Götter und Pharaonen by Manu
Summary: Wie Echnaton + Aton und Ramses + Amun zusammengekommen sind. Streit und Krieg unter den Goa`uld und der Einfluss der Aliens auf die Geschichte der Menschheit. Endet mit der Vertreibung der Goa`uld.
Categories: Stargate Filme > Stargate (Original) Characters: Goa'uld
Genre: General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 2 Completed: Ja Word count: 20724 Read: 7215 Published: 23.12.11 Updated: 04.01.12
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!

1. Kapitel 1 by Manu

2. Kapitel 2 by Manu

Kapitel 1 by Manu
Author's Notes:
Spoiler: Wenn überhaupt der Film, spielt im alten Ägypten.

Anmerkung: Die Geschichte spukt mir schon eine ganze Weile im Kopf herum, aber ich war mir nicht sicher, ob ich sie wirklich schreiben soll. Betrachtet das ganze als ein Experiment. Bitte Feedback, ob es gelungen ist oder nicht und ob ihr Teil 2 überhaupt wollt. Diese Story ist die Vorgeschichte zu meiner Story "Amun der Verborgene". Ich habe versucht mich möglichst nah an die geschichtlichen Fakten über die 18. + 19. Dynastie zu halten, aber ob das Ergebnis dem wirklich entspricht kann ich nicht garantieren.
Götter und Pharaonen


Teil 1: Aton

Gleißend erhebst du dich im Lichtland des Himmels,
O lebender Aton, Schöpfer des Lebens!
Wenn du am östlichen Lichtland aufscheinst,
erfüllst du jedes Land mit Schönheit.
Schön bist du, groß und strahlend,
hoch über dem Land.
Deine Strahlen umarmen alle Länder
bis zum Rand deiner Schöpfung.
........

Lässt du im westlichen Lichtort dich nieder,
hüllt Dunkel die Erde,
Dunkel, als sei sie erstorben.
Und es schlafen verhüllten Hauptes die Menschen.
........

Einziger Gott, neben dem es keinen anderen gibt!
Nach deinem Willen hast du die Erde geschaffen, du allein,
Menschen, Rinder und Schafe:
Alles was auf Erden mit Beinen geht,
alles was sich auf Flügeln in die Lüfte erhebt.
........

In meinem Herzen bist du,
Niemand ist sonst, der dich kennt,
nur dein Sohn Nefercheperure, einziger Re,
ihn hast du eingeweiht in deine Pläne, deine Macht.

........

Ausschnitte aus dem Sonnengesang Echnatons

Epilog:

Ich liege hier auf den Knien, wie ein niederer Sklave vor ihnen. Sie, dass sind die Systemlords, die mächtigsten unter unserem Volk, den Goa`uld. Allen voran Ra und Amun. Ra, der Grausame und sein Bruder Amun, der Nachgiebige. Letzterem habe ich, Aton, mein Leben zu verdanken. Wenn es nach Ra ginge, und meist geht es nach ihm, würde ich in der Wüste ausgesetzt, ohne Wirt versteht sich. Ra liebt solche Grausamkeiten. So lautet die Strafe für meinen Aufstand Verbannung. Aber ich werde zurückkommen, und dann werde ich jeden einzelnen Systemlord vernichten, bis ich als einziger Gott übrig bleibe. Ra´s Jaffa schleifen mich aus dem Saal in Richtung Chaapa´ai, meine Verbannung beginnt sofort und ich muss Tau´ri jetzt verlassen und alle meine Besitztümer hier lassen. Als wir das Tor erreichen werfe ich einen letzten Blick auf die Umgebung, mehrere tausend menschliche Sklaven sind mit der Errichtung von Landeplätzen für die Mutterschiffe beschäftigt. Die fast fertig gestellt erste Pyramide ist das letzte was ich sehe, bevor die Jaffa mich durch das Chaapa´ai stoßen. Aber ich komme zurück, Ra, Amun, und dann werde ich allein über Tau´ri herrschen.

1

Fast tausend Jahre sind seit meiner Verbannung von Tau´ri vergangen. Noch immer stecke ich in einem verdammten Unas, aber endlich habe ich die Möglichkeit bekommen das zu ändern. Es ist mir gelungen Heru´ur ein Tel´tak abzuhandeln und nun bin ich auf dem Weg nach Abydos um mir einen menschlichen Wirt zu holen. Dann wird mich, Aton, niemand mehr aufhalten können.
Während sich mein Schiff dem Planeten nähert überdenke ich die Informationen die ich von Heru´ur erhalten habe. Viel ist in den vergangenen Jahrhunderten geschehen. Fast alle Goa`uld benutzen jetzt Menschen als Wirte. Amunet hat sich von Amun getrennt und sich Apophis angeschlossen, da haben sich zwei Schlangen gesucht und gefunden. Aber für mich ist nur eins von Bedeutung, nämlich das Ra Hathor eingesperrt hat und Heru´ur mir aus Rache geholfen hat. Natürlich kann er seinen Vater nicht selbst angreifen, also überläst er mir das.
Mein Schiff nähert sich Abydos. Mit den unförmigen Händen des Unas bediene ich die Scanner. Gut, kein Mutterschiff zu sehen, dass heißt, dass Ra nicht hier ist. Ich lande das Schiff auf der Nachtseite des Planeten und verlasse es. Die Nachtluft ist angenehm lau für einen Wüstenplaneten. Die Scanner haben ein kleines Zeltlager in der Nähe das Landeplatzes geortet, etwa eine Stunde entfernt. Schwerfällig mache ich mich auf den Weg dorthin.
Als am nächsten Morgen die Sonne aufgeht, und das Dorf aus seinem Schlaf erwacht, beobachte ich die Menschen genau, um den geeigneten Wirt für mich zu finden. Oh, ich muss Geduld haben, auch wenn es schwer fällt. So viele potentielle Wirte, aber ich muss den richtigen wählen. Jung und gesund muss er sein, aber nicht zu willensstark um unnötigen Wiederstand zu leisten. Wie es wohl ist, in einem Menschen zu stecken?
Als es endlich dunkel wird, habe ich meine Wahl getroffen, jetzt heißt es nur noch abwarten, bis wieder Ruhe eingekehrt ist. Ich will schließlich keinen Tumult auslösen, wer weis ob nicht doch ein paar von Ra´s Jaffa in der Gegend unterwegs sind. Es ist schon nach Mitternacht, als ich mich in das Lager und zwischen die Zelte schleiche.
Nach ein paar Minuten habe ich das Zelt meines Opfers erreicht. Ich frage mich, ob ein Mensch sich ebenso leise bewegen kann wie ein Unas. Gleich werde ich es wissen. Leise und vorsichtig schiebe ich den Zeltstoff auseinander, gut mein zukünftiger Wirt ist allein in seinem Zelt. Ich knie mich hinter den Schlafenden und öffne den Mund des Unas. Mit einem Ruck verlasse ich den alten nutzlosen Wirt. Hinter mir plumpst der tote Körper der Kreatur auf den Boden und der Mensch vor mir wacht durch das Geräusch auf. Bevor er sich aufrichten kann, stoße ich auf seinen Nacken nieder und dringe in ihn ein. Wie gut es tut, sich durch das nachgiebige Fleisch zu graben, innerhalb von Sekunden habe ich die Wirbelsäule erreicht und schlinge mich darum, ebenso schnell ist der Kontakt zum Gehirn hergestellt. Dem Wirt bleibt keine Zeit um zu reagieren, er versucht sich gegen mich zu wehren, aber er hat keine Chance gegen seinen Gott. So leise wie ich gekommen bin, ziehe ich mich zurück und verschwinde in der Nacht.
Für den Rückweg zum Tel´tak brauche ich nur die Hälfte der Zeit wie auf dem Hinweg. Ich verstehe nun nur zu gut, warum Ra die Menschen als Wirte ausgewählt hat und so eifersüchtig über seine Herrschaft über Tau´ri wacht. Diese Primitiven sind so einfach zu unterjochen. Ich habe nur kurze Zeit gebraucht, um meinen neuen Wirt zum schweigen zu bringen. Schmerzen haben schon immer dafür gesorgt, dass sie sich fügen, ganz gleich ob Unas oder Mensch.
Im Tel´tak angekommen, tausche ich die Lumpen die ich anhabe gegen die Gewänder aus, die Heru´ur mir gegeben hat. Gewänder, die mich als seinen Gesandten ausweisen. Als letztes ziehe ich die Handspange über die Finger. Sie ist für eine menschliche Hand gemacht und um soviel leichter und filigraner, als die Alte.
Ich betrachte mich im Spiegel, um mein Erscheinungsbild zu überprüfen. Was ich sehe gefällt mir, große braune Augen, schwarzes Haar, gebräunte Haut, alles in allem ein stattliches Bild. Zufrieden begebe ich mich an die Kontrollen und lenke das Schiff zur Pyramide mit dem Chaapa´ai. Ich lande direkt neben der Pyramide und gehe hinein, die Zeit des Versteckens ist endgültig vorbei.
Wie erwartet wird das Tor von Ra´s Jaffa bewacht, aber da Jaffa nicht denken sollen, sondern nur unsere Befehle befolgen, gibt es keine Probleme.
"Ich bin Lord Meri, Abgesandter des Systemlords Heru´ur. Mein Gebieter hat mich zu Ra geschickt um ihm eine Nachricht zu übermitteln."
Eine der Wachen antwortet mir. "Unser Gott Ra befindet sich zur Zeit auf dem Weg zu seinem Sohn Heru´ur."
"Dann ist mein Auftrag erledigt und ich werde nach Tau´ri zurückkehren. Sorgt dafür, dass Heru´ur sein Tel´tak zurückbekommt." Ich lasse die Wachen stehen und trete zum Wahlgerät. Mit sicherer Hand wähle ich die sieben Symbole, die mich nach Tau´ri zurück und meinem Traum von der Herrschaft näher bringen. Ich sehe wie sich der innere Ring aus Naquada dreht und nach dem siebten Symbol die Verbindung hergestellt wird. Dann durchschreite ich das Chaapa´ai.



2

Als ich das Tor auf der anderen Seite verlasse richten sich mehrere Stabwaffen auf mich. Ich lasse meine Augen aufleuchten und die Jaffa weichen vor mir zurück.
"Jaffa kree! Wie könnt ihr es wagen, einen Gott zu bedrohen!"
Die Waffen sinken zu Boden und ihre Träger gleich mit. Nur der Mutigste wagt es mir zu antworten. "Vergib uns Mächtiger, aber unser Gott Amun hat nichts von Eurer Ankunft gesagt. Soll ich Eure Ankunft melden?"
"Nein, meine Rückkehr soll eine Überraschung werden. Ihr könnt euch erheben. Ich werde von einer Bestrafung absehen, wenn ihr meine Ankunft vergesst." Damit lasse ich die Jaffa stehen, da ich sicher bin, dass sie gehorchen werden. Hinter dem Chaapa´ai erheben sich drei Landepyramiden für Mutterschiffe, aber nur auf einer, der größten, befindet sich auch ein Schiff, eines das gerade startklar gemacht wird.
Ich drehe mich um und winke den Jaffa zu mir, der schon vorher mit mir gesprochen hat. Der Mann sinkt vor mir auf die Knie und drückt die Stirn in den Staub. Einen langen Moment genieße ich diese Macht über ihn. "Weshalb wird dieses Schiff startklar gemacht?"
Ohne den Kopf zu heben antwortet er mir. "Unser Gott Amun wird sich mit Ra und Heru´ur treffen, um zwischen ihnen zu vermitteln. Es ist nicht gut, wenn die Götter sich streiten, das bringt Unglück."
Mit einem Nicken entlasse ich den Krieger. Oh ja, Streit unter den Systemlords bringt in der Tat Unglück, aber nicht für mich, ganz im Gegenteil. Zufrieden mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Menefer ist erstaunlich gewachsen, seit ich den Planeten verlassen habe, aber der Palast überragt noch immer alles Andere. Auch hier halten Jaffa Wache, die mich zum Stadthalter führen. Im Thronsaal erwartet man mich. Eine junge Frau erhebt sich von ihrem Thron.
"Ich bin Uto, Stadthalterin von Menefer. Was führt dich hierher?"
"Mein Name ist Meri, ich stehe in den Diensten von Heru´ur. Aber da dieser meine Dienste im Moment nicht benötigt, bin ich hierher gekommen, um Amun zu dienen. Ich sehe zwar nicht so gut aus, wie manche seiner anderen Diener, aber das mache ich mit anderen Fähigkeiten wett."
Uto lächelt über mein Kompliment. Wenn ich sie als Verbündete gewinnen könnte, hätte ich schon einiges erreicht. Sie kommt von ihrem Podest herunter und reicht mir die Hand. "Seid willkommen in Menefer, Lord Meri. Bitte begleitet mich nach Waset, ich muss dort dem menschlichen Herrscher einen Besuch abstatten."
"Menschlicher Herrscher?!"
"Eine von Amun´s Ideen. Die Menschen lassen sich leichter kontrollieren, wenn sie von einem der ihren beherrscht werden. Deshalb setzten wir schon seit einigen Jahrhunderten menschliche Könige als Pharaonen ein. Sie sind uns treu ergeben, da es ihnen an nichts fehlt. Der Titel wird immer vom Vater an den Sohn vererbt, natürlich nur mit dem Segen der Götter." Uto lächelt bei diesen Worten hinterhältig.
"Und der jetzige Herrscher?"
"Amenhotep der Dritte. Ein treuer Diener seiner Götter, genau wie seine Königin Teje und der Kronprinz Tutmosis. Ihr werdet sie heute Abend kennen lernen." Sie dreht sich um und klatscht in die Hände. Ein halbes duzend Diener erscheint. "Jaffa, Lord Meri ist mein geschätzter Gast, sorgt dafür, dass es ihm an nichts mangelt." Die Diener führen mich in den Gästeflügel des Palastes, wo alle nur denkbaren Annehmlichkeiten auf einen Reisenden warten. Nach einem ausgiebigen Bad, einem guten Essen und einigen Stunden Schlaf erscheint ein junger Diener und führt mich zu Uto. Mit einem luxuriös ausgestatteten Tel´tak fliegen wir nach Süden und meine Gastgeberin klagt mir ihr Leid.
"Ach, ich hasse diese unnötigen Flüge. Es wäre viel besser gewesen, Menefer als Hauptstadt zu behalten, aber Amun musste sich ja ausgerechnet in Waset niederlassen und den dortigen Herrschern seine Gunst schenken."
"Es wäre sicherlich besser gewesen in der Nähe der Pyramiden zu bleiben, aber Amun wird schon seine Gründe haben."
Uto lacht laut auf. "Oh, es gibt einen Grund, der heißt Mut und ist seine Königin. Sie wollte nicht in den Spuren ihrer Vorgängerin Amunet wandeln."
"Hm... Amun war schon immer ... recht nachgiebig." erwidere ich vorsichtig.
"Und diese junge Königin hat es noch schlimmer gemacht. Ich wünschte Ra würde nach Tau´ri zurückkehren, aber er hat sich ja entgültig auf Abydos niedergelassen und kommt nur noch selten her." Uto seufzt leise, um ihre Meinung zu unterstreichen. Sie könnte in der Tat eine gute Verbündete für mich sein, aber noch ist es zu früh sie über meine wahre Identität zu informieren. Als Aton werde ich erst wieder in Erscheinung treten, wenn ich Tau´ri in der Hand habe.
Als das Tel´tak in den Sinkflug übergeht, erhebt sich Uto und winkt mich zu sich. Wir bleiben in den Transportringen stehen und sie flüstert mir etwas zu. "Wir werden direkt im Thronsaal erscheinen, ich liebe es, wenn die Menschen auf den Knien vor uns liegen und uns als Götter verehren." Mit einem Lächeln auf den Lippen aktiviert sie die Ringe.

