Hades by Selana
Summary: Eine neue Geschichte über das SG-1-Team und die Leute von Akte X. Crossover!
Categories: Stargate SG-1 Characters: Multi-Chara, Other Character
Genre: Action, Crossover, PoV, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 9 Completed: Ja Word count: 17189 Read: 60541 Published: 18.01.12 Updated: 18.01.12

1. Kapitel 1 by Selana

2. Kapitel 2 by Selana

3. Kapitel 3 by Selana

4. Kapitel 4 by Selana

5. Kapitel 5 by Selana

6. Kapitel 6 by Selana

7. Kapitel 7 by Selana

8. Kapitel 8 by Selana

9. Kapitel 9 by Selana

Kapitel 1 by Selana
Hades


Teil 1

Thumb, Wyoming
Im Jahr 2001

Der Mann lief keuchend den Hügel hinauf. Dabei geriet er ins Stolpern und stürzte. Verzweifelt versuchte er sich an einer Wurzel festzuhalten, um nicht wieder den erst so mühsam erstiegenen Hang hinunterzustürzen. Es gelang ihm gerade noch.

Da sah er es!

Der unheimliche Schemen hatte den Fuß des Hügels erreicht und glitt geschmeidig zu ihm herauf. Der Mann schrie auf und versuchte, noch schneller zu laufen. Doch er war am Ende seiner Kraft angelangt und fiel zu Boden. Er brachte nicht mehr die Energie auf, um aufzustehen. Die unheimliche Gestalt erreichte ihn und wuchs drohend über ihm auf. Ihr unmenschliches Gelächter übertönte den Todesschrei des Mannes und hallte noch lange in den Wäldern wieder.

Washington D.C., Agent Scully

Voller Frust warf ich die Akte, die ich gerade angesehen hatte auf den Schreibtisch. Nichts außer Routinefällen. Wann bekam ich endlich wieder etwas interessantes in die Hände? Fox Mulder, mein Partner kam gerade zur Tür heran. An seinem Gesichtsausdruck erkannte ich, daß er etwas hatte. In den Händen hielt er einen schmalen Ordner, den er mir schwungvoll auf den Schreibtisch knallte.

"Scully, auf! Wir fliegen nach Thumb in Wyoming."

"Wohin?", fragte ich erstaunt. Ich betrachtete den Ordner auf Mulders Schreibtisch. "Was ist das? Eine neue X-Akte?"

"Vielleicht", meinte mein Partner nur. "Lesen Sie!"

Ich gehorchte widerspruchslos und vertiefte mich in die Akte. In der Nähe von Thumb, einer Kleinstadt im Yellowstone-Nationalpark, hatte es in den letzten zwei Wochen vier Tote gegeben. Den letzten erst gestern. Der dortige Sheriff hatte um Hilfe gebeten. Er behauptete steif und fest, die Täter seien Wesen in fliegenden Untertassen gewesen. Außerirdische also!

Schon wieder!

Nach den vorliegenden Autopsieberichten gab es in keinem der Fälle eine erkennbare Todesursache. Die Herzen der Opfer schienen einfach stehengeblieben zu sein. Auf den beigelegten Bildern waren die Gesichter der Toten zu sehen. Alle waren bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Das Grauen stand in ihnen geschrieben. Sie mußten im Moment ihres Todes etwas furchtbares gesehen haben. Mulder hatte sich neben mich gesetzt und wartete seelenruhig, bis ich meine grausige Lektüre beendet hatte.

"Nun, was denken Sie?", fragte er mich anschließend.

"Das kann ich noch nicht sagen. Wahrscheinlich hatten sie einen Herzinfakt."

„Alle vier? Und das in der gleichen Gegend? Sie haben etwas gesehen, dass ihr Herz vor Angst aussetzen ließ.“

„Was?“

„Außerirdische!“

„Mulder! Nicht schon wieder! Sicher gibt es eine logische Erklärung dafür.“

"Auf jeden Fall sollten wir uns die Sache ansehen.“

„Wann fliegen wir? Wie ich Sie kenne, haben Sie unseren Flug schon gebucht."

"Wir fliegen in zwei Stunden. Sie haben also noch Zeit, in Ruhe zu packen."

Agent Mulder
Thumb, Wyoming

Nachdem wir sicher gelandet waren und einen Wagen gemietet hatten, begaben Scully und ich uns auf dem schnellstens Weg ins hiesige Sheriff-Büro.

Sheriff Tom Duncan, ein kräftiger Mann Mitte fünfzig sah uns erstaunt an.

"Das ist Agent Dana Scully und ich bin Agent Fox Mulder", stellte ich uns vor.

"Sheriff Tom Duncan. Ich wundere mich, das FBI hier zu sehen."

Jetzt starrte ich den Sheriff erstaunt an: "Aber Sie haben das FBI doch ausdrücklich um Hilfe gebeten. Es liegt uns eine offizielle Bitte von Ihnen direkt vor", erklärte ich.

"Das muß ein Irrtum sein. Ich habe das FBI nicht um Hilfe gebeten."

Ich sah Scully bedeutsam an, und sie erwiderte ruhig meinen Blick. So wandte ich mich wieder an den Sheriff: "Da wir nun einmal hier sind, sehen wir uns die Sache auch an. Vielleicht meldet sich derjenige auch, der uns gerufen hat."

Der Sheriff musterte uns nachdenklich. Auf Scully blieb sein Blick etwas länger hängen. Anscheinend machte wenigstens sie einen positiven Eindruck auf ihn. Scully sah heute wieder umwerfend aus. Sie trug ein schlichtes Kostüm in weinroter Farbe mit einer passende Bluse, das durch seine Einfachheit ihre Figur hervorhob, ohne aufdringlich zu wirken. Ihr Haar leuchtete rötlich im einfallenden Licht der Sonne und betonte ihre Gesichtszüge.

Ich riß mich von dem entzückenden Anblick los und sagte zu Sheriff Duncan: "Sheriff, Sie könnten uns vielleicht alles erklären. Ich versichere Ihnen, daß wir uns nicht in Ihre Arbeit einmischen wollen. Aber der Fall interessiert mich persönlich. In dem Hilfegesuch stand etwas von UFOs."

"UFOs? Sie glauben doch nicht an so einen Unsinn? Aber sicher wird Deputy O'Reilly Ihnen behilflich sein. Er glaubt an fliegende Untertassen." Er winkte einem seiner Gehilfen zu. "O'Reilly, ich unterstelle Sie für die nächste Zeit Agent Mulder und Agent Scully. Auf keinen Fall will ich das FBI in seiner Tätigkeit behindern. Zeigen Sie den beiden den letzten Tatort."

Wie er das sagte, klang es eigentlich unverschämt. Aber das letzte, was ich hier wollte, war Ärger mit einem Sheriff zu bekommen, der glaubte, wir wollten uns in seine Arbeit einmischen.

O'Reilly war umgänglicher und etwa in meinem Alter. "Sie müssen dem Sheriff verzeihen, Agent Mulder. Er reagiert etwas empfindlich auf das FBI."

"Ich kenne das schon. Viele reagieren so. Aber was ist mit Ihnen?“

Inzwischen hatten wir draußen den Parkplatz erreicht, und O'Reilly führte uns zu einem Streifenwagen.

„Wir nehmen meinen Wagen wenn Sie einverstanden sind. Ich zeige Ihnen die Stelle, an der man gestern den letzten Toten fand."

O'Reilly sah uns auffordernd an, und wir gaben unser Einverständnis durch kurzes Nicken.

Das kleine Städchen Thumb lag genau am Yellowstone See, mitten im Nationalpark in den Rocky Mountains. Es war früher Morgen und die Luft war klar, aber kalt. Die Berge schienen in ein helles Licht getaucht. Ein friedlicher Anblick. Wir befuhren die Straße in Richtung West-Yellowstone, welche wir aber bald darauf verließen.

"Wir müssen zum Old Faithful Geysir", erklärte O'Reilly. Er sah kurz zu mir herüber. "Ich war es, der das FBI informiert hat."

"Das dachte ich mir fast, als der Sheriff erklärte, daß Sie an UFOs glauben", meinte ich. "Erzählen Sie mehr."

"Normalerweise sind diese Morde kein Fall für das FBI. Aber Zeugen wollen unerklärliche Ereignisse gesehen haben: Schatten, Lichter, seltsame Phänomene also. Da der Sheriff dies als Unsinn ab tat, wandte ich mich an das hiesige FBI-Büro. Agent Kerry verwies mich aber an Sie. Er meinte, Sie seien der richtige Mann für solche Fälle."

"Solche Fälle?"

"Nun, Fälle mit UFOs, ungeklärte Ereignisse und ähnliches. Agent Kerry nannte es X-Akten. Eigentlich gibt es keinen Grund für den Tod der vier. Alle waren jung und kerngesund. Aber die Autopsie ergab Herzstillstand. Sie starben, weil sie etwas so schreckliches sahen, daß ihr Herz stehenblieb."

"Wir haben die uns übergebene Akte genau studiert. Zwischen den Toten gibt es keine Zusammenhänge, außer der gleichen Todesursache und daß alle im Park gefunden wurden", warf zum ersten Mal Scully ein. Auf der ganzen Fahrt hatte sie noch kein Wort gesprochen.

Inzwischen hatten wir einen großen Parkplatz erreicht. O'Reilly stellte den Streifenwagen dort ab.

"Wir müssen ungefähr eine viertel Stunde laufen. In der Nähe des Geysirs fanden wir die vierte Leiche", erklärte O'Reilly.

Wir stiegen aus und folgten zügig einem ausgetretenen Pfad, der sich durch die Wildnis schlängelte. Schließlich erreichten wir eine große freie Fläche, in deren Mitte sich ein kleiner, runder Teich befand. Vom Old Faithful-Geysir war nichts zu sehen. Ich fragte O'Reilly danach.

Er sah auf seine Uhr und zeigte auf den Teich: "Das ist er. Aber es dauert noch ca. 15 Minuten bis er wieder ausbricht."

So lange wollte ich nicht warten, und so umrundeten wir den Teich und betraten wieder den Wald. O'Reilly zeigte uns die Stelle, wo man das letzte Opfer gefunden hatte. Scully und ich sahen uns aufmerksam um. Wie erwartet war nichts mehr zu sehen. Eigentlich wußte ich nicht genau, weshalb wir hierhergekommen waren.

Es war so eine Ahnung!

Von meinem Platz aus hatte man einen atemberaubenden Ausblick über die nahen Berge. Wir standen auf einem Felsen und konnten über die Wälder blicken. Unten im Tal wand sich ein kleiner reißender Bach durch sein Bett.

Doch plötzlich schien es mir, als senkte sich eine dunkle Wolke über die Berge, und sie schien auf mich zuzukommen. Eine bedrohliche Aura kam herunter und hüllte mich ein. Ich taumelte und hatte das Gefühl erdrückt zu werden. Etwas versuchte, von meinem Geist Besitz zu ergreifen!

Ich wehrte mich dagegen. Da sah ich unten im Wald einen Schatten auftauchen, der größer und größer wurde. Das fremde Etwas in meinem Geist wurde stärker. Verzweifelt schloß ich die Augen und versuchte, die fremde Macht in mir zu vertreiben. Das Grauen verschwand und ich wagte wieder die Augen zu öffnen. Der Schatten war verschwunden.

Ich sah zu Scully und O'Reilly hinüber, doch die beiden schienen nichts bemerkt zu haben. Hatte ich alles nur geträumt oder hatte jemand versucht, von meinem Geist Besitz zu ergreifen?

Scully kam zu mir herüber. "Mulder, Sie sehen blass aus. Fühlen Sie sich nicht wohl?"

"Es ist nichts", sagte ich, denn O'Reilly kam ebenfalls herbei, und vor ihm wollte ich nichts sagen. Außerdem wußte ich nicht, was es gewesen war: Meine Einbildung oder eine negative Kraft, die Besitz von mir ergreifen wollte. Meine Partnerin sah mich skeptisch an. Sie glaubte mir wohl nicht. Dazu kannte sie mich einfach zu gut.

"Mulder...", begann sie, doch ich winkte ab, und Scully begriff, daß ich vor O'Reilly nichts sagen wollte und schwieg.

Die weiteren Untersuchungen ergaben nichts neues mehr, und so beschlossen wir, in die Stadt zurückzukehren.

In einem geheimen Zimmer unterbrachen zwei Männer ihre geistige Verbindung.

"Der Schatten und unsere Kraft sind noch nicht stark genug gewesen. Dieser FBI-Mann ist sehr stark. Ich habe Erkundigungen über ihn eingeholt. Er ist Spezialist für solche Fälle."

"Vielleicht sollten wir es bei der Frau versuchen", meinte der andere.

Der Erste widersprach jedoch: "Nein, wir konzentrieren uns auf den Mann. Er glaubt an das übernatürliche und ist somit vielleicht leichter zu beeinflussen."

"Dann müssen wir uns beim nächsten Mal mehr anstrengen", sagte der Erste wieder.

"Gut, dann sind wir uns einig. Mulder ist unser Ziel.“

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Selana
Teil 2

Colorado Springs
Haus von Jack O’Neill

Endlich zu Hause!

Erleichtert ließ Jack O’Neill sich in sein bequemes Sofa sinken. Mit der rechten Hand griff er sich sein Glas Bier, dass er sich voller Vorfreude eingeschenkt hatte. Ein freies Wochenende war in Aussicht, das erste freie Wochenende seit Wochen.

Er nahm einen Schluck aus dem Glas und streckte die Beine aus. Zumindest war das seine Absicht, denn plötzlich veränderte sich seine Umgebung und verwandelte sich in ein Flimmern und im nächsten Augenblick fand er sich auf einem harten glatten Boden wieder. Das Bier, dass er noch in der Hand hielt, ergoss sich über seine Hose.
Mit einem Fluch auf den Lippen sprang Jack auf, doch es war schon zu spät. Das schöne kühle Bier, auf das er sich so gefreut hatte, floss über den Boden und natürlich auch über seine Hose.

Die Umgebung kannte er doch!

„THOR! Verdammt! Nicht schon wieder!“

Der kleine Alien, der ihm gegenüber hinter einer Computerkonsole stand blickte ihn ungerührt an.

„Es tut mir leid, O’Neill, aber deine Anwesenheit ist dringend erforderlich!“

„Aber doch nicht so dringend, dass du mein schönes Bier ausschütten musst“, empörte sich Jack.

„Das war nicht meine Absicht, O’Neill. Wenn du willst, kann ich dir ein neues Glas hoch beamen.“

Jack klopfte sich die Hose ab, aber die Nässe ließ sich dadurch nicht rausklopfen. „Das kannst du? Ach, vergiss es! Was ist denn so dringend, dass du dafür mein Bier umbringen musst?“

„Wir haben ein großes Problem, dass auch euch Menschen betrifft. Leider muss ich dir gestehen, dass es Mitglieder meines Volkes gibt, die mit den Menschen Experimente angestellt haben. Und das ausdrücklich gegen den Wunsch des Rates. So etwas ist bei uns strengstens verboten. Dieser Gruppe unverantwortlicher Wissenschaftler sind wir nun durch Zufall auf die Spur gekommen. Sie entführen seit über fünfzig Jahren eurer Zeitrechnung Menschen und stellen Experiment mit ihnen an. Ihre Absicht ist es eine perfekte Hülle zu erschaffen, in die unsere Bewusstseine hineinkopiert werden können, wenn der augenblickliche Körper versagt. Wie du weißt klonen wir seit Jahrtausenden unsere Körper, doch das hinterlässt Spuren, die zu einem immer größeren Problem für uns werden.“

„Das hast du mir schon erklärt, Thor. Und warum erzähltst du mir das jetzt?“

„Diese Mitglieder meines Volkes sind sogar so weit gegangen Mischlinge zu züchten, also Wesen halb Mensch, halb Asgard. Leider ging das meist schief und die Wissenschaftler haben diese Kreaturen wieder getötet, weil sie meist nicht lebensfähig waren. Doch jetzt haben wir erfahren, dass einige dieser Wesen durchaus überlebt haben und sogar ausgebrochen sind. Sie leben irgendwo im verborgenen. Einigen von ihnen gelang es unerkannt unter den Menschen zu leben, weil sie wie sie aussehen, andere jedoch sehen aus wie Ungeheuer. Und alle diese Wesen haben besondere Fähigkeiten, die sie meist gegen die Menschen einsetzen.“

„Du willst damit sagen, dass sie Menschen töten?“

„Ja, leider! Wir haben diese Mitglieder meines Volkes festgesetzt und verurteilt, doch wie gesagt, es gibt immer noch einige dieser Wesen, die ihr Unwesen unter den Menschen treiben. Wir haben eines dieser Wesen lokalisiert und brauchen deine Hilfe, da wir es nicht orten und somit hochbeamen können.“

„Du willst sagen, Mitglieder deines Volkes haben an Menschen Verbrechen verübt und nun sollen wir dir helfen?“, fragte O’Neill wütend.

„Ja, es tut uns allen sehr Leid und der Rat der Asgard entschuldigt sich vielmals für diese Verbrechen und verspricht, dass dies in Zukunft nie mehr geschehen wird. Willst du uns also helfen?“

„Sicher, warum nicht. Wir sind doch Freunde, oder Thor?“

„Das hoffe ich, O’Neill. Ich werde dir alle notwendigen Unterlagen überlassen und dann können deine Leute und du die notwendigen Schritte unternehmen. Und wenn ihr Hilfe benötigt, braucht ihr uns nur zu rufen.“

Thumb, Wyoming
Agent Dana Scully

Wir erreichten das Hotel, welches uns O'Reilly empfohlen hatte. Ich sah meinen Partner besorgt an. Etwas stimmte nicht mit Mulder. Ich konnte es an seinem Gesichtsausdruck erkennen. Was war dort draußen geschehen? Ich beschloß, ihn darauf anzusprechen.

"Mulder, Sie haben etwas. Ich sehe es Ihnen an der Nasenspitze an. O'Reilly ist nicht hier. Sie können also offen sprechen. Und sagen Sie nicht wieder nichts. Das glaube ich Ihnen nicht."

Mulder sah nachdenklich zu Boden. Er kannte mich gut genug, um zu wissen, daß ich mich diesmal nicht mit billigen Ausreden abspeisen ließ.

"Sie haben recht, Scully! Irgend etwas oder irgend jemand da draußen hat versucht, mich geistig zu beeinflussen. Es war so stark, daß es mich fast überwältigt hätte."

Er sah auf. Da war er wieder, dieser "Mulder-Blick". Da wußte ich: Jetzt kommt wieder eine seiner unglaublichen Ideen!

"Scully, glauben Sie an Geister?"

Hach, ich hatte es doch gewußt!"

"Mulder, Sie wissen genau, daß es für solche Phänomene immer eine wissenschaftliche Erklärung gibt", sagte ich fast ärgerlich. "Glauben Sie etwa, daß Geister diese Menschen getötet haben?"

"Ich glaube noch gar nichts! Aber eines sage ich Ihnen: Hier sind dunkle Mächte im Spiel. Diese Menschen sind gestorben, weil sie etwas gesehen haben, das so schrecklich war, daß ihr Herz stehengeblieben ist."

"Ach ja: Geister!", meinte ich.

"Lachen Sie nicht, Scully! Geister sind meistens nicht bösartig, außer es sind Negative, sogenannte Dämonen."

"Dämonen? Mulder, ich bitte Sie! So etwas gibt es nicht."

Mulder sagte nichts mehr, aber ich sah ihm an, daß er es ernst meinte. Hin und wieder hatte ich bei unseren Fällen das Gefühl, daß Mulder bei seinen Behauptungen übertrieb, und heute war so ein Fall.

"Ich werde kurz unsere bisherigen Fakten in den Computer eingeben", sagte ich zu ihm. "Viel ist es ja noch nicht. Wir treffen uns dann genau in einer Stunde."

Mulder nickte nur, und wir trennten uns. Nach genau 45 Minuten war ich fertig und machte mich noch kurz frisch, bevor ich zu dem Treffen mit Mulder ging. Doch Mulder kam nicht! Ich wartete 15 Minuten und machte mich dann auf zu seinem Zimmer. Doch er antwortete nicht auf mein Klopfen und Rufen.

Deshalb versuchte ich die Tür zu öffnen und fand diese zu meinem Erstaunen unverschlossen vor. Vorsichtig betrat ich den Raum.

"Mulder", rief ich laut, doch ich bekam keine Antwort. Wo war er nur? Er machte doch hoffentlich keinen seiner Alleingänge?

Ein Anruf beim Sheriff ergab nichts neues. Mulder hatte sich dort nicht gemeldet. Ich versuchte es bei der Hotelrezeption mit demselben Ergebnis. Keiner hatte Mulder gesehen! Ich beschloß, zum Sheriff-Büro zu fahren, denn langsam machte ich mir Sorgen. Es gab keinen Grund für einen von Mulders Alleingängen.

Agent Fox Mulder

Nachdem mich Scully verlassen hatte, begab ich mich ebenfalls auf mein Zimmer. Ich zog mir Jeans und ein Sweatshirt über, was mir für diese Gegend geeigneter erschien als Anzug und Krawatte. Kaum war ich fertig, klopfte es an der Tür. Ich sah auf meine Uhr. Von der Stunde waren gerade 20 Minuten um. Es konnte unmöglich Scully sein. Wer wollte also etwas von mir?

Ich öffnete und zu meinem Erstaunen war es doch Scully!

"Scully?", fragte ich erstaunt. "Was ist los? Ich dachte, wir wollten uns erst in 40 Minuten treffen!"

"Der Sheriff rief mich an. Er hat etwas wichtiges entdeckt. Wir sollen ihn draußen im Park treffen", antwortete meine Partnerin.

Ich folgte Scully. Diesmal benutzen wir unseren Mietwagen, und es war ein leichtes für mich, den Weg zu finden. Während der ganzen Fahrt war Scully sehr schweigsam, doch da ich mich auf das Fahren konzentrierte, achtete ich nicht weiter darauf.

"Da wären wir", sagte ich und stellte den Wagen auf dem gleichen Parkplatz wie zuvor ab. Weit und breit war niemand sonst zu sehen.

"Wo ist der Wagen des Sheriffs?", fragte ich Scully, während ich aus unserem Auto stieg. Doch ich erhielt keine Antwort. Ich drehte mich zu Scully um, aber sie war verschwunden.

"Scully!", rief ich, doch nur Stille antwortete mir. War sie etwa zum Geysir vorausgegangen? Also lief ich hinterher. Doch auch hier: keine Menschenseele! Dafür bemerkte ich eine Erschütterung im Boden und ein Rumpeln und Rumoren. Ich sah mich erstaunt um. Da schoß der Geysir aus dem Teich empor, während ich erschrocken einige Schritte zurückwich. Ich beobachtete kurz das beeindruckende Naturschauspiel und umkreiste dann den Geysir in einem weiten Bogen. Doch ich fand keine Spur von Scully.

Etwas stimmte nicht!

Da war es wieder! Das unheimliche Gefühl machte sich wieder in mir breit, und gleichzeitig brandete Gelächter auf. Es wurde so umfassend, daß ich mir verzweifelt die Ohren zuhielt.

Doch es nützte nichts. Da begriff ich, daß es in meinem Kopf entstand.

"Oh, sehr richtig, Mulder", hörte ich da eine Stimme sagen.

"Wer spricht da?", fragte ich erschrocken, denn zu sehen war niemand.

"Wir sind die, die Sie suchen. Geben Sie es lieber auf, sonst könnten Sie es bereuen. Wir warnen Sie nur einmal", ermahnte mich die Stimme in meinem Kopf.

"Verschwindet aus meinen Gedanken", rief ich. "Wo ist Scully? Was habt ihr mit ihr gemacht?"

"Scully? Die sitzt sicher in ihrem Hotel und macht sich inzwischen wahrscheinlich Sorgen um Sie, Mulder."

"In ihrem Hotel? Aber wer war dann die Frau in meinem Auto?"

"Vielleicht kommen Sie selbst darauf", sagte die unsichtbare Stimme wieder. "Das heißt, wenn Sie lange genug leben."

Im gleichen Moment überfluteten Bilder und Gedanken mein Gehirn, die so stark waren, daß ich aufschreiend zu Boden stürzte. Ich versuchte mich zu wehren, doch die Gedanken waren fast stärker. Mit letzter Kraft gelang es mir, sie abzuwehren, bevor ich das Bewußtsein verlor.

Irgendwo, in einem geheimen Raum

"Glaubst du, daß er tot ist?"

"Nein", erwiderte der Angesprochene. "Ich fürchte, er war zu stark. Du weißt, was das bedeutet?"

"Hades", sagte der erste nur.

"Um Hades zu erzeugen, brauchen wir aber Zeit und unsere ganze Konzentration. Sind wir stark genug dafür im Moment?"

"Ich denke schon", sagte der erste wieder. "Diese vier Toten waren nur Versuche, aber es hat hervorragend geklappt. Wir erzeugen Hades wieder und fixieren ihn auf Mulder. Ganz gleich, wo er sich aufhält, Hades wird ihn finden und töten. Mit Hades haben wir eine Waffe in der Hand, die uns unschlagbar macht. Niemand wird dann in der Lage sein, uns aufzuhalten."

"Und niemand kann uns etwas nachweisen. Aber es ist gefährlich. Wir müssen vorsichtig sein.“

„Dann laß uns beginnen.“

Die zwei Männer konzentrierten sich. Nach ungefähr fünf Minuten begann die Luft zu flimmern. Ein Wesen entstand, daß unbeschreiblich aussah. Zuerst war es noch ganz durchsichtig, doch je mehr die Männer sich konzentrierten, desto deutlicher wurde es. Sie fixierten Mulders Bild in dem Gehirn des Wesens, und mit einem unmenschlichen Brüllen verschwand es. Die Männer atmeten erleichtert auf.

weiter: Kapitel 3
Kapitel 3 by Selana
Teil 3

Agent Scully

Der Sheriff war nicht da, deshalb wandte ich mich wieder an O'Reilly.

„Agent Scully? Sie sehen erregt aus. Ist etwas passiert?“, fragte er mich.

„Ich fürchte, Agent Mulder ist verschwunden. Er ist nirgends zu finden. Langsam mache ich mir Sorgen um ihn“, erklärte ich. „Ich möchte, daß Sie Ihre Männer nach ihm suchen lassen. Vielleicht ist es unnötig, aber ich fühle, daß etwas mit ihm geschehen ist.“

Inzwischen traf der Sheriff ein, und O'Reilly erklärte ihm alles. Sheriff Duncan war sofort bereit zu helfen. Jetzt blieb uns nur noch zu warten.

Eine Stunde später meldete einer der Deputys, daß der Wagen, den wir gemietet hatten, auf dem Parkplatz beim Old Faithful-Geysir stand.

„Kommen Sie, Agent Scully“, sagte Sheriff Duncan. „Fahren wir hin.“

Bald darauf stiegen wir neben unserem Mietwagen aus dem Streifenwagen. Mehrere Polizei-Fahrzeuge standen schon da. Einer der Deputys kam auf uns zu, als er den Sheriff erkannte.

„Keine Spur von Agent Mulder, Sheriff.“

„Danke, Austin“, sagte Duncan.

„Was mag Mulder alleine hier draußen gesucht haben?“, fragte der Sheriff mich.

Doch darauf wußte ich auch keine Antwort.

„Das ist mir auch ein Rätsel, Sheriff. Glauben Sie, er wurde gezwungen, hierher zu fahren?“, fragte ich.

„Sie meinen, er wurde entführt?“, fragte Sheriff Duncan nun seinerseits.

„Es wäre möglich.“

Widerstrebend erklärte ich dem Sheriff Mulders Theorie, und wie erwartet sah Duncan mich ungläubig an.

„Das ist nicht Ihr Ernst, Agent Scully! Geister und Dämonen? Wir leben im 21. Jahrhundert.“

„Sie würden nicht glauben, Sheriff, was wir schon alles erlebt haben“, verteidigte ich Mulders Theorie.

„Dämonen hin, Geister her“, sagte Sheriff Duncan. „Mulder ist ohne Zweifel hier gewesen. Ich werde eine Suchaktion starten.“

Ich stimmte erleichtert zu, denn langsam sorgte ich mich wirklich um Mulder.

Agent Mulder

Ich schlug die Augen auf. Um mich herum war Vogelgezwitscher zu hören. Ein leises Rauschen drang an mein Ohr, und ein leichter Wind umwehte mich. Was war geschehen? Wo war ich?

Langsam kehrte die Erinnerung zurück, und ich richtete mich vorsichtig auf. Die Gegend war mir unbekannt. Ich mußte mich unbewußt von dem Geysir entfernt haben. In welche Richtung sollte ich mich wenden?

Kurz beobachtete ich den Stand der Sonne und wußte, daß ich ihr entgegengehen mußte. Eigentlich konnte ich mich nicht allzu weit entfernt haben.

Ich folgte gerade einem schmalen Pfad, der sich am Fuße eines Hanges entlang wand, als mich wieder dieses drohende Gefühl überkam. Dieses Mal war es jedoch sehr schwach. Ich stoppte!

Es war nichts greifbares, doch ich fühlte mich unbehaglich. Ich glaubte Stimmen zu hören und schaute nach oben. War nicht Scullys Stimme dabei?

„Scully“, rief ich, so laut ich konnte nach oben, und die Antwort kam postwendend.

„Mulder! Waren Sie das?“

„Ja! Warten Sie oben. Ich komme hinauf.“

Das bedrohliche Gefühl wurde stärker, und plötzlich hörte ich oben am Hang einen Tumult ausbrechen. Schüsse krachten. Bevor ich jedoch nach oben klettern konnte, erschienen Scully und ein Mann in meinem Blickfeld. Sie stürmten regelrecht den Abhang hinunter und standen gleich darauf neben mir.

„Scully! Was ist los?“, fragte ich erstaunt.

Doch anstelle einer Antwort legte sie mir ihre Hand über den Mund und flüsterte: „Leise, Mulder! Das Ding hört uns sonst.“

Zwar hatte ich keine Ahnung, was Scully meinte, aber ich gehorchte. Von oben hörte ich einen Schrei, und wir duckten uns am Fuß des Hanges tief in den Schutz eines Felsens. Der Mann, welcher mit Scully den Hang heruntergeklettert war, war Sheriff Duncan. Oben am Hang war ein Kratzen und Schnüffeln zu vernehmen, und die Bedrohung wurde übermächtig.

Ich gab Scully ein Zeichen, und leise versuchten wir zu verschwinden. Das Gefühl verschwand. Übrig blieb nur ein leichtes Unbehagen.

„Es scheint weg zu sein“, flüsterte Scully erleichtert. „Was zur Hölle war das?“

„Ein Schatten“, antwortete der Sheriff. „Aber was genau es war, weiß ich auch nicht.“

„Können Sie es beschreiben?“, fragte ich.

„Es ging alles so schnell, daß ich es nicht genau sehen konnte. Der Schatten sah unheimlich aus und war mindestens zwei Meter groß“, antwortete der Sheriff.

„Ich hatte den Eindruck, daß das Wesen jemanden suchte“, meinte Scully. „Denn es hatte es eigentlich nicht auf uns abgesehen.“

„Klettern wir nach oben“, schlug ich vor. „Bevor es zurück kommt.“

„Agent Mulder hat recht“, meinte Sheriff Duncan.

Also kletterten wir langsam nach oben. Die Männer des Sheriffs hatten sich inzwischen wieder gesammelt. Es fehlte keiner. Jedem stand noch der Schrecken ins Gesicht geschrieben. So schnell wir konnten liefen wir zu den Autos zurück.

Erst jetzt fiel meiner Partnerin ein, etwas wichtiges zu fragen: „Mulder, wo waren Sie eigentlich? Warum sind Sie einfach aus dem Hotel verschwunden, ohne mich zu informieren? Der Sheriff hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Sie zu suchen.“

„Sie haben mich doch vom Hotel abgeholt, Scully!“

„Ich? Das stimmt nicht!“, sagte sie empört.

„Das weiß ich jetzt auch. Es war eine Frau mit Ihrem Aussehen. Vielleicht war es auch nur ein Trugbild.“

„Ihre Dämonen und Geister?“

„Ja! Lachen Sie nur darüber. Aber können Sie mir erklären, was das war, daß Sie gesehen haben? Was Sie und alle hier so in Angst und Schrecken versetzt hat?“

„Nein, Mulder! Das kann ich nicht. Aber an Dämonen kann ich einfach nicht glauben“, sagte Scully.

„Was ist mit den Dämonen?“, mischte sich da Sheriff Duncan in unser Gespräch ein. Er hatte wohl unsere Unterhaltung gehört. „Erklären Sie mir Ihre Theorie, Agent Mulder.“

„Ich denke mir, daß es hier jemanden oder auch mehrere Leute gibt, die die Fähigkeit besitzen, ihre negativen Gedanken Gestalt annehmen zu lassen.“ Ich erzählte von der Stimme, die in meinem Kopf zu hören gewesen war. „Nun denke ich mir, daß der Dämon es auf mich abgesehen hat. Hatten Sie, Scully, nicht den Eindruck, daß der Dämon etwas suchte? Vielleicht war ich das.“

Alle Umstehenden sahen mich an, als ob ich den Verstand verloren hätte, nur in Deputy O'Reilly's Gesicht sah ich Nachdenklichkeit.

„Das ist das dümmste, das ich seit langem gehört habe“, sagte einer der Hilfssheriffs, der mir als Austin vorgestellt worden war. „Sheriff, Sie glauben das doch nicht? Agent Mulder ist verrückt geworden.“

Darauf sagte der Sheriff nichts. Austin wandte sich seinem Wagen zu, doch mir entging keineswegs der haßerfüllte Blick, den er mir noch zuwarf.

Während der Rückfahrt in die Stadt waren alle in ihre Gedanken vertieft. Mir ging der Blick von Deputy Austin nicht mehr aus dem Sinn. Ich beschloß deshalb, Austin zu überprüfen.

Cheyenne-Mountain
Stargate-Center

„Colonel, Sie sind sicher, dass Thor Ihnen keinen Bären aufgebunden hat?“

O’Neill blickte General Hammond an. „Das bin ich, Sir. Thor schien wirklich am Boden zerstört zu sein.“

„Du weißt, was er uns da sagte, Jack?“

Jetzt blickte O’Neill Daniel an. „Sicher!“

„Aber das bedeutet, dass diese ganzen Berichte von UFO-Entführungen wahr sind. Wir haben diese Leute, die bisher davon berichteten für Spinner gehalten. Jetzt müssen wir unsere Meinung ändern.“

„Ja, das ist wohl richtig. Eigentlich sollten wir den Asgard böse sein, aber irgendwie kann ich den kleinen grauen Männchen nicht böse sein.“

„Im Grunde sind Thor und der Rat von Asgard dafür nicht verantwortlich, Sir“, fügte Major Carter hinzu. „Thor sagte ja selbst, dass diese Wissenschaftler verbrecherisch handelten und dafür bestraft wurden.“

„Was die Verbrechen aber nicht ungeschehen machen“, meinte Hammond. „Trotzdem müssen wir das weiterhin vor den Entführten geheimhalten und versuchen soviel Schaden wie möglich zu vermeiden.“

„Wir sollen also dort ermitteln, Sir?“, fragte O’Neill

„Ja, und am besten brechen Sie gleich auf. Eine Maschine der Luftwaffe erwartet Sie.“

Sie besprachen noch die Einzelheiten und machten sich dann auf den Weg.

Thumb
Wyoming

Die Sonne brannte vom Himmel, als SG-1 aus dem Flugzeug stieg, dass sie in kürzester Zeit hierher gebracht hatte.

Jack zog seine Sonnenbrille heraus und setzte sie auf. „Wo fangen wir an?“

„Am besten im Sheriff-Büro“, meinte Carter. „Sie erinnern sich, dass in dem Bericht etwas von vier Toten stand?“

So machten sie sich auf den Weg zum Büro des Sheriffs. Dort angekommen fanden sie dieses in heller Aufregung vor.

Jack wandte sich an einen Deputy. „Was ist hier los?“

Der Deputy blickte erstaunt auf die vier Neuankömmlinge in der Uniform der Air-Force. „Wer sind denn Sie?“

„Colonel Jack O’Neill, Major Samantha Carter, Doktor Daniel Jackson und der grimmig blickende Große ist Teal’c.“

Der Mann blickte sie jetzt noch erstaunter an. „Und was will die Air-Force hier?“

„Wir ermitteln in einer Angelegenheit der größten nationalen Sicherheit. Und wenn Sie noch länger Ihren Job behalten wollen, dann antworten Sie mir bitte unverzüglich“, verlangte Jack.

„Ein hier ermittelnder FBI-Agent ist verschwunden. Wir suchen ihn“, antwortete der junge Deputy eingeschüchtert.

„FBI-Agent?“

„Agent Fox Mulder. Er und seine Partnerin, Agent Dana Scully ermitteln in vier Mordfällen. Und dann ist Agent Mulder aus seinem Hotelzimmer verschwunden.“

SG-1 blickte sich vielsagend an. Schon wieder diese beiden Agenten?

„Warum erinnert mich das an etwas?“, fragte O’Neill resigniert.

„Weil wir vor drei Jahren in einem ähnlichen Fall ermittelt haben, in dem die Agenten Dana Scully und Fox Mulder verwickelt waren“, sagte Teal’c.

Jack blickte ihn an. „Danke, Teal’c! Ohne dich wäre mir das glatt entfallen.“

Teal’c zog die Augenbraunen hoch und warf O’Neill einen seiner Blicke zu.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Jackson. „Wenn die beiden mitmischen gibt es wieder Ärger.“

„Wir machen weiter wie immer“, sagte Jack. „Und irgendwie können wir das auch wieder vertuschen.

O’Neill wandte sich wieder an den Deputy, der sich längst wieder an seine Arbeit gemacht hatte. „Wo ist diese Agentin Scully?“

„Unterwegs! Wir haben eine Spur von Mulder gefunden. Sie werden in Kürze wieder hier sein.“

weiter: Kapitel 4
Kapitel 4 by Selana
Teil 4

Agent Scully Ich war froh, dass wir Mulder unverletzt gefunden hatten. Seine Idee war mal wieder abenteuerlich, aber vielleicht war, wie schon so oft, doch etwas an ihr dran. Nachdem wir die Stadt und damit das Büro des Sheriffs erreicht hatten, nahm mich Mulder beiseite.

Leise flüsterte er mir zu: „Scully, gehen Sie unter einem Vorwand zurück ins Hotel. Sehen Sie in Ihrem Computer nach, was Sie über Deputy Ray Austin in Erfahrung bringen können. Ein Gefühl sagt mir, dass er in die Angelegenheit verwickelt ist.“

Mulders Ahnungen waren meistens berechtigt. Also verabschiedete ich mich und kehrte mit dem Mietwagen zum Hotel zurück. Dort angekommen, schaltete ich den Computer ein. Nach kurzer Wartezeit bekam ich schließlich das Gewünschte. Ich fand nichts Auffälliges über Austin. Mulder schien sich diesmal geirrt zu haben. Schon wollte ich ausschalten, als ich eine Adresse entdeckte. Der Deputy besaß, außer seiner Wohnung hier in der Stadt noch ein Haus auf dem Land. Schnell schrieb ich mir die Adresse auf, schaltete den Computer aus und kehrte zu Mulder zurück.

Dort erwartete mich eine große Überraschung. Vier Angehörige der Air Force waren aufgetaucht und es waren beileibe keine Fremden. Ich erinnerte mich, dass wir diesen vier schon vor drei Jahren begegnet waren. Das war unten in Mexiko gewesen. Allerdings konnte ich mich nur noch an den Namen von einem erinnern.

„Colonel Jack O’Neill, wenn ich mich nicht irre?“

Der Colonel, ein gut aussehender großer Mann in den besten Jahren sah mich lächelnd an. „Agent Dana Scully! Ich bin erfreut, Sie wieder zu sehen.“

„Ha! Das glaube ich kaum“, mischte sich Mulder ein. „Wenn Sie hier sind, dann versucht das Militär wieder etwas zu vertuschen. Vielleicht irre ich mich, und es geht nicht um Dämonen oder Geister sondern um Alien.“

O’Neill sah meinen Partner an, als hätte dieser den Verstand verloren. „Hier geht es weder um Alien, noch um Dämonen oder Geister, Mulder. Sie sollten doch wissen, dass es so etwas nicht gibt.“

„Ach wirklich? Und was war vor drei Jahren in Mexiko? Dieser Gestaltwandler, der meinen Freund Hawkeye und sogar mich kopierte und dann mit seinem Raumschiff davon flog?“

„Ein Raumschiff, das nur Sie sahen“, meinte O’Neill spöttisch.

„Mulder, das wurde doch geklärt“, sagte ich. „Das waren verbotene Experimente der Regierung.“

Mein Partner sah mich nun mitleidig an. „Das Sie immer noch auf diesen Mist hereinfallen, Scully, nach allem, was wir bisher zusammen erlebt haben.“

„Wo waren Sie übrigens, Mulder?“, fragte O’Neill.

„Ich wurde von einem nicht existierenden Alien entführt und verfolgt. Nur mit Glück gelang es mir ihm zu entkommen.“

O’Neill sah nun mich fragend an.

„Mein Partner wurde tatsächlich von etwas verfolgt. Aber wir wissen nicht, was es war. Wir alle hier haben etwas gesehen. Ein Schemen, eine Gestalt! Es ist unsere Aufgabe herauszufinden, was es war und zu verhindern, dass es noch mehr Morde begeht.“

„Genau deswegen sind wir auch hier.“

„Um in einem Mordfall zu ermitteln? Ich bitte Sie, O’Neill! Für wie naiv halten Sie uns?“, fragte Mulder.

„Wir suchen ein Flugzeug, dass in dieser Gegend abgestürzt ist“, sagte Frau unter den vieren. „Es hat eine gefährliche Substanz an Bord.“

„Und nun vermuten Sie, dass diese Substanz, wenn sie mit Menschen in Berührung kommt, diese verändert, Miss …?“, fragte ich.

„Major Carter, und ja, genau das vermuten wir.“

„Ach, schon wieder so etwas? Na schön, arbeiten wir zusammen, dann finden wir vielleicht ihr Flugzeug und am Ende entpuppt es sich als Raumschiff“, meinte Mulder. „Haben Sie übrigens etwas gefunden, Scully?“

Mein Partner sah mich fragend an. Ich erzählte ihm von meiner Entdeckung. Da der Deputy in der Stadt wohnte, beschlossen wir, unauffällig dem Haus einen Besuch abzustatten. Wir konnten nicht verhindern, dass sich uns die Air Force-Leute anschlossen.

Mulder erklärte dem Sheriff kurz, dass wir einer Spur nachgehen würden, und dann verabschiedeten wir uns. Die Air Force-Leute schnappen sich einfach einen Wagen des Sheriff-Büros. Mit zwei Autos fuhren wir zu der Adresse. Nach kurzer Suche fanden wir das Grundstück. Mir blieb fast die Luft weg: Das Grundstück war riesig! Von dem Haus selbst war nichts zu sehen. Es musste versteckt in dem großen parkähnlichen Gelände liegen.

Auch Mulder sah nachdenklich aus: „Scully, wie kann ein einfacher Hilfssheriff ein solches Grundstück besitzen?“

„Indem er es erbt“, sagte ich trocken.

Mulder sah mich lächelnd an, bevor er sich dem Grundstück zuwandte. Ein ungefähr zwei Meter hoher Zaun umschloss das Gelände.

„Wollen wir?“, fragte Mulder grinsend. Er trat an den Zaun heran und faltete die Hände so, dass ich sie als Trittbrett benutzen konnte. Dann gab er mir noch Schwung und katapultierte mich regelrecht über den Zaun hinweg. Ohne Schwierigkeiten landete ich sicher auf meinen Füßen. Mulder sah nun die Air Force-Leute an. Doch die kamen genauso schnell über den Zaun und halfen auch Mulder hinüber.

Wir orientierten uns kurz. Der Park, wenn man ihn so nennen wollte, sah verwildert aus. Es war zu sehen, dass hier eine pflegende Hand fehlte. Etwas voraus, verdeckt von blühenden Fliedersträuchern, sah ich die Umrisse eines Hauses. Ich machte die anderen darauf aufmerksam.

„Das muss das Haus sein. Das sehen wir uns aus der Nähe an“, sagte O’Neill.

Wir erreichten einen gepflasterten Weg, der jedoch ebenfalls sehr verwahrlost aussah. Zwischen den Kopfsteinpflastern wuchsen kleine Büschel von Gras hervor. Der Weg schlängelte sich durch die Bäume, entlang an weiteren Fliederbäumen, die betörend dufteten.

Nach einer weiteren Biegung standen wir plötzlich vor dem Gebäude. Eine große weiße Veranda bildete den Eingang des Hauses. Das Gebäude selbst war zweistöckig und ebenfalls weiß gestrichen. Doch die Farbe blätterte schon überall ab. Insgesamt machte es einen unbewohnten Eindruck.

Jackson trat an die Veranda heran und bückte sich. Ich trat zu ihm, um zu sehen, was er entdeckt hatte: einen Ölfleck!

„Hier stand vor nicht allzu langer Zeit ein Auto“, meinte er. „Der Ölfleck ist noch frisch.“ Er starrte zu dem Haus hoch und sagte: „Versuchen wir, hinein zu kommen.“


Irgendwo in der Nähe

Das Wesen stieß triumphierend einen Schrei aus. Wäre jemand in seiner Nähe gewesen, hätte er sich sicher vor Angst verkrochen. Wütend hatte es nach seinem Opfer gesucht. Endlich hatte er Erfolg. Die Spur lag wieder ganz klar vor ihm. Sein Opfer hatte keine Chance, ihm zu entkommen. Das letzte Mal hatte Mulder es geschafft ihn abzublocken. Wie er das gemacht hatte, wusste das Wesen nicht, denn das war ihm noch nie passiert. Dieser Mulder musste etwas besonderes sein. Umso gerne würde er ihn töten.

Das Wesen orientierte sich und folgte der Spur. Hades dachte an die einfältigen Menschen, die dachten ihn erschaffen zu haben. Seine Schöpfer hatten ihm ein paar nützliche Fähigkeiten verschafft. Er konnte die Gedanken der Menschen lesen und ihnen Bilder in ihre dummen Gehirne pflanzen. So hatte er die Partnerin von Mulder in dessen Gedanken projiziert und ihn hergelockt. Er konnte Menschen auch zu Tode ängstigen, indem er ihnen ihre größten Ängste vor Augen hielt. Außerdem besaß er die Kraft von drei Menschen und auch seine Gestalt war denen der Menschen überlegen: in Aussehen und Größe. Und es machte ihm Spaß seine Opfer zu jagen.

Vor ihm tauchten Bäume mit einem Gebäude darin auf. Hinter dem Haus begann ein steiler Abhang. Unten im Tal rauschte ein kleiner Bach dahin. Sein Opfer war dort in dem Gebäude und würde ihm nicht mehr entkommen.


Agent Mulder

Ich rüttelte vorsichtig an der Vordertür. Wie erwartet war sie versperrt. Ich warf einen Blick auf die Air Force-Leute. Auch wenn sie hier waren, um diese Sache wieder zu vertuschen, konnten sie doch nützlich sein. Vor drei Jahren hatte ich versucht mehr über sie herauszufinden, doch ich war auf Granit gestoßen. Trotz intensiver Versuche hatte ich nichts über sie herausgefunden. Nur, dass dieser Colonel ein nicht zu unterschätzender Mann war und die Frau Doktorgrade in Astrophysik hatte. Dr. Jackson war Archäologe und über den großen Schwarzen hatte ich nichts herausgefunden. Es schien ihn nicht zu geben. Alles in allem also ein mehr als seltsames Team.

Wir beschlossen uns zu trennen. Während Scully, Teal’c und Jackson sich nach rechts wandten, gingen O’Neill, Carter und ich nach links. Es gab hier viele Fenster, an denen wir rüttelten. Schließlich hatte ich am vierten Fenster Glück, es ließ sich öffnen.

Vorsichtig stiegen wir zu dritt in das Innere des Gebäudes, durchquerten das Zimmer und holten zur Vorsicht unsere Pistolen hervor. An der Tür blieb ich stehen und lauschte.

Kein Laut war zu hören! Ich sah die beiden an und als O’Neill zustimmend nickte, öffnete ich die Tür und betrat den Flur. Von einer Sekunde zur anderen war ich mir sicher: jemand beobachtete mich. Blitzschnell drehte ich mich herum, doch da war niemand. Aufatmend stieß ich die Luft aus. O’Neill und Carter tauchten neben mir auf. Sie schienen ein eingespieltes Team zu sein, denn sie verständigten sich nur durch Blicke. Wir gingen den Gang entlang. Dieser mündete in eine große Halle. Ich konnte die Eingangstür erkennen. Eine gewundene Treppe führte nach oben.

Leise durchquerten wir die Halle und betraten die erste Stufe der Treppe. Das Gefühl, beobachtet zu werden wurde immer stärker. Es war nicht das gleiche Gefühl wie bei dem Geysir im Park, sondern irgendwie ganz anders. Ich fühlte mich einfach unbehaglich.

Schnell drehte ich mich um meine Achse, doch da war wieder nichts! Mit schnellen Schritten huschten wir die Treppe nach oben und durchsuchten Zimmer für Zimmer, ohne etwas zu finden.

Gerade, als wir überlegten, ob wir in den zweiten Stock gehen sollten, hörte ich das Geräusch. Stocksteif blieb ich stehen und lauschte. Es kam von unten. Auch O’Neill und Carter schienen sich unbehaglich zu fühlen. Das konnte ich an den Blicken erkennen, die sie sich zuwarfen. Selbst ihnen schien die unheimliche Atmosphäre aufzufallen. Schnell betrat ich das Zimmer neben mir, während Carter und O’Neill das Zimmer daneben betraten. Die Tür ließ ich einen Spalt offen stehen. Jemand kam die Treppe nach oben gelaufen. Das Unbehagen verstärkte sich, und ich hielt unwillkürlich den Atem an. Zuerst hatte ich natürlich an Scully, Jackson und Teal’c gedacht, doch den Geräuschen nach konnte sie es unmöglich sein.

Schnell schloss ich die Tür, denn ich hatte plötzlich eine Ahnung, wer es war! Ich sah mich im Zimmer nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch es gab nur diese Tür. Das Fenster? Vor der Tür stoppten die Schrittgeräusche, und ich konnte ein unheimliches Schnüffeln hören. Ich hob meine Waffe, aber ob ich damit etwas gegen dieses Wesen ausrichten konnte, war fraglich. Das Fenster war fest verschlossen und zusätzlich vergittert. Keine Chance zur Flucht also.

Etwas warf sich von draußen gegen die Tür und ließ sie in den Angeln erbeben.

Vom Zimmer neben mir hörte ich jetzt Stimmen. O’Neill rief nach mir und ich hörte, wie Carter und er versuchte die Tür ihres Zimmers zu öffnen. Das wollte ihnen aber nicht gelingen. Wer immer da draußen war, musste die Tür blockiert haben.

Wieder ließ etwas meine Tür erbeben. Beim vierten Versuch hatte es Glück. Zusammen mit der Tür stürzte das Wesen in den Raum. Es schüttelte sich und richtete sich drohend vor mir auf.

Der Anblick war so unglaublich, dass ich wie erstarrt stehen blieb. Das Wesen war ungefähr zwei Meter groß und stand aufrecht auf zwei Beinen. Die Arme endeten in zwei Hände mit sechs Fingern, die in Krallen übergingen. Die Haut war schuppig und glänzte. Doch das faszinierende an ihm war das Gesicht. Es war die Karikatur eines Menschen, ins Böse verzerrt. Die Augen funkelten feuerrot und alle Bösartigkeit dieser Welt schien sich in ihnen zu spiegeln.

Wir standen uns Auge in Auge gegenüber und starrten uns an. Das Wesen schien mich genauso zu mustern wie ich ihn. Und ich erkannte Intelligenz in seinen Augen.

Obwohl es blödsinnig war, sprach ich ihn an: „Wer bist du? Was willst du von mir?“

Er stieß ein Knurren aus. Zu meinem Erstaunen antwortete er klar verständlich: „Ich bin Hades und hier, um dich zu töten!“

„Warum? Was bist du?“

„Das braucht dich nicht zu interessieren. Und ich bin nicht hier um mit dir zu reden. Es ist Zeit für dich zu sterben.“

Mit einem bösartigen Knurren stürmte er auf mich zu. Ich drückte ab. Durch die Wucht des Einschlages wurde Hades zurückgeschleudert, doch wie erwartet zeigte die Kugel keine große Wirkung. Sogleich stand er wieder auf und kam auf mich zu.

Ich wich zurück bis die Wand in meinem Rücken mich stoppte.

'Angriff ist die beste Verteidigung', dachte ich und sprang mit einem Satz auf Hades zu. Ein Schlag traf mich und schleuderte mich zu Boden. Genau vor mir befand sich nun die offene Tür. Verzweifelt rappelte ich mich auf und sprang mit einem Satz aus dem Zimmer. Ich stolperte über die Trümmer der Tür und stürzte zum zweiten Mal. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine rechte Schulter, doch ich achtete nicht darauf. Mühsam kam ich auf die Beine und sah mich um. Die Nebentür war tatsächlich blockiert. Ich entfernte die Blockade und die Tür wurde aufgestoßen. O’Neill und Carter erschienen.

„Schnell!“, rief ich ihnen zu. „Weg von hier!“

Wir flohen zur Treppe. Hinter mir hörte ich den wuterfüllten Schrei von Hades, der uns jedoch nur noch mehr zur Eile anspornte.

Wir erreichten die Treppe und sahen Scully, Teal’c und Jackson auf der ersten Stufe stehen.

„O’Neill!“, rief Teal’c. „Über euch!“

Wir sahen uns um. Dort tauchte nun Hades auf, brüllend vor Wut. Von unten eröffneten Scully, Jackson und Teal’c das Feuer auf Hades, der vor Schmerz aufschreiend zurückgeschleudert wurde. Auch O’Neill, Carter und ich eröffneten nun das Feuer und Hades ergriff die Flucht. Er floh in das Zimmer zurück und als wir oben ankamen, hörten wir Glas klirren. Hades durchbrach das Fenster und sprang mit einem Satz nach unten. Als wir am Fenster ankamen, sahen wir nur noch einen Schemen in der Nacht verschwinden.

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Kapitel 5 by Selana
Teil 5

Agent Scully


Nachdem ich mich mit Jackson und Carter von Mulder, O’Neill und Teal’c getrennt hatte, umliefen wir vorsichtig das Haus. Eine unheimliche Atmosphäre herrschte, die bedrückend auf mich einwirkte. Unwillkürlich zog ich meine Waffe. Ein kurzer Seitenblick sagte mir, dass es Carter und Jackson ähnlich erging. Dies beruhigte mich etwas, denn schließlich wollte ich mir vor den beiden Air Force-Leuten keine Blöße geben. Was diese zwei konnten, das konnte ich schon lange.

Wir versuchten jedes Fenster, dass wir greifen konnten zu öffnen. Leider ohne Erfolg. Schließlich erreichten wir die Rückseite des Hauses. Erst jetzt erkannte ich, dass das Haus direkt an einen Abhang gebaut war. Direkt vor mir gähnte ein Abgrund und wir kamen nicht weiter.

„Wir kehren um“, sagte Jackson mit gedämpfter Stimme zu uns.

Carter ging bis dicht an den Abgrund heran und sah nach unten. Ich trat neben sie. Sofort wurde mir schwindelig, so hoch war es. Unwillkürlich machte ich einen Schritt zurück, wofür ich mir von Jackson ein überlegenes Grinsen einhandelt. Der Kerl ging mir jetzt schon auf die Nerven.

„Daniel hat recht“, sagte da zu meiner Erleichterung Carter. „Wir müssen zurückgehen.“

So liefen wir wieder zurück. Gerade, als wir die Vordertür erreichten, hörte ich einen Schuss. Jetzt hielt mich nichts mehr! Mit meiner Waffe schlug ich das Fenster neben der Tür ein und kletterte hindurch. Von oben hörte ich Gepolter und einen Schrei, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich lief durch die Halle und erreichte eine große Treppe, genau in dem Moment, als Mulder, Teal’c und O’Neill auf ein unheimliches Wesen schossen, dass am Treppenaufsatz auftauchte. Es musste den unglaublichen Schrei ausgestoßen haben. Das Wesen, das einem Albtraum entsprungen schien, schrie noch ein paar Mal und zog sich dann mit einem Wutschrei zurück.

Wir warfen alle einen Blick nach oben.

„Was, zur Hölle war das, Jack?“, hörte ich Jackson fragen.

„Keine Ahnung! Ein Bär auf jeden Fall nicht.“

„Ein Alien!“, gab da auch schon Mulder bekannt.

„Ein Alien?“, O’Neill warf meinem Partner einen ungläubigen Blick zu. „Fangen Sie schon wieder damit an, Agent Mulder?“

„Sie wissen genau, Colonel, dass ich Recht habe. Sie können vielleicht meiner Partnerin einreden, dass alles nicht echt war, aber mir nicht. Und eines können Sie mir glauben, ich komme hinter das Geheimnis.“

In diesem Augenblick hörten wir erneut die Schreie des unheimlichen Wesens.

„Wir sollten von hier verschwinden, Jack“, sagte Jackson und warf einen besorgten Blick nach oben.

„Richtig! Alle zum Auto!“

Gemeinsam rannten wir zur Eingangstür. Doch dabei hatten wir das wichtigste vergessen: Die Tür war abgeschlossen!

Mulder zerrte an der Tür, doch sie öffnete sich nicht. Hinter uns hörten wir das Wesen erneut herankeuchen. Mulder gab auf die Tür einige Schüsse ab, während wir anderen uns umdrehten und unsere Waffen auf das Wesen abfeuerten. Ich schoss mein ganzes Magazin in Richtung des Wesens ab. Das Ungeheuer wurde erneut zurückgeschleudert. Mulder packte meinen Arm und riss mich mit sich. Wir erreichten das Freie und liefen in Richtung Auto.

„Der Schlüssel, wo ist der Schlüssel?“, brachte ich keuchend hervor.

„Hier!“, rief Mulder und schlenkerte mit dem Schlüsselbund.

Wir liefen den Weg zurück, den wir vorhin gekommen waren. Als wir den Zaun erreichten, hörten wir den Wutschrei des Wesens und das Brechen von Ästen. Er war hinter uns her!

„Schnell, über den Zaun!“

Mulder gab mir wieder Hilfestellung. Diesmal flog ich fast hinüber. Mulder versuchte mit einem Satz über den Zaun zu klettern, doch diesmal schaffte er es nicht ganz. Ich sprang auf meiner Seite hoch und packte Mulder an der Schulter und zog. Es reichte aus, ihn auf meine Seite zu ziehen. Mit einem Schmerzenslaut stürzte er neben mir zu Boden.

„Mulder, alles in Ordnung?“, fragte ich besorgt.

„Meine Schulter ist verletzt.“

Es war jedoch keine Zeit zum Nachsehen.

Die Air Force-Leute erreichten uns jetzt auch. Sie kamen ohne Schwierigkeiten über den Zaun.

„Es ist kaum zu glauben“, sagte O’Neill. „Ich habe dem Mutanten mein ganzes Magazin in den Körper gejagt. Es hat kaum Notiz davon genommen.“

„Dasselbe war bei mir, Sir“, sagte Carter, während Teal’c zustimmend nickte.

Überhaupt schien der dunkelhäutige Hüne mit der Mütze auf dem Kopf kaum zu reden. Ich wurde nicht schlau aus ihm.

„Kommen Sie“, sagte O’Neill. „Wir müssen weg hier.“

Teal’c half Mulder aufzustehen. Wir erreichten das Auto genau in dem Moment, als das Wesen über den Zaun kletterte.

„Das ist nicht zu fassen!“, schimpfte O’Neill. „Ich werde Thor umbringen.“

„Wer ist Thor?“, fragte Mulder.

„Ach, vergessen Sie es! Steigen Sie lieber in Ihren Wagen.“

„Ich fahre, Mulder! Schnell, einsteigen“, rief ich meinem Partner zu.

O’Neill und seine Leute liefen zu ihrem Auto und stiegen ein.

Ohne Widerrede sank Mulder neben mir auf den Beifahrersitz, während ich den Wagen ebenfalls startete und den Rückwärtsgang einlegte. Mit quietschenden Reifen schoss der Wagen rückwärts, bis ich es schaffte ihn ohne Schwierigkeiten zu wenden. Hinter uns blieb das Wesen zurück. Sein wütender Schrei hallte uns noch lange in den Ohren.

„Mulder, was um alles in der Welt war das?“

Er sah nach vorne durch die Windschutzscheibe und überlegte kurz, bevor er antwortete: „Er sagte mir, dass sein Name Hades wäre.“

„Sie haben mit dem Untier geredet?“, fragte ich ungläubig.

„Ja! Er erklärte mir, dass er hinter mir her ist.“

„Wieso? Und was ist er?“

„Ein Alien.“

„Ach, Mulder! Ich nehme eher an, dass er eine Mutation ist. Ähnlich der anderen Wesen, mit denen wir es schon zu tun hatten. Die Natur geht manchmal seltsame Wege. Oder diese Air-Force-Leute haben recht und ein Mensch wurde verändert.“

„Sie sind unverbesserlich, Scully!“

„Allerdings!“, Ich sah kurz zu Mulder hinüber. „Was ist mit Ihrer Schulter?“

„Beim Kampf mit dem Alien bin ich auf die Schulter gefallen“, erklärte er mir. „Wohin fahren Sie?“

Wir hatten inzwischen die Stadt erreicht. „Ich bringe Sie ins hiesige Krankenhaus.“

„Nein! Fahren Sie zum Sheriff. Wir müssen ihm mitteilen, dass sein Deputy etwas mit den Morden zu tun hat.“

Im Rückspiegel sah ich den Wagen der Air Force-Leute. Sie folgten uns immer noch.

„Was machen wir mit denen da?“, fragte ich.

Mulder warf einen Blick zurück. „Sie wissen mehr, als sie zugeben. Ich bin sicher die vier wissen genau, was wir da vor uns haben. Also ist es nur gut, wenn wir sie auch im Auge behalten.“

„Ich bin sicher, sie denken dasselbe von uns, Mulder.“

Da ich wusste, dass Mulder nicht nachgeben würde, fuhr ich zum Sheriff-Büro. Mit etwas schmerzverzerrtem Gesicht stieg Mulder neben mir aus dem Auto.

„Wie sehen Sie denn aus?“, begrüßte uns Sheriff Duncan.

Mulder erklärte dem erstaunten Sheriff, was passiert war.

Duncan warf einen kurzen Blick auf das zweite Auto, wo die Militär-Typen gerade ausstiegen. „Sie können Agent Mulders Angaben bestätigen?“

„Ja, aber wir sind sicher, dass es kein Alien ist“, sagte O’Neill. „Er ist nichts weiter als eine menschliche Missgeburt. Und er ist gefährlich. Die Kugeln aus den Pistolen konnten ihn nur kurz aufhalten. Er hat sich einfach selbst geheilt und hat uns erneut angegriffen.“

„Und Sie glauben also, dass dieser ... Mutant Ihnen folgen wird, Agent Mulder? Wie soll das gehen?“, fragte der Sheriff schließlich.

„Ich weiß nicht wie. Und diese Frage ist auch nicht so wichtig. Der Alien sprach von mehreren Menschen, also müssen mindestens zwei daran beteiligt sein. Die Morde waren wohl so etwas wie eine Probe.“

Mulder sah sich um. Hilfssheriff Austin war nirgends zu sehen.

„Wo ist Deputy Austin?“ fragte er.

„Er hat heute dienstfrei“, erklärte der Sheriff. „Wie wollen Sie das Untier unschädlich machen?“

„Auf jeden Fall mit stärkeren Waffen“, sagte O’Neill. „Wir werden uns wohl neu ausrüsten müssen.“

„Als erstes sollten wir Austins Helfershelfer finden“, meinte Mulder.

„Wenn er etwas damit zu tun hat“, erwiderte der Sheriff.

„Ja. Fahren wir also zu Ihrem Assistenten, Sheriff. Vielleicht ist er zu Hause und kann uns aufklären.“

„Uns werden Sie da entschuldigen“, sagte O’Neill. „Wir haben anderes zu tun.“

Duncan nickte und Mulder und ich stiegen in das Auto des Sheriffs. Nach kurzer Fahrt erreichten wir ein kleines Haus mit einem gepflegten Vorgarten. Der Sheriff ging vor und betätigte die Türglocke.

Nach kurzer Zeit öffnete Austin die Tür. „Sheriff, was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?“

„Agent Mulder hat eine schwere Anschuldigung gegen Sie hervorgebracht. Er beschuldigt Sie mit den Morden in Verbindung zu stehen.“

Austin lachte lauthals los. „Das ist das lächerlichste, was ich je gehört habe. Sie glauben doch einen solchen Unsinn nicht, Sheriff?“

„Ob ich es glaube oder nicht spielt keine Rolle. Ich muss der Anschuldigung nachgehen. Dürfen wir eintreten?“

Austin gab bereitwillig die Tür frei, um uns einzulassen. Etwas veranlasste mich, an der Tür stehen zu bleiben. Ich überlegte, was mir aufgefallen war. Die drei Männer gingen ins Wohnzimmer voraus, und ich konnte sie reden hören.

Da fiel mir ein, was mir aufgefallen war: Es war etwas im Wagen des Sheriffs gewesen.

Ich ging wieder nach draußen und öffnete die Autotür. Auf der Fußmatte des Vordersitzes lag das Foto, welches mir im Unterbewusstsein aufgefallen war. Schnell hob ich es auf und betrachtete es. Es zeigte Sheriff Duncan und seinen Assistenten Austin. Was mich aber schockte war der Tisch, der vor ihnen stand. Er war gedeckt mit einer schwarzen Decke, auf der schwarze Kerzen standen. Solche wurden bei einer Satansmesse benutzt! Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Duncan war der zweite Mann!

Mulder!

Ich musste ihn warnen!

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Kapitel 6 by Selana
Teil 6

SG-1


O’Neill sah dem Wagen in dem die beiden Agenten saßen einen Augenblick hinterher.

„Du weißt doch, dass dies das Wesen ist, das Thor meinte?“, fragte Jackson.

„Eines davon, Daniel! Nur eines davon“, antwortete O’Neill, während er den Sender aktivierte, den er von Thor bekommen hatte. „Und das kleine graue Männchen hat uns wohlweislich verschwiegen, wie gefährlich die Mischwesen sind.“

„Wie wollen wir das wieder den Agenten erklären?“

„Gar nicht! Wir lassen einfach alles auf uns zukommen und sehen weiter.“

„Glauben Sie nicht, dass es besser wäre sie einzuweihen, Sir?“, fragte Carter.

„Nein, nicht im Falle von Mulder.“

„Ich glaube nicht, dass der Agent so unvernünftig ist, O’Neill“, mischte sich Teal’c ein. „Er macht einen guten Eindruck auf mich. Und er kämpft für das, woran er glaubt.“

„Teal’c hat recht, Jack“, versuchte auch Daniel den Colonel umzustimmen.

„Ich sagte nein! Und wenn Thor sich nicht gleich meldet, trete ich ihm gewaltig in den Hintern.“

Im nächsten Augenblick fand sich O’Neill erneut auf Thors Schiff wieder.

„Du hast mich gerufen, O’Neill?“, fragte Thor.

„Allerdings, aber ich meinte damit nicht, dass du mich vor aller Welt nach oben beamen sollst. Wie sollen wir das erklären, wenn es jemand gesehen hat.“

„In eurer Nähe befand sich niemand, O’Neill.“

„Schön! Dann erkläre mir doch bitte, warum du nicht gesagt hast, wie gefährlich dieser Hades oder wie immer er heißt ist. Er hat vier Menschen getötet und hat vorhin versucht mein Team und diesen FBI-Agenten zu killen. Außerdem ist er unempfindlich gegen unsere Kugeln. Da müssen wir schon mit stärkeren Waffen auffahren.“

„Ich hatte davon keine Ahnung.“

„Du hast nicht zufällig ein paar Zats an Bord?“

O’Neill hatte kaum ausgesprochen, als vier dieser nützlichen Waffen vor ihm materialisierten.

„Danke, das nenne ich prompte Lieferung. Gibt es noch mehr von diesen Mischwesen oder ist Hades der Letzte.“

„Wir versuchen sie alle zu lokalisieren und unschädlich zu machen.“

„Du meinst wir dürfen sie dann für euch unschädlich machen?“

„Es wäre nicht sehr weise, wenn wir uns direkt einmischen würden.“

O’Neill blickte Thor von oben bis unten an. „Da muss ich dir zustimmen.“

„Gut, dann beame ich dich zurück.“

Bevor O’Neill protestieren konnte, stand er schon wieder auf der Straße.

„Jack, was ist passiert?“

Als Antwort gab O’Neill Daniel unauffällig eine der Zats. Zwei andere verteilte er an Teal’c und Carter. Die vierte Waffe behielt er selbst.

„So, und nun gehen wir auf Hades-Jagd.“

In diesem Moment fuhr ein Wagen mit quietschenden Reifen in den Hof des Sheriff-Büros und die FBI-Agentin Scully stieg aus.

„Gut, dass ich Sie antreffen! Ich brauche Ihre Hilfe“, rief ihnen Scully schon von weitem zu, als sie aus dem Wagen sprang.


Agent Mulder


Scully und ich betraten das Haus von Deputy Austin. Mir fiel auf, dass meine Partnerin auffallend schweigsam war. Zusammen mit Duncan und Austin betrat ich das Wohnzimmer.

„Sheriff“, fing Austin das Gespräch an. „Agent Mulder muss verrückt sein. Sie glauben doch nicht im Ernst ein Wort seiner wilden Anschuldigungen?“

„Doch, doch, das tue ich. Schließlich sollten wir beide es ja am besten wissen, nicht wahr? Agent Mulder ist auf der Suche nach dem zweiten Mann. Er meint, dass du uns da helfen kannst.“

„Ich denke, Agent Mulder hat Glück, denn er hat den zweiten Mann gefunden“, lachte Austin hässlich, während ich langsam zu begreifen begann. Ich versuchte unauffällig, an meine Waffe zu kommen, doch die Stimme des Sheriffs in meinem Rücken ließ mich erstarren.

„Keine Bewegung, Mulder! Ich wäre sonst gezwungen abzudrücken.“

Austin trat von der Seite an mich heran und nahm mir vorsichtig die Waffe ab. Ich drehte mich langsam um.

„Sie sind also der zweite Mann, Sheriff.“

„Ganz recht! Und ich muss sagen, dass ich Sie bewundere, Mulder. Zweimal haben Sie sich unserer geistigen Kraft widersetzt und schafften es sogar Hades zu entkommen.“

„Wie hat er das überhaupt geschafft?“, fragte Austin.

„Das ist jetzt zweitrangig. Wo ist die Frau geblieben?“, fragte Duncan.

Erst jetzt fiel mir auf, dass Scully fehlte. Ich musste sie warnen! Austin trat an das Fenster, während der Sheriff mich nicht aus den Augen ließ.

„Sie ist da draußen an deinem Auto.“

„Wir müssen sie schnappen, bevor sie das FBI, die Staatspolizei oder diese Militärtypen benachrichtigen kann“, meinte der Sheriff.

„Sie kommt zurück!“

Duncan sah mich warnend an: „Wenn Sie versuchen, sie zu warnen, drücke ich ab.“

Ich sah in die gnadenlosen Augen des Sheriffs und erkannte, dass er es ernst meinte. Das war mir jedoch egal. Ich konnte nicht zulassen, dass Scully auch in ihre Gewalt geriet. Als ich draußen ihre Schritte hörte, beschloss ich zu handeln.

„Dana!“, rief ich, so laut ich konnte. „Fliehen Sie!“

Der Sheriff fluchte und schlug zu. Der Schlag mit der Waffe traf meinen Magen, und mit einem Schmerzenslaut ging ich zu Boden. Meine Warnung hatte jedoch die erhoffte Wirkung gehabt. Ich hörte, wie Scullys Schritte schnell leiser wurden.

Austin lief nach draußen, doch jetzt hörte ich ein Auto starten und Austin kam nach wenigen Augenblicken zurück.

„Sie hat dein Auto geklaut und ist abgehauen. Was machen wir jetzt?“, fragte er den Sheriff.

„Wir nehmen dein Auto und fahren zu deinem anderen Haus. Dort warten wir in Ruhe ab, bis sich alles wieder beruhigt hat. Mulder nehmen wir mit.“

„Aber dort werden sie doch zuerst nach uns suchen!“

„Sie werden die Höhle darunter bestimmt nicht entdecken“, entgegnete der Sheriff. „Wir sind dort absolut sicher.“

Inzwischen war ich wieder einsatzfähig, doch da ich mich nicht gerührt hatte, dachten sie wohl, ich sei noch außer Gefecht gesetzt. Ich beschloß einen Ausbruchsversuch zu wagen.

Aus der Hocke schnellte ich hoch. Mein Kopf traf den Hilfssheriff in den Magen, und ein Handkantenschlag warf ihn vollends zu Boden. Im gleichen Moment traf mich von hinten ein Schlag und schleuderte mich nach vorne. Ich wurde gegen einen Tisch geworfen und schlug ausgerechnet mit meiner verletzten Schulter auf. Der Schmerz durchzuckte meinen ganzen Körper.

Der Sheriff war heran, doch ich zog meine Beine an und stieß sie Duncan an die Brust. Duncan wurde nun seinerseits zurückgeworfen. Ich rappelte mich etwas mühsam auf, jedoch nur, um von einem weiteren Schlag zu Boden geworfen zu werden.

Austin war wieder auf den Beinen. Auch der Sheriff stand wieder. Zu zweit stürzten sie sich auf mich. Gegen beide zusammen hatte ich keine Chance. Ich wurde zu Boden gepreßt, starke Hände packten mich und drehten mich herum. Eine Hand griff in mein Haar und drückte meinen Kopf zu Boden, bis ich fast keine Luft mehr bekam. Meine Arme wurden auf den Rücken gedreht, und gleich darauf spürte ich Handschellen an den Handgelenken. Sie zogen mich hoch und zerrten mich mit sich. In der Garage stießen sie mich in das Auto des Hilfssheriffs und fuhren los.

„Geben Sie auf“, versuchte ich sie umzustimmen. „Sie haben keine Chance zu entkommen. Meine Partnerin hat inzwischen sicher schon das FBI und dieses Militärtypen informiert. Mit der Entführung eines Bundesagenten verschlimmern Sie die Situation nur noch.“

„Sei ruhig, Mulder!“, fuhr mich Austin an. „Andernfalls erledigen wir dich gleich hier.“

Der Rest der Fahrt verlief schweigsam. Niemand versuchte uns aufzuhalten, und nach kurzer Zeit erreichten wir das verlassene Haus.

„Versteck du das Auto, während ich Mulder nach unten bringe“, befahl Duncan.

Über die Veranda betraten wir durch die zertrümmerte Eingangstür das Haus, während Austin das Auto versteckte.

Duncan stieß mich zum Ende der Halle. Dort stand eine große Statue, die dem Aussehen nach den griechischen Gott Apollo darstellen sollte. Während ich das sah, kam die Erinnerung an einen Fall vor ein paar Jahren zurück. Dort hatte ich einen Alien getroffen, der sich Apollo nannte. Leider hatte mir das auch nicht geholfen zu beweisen, dass es Außerirdische gab.

Duncan drückte auf das linke Auge von Apollo, und eine Geheimtür öffnete sich. Eine Treppe führte steil nach unten.

„Geh voraus“, befahl mir Duncan, und vorsichtig setzte ich meinen Fuß auf die steile Treppe. Unten betraten wir einen weitläufigen Höhlenraum mit unterschiedlich großen Nischen. Verschiedene Gänge führten ins Innere der Höhle, welcher natürliche Ursprung zu sein schien.

„Wo sind wir hier?“, fragte ich neugierig.

„Austin hat diese Höhlen und Gänge durch Zufall entdeckt. Der ganze Berg scheint unterhöhlt zu sein. Wo die Höhlen und Gänge enden wissen wir nicht. Wir benutzen nur die vorderen Räume als Versteck.“

Eine der Nischen war wohnlich eingerichtet. Sogar eine kleine Kochnische konnte ich entdecken. Zu dieser führte mich Duncan jetzt. Aber selbst hier war es nicht zu übersehen, dass wir uns unter der Erde befanden, denn innerhalb der Wohnnische wuchs ein riesiger Stalagmit nach oben. Von der Decke herab hatte sich ein weiterer Tropfstein entwickelt und war mit dem Stalagmiten zusammengewachsen, so dass sie nun eine Säule bildeten. Nur dort, wo sie zusammenwuchsen sah der Tropfstein zerbrechlich aus.

Zu dieser Säule führte mich der Sheriff, und ich musste mich setzten. Er öffnete die rechte Handschelle und ich musste die Arme um die Säule legen. Der Sheriff schloss die Handschellen wieder.

Kurze Zeit später tauchte auch Austin auf. „Alles in Ordnung. Niemand wird uns hier finden“, sagte er zu Duncan.

Plötzlich fiel mir etwas ein: Wir hatten die ganze Zeit etwas übersehen: H a d e s !

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Kapitel 7 by Selana
Teil 7

SG-1

Nachdem der Ruf Mulders Scully gewarnt hatte und sie mit dem Auto des Sheriffs geflüchtet war, fuhr sie schnellstens zum Sheriff-Büro. Sie wollte von dort ihre Dienststelle anrufen. Als sie die Air Force-Leute sah, atmete sie erleichert auf. Diese vier Menschen konnten ihr auch helfen.

Jack O’Neill und auch die Beamten des Sheriffs hörten ungläubig zu, als sie von der Entführung Mulders berichtete. Danach bestand Dana darauf auch das FBI und damit Assistant Director Walter Skinner zu informieren.

„Agent Scully!“, sagte O’Reilly zu ihr, nachdem sie ihr Gespräch beendet hatte. „Was erzählten Sie da?“

„Ihr Sheriff und Deputy Austin sind für die Morde verantwortlich. Außerdem haben sie versucht, Agent Mulder zu ermorden. Als das nicht klappte, haben sie ihn entführt. Lassen Sie bitte auf allen möglichen Wegen Straßensperren aufstellen. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät.“

O'Reilly gab sofort entsprechende Anweisungen und wandte sich dann wieder ihr zu: „Ich habe auch Männer zum Haus von Austin geschickt. Sie werden dort zwar nicht mehr sein, aber sicher ist sicher.“

„Wir werden Ihnen ebenfalls helfen, Scully“, sagte Jack. „Dieses Wesen muss unschädlich gemacht werden.“

„Sie wissen also, was es ist, Colonel?“, fragte Dana.

„Warum ist die Air Force daran interessiert?“, fragte O’Reilly.

„Man hat die abgestürzte Maschine der Air Force gefunden. Es ist etwas von dieser experimenten Substanz ausgetreten. Einer der Insassen der Maschine muss damit in Kontakt gekommen sein und hat sich verändert. Er wurde zur Gefahr und nun dürfen wir wieder die Scherben zusammenkehren.“

„Mulder wird enttäuscht sein“, meinte Dana. „Er hat so auf Außerirdische gehofft.“

„Da müssen wir ihn leider enttäuschen“, meinte O’Neill. „Sie, als Wissenschaftlerin müssen doch wissen, dass ein solcher Glaube Unfug ist.“

„Das versuche ich Mulder ja dauernd klar zu machen. Aber es ist, als rede ich gegen eine Wand“, meinte Scully laut aufseufzend.

Jack nickte zustimmend und schlug dann vor, zum zweiten Haus von Austin zu fahren. SG-1 nahm wieder das schon benutzte Auto, während Scully mit O’Reilly und zwei weiteren Beamten in deren Auto mit fuhr.

„Da haben Sie aber geflunkert, Sir“, sagte Carter nachdem sie wieder alleine im Auto saßen.

„Natürlich! Ich musste mir ja wieder ein glaubhafte Erklärung einfallen lassen. Im Grunde stimmt es ja sogar, nur dass die Wissenschaftler Asgard und keine Menschen sind.“

„Das nennt man die Wahrheit beugen“, meinte Daniel grinsend.

Während der Fahrt ging die Nachricht ein, daß in Austins erstem Haus von Mulder keine Spur gefunden worden war. Also hatten sie ihn mitgenommen. Als das Eingangstor zu Austins zweiter Residenz vor ihnen auftauchte, machten sie kurzen Prozess und brachen die Eisentür einfach auf. Dieses Mal fuhren sie mit Blaulicht und Sirene den gewundenen Weg zum Haus entlang. Eilends stiegen sie aus und stürmten mit gezogenen Waffen zur zertrümmerten Haustür.

„Was ist denn hier passiert?“, fragte O'Reilly.

Doch obwohl Jack es nur zu gut wußte, sagte er nichts. Vorsichtig stiegen sie über die Trümmer und durchsuchten das Haus. Doch auch dieses Gebäude war leer.

Enttäuscht ließen sie ihre Waffe sinken. Es wäre ja auch dumm von den beiden gewesen hierher zu kommen. Aber war nicht gerade das dass Beste? Das Unerwartete zu tun?

Scully warf den Zats merkwürdige Blicke zu, die Jack natürlich bemerkte.

„Falls Sie sich wundern, Miss Scully, diese Waffen sind die neuesten Erfindungen des Militärs.“

„Das sind die Waffen, die Mulder vor drei Jahren schon gesehen hat.“

„Richtig! Aber damals waren es noch Prototypen.“

Scully schien mit dieser Erklärung zufrieden zu sein. Jack sah sich um. Das Gebäude machte einen verlassenen Eindruck, doch eine innere Stimme sagte ihm, dass jemand in der Nähe war. Ihm kam eine Idee. Er ging nach draußen und nahm Kontakt zu Thor auf. Diesmal meldete sich der kleine Alien sofort. Und er verzichtete sogar darauf Jack nach oben zu beamen.

„Was kann ich diesmal für dich tun, O’Neill?“

„Kannst du von deinem Schiff aus die Gegend scannen und mir sagen, ob außer uns noch mehr Leute in der Nähe sind?“

„Einen Augenblick, O’Neill.“

Jack trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, während er auf Thors Meldung wartete.

„O’Neill, außer euch befinden sich noch drei Menschen in eurer Nähe.“

„Wo!“

„Unter euch.“

„Unter uns? In einem Tunnel?“

„Ich kann Hohlräume entdecken.“

„Hm, wären wir alleine könntest du uns einfach runterbeamen. Doch leider würde das auffallen. Also muss ich einen anderen Eingang finden. Hast du etwas von Hades entdeckt?“

„Nein, O’Neill.“

„Gut, danke, Thor“, O’Neill unterbrach die Verbindung und ging ins Haus zurück.

Dort wollten die Beamten gerade wieder abziehen, doch Jack erklärte, dass SG-1 vorhatte hierzubleiben.

„Ich werde auch hierbleiben“, sagte Scully.

O’Reilly hatte nichts dagegen und gab bekannt, dass er und seine Kollegen sich den Beamten bei den Straßensperren anschließen wollten.

Damit waren alle einverstanden, und während die drei abfuhren, legten Scully und SG-1 sich im Schatten eines Baumes auf die Lauer. Inzwischen war es Abend geworden und bald würde es dunkel sein. Die ersten Schatten krochen heran, und eine beklemmende Atmosphäre breitete sich aus.

Auch Scully schien es zu spüren, denn immer wieder sah sie sich verstohlen um. Das bedrohliche Gefühl wurde stärker und plötzlich bemerkte Jack eine leichte Bewegung seitlich von ihm.

Er packte Teal’c am Arm und zeigte vorsichtig in die Richtung. Auch Carter, Scully und Jackson sahen die Gestalt aus der Dunkelheit auftauchen. Teal’c wollte aufstehen, doch O’Neill hielt ihn zurück. Das Gefühl wurde übermächtig, als die Gestalt nur wenige Meter entfernt an ihnen vorbei schlich. Als er ihre Höhe erreicht hatte, blieb er stehen und schnüffelte wie ein Hund in der Luft. Der Mutant schien sie riechen zu können. Jack wagte kaum zu atmen. Das Wesen knurrte und schien zu überlegen, dann drehte er sich um und ging weiter. Erleichtert atmeten alle auf. Erst als die unheimliche Gestalt durch die zertrümmerte Eingangstür verschwunden war, standen sie auf.

„Warum durfte ich nicht aufstehen, O’Neill?“, fragte Teal’c.

„Wir hätten es leicht mit unseren Waffen töten können“, meinte auch Jackson.

„Es führt uns direkt zu Mulder und seinen Entführern. Es gibt hier in der Nähe Höhlen, doch ich kenne den Eingang nicht.“

„Woher weißt du das?“, fragte Daniel.

Jack blickte zu Scully, die jedoch gerade in eine andere Richtung sah. Jack zeigte kurz nach oben. Jackson verstand sofort und sagte nichts mehr.

„Folgen wir ihm.“

Damit verließen sie ihre Deckung und folgte Hades durch die Eingangstür. Mit gezogener Waffe sprang Jack geduckt zur Seite. Von dem Mutanten war nichts zu sehen. Ein Geräusch in seinem Rücken ließ Jack herumfahren. Doch es war nur Teal’c, der neben ihm auftauchte.

Jack legte seinen linken Zeigefinger an die Lippen, um ihm zu bedeuten, ruhig zu sein. Einige Schüsse und ein entsetzliches Geheul, dass der Hölle entsprungen zu sein schien, ließ sie erschreckt zusammenfahren.

Sie lauschten!

Es kam von unten. Teal’c zeigte in die betreffende Richtung: „Wir müssen dorthin, O’Neill.“

Sie folgten den Geräuschen und fanden neben einer Statue einen Eingang und eine Treppe, die steil nach unten führte. Der Figur hatten sie bei der ersten Durchsuchung keine große Beachtung geschenkt.

„Eine Geheimtreppe“, sagte Jackson leise und deutete auf die zertrümmerte Tür.

Die Blicke von SG-1 kreuzten sich. Sie bewiesen damit wieder einmal, wie eingespielt sie als Team waren. Wie auf Kommando begannen sie vorsichtig nach unten zu steigen.

Agent Mulder

„Diese Agentin ist oben mit einigen unserer Leute und diesen Air Force-Typen. O'Reilly führt sie an“, hörte ich Austin sagen.

„Der Kerl ist schon lange scharf auf meinen Job. Vermutlich wird er ihn jetzt bekommen“, erklärte Duncan. Dann wandte er sich an mich: „Mach dir keine falsche Hoffnung, Mulder. Niemand wird uns hier unten finden.“

Darauf erwiderte ich nichts. Ich vertraute da ganz auf meine Partnerin. Irgendwie würde sie mich finden, davon war ich felsenfest überzeugt.

Ein bis zwei Stunden waren vergangen, als ich plötzlich wieder dieses unheimliche Gefühl verspürte. Diesmal wußte ich sofort, was es bedeutete: Hades hatte meine Spur gefunden!

Auch Duncan und Austin sahen sich bedeutungsvoll an. Sie schienen es ebenfalls zu spüren, denn schließlich war Hades ihre Schöpfung. Zumindest nahmen die beiden das an.

„Hades kommt!“, sagte Austin. „Wir haben ihn ganz vergessen. Er wird Mulders Spur gefunden haben.“

„Verdammt! Hoffentlich lockt er nicht die anderen hierher“, meinte Sheriff Duncan. „Die Geheimtür wird i h n nicht aufhalten.“

Von oben hörten wir jetzt ein triumphierendes Gebrüll, und etwas warf sich mit unheimlicher Wucht gegen die obere Tür.

Er war da!

„Hades wird auch vor uns nicht haltmachen, wenn wir ihm im Weg sind“, meinte Austin. „Verschwinden wir im Labyrinth.“

Duncan sah zu mir herüber, bevor er antwortete: „Du hast recht! Überlassen wir Mulder ihm. Wir verstecken uns in den Gängen und warten ab. Sie werden Mulder tot finden und dann wieder abziehen, wenn wir Glück haben.“

Während die zwei Männer in einem der Seitengänge verschwanden und mich gefesselt zurückließen, warf sich Hades oben immer wieder gegen die Tür. Ich konnte sie schon splittern hören!

Verzweifelt sah ich an der Säule hoch. Knapp oberhalb der Reichweite meiner Arme war eine Schwachstelle. Dort war der Stein nur Zentimeter dick. So schnell es ging, kletterte ich nach oben. An der Schwachstelle warf ich mich mit aller Kraft mit den Handschellen dagegen.

Ich erreichte nichts, außer daß ein Schmerz durch meine Arme fuhr. Ohne darauf zu achten versuchte ich es ein zweites Mal. Diesmal schien es mir, als gebe der Stein etwas nach. Oben durchbrach Hades in diesem Augenblick die Tür. In meiner Verzweiflung warf ich mich mit all meiner verbliebenen Kraft ein drittes Mal gegen den Stein und hoffte, dass die Schwachstelle jetzt nachgab.

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Kapitel 8 by Selana
Teil 8

Agent Mulder


Zusammen mit den Trümmern des Steines stürzte ich zu Boden, wo ich, vom harten Aufprall benommen, liegen blieb. Ich hatte jedoch keine Zeit, um mich zu erholen, denn Hades stürmte heran.

Diesmal nahm er sich nicht die Zeit, um mit mir zu reden. Er griff sofort an. Ich konnte mich gerade noch zur Seite werfen, um seinem ersten Angriff zu entgehen. Beim zweiten Mal schaffte ich das nicht. Sein Schlag traf mich an der Brust, und seine scharfen Krallen rissen mein Hemd auf und hinterließen tiefe Kratzer.

Der Dämon griff wieder an, und ich begriff, dass ich verloren war. Der Schuss kam von oben und traf das Ungeheuer in den Rücken. Durch die Wucht des Einschlages wurde die Bestie nach vorne auf mich geschleudert, und ich schaffte es nur mit Mühe, mich schnell genug unter ihr hervorzuarbeiten.

Schwer atmend hielt ich nach dem Schützen Ausschau. Scully und diese Typen vom Militär waren oben an der Treppe aufgetaucht.

Scully winkte mir zu: „Vorsicht, Mulder! Das Ungeheuer bewegt sich wieder.“

Sie hatte Recht! Hades stand schon wieder auf. Er versperrte mir knurrend den Weg nach oben. So blieb mir nur die Flucht in die Gänge. Ich warf mich herum und verschwand seitlich im Gang, bevor das Biest reagieren konnte.


SG-1


Jack, der Rest von SG-1 und Scully stiegen die gewundene Treppe hinunter. Nach der ersten Biegung standen sie auf einem kleinen Podest und sahen unten einen großen Höhlenraum, von dem unzählige Gänge abzweigten. Es gab sogar eine Nische, die als Wohnraum eingerichtet war.

Von dort kam auch das Gebrüll.

„Zur Hölle!“, fluchte Jack.

Hades versuchte gerade Agent Mulder zu töten. O’Neill hob seine Waffe und schoss.

V O L L T R E F F E R !

Der Mutant wurde nach vorne geschleudert und Mulder konnte mit Mühe aufstehen. Er entdeckte seine Retter und winkte ihnen zu. Da begann zu ihrer aller Entsetzen Hades sich wieder zu bewegte. Scully rief ihrem Partner eine Warnung zu. Mulder reagierte blitzschnell und verschwand in einem der Gänge. Hades brüllte warnend zu ihnen hoch, folgte dann jedoch Mulder.

„Hinterher“, rief Jack.

Ein wahres Labyrinth erwartete sie, als sie den Gang, in dem Mulder und der Mutant verschwunden waren, betraten. Schon nach kurzer Zeit zweigten weitere Gänge ab, und sie blieben zögernd stehen.

„Was jetzt?“, flüstere Jackson leise, so als fürchtete er, Hades durch zu lautes Rufen zurück zu holen.

Es war das erste Wort, das jemand sagte, seit sie das Labyrinth betreten hatten. Allerdings wusste niemand eine richtige Antwort und so beschlossen sie sich in zwei Gruppen aufzuteilen. Es galt schließlich nicht nur Mulder zu retten, sie mussten auch Hades unschädlich machen.

Jack, Scully und Jackson bildeten das eine Team und Teal’c und Carter das andere. Scully holte ihren Lippenstift aus ihrer Gürteltasche und machte an jeder Abzweigung ein rotes Kreuz. Schließlich wollte sie auch wieder herausfinden.

„Eine gute Idee, Agent Scully“, sagte Jack, als er das sah. „Wer weiß, wie groß die Höhle und wie weit verzweigt das Labyrinth ist. Schließlich wollen wir das Tageslicht wieder sehen.“

Vorsichtig machten sie sich auf den Weg. Bald verloren sie jedes Zeitgefühl, während sie durch die Gänge schlichen. Jacks Augen hatten sich schnell an die Düsternis, die hier unten herrschte gewöhnt.

Es war unheimlich! Kein Laut war zu hören.

Da war es, vor ihm!

Ein leises Geräusch!

Er verharrte auf der Stelle und lauschte. Es kam näher! Vor ihnen schlich jemand durch die Gänge. Jack bedeutete Scully und Daniel stehen zu bleiben. Beide hatten ihre Waffen gezogen und machten sich kampfbereit. Anscheinend war auch ihnen das Geräusch nicht entgangen.

Jack drückte sich an die Wand und bemühte sich seinen Atem zu unterdrücken, um ja nicht seine Anwesenheit zu verraten.

Ein Schatten tauchte auf, vorsichtig und ebenfalls bemüht kein Geräusch zu verursachen. Noch war unklar, ob es die Freunde oder der Mutant war. Deshalb ging Jack auf Nummer sicher. Als der Schatten auf gleicher Höhe mit Jack war, sah dieser, dass er zu klein für Hades war. So griff er zu und drückte ihm die Waffe in den Rücken. Scully und Daniel stellten sich neben ihn und zielten auf den Unbekannten.

„Keine Bewegung!“, flüsterte Jack, denn lauter zu reden, wagte er wegen dem Mutanten nicht.

„Sind Sie das, O’Neill?“, kam es ebenso leise zurück.

Scully erkannte die Stimme sofort, auch wenn sie durch das Flüstern entstellt war und atmete erleichtert auf.

„Mulder?“

„Scully?“

Mulder drehte sich erleichtert um und umarmte seine Partnerin, wobei ihn allerdings seine Handschellen stark behinderten.

Scully war ebenso froh, ihn zu sehen. Leider hatte sie keinen Schlüssel für seine Handschellen dabei.

„Wo sind Sheriff Duncan und Austin?“, fragte Scully leise.

„Irgendwo in diesem Labyrinth unterwegs“, antwortete Mulder. Er sah SG-1 an.

„Danke für Ihre Hilfe, aber wir sollten sehen, dass wir hier herauskommen.“

„Meine Freunde sind noch irgendwo“, sagte Jack und aktivierte sein Funkgerät.

„Teal’c, Carter! Könnt ihr mich hören?“

„Carter hier“, erklang sofort eine leise und etwas verzerrte Stimme.

„Wir haben Mulder gefunden. Jetzt müssen wir noch den Mutanten finden. Seid weiterhin sehr vorsichtig.“

„Verstanden, Sir!“

Plötzlich zuckte Mulder zusammen.

„Was ist los?“, fragte Jack.

„Der Dämon kommt!“

„Es ist kein Dämon, Mulder“, sagte Jack.

„Ach, als was bezeichnen Sie es dann? Ein Außerirdischer? Auf jeden Fall brauchen wir ihn nicht mehr zu suchen, denn er hat uns gefunden.“

Mulder packte Scully am Arm und zog sie mit sich in einen der Seitengänge hinein. O’Neill und Jackson folgten den beiden. Jack hörte Geräusche hinter ihnen, die darauf schließen ließen, dass Hades ihre Spur aufgenommen hatte. Anscheinend waren aus den Jägern nun die Gejagten geworden.

Keuchend liefen sie von Gang zu Gang. Diese waren so verzweigt, dass sie bezweifelten, ob sie je einen Ausgang finden würden. Längst konnten sie auch keine von Scullys Markierungen mehr finden.

Jack wusste, dass es jetzt darauf ankam, wer wen zuerst fand. Er überprüfte noch einmal seine Waffe und steckte sie ein. Dann holte er die Zat heraus, was Mulder ein sarkastisches Lächeln auf das Gesicht zauberte.

„Was?“, fragte O’Neill. „Das ist keine Alienwaffe sondern eine von unseren Wissenschaftler erfundene Waffe. Sie ist eben noch sehr geheim.“

„Ja, richtig: geheim! Für wie dumm halten Sie mich eigentlich?“, murmelte Mulder vor sich hin und nahm sich vor, sich diesmal nicht mehr so abspeisen zu lassen. Diese Waffe war auf keinen Fall irdischen Ursprungs. Aber vielleicht ging es tatsächlich nicht um Alien sondern wirklich um geheime Experimente der Regierung. Aber auch diese wollte er öffentlich machen, sobald er es beweisen konnte. Doch bevor er dazu kam noch etwas wegen der Waffe zu sagen geschah es.

Vor ihnen huschte ein Schatten entlang, und diesmal war es Scully, die Mulder am Arm packte und damit festhielt.

„Wer war das?“, fragte sie Mulder.

„Ich weiß nicht. Vielleicht Duncan oder Austin.“

„Es könnten auch Carter und Teal’c sein“, gab Jack zurück. „Die beiden schleichen auch noch irgendwo herum.“

Jack lief an Mulder vorbei, welcher immer noch durch die Handschellen behindert und unbewaffnet war.

„Bleiben Sie hinter mir, Mulder“, befahl Jack ihm.

Vorsichtig spähte er um die Ecke, doch es war zu finster, um etwas sehen zu können.

„Schnell“, flüsterte Mulder hinter ihm. „Ich glaube, der Mutant ist dicht hinter uns.“

Konzentriert lauschte Jack. Mulder hatte Recht. Ganz deutlich hörte er ein Keuchen. „Daniel, Scully macht euch bereit“, Jack hob seine Zat und zielte in die Dunkelheit hinter ihm.

Mulder trat neben ihn: „Geben Sie mir eine Waffe, Colonel. Ich kann auch mit Handschellen schießen.“

Jack hörte nicht auf ihn. Sie wichen langsam in den Gang zurück. Noch war von Hades nichts zu sehen. Es schien ihm Spaß zu machen, mit ihnen Katz und Maus zu spielen. Doch sie waren keine seiner sonstigen ängstlichen Opfer. Anscheinend hatte der Mutant das noch nicht begriffen.

Vor ihnen wurde der Gang breiter und mündete schließlich in eine kleine Halle, und gerade, als sie sich in der Mitte befanden, stürmte Hades herbei.

Scully hob ihre Pistole und feuerte, doch es war offensichtlich, dass dem Mutant die Schüsse nichts ausmachten. Schnell machte Scully zwei Schritte rückwärts, da wurde ihr von hinten ein Arm um ihren Hals geschlungen. Jemand zog sie in den Schutz eines Seitenganges. Das letzte, was sie noch sah, war, wie der Kampf mit dem Mutanten eskalierte.

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Kapitel 9 by Selana
Teil 9

Agent Mulder


Mit einem mächtigen Satz sprang ich zur Seite. Ich sah wie jemand von hinten meine Partnerin packte und in einen der Gänge zog. Mehr konnte ich nicht sehen, denn Hades erforderte meine ganze Aufmerksamkeit. Wenigstens war Scully aus der Reichweite der Bestie. Der Mutant kam wieder drohend auf mich zu. Jetzt eröffneten O’Neill und Jackson das Feuer auf Hades. Ich sah, wie dieser zusammen zuckte, als ein Strahl aus der Schlangenwaffe ihn traf. Dies schien ihm Respekt einzuflößen, denn er verschwand blitzschnell in einem Seitengang. Ohne zu überlegen folgte ich ihm. Ich hörte die wütenden Rufe von O’Neill, beachtete sie jedoch nicht. Der Mann hatte mir nichts zu sagen.

Nach zwei oder drei Gängen begriff ich jedoch, wie dumm ich gewesen war, denn ich besaß keine Waffe. Es war jedoch zu spät zum umkehren, denn plötzlich stand Hades wie aus dem Boden gewachsen vor mir und knurrte mich böse an. Ich wich ich vor ihm zurück, doch die Wand hinter mir stoppte mich.

„Töte ihn endlich“, rief da eine Stimme.

Beide drehten wir den Kopf in die Richtung des Rufers. Es war Sheriff Duncan, der zusammen mit meiner Partnerin und Austin aus dem Seitengang auftauchte. Doch Hades fauchte auch sie an, und so blieben die drei in respektvoller Entfernung stehen. Der Mutant wandte sich wieder mir zu und ich sah den Tod auf mich zukommen.

„Mulder!“, hörte ich Scully verzweifelt rufen, doch Duncan und Austin lachten nur. Da krachte ein Schuss und Austin fiel getroffen zu Boden. Ich nutzte meine Chance und sprang mit einem mächtigen Satz an ihm vorbei in den Gang direkt neben ihm. Von dort konnte ich ihn vielleicht von hinten angreifen.

Wer geschossen hatte, bekam ich nicht mit, aber hinter mir hörte ich einen weiteren Schuss knallen und Schreie. Doch ich konnte nicht nachsehen, denn mein Sprung katapultierte mich kopfüber in den abschüssigen Gang hinein. Mit der linken Schulter schlug ich auf und rollte abwärts. Verzweifelt versuchte ich mich irgendwo festzuhalten, doch vergeblich. Die Handschellen waren einfach zu hinderlich. Ich rollte abwärts, wobei ich mir abwechselnd jeden Körperteil anschlug.

Endlich konnte ich links von mir einen Felsvorsprung ergreifen und meinen rasanten Sturz stoppen. Erleichtert atmete ich auf und sah nach oben. Ich konnte das obere Ende des Ganges nicht mehr erkennen.

Ich bemerkte, dass es unnatürlich hell um mich herum war und sah hinter mich. Ich erschrak! Nun knapp hinter mir endete der Gang im Freien. Doch nicht am Erdboden, sondern mitten in der Felswand, an der das Haus gebaut war. Unter mir rauschte der Fluss vorbei, die Höhe betrug bestimmt noch zwanzig Meter.

„Mulder, wo sind Sie?“

Scullys Stimme!

„Hier, hier unten Scully!“


SG-1


Der Schuss ließ Scully erschreckt zusammenfahren. Neben ihr schrie Austin auf und ließ ihre Waffe, die er ihr im Gang abgenommen hatte fallen.

Wer hatte geschossen?

Der Mutant wollte Mulder gerade den Garaus machen, als der Schuss fiel. Sie hörte das Biest aufschreien. Ihr Blick kehrte zu Austin zurück. Er war schwer verletzt. Aus den Augenwinkeln sah sie Mulder mit einem mächtigen Satz in einem Seitengang verschwinden. Ein weiterer Schuss fiel.

„Waffe fallen lassen, Duncan!“, hörte sie O’Neill rufen. Der Colonel hielt mit seiner Waffe den verbrecherischen Sheriff in Schach.

Also hatte er geschossen! Schnell hob Scully ihre Waffe auf und richtete sie auf den Mutanten. Weitere Schüsse aus den Waffen von Jackson fielen und Hades schlug wild brüllend um sich und verschwand wieder in einem Seitengang. Vielleiht machten ihm die Schüsse mit der Zeit doch zu schaffen.

Duncan lachte nur höhnisch. „Hades wird euch alle töten! Ihr erwischt ihn nie.“

Scully lief zu dem Seitengang, in den sie ihren Partner hatte springen sehen. Doch erschreckt zuckte sie zurück, denn der Gang ging steil nach unten. Durch seinen Sprung war Mulder bestimmt abgestürzt. Duncan nutzte die Gelegenheit und lief in einen der Gänge.

O’Neill wollte ihn verfolgen, doch Scully hielt ihn zurück: „Lassen Sie ihn. Wir müssen Mulder finden.“

Sie rief nach ihm. Ganz schwach hörte sie seine Antwort. Erleichtert atmete Scully auf.
„Er ist da unten, Colonel.“

Der Colonel wandte sich dem Gang zu. „Können Sie hochklettern, Mulder?“, rief er nach unten.

„Nein!“, kam es zurück.

„Dann müssen wir nach unten klettern“, sagte Jack.

Jackson und Scully nickten zustimmend, und so begannen sie vorsichtig mit dem Abstieg. Der Gang war sehr abschüssig und sie kamen nur langsam voran. Sie erreichten Mulder, der nur knapp vor einem Ausgang ins Freie lag. Jack sah hinaus. Die Wand hinter dem Ausgang fiel tief hinunter. Unten donnerte der Fluss durch sein enges, gewundenes Bett.

„Oh, Mann! Das war Glück im Unglück, Mulder“, sagte Jackson, als er neben Jack und Scully in den Abgrund starrte.

Ein wutentbrannter Schrei ließ sie herumfahren. Duncan stürzte heran. Er musste ihnen unbemerkt gefolgt sein. Jack hob blitzschnell sein Bein, und Duncan stolperte darüber und verlor dabei das Gleichgewicht. Während O’Neill, Jackson und Scully sich links und rechts an die Wand pressten, um Duncan passieren zu lassen, hatte Mulder weniger Glück. Duncan stolperte direkt über ihn und riss ihn mit sich. Mit einem Schrei fielen sie zusammen ins Freie.

Jack war dem Abgrund am nächsten und spähte hinunter.

Mulders Handschellen hatten ihm das Leben gerettet. Sie hatten sich über einem Felsvorsprung verheddert und so seinen Absturz verhindert. Duncan hing an Mulders Beinen und schrie. Der Felsvorsprung bewegte sich etwas. Anscheinend war das doppelte Gewicht zuviel für ihn, denn er drohte abzubrechen.

„Aushalten, Mulder!“, rief Jack dem Agenten zu. „Wir holen Sie herauf.“

„Schnell! Der Felsen gibt nach.“

Mulder war nur knapp einen halben Meter unter ihnen. Duncan strampelte und durch die Bewegung drohte der Felsen noch schneller abzubröckeln.

„Nicht bewegen, Duncan! Dadurch verliert ihr euren Halt“, rief Jack.

Doch dieser strampelte nur umso mehr und verlor plötzlich den Halt. Mit einem Schrei stürzte er in den Abgrund, wo er in den Fluten versank.

„Schnell, beeilt euch“, rief Mulder verzweifelt von unten. „Der Felsen bricht gleich ab.“

„Ich lasse Sie nach unten, Scully, und halte Sie“, schlug Jack vor. „Anschließend ziehen wir Sie beide hoch.“

Es gab nichts mehr zu zögern, und so hing Scully gleich darauf kopfüber über dem Abgrund.

Sie bekam Mulders Handgelenk zu fassen. „Helfen Sie mir, Mulder! Ich schaffe es nicht, Sie hochzuziehen“, rief sie ihrem Partner zu. Mulder stellte die Beine an den Felsen und schaffte es so, sich etwas hochzuarbeiten. Mit der anderen Hand ergriff Scully die Kette der Handschellen. „O'Neill, hochziehen!“, rief sie nach oben. Gleich darauf bemerkte Scully, wie sie Zentimeter um Zentimeter nach oben gezogen wurden.

Unter ihr keuchte Mulder vor Schmerzen, denn die Handschellen, an denen er hing, schnitten ihm tief in die Handgelenke. Endlich waren sie in der Höhle. Nun war es zu dritt ein leichtes, Mulder vollends hochzuziehen.

Erschöpft blieben sie alle vier liegen.

Mulder sah als erster auf: „Danke!“, brachte er nur hervor.

Jack und Daniel nickten nur.

Scully klopfte Mulder beruhigend auf den Rücken und lachte aus vollen Herzen.

„Scully“, keuchte Mulder. „Weshalb lachen Sie?“

„Es ist nichts, Mulder! Ich dachte nur daran, in welche seltsamen Abenteuer Sie mich immer wieder stürzen.“

„Das passiert Ihnen wohl öfters?“, fragte Jackson.

„Oh ja!“, antwortete Mulder aus vollem Herzen.

„Manchmal zu aufregend“, gab Scully zurück.
Oben, im Gang hörten sie jetzt Stimmen.

„Seid ihr da unten?“, hörten sie Carter rufen.

„Ja!“, rief Jack zurück.

Langsam kletterten sie den Weg zurück. Oben waren Carter und Teal’c aufgetaucht.

„Ihre Hände“, sagte Carter.

In der Tat sahen Mulders Handgelenke böse aus. Die Handschellen hatten seine Hände aufgerissen.

„Das ist nicht weiter schlimm“, meinte Mulder abwinkend. „Wir sollten lieber von hier verschwinden.“

Er hatte natürlich recht, und so machten sie sich auf den Rückweg. Mit Hilfe von Taschenlampen fanden sie endlich auch die ersten Markierungen von Scully und schließlich befanden sie sich wieder in der Eingangshalle.

O’Neill hatte nichts anderes im Sinn, als die beiden Agenten los zu werden, denn natürlich dachte er nicht daran den Mutanten in diesem Labyrinth zurück zu lassen. Sobald sie Mulder und Scully irgendwie los waren, wollte er Verstärkung anfordern und Hades suchen lassen. Doch es sollte ganz anders kommen.

„Jetzt nichts wie raus hier“, meinte Mulder und zeigte auf die Treppe, die nach oben führte. Als sie dort ankamen tauchte Hades aus dem Nichts auf und versperrte den Weg nach oben.

„Ihr glaubt doch nicht hier herauszu kommen?“, giftete er sie an.

„Oh doch!“, meinte O’Neill und grinste Hades an. „Du bist viel zu dumm, um zu begreifen, dass wir dir überlegen sind. Wir wissen, wer du bist.“

Hades schien nicht hören zu wollen und griff an. Darauf hatte Jack nur gewartet. Er hob die Zat und drücke ab. Hades schüttelte sich ging aber nicht zu Boden. Jack drückte ein zweites Mal ab und jetzt zeigte der Mutant Wirkung, auch wenn ihn dieser Schuss, der nomalerweise tödlich war, nicht umbrachte. Er fiel die Treppe herunter, genau vor die Füsse von O’Neill. Der Colonel drückte ohne zu zögern ein drittes Mal ab und Hades löste sich vor ihren Augen auf.


Agent Mulder


Ich konnte es nicht glauben!

Schon wieder nahm mir dieser O’Neill den Beweis, in dem er den Mutanten vor meinen Augen auflöste.

„Das haben Sie mit Absicht gemacht“, fauchte ich den Colonel an. „Sie wollen mich wieder als Narren dastehen lassen.“

„Was wollen Sie denn, Mulder? Die Gefahr ist beseitigt. Niemand wird mehr von ihm getötet werden.“

„Das war nicht der Grund. Sie wollen verhindern, dass die Experimente der Regierung Publik werden.“

„Was für Experimente?“, fragte O’Neill.

„Sie haben das selbst gesagt. Oder warum sind Sie hier?“

„Um Sie zu retten natürlich! Agent Scully und der Hilfssheriff haben uns um Hilfe gebeten.“

„Das ist richtig, Mulder“, sagte Scully. „Sie wurden von Austin und Duncan entführt. Alleine hätte ich Sie nicht befreien können.“

„Und dieser Mutant?“

„Das ist jetzt unwichtig“, meinte O’Neill. „Wenn Sie uns jetzt entschuldigen wollen? Wir werden in unserem Stützpunkt zurück erwartet.“

Damit drehte sich O’Neill um und ging, gefolgt von seinen Leuten davon. Im ersten Moment wollte ich ihm nacheilen und ihn zur Rechenschaft ziehen, doch Scully hielt mich zurück.

„Nicht, Mulder! Der Colonel und sein Team machen nur ihre Arbeit, genauso wie wir. Sie sollten ihnen danken für die Hilfe.“

Ich sah Scully an. Im Grunde hatte sie Recht. Es ärgerte mich nur, dass ich wieder mal ohne Beweise gegen die Regierung dastand. Auch wenn es diesmal nicht um Außerirdische gegangen war. Das die Regierung an Hades Existenz unschuldig war, wollte ich einfach nicht glauben.

Der Tod von Sheriff Duncan und Hilfssheriff Austin, den man tot in der Höhle geborgen hatte, wurde von den Behörden als Notwehr erklärt. Die zuständigen Dienststellen erklärten die beiden für schuldig am Tod der vier Menschen, die Agent Scully und mich nach Thumb, Wyoming geführt hatten. Der Mutant wurde mit keinem Wort erwähnt, denn es gab keinen Beweis für seine Existenz. Über das Motiv der beiden konnten die Behörden keine Auskünfte geben und erklärten, es würde wohl ewig ein Rätsel bleiben, was die beiden zu dieser Tat veranlaßt hatte. Deputy O'Reilly wurde vorübergehend, bis zur nächsten Wahl zum Sheriff ernannt.

Auch wenn die Behörden und zuständigen Personen es weitgehend verleugnen, ich weiß, daß es dort draußen Dinge und Kräfte gibt, die uns vernichten wollen, doch auch, daß es höhere Mächte gibt, die uns die Kraft geben, diese finsteren Mächte zu bekämpfen.


Über der Erde


Thor blickte O’Neill anerkennend an. „Ich wußte, dass ich mich auf dich verlassen kann, O’Neill.“

„So, wußtest du? Ich hoffe nur, dass dies ein Einzelfall bleibt und nicht noch mehr von euren … was auch immer das sind, sich auf der Erde herumtreiben.“

„Es gibt noch mehr, O’Neill.“

„Was? Na danke, für deine Ehrlichkeit.“

„Ich kann dich aber beruhigen. Bisher sind sie nicht negativ aufgefallen. Wir versuchen sie aber weiterhin zu orten und wenn wir sehen, dass sie zur Gefahr werden, informieren wir dich.“

„Ach, wie nett! Damit wir wieder hinter euch aufräumen können?“

„Unsere Raumschiffe sind immer aufgeräumt, O’Neill.“

„Thor! Das ist nur so eine Redensart von uns Menschen. Und sie bedeutet, dass wir das, was ihr verbockt habt, wieder gerade rücken müssen.“

„Ihr Menschen seid merkwürde Lebewesen. Warum sprecht ihr immer in Rätseln und sagt nicht, was ihr meint?“

„Das sagst gerade du, wo ihr Asgard doch nur in Rätseln sprecht.“

„Auf jeden Fall danke, O’Neill!“

Im nächsten Augenblick fand sich Jack im SGC wieder.

„Ich hasse es, wenn er das macht“, schimpfte er.

„Was, Colonel?“, fragte Hammond.

„Thors nicht vorhandener Humor! Und ich mag es nicht, wenn ich gute Männer wie Mulder anlügen muss.“

„Sie wissen, dass dies nicht anders geht.“

„Warum nicht? Vielleicht unterschätzen wir ihn völlig.“

„Ich habe meine Befehle, Colonel! Und Sie auch!“

„Schön, dann bin gespannt auf unser nächstes Zusammentreffen. Vielleicht können wir Mulder dann nicht mehr so abspeisen. Und das wir ihn wiedersehen, davon bin ich überzeugt.“

Ende
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