatte. Er zielte und drückte ab. Der Schuss ging in die Decke und riss einiges von dem Verputz herunter. Dadurch wurde eine Panik unter den Gästen ausgelöst. Alles lief durcheinander und das Geschrei war ohrenbetäubend. Niemand hörte mehr auf die Sicherheitsleute.

Sheppard gab einen zweiten Schuss ab und ließ die Waffe wieder verschwinden. John sah jetzt, dass er auf dem Rücken einen Halfter trug, aus dem er die Waffe gezogen hatte.

Die Gäste ignorierten die Geheimagenten und rannten sie einfach über den Haufen. Das Chaos war unbeschreiblich.

John und seinem Zwilling war es jetzt ein leichtes zu verschwinden, ebenso Weir,s Gruppe. Draußen blieben die beiden Sheppards im Schatten eines Gebäudes stehen und sahen sich suchend um.

John fuhr zusammen, als sich aus der Dunkelheit hinter ihm eine Hand auf seine Schulter legte.

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Kapitel 6 by Selana
Teil 6

„Wir sind es nur“, flüsterte eine Stimme.

„Ronon!", John holte tief Luft. Hinter Ronon erkannte er die meisten seiner Freunde. „Wo sind Kolya und Tenor?"

„Ich fürchte gefangen. Sie müssen noch in der Bar sein."

„Wir müssen ihnen helfen", meinte John fort.

Ronon runzelte die Stirn: "Wie denn?“

„Wir befreien sie, wenn sie herauskommen. Niemand weiß von unserer Existenz."

„Ihre kleine Freundin war auch eine von denen. Hoffentlich haben Sie ihr nicht zu viel erzählt", brummte Weir aus dem Hintergrund.

„Nichts hat er ihr erzählt", warf Sheppard ein und erntete dafür von John einen erstaunten Blick. Seit wann verteidigte ihn sein Doppelgänger?

Die Tür der Bar öffnete sich wieder und unterbrach dadurch ihre Diskussion. Es waren die Geheimagenten, die Kolya und Tenor mit sich schleiften.

„Schnell, verteilt euch! Wir nehmen sie von allen Richtungen unter Feuer. Ihr seid doch alle bewaffnet?", fragte John.

Alle nickten.

„Dann los!", der Colonel gab das Zeichen, und sie verteilten sich schnell.

Von allen Seiten brach das Verhängnis über die Genii-Geheimagenten herein. In dem allgemeinen Durcheinander konnten Kolya und Tenor sich losreißen und fliehen. Sie flohen genau in Johns Richtung.

„Hierher, Kolya, schnell!"
Kolya und Tenor hörten ihn und liefen weiter. Aber dadurch wurde John entdeckt und die Aufmerksamkeit der Verfolger richtete sich nun auch auf ihn.

„Da sind sie! Ihnen nach! Lasst sie ja nicht entkommen", hörten sie den anderen Ronon rufen.

Kolya und Tenor erreichten die zwei Sheppards und zusammen wandten sie nun zur Flucht. Sie liefen in eine dunkle Gasse, aber hinter sich hörten die Schritte ihrer Verfolger.

Sheppard lief direkt neben John und plötzlich hörte er, wie dieser neben ihm aufschrie und zu Boden ging.

John beugte sich sofort über ihn: "Bist du verletzt?"

„Lauft weiter, lasst mich zurück."

Auch Kolya und Tenor waren stehen geblieben. Genau wie John, dachten sie nicht daran, den Verwundeten liegen zu lassen. Die Rufe hinter ihnen wurden lauter. Plötzlich tauchte Ronon neben ihnen auf. „Schnell!“, rief er sie an.

Er packte den verwundeten Sheppard und schleifte ihn mit sich.

„Da hinein!", Tenor zeigte auf einen schmalen Seitengang, der, da er im tiefen Schatten lag, fast unsichtbar war.

Sie packten Sheppard und zerrten ihn in die Gasse. Doch zu ihrem Schrecken landeten sie in einer Sackgasse.

Der Colonel sah sich suchen um. "Was jetzt? Wenn unsere Verfolger uns hier entdecken, sind wir verloren."

Eine Tür öffnete sich und eine Hand winkte ihnen zu. "Hier herein. Beeilung!"

John sah in das Gesicht einer jungen Frau. Ohne zu überlegen, folgten die fünf der Aufforderung. Die Frau schlug die Tür zu und verschloss sie fest.

"Folgen Sie mir. Bringen Sie Ihren verletzten Freund hier herein", sie starrte zu John und dann zu seinem Ebenbild. "Es ist wohl ein Verwandter von Ihnen?"

„Er ist mein Bruder. Haben Sie hier ein Erste-Hilfe-Set oder so was ähnliches?“

„Aber ja! Warten Sie."