3

Wir platzen mitten in das Festmahl, das der menschliche Herrscher gerade abhält. Für einen Moment sind die Menschen so erstaunt, dass sie sich nicht rühren. Dann ertönt eine laute Frauenstimme. "In den Staub mit euch ihr Narren, die Kronengöttin Uto ist unter uns erschienen. Verneigt euch vor der Göttin." Da die Stimme hinter mir ertönt drehe ich mich schnell um und sehe gerade noch eine kleine Frau auf der Thronempore auf die Knie sinken.
Uto nähert sich mit langsamen Schritten dem Podest. "Das ist Königin Teje. Neben ihr der Pharao Amenhotep und der Kronprinz. Auf dem niederen Podest seht ihr Teje´s Bruder und seine Töchter. Und ganz hinten sind einige Nebenfrauen und der jüngere Sohn des Pharaos, der junge Amenhotep."
Meine Begleiterin winkt einmal gönnerhaft. "Lasst das Fest weitergehen Amenhotep und folgt mir. Du auch Teje."
Uto schreitet an dem Podest vorbei hinaus in den Garten. Die beiden Menscher erheben sich gehorsam und folgen ihr hinaus. Ich schließe mich ihnen an. Uto ist zu einem Pavillon gegangen und hat sich darin niedergesetzt. Amenhotep und Teje knien vor ihr nieder. Der Pharao sagt kein Wort, stattdessen ist es wieder die Königin die als Erste spricht.
"Was wünschen die Götter von uns?"
Uto wartet einen Moment ab, bevor sie antwortet. Einen langen Moment, da sie ihre Macht über die Menschen genießt. "Amun wünscht, dass der Kronprinz sich in den Tempel begibt, um in die Geheimnisse der Herrschaft eingeweiht zu werden. Schickt ihn hin sobald der Monat Achet beginnt."
"Wie Amun es wünscht, so wird es geschehen."
"Gut. Wir werden einige Tage hier im Palast verweilen. Ihr werdet für alles notwendige sorgen." Mit einem Wink entläst Uto das Königspaar. Als die Beiden weg sind winkt sie mich zu sich. "Was haltet ihr von den Beiden Lord Meri?"
"Amenhotep ist leicht zu kontrollieren, er ist zufrieden, wenn er alles hat was er sich wünscht. Teje dagegen will Macht, sie will herrschen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie insgeheim an ihren Göttern zweifelt."
"Eure Bewertung ist kurz, aber zutreffend. Kommt, wir werden dieses armselige Fest mit unserer Anwesenheit beehren."
Wir gehen zurück in den Saal, als sich erneut alle vor uns auf die Knie werfen wollen winkt Uto ab. "Feiert weiter."
Wir setzten uns zu der königlichen Familie auf das Podest. Nach etwa einer Stunde hat sich die Stimmung wieder normalisiert und unsere göttliche Anwesenheit wird weitestgehend ignoriert.
Ich genieße gerade gebratene Entenbrust, als ein Gespräch hinter mir meine Aufmerksamkeit erregt. Um für Uto und mich Platz zu schaffen, wurden der Kronprinz und Königin Teje´s Nichten zu den Nebenfrauen und dem jüngeren Prinzen verbannt. Und zwischen den beiden Prinzen ist jetzt ein heftiger Streit ausgebrochen. Gerade tut Tutmosis lautstark seine Meinung kund. "Es steht dir nicht zu, die Götter zu tadeln. Sei froh, dass sie den Pharao mit ihrer Anwesenheit beehren. Du solltest stolz darauf sein." Er ist ganz offensichtlich mehr als nur leicht angetrunken.
Der junge Amenhotep erhebt sich. "Ich habe nicht die Absicht, mich mit dir zu streiten Tutmosis. Ich stehe zu meiner Meinung und würde sie sogar in Amuns Tempel kundtun."
"Ha, du bist doch nur eifersüchtig, dass ich der Auserwählte Amuns bin. Wenn ich erstmal Pharao bin, werde ich dich in einen Tempel stecken, da kannst du dann über deine Meinung nachdenken." Tutmosis greift sich einen weiteren Weinkelch und leert ihn in einem Zug. Dann fällt er wie ein Stein zwischen den Frauen nieder und ist gleich eingeschlafen. Sein jüngerer Bruder schüttelt angewidert den Kopf und verschwindet im Garten. Unauffällig folge ich ihm. Der Junge bleibt im Garten stehen und starrt den Mond an, eine gute Gelegenheit um ihn eingehend zu betrachten. Bei weitem kein so stattlicher Anblick wie der Kronprinz und ganz sicher kein potentieller Wirt. Der Oberkörper ist viel zu hager, die Hüften fast so breit wie bei einer Frau und das Gesicht viel zu lang und schmal. Als ich mich weiter nähere bemerkt er mich und fällt vor mir auf die Knie.
"Ich habe deinen Streit mit Tutmosis mitangehört. Worum ging es da?"
"Darüber möchte ich nicht reden."
"Ich bin einer deiner Götter, du kannst mir nichts verschweigen. Also rede, aber versuch nicht mich zu belügen!"
Nach einem Moment des Zögerns platzt es aus ihm heraus. "Tutmosis ist der Kronprinz, er ist dem König der Götter Amun treu ergeben."
Ah, Amun lässt sich also als König der Götter verehren, was Ra wohl dazu sagen würde? Das sage ich natürlich nicht laut. "Weiter." fordere ich den Jungen auf.
"Aber ich glaube nicht so stark an Amun wie er." Jetzt hebt er den Kopf und starrt mich an. "Wie kann ich einen Gott verehren, der nur im Verborgenen erscheint und sich nur dem Pharao und seinen Priestern zeigt? Ich verehre die Sonne und das will Tutmosis nicht gelten lassen."
"Die Sonne? Also verehrst du Ra."
"Nein Herr. Ich verehre Aton, seinen Sonnenkörper kann ich jeden Tag sehen und fühlen."
Was hat er gerade gesagt, er verehrt MICH, mich Aton? Ich muss mich beherrschen um nicht in lauten Jubel auszubrechen. Diesen Jungen hat mir der Himmel geschickt. Er ist das ideale Werkzeug um mir die Macht zu sichern. Jetzt muss ich nur noch Uto für meine Pläne gewinnen, aber dass sollte nicht schwer sein, so unzufrieden wie sie ist.
Aber zuerst muss ich den jungen Amenhotep weiter beobachten und prüfen um seiner sicher zu sein.

4

Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten und Monate zu Jahren.
Fünf Jahre sind seit meiner Rückkehr nach Tau´ri vergangen. Uto ist zu meiner Geliebten geworden und in meine Pläne eingeweiht. Ich selbst habe in dieser Zeit den jungen Amenhotep in meinen Glauben eingeweiht. Nun kann ich sicher sein, dass er mir treu ergeben ist.
Uto räkelt sich neben mir im Bett, sie hat den Kopf auf eine Hand gestützt. "Ist es nicht langsam an der Zeit den nächsten Teil unseres Planes in Angriff zu nehmen?"
"Keine Sorge meine Geliebte, ich werde mich persönlich darum kümmern, aber noch hat die Beseitigung von Tutmosis Zeit."
Ich will mich gerade mit voller Aufmerksamkeit meiner Gefährtin widmen, als es an der Tür klopft. Uto reagiert wütend. "Wer wagt es uns zu stören?"
Die Tür geht auf und eine Dienerin kommt herein. "Auf die Knie mit dir." herrscht Uto sie an. "Was willst du? Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist, sonst kostet es dich den Kopf."
Das Mädchen streckt ein Tablett mit einem Stück Papyrus aus. "Eine Nachricht der Göttin Mut."
Wütend erhebt sich Uto ohne sich zu bedecken und geht auf die Dienerin zu. Mit einem schnellen Griff reißt sie die Rolle an sich und das Mädchen beeilt sich zu verschwinden. Nachdem Uto die Nachricht gelesen hat schmeißt sie das Papier wütend auf den Boden und trampelt darauf herum. "Wie kann sie es wagen." Zornig blickt sie mich an. "Du musst schnell handeln Aton, Mut hat angeordnet, dass Tutmosis in zehn Tagen zum Regenten ernannt und mit seiner Cousine Nofretete vermählt wird. Offenbar steht es um die Gesundheit des Pharaos nicht allzu gut."
Wütend hat sie sich dem Bett soweit genähert, dass sie jetzt genau vor mir steht.
"Ich werde mich darum kümmern, aber erst nachdem ich mich um dich gekümmert habe." Damit küsse ich ihren Bauchnabel und lasse meine Lippen weiter nach unten wandern. Dabei kann ich das Begehren meines Wirtes fühlen, ein Begehren, dass ich teile. Uto genießt meine Aufmerksamkeit und gibt ein wohliges Gurren von sich. Widerstandslos lässt sie sich von mir aufs Bett ziehen und legt sich auf den Rücken. Langsam wandere ich mit meinen Lippen nach oben zu ihren festen Brüsten und fange an die Brustwarzen zu küssen. Sie stöhnt leise und fährt mit einer Hand durch mein Haar. Mit der anderen Hand greift sie nach unten und umfasst mein Geschlecht. Langsam und aufreizend beginnt sie den Penis zu reiben. Als sie merkt, dass ich mich kaum noch beherrschen kann lacht sie leise. "Menschliche Wirte sind wirklich wahre Freudenspender." "Du sagst es meine Geliebte." Sie lässt mich los und öffnet die Beine. Langsam und genüsslich dringe ich in sie ein und genieße es fast ganz wieder herauszugleiten und dann erneut fest zuzustoßen. Uto stöhnt laut und küsst mich. "Warte Geliebter." Sie windet sich unter mir hervor und bedeutet mir mich auf den Rücken zu legen. Als sie sieht wie mein Penis steif in die Höhe ragt lächelt sie und beugt sich über ihn. Mit geschickten Lippen fängt sie an daran zu saugen und zu lecken. Gleichzeitig schweben ihre gespreizten Beine genau vor meinem Gesicht. Ich brauche nur ein wenig den Kopf zu heben, um meine Zunge in ihrem Schoss zu versenken. Ein wohliges Stöhnen dringt aus ihrer Kehle. Nach einigen langen Augenblicken hat sie genug von diesem Spiel und setzt sich rittlings auf mich. Dabei kann ich sehen, wie mein steifer Penis langsam in ihrer Grotte verschwindet. Genauso langsam stemmt sie sich in die Höhe und lässt sich dann wieder sinken. Dabei bewegen sich ihre Brüste genau vor mir und ich greife nach ihnen um sie fest zu kneten. Nun ist es mit der Beherrschung meiner Geliebten entgültig vorbei. Immer schneller bewegt sie sich auf mir und zusammen steuern wir dem Höhepunkt entgegen. Als es soweit ist und wir gemeinsam kommen schreit Uto laut auf und bricht auf mir zusammen. Nach einigen Minuten hat sich ihr Atem ebenso wieder beruhigt wie mein eigener. Ich schiebe sie von mir und stehe auf um mich anzukleiden.
"Ich werde mich jetzt um Tutmosis kümmern, betrachte dieses Problem als gelöst meine Liebe."
"Beeil dich, damit du dich wieder ganz meinen Problemen widmen kannst."
Ich verlasse das Schlafzimmer und eile hinaus in den Hof, wo ein Tel´tak auf mich wartet. Vor dem Schiff bleibe ich stehen und lasse den Blick über den Hof gleiten. Mit der Hilfe meiner Geliebten habe ich bereits eine beachtliche Armee aufgestellt, ohne dass es von einem der anderen Goa`uld bemerkt worden wäre. Zu meinem Glück hält der Streit zwischen Ra und Heru´ur weiter unvermindert an und Amun versucht auch weiterhin zu schlichten, genauso vergebens wie in den letzten fünf Jahren. So ist der einzige ernst zunehmende Gegner hier auf Tau´ri Amuns junge Königin Mut, die ich in den letzten Jahren nur einmal kurz zu Gesicht gekriegt habe. Ich bedeute den Jaffa, mit ihrem Training fortzufahren und starte das Tel´tak in Richtung Wüste.
Laut meines Spions im Palast müsste der Kronprinz jetzt in der Wüste auf der Jagd sein und zwar allein. Die perfekte Gelegenheit um ihn zu beseitigen. Tatsächlich erblicke ich nach einigen Minuten Flug unter mir einen Streitwagen, der sich schnell hinter einer kleinen Gruppe Antilopen herbewegt. Ich lande das Schiff zwischen den Tieren und dem Verfolger. Tutmosis reißt wütend an den Zügeln und in einer Staubwolke kommt der Streitwagen zum stehen. Der Fahrer springt heraus und wirft sich in den Staub.
Ich verlasse das Schiff und bleibe vor dem Prinzen stehen. "Weißt du Tutmosis, eigentlich habe ich gar nichts gegen dich, aber du bist mir bei meinen Plänen im Weg." Er hebt den Kopf und sieht mich verwundert an. Ich lächle auf ihn herab als ich den Arm hebe und die Handspange aktiviere. Die Verwunderung auf Tutmosis Gesicht verwandelt sich in pures Entsetzten und dann schreit er vor Schmerzen auf. Ich erhöhe die Leistung der Spange und ignoriere dabei das Gezeter meines Wirtes, der versucht mich zu stoppen. Eine kleine Schmerzwelle bringt ihn wie üblich zum schweigen. Tutmosis ist unter der Handspange zusammengebrochen und liegt wimmernd auf der Seite. Noch mal erhöhe ich den Druck auf sein Gehirn, bis er sich nicht mehr rührt und Blut als ein kleines Rinnsal aus seinem Mundwinkel läuft.
Nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass er wirklich tot ist lege ich ihn auf den Streitwagen und binde die Leiche fest. Ein leichter Schlag auf die Flanken setzt die Pferde in Bewegung. Es wird eine Weile dauern, bis die Tiere ihren heimatlichen Stall erreichen, aber sie werden auf jeden Fall zurücklaufen.
Ich blicke dem Wagen nach und lächle vor mich hin. Dieser Tag hat mich meinem Ziel schon ein großes Stück näher gebracht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, kurzer Zeit, bis ich, Aton, über Tau´ri herrschen werde.

5

Ich bin problemlos zu Uto in den Palast von Menefer zurückgekehrt und habe den Rest des Tages und die ganze Nacht mit meiner Geliebten im Bett verbracht. Uto ist einfach unersättlich und dabei auch noch sehr erfinderisch. Solange sie mir weiter Freuden schenkt und ich ihre Unterstützung brauche werde ich sie an meiner Seite behalten.
Am nächsten Morgen reißt uns lautes Geschrei aus dem Schlaf. Das Gebrüll unserer Jaffa deutet darauf hin, dass jemand in unsere Privatgemächer eingedrungen ist. Draußen vor der Tür ertönt eine laute Frauenstimme.
"Jaffa kree, geht mir sofort aus dem Weg!" Offenbar sind die Krieger mir und Uto treu, denn im nächsten Moment fliegt die Tür unter dem Gewicht eines Jaffa auf, der durch eine Handspange dagegen geschleudert wurde. Dann kommt Mut in den Raum gestürmt. In kostbarstes Leinen gekleidet, mit der goldenen Geierhaube auf dem Kopf, unter der ihre langen blonden Haare hervorkommen starrt sie aus wütenden blauen Augen auf uns herab.
"Wo wart ihr gestern?"
"Hier." erwidert Uto ruhig.
"Oh, ihr habt also nichts mit dem Tod des Kronprinzen zu tun?"
"Tutmosis ist tot, wie?" mische ich mich ein.
"Er wurde ermordet, und zwar mit einer Handspange." Mut hat die Hände in die Hüften gestemmt und sieht uns immer noch misstrauisch an. Ich versuche sie zu beruhigen.
"Uto und ich waren die ganze Zeit hier und habe uns miteinander vergnügt. Allerdings verstehe ich, dass du uns verdächtigst, allzu viele Goa`uld gibt es ja zur Zeit nicht auf diesem Planeten. Aber den Mörder kann man immer noch suchen, viel wichtiger ist doch, einen neuen Kronprinzen zu ernennen."
"Das kann warten."
"Verzeihung, meine liebe Mut, aber die Menschen erwarten, dass in zehn Tagen ein Mitregent ernannt wird und eine Hochzeit stattfindet. Ich glaube nicht, dass es klug wäre dieses Ereignis zu verschieben. Sie könnten sonst das Vertrauen in ihre Götter verlieren."
"Leider gibt es keine Alternative zu Tutmosis."
"Was ist mit dem jungen Amenhotep?"
Mut bricht in lautes Gelächter aus. "Das meint ihr doch nicht ernst Lord Meri?! Der Junge ist verrückt."
"Er braucht doch nur die Krone zu tragen, wirklich herrschen können andere. Das sollte doch kein Problem sein."
"Gut, ich werde dafür sorgen, dass er gekrönt wird, aber die Herrschaft wird in den Händen von Teje und ihrem Bruder liegen. Und nun entschuldigt mich, ich habe noch viel zu tun." Damit rauscht sie wieder hinaus.
Uto dreht sich auf den Rücken und starrt nachdenklich zur Decke. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist sie zu manipulieren."
"Sie ist jung und unerfahren. Wenn meine Pläne Erfolg haben, werden die Ereignisse sie schlichtweg überrollen." Ich küsse Uto zum Abschied. "Und jetzt werde ich unserem neuen Kronprinzen von seinem Glück berichten."
"Ich werde mich um unsere Jaffa kümmern, ich glaube sie haben noch ein bisschen Übung nötig." Dabei deutet sie auf den armen Kerl, der Mut zum Opfer gefallen ist und immer noch in der Ecke liegt und sich den Kopf hält.
Ich mache mich auf den Weg zum Palast von Malkata. Zu diesem Zweck hat Uto mir einen Gleiter geschenkt, so dass ich immer schnell von einem Ort zum anderen gelangen kann. Wie üblich treffe ich den jungen Amenhotep im Garten an, wo er die Sonne anstarrt.
"Nun mein junger Diener, wie geht es dir?"
"Mein Bruder ist tot, aber ich empfinde keine Trauer. Ich empfinde gar nichts, nur die Verehrung für meinen Gott Aton. Werde ich jetzt Pharao?"
"Ja, genau wie ich es versprochen habe. Dur wirst in zehn Tagen zum Mitregenten ernannt und deine Cousine Nofretete heiraten."
"Sie ist sehr schön, aber ich bin nicht sicher, ob sie mich mag."
"Das spielt keine Rolle, du wirst Pharao und sie hat dir zu gehorchen. Sobald dein Vater tot ist und du allein herrscht, werden wir die alten Götter vertreiben und nur ich, Aton werde bleiben."
"Ich bin dein gehorsamer Diener und werde alles tun, was du von mir verlangst."
"Sehr gut, ich bin sehr zufrieden mit dir. Sage niemandem, dass ich hier bin bis ich es dir erlaube."
"Wenn ich erstmal Pharao bin, werde ich dir zu Ehren eine neue Hauptstadt erbauen und meinen Namen ändern."

Seit meinen Gespräch mit den jungen Amenhotep sind sechs Monate vergangen. Der Junge wurde wie geplant mit Nofretete vermählt und zum Mitregenten gekrönt. Faktisch jedoch haben die Königin Teje und ihr Bruder Eje, der das Amt des Wesirs bekleidet die Macht. Der Pharao ist mittlerweile so krank, dass er nur noch sein Bett und die Ärzte beherrscht. Ich verbringe viel Zeit mit dem Kronprinzen und auch mit seiner Gemahlin. Nofretete ist ebenso von mir, von Aton, fasziniert wie der Prinz. Allerdings ist sie nicht so leicht zu beeinflussen wie Amenhotep. Aber erstaunlicherweise hat sie sich in den hässlichen jungen Mann verliebt und tut alles um ihm zu gefallen.
Uto verbringt viel Zeit damit unsere Jaffa auf den nicht zu vermeidenden Kampf vorzubereiten. Ich bin sicher, dass wir Mut zwar überraschen können, aber auch sicher, dass sie sich nicht kampflos geschlagen gibt. Zu unserem Vorteil hat sie gerade erst weitere Jaffa nach Abydos geschickt, um Amun zu unterstützen. Der versucht sein Glück immer noch als Vermittler und merkt darüber nicht, wie er die Macht über Tau´ri verliert. Wenn er es merkt, wird es zu spät sein.
Nach weiteren vier Wochen kommt endlich die Nachricht, auf die ich solange gewartet habe. Amenhotep der Dritte ist endlich gestorben. In 70 Tagen wird mein Schützling zum Pharao gekrönt werden und bald danach werde ich als alleiniger Gott über diese Welt herrschen.

6

Einige Jahre sind vergangen, Amenhotep der Vierte herrscht mit seiner großen königlichen Gemahlin Nofretete über dieses Land. Ich habe diese Zeit dazu genutzt, um den Einfluss von Teje und ihrer Getreuen, Eje und Haremhab zu untergraben. Gegen ihren Protest hat der Pharao mir zu Ehren seinen Namen in Echnaton umgeändert und eine neue Hauptstadt zu meinen Ehren erbaut. Auf mein Drängen hin hat er nun einer Erlass unterzeichnet, der mich zum alleinigen Gott erklärt und die Anbetung aller anderen Götter verbietet. Dieser Erlass wird morgen Früh in allen Städten verlesen. Endlich ist die Zeit zum handeln und herrschen gekommen.
Außer mir und Uto befindet sich nur noch Mut auf Tau´ri, alle anderen Systemlords haben sich längst eigene Welten gesucht, die sie uneingeschränkt beherrschen können. Die junge Königin ist also auf sich allein gestellt. Ich bin neugierig, wie sie sich schlagen wird.
Ich verbringe die Nacht zusammen mit meiner Gefährtin Uto. Am nächsten Morgen versammeln wir unsere Jaffa für den Angriff auf Amun´s Tempel in Waset. Wir haben genügend treue Krieger und sogar ein paar Gleiter, aber es ist die Überzahl an Kriegern, die den Kampf entscheiden wird. Da Mut in den letzten Jahren weitere Jaffa zu Amun geschickt hat, ist sie uns weit unterlegen.
Wir erreichen den großen Tempel kurz vor Sonnenaufgang, wenn noch alles in tiefem Schlaf liegt. Problemlos stürmen unsere Truppen den Tempel. Amun´s Jaffa und seine armseligen Priester wehren sich mit erstaunlichem Mut. Aber vergebens. Zusammen mit Uto betrete ich das Innere des riesigen Bauwerkes. Im zentralen Innenhof erwartet uns Mut. Ich muss zugeben, dass sie ihrem Namen alle Ehre macht.
"Lord Meri, Uto, was hat das zu bedeuten?"
Ich verbeuge mich ironisch vor ihr. "Mein Name ist nicht Meri. Ich bin Aton, und von heute an werde ich über Tau´ri herrschen, als alleiniger Gott der Menschen. Ihr werdet bis auf weiteres mein Gast sein."
"Geisel meint ihr wohl."
"Ihr könnt es nennen wie ihr wollt meine Liebe, aber ihr werdet ohne meine Erlaubnis nirgendwo hingehen."
"Ich fürchte, diesen Gefallen kann ich euch nicht tun, Verräter."
Schneller als irgendjemand reagieren kann, hat sie die Handspange an ihrem Arm berührt und aus dem staubigen Boden schießen Transportringe empor. Uto will wütend zu der Stelle stürmen, aber ich halte sie zurück.
"Warte, sie muss hier irgendwo ein Schiff haben."
"Wo, hier im Tempel könnte man nicht mal einen Gleiter verstecken."
"Nicht darin, aber darunter."
Tatsächlich fängt der Boden unter unseren Füßen an zu beben. Wir schaffen es gerade noch im nächsten Pylon in Deckung zu gehen, als auch schon ein Tel´tak aus dem Boden schießt und schnell an Höhe gewinnt. Ich starre ihm nach, bis es am Himmel verschwunden ist.
Jetzt heißt es abwarten. Abwarten, wie die Systemlords auf meine Dreistigkeit reagieren, abwarten, ob Ra und Heru´ur ihren Streit weiterführen oder nicht. Abwarten, ob Amun die liebe Verwandtschaft wichtiger ist, als Tau´ri.

Offenbar ist ihnen allen der Streit wichtiger, denn weitere Jahre vergehen, ohne das eine Reaktion auf meinen Verrat erfolgt. Ich genieße das Leben auf Tau´ri zusammen mit Uto, die sich als treue Gefährtin erwiesen hat. Ganz nach belieben lenke ich Echnaton und das Volk, sie alle sind nur zu meinem Vergnügen da. Die alte Teje und ihre Verbündeten sind in Malkata zurück geblieben, das inzwischen einer Geisterstadt gleicht. Die Königin Nofretete hat ihrem Gemahl in den letzten Jahren mehrere Töchter geschenkt, aber nur eine der Nebenfrauen, Kija heißt sie glaube ich, hat ihm einen Sohn geschenkt. Der Junge wurde zu meinen Ehren Tutanchaton genannt. Ich denke, ich werde schon bald mit seiner Erziehung beginnen.
Nach längerer Abwesenheit beschließe ich, heute wieder einmal meinen Tempel mit meiner Anwesenheit zu beehren. Wie üblich sind Echnaton und Nofretete die Einzigen, die das innerste Heiligtum betreten und direkt zu mir sprechen dürfen.
Heute machen Beide einen bedrückten Eindruck, als ob sie große Sorgen hätten.
Tatsächlich ist es so, wie aus ihren Gebeten zu hören ist.
"Allmächtiger Aton, wir bitten dich um die Heilung unserer Tochter Maketaton, die Prinzessin ist sehr krank und die Ärzte können ihr nicht helfen. Bitte lass dein göttliches Licht über ihr scheinen und errette sie vor dem Tod." So geht es den ganzen Nachmittag weiter, bis mich die ewige Wiederholung dieser Litanei langweilt. Ich beschließe den Pharao und seine Gemahlin auf die Probe zu stellen, und mich nicht um das Kind zu kümmern. Die Beiden haben genug Töchter, eine mehr oder weniger, darauf kommt es nicht an. Nach einigen Tagen stirbt die Prinzessin und wird nach den üblichen 70 Tagen begraben. Amüsiert verfolgen Uto und ich die offen zur Schau getragene Trauer der Eltern und vergessen die Angelegenheit gleich darauf.



7

Weitere Jahre sind vergangen. Gerade ist Uto von einer Reise durch die ägyptischen Gaue zurückgekehrt und kommt wütend in unsere gemeinsamen Gemächer gestürmt.
"Was ist los meine Liebe, worüber regst du dich so auf?"
"Zwei Dinge Aton, zwei Dinge, die unsere Herrschaft bedrohen könnten."
"Die meine Herrschaft bedrohen könnten?! Übertreibst du nicht ein wenig."
"Nein. Zum einen ist der Glaube an den einen Gott Aton nicht so verbreitet, wie du und dein Schützling Echnaton vielleicht glauben. Die Menschen haben insgeheim den alten Glauben an Ra, Amun, Anubis und die anderen Götter beibehalten."
"Wir können sie zwingen an mich zu glauben."
"Sicher, aber das andere Problem ist wichtiger. Nofretete muss beseitigt werden."
"Wieso das?"
"Sie ist nach Malkata gereist, wie du weißt. Um Teje´s Bestattung zu organisieren."
"Ich weis."
"Weist du auch, dass sie in Amun´s Tempel war und zu ihm gebetet hat. Sie hat um Vergebung für ihre Zweifel an den alten Göttern gebeten. Sie hat den Glauben an Aton schon verloren, als ihre Tochter gestorben ist."
"Ich werde mich um die Verräterin kümmern, ist sie noch in Malkata?"
"Ja, sie trifft sich dort mit ihrem Vater Eje und mit Haremhab."
"Ich werde dafür sorgen, dass sie nicht lebend nach Achet- Aton zurückkehrt."
Nach drei Tagen bringt einer meiner Spione in der alten Hauptstadt mir die Nachricht, dass Nofretete sich morgen auf den Heimweg machen wird. Es ist bereits spät am nächsten Tag, als ich mit meinem Todesgleiter aufbreche. Ich fliege den Fluss entlang in Richtung Süden. Schon bald kann ich das Schiff der Königin erkenne, dass am Flussufer festgemacht ist und ich kann Nofretete sehen, die sich in der Begleitung von zwei Dienern am Ufer die Füße vertritt. Ich mache mit dem Schiff und seiner Besatzung kurzen Prozess und jage es mit einer gezielten Salve in die Luft, dann lande ich vor der verängstigten Königin. Nofretete drückt genau wie ihre Diener die Stirn vor mir in den Staub. Wütend scheuche ich die beiden Männer davon und diese verschwinden in den Büschen.
Dann zerre ich die Frau vor mir an den Haaren hoch, so dass sie mir ins Gesicht sehen muss.
"So, du hast den Glauben an deinen Gott Aton verloren! Du wagst es mir, deinem Gott den Rücken zuzuwenden! Merke dir, du lebst weil ICH es will, zu MEINEM Vergnügen und du wirst sterben wenn ICH es will!" Ich schlage ihr mehrmals ins Gesicht, mit aller Kraft, bis sie wimmernd am Boden liegt und sich kaum noch rühren kann. Erneut zerre ich sie hoch und schreie sie an. "Ihr Menschen seid so einfältig, als ob ihr uns Göttern irgendetwas bedeuten würdet. Ich habe deine Tochter sterben lassen, weil es mir so gefallen hat." Ein plötzlicher Schmerz auf meinem rechten Arm führt dazu, dass ich sie los lasse. Erstaunt fällt mein Blick auf das kleine Messer in Nofretetes Hand, das sie schützend vor sich hält. Wütend reiße ich die Hand hoch und schleudere sie mit der Handspange fort. In einigem Abstand wird sie zu Boden geschleudert und bleibt reglos liegen.
Ich gehe zu ihr. "Steh auf, du armselige Närrin, um deine Strafe zu empfangen."
Sie bewegt sich nicht, nicht einmal, als ich sie noch lauter anschreie. Misstrauisch beuge ich mich herab um sie zu untersuchen und stelle fest, dass sie sich das Genick gebrochen hat. Bedauerlicherweise habe ich keinen Sarkophag hier um sie wiederzubeleben. Aber was soll´s, sie ist tot, und das wollte ich ja, wenn auch nicht so schnell. Mit einem Achselzucken lasse ich die Leiche liegen und befehle den beiden Dienern, sie in die Stadt zu bringen und zu sagen, dass es einen Unfall mit dem Schiff gegeben hat. Dann kehre ich in meine Stadt zurück.
Zwei Tage später legt ein Frachtschiff am Kai von Achet- Aton an. Einer der Diener erscheint und rennt zum Palast des Pharaos. Kurz darauf taucht Echnaton mit seinem Wagen auf und rast zum Landungssteg. Eine halbe Stunde später fährt der Wagen langsam auf der Hauptstrasse zum Palast, der Pharao hat die tote Königin vor sich auf dem Wagen liegen. Ich habe genug gesehen und ziehe mich in den Tempel zurück, da ich sicher bin, dass Echnaton später dort auftauchen wird um sich auszuweinen.
Tatsächlich kommt er kurz vor Sonnenuntergang allein in den Tempel und kniet vor einer Stele mit meinem Sonnensymbol nieder. Ich habe mich hinter dem Stein versteckt um zu lauschen.
"Oh Aton, haben wir nicht alles getan, was du von uns verlangt hast? Wir haben den alten Göttern abgeschworen und uns nur deiner Anbetung gewidmet. Sieh, ich habe dir eine neue Stadt erbaut und dir zu Ehren meinen Namen abgelegt. Warum hast du ihren Tod zugelassen? Warum hast du mich verlassen?"
Ich trete hinter der Stele hervor und der ahnungslose Narr drückt vor mir die Stirn in den Staub. "Sieh, du bist mir ein treuer Diener Echnaton, aber dein Volk ist nicht so treu wie du. Sie weigern sich an mich zu glauben und von den alten Göttern zu lassen. Vor allem die Priesterschaft des Amun ist dreist und frech. Sie waren sogar so frech, die Königin zu töten."
"Das würden sie nicht wagen."
"Wer sollte es den feststellen, die Diener des Herrn von Waset (Theben) sind gerissen, sie haben es wie einen Unfall aussehen lassen."
"Was soll ich tun, was wünscht du?"
"Ich wünsche, dass du die Anbetung aller Götter außer Aton verbietest. Und zwar bei Todesstrafe. Außerdem müssen die Priester des Amun bestraft werden, sie sollen alle sterben."
"Ich werde tun was du verlangst, sobald ich meine Gemahlin zu Grabe getragen habe."
"Du wirst sofort tun, was ICH von dir verlange. Der Wille DEINES Gottes ist wichtiger als Nofretetes Tod." schreie ich ihn an. "Mach Kija zur großen königlichen Gemahlin, immerhin hat sie dir einen Sohn geschenkt."
Ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen verlasse ich den Tempel und gehe zu meinem Palast zurück um den Rest des Tages mit Uto zu verbringen.

8

Seit nunmehr fast 15 Jahren herrscht Echnaton über Ägypten, aber es hat angefangen zu gären im Land. Nach Nofretetes Tod hat der Pharao alle meine Anordnungen befolgt. Leider sind die Menschen widerspenstiger als ich erwartet habe. Sie weigern sich hartnäckig, den anderen Göttern abzuschwören und von meinem Spion in Waset habe ich erfahren, dass sich dort etwas zusammenbraut. Allem Anschein nach haben Ra und Heru´ur ihren kindischen Streit endlich beigelegt, sehr zu meinem Bedauern.
Echnaton beschränkt sich inzwischen fast nur noch aufs beten und die Regierung interessiert ihn nicht mehr. Einige seiner Diener behaupten sogar, der Tod seiner Königin habe ihn den Verstand gekostet. Vielleicht ist es an der Zeit ihn loszuwerden und auf den jungen Tutanchaton zu setzten.
Und Eje und Haremhab werde ich bei der Gelegenheit gleich mit beseitigen. Während ich noch über das wie nachdenke, kommt Uto in unsere Gemächer gestürmt. Die letzte Zeit scheint sie ständig in Eile zu sein.
"Aton, ich habe den Kontakt zu unserem Spion in Waset verloren. Er hat sich seit drei Tagen nicht mehr gemeldet."
"Vielleicht hat er sich betrunken und schläft irgendwo seinen Rausch aus."
"Nein, der Mann ist absolut treu, ein glühender Anhänger deiner Lehre." Uto läuft im Raum hin und her und ich spiele mit dem Gedanken sie auch gleich noch mit zu beseitigen. Langsam aber sicher geht sie mir auf die Nerven. "Irgendetwas geht in der Stadt, im Amun- Tempel vor sich. Wusstest du, dass Eje und Haremhab Achet- Aton verlassen haben?"
"Nein, aber ich werde sie beseitigen, sobald sie zurück kommen."
"Wenn sie zurück kommen." murmelt Uto düster vor sich hin. "Ich werde sicherheitshalber die Wachen im Palast verdoppeln." Weg ist sie und ich bin wieder allein, auch die Nach verbringe ich allein. Aber ich finde keinen Schlaf, auch mein Wirt ist heute nacht unruhig, das erstemal seit Jahren macht er sich wieder bemerkbar. Als ich am frühen Morgen immer noch keinen Schlaf finde, beschließe ich meinen Tempel aufzusuchen.
Ich bin noch ein paar hundert Meter vom Tempel entfernt, als das Verhängnis über meine Stadt hereinbricht. Zwei Duzend Todesgleiter mit Amun´s Widderkopf auf den Tragflächen nähern sich Achet- Aton und vor der Stadt kann man das dröhnen von Truppentransportern hören, die Fußtruppen absetzten. Die Bewohner der neuen Hauptstadt verkriechen sich in ihren Häusern. Vor unserem Palast taucht Uto auf, mit unseren treuen Jaffa im Gefolge. Ich drehe um, um zu ihnen zu gelangen, aber eine gezielte Salve aus einen gegnerischen Gleiter schneidet mir den Weg ab. Offenbar sind die feindlichen Jaffa bestens über meine Identität informiert. Weitere Salven lassen die Fassade des Palastes versinken und Uto verschwindet mit unseren Kriegern in einer Staubwolke. Ich habe keine Chance auch nur in die Nähe meiner Verbündeten zu kommen. Also bleibt mir nur der Weg in den Tempel, dessen Inneres ebenfalls in einem Staubschleier versunken ist. Als sich der Staub legt, sehe ich, dass ich nicht der einzige bin, der hier Zuflucht gesucht hat.
Echnaton hat sich ebenfalls hierher geflüchtet. Mit wütendem Funkeln in den Augen, das schon nah am Wahnsinn ist schreit er mich an. "Warum? Warum werden wir für unseren Glauben so bestraft?"
"Frag die da draußen." Ich überlege, wie meine Chancen zur Flucht stehen. Den Gleiter, den ich in der Nekropole von Achet- Aton versteckt habe, können meine Feinde unmöglich entdeckt haben, auch die Sachen, die ich in Nofretetes Grab versteckt habe sind sicher. Das einzige Problem ist, wie ich dorthin kommen soll, immerhin scheinen die Feinde über mein Aussehen bestens informiert zu sein. Und Jaffa pflegen mit feindlichen Göttern nicht gerade zimperlich zu verfahren.
Meine einzige Chance zur Flucht ist es den Wirt zu wechseln. Leider beschränkt sich die Auswahl auf meinen treuen Diener Echnaton, der vor meiner Sonnenstele kniet und seinen Sonnengesang herunterleiert.
Ich habe dieses Gedicht noch nie gemocht.
Ich trete hinter den Betenden. "Mein geliebter Sohn Nefercheperure, Echnaton, ich habe beschlossen, dir die höchste Ehre zu erweisen. Dein Körper wird mir zur Flucht verhelfen und später auch zur Rache."
Ich weis nicht, ob er irgendetwas von dem gehört hat, was ich gesagt habe, denn er reagiert nicht. Bevor er sich rühren kann, verlasse ich den alten Wirt, der mir die letzten Jahre vortreffliche Dienste geleistet hat und dringe in den Nacken des Mannes vor mir ein. Oh, wie habe ich dieses Gefühl der Eroberung vermisst, wenn der Wirt sich meines Handelns bewusst wird und anfängt sich zu wehren. Leider ist mir diese Vergnügen dieses mal nicht vergönnt, denn Echnaton macht keine Anstalten sich zu wehren. Also stelle ich problemlos den Kontakt zum Gehirn her und übernehme die Kontrolle über den Körper. Nachdem ich dem Toten die Handspange abgenommen habe mache ich mich auf den Weg zur Nekropole, wo mein Gleiter auf mich wartet. Echnaton ist die ganze Zeit seltsam still, so als würde er gar nicht mehr existieren. Als ich die Nekropole erreiche und vor Nofretetes Grab stehe, um meine Sachen zu holen, werde ich auf einmal von einer unglaublichen Welle der Wut überrollt. Natürlich, ich habe vergessen, dass der Wirt Zugriff auf meine Erinnerungen erhält. Und Echnaton hat gerade herausgefunden, dass ich seine Königin und seinen Bruder getötet habe.
- Mörder, DU hast sie umgebracht, DU hast sie beide ermordet! Warum?!? -
- Weil ich es so wollte, weil ich deine Welt beherrschen wollte, weil es mir Spaß gemacht und Vergnügen bereitet hat. -
- Du bist kein Gott. Ihr habt uns betrogen, schon seit Jahrtausenden! -
- Ich bin dein Gott und du hast keine Wahl als mir zu dienen, bis ich dich nicht mehr brauche Echnaton. -
- Ich bin Amenhotep der Vierte, Sohn von Amenhotep dem Dritten und der Königin Teje, ich verfluche den Tag, als ich diesen Namen abgelegt habe. -
Mit einer kurzen aber heftigen Schmerzwelle bringe ich ihn zum Schweigen. Inzwischen habe ich das Grabmal erreicht und geöffnet. Nachdem ich meine Sachen herausgebracht habe, kommt mir eine Idee, wie ich meinen neuen Wirt für seine Anmaßung bestrafen kann. Ich bleibe vor dem Sarkophag mit Nofretetes Mumie stehen und hebe die Hand mit der Spange. Bevor ich mein zerstörerischen Werk beginne, zwinge ich ihn genau hinzusehen. Ich drehe mich um und beginne mit den Bildern an der Wand, dann zerstöre ich die Grabbeigaben. Langsam habe ich mich einmal um die eigene Achse gedreht und nun deutet meine Hand wieder auf den Sarkophag. Gleich die erste Entladung läst Holz- und Knochensplitter in alle Richtungen fliegen.
Erneut steigt eine Welle aus Wut und Zorn aus dem verdrängten Verstand meines Wirtes auf, erneut versuche ich ihn durch Schmerzen zur Ruhe zu bringen, aber vergeblich. Alles was ich versuche schlägt fehl und Echnatons Zorn schlägt wie eine dunkle Welle über meinen Verstand herein.
- NEEEEEEEEEEEINNNNNNNN !!!!!!!!!!!!!!!!!!! -


weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Manu
Teil 2: Amun


Amun wurde mir nützlicher als Tausende von Fußsoldaten,
als Hunderttausende von Wagenkämpfern,
als Zehntausende von Brüdern und Söhnen,
die in einem Herzen vereint sind!
........

O Amun, ich habe deinen Willen nicht missachtet.
Siehe, ich habe an den Landesgrenzen gebetet,
und meine Stimme gelangte bis in das Heliopolis des Südens.
........

Ich habe Amun gefunden, als ich ihn rief.
In meinem Rücken ruft er, als stünden wir einander gegenüber:
"Ich bin bei dir, bin dein Vater, meine Hand ist mir dir,
ich nütze dir mehr als Hunderttausende Soldaten.
Ich bin der Herr des Sieges."
........

Ausschnitte aus dem "Kadesch- Gedicht" Ramses II



Prolog:

Ich erinnere mich noch, so als wäre es erst gestern gewesen, als der Verräter Aton an dieser Stelle vor uns kniete. Damals waren noch viele Systemlords hier auf Tau´ri, auch Ra. Jetzt bin ich, Amun, allein hier, nur von meiner geliebten Königin Mut unterstützt, um über die Verräterin Uto zu urteilen. Meine Gedanken schweifen ab, lassen die Ereignisse der letzten Jahre vorbeiziehen. Dieser unsinnige Streit zwischen Ra und Heru´ur hat uns Systemlords vieles gekostet, vielleicht auch die Herrschaft über diesen so wichtigen Planeten. Doch erst die Zukunft wird zeigen, welche Folgen Aton´s handeln auf die Menschen und ihren Glauben an unsere Göttlichkeit hat.
Ich zwinge mich dazu, mich wieder auf Uto zu konzentrieren, die vor uns im Staub liegt. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, hat sie wesentlich besser ausgesehen.
Sie hat tiefe Ringe unter den Augen und ihre Kleidung ist verdreckt, auf den nackten Armen sind Blutergüsse zu erkennen. Unsere Jaffa haben sie nicht gerade zimperlich behandelt.
"Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?" frage ich sie.
"Ich wurde von dem Verräter Aton verleitet Erhabener." erwidert sie ohne den Kopf zu heben.
"Ich kenne dich seit du deine erste Wirtin übernommen hast Uto, und du hast noch nie jemand anderen über dein Leben entscheiden lassen."
"Ich ........."
"Schweig, es gibt nichts mehr zu sagen, deine Taten habe mehr gesagt als deine Worte. Da Ra mir die alleinige Entscheidungsgewalt hier auf Tau´ri übergeben hat, werde ich dein Urteil fällen." Jetzt hebt Uto ein wenig den Kopf und schaut mich bittend an, aber ich dämpfe ihre Hoffnung auf meine Nachsichtigkeit. Auf meinen Wink hin nähert sich ein Jaffa mit der bereits vorbereiteten Kanope. "Aber falls du auf meine Nachsicht zählst, muss ich dich enttäuschen. Deine Strafe ist es, lebendig begraben zu werden, für den Rest aller Zeiten." Ich deute auf den Krug. "In diesem Gefäß wirst du den Rest deines Lebens verbringen."
Ich erhebe mich und neben mir steht auch Mut auf und bestätigt mein Urteil. Meine junge Königin wirft noch einen letzten Blick auf Uto. "Ich persönlich würde den Tod dieser Strafe vorziehen. Jaffa, entfernt die Gefangene aus ihrer Wirtin und bringt sie dann in das vorbereitete Grab."

1

Den von Aton angerichteten Schaden zu beseitigen erweist sich auch noch einige Jahre nach seiner Flucht als schwierig. Die Nachforschungen meines treuen Dieners Huni haben ergeben, dass sich Aton offenbar seinen Verehrer Echnaton als neuen Wirt genommen hat und mit einen versteckten Gleiter geflohen ist. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Echnatons Nachfolgern auf dem Thron scheint nicht viel Glück beschieden zu sein. Zuerst habe ich noch versucht, die direkte Linie von Amenhotep dem Dritten und Teje fortzuführen, aber Echnatons jüngerer Bruder Semenchkare hat sich als absolut unfähig erwiesen und musste bereits nach wenigen Wochen beseitigt werden. Der Sohn des Ketzers, wie die Menschen Echnaton inzwischen nennen, wäre sicher ein geeigneter Pharao geworden. Aber leider ist der junge Tutanchamun gestorben, bevor er überhaupt richtig erwachsen wurde. Seitdem regiert der alte Eje, der Bruder der verstorbenen Königin Teje. Wenn er stirbt, dann ist auch einer der letzten Erben dieser verfluchten Dynastie tot.
Auch die Menschen von Tau´ri sind von Zweifeln geplagt. Ihr Glaube an die Göttlichkeit der Goa`uld ist bei weitem nicht mehr so fest, wie er sein sollte. Die Jahre unter der Herrschaft von Aton und seinem Diener Echnaton haben Spuren hinterlassen, die auch über Generationen hinweg nicht mehr zu beseitigen sind.
So muss ich mir nicht nur den Kopf darüber zerbrechen, eine neue Dynastie von Pharaonen zu gründen, die uns treu ergeben ist, sondern auch darüber, den Glauben der Menschen an uns zu bestärken. Keine einfache Aufgabe. Zu allem Überfluss hat Mut gerade jetzt beschlossen, mir einen neuen Wirt zu suchen. Um ihrem Genörgel zu entgehen, habe ich mich aus dem Palast in Waset auf das Mutterschiff über dem Planeten geflüchtet. Leider habe ich die Rechnung ohne meine reizende Gemahlin gemacht. Während ich auf dem Bett sitze und mir den Kopf über den nächsten Pharao zerbreche, kommt sie in mein Schlafgemach geschlichen.
"Was gibt es den meine Königin?"
Schmollend kommt sie hinter dem Vorhang neben der Tür hervor. "Woher hast du gewusst, dass ich hier bin?"
"Dein Parfüm hat dich verraten. Also weshalb bist du mir gefolgt?"
"Ich habe einen neuen Wirt für dich gefunden, mein Gemahl. Er ist zwar nicht mehr ganz jung, aber er ist gesund und gerade erst in den Tempeldienst eingetreten. Außerdem sieht er besser aus, als dein jetziger Wirt."
"Ich brauche keinen neuen Wirt."
"Mein Lieber, du magst dich ja in den letzten tausend Jahren an diesen alten Kahlkopf gewöhnt haben, aber selbst Nia findet, dass es Zeit für einen Wechsel ist."
"Du solltest nicht mit deiner Wirtin reden, das ist Zeitverschwendung."
Mut setzt sich zu mir aufs Bett und nimmt meine Hand. "Weißt du, ich sollte ganz im Gegenteil öfter auf sie hören. Sie ist sehr klug."
"Sie ist nur ein Mensch, nichts weiter."
Sie legt meine Hand auf ihre Brust und ignoriert meinen Einwand einfach. "Wenn ich beim letzten Mal auf sie gehört hätte, wäre uns eine Menge Ärger erspart geblieben."
Ich schiebe die Hand unter ihr Gewand und streichle ihre wohlgeformten Brüste, dabei rutscht ein Träger über die Schulter. Mut seufzt wohlig, weicht aber nicht von Thema ab. "Nia hat mich vor Aton gewarnt, gleich nachdem ich ihm das erste mal begegnet bin, damals war er noch als Gast bei Uto und nannte sich Meri. Ich glaube die Menschen sind gar nicht so dumm, wie die meisten von uns denken."
"Vielleicht hast du recht, aber ich habe jetzt keine Lust mir darüber den Kopf zu zerbrechen." Ganz im Gegenteil, ich habe jetzt Lust auf etwas ganz anderes und lasse meine Hand unter Muts Kleid weiter nach unten gleiten. Sie stößt noch einen weiteren erregten Seufzer aus, erhebt sich aber von Bett. Während sie den Träger wieder hochschiebt lächelt sie mich an. "Erst ein neuer Wirt, dann das Vergnügen." Damit dreht sie sich um und geht hinaus, jedoch nicht ohne einen abschließenden Kommentar. "Der Mann heißt Bahken. Und du solltest Haremhab in Erwägung ziehen."
Ich lasse mich stöhnend in die Kissen zurück fallen, eines der Kissen fällt mir in die Hand und fliegt hinter Mut her. Aber diese hat den Raum bereits verlassen und so klatscht das Kissen neben Huni an die Wand, der gerade hereinkommt um mir einige Informationen zu bringen.
"Willst du mich jetzt auch noch ärgern?" fauche ich den armen Kerl an.
"Ich habe nicht die Absicht Gebieter. Allerdings habe ich keine guten Nachrichten. Die Königin Anchesenamun hält weiterhin am Glauben ihres Vaters fest. Der Pharao kriegt die junge Frau nicht in den Griff."
"Sie ist in den Augen der Menschen die Legitimation dafür, dass Eje die Krone trägt. Immerhin ist sie die letzte lebende Blutsverwandte Amenhotep des Dritten, seine Enkelin."
"Zum Glück ist Eje zu alt, um noch einen Erben zu zeugen, aber seine Regierung wird sowieso nicht mehr lange andauern, es steht schlecht um seine Gesundheit. Ich gebe ihm höchstens noch ein paar Wochen."
"Was ist mit Haremhab?"
"Der General? Er hat die Arme fest im Griff, unter seiner Führung hat sich die Ausbildung der Soldaten sehr verbessert. Mit eurer Erlaubnis würde ich die Besten gerne unter den Jaffa eingliedern."
"Einverstanden, du kannst alles Notwendige mit Mut besprechen. Ich denke ich werde Haremhab zum Pharao ernennen, wenn es soweit ist. Obwohl er mir eigentlich zu eigenständig ist."
"Er ist sicher gut geeignet, auch wenn er nicht mehr der Jüngste ist, allerdings ist er bei bester Gesundheit. Bedauerlicherweise hat er keinen Nachfolger und wird auch keinen haben, da seine Frau Mutnodjmet unfruchtbar ist."
"Aber wir können davon ausgehen, dass er lange genug regieren wird, um in aller Ruhe einen würdigen Nachfolger zu finden. Sollte er trotzdem Ärger machen, können wir ihn immer noch beseitigen." Huni verbeugt sich und will gehen, da es nichts mehr zu bereden gibt. "Ach Huni, stell doch ein paar Nachforschungen über einen Priester namens Bahken an, er ist erst seit kurzen in unserem Tempel."
Mit einer weiteren Verbeugung verschwindet Huni.

2

Einige Tage später hat Huni mir die Ergebnisse seiner Nachforschungen überbracht und ich beschließe mir diesen Priester einmal genauer anzusehen, ob er wirklich zum Wirt taugt. Nun sitze ich mit Mut an meiner Seite im Allerheiligsten des großen Tempels und erwarte die Ankunft dieses neuen Tempeldieners. Das große Tor öffnet sich knarrend und drei Menschen erscheinen in der Öffnung. Der oberste Priester, auch erster Prophet des Amun genannt, der den Tempel nach meinem Willen leitet. Dazu sein Vertreter, der zweite Prophet und anstelle des dritten Propheten ist wie befohlen der Mann namens Bahken dabei.
Noch bevor die drei Menschen mit der langwierigen Opferzeremonie beginnen können, erhebe ich mich von meinem Thron. "Heute werden wir eure Opfer nicht annehmen, schickt sie der Königin Anchesenamun zurück und sagt ihr, dass Amun und Mut nur die Opfer annehmen, die ehrlich gemeint sind. Solange sie nicht bereit ist Aton abzuschwören, hier vor meinen Augen, werde ich kein Opfer mehr annehmen. Und jetzt geht."
Die Drei starren mich voller Entsetzen an und wollen den Raum so schnell wie möglich verlassen. "Der Priester Bahken soll bleiben, die beiden Anderen können gehen."
Der erste und der zweite Prophet stürzen aus dem Tempel. Ich bin sicher, dass sie direkt in den Palast des Pharaos laufen, um den ganzen Hofstaat über die Schande der Königin zu informieren. Diese wird sich mit Sicherheit nicht noch einmal offen zu Aton bekennen. Allerdings zweifle ich daran, dass sie Aton öffentlich abschwören wird. Während ich darüber nachdenke, kniet Bahken vor uns am Boden und drückt die Stirn in den Staub. Für einen zukünftigen Priester sieht er in der Tat etwas ungewöhnlich aus. Groß und kräftig, wie jemand, der sein ganzes Leben hart gearbeitet hat, überhaupt nicht wie ein Schreiber oder Priester.
"Weshalb willst du uns dienen? Du siehst nicht aus wie ein typischer Priester. Die meisten meiner Diener stammen aus den Schreiberschulen und aus hohen Familien. Nenn uns einen Grund, weshalb wir dich in unserem Tempel dulden sollten."
Der Mann drückt die Stirn noch tiefer in den Staub als er antwortet. Seine Stimme ist so leise, dass ich ihn kaum verstehen kann. "Ich bin nur ein einfacher Bauer, Göttlicher. Meine Familie wurde von den Anhängern Aton´s getötet und seine Priester haben mir alles Land und Vieh genommen."
"Und was willst du nun hier in meinem Tempel? Hoffst du hier Rache zu finden?"
"Nein Herr, ich habe gehofft, dass ich im Tempeldienst vergessen finden kann."
"Und?"
"Aber es gelingt mir nicht. Immer wenn ich die Augen schließe, sehe ich wie meine Frau und meine Kinder getötet werden. Sogar meine Ziegen haben Aton´s Priester getötet, damit ich sie euch nicht opfern kann."
"Du wirst morgen früh wieder hier erscheinen, bis dahin habe ich entschieden, ob ich dir die Gunst des Vergessens schenken werde."
Auf meinen Wink hin verschwindet Bahken aus dem Allerheiligsten des Tempels.
Mut blickt ihm nach und dreht sich dann strahlend zu mir um.
"Nun, was hältst du von ihm, er ist doch bestens als Wirt geeignet. Gesund, kräftig und vor allen Dingen nicht zu widerspenstig."
"Er scheint aber nicht der Klügste zu sein." wende ich ein.
"Bitte?! Seit wann legst du Wert auf die Klugheit deines Wirtes? Wer hat denn noch vor ein paar Tagen behauptet, dass so was keine Rolle spielt?"
Sie beugt sich zu mir herüber und stößt mir den Zeigefinger vor die Brust. "Du wirst ihn als Wirt nehmen, ich habe keine Lust mir das Genmaterial für die neuen Larven von deinem jetzigen Wirt zu holen. Außerdem ist eine gewisse genetische Vielfalt bei den Larven für die Jaffa nur von Vorteil."
Mut erhebt sich und streicht ihr Kleid glatt, dann rauscht sie erhobenen Hauptes aus dem Tempel.
Irgendwo, ganz tief in meinem Inneren kann ich ein leises Kichern hören. Aber es kann auch sein, dass ich mir das nur einbilde. Aber bevor ich mich damit eingehend beschäftigen kann, kommt Huni in den Tempel geeilt. Die Aufregung scheint ihm wie eine drohende Wolke vorauszuschweben.
"Eje ist tot." Er schnappt nach Luft. "Was soll nun geschehen?"
"Schaff mir Haremhab her, sofort."
"Er ist zurzeit in der nördlichen Wüste unterwegs. Aber ich kann ihn mit einem Tel´tak in einer halben Stunde herschaffen."
"Nein, es wäre nicht klug, ihm zuviel zu zeigen. Haremhab ist recht schlau für einen Menschen."
"Was ist mit der Königin?"
"Behalte sie im Auge, wenn Anchesenamun etwas im Schilde führt müssen wir es wissen. Wann wird Haremhab hier in Waset eintreffen?"
"Ich denke in ca. 20 Tagen."
Ich erhebe mich von meinem Thron und winke Huni zu mir, bevor ich die Transportringe aktiviere, die uns aufs Mutterschiff bringen.
"Behalte auch den General im Auge. Und Huni, ich möchte jetzt nicht gestört werden, von niemandem. Es gibt einige Dinge, über die ich nachdenken muss."
Huni verschwindet in den Tiefen des Schiffes, auch von Mut ist nichts zu sehen, offenbar hat sie sich in ihre Gemächer zurückgezogen. Entweder um mir Zeit zum nachdenken zu geben, oder um zu schmollen. Ich tippe jedoch eher auf letzteres.
Mit einem leisen Seufzer begebe ich mich in meine eigenen Gemächer und scheuche alle Diener mit dem Befehl hinaus, sich den Rest des Tages nicht mehr blicken zu lassen. Dann lasse ich mich aufs Bett fallen um nachzudenken. Alles was in den letzten Tagen passiert ist geht mir durch den Kopf, Mut und ihre Forderung nach einem neuen Wirt für mich, ihre Einstellung zu den Wirten generell. Der Tod des Pharaos Eje. Der ehrgeizige General Haremhab und die widerspenstige Königin Anchesenamun. Irgendwann schweifen meine Gedanken ab und ich schlafe ein.

3

Als ich aufwache, merke ich, dass etwas nicht stimmt. Aber ich kann nicht sagen, was es ist. Es dauert einen Moment, bis mir dämmert, dass ich nicht mehr auf dem Bett liege, sondern am Fenster stehe und auf den Planeten Tau´ri heruntersehe.
Wie um alles auf der Welt bin ich hierher gekommen?!
Wieder kann ich tief in mir ein leises Kichern hören, und schlagartig verstehe ich. Er ist noch da, der Wirt, auch noch nach über tausend Jahren.
- Ja, es ist schon ein komisches Gefühl keine Kontrolle über sich zu haben, aber mit den Jahren gewöhnt man sich daran. -
- Schweig! -
- Ich habe tausend Jahre lang geschwiegen, nie habe ich mich dir widersetzt, aber jetzt ist es an der Zeit für mich zu sprechen. -
- Entweder bist du auf der Stelle ruhig, oder ich bringe dich zum Schweigen. Nur wird das dann sehr unangenehm für dich. -
- Oh, natürlich, das ist ja auch alles was ihr Parasiten könnt, Gewalt ausüben. Du willst dich von Ra und den anderen Systemlords unterscheiden, aber du bist auch nicht anders als sie. -
Ich bin sprachlos, wie kann er es wagen, so mit seinem Gott zu sprechen. Mit einem Gedanken bringe ich den Wirt unter Kontrolle und rufe nach meinem Leibdiener.
"Bring etwas zu essen und Wein, und sorge dafür, dass ich den Rest des Tages nicht gestört werde."
Nur Minuten später kommt der Mann mit einem Tablett wieder und stellt es auf dem Tisch ab. Ich lasse mich in den Sessel sinken und fange an zu essen. Dabei grüble ich immer noch über die Worte meines Wirtes nach. Ich erinnere mich an etwas, was Mut bei unserer ersten Begegnung gesagt hat. Damals war Amounet noch meine Königin, obwohl unsere Trennung wegen der ewigen Streitereien schon abzusehen war.
- "Warum den Wirt so mühsam bekämpfen, statt ihn zum Verbündeten zu machen. Das ist doch Energieverschwendung." -
- Was willst du schon wieder? -
- Reden, das habe ich doch schon gesagt. Und bevor ihr wieder anfangt zu toben, Göttlicher, hört mir bitte zu. -
- Oh, auf einmal bin ich wieder göttlich, vorhin hast du mich noch einen Parasiten genannt. -
- Das war nur um eure Aufmerksamkeit zu erlangen. Bitte hört mich an Amun, danach werde ich für immer schweigen. -
- Sprich, ich werde dir zuhören, aber nur dieses eine Mal. -
- Ich danke euch. Ich habe ein Problem und ihr habt gleich mehrere. Es ist nun über tausend Jahre her, seit ihr mich erwählt habt, und ich habe diese Ehre freudig angenommen, um meinem Gott zu dienen. Aber jetzt bin ich müde, wir Menschen sind nicht dazu geschaffen so lange zu leben. Und ich glaube Bahken wird euch ebenso gut dienen wie ich. -
- Wie kommst du darauf, dass ich einen neuen Wirt nehmen werde? -
- Für gewöhnlich tut ihr was Mut möchte. Sie ist ein kluges Mädchen. -
- Mädchen. Ha, sie ist ... -
- .......... manchmal klüger als wir beide. Ich mag sie auf jeden Fall lieber als Amunet. Und ihre Ideen sind gar nicht so dumm. Sie hat euch doch auch dazu überredet weitestgehend auf den Sarkophag zu verzichten. Seitdem fühlt ihr euch doch auch besser. -
Ich kann nicht leugnen, dass er damit Recht hat und beschließe weiter zuzuhören.
- Sprich weiter. -
- Die Königin wird keine Ruhe geben bis sie ihren Willen hat, also werdet ihr am Ende so oder so in Bahken überwechseln und ich kann in Ruhe sterben. -
- Du sprachst von mehreren Problemen. -
- Ja, Eje´s Tod ist eins, und Anchesenamun ein anderes. Ihr müsst einen neuen Pharao benennen, oder die Herrschaft der Menschen ganz beenden. Zum jetzigen Zeitpunkt dürfte letzteres jedoch nicht möglich sein, ohne einen Aufstand der Menschen herauszufordern. Also bleibt nur Haremhab. Ihr habt gar keine andere Wahl, als ihn zum Pharao zu machen, danach könnt ihr euch in aller Ruhe um seine Nachfolge kümmern. -
- Haremhab ist zu unabhängig, nicht unterwürfig genug. -
- Zeigt ihm eure Macht und er wird alles tun, um euch zu gefallen. Ich glaube, er hat auch etwas mit dem Unfall des jungen Tutanchamun zu tun. -
- Wie kommst du denn darauf? -
- Ihr Goa`uld seid nicht die einzigen die um Macht kämpfen, da sind wir Menschen auch nicht anders. Und Haremhab ist einer jener Menschen, die für ihre persönliche Macht über Leichen gehen. Außerdem ist er mit der jüngeren Schwester der Königin Nofretete vermählt, die ebenfalls eine Tochter des verstorbenen Pharaos ist, das sollte als Legitimation reichen um ihm die Doppelkrone auf den Kopf zu setzen. -
- Bleibt noch das Problem Anchesenamun. -
- Ihr werdet sie töten müssen. Sie wird niemals ihrem Gott Aton abschwören, ihr Glauben an ihn ist ebenso absolut wie es mein Glaube an euch vor tausend Jahren war. Solange sie lebt, lebt mit ihr auch der Glaube an Aton. Und ich bin mir sicher, dass ihr das nicht dulden werdet. -
- Du kennst mich sehr gut. -
- Ich teile meinen Körper seit über tausend Jahren mit euch, es gibt nichts, was ihr wisst, was ich nicht auch weis und umgekehrt. -
Ein wütendes Hämmern an der verschlossenen Tür unterbricht dieses Zwiegespräch mit meinem Wirt. Dieser zieht sich zurück und ich lausche den lauten Stimmen vor meinen Gemächern. Offenbar versucht mein armer Leibdiener meine Königin davon abzuhalten ihn über den Haufen zu rennen. Ich schiebe noch eine Weintraube in den Mund und stehe dann auf um die Tür zu öffnen.
Genau wie erwartet liegt der arme Kerl vor der Tür auf dem Boden und Mut steht vor ihm und faucht den Mann an.
"Du öffnest mir jetzt auf der Stelle diese Tür, oder ich vergesse mich und lasse dich auspeitschen!" Sie holt tief Luft um weiter zu schreien und ich nutze die Unterbrechung, packe sie am Arm und ziehe sie durch die Tür. Nach einem kräftigen Tritt fliegt diese wieder zu. Dafür bekomme ich jetzt den vollen Zorn der Königin zu spüren.
"Du! Was soll das, seit Stunden versuche ich dich zu erreichen und du meldest dich überhaupt nicht. Ich will endlich wissen, wie du dich entschieden hast. Bahken wartet seit dem frühen Morgen im Tempel auf uns."
"Ich hatte ein sehr interessantes Gespräch in den letzten Stunden."
"Mit wem?"
"Mit meinem Wirt."
"Oh, seit wann läst sich einer der mächtigsten Systemlords soweit herab, dass er mit seinem Wirt spricht?"
"Seit dieser Systemlord eine verkappte Tok´ra zu seiner Königin gemacht hat."
"Ich bin keine Tok´ra! Nur weil ich der Meinung bin, den Wirt nieder zukämpfen sei Energieverschwendung, heißt das noch lange nicht, dass ich ihre Ansichten teile. Die Tok´ra sind und bleiben Verräter. Sie verleugnen ihre parasitäre Existenz."
"Du glaubst also auch, dass wir nur Parasiten sind."
"Wir können ohne einen Wirtskörper nicht überleben, dass ist unsere Natur, ebenso wie es die Natur des Löwen ist Beute zu reißen. Das sind Tatsachen die weder wir, noch die Tok´ra ändern können."
Während dieses Gespräches habe ich mich wieder auf meinem Stuhl niedergelassen und Mut ist vor mir stehen geblieben. Bevor ich weiter spreche lege ich die Arme um ihre Taille und ziehe sie näher an mich heran.
"Möchtest du nicht wissen, worüber wir gesprochen haben?"
"Du wirst es mir schon sagen."
"Er hat mir geraten Bahken als Wirt zu nehmen, Haremhab auf den Thron zu setzen und Anchesenamun zu beseitigen."
"Das sagt mir, dass er ein kluger Mann ist."
"Meine liebe Mut, bei dir ist jeder klug, der einer Meinung mit dir ist."
Sie legt mir die Hände auf die Schultern und blickt schmollend auf mich herab. "Kein Kommentar. Können wir jetzt in den Tempel gehen, Bahken wartet. Und Huni wartet auf die neuen Jaffa."
"Dein Wunsch sei mir Befehl meine Königin." Ich erhebe mich von meinem Stuhl und mache eine Verbeugung Richtung Tür. "Nach euch meine reizende Gemahlin."

4

Einige Minuten später haben uns die Transportringe in den Tempel befördert. Dort ist es bereits früher Abend. Im Inneren des Allerheiligsten wartet Bahken auf uns. Ich frage mich, ob er sich in den letzten Stunden überhaupt bewegt hat, oder ob er die ganze Zeit mit der Stirn im Staub dagelegen hat. Mut läst sich auf ihrem Thron nieder und spricht ihn an.
"Ich gestatte dir dich zu erheben Bahken. Sieh mich bitte an."
Ich bleibe hinter Bahken stehen, über seine Schulter hinweg kann ich sehen, wie Mut ihn, uns beide, anlächelt als sie weiter spricht.
"Bahken, dir wird heute eine große Ehre zuteil, du wurdest von deinem Gott Amun auserwählt um ihm den höchsten Dienst zu erweisen." Sie erhebt sich und bleibt vor dem Menschen stehen. "Du wurdest auserwählt, deinen Körper deinem Gott zur Verfügung zu stellen." Das von ihrem Körper produzierte Nishta breitet sich in der Kammer aus und ich kann deutlich sehen, wie die Droge anfängt auf Bahken zu wirken. Der Mann vor mir fängt an vor Erregung zu zittern, der Zeitpunkt des Wechsels ist gekommen.
Ich verlasse den alten Wirt, der mir noch einen leisen Dank nachwispert, und dringe in den Körper vor mir ein. Schnell ist die Wirbelsäule erreicht und ebenso schnell der Kontakt zum Gehirn hergestellt. Die von Mut produzierte Droge hat ihre Wirkung getan und Bahken leistet mir keinerlei Widerstand. Seine Gedanken gehen durch die Droge im Moment in eine ganz andere, sehr lüsterne Richtung, etwas was ich durchaus nachvollziehen kann. Ich ergreife meine Königin bei der Hand und ziehe sie zu den Transportringen. Wieder auf dem Mutterschiff angekommen erwartet uns bereits Huni.
"Gebieter? Ist Alles in Ordnung?"
"Ja, alles bestens, sorg doch bitte dafür, dass mein alter Wirt außerhalb der Stadt begraben wird."
Huni nickt gehorsam und verschwindet mit den Transportringen. Mut hat die Gelegenheit genutzt um in den Tiefen des Schiffes zu verschwinden. Langsam aber sicher fängt das Nishta an auch auf mich zu wirken, Bahken hat offenbar eine ziemlich hohe Dosis eingeatmet bevor ich in seinen Körper eingedrungen bin. Also mache ich mich auf die Suche nach Mut, aber in ihren Gemächern ist sie nicht. Also begebe ich mich in meine eigenen Gemächer.
Und richtig, dort steht sie vor dem Aussichtsfenster und blickt auf den Planeten Tau´ri hinab. Der Planet interessiert mich jedoch im Moment überhaupt nicht, da die Frau vor dem Fenster einzig mit ihren langen goldenen Haaren "bekleidet" ist. Jetzt dreht sie sich um und winkt mich zu sich.
Langsam streift sie mir die Kleidung ab. "Diese Fetzen sind vielleicht eines Tempeldieners, aber nicht eines Gottes würdig." Ihre zarten Hände wandern über meinen neuen Körper und erforschen ihn Stück für Stück. Auch meine Hände gleiten über ihren Körper, über die festen Brüste und den wohlgeformten Po. Eine Hand lasse ich auf ihrem Rücken liegen, die andere gleitet über ihre gold umrahmte Scham. Als ich einen Finger in die Scheide gleiten lasse, drängt sie sich näher an mich und greift nach meinem bereits steifen Penis. Ihre sanften Finger und die Wirkung des Nishta bringen mich fast um den Verstand. Mit einem leisen Lächeln löst sich Mut von mir und geht zum Bett, auf dem sie sich lang ausstreckt und mir eine Hand entgegenstreckt.
Natürlich lasse ich mich nicht lange bitten und komme zu ihr. Ich lege mich zu ihr und wir küssen uns lang und innig während ich ihren Busen streichle.
Atemlos flüstert sie: "Komm mein Geliebter, ich will dich in mir spüren, mit dir verschmelzen für immer."
Ich lege mich auf sie und sie spreizt die langen schlanken Beine weit, um mein Geschlecht ganz in sich aufzunehmen. Langsam gleitet mein harter Penis immer tiefer in ihre Grotte. Ebenso langsam gleite ich fast ganz wieder heraus, nur um gleich wieder fest zuzustoßen. Mut stöhnt vor Erregung und ich senke ein wenig den Kopf um ihre festen Brüste zu küssen. Sie schlingt die Beine um meinen Körper, um mich noch fester zu spüren und drückt gleichzeitig bei jedem meiner Stöße das Becken nach oben. Es dauert nicht lange bis wir gemeinsam den Höhepunkt überschreiten und sich mein Samen in sie ergießt. Erschöpft lasse ich mich zur Seite gleiten, schließe die Augen und versuche wieder zu Atem zu kommen. Nach einigen Minuten spüre ich wie eine Hand nach meinem Unterleib tastet und aufreizend an meinem Penis zu reiben beginnt.
"Hast du noch nicht genug du kleines Biest?" Als ich die Augen öffne lächelt Mut mir direkt ins Gesicht.
"Oh, ist der mächtige Gott Amun schon erschöpft? Das werden wir aber ganz schnell ändern." Ihr Gesicht nähert sich meinem und sie küsst mich zärtlich, während ihre Hand sich weiter meinem inzwischen wieder steifen Penis widmet. Da kommt mir eine Idee. "Warte einen Moment."
Mut setzt sich auf und ich klettere aus dem Bett. Aus dem Nebenraum hole ich eine kleine Phiole mit duftendem Salböl. Mit dem Fläschchen in der Hand knie ich mich aufs Bett und dirigiere meine Gemahlin mit dem Rücken zur mir vor mich. Ich verteile ein wenig Öl auf den Handflächen und fange an ihren Rücken zu massieren. Dann gleiten meine Hände nach vorn und streichen über ihre Brüste und den flachen Bauch. Mit zwei Fingern erkunde ich ihre Scheide, bis die Frau vor mir vor Erregung zittert. Schließlich entwindet sie sich mir und nimmt mir die Phiole ab.
"Jetzt bin ich an der Reihe mein Geliebter, dich zu verwöhnen."
Sie gibt mir einen kleinen Schubs, bis ich auf dem Rücken liege. Dann gießt sie ein bisschen Öl auf meine Brust und fängt an dieses mit den Händen auf meinem ganzen Körper zu verteilen. Nach wenigen Minuten ist mein Penis so steif, dass ich es kaum noch aushalte. Mut bemerkt meine Not und senkt sich mit gespreizten Beinen über mein aufragendes Geschlecht, bis es ganz in ihr verschwindet. Ihr Körper hebt und senkt sich rhythmisch auf mir, während ich ihre Brüste liebkose. Dabei kann ich sehen, wie mein steifer Penis jedes Mal fast ganz aus ihrer Scheide heraus gleitet und wieder darin verschwindet, wenn sie sich hebt und senkt. Ein unglaublich erregender Anblick, der mich auf eine Idee bringt.
"Warte, dreh dich bitte um." Sie ist viel zu erregt um zu widersprechen. Ich schiebe sie von mir herunter. "Knie dich hin." Mit einem leisen Schrei der Erregung lässt sich Mut auf Händen und Knien nieder, sie hat auch ohne große Worte verstanden, was ich vorhabe als ich mich hinter sie knie. Ihr wohlgeformter Po schwebt direkt vor meinem steifen Penis. Langsam und genüsslich dringe ich in ihre feuchte Scheide ein und fasse nach vorn, um ihre Brüste zu kneten. Bei jedem meiner festen Stöße kommt sie mir entgegen und drückt ihr Becken gegen meinen Unterleib. Der Anblick meines harten Geschlechts, wie es immer wieder in sie hineinstößt, läst mich jede Zurückhaltung vergessen. Ich umfasse ihre Hüften mit beiden Händen um sie noch fester an mich zu drücken. Noch einige weitere harte Stöße und ich ergieße meinen Samen mit einem Schrei erneut in sie. Gleichzeitig spannen sich ihre Scheidenmuskeln um meinen Penis als sie ebenfalls mit einem heiseren Schrei zum Höhepunkt kommt.
Dann liegen wir beide erschöpft auf dem Bett, noch immer eng umschlungen. Nach einer Weile merke ich, dass sie vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Ich ziehe mit vorsichtigen Bewegungen die Decke über uns, um sie nicht zu wecken. Wenig später bin auch ich eingeschlafen.

5

Als ich erwache liege ich allein auf dem Bett, von Mut ist nichts zu sehen. Die leere Phiole neben dem Bett und die zerwühlten Lacken beweisen jedoch, dass die letzte Nacht nicht nur ein schöner Traum war. Einen Moment lang gerate ich in Versuchung, einfach liegen zubleiben, aber die Pflicht ruft. Irgendjemand war so aufmerksam frische Kleidung und etwas zu essen herzubringen. Ich lausche in mich hinein, aber von Bahken ist nichts zu spüren, anscheinend schläft mein neuer Wirt noch. Ich habe also noch ein wenig Zeit, um mich auf seinen Widerstand vorzubereiten. Nachdem ich mich angekleidet habe setze ich mich an den Tisch um zu essen und um nachzudenken. Ein Klopfen an der Tür unterbricht mich. Auf meinen Ruf hin tauchen Mut und Huni auf. Ich bedeute meiner Königin sich zu mir zu setzen und nicke Huni zur Begrüßung zu.
"Nun Huni, gibt es Neuigkeiten?"
"Ich glaube, das Problem Anchesenamun hat sich gerade selbst erledigt." Er zieht einen Papyrusbogen hinter dem Rücken hervor und gibt ihn mir. Nachdem ich den Inhalt gelesen habe brauche ich einen Moment um die Sprache wieder zu finden.
"Das kann ja wohl nicht ihr Ernst sein, einen hethitischen Prinzen als Gemahl zu erbitten und ihn zum Pharao krönen zu wollen. Es muss ihr doch klar sein, dass dieser Brief ihr Todesurteil ist."
"Sie muss sehr verzweifelt sein, wenn sie diesen Verrat ernst meint." fügt Mut hinzu.
Ich gebe Huni den Bogen zurück. "Sorge dafür, dass Haremhab den Brief erhält, sag ihm er kann mit der Königin verfahren wie es die Gesetze vorgeben." Huni verbeugt sich kurz und verschwindet aus meinen Gemächern und ich wende mich Mut zu.
"Nun, war die letzte Nacht erfolgreich?"
"Ja, in ein paar Tagen haben wir genug Larven, um alle von Huni ausgewählten Soldaten zu Jaffa zu machen. Hat sich Bahken schon gerührt?"
"Bis jetzt noch nicht. Von mir aus kann er noch eine Weile weiterschlafen."
Mut zieht einen Schmollmund, offenbar gefällt ihr meine Antwort nicht so recht.
"Amun, du hast jetzt die Gelegenheit um meine Theorie bezüglich der Wirte auf die Probe zu stellen. Bitte versuch es erst auf meine Weise bevor du ihn gewaltsam unterdrückst."
"Das ist nicht unsere Art, wir sind Goa`uld Systemlords, unsere Bestimmung ist es zu herrschen."
"Oh ja, wir verschwenden lieber unnötig Energie um den Wirt zu unterdrücken." Sie erhebt sich und blickt mich spöttisch an. "Anstatt seine Fähigkeiten für unsere Zwecke zu nutzen. Und nun entschuldige mich, ich habe in den nächsten Tagen viel zu tun. Du kommst sicher auch eine Weile ohne mich aus." Damit rauscht sie hinaus und ich bleibe schweigend und allein zurück.
Aber nicht ganz allein, wie ich kurz darauf feststellen muss. Bahken ist während meines Gesprächs mit Mut wach geworden, ich frage mich, ob er unseren kleinen Streit mitbekommen hat.
- Was ist passiert, wo bin ich? -
Ich beschließe, mich erstmal auf Muts Spielchen einzulassen und mit Bahken zu sprechen.
- Ich, dein Gott Amun, habe dich ausgewählt mir mit deinem Körper zu dienen. -
- Ich verstehe nicht. -
Da ich keine Lust habe, ihm alles haarklein zu erklären lasse ich meinen Gedanken einfach freien Lauf, soll er sehen, ob er mit den Informationen fertig wird. Minutenlang herrscht Schweigen, aber dann fängt Bahken an so laut zu zetern, dass ich mich zusammenreißen muss, um ihn nicht gleich zur Ruhe zu bringen.
- Betrüger, ihr gebt euch als Götter aus und betrügt die Menschen! Wie konnte ich nur an euch glauben, für diesen Betrug sind meine Frau und meine Kinder umgebracht worden, wegen euch falschen Göttern! -
- Schweig! Deine Meinung interessiert mich nicht, ich habe dich als Körper ausgewählt und du hast keine andere Wahl als mir zu gehorchen. -
- Ich werde nicht schweigen, alles woran wir Menschen seit über tausend Jahren glauben basiert auf Betrug. Aber ich bin sicher, irgendwann wird euer Betrug auffliegen und die Menschen werden keine Götter mehr brauchen. -
- Das glaubst du doch nicht wirklich. Ihr braucht etwas woran ihr glauben könnt, selbst wenn es so eine falsche Schlange wie Aton ist. -
Das bringt ihn zum Schwiegen und ich kann in aller Ruhe mein Frühstück zu Ende essen. Kaum habe ich den letzten Bissen mit etwas Wein runtergespült, meldet sich der Wirt wieder zu Wort.
- Da ich keine Wahl habe, werde ich euch gehorchen, aber ich will nicht für Jahrhunderte völlig verschwinden, so wie mein Vorgänger. -
- Mir ist es gleichgültig. Solange du tust was ich will werde ich dir keinen Schaden zufügen. -
- Einverstanden. Aber eine Frage habe ich noch, was ist eigentlich letzte Nacht passiert? Habe ich das alles geträumt, oder ist es wirklich passiert? -
- Das war kein Traum, aber ich denke beim nächsten Mal wäre etwas weniger Nishta besser. Für uns beide. -
Bahken zieht sich schweigend zurück, so dass ich seine Präsenz fast nicht mehr spüren kann. Offenbar muss der arme Kerl über einiges nachdenken.
Und da ist er nicht der einzige.
Einige Wochen sind vergangen, seit ich mir Bahken als neuen Wirt genommen habe. Ich musste zu meinem Erstaunen feststellen, dass die Theorie meiner Gemahlin durchaus etwas für sich hat. Bahken leistet mir keinen Widerstand, solange ich nicht versuche ihn völlig zu unterdrücken.
Mut hat genug Larven hervorgebracht um alle von Huni ausgewählten Soldaten zu Jaffa zu machen. Zurzeit werden diese Männer im Umgang mit unseren Waffen und Schiffen ausgebildet. Dabei müssen nur wenige wegen Unfähigkeit oder Widerspenstigkeit aussortiert werden. Meine Königin hat bereits ihren neuen Primus aus den Reihen dieser Krieger erwählt und dadurch deren absolute Treue errungen.
Die 70 Tage der Trauer für den verstorbenen Pharao Eje sind inzwischen auch vorüber und Haremhab ist schon vor Wochen nach Waset zurückgekehrt. Gleich nach seiner Rückkehr hat er auf meinen Befehl hin die Regierung übernommen.
Anchesenamun wurde durch ihren Brief an den hethitischen König wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Man hat sie gezwungen Gift zu nehmen, ihr Leichnam wurde außerhalb der Stadt in der Wüste vergraben. Mit ihr ist das letzte Familienmitglied des Ketzers Echnaton gestorben. Ich hoffe, dass mit der heutigen Krönung Haremhabs zum Pharao dieses Kapitel endgültig Geschichte ist und von den Menschen vergessen wird.
In weniger als einer Stunde wird Haremhab zusammen mit seiner Königin hier im Tempel erscheinen um mir als seinem höchsten Gott die Treue zu schwören. Es ist eine kurze Zeremonie, nach der wir uns auf unser Mutterschiff zurückziehen und die Menschen ihrer eigenen Feier überlassen.

6

Die nächsten Jahrzehnte vergehen ohne irgendwelche Zwischenfälle. Keiner der anderen Systemlords hat noch Interesse an Tau´ri. Sie alle haben seit der Entdeckung dieser Welt Menschen zu ihren eigenen Herrschaftsplaneten gebracht. Sie ziehen es vor, über ganze Planeten zu herrschen, als sich einen Planeten zu teilen. Auch ich habe mir einen eigenen Planeten gesucht und ihn Waset genannt, nach der Stadt von der aus ich Tau´ri beherrsche. Trotzdem ist Tau´ri immer noch wichtig für uns, wer weiß, ob die Menschen auf Dauer auf anderen Planeten überleben können. Mut ist davon überzeugt, da diese Spezies sehr anpassungsfähig ist.
Wir verbringen den größten Teil unserer Zeit auf dem Mutterschiff. Huni behält Haremhab im Auge, bereit jederzeit einzugreifen, wenn es Probleme geben sollte. Aber der neue Pharao ist voll und ganz damit beschäftigt, die Grenzen Ägyptens zu sichern und unseren Tempel zu erweitern. Seine militärischen Erfolge bringen eine Menge hervorragender Soldaten hervor, so dass wir keine Probleme haben die Zahl unserer Jaffa zu erhöhen. Mut und ich widmen uns mit Vergnügen der Aufgabe für die notwendigen Larven zu sorgen. Bei diesen Gelegenheiten haben wir zu unserem Erstaunen festgestellt, dass mein neuer Wirt Bahken über eine fast unerschöpfliche Phantasie in Liebesdingen verfügt, so dass jede Vereinigung neues ungeahntes Vergnügen bietet.
Eine Meldung von Huni unterbricht eines Morgens unser gemeinsames Frühstück.
"Haremhab möchte einen neuen Wesir ernennen und bittet um den Segen der Götter."
"Dazu braucht er unseren Segen nicht." antwortet Mut.
"Ich denke, er will den Mann zu seinem Nachfolger machen und bittet dabei um eure Zustimmung. Ich habe den Ausgewählten schon überprüft."
"Dann lass uns an deinem Wissen teilhaben Huni."
"Sein Name ist Paramessu, ein ehemaliger Offizier und enger Vertrauter des Pharaos. Kein junger Mann mehr, aber er hat bereits einen erwachsenen Sohn, der bei den Streitkräften hohes Ansehen genießt. Dessen Name ist Sethos und er hat schon zwei Söhne."
"Das würde die Nachfolge für die nächsten Jahrzehnte sichern." werfe ich ein.
"Darf ich offen sprechen?"
"Sei nicht so bescheiden Huni, ein nein würdest du doch nicht beachten."
Huni lächelt zur Antwort leise in sich hinein. "Ihr solltet Haremhabs Vorschlag billigen. Seine Wahl ist ausgezeichnet. Außerdem sehe ich keine andere Alternative. Der Pharao hat keine Nachkommen und keine Verwandten mehr."
"Gut, lass für Morgen früh eine entsprechende Zeremonie vorbereiten. Ich wünsche, dass der Pharao, der neue Wesir und sein Sohn anwesend sind. Wenn unsere Prüfung positiv ausfällt, werde ich Haremhabs Wahl bestätigen."
Huni verlässt das Mutterschiff um alles vorzubereiten. Am nächsten Morgen begebe ich mich mit Mut an meiner Seite in den großen Tempel. Im Allerheiligsten erwarten wir die drei Männer.
Huni führt sie herein. "Kniet nieder vor euren Göttern."
Während die Männer gehorchen beobachte ich sie genau. Haremhab ist alt geworden, er wird wohl nicht mehr allzu lange leben. Offenbar hat er sehr unter dem Tod seiner Gemahlin Mutnodjmet gelitten. Paramessu ist zwar um einige Jahre jünger als der Pharao, ich schätze ihn auf Mitte fünfzig. Er scheint ein ruhiger und ausgeglichener Mensch zu sein. Auf den ersten Blick macht sein Sohn Sethos denselben Eindruck, aber das täuscht. Mir ist nicht entgangen, dass er sich im Tempel sehr genau umgesehen hat, bevor er sich vor uns hingekniet hat. Dieser Mann wird schwer zu kontrollieren sein. Trotzdem stimme ich der Ernennung des neuen Wesirs zu.
"Wir billigen eure Wahl Haremhab. Paramessu soll Wesir werden und zu eurem Nachfolger ausgerufen werden. Sein Sohn und seine Enkel werden die neue Dynastie fortsetzen. Ihr könnt gehen."
"Allmächtiger Amun, ich möchte etwas wissen." Wie zu erwarten ist es Sethos, der es wagt, uns anzusprechen.
"Es ist dir nicht gestattet hier das Wort zu erheben." weise ich ihn zurecht, aber Mut ist neugierig und hakt nach bevor ich fortfahren kann.
"Was wünscht du zu wissen?"
"Werdet ihr die Armee weiter schwächen?"
Mut drückt kurz meine Hand um mir zu sagen, dass sie darauf antworten will.
"Als eure Götter haben wir euch nichts zu erklären, aber als Zeichen unseres guten Willens sollst du eine Antwort erhalten. Wir haben eure Armee nicht geschwächt und werden es auch nie tun. Und nun geh, bevor Amuns Zorn dich trifft."
Die Menschen verlassen den Tempel. Huni bleibt bei uns zurück und macht einen betretenen Eindruck.
"Ich denke, du hast diese Menschen überprüft Huni!" fauche ich ihn an. "Wie erklärst du diese Frechheit?!"
"Herr, darf ich das erklären?"
"Ich höre."
"Sethos Generation ist nach dem Ende der Ketzerdynastie geboren worden. Die Menschen dieser Generation sind viel kritischer als ihre Vorfahren, sie beobachten schon seit einiger Zeit alles was wir tun. Sethos hat gesehen, dass wir Soldaten aus der Armee abgezogen haben, um sie zu Jaffa zu machen. Er will wissen wieso."
"Das hat die Menschen nicht zu interessieren."
Huni ringt verzweifelt die Hände. "Herr, die Menschen sind nicht mehr die primitiven Kreaturen, die Ra vor mehreren tausend Jahren entdeckt hat. Sie haben seitdem viel gelernt. Ich befürchte, wenn wir nicht vorsichtig sind, verlieren wir die Kontrolle." Huni senkt den Kopf. "Ich schlage vor, dass ihr wieder mehr Präsenz im Tempel zeigt. Nur um klarzumachen, dass die Götter die Menschen im Auge behalten."
Mit einem kurzen Nicken entlasse ich Huni und wende mich Mut zu. Sie schüttelt auf meine stumme Frage den Kopf. "Huni hat Recht Amun, und du weist es."
Also wird Huni´s Vorschlag in die Tat umgesetzt und wir nehmen die täglichen Opfer im Tempel wieder selbst in Empfang. Ansonsten geht das Leben so weiter wie bisher.
Kurz nach seinem Besuch im Tempel stirbt Haremhab und nach Ablauf der Trauerzeit wird Paramessu unter dem Namen Ramses zum Pharao gekrönt. Seine Regierungszeit ist jedoch nur von kurzer Dauer. Nach gerade Mal zwei Jahren folgt ihm Sethos auf den Thron. Ich beschließe ihn genau im Auge zu behalten. Der Tod seines ältesten Sohnes hat den jungen Pharao zwar ruhiger gemacht, aber erst als er sich auf einen Feldzug nach Nubien begibt lasse ich die Opferzeremonie wieder wie früher in meiner Abwesenheit ablaufen.

7

Heute haben wir eine Nachricht von Chons erhalten. Unser Sohn ist mit einer Botschaft von Ra auf dem Weg nach Tau´ri. Mut beaufsichtigt die Ausbildung unserer Jaffa und ich bin mit Verwaltungsdingen beschäftigt, als Huni die Ankunft des Schiffes meldet.
"Gebieter, euer Sohn ist eingetroffen."
"Gut, führe ihn her und sag Mut bescheid." Huni zögert einen Moment. "Noch etwas?"
"Ra´s Vertrauter Nefertem ist bei ihm."
"Dann führ die Beiden in den Thronsaal."
Huni verschwindet wieder und ich beeile mich meinen einfachen Umhang gegen königlichere Kleidung auszutauschen. Dann eile ich zum Thronsaal. Irgendwie hat es meine Königin geschafft schon vor mir dort einzutreffen, und das in vollem Ornat.
Sie drückt mir das Zepter und die Geisel in die Hände und sagt: "Ich habe Huni angewiesen, die Besucher auf einem Umweg herzuführen." Dabei zupft sie an meinem Umhang herum.
Eine der Wachen am Eingang meldet die Gäste an.
Huni führt Chons und Nefertem zum Thron. Chons nickt uns nur kurz zu, wir werden uns später unterhalten. Nefertem verbeugt sich und wartet, bis ich ihm gestatte zu sprechen.
"Ich grüße dich Nefertem, was ist so wichtig, dass Ra es meinem Sohn Chons nicht anvertrauen konnte?"
Der Angesprochene plustert sich auf bevor er antwortet. "Ra ist besorgt."
"Worüber?"
"Über euer Verhalten."
"Über mein Verhalten?"
"Ja, er macht sich Sorgen."
Nefertem genießt es offenbar mir nur ausweichend zu antworten, aber da ist er hier an der falschen Adresse. "Entweder machst du jetzt den Mund auf Nefertem, und lieferst deine Botschaft ab, oder ich schicke dich als kleines Päckchen an Ra zurück. Mit dem Hinweis, dass er sich einen anderen, fähigeren Boten suchen soll!"
"Bevor ich das tue, möchte ich euch darauf hinweisen, dass ich diese Ansicht nicht teile." Typisch Nefertem, er windet sich immer in die Richtung, die ihm gerade angemessen erscheint.
"Nun, Ra ist besorgt, dass ihr Tau´ri nicht richtig verwaltet. Er glaubt, dass ihr den Menschen gegenüber zu nachgiebig seid. Nachdem er erfahren hat, dass ihr euren neuen Wirt nicht im üblichen Ausleseverfahren gewählt habt, war er sehr verärgert. Gerade die Auslese ist bestens geeignet, um den Menschen Angst zu machen."
"Ra hat mir die Wahl meines Wirtes nicht vorzuschreiben."
"Ich weis, aber die Art eurer Wahl stört ihn. Um ihn zu beruhigen, habe ich vorgeschlagen, dass ihr jetzt eine Auslesezeremonie abhaltet. Chons hat den Wunsch nach einem neuen Wirt geäußert, und ich werde auch einen neuen wählen. Euer treuer Diener Huni wird die Gelegenheit sicher auch nützen wollen."
"Wir werden darüber nachdenken. Huni bring unseren Gast in eines der Gästequartiere."
Als Nefertem verschwunden ist, wende ich mich an Chons.
"Was hat das zu bedeuten?"
"Ra glaubt, dass ihr zu nachsichtig mit den Menschen seid. Allerdings hat er keine Ahnung von der derzeitigen angespannten Situation auf dem Planeten. Seiner Meinung nach reicht es aus eine öffentliche Auslese abzuhalten um die Kontrolle zu erhalten."
"Wer hat ihn den auf diese Idee gebracht?"
"Nefertem."
"Wenn wir jetzt eine Auslesezeremonie veranstalten, könnte es genau zu dem kommen, was Ra fürchtet. Wir würden die Kontrolle verlieren."
Mut schüttelt den Kopf. "Eine öffentliche Zeremonie ist unmöglich. Aber ich habe eine andere Idee. Sethos ist bereits auf dem Rückweg aus Nubien und er hat viele Gefangene gemacht. Wir könnten diese als Opfer verlangen und hier im Tempel eine Zeremonie veranstalten. Dazu kommen dann noch einige ausgewählte Priester. Das sollte Nefertem zufrieden stellen."
"Eine gute Idee meine Königin." Ich nicke ihr dankend zu und wende mich wieder Chons zu. Diesem scheint noch etwas auf dem Herzen zu liegen. "Gibt es noch etwas?"
"Ja. Angeblich ist Aton wieder aufgetaucht. Einer von Ra´s Spionen hat gemeldet, dass er bei Apophis auf Chulak aufgetaucht ist."
"Ist das ganz sicher?"
"Das er dort war steht fest. Aber ich glaube, dass er sich mit Amunet getroffen hat, da Apophis zurzeit nicht auf Chulak weilt. Sie hat ihm anscheinend ein Schiff und einige duzend Jaffa zu Verfügung gestellt. Seitdem fehlt jede Spur von dem Verräter."
"Amunet würde alles tun, um sich an mir zu rächen. Wenn Aton irgendwo Unterstützung findet, dann bei ihr."
"Wenn ihr mich entschuldigen würdet Vater, Mutter, die Reise war anstrengend und ich möchte mich ein wenig erholen."
Mut lacht leise. "Ich nehme an, dass Nefertem am anstrengendsten war."
Chons schiefes Grinsen bestätigt diese Vermutung und ich gebe ihm mit einem Nicken die Erlaubnis sich zu entfernen.
Kaum hat er den Raum verlassen, da taucht Huni wieder auf. Ich teile ihm unseren Beschluss mit und er nickt zustimmend. "Die Rückkehr des Pharaos wird mit einem großen Fest und einem Opfer an die Götter gefeiert werden. Es sollte kein Problem sein, im Anschluss eine Auslesezeremonie abzuhalten."
"Gut, ich überlasse dir und Chons die Auswahl der Gefangenen und der Priester. Du kannst alles für das Ritual vorbereiten."
Huni verlässt den Thronsaal, und ich kann sicher sein, dass er sich um alles Notwendige kümmern wird. Auch darum, dass Nefertem nicht zuviel von Tau´ri sieht. Mir ist klar, dass Ra ihn auch geschickt hat, um uns auszuspionieren.

8

Eine Woche nach Chons Ankunft ist alles für die Festlichkeiten vorbereitet. Die Feier ist eine der prächtigsten, die ich in den letzten Jahrzehnten auf Tau´ri miterlebt habe. Aus dem Inneren des Tempels können wir beobachten, wie die Bevölkerung dem Pharao, seiner Königin und dem Kronprinzen zujubelt. Sethos, seine Frau Tuja und Prinz Ramses sind sehr beliebt, diese Familie zu fördern war eine gute Idee. Unseren Tempeln werden großzügige Opfer dargebracht, gefangene Nubier, Gold, Elfenbein, duftende Essenzen, dazu die üblichen Essens- und Blumenopfer. Nach drei Tagen ist das Fest vorbei und die wenigsten Bewohner von Waset sind in der Lage, sich aufrecht auf den Beinen zu halten. Die riesigen Mengen Essen und Wein, die auf meinen Befehl unters Volk gebracht wurden haben ihre Wirkung getan.
Auf meine Anordnung hin werden die für die Auslese erwählten Menschen in die geheimen Räume hinter dem Tempel gebracht. Eine sorgfältig ausgewählte Gruppe Jaffa bewacht sie. Dann lasse ich Chons und Nefertem rufen. Zusammen mit Huni kommen die Beiden in den finsteren Raum.
Nefertem blickt sich sorgfältig um und runzelt die Stirn.
"Mein Gebieter, ich bin verwirrt."
"Weshalb?"
"Die Auswahl ist ein wenig.......nun......gering. Und es sind keine Weibchen dabei."
"Es sind genug um drei Wirte auszuwählen. Es sei denn, ihr legt Wert auf eine so große Auswahl wie sie einem Systemlord zusteht." Mein Ton macht deutlich, dass Nefertem diese Wahl nicht zusteht.
Mut fügt verächtlich hinzu: "Unser Sohn Chons und auch Huni wünschen einen männlichen Wirt. Unseres Wissens habt ihr bisher immer dieselbe Wahl getroffen. Aber wenn ihr jetzt auf einmal einen weiblichen Wirt wollt, müsst ihr euch den woanders suchen."
Ich deute auf die Menschen vor uns. "Wählt."
Huni geht als erster auf seinen zukünftigen Wirt zu, einen Priester mittleren Alters. Ich vermute, dass er diese Wahl bereits getroffen hat, als er die Menschen für die Zeremonie ausgesucht hat. Einer der Jaffa-Wachen bringt den Erwählten hinaus und Huni folgt ihnen.
Chons lässt sich mehr Zeit, er sieht sich die Ausgewählten genau an. Nach einer Weile bleibt er vor einem trotzigen jungen Nubier stehen. Der Mann hat einige Stammestätowierungen im Gesicht, die ihn als Krieger ausweisen. "Ich wähle Diesen hier. Jaffa, bringt ihn in meine Gemächer." Zwei Wachen sind notwendig, um den sich wehrenden Krieger aus dem Raum zu bringen. Es dauert einen Moment, bis sich wieder Ruhe herrscht.
Bevor Chons ihnen folgt, verbeugt er sich vor Nefertem. "Nun seid ihr an der Reihe, ich wünsche euch eine gute Wahl." In der Tür dreht er sich noch mal um. "Ach ja, lasst euch nicht zuviel Zeit Nefertem, ich werde nach Abydos zurückfliegen, sobald ich meinen neuen Wirt unter Kontrolle habe."
Nefertem ignoriert Chons und brummelt irgendwas vor sich hin, während er sich die ausgewählten Priester genau ansieht. Anscheinend hält er einen wilden Nubier für unter seiner Würde. Schließlich bleibt er vor einem jungen Priester stehen, der erst seit kurzem im Tempel weilt. Nachdem er einmal um den Mann herum gegangen ist, fängt er an ihn genau zu untersuchen, betastet Gesicht, Arme, Beine, die Geschlechtsorgane, fährt durch die Haare und zwingt den Menschen dazu den Mund zu öffnen, um das Gebiss zu prüfen. Dann geht er noch einmal um ihn herum, bleibt hinter dem Mann stehen und nickt.
Ich wende mich den Jaffa zu und will gerade befehlen den Ausgewählten aus dem Raum zu schaffen, als hinter mir Geschrei laut wird.
Als ich herumfahre sehe ich gerade noch wie Nefertem aus dem Mund seines alten Wirtes herausgeschossen kommt und in den Nacken des neuen Wirtes eindringt. Sein alter Wirt bricht röchelnd zusammen und bleibt bewegungslos liegen.
Mut stößt neben mir einen angewiderten Seufzer aus. Ich drücke ihre Hand um sie zu trösten, da ich weiß, wie sehr meine Königin diese Dinge hasst.
Ein wenig kann ich ihren Eckel nachvollziehen, gleichzeitig erfasst mich Neugier. Es ist deutlich zu sehen, wie der Wirt, allerdings vergeblich, um die Kontrolle kämpft. Als ihm dieses klar wird bleibt nur noch Entsetzen in seinen Augen, aber auch das verschwindet, als Nefertem die Kontrolle über den Körper entgültig an sich reißt.
Ich blicke mich schnell im ganzen Raum um. Die Menschen, die nicht erwählt wurden, haben sich in die hinterste Ecke zurückgezogen und versuchen so unauffällig wie möglich zu sein. Aus ihren Augen spricht die pure Angst. Zum ersten Mal frage ich mich, wie wir Goa`uld wirklich auf die Menschen wirken.
Nefertem unterbricht meine Grübelei.
"Wenn ihr erlaubt, werde ich mich jetzt zurück auf Chons Mutterschiff begeben, um dort unsere Abreise zu erwarten. Ich danke euch für den neuen Wirt, mächtiger Amun. Es ist doch immer wieder ein Vergnügen, so eine niedrige Kreatur zu bezwingen."
Ich frage mich, wie diese niedrige Kreatur reagieren würde, wenn sie uns in unserer wirklichen Gestalt in die Finger kriegen würde.
Laut sage ich jedoch: "Es war uns ein Vergnügen, bestellt Ra unsere Grüße."
Nefertem verbeugt sich noch einmal vor uns und verschwindet.
Mut schüttelt angewidert den Kopf und macht ihrem Ärger Luft. "Wie kann er es wagen hier so aufzutreten?! Diese offene Gier widert mich an."
"Ich weis, aber wir haben keine Wahl. Ra gegen uns aufzubringen wäre Selbstmord, so mächtig sind wir nicht."
"Noch nicht. Was wird jetzt aus den restlichen Menschen?"
"Sie werden getötet, wie üblich."
"Muss das sein?"
"Du weißt genau, dass wir sie mit ihrem Wissen nicht am Leben lassen können. Das Risiko wäre zu groß."
"Wer würde ihnen schon glauben, wenn sie behaupten, dass die Götter nichts weiter als Schlangen sind. Außerdem haben wir soviel Wein unter den Bewohnern der Stadt verteilt, dass der größte Teil der Bevölkerung in den nächsten Tagen ausschließlich mit sich selbst beschäftigt ist. Bitte, wir können sie als Sklaven auf die Felder im Delta bringen. Niemand würde etwas merken."
"Na gut, dieses Mal sollst du deinen Willen haben." Ich gebe nach, obwohl ich mir sicher bin, dass ich es eines Tages bereuen werde und erteile den Jaffa die entsprechenden Befehle.
Dann begeben wir uns zurück auf unser Mutterschiff. Mut verschwindet in ihren Gemächern um sich auszuruhen und auch ich ziehe mich zurück, um nachzudenken. Als ich später in ihre Gemächer komme um mit ihr zusammen zu essen, wartet dort schon Chons auf uns um sich zu verabschieden. Auch Huni ist anwesend. Beide haben offenbar keine Probleme mit ihren neuen Wirten. Chons umarmt uns zum Abschied.
"Ich werde versuchen euch über Aton auf dem Laufenden zu halten, aber ich bezweifle, dass er in der nächsten Zeit wieder auftaucht."
"Und informiere uns auch über Ra´s Launen."
"Das wird ebenso schwierig sein, aber ich werde es versuchen." Chons nickt Huni noch zum Abschied zu und verlässt unser Schiff.
Ich wende mich meinem treuen Diener zu. "Nun Huni, was gibt es?"
"Die ausgewählten Menschen sind wie befohlen ins Delta gebracht worden. Dabei hat es keine Schwierigkeiten gegeben. Die Jaffa sind wieder alle an Bord des Schiffes."
"Gut, du kannst dich jetzt zurückziehen."
Huni lässt mich und Mut allein und wir widmen uns schweigend unserem Abendessen. Bei dem Gedanken an Aton macht sich ein flaues Gefühl in mir bereit, ohne dass ich es in Worte fassen könnte.

9

Zehn weitere Jahre sind vergangen, ohne dass wir etwas von Aton gehört haben. Chons hält zwar nach wie vor die Augen und Ohren offen, aber der Verräter ist wie vom Erdboden verschluckt. Schon vor einigen Jahren hat Sethos seinen Sohn mit meiner Erlaubnis zum Mitregenten ernannt und ihn mit einer von Mut ausgewählten Tempelsängerin namens Nefertari vermählt. Leider sind in den letzten Monaten die Spannungen zwischen dem Pharao und dem hethitischen Herrscher wieder stark gestiegen, obwohl wir jeden Krieg verboten haben. Noch hält sich Sethos an diese Anordnung, aber ich bezweifle, dass sich sein Sohn auch daran halten wird.
Mut und ich sind gerade bei den Vorbereitungen für das jährliche Opetfest, als Huni im Tempel auftaucht.
"Was gibt es?" will ich von ihm wissen.
"Ich habe gerade eine Nachricht von Chons erhalten, Aton soll auf dem Weg nach Tau´ri sein." Huni holt tief Luft, als Zeichen dafür, dass er noch mehr schlechte Nachrichten hat. "Außerdem hat eine Patroulie in der westlichen Wüste einen alten Transporter gefunden. Wahrscheinlich handelt es sich um Tok´ra."
"Schick so viele Jaffa los wie du für richtig hältst und finde diese Verräter."
"Ja Gebieter. Es gibt leider noch eine weitere schlechte Nachricht. Sethos liegt im Sterben."
Bei Sokar, warum müssen sich die Menschen immer den denkbar schlechtesten Zeitpunkt zum sterben aussuchen. Ich könnte schreien vor Wut, aber da es sich für einen Systemlord meines Ranges nicht ziemt, die Nerven zu verlieren, bleibe ich ruhig, auch wenn es mir schwer fällt.
"Schick mir Ramses her, sofort."
Huni verschwindet, um meine Anordnung zu befolgen. Eine halbe Stunde später erscheint der Kronprinz vor uns im Allerheiligsten.
"Knie nieder vor deinem Gott." befehle ich.
Widerwillig gehorcht er.
"Sobald dein Vater tot ist, wirst du zum Pharao gekrönt. Wir, Amun und Mut erwarten, dass du unsere Befehle wortwörtlich befolgst. Ich weiß, dass du liebend gern gegen die Hethiter Krieg führen würdest, um Ägyptens Grenzen zu erweitern."
"Muwatallis Verhalten ist eine Beleidigung für uns alle." antwortet Ramses ohne den Kopf zu heben.
"Es ist mir egal, was dieser Wurm Muwatalli macht, ich erwarte, dass du deinem Gott gehorchst. Tust du das nicht, wird jemand anderes die Doppelkrone tragen, dass verspreche ich dir! Und jetzt mach dass du rauskommst."
Gehorsam verlässt der Prinz unseren Tempel, allerdings hat er es nicht so eilig, wie ich es erwartet hätte. Beim gehen ballen sich seine Hände zu Fäusten. Das wird noch große Probleme geben.
Mut bestätigt meine Ahnung. "War das klug Amun?"
"Was?"
"Diesen jungen Mann so anzubrüllen. Das wird er mit Sicherheit nicht vergessen."
"Es ist mir egal, ob er es vergisst oder nicht, er hat zu gehorchen."
"Und wenn er das nicht tut, was dann?"
"Dann wird er beseitigt, das wäre schließlich nicht das erstemal, dass wir einen unfähigen Pharao verschwinden lassen."
"Nein, aber es könnte das letzte Mal sein."
"Wie meinst du das?"
"Wir verlieren die Kontrolle, das meine ich."
"Jetzt übertreibst du aber meine Liebe."
"Ich glaube nicht. Wusstest du, dass die Sklaven aus dem Delta verschwunden sind, ich meine die, die wir nach der Auslesezeremonie dorthin geschickt haben."
"Die Tok´ra?"
"Das nehme ich an, und Huni stimmt mir zu. Diese Menschen kennen unsere wahre Natur und wenn Ramses irgendwie davon erfahren hat, dann hat er zwar einen Grund uns zu fürchten, aber keinen Grund mehr uns freiwillig zu gehorchen. Und er ist viel zu stolz, um die ständigen Beleidigungen der Hethiter einfach so hinzunehmen. Wenn dann auch noch Aton hier auftauchen sollte, könnte dass das Fass zum überlaufen bringen."
"Dann wollen wir hoffen, dass Huni die Tok´ra und die entflohenen Sklaven möglichst schnell findet."
Leider ist genau das nicht der Fall, ganz im Gegenteil, jedes Mal wenn wir ihnen auf die Spur kommen, verschwinden sie wieder im Untergrund.
Nach der Trauerzeit für Sethos ist Ramses wie geplant gekrönt worden und regiert nun die beiden Länder mit Hilfe seiner Gemahlin Nefertari und seiner Mutter Tuja. Die letzten vier Jahre hat der junge Pharao sich still verhalten und die ständigen Sticheleien durch Muwatalli, den hethitischen König ignoriert. Ich hoffe für ihn, dass es auch so bleibt.
Ich beschäftige mich gerade mit den letzten Berichten über die Tok´ra, als der Alarm im Mutterschiff losgeht. Schnell eile ich in Richtung Brücke. Dort komme ich gleichzeitig mit Huni an. Dieser wirft einen schnellen Blick auf die Sensoren und schaltet den Alarm ab.
"Der Alarm wurde durch die Sonden ausgelöst, die ich am Rand es Sonnensystems platziert habe Gebieter. Irgendetwas ist in das System eingedrungen, etwas Großes."
Ich werfe ebenfalls einen Blick auf die Anzeigen. Diese zeigen ein Mutterschiff, dass sich dem Planeten Tau´ri nähert.
"Das fremde Schiff ruft uns." meldet der diensttuende Jaffa.
"Verbindung herstellen." befehle ich und lasse mich auf meinem erhöhten Sitz im hinteren Bereich der Brücke nieder.
Chons erscheint auf dem Bildschirm. "Ich habe nicht viel Zeit Vater. Wenn Ra erfährt, dass ich gegen seine Befehle verstoße, ich mag gar nicht daran denken was dann passiert."
"Warum bist du dann hier?"
"Ra hat mich beauftragt, die Grenzen seines Territoriums zu überwachen, da Apophis zurzeit ein wenig übermütig zu sein scheint. Vor einer Woche bin ich dabei zufällig über Aton gestolpert."
"Wo ist er?"
"Er versteckt sich in dem Niemandsland, das weder von Ra noch von Apophis beansprucht wird."
"Was gedenkt mein lieber Bruder Ra zu tun?" Ich kann mir die Antwort schon denken und Chons bestätigt meine Ahnung, indem er beschämt den Kopf senkt.
"Nichts. Außerdem hat er mir verboten etwas gegen Aton zu unternehmen. Angeblich braucht er alle Schiffe für den Fall, dass Apophis Ernst macht."
"Was hast du über die Pläne des Verräters erfahren?"
"Aton hat noch immer das Mutterschiff, das Amunet ihm gegeben hat. Irgendwie ist es ihm gelungen eine vollständige Besatzung zu bekommen, aber ich habe keine Ahnung, von wem diese Jaffa stammen oder was er jetzt vorhat."
"Ich danke dir für die Warnung mein Sohn. Du wirst umgehend an deinen Posten zurückkehren, bevor Ra Verdacht schöpft."
Chons nickt kurz zur Bestätigung und beendet die Verbindung. Ich sehe seinem Schiff hinterher, bis es außerhalb des Sonnensystems im Hyperraum verschwindet.
Huni unterbricht meine Grübelei mit einem Räuspern.
"Königin Mut erwartet euch im großen Tempel Gebieter. Anscheinend macht unser junger Pharao Schwierigkeiten."

10

Mut wartet im Allerheiligsten auf mich. Eine hässliche Sorgenfalte verunziert ihre hübsche Stirn.
"Na endlich, ich warte schon eine halbe Ewigkeit auf dich."
"Chons war hier. Er ist zufällig über Aton gestolpert." Mit wenigen Worten erzähle ich ihr, was ich von unserem Sohn erfahren habe. "Also meine Liebe, verrate mir doch bitte, was dich so aus der Fassung gebracht hat."
"Muwatalli hat die Provinz Amurru zum Aufstand überredet."
"Wir brauchen diese Provinz nicht."
"Da ist Ramses leider anderer Meinung. Er hat es geschafft, eine Armee aufzustellen und zieht gegen Amurru."
"Warum hast du ihm nicht befohlen hier zu bleiben?"
"Er ist schon weg. Schätzungsweise schon seit zehn Tagen."
"Was?! Wie ist das möglich? Eine Armee auszuheben und in Marsch zu setzen ohne dass wir es bemerkt haben?"
"Erinnerst du dich daran, dass er kurz nach seiner Krönung darum gebeten hat sich im Delta eine eigene Stadt bauen zu dürfen. Wir waren so mit der Suche nach den Tok´ra beschäftigt, dass wir nicht darauf geachtet haben, was er dort treibt."
Ich kann es kaum glauben, dieser Mensch hat es tatsächlich geschafft seine Götter zum Narren zu halten. Zusammen mit Mut kehre ich auf unser Mutterschiff in den Kontrollraum zurück und gebe Huni den Befehl den Hitzkopf Ramses mit einem Tel´tak herzuschaffen. Während sich Mut auf dem Befehlssitz niederlässt bleibe ich an den Kontrollen stehen und behalte das Tel´tak im Auge. Es ist etwa eine halbe Stunde vergangen, als sich Huni meldet.
"Gebieter, die ägyptische Armee ist bereits auf dem Rückzug. Offenbar hat Ramses sich damit begnügt, einige von Fürst Benteschinas Festungen zu zerstören. Nachdem der Fürst seinen Treuschwur gegenüber dem Pharao erneuert hat sind sie wieder umgekehrt. Soll ich ihn trotzdem zum Mutterschiff bringen?"
"Nein, soll er seinen kleinen Sieg genießen, solange er dazu noch in der Lage ist. Ich werde mich selbst um Ramses kümmern, sobald er wieder hier ist."
Ich beende die Verbindung. Mut ist zu mir getreten und hat mir die Hände auf die Schultern gelegt.
"Was hast du vor Amun?"
"Was wohl, ich werde ihn umbringen, ausnahmsweise sogar mal eigenhändig."
"Und dann?" fragt sie und fängt an meine verspannten Muskeln zu kneten. "Einen neuen Pharao suchen?"
"Nein, dieses Experiment ist beendet. Wir werden wieder selbst als Gottkönige über Tau´ri herrschen. Nur du und ich."
Sie schüttelt leicht den Kopf. "Ich glaube nicht, dass das noch möglich ist. Unser Experiment menschliche Herrscher einzusetzen hat sich verselbstständigt. Ich fürchte, Tau´ri entgleitet uns immer mehr. Warum fliegen wir nicht nach Waset und überlassen die Menschen hier sich selbst."
"Du weißt genau, dass Ra mich dafür lebendig begraben würde. Ganz abgesehen davon habe ich nicht die Absicht diesen Planeten Aton zu überlassen, der wird nämlich früher oder später hier auftauchen."
"Dann überlass mir unseren jungen Pharao und du kümmerst dich um Aton und die Tok´ra."
"Was hast du vor Mut?"
"Ich werde dafür sorgen, dass Ramses uns wenigstens ein planetares Jahr lang nicht mehr in die Quere kommt. Seine Königin Nefertari ist sein Schwachpunkt, wenn ich ihn dort angreife, wird er Ruhe geben. Dann haben wir Zeit genug um uns mit den anderen Problemen zu befassen."
Acht Tage später meldet Huni die Rückkehr der ägyptischen Armee ins Delta und sofort macht sich Mut auf den Weg dorthin. Als sie zusammen mit Huni nach Waset zurückkehrt, ist sie sehr mit sich zufrieden.
"Nun meine Liebe, deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hattest du Erfolg."
"Erfolg auf der ganzen Linie mein lieber Gemahl." Sie kichert zufrieden, als sie sich neben mich setzt. "Meine Vermutung hat sich bestätigt, Ramses weiß von den entflohenen Sklaven im Delta und durch sie hat er von unserer wahren Natur erfahren."
"Ein Grund mehr für ihn sich uns zu widersetzen."
"Ganz im Gegenteil Amun, nachdem ich angedeutet habe, dass ich schon länger über einen neuen Körper nachdenke, war unser junger Pharao sehr handzahm um seine Frau zu schützen. Allerdings befürchte ich, dass das nicht so bleiben wird."
"Ich bin immer noch der Meinung, dass es besser wäre ihn zu beseitigen."
"Das würde unsere Probleme nicht beseitigen, glaub mir. Die Stimmung im Delta ist sehr seltsam. Ich glaube, dass die Tok´ra und die ehemaligen Sklaven dort schon länger im Untergrund tätig sind. Die Menschen beobachten uns und die Jaffa sehr genau, so als ob sie mehr wüssten als sie dürften."
"Seltsam, dass ist so gar nicht die Art der Tok´ra, sonst bemühen sie sich darum nur ja nicht aufzufallen."
"Vielleicht haben sie ihre Taktik geändert, wer weiß." Mut zuckt mit den Schultern, ein deutliches Zeichen dafür, dass sie nicht so recht weiß, was sie von der Sache halten soll. Dann wechselt sie dass Thema. "Jedenfalls hat der Pharao mir bei seinen Göttern geschworen, dass er die Hethiter in Frieden läst, solange diese nicht zuerst angreifen. Für den Fall, dass er sich nicht daran hält, werde ich Königin Nefertari als Wirtin nehmen, auch gegen ihren Willen."
"Oha, meine verkappte Tok´ra fängt endlich an sich wie eine wahre Goa`uld Königin zu benehmen."
Mut lacht übermütig und umarmt mich. "Oh mein Gemahl, wenn es sein muss, kann ich durchaus streng mit den Menschen umgehen. Jetzt habe ich allerdings keine Lust mehr mich mit ihnen zu befassen." Sie küsst mich stürmisch und zerrt mich in ihr Schlafgemach. In den nächsten Stunden vergessen wir beide alle weltlichen Probleme und gehören nur einander.

11

Die nächsten Monate verbringen wir mit der Jagd auf die Tok´ra, aber es ist noch immer so, als würde man Phantome jagen. Mut reist regelmäßig ins Delta um den Pharao an seine Pflichten zu erinnern.
Gerade heute Morgen ist sie nach Piramesse aufgebrochen, wie die Stadt des Pharaos inzwischen genannt wird. Ich beschäftige mich schon den ganzen Tag mit den Plänen vom Nildelta, um einen möglichen Tok´ra Stützpunkt auszumachen.
Ich will gerade eine Pause einlegen, als Huni in den Raum gestürzt kommt.
"Gebieter, wir haben eine verschlüsselte Botschaft von Chons erhalten. Aton hat sein Versteck verlassen und ist auf dem Weg nach Tau´ri."
"Versetz alle Gleiter in Alarmbereitschaft."
"Das habe ich bereits getan. Es gibt jedoch noch etwas, was ihr wissen solltet. Die Menschen im Delta sind sehr aufgeregt, so als ob schon bald etwas Bedeutