Summary: Sam, Jack und Teal'c treffen einen alten Bekannten, der sie direkt um einen Gefallen bittet. Doch als SG-1 ihm diesen Gefallen tun will, geraten sie in die Gefangenschaft von Anubis.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Anubis, Goa'uld, Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 2 Completed: Ja
Word count: 5830 Read: 7843
Published: 10.01.12 Updated: 10.01.12
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!
Kapitel 1-3 by Lord Apophis
Author's Notes:
Spoiler: Nach "Meridian" und "Revelations", also sechste Staffel
Anmerkung: Ich bitte um Feedback.
Rückkehr für kurze Zeit
1
Sam saß in ihrem Quartier im SGC, dem Stargate Center, einer unterirdischen
Einrichtung, in der ein außerirdisches Gerät steht. Bei diesem Gerät handelt
es sich um das so genannte Sternentor, ein Tor, das Reisen zu anderen Welten,
fremden Planeten ermöglicht.
Doch nun hatte Sam, vor zwei Wochen auf einer dieser Reisen einen ihrer besten
Freunde, Dr. Daniel Jackson, für immer verloren. Für immer verloren?
Immerhin hatte sie mit eigenen Augen gesehen, wie er sich in ein Lichtwesen
verwandelt hatte, eine der merkwürdigen Kreaturen, die ihr Team SG-1 auf einer
seiner Reisen durch das Universum begegnet war.
Sam wusste nicht ob Daniel tot war, oder ob er noch lebte. Niemand wusste das.
Und diese Ungewissheit ließ Sam all das in Frage stellen, was sie bisher
erlebt und getan hatte: Die Reisen durch das Sternentor und der damit
verbundene Verlust von vielen Dingen. Unter Anderem viele Freiheiten und
Freunde. So auch Daniel.
Es klopfte an der Tür. Sam stand von ihrem Bett auf und öffnete. Jack stand
auf der anderen Seite der Türe. "Kann ich reinkommen?", fragte er. Sam wollte
jetzt mit jemandem über ihre Probleme sprechen, daher ließ sie ihn herein.
Jack begann ein Gespräch: "Hören sie, damals, bevor wir Heimdall von dem
Planeten gerettet haben, als wir uns auf dem Korridor unterhalten haben, habe
ich etwas ziemlich dummes gesagt." Sam rief sich die Szene wieder ins
Gedächtnis. Damals war Daniels Verschwinden erst einige Tage her. Jack hatte
sich damals einfach nicht darum gekümmert, dass Daniel weg war. Er nahm es
einfach gefühllos hin. So schien es jedenfalls zu sein.
Jack redete weiter: "Ich...also...das war wohl meine Art damit fertigzuwerden.
Sie müssen das verstehen. Daniels Verschwinden hat mich genauso getroffen, wie
es sie wohl auch getroffen hat."
Carter war überrascht, so etwas von ihm zu hören. Vorher hatte sie ihn,
jedenfalls seit dem besagten Gespräch, für einen total emotionslosen Typen
gehalten. Doch nun konnte und wollte sie ihm auch verzeihen. Dieser gelöste
Konflikt stellte für sie schon einen kleinen Trost dar. Sie war sich sicher,
dass Jack ihr nun helfen konnte. Sie fühlte sich bereit dazu, mit ihm viel
offener zu sprechen.
"Ich...habe begonnen...mein ganzes Handeln in Frage zu stellen,....kann ich
Jack sagen?"
"Natürlich. Wir können uns auch duzen. Das ist beim Unterhalten angenehmer."
"Von mir aus gerne."
"Also, was meinst du damit, dass du dein Handeln in Frage stellst?"
"Durch den Verlust von Daniel ist mir bewusst geworden, welche Risiken das
Sternentor und die damit verbundenen Reisen in sich bergen. Ich meine: Daniel
ist...wahrscheinlich tot. Mein Vater fast nur bei den Tok'Ra und nicht hier.
Das ist schrecklich für mich." Carter hatte Probleme damit, die letzten Worte
auszusprechen. Das hatte sie wohl von ihrem Vater geerbt, sie wollte ihre
Schwäche eigentlich nicht zugeben, schon gar nicht gegenüber ihrem
Vorgesetzten.
"Das kann ich gut verstehen. Als Teal'c tot war, und wir nicht wussten, ob er
jemals wieder zurückkehren würde, habe ich mich schrecklich gefühlt. Ich habe
es nur nicht so offen gezeigt. Du sollst...eigentlich soll niemand denken, ich
sei in solchen Situationen vollkommen gefühllos."
"Natürlich."
Der Alarm ging durch die Basis, durch jeden Raum, durch jeden Lautsprecher.
Ein Zeichen für eine Aktivierung des Sternentores von außerhalb der Erde.
Inzwischen war es nichts besonderes mehr für Sam und Jack, daher blieben sie
einfach sitzen und blickten einander an. Jack sah eine der schönsten Frauen
an, die er jemals gesehen hatte und Sam musterte den Mann, den sie heimlich
liebt, sich jedoch nicht traut, es ihm zu sagen.
Doch dann wurden die Beiden und ihr Teamkollege Teal'c, ein Jaffa, ein
Außerirdischer, in den Torraum gerufen.
Den Grund dafür sahen sie, als sie gemeinsam den Torraum betraten. Über der
Rampe, die zum Tor führte, schwebte ein "Licht". Anders ließ es sich nicht
beschreiben. Es sah fast aus wie eine Wolke, nur um einiges heller.
Jack, Sam und Teal'c wussten jedoch, dass es sich um eines der Lichtwesen
handelte, in das sich Daniel möglicherweise verwandelt hatte. Niemand wusste
es so genau.
Sam kam plötzlich ein Gedanke, der so verrückt und gleichzeitig auch wunderbar
war, dass sie ihn direkt laut aussprach: "Ist das.....Daniel?" Jack hatte den
selben Gedanken gehabt, doch er verwarf ihn gleich wieder, weil es ihm so
absurd vorkam: "Tote können nicht auferstehen", hatte er sich immer wieder in
Gedanken eingeredet.
Doch dann geschah etwas seltsames: Die "Wolke" nahm langsam die Form eines
Menschen an, die Proportionen eines jungen Mannes. Kurz darauf stand Daniel
auf der Rampe.
"Daniel!", rief Sam sofort, rannte auf ihn zu und umarmte ihn.
Jack und Teal'c hielten sich zurück. Jack schloss die Augen, blickte noch
einmal hin, doch zweifelsohne stand immer noch Daniel auf der Rampe.
Nun ging auch Jack langsam und vorsichtig, als würde er sich an etwas
bedrohliches heranschleichen, zu Daniel.
Teal'c hatte immer noch Zweifel, und ihm kam ein Gedanke. Möglicherweise oder
eher wahrscheinlich handelte es sich bei diesem Wesen nicht um Daniel Jackson,
seinen langjährigen Freund und guten Kollegen, sondern nur um ein Abbild von
ihm, geschaffen von einem der Lichtwesen, die ihnen zwar nicht feindlich
gesinnt waren, aber sich auch noch nie als Freunde der Menschen "geoutet"
hatten.
Jack, der Daniel inzwischen auch umarmt hatte, und Sam traten nun zurück und
Daniel, oder dessen Abbild ging auf Teal'c zu. Doch anstatt von seinem Freund,
dem Jaffa Teal'c begrüßt zu werden, wurde Daniel von ihm mit einer Zat-Waffe
bedroht. "Teal'c, was soll das?!", fragte Jack empört. "Daniel kehrt zurück,
und du hast nichts besseres zu tun, als ihn mit einer Waffe zu bedrohen! Was
ist denn los mit dir?" Jack schrie fast.
"Wir können nicht sicher sein, ob das Daniel Jackson ist. Wir wissen nicht,
was diese Lichtwesen wirklich vorhaben," antwortete der Jaffa ruhig und zielte
dabei weiterhin mit seiner Zat auf Daniel.
Dieser jedoch sagte beruhigend zu Jack: "Ich kann seine Zweifel verstehen,
Jack. Lass ihm Zeit es zu verkraften. Immerhin habt ihr alle gedacht, ich wäre
tot." Dann wandte er sich Teal'c zu: "Teal'c, mein Freund! Ich komme in
friedlichen Absichten, um euch zu besuchen, euch zu sehen. Um mich zu
vergewissern, dass es euch gut geht. Warum bedrohst du mich?"
Teal'c jedoch machte keine Anstalten, die Waffe wieder weg zu stecken, und
blickte Daniel an. Nicht feindselig, aber auch nicht freundlich, einfach mit
einem ganz neutralen Blick, der noch schlimmer war, als Wut oder Freundschaft,
weil er nicht zu deuten war.
General Hammond war ebenso überrascht gewesen, als er Daniel gesehen hatte; er
wollte zunächst auch nicht herunter in den Torraum gehen. Doch als er dann
gesehen hatte, dass Teal'c Daniel mit seiner Waffe bedrohte, hatte er sich
direkt in Bewegung gesetzt, um den Jaffa zur Ordnung zu rufen.
Hammond kam durch eine der großen Stahltüren in den Torraum und bellte Teal'c
an: "Teal'c, Waffe weg!" Daraufhin steckte der große, kräftige Jaffa seine
Zat-Waffe wieder weg, und wandte sich leicht ab. Nicht aufgrund von Wut,
sondern wegen Empörung über Hammonds Unvorsichtigkeit.
Der Air Force General begrüßte Daniel freundlich: "Dr. Jackson! Willkommen
zurück! Ich freue mich sehr, dass sie wieder da sind!"
Daniel hatte jedoch nicht so erfreuliche Nachrichten: ""Willkommen zurück" ist
wohl übertrieben; ich kann nicht lange bleiben. Ich wollte SG-1 jedoch um
einen großen Gefallen bitten."
Sam war geschockt, als sie hörte, dass Daniel nicht lange bleiben würde.
Gerade war sie überglücklich gewesen, als er zurückgekehrt war, und nun... Für
sie brach eine Welt zusammen.
Jack ging es ebenso. Für Teal'c war das ganze nicht so schlimm. Er war nur
froh, dass Daniel sich überhaupt noch einmal gezeigt hatte, und ihm war es
jetzt schon peinlich, dass er ihn bedroht hatte.
SG-1, Daniel und Hammond begaben sich in den Besprechungsraum. Jack, Sam,
Teal'c und General Hammond nahmen Platz, und Daniel blieb stehen, um etwas zu
erzählen.
"Nun...ihr wisst sicherlich, dass es viele, sehr viele....von meiner neuen Art
gibt. Und...einer von Ihnen ist von Osiris gefangen genommen und zu Anubis
gebracht worden."
"Eh...und?", fragte Jack.
"Ich...nun ja, ich wollte euch bitten...ich wollte euch fragen, ob ihr mir
vielleicht helfen könntet, meinen Freund zu retten."
"Aus den Fängen von Anubis?", fragte Jack. "Also, das ist wirklich.....ge...gewagt!"
"Ja, ich weiß. Aber nur ihr könnt mir helfen."
"Warum können deine.....neuen...Freunde dir nicht dabei helfen?", fragte Sam.
"Nun, weil.....die "Neuankömmlinge" nie besonders beliebt sind. Das ist so
eine soziale Gesellschafts-Nummer. Man muss sich erst Respekt verschaffen..."
"Oh, natürlich," sagte Jack sarkastisch.
"Ich wäre bereit, dir zu helfen Daniel Jackson!", meldete sich Teal'c.
"Ich mache auch mit," erklärte Jack sich bereit, mitzumachen. "Sofern Sie es
erlauben, General."
"Ich werde darüber nachdenken," antwortete Hammond.
"Was ist mit ihnen, Carter?", fragte Jack. Er wollte nicht Sam und "du" zu ihr
sagen, nicht während all die Leute zusahen. "Ich ... weiß nicht.... doch, ich
komme auch mit." Sie fasste diesen Entschluss nur, weil sie Daniel noch einen
letzten Wunsche erfüllen wollte. Sonst wäre sie vor Angst wohl nicht
mitgekommen. Sie wusste dass Anubis und Osiris sehr gefährlich waren.
Jack saß in seinem Quartier in einem bequemen Sessel. Er las in einem
Sportmagazin. Doch dann wurde er in seiner Ruhe gestört. "Colonell O'Neill!
Begeben Sie sich bitte sofort zu General Hammond!"
Jack stand auf, legte das Heft auf den Tisch und ging durch die Tür auf den
Korridor.
Unterwegs traf er Sam und Teal'c.
"Wo ist Daniel?", fragte er sie.
Teal'c wusste es nicht, aber Sam sagte: "Er ist in einem Quartier. Er wollte
sich ausruhen."
Sam und Teal'c gingen kurzerhand mit zu General Hammond, und er hatte nichts
dagegen, dass sie dem Gespräch zwischen ihm und Jack beiwohnten.
"Hören Sie, Jack: Es ist so, dass ich ihre Mission mit Dr. Jackson nicht
genehmigen kann."
"Sir,...." Jack lag sehr viel an dieser Mission, deshalb wollte er
protestieren, aber Hammond unterbrach ihn: "Jack, ich habe ihren Bericht über
ihren letzten Einsatz gelesen. Die besonderen Technologien, die Anubis
besitzt....Ich kann dieses Risiko nicht verantworten."
"Mein Team und ich sind bereit die Risiken zu tragen!", erwiderte Jack
ärgerlich. Ihm fiel noch etwas ein, warum die Mission stattfinden sollte:
"Sir, denken Sie bitte auch daran, was wir in den fünf Jahren, in denen Daniel
hier gearbeitet hat, für ihn getan haben; persönliche
Wünsche,......Geburtstagsfeiern und Ähnliches. So etwas hat nie stattgefunden,
und er hat nie darum gebeten! Außerdem wird er nie mehr darum bitten können!
Wir MÜSSEN ihm diesen letzten Wunsch erfüllen!"
"Falls die Mission auf IHRE Verantwortung stattfindet, Jack, würde das absolut
inoffiziell sein. Wenn irgendjemand nicht überleben sollte, wird in einem
Bericht zu lesen sein, dass Sie verschwunden sind. Sie sind unauffindbar,"
erklärte der General nun, denn er hatte sich geschlagen gegeben. Jack fiel ein
Stein vom Herzen. Auch Sam war glücklich, obwohl es ihr bei dem Gedanken, dass
die Mission inoffiziell war, nicht wohl war. Teal'c war ebenfalls froh, dass
die Mission stattfand.
Sam ging gleich nach dem Gespräch mit Hammond zu Daniel um ihm mit zu teilen,
dass die Rettungsmission stattfand. Er war sehr erleichtert, da sein neuer
Freund gerettet wurde.
2
Am nächsten Morgen standen SG-1 und Daniel im Torraum vor der Rampe, bereit
durch das Sternentor auf Anubis' Heimatwelt zu gehen. Jack, Sam und Teal'c
trugen Jeder eine P90 Maschinenpistole und hatten Zats und Granaten im
Rucksack. Daniel war unbewaffnet. Er brauchte aufgrund seiner besonderen
Fähigkeiten als Lichtwesen keine Waffen.
Auf der Rampe, die zum Tor führte, stand ein M.A.L.P., eine Sonde, die
Aussehen und Lebensbedingungen auf dem Planeten, sowie die Situation rund um
das Sternentor feststellen sollte.
Nachdem der Anwahlvorgang beendet war, rollte das M.A.L.P. durch den
Ereignishorizont. Sekunden später konnten General Hammond und der
Anwahloffizier auf einem Bildschirm sehen, dass mehrere Jaffa auf der anderen
Seite des Planeten standen. Die Kamera schwenkte weiter auf einen Jaffa, der
augenscheinlich eine Art Anführer war, denn er gab Kommandos. Dann hoben alle
Jaffa ihre Stabwaffen und Zats. Sie richteten sie auf das M.A.L.P.. Daraufhin
brach der Kontakt zur Erde ab.
Während der ganzen Zeit hatte Jack den General angeblickt und ließ nun seinen
Rucksack nach einem Kopfnicken sinken. Er öffnete ihn und zog eine Handgranate
heraus. Aus Dieser zog er den Sicherheitsring und ging auf den
Ereignishorizont zu. Dann warf er die Granate durch die blau-wabernde Masse.
Auf der anderen Seite des Wurmlochs blickten die Jaffa angespannt auf den
Ereignishorizont und erwarteten jeden Moment fremde Angreifer. Doch
stattdessen kam ein kleines "Metall - Ei" durch das Sternentor von einem
fremden Planeten.
Doch schon nach einem Sekundenbruchteil explodierte der fremde Gegenstand. Die
umstehenden Jaffa wurden alle in kleine Stücke zerrissen. Blut und Knochen-,
Muskel- und Hautreste klebten an dem Kraftfeld, das in einem Radius von fünf
Metern um das Tor bei jeder Aktivierung von Außerhalb aktiviert wurde.
Von keinem der Jaffa war noch irgendetwas Lebendiges übrig.
Als Jack, Sam, Teal'c und Daniel auf den Planeten kamen, bot sich ihnen ein
schauriger Anblick. Überall lagen Reste von Rüstungen und Jaffas herum. Eine
kleine Handgranate hatte ein riesiges Chaos verursacht.
Nachdem sich das Tor geschlossen hatte, konnten die Forscher von der Erde
sehen, wie sich der Schutzschild wieder deaktivierte.
3
"Also, Daniel, wie oder wo geht es jetzt weiter?", fragte Jack. Daniel deutete
zur Antwort in Richtung einer Hügelkette und sagte: "Dort entlang, zu den
Hügeln!"
Also marschierten sie los und erreichten nach zehn Minuten einen der Hügel.
Als sie auf der Spitze standen, konnten sie ein gelandetes Goa'uld-Schiff
sehen. "Wir müssen dorthinein?", fragte Sam eher neugierig als ängstlich oder
aufgeregt. "Ja," war Daniels knappe Antwort. "Und...wie kommen wir da
hinein?", fragte Jack. "Am Fuß des Hügels gibt es einen Ringtransporter,"
antwortete Daniel.
Alle Blicke richteten sich nach unten. Doch Jack, Sam und Teal'c konnten nur
einen kleinen Felsen sehen, der ungefähr 30 cm aus dem Boden ragte.
Daniel begab sich als Erster auf den Weg zu den Ringen. Jack und Teal'c
folgten ihm, doch Sam blickte noch einmal auf das imposante Raumschiff; Es war
eine goldgelbe Pyramide mit dreieckiger Grundfläche, umgeben von einer Art
schwarzem Ring. Das gesamte Schiff war einfach riesig.
"Sam!", rief Daniel und riss sie aus ihrer Trance, die das große Schiff und
dessen eingehendes Betrachten bei ihr ausgelöst hatten.
Sam löste sich von dem Anblick des Raumschiffes und kam ebenfalls den Hügel
hinunter.
Daniel hockte vor dem Felsen und klappte ihn auf. Unter dem zur Seite
geklappten Stein befand sich ein Kontrollelement für den Transporter. "Ich
stelle die Ringe so ein, dass wir in einer schwach bewachten Gegend landen,"
erklärte Daniel.
Inzwischen war auch Sam eingetroffen.
Daniel erhob sich nun und zeichnete mit seinem Fuß einen Kreis in den sandigen
Boden, dort wo sich der Ringtransporter befand.
Jack, Sam und Teal'c stellten sich in den Kreis hinein und Daniel betätigte
einige Tasten an dem Kontrollschalter. Dann stellte er sich mit den anderen in
den Kreis und sie wurden auf das Raumschiff von Anubis transportiert.
Jack und die Anderen blickten sich um. Der Raum in dem sie standen sah genau
so wie die Räume aus, in denen sie damals nach Thor gesucht haben, als sie
Heimdall von dem Planeten retteten.
Die Wände waren in Gold gehalten und mit Hieroglyphen verziert. An einer Wand
befand sich eine Türe mit einem kleinen Schaltkasten rechts daneben auf der
Wand.
Osiris stand auf der Kommandobrücke des Schiffes ihres Herrschers Anubis. Sie
trug ein bauchfreies Goa'uld-Gewand. Ihre sonst goldblonden Haare schienen nun
orange, da die Brücke nur schwach beleuchtet war, und das schwache Licht von
den goldenen Wänden als zartes Orange reflektiert wurde.
Anubis saß auf einem Thron. Er war ganz in schwarz gekleidet und sein Gesicht
war nicht zu erkennen.
An der Konsole vorne auf der Brücke, direkt vor dem großen dreieckigen
Bildschirm, stand ein Jaffa in einer silbergrauen Rüstung. Er blickte die
ganze Zeit auf die Anzeigen.
Nach einem leisen Piepen, das kaum vernehmbar gewesen war, sagte er, ohne sich
umzudrehen: "Es hat einen nicht genehmigten Transport auf das Schiff gegeben."
Anubis hob seinen Kopf ein wenig. Doch sein Gesicht war noch immer nicht zu
erkennen. "Wohin?", fragte er ruhig.
Der Jaffa antwortete: "Auf Deck sechs."
"Dann schicke sofort mehrere Sicherheitstrupps aus jeweils sechs Jaffa
dorthinunter," befahl Osiris dem Jaffa, woraufhin Dieser sofort die
Kommandobrücke verließ.
Teal'c drückte eine Kombination von Knöpfen auf der kleinen Konsole und die
Tür öffnete sich. "Nun kommt schon!", sagte Daniel. "Wir haben nicht ewig
Zeit." Er verließ den kleinen Raum. Die Anderen folgten ihm vorsichtig. Immer
wieder blickten sie sich um, und sahen nach, ob nicht plötzlich ein Jaffa
hinter ihnen auftauchte.
Nur Daniel schien ganz gelassen. Er führte sie ruhig, ohne jegliche
Anstrengung und ersichtliche Vorsichtigkeit oder Furcht, durch die langen
Gänge des Goa'uldschiffes. Vor einer weiteren Türe blieb er stehen und öffnete
sie ebenfalls durch das Drücken mehrerer Knöpfe.
Hinter der Türe befand sich ein Lagerraum, der mit goldenen Kisten gefüllt
war. Als Jack, Sam und Teal'c eingetreten waren schloss Daniel die Türe wieder
hinter sich.
"Und?", fragte Jack. "Was und?", fragte Daniel zurück. "Ich glaube O'Neill
wollte wissen, was wir jetzt machen," fügte Teal'c hinzu. "Danke, Teal'c,"
meinte Jack. "Nun, zuerst sollten wir warten, bis die Jaffa nicht mehr nach
uns suchen. Ich will keine Konfrontation riskieren. Dann werden wir nach dem
anderen....Lichtwesen suchen." Daniel fiel nun auf, dass diese "Wesen" gar
keinen Namen hatten. Dann heißen sie halt Lichtwesen, dachte er.
Stunden vergingen. Alle, Jack, Sam, Daniel und Teal'c blickten die ganze Zeit
aufmerksam auf die Türe, um eindringende Jaffa sofort erschießen zu können.
"Ich denke, wir können los, Daniel Jackson," sagte Teal'c. "Die Jaffa werden
ihre Suche nach uns vermutlich eingestellt haben."
So war es. Die Jaffa hatten ihre Suche inzwischen ergebnislos eingestellt. Der
Jaffa, der das Kommando über die Suchaktion gehabt hatte, begab sich nun zum
Pel'tak.
Osiris drehte sich zu ihm um. Anubis saß regungslos auf seinem Thron. "Mein
Herr, meine Herrin, wir konnten niemanden finden. Die Eindringlinge sind
verschwunden," berichtete der Jaffa.
Osiris' Augen glühten auf. "Du bist der unfähigste Jaffa, den ich jemals als
Sklaven hatte! Dafür wirst du...," Osiris legte eine bedrohliche Pause ein.
"...mit dem Tode bestraft werden!" Sie hob ihre linke Hand mit der
todbringenden, aus Gold geschmiedeten Handspange nach oben.
Der Jaffa konnte sehen, wie der rote Kristall in der Mitte der Handspange zu
glühen begann. Dann kam ein Strahl aus Licht auf seine Stirn zu. Als der
Strahl ihn erreichte, spürte der Jaffa einen furchtbaren, stechenden Schmerz
in seiner Stirn. Er konnte das triumphierende Lächeln auf den Lippen von
Osiris erkennen.
Dann lief Blut aus seiner Nase und seinen Ohren. Sein ganzer Kopf schien jeden
Moment vor Schmerzen zu explodieren. Er zitterte. Gleichzeitig spürte Osiris
eine Lust in sich. Eine Lust zu töten. Sie verstärkte durch ihre Gedanken die
Wirkung der Handspange und der Jaffa sackte vor ihr auf dem Boden zusammen. Er
war tot.
"Große Osiris, es wird gerade einer unserer Aufzüge benutzt. Er wird auf das
Gefangenendeck gesteuert."
Osiris' Augen verengten sich. "Ich gehe selber," beschloss sie.
Jack, Sam, Teal'c und Daniel stiegen auf dem Deck aus, auf dem sich laut
Daniel das gefangengenommene Lichtwesen befand. Daniel führte die Anderen
wieder durch die langen Gänge, bis sie Schritte hörten. Jack gab den Befehl
zum Stehen bleiben. Die Schritte kamen immer näher. Doch es waren nicht die
schweren Schritte von Jaffastiefeln, sondern eher die Schritte einer Frau.
Osiris kam nichtsahnend um die Ecke. Jack, Sam und Teal'c rissen sofort ihre
Waffen hoch. "Keine Bewegung!", rief Sam.
Sarah, schoss es Daniel durch den Kopf.
Osiris Hand zuckte um ihren Körperschutzschild zu aktivieren. Aufgrund dieser
flüchtigen Bewegung drückten die Mitglieder von SG-1 ab. Doch Osiris war
schneller und die Kugeln prallten an der Energiebarriere ab. Daraufhin hob
Osiris ihr Handmodul in die Luft, um die Menschen aus dem Weg zu räumen. "Was
wollt ihr hier?", fragte sie wütend. "Euch in den Arsch treten!", antwortete
Jack ebenso wütend.
Die Handspange leuchtete heller. Um Daniel bildete sich eine Art bläuliche
Aura, die immer heller wurde. SG-1 drehte sich zu ihm um, und auch Osiris war
überrascht.
Dann war Daniel nicht mehr zu erkennen. Er hatte sich in ein Lichtwesen
zurückverwandelt. Dann schoss er auf Osiris zu, durch ihren
Körperschutzschild, durch ihren Körper. Daraufhin fiel sie zu Boden. Das
Leuchten um Daniel erlosch, und die menschliche Form stand wieder auf dem
Boden des Goa'uld-Schiffes.
Jack blickte ihn verwundert an und fragte ihn: "Was war denn das?"
"Ich....habe Osiris außer Gefecht gesetzt."
"Na ja," antwortete Jack und deutete auf Osiris. Sie bewegte sich. Dann schlug
sie die Augen auf.
"Wo bin ich?", fragte sie, jedoch nicht mit ihrer relativ tiefen Stimme eines
Goa'uld, sondern mit der Stimme eines Menschen.
"Sarah?", fragte Daniel.
"Daniel!", antwortete sie sichtlich erleichtert, stand auf und fiel ihm um den
Hals. Teal'c richtete seine Zat auf ihn. Er wollte wie immer nichts riskieren.
Auch Jack und Sam waren skeptisch.
Sarah - oder war es doch Osiris? - ließ Daniel los und er wandte sich seinen
Freunden zu. "Das ist Sarah. Osiris hat, zumindest für einige Zeit, keine
Kontrolle mehr über sie." "Wieso nicht?", fragte Teal'c. "Das ist halt so,"
antwortete Daniel trotzig.
Jack verlangte nach Osiris' Handmodul, welches Sarah ihm auch sofort
bereitwillig gab. Sie schien also wirklich nicht mehr unter Kontrolle eines
Goa'uld zu stehen.
Sarah wandte sich den Anderen zu und sagte: "Ich möchte mich dafür
entschuldigen, was damals auf der Erde passierte." (Für alle, die sich nicht
mehr daran erinnern: In der Episode "Die Rückkehr der Osiris" übernahm Osiris
die Kontrolle über Sarah. In einer Pyramide wollte Osiris Sam töten). "Du
kannst doch nichts dafür!", antwortete Sam beruhigend.
Daniel wollte schnell weiter und fragte daher Sarah, die das Wissen von Osiris
in sich trug: "Wo finden wir meinen Freund? Das gefangengenommene Lichtwesen?"
"Folgt mir!", befahl Sarah und ging los. Die anderen folgten ihr. Sarah führte
sie durch lange Gänge, bis zu einer Ecke eines Korridors. "Halt!", flüsterte
sie. "Hinter dieser Ecke führt eine Türe zum Gefangenenraum. Zwei Jaffa
bewachen die Tür."
Jack nahm seine P90 fest in die Hand und entsicherte sie. Carter tat das Selbe
und Teal'c nahm eine Zat und aktivierte sie. Dann schossen die drei
blitzschnell um die Ecke und drückten ab. Ein Jaffa wurde von Teal'c betäubt
und von grünlichen Blitzen eingehüllt.
Der zweite Jaffa wurde von den Kugeln aus Jacks und Sams P90s durchlöchert.
Der Angriff kam für die beiden Jaffa so plötzlich, dass sie sich weder wehren,
noch Hilfe holen konnten.
Dann kamen auch Daniel und Sarah um die Ecke.
Teal'c öffnete die Türe und Jack blickte hinein. In einem Kraftfeld war ein
Lichtwesen gefangen.
"Ihr könnt es nicht unbemerkt befreien. Das Kraftfeld ist über einen Alarm mit
dem Kommandodeck verbunden. Es würden sofort Hunderte von Jaffa hier her
kommen."
Plötzlich kam Jack ein Gedanke. Er trat einen Schritt zurück, zog Daniel
unauffällig mit sich und flüsterte ihm zu: "Wie lange hat Osiris keine
Kontrolle mehr über Sarah?" "Ich weiß nicht...Ich schätze etwa eine Stunde."
Jack blickte auf seine Uhr. Es war mehr als eine Stunde vergangen. "Können Sie
das nicht einfach noch mal machen? Sie wissen schon. Diese Lichternummer....und
halt durch sie durch fliegen." "Das würde sie nicht überleben," antwortete
Daniel leise.
Jack dachte einen Moment nach. Dann zog er seine Zat-Kanone und drückte ab.
Die hellblauen Blitze schossen auf Sarah zu. Als sie sie erreichten und
umschlossen ging sie zitternd und dann ohnmächtig zu Boden.
Sam und Daniel sahen Jack entgeistert an. "Osiris hätte bald wieder die
Kontrolle über Sarah übernommen," rechtfertigte er sich.
Teal'c fesselt mit einer Schnur Sarahs Hände aneinander.
weiter: Kapitel 4
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