Sie ging fort und kam gleich darauf mit dem gewünschten Gegenstand zurück. Damit war es für den Colonel leicht seinem Zwilling zu helfen.

Die Frau beobachtete John bei der Arbeit. "Sie sind sehr geschickt."

„Man lernt so einiges bei der Arbeit."

„Warum helfen Sie uns?", fragte Sheppard, dem es, nachdem John seine Schmerzen gelindert hatte, etwas besser ging.

„Es war mir eine Freude euch und Kolya zu helfen", antwortete die junge Frau. „Schließlich ist Kolya der Führer des Kommandos Befreiung."

„Kommando Befreiung? Was meinen Sie damit?", Sheppard richtete sich ruckartig auf. "Was hat Kolya mit dem Kommando Befreiung zu tun?"

„Er ist der Führer des Kommandos", erklärte die Frau.

Sheppard sah zu Kolya hinüber und in seinem Blick lag grenzenloses Erstaunen. „Sie? Aber ich dachte immer der Führer des Kommandos sei ein Utapa!"

Jetzt sah der Colonel seinen Doppelgänger fragend an: "Was ist das Kommando Befreiung?"

„Jeder in diesem Universum kennt den Namen. Das Kommando ist dafür bekannt, dass es sich für alle unterdrückten Menschen einsetzt. Unzählige verdanken ihm ihr Leben und ihre Freiheit. Woher wissen Sie, dass Kolya der Führer ist, junge Frau?"

„Er hat mich einmal gerettet. Daher kenne ich ihn persönlich. Ich habe mich daraufhin dem Kommando angeschlossen."

Kolya trat zu ihnen und unterbrach ihr Gespräch: "Es ist wichtig, dass wir sofort diesen Planeten verlassen. Das Ganze scheint eine Falle von Ronon Dex gewesen zu sein, um endlich meiner habhaft zu werden."

Ihr Ronon hatte sich bisher im Hintergrund gehalten und sein Gesicht verdeckt. Bei seinem Anblick hätten die anderen sonst angenommen, dass sie Feinde wären.

„Was ist mit ihrem Freund“, sagte die junge Frau jetzt.

„Sein Gesicht ist so entstellt, dass er es vor allen verbirgt. Das hat er diesem Dex zu verdanken“, sagte Kolya schnell, bevor jemand etwas anderes sagen konnte.

„Verstehe, dann werde ich nun am Raumhafen meine Freunde kontaktieren. Sie werden euch eine sichere Passage besorgen", antwortete die Frau.

Kolya nickte.

Die junge Frau kam bald wieder zurück: "Das Raumschiff, mit dem ihr gekommen seid, ist verschwunden."

„Was meinen Sie mit verschwunden?", fragte John.

„Es startete vor einer Stunde. Das hat mir zumindest mein Informant erzählt."

„Wie ist das möglich? Hat Dex nicht sofort allen Flugverkehr einstellen lassen?" fragte Kolya erstaunt.

„Sie müssen irgendwie durchgeschlüpft sein.“

John fragte sich, was mit Rhiana und Beckett passiert war. Hoffentlich ging es ihnen gut. Sicher hatte Weir und McKay sie gezwungen. Rhiana hätte ihn sonst nie zurückgelassen.

Die Frau gab Kolya einen Datenkristall. „Hier, der Captain dieses Frachters ist bereit euch mitzunehmen. Er ist ein Sympathisant des Kommandos."

„Ist ihm zu trauen?"

„Ich denke schon. Allerdings will der Captain so schnell es geht starten. Er ist schon dabei die Kontrollen über sich ergehen zu lassen. Wir müssen uns irgendwie heimlich an Bord schleichen."

„Wir haben wohl keine andere Wahl."

„Ja, zumal der Geheimdienst Haus für Haus in dieser Gegend durchsucht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie hierher kommen. Ihr dürft keine Zeit mehr verlieren."

An Bord des Raumschiffes

Rhiana starrte aus dem Fenster der kleinen Kabine, in die man sie und Beckett gesperrt hatte. Doch eigentlich sah sie den Weltraum gar nicht. Weir, Beckett, McKay und sie hatten es an Bord geschafft. Doch anstatt auf die anderen zu warten, hatte Weir sie einfach von hinten niederschossen und war ohne die anderen abgeflogen.

„Machen Sie sich keine Sorgen, Rhiana", wurden ihre Gedankengänge durch Beckett unterbrochen.

„Keine Sorgen machen? Wir haben sie zurückgelassen. Ich bringe Weir und McKay um. Dann kehren wir um.“

„Kindchen, handeln Sie nicht überstürzt. Weir rechnet mit so etwas.“

„Ganz genau“, sagte Weir hinter ihnen, die unbemerkt das Schott geöffnet hatte.

Als Rhiana sich auf sie stürzen wollte, richtete sie eine Waffe auf sie. „Bleib stehen, sonst bekommst du noch eine Ladung ab.“

„Ist mir doch egal! Du hast meinen John zurückgelassen!“

„Versteh doch, wir konnten nicht warten! Wir werden auf Umwegen zu dem Stützpunkt zurückkehren, die VERGELTUNG holen und nach Hause fliegen. Vielleicht schaffen es deine Freunde auch dahin."

Das Schiff war inzwischen weit in den Raum vorgedrungen und sie näherten sich dem Stützpunkt.

Rhiana war jedoch entschlossen jede Gelegenheit zu nützen, um umzukehren, sollte John in Kürze nicht auch hier eintreffen. Sie würde ihn nie zurücklassen.

Auf dem Planeten

Gela, die junge Frau, die sie gerettet hatte, führte sie auf Umwegen zum Raumhafen. Es war gefährlich die Straßen zu benutzen. Überall waren Polizisten und Agenten unterwegs. Auch beide Sheppards wurden gesucht, weil sie in Verdacht standen, Kolya und Tenor zur Flucht verholfen zu haben.

„Was wir ja auch taten", meinte der Colonel ironisch, als er einen Steckbrief sah, auf der nur ihre Beschreibung stand, ein Bild aber fehlte. "Lita, die angebliche Bardame! Sie muss uns beschrieben haben. Zum Glück kennen sie nicht unsere wahre Identität. Sie hat uns sicher gut in Erinnerung behalten.“

Solange es möglich war, benutzten sie die unterirdischen Gänge unter der Stadt, und als sie die Oberfläche erreichten, hatten sie den Raumhafen fast erreicht. Draußen war es tiefe Nacht. Gela, die sie bis zu dem betreffenden Raumschiff geführt hatte, verabschiedete sich und ging den gleichen Weg wieder zurück.

Die anderen Raumschiffe waren in der Dunkelheit nur als Schemen zu erkennen.

„Hierher!", erklang da rechts von ihnen eine leise Stimme. "Schnell, beeilt euch!"

Vor ihnen hatte sich eine kleine Luke geöffnet und der Kopf eines Mannes sah heraus. Die Luke war gerade groß genug, um einen erwachsenen Mann durchzulassen. Ohne zu zögern, kletterten sie nacheinander durch die Öffnung. Nur Ronon hatte dank seiner Größe Schwierigkeiten sich durchzuzwängen.

„Ich bin Captain Teka Okhran. Folgt mir, meine Mannschaft darf nichts bemerken. Leider kann ich nicht allen vertrauen, sodass eure Ankunft geheim bleiben muss."
Der Captain führte sie durch abgelegene Teile des Schiffes und brachte sie in einem Raum unter.

„Hier müsst ihr leider bleiben, bis wir unseren Bestimmungsort erreicht haben. Ich lasse euch dann wieder unauffällig aussteigen. Der Raum ist nicht gerade komfortabel, aber für die kurze Reise sollte er genügen."

„Danke, Captain", erwiderte Kolya. "Er ist völlig ausreichend."

„Ich muss gehen. Die Startvorbereitungen werden gleich beginnen, und es würde auffallen, wenn ich nicht auf der Brücke wäre."

„Gehen Sie nur, Captain. Und danke für Ihre Großzügigkeit."

„Es ist mir eine Ehre dem Kommando Befreiung zu dienen, ehrenwerter Kolya", mit einer kurzen Verbeugung verabschiedete sich der Captain von ihnen.

Der Colonel sah sich in dem Raum um. Er war in der Tat nicht komfortabel eingerichtet, aber die für die kurze Zeit ihres Fluges würde er ausreichend sein. In einer Ecke bemerkte John einige kleine Pakete. Er nahm sie näher in Augenschein und sah, dass es Notrationen waren. Eine weitere Tür führte in eine kleine Hygienezelle.

Sie beschlossen etwas von den Notrationen zu essen, und dann zu versuchen sich auszuruhen. Nach kurzer Zeit veränderten sich die Laute des Schiffes und sie bemerkten, dass sie starteten. Die gleichmäßigen Geräusche des Schiffes machten den Colonel schläfrig, und so legte er sich einfach auf den Boden. Nach kurzer Zeit war er eingeschlafen.

Eine Hand rüttelte an seiner Schulter. "Keine Angst, John! Es ist alles in Ordnung. Wir landen!"

Noch etwas verschlafen sah John in Tenors Gesicht. "Schon? Wie lange habe ich geschlafen?"

„Einige Stunden! Du warst wohl sehr müde. Wir landen auf Amris II, das ist ein geniianischer Planet. Von hier aus suchen wir uns ein Schiff, dass uns zu unserem Stützpunkt bringen wird. Sollten deine Freunde noch leben, treffen wir sie sicher da."

Der Colonel nickte und stand auf. Doch sie mussten noch über zwei Stunden warten, bis sich jemand um sie kümmerte. Es war aber nicht der Captain, sondern ein junger Mann.

„Der Captain, mein Vater, kann leider nicht selber kommen. Deshalb hat er mich geschickt. Kommen Sie schnell mit, die Gelegenheit ist günstig."

Der junge Mann führte sie zu einer Frachtluke, damit sie ungesehen das Schiff verlassen konnten.

Da es einen regen Verkehr zwischen den Schiffen gab, konnten sie unauffällig in der Menge untertauchen. Auf diesem Planeten kannte Kolya eine Kontaktstelle, sodass sie nicht lange suchen mussten.

Kolya führte die Gruppe zu einem unauffälligen kleinen Haus. Wieder öffnete ihnen eine junge Frau.

„Hallo, Onkel! Schön, dass ihr gesund angekommen seid. Mein Kontakt hat mir mitgeteilt, dass ihr auf dem Weg zu mir seid", sie gab die Tür frei, damit sie das Haus der jungen Frau betreten konnten.

Sie sah den Colonel auffordernd an, und der begriff sofort: "Ich bin Veran Nedrun, und das ist mein Bruder Toran."

Zu ihrer aller Sicherheit hatten sie sich entschieden, immer noch als Genii aufzutreten.

„Hast du Neuigkeiten, Kilar?", fragte Kolya seine Nichte.

„Nichts Gutes, Onkel! Ihr werdet von der Regierung gesucht. Auch die Utapa haben eine Suchmeldung nach euch durchgegeben.“

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Kapitel 7 by Selana
Teil 7

„Wie soll es jetzt weitergehen?", fragte der Colonel.

„Wir haben ein eigenes Schiff hier, die TRAGON. Ihr startet gleich morgen früh. Der Captain wird euch an jedes Ziel bringen."

„Was ist mit dir, Nichte? Bist du noch sicher hier?"

„Ich weiß nicht so recht! Die letzte Zeit fühlte ich mich beobachtet."

„Dann sind wir hier nicht sicher", warf Sheppard ein. "Wenn Sie verdächtigt werden, besteht die Gefahr, dass man unsere Ankunft beobachtet hat."

„Ich stimme Toran zu", Tenor packte seinen Vater am Arm. "Wir gehen sofort zu der TRAGON. Ich hoffe, dass das Schiff noch sicher ist?"

„Ich denke schon. Persönlich bin ich nie an Bord gewesen", erklärte Kilar nachdenklich. "Vielleicht kann der Captain mit der TRAGON auch gleich starten."

„Pack deine Sachen, Nichte, und dann verschwinden wir."

Kilar handelte schnell und kurze Zeit später waren sie schon wieder auf dem Weg zum Raumhafen.

Die junge Genii führte sie zurück zum Raumhafen. Nach kurzer Nachfrage konnten sie das Schiff, eine kleine geniianische Jacht, betreten.

Der Eigner begrüßte sie freundlich. "Ich bin Sordal Lanar, der Besitzer des Schiffes. Es ist mir eine Ehre, ehrenwerter Kolya, Ihnen einmal persönlich dienen zu können. Die TRAGON steht Ihnen und Ihren Freunden zur Verfügung."

„Kennen wir uns?", fragte Kolya den schon etwas älteren Genii.

„Nicht persönlich. Aber Ihrem Kommando verdanke ich das Leben meines jüngsten Sohnes. Das werde ich niemals vergessen."

„Darf ich Ihnen meinen Sohn Tenor vorstellen? Und das ist meine Nichte Kilar. Diese beiden sind die Brüder Veran und Toran Nedrun."

Kolya erklärte kurz die Situation und Sordal befahl seiner kleinen Besatzung, die Startvorbereitungen zu treffen.

Da die TRAGON eine Privatjacht war, hatte Sordal nur vier Besatzungsmitglieder, welche alles vertrauenswürdige Genii waren.

„Sie brauchen sich nicht zu sorgen", beruhigte sie Captain Sordal. "Alle vier Besatzungsmitglieder geniesen mein vollstes Vertrauen. Jeder von ihnen hat durch die Regierung entweder einen nahen Verwandten verloren oder wurde selbst irgendwie geschädigt."

Der Steuerfrau, eine Genii mittleren Alters, wandte sich an Sordal: "Captain, wir haben Starterlaubnis."

„Ging alles glatt, Luta?"

„Nun, sie haben sich zwar gewundert, warum wir jetzt schon starten, haben aber dann die Erlaubnis ohne weiteres erteilt."

„Welches Ziel haben Sie angegeben?"

„Die Volan-Kolonie, nahe Genii!"

„Gut! Starten Sie."

„Verstanden, Captain!"

Kurze Zeit später blieb der Planet hinter ihnen zurück. Der Colonel atmete erleichtert auf.
„Welchen Kurs soll ich eingeben?"

Sordal sah jetzt Kolya fragend an.

„Wir müssen unsere Spur verwischen. Nehmen Sie Kurs auf die Noris-Wolke. Später versuchen wir dann unseren Stützpunkt auf Arkan III zu erreichen", erklärte Kolya.

Die Genii an der Steuerkonsole der TRAGON nickte bestätigend.

„So!", meinte Sordal. "Wollen Sie mir nun Ihre Geschichte erzählen?"

Für die kleine schnittige Raumjacht war es ein leichtes innerhalb einiger Stunden die Noris-Wolke zu erreichen.

Der Colonel stand am Hauptbildschirm der Jacht und starrte hinaus in den Weltraum. Er sah nicht einmal zur Seite, als er eine Bewegung neben sich verspürte.

„Du starrst da raus, als gäbe es dort etwas Hochinteressantes zu sehen. Aber ich nehme an, dass du den Anblick des Hyperraumes gar nicht bemerkst."

„Du hast recht", meinte John.

Der andere Sheppard blickte ebenfalls nach draußen. "Ich wollte mit dir sprechen, John, um dir zu danken."

Jetzt drehte sich der Colonel doch herum. "Du wolltest mir danken?"

„Ja! Ich habe dir unrecht getan. Als du hier ankamst, war ich wütend auf dich, ohne dass ich eigentlich einen Grund dafür hatte. Allein deine Existenz ärgerte mich. Ich hielt dich für arrogant, hochnäsig und vom Schicksal begünstigt. Doch ich habe mich geirrt. Dass du mich nicht verwundet auf dem Planeten zurückgelassen hast, und dich auch für die Rettung der anderen eingesetzt hast, hat mir mächtig imponiert. Es brachte mir die Erinnerung zurück an die Zeit, als ich so war wie du. Bei unserer Ankunft in der Pegasusgalaxis war ich voller Hoffnung und Zuversicht. Niemals hätte ich einen meiner Untergebenen zurückgelassen. Wie sehr mich die vergangenen Jahre verändert haben, hast du mir vor Augen geführt. Aber auch das Verhalten von Kolya und Tenor hat mir die Augen geöffnet. In Zukunft werde ich versuchen mich zu ändern. Sobald wir die VERGELTUNG erreichen, werden wir dich nach Hause bringen. Das ist ein Versprechen."

John sah seinen "Bruder" erfreut an. "Ich danke dir! Vielleicht, wenn es hier noch mehr Leute wie Kolya und diesen Genii-Captain gibt, dann habt auch ihr hier noch eine bessere Zukunft vor euch."

Ihr Gespräch wurde unterbrochen als Sordal den Weiterflug bekannt gab. Sie verließen die Noris-Wolke und nahmen Kurs auf das Arkan-System. Erst dicht vor ihrem Ziel deaktivierten sie den Hyperraumantrieb und flogen ihr Ziel mit Unterlichtgeschwindigkeit an.

Auf dem Stützpunkt war man hocherfreut Kolya und Tenor gesund wiederzusehen. Der Captain der TRAGON wollte weiterfliegen, und so verabschiedete man sich herzlich.

Der Colonel konnte sein Glück nicht fassen, als er Rhiana auf dem Stützpunkt antraf. Auch Beckett war mehr als erfreut, die Vermissten wiederzutreffen.

„Du darfst Weir nicht zu böse sein“, meinte John, als Rhiana ihm erzählt hatte, wie man sie überwältigt hatte.

„Aber sie hat dich und die anderen einfach zurückgelassen.“

„Sie haben so gehandelt, wie sie es die letzten Jahre gewohnt waren, um zu überleben. Wenn wir so leben müssten, wer weiß schon, wie wir geworden wären.“

„Danke für Ihr Verständnis, Colonel“, sagte Weir aus dem Hintergrund. Sie hatte Johns letzte Worte gehört. „Und damit sie nicht eine zu schlechte Meinung von uns haben, werden wir sie nun nach Hause bringen. Die Zeit, in der Sie und John im gleichen Universum verbringen können, ist auch längst abgelaufen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Auswirkungen sich bemerkbar machen.“

„Was habt ihr nun vor?", erkundigte sich Kolya bei Weir.

„Rodney hat das gestohlene Tarngerät aus dem anderen Universum in die VERGELTUNG eingebaut. Wir starten und bringen unsere Besucher in ihr Universum zurück."

„Haben Sie die Tarnvorrichtung schon ausprobiert?"

„Nein! Aber das werden wir, sobald wir gestartet sind. Wir sollten nicht mehr lange damit warten. Unsere Leute halten uns bestimmt schon für tot. Wir fliegen in einigen Stunden los."

Weir sah sich auffordernd in der Runde um, und da niemand widersprach, war es beschlossene Sache.

Die VERGELTUNG verließ das Sonnensystem und stoppte im offenen Raum.

„Achtung, jetzt kommt es darauf an“, Rodney schaltete die Tarnvorrichtung ein. „Mal sehen, ob sie funktioniert.“

Um die VERGELTUNG herum baute sich ein Flimmern auf. Weir und McKay jubelten.

„Es funktioniert, damit haben wir einen großen Vorteil gegenüber der Allianz, denn sie ahnen nicht, dass wir ein solches Gerät besitzen."

„Wieso ist ein Tarngerät etwas Besonderes?“, wollte der Colonel wissen. „Das haben die Antiker doch an allen ihren Schiffen gehabt.“

Jetzt schauten alle den Colonel an.

„Die Antiker hatten nie so etwas“, sagte Weir schließlich.

„Unsere schon, also noch etwas, das Ihr Universum von unserem unterscheidet“, meinte der Colonel.

Lange Zeit flogen sie mit dem eingeschalteten Tarnschild, dann entdeckte McKay etwas Beunruhigendes. "Elizabeth, etwas stimmt mit der Tarnvorrichtung nicht. Sie überlädt sich."

McKay betätigte einige Schaltungen. Seine Finger folgen dabei nur so über die Tasten, doch es nützte nichts. "Wenn wir sie nicht sofort abschalten, fliegt sie uns um die Ohren."

„Verdammt!", Weir schlug vor Wut mit der Faust auf die Konsole. "Abschalten, Rodney, schnell."

McKay schaltete die Tarnvorrichtung wieder aus. "Sie funktioniert nicht richtig! Die Utapaner haben sie nicht hinbekommen."

McKay sahen sehr enttäuscht aus.

„Zumindest können wir sie kurzfristig einschalten. Wir werden sie nur bei riskanten Einsätzen einsetzen."

„Dann war unsere Mission doch nicht ganz umsonst", machte sich Sheppard aus dem Hintergrund bemerkbar.

„Das auf keinen Fall", bestätigte Weir. "Allein der Kontakt zu dem Kommando Befreiung ist Gold wert. Doch nun erfüllen wir unser Versprechen und bringen Sie in Ihr Universum zurück. Rodney aktiviere das Gerät."

„Aber gerne, Elizabeth!"

Kurze Zeit später war es soweit. Es gab einen kurzen Blitz, der Weltraum um sie herum verschwand, tauchte aber gleich wieder auf.

„Da wären wir. Stell unsere Position fest, Rodney!"

„Wir befinden uns etwa einen Flugtag von Atlantis entfernt. Im Moment sind wir noch im Gebiet der Utapaner. Zumindest ist es in unserem Universum so."

„Hier anscheinend nicht!“, rief Sheppard. „Ich scanne ein Schiff im Anflug auf uns. Es ist ein Wraith. Festhalten! Sie feuern auf uns!"

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Kapitel 8 by Selana
Teil 8

Sheppards Warnung ließ alle erstarren. Ein erster Treffer erschütterte das kleine Schiff und die VERGELTUNG wurde durch den Raum geschleudert.

„Schilde auf 60% gesunken ...!"

„Woher ist er so schnell aufgetaucht?", rief Weir.

„Keine Ahnung! Er muss in der Nähe gewesen sein!"

Ein weiterer Treffer senkte den Schild auf 20%, dann brach er zusammen. Damit war das Schiff seinem Gegner hilflos ausgeliefert. Doch zu ihrer Überraschung feuerte der Wraith nicht weiter. Statt dessen materialisierten vier Wraith auf der Brücke und richteten ihre Waffen auf die Anwesenden. Eine weitere Person beamte sich an Bord.

„Ronon", entfuhr es dem Colonel unwillkürlich, als er den Neuankömmling erkannte. Im nächsten Augenblick wurde ihm jedoch klar, dass es sich nicht um ihren Ronon handeln konnte.

Ronon baute sich vor ihm auf. "Sheppard! So sieht man sich wieder."

„Ich glaube nicht, dass wir schon einmal das Vergnügen hatten“, meinte John.

Der andere Ronon lachte nur. „Leugnen wird dich auch nicht retten! Tötet ihn!“

„Halt! Wenn du ihn anrührst, töte ich dich“, Ronon 1 hatte sich schützend vor John aufgebaut.

Der andere Ronon fuhr zurück, als hätte ihn der Blitz getroffen. „Was ist das?“

„Dies hier ist mein Universum und du bist nicht willkommen.“

Dex hatte sich wieder gefangen. "Es scheint, als hättet ihr es geschafft, mich zu kopieren. Das nützt euch auch nichts. Ihr werdet mich nie ersetzen können.“

„Das haben wir auch nicht vor“, meinte Ronon. „Wie kommt ihr übrigens hierher?“

„Wir sind Ihrem kleinen Schiff schon lange auf der Spur. Vor kurzem konnten wir Sie endlich orten, doch dann verschwanden Sie in einem Wurmloch. Bevor es zusammenbrach, sind wir einfach hinein geflogen. Und nun, tötet alle!“, rief er den Wraith zu.

Keiner hatte bisher so richtig auf den anderen Sheppard geachtet. Als Ronon jetzt den Tötungsbefehl gab, handelte er. Die VERGELTUNG machte einen Satz nach vorne, der alle wild herumschleuderte.

Im Innern der Zentrale entbrannte ein Kampf, dem die überraschten Wraith unterlagen. Die VERGELTUNG wechselte blitzschnell ihre Position.

„Der Tarnschild, McKay!“, rief Sheppard.

McKay handelte blitzschnell und ihr Schiff verschwand von den Ortungsgeräten des Wraithschiffes.

Nur der andere Ronon hatte den Kampf überlebt. Die Rebellen und auch Sheppards Crew hatten Glück gehabt, niemand war groß zu Schaden gekommen.

„Nun, Ronon Dex, das Blatt hat sich gewendet. Jetzt bist du unser Gefangener", zischte Weir ihn an.

„Wohin soll ich fliegen?", fragte Sheppard seinen Zwilling.

„Nach Atlantis“, antwortete der Colonel. „Dort sind wir in Sicherheit.“

„Einverstanden“, Sheppard gab den Kurs ein und das Schiff verschwand im Hyperraum.

„Sie werden uns niemals entkommen", erklärte Ronon gehässig. Er saß in einem Sessel und wurde von John, Ronon und Rhiana bewacht.

Der Colonel starrte Ronon an und dachte daran, wie groß der Unterschied dieses Mannes zu dem Ronon war, den er kennen und schätzen gelernt hatte. Eine Erschütterung warf ihn nach vorne. John konnte sich gerade noch festhalten. Doch sie hatten den Hyperraum verlassen müssen.

„Die Wraith!", Weir sprang auf und besetzte die Waffenkonsole. "Sie haben uns nicht verloren, aber sie müssen den Verstand verloren haben, dass sie im Hyperraum auf uns feuern."

„Ich schicke einen Notruf auf allen Frequenzen ab“, sagte McKay. „Vielleicht hört uns jemand.“

Nur ein abenteuerliches Wendemanöver bewahrte die VERGELTUNG vor ihrer Vernichtung. Der viel größere Wraith verfolgte sie und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie einen endgültigen Treffer erhielten.

Da bekamen sie unerwartet Schützenhilfe. Aus dem Nichts tauchte ein großes Kriegsschiff auf. Die Wraith waren viel zu sehr mit ihnen beschäftigt gewesen, um es zu bemerken. Es eröffnete sofort das Feuer auf den Wraith-Kreuzer. Der Wraith feuerte zurück, doch die Schilde des fremden Schiffes hielten mühelos stand.

„Die ORION!", John starrte überrascht auf das ihm nur zu gut bekannte Schiff.

„Volltreffer!", schrie Weir. "Das Schiff ist große Klasse. Es hat die Waffensysteme des Wraith zerstört. Damit ist der Bastard wehrlos."

Die nächste Salve bestätigte Weirs Worte. Der Wraith-Kreuzer verging in einer gewaltigen Explosion.

„Das Schiff ruft uns", sagte da McKay von seiner Konsole her.

„Auf den Schirm, Rodney!"

Kurz darauf erstarrte Weir, als sie in ihr eigenes Gesicht blickte. Auch ihr Gegenüber blickte sie überrascht an.

„Ich bin Doktor Elizabeth Weir vom Raumkreuzer ORION. Und wer sind Sie?"

„Elizabeth Weir, Captain der VERGELTUNG."

Die andere Weir nickte nun, als hätte sie nichts anderes erwartet, und meinte dann: „Ich nehme an, Sie kommen aus dem anderen Universum", Weir stockte einen Moment. "Wissen Sie etwas von Verbleib meines Colonel John Sheppard und seinem Team?"

John trat neben Weir in den Aufnahmebereich.

Elizabeth starrte auf John, stutzte und meinte: "Sie sind wohl der andere Sheppard? Ich wollte eigentlich etwas über unseren Sheppard erfahren."

Da trat auch der zweite Sheppard neben John.

Weir blickte sie an, dann lachte sie plötzlich. Welch eine Ähnlichkeit! Nur die Narbe, die der linke Sheppard an der Wange trug, sagte ihr, welcher ihr Colonel war. Beide sahen sich so ähnlich, zumal sie beide zivile Bekleidung trugen.

„Es geht uns gut, Dr. Weir“, sagte da auch schon der Rechte. „Rhiana, Beckett und Ronon geht es auch gut.“

Weir atmete beruhigt aus. "Ausgezeichnet, Colonel! Willkommen zu Hause", Weir hielt einen Augenblick inne. "Auf Ihren Bericht bin ich jetzt schon gespannt, John."

Sie folgten der ORION bis nach Atlantis.

Die VERGELTUNG parkte auf einem der Piers und Weir, Sheppard und McKay sahen sich beklommen in Atlantis um. So hätte auch ihr Atlantis aussehen können, wenn sie es nicht verloren hätten.

„Wie konntet ihr uns eigentlich retten?“, fragte der Colonel bei der angesetzten Besprechung, an der auch die Besucher aus dem anderen Universum Teil nahmen.

„Das ist eine lange Geschichte und hat viel mit Uluk zu tun. Er suchte ATLANTIS auf und beschuldigte McKay, Sie und mich des Diebstahls. Es gelang uns nur mit Mühe, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Danach flogen wir mit der ORION los, um Sie im Utapa-System zu suchen. Wir haben Ihren Notruf empfangen und machten uns sofort auf den Weg hierher. Und wie mir scheint, sind wir gerade noch zur rechten Zeit angekommen", erklärte Weir sie auf.

„Das kann man wohl sagen“, meinte John. Dann begann er, einen ausführlichen Bericht über ihre Erlebnisse abzugeben.

„Wie bitte? Kolya?, Weir sah John überrascht an. "Ein Freund?"

„Nun, natürlich meine ich den Kolya von der anderen Seite."

„Schön“, Weir wandte sich an ihre Doppelgängerin. „Wir konnten Uluk von unserer Ehrlichkeit überzeugen, aber sie verlangen die Rückgabe des gestohlenen Gerätes.“

„Sie meinen sicher die Tarnanlage, nicht wahr? Da kann ich Sie beruhigen. Das Tarngerät funktionierte nicht. Sie können es wieder haben.“

„Lizzy!“, Sheppard blickte seine Weir entsetzt an. „Damit geben wir unseren einzigen Vorteil wieder auf.“

„Das ist nicht zu ändern“, meinte Weir achselzuckend.

Der Colonel sah seine Weir nun an, und diese nickte zustimmend. „Ich habe da eine Überraschung für euch. Ihr gebt den Utapa ihr Gerät zurück, und als Ersatz geben wir euch eine von den Antikern. Und diese funktioniert ganz bestimmt. Rodney, unser Rodney wird euch gerne beim Einbau helfen, oder?“

McKay blickte John an und dann seinen Doppelgänger. „Aber sicher, ich helfe mir wirklich sehr gerne selbst.“

Zwei Tage später war der Einbau erledigt und die VERGELTUNG startklar. Sie wollten nicht länger als nötig in diesem Universum bleiben.

John und Rhiana standen nebeneinander auf dem großen Balkon des Zentralturms von Atlantis und sahen der VERGELTUNG nach, die von der Landeplattform abhob und schließlich im Himmel verschwand.

„Ich hoffe, wir sehen sie nie wieder“, meinte John.

„Ja, aber ich wünsche ihnen, dass sie mit ihrem Kampf Erfolg haben“, meinte Rhiana.

„Das wünsche ich ihnen auch. Und wie ich uns kenne, schaffen sie das auch“, meinte John lächelnd.

„Ich finde es schade, dass John und Rhiana sich nie getroffen haben. Beide ahnen nicht, was sie versäumt haben.“

„Nun“, John schenkte ihr sein schönstes Lächeln. „Was nicht ist, kann noch werden. Wer weiß, vielleicht begegnen sie sich eines Tages auch.“

In diesem Moment aktivierte sich Johns Sprechgerät. Er lauschte und wurde blass. „Gut, sucht ganz Atlantis nach ihm ab.“

„Was ist passiert?“, fragte Rhiana böses ahnend.

„Der andere Ronon ist verschwunden.“

„Wie ist das möglich?“

„Das wird noch untersucht.“

„Aber wo kann er sein? Atlantis ist groß.“

„Ja, es gibt aber noch eine andere Möglichkeit“, Johns Blick glitt dorthin, wo die VERGELTUNG verschwunden war.


Ende
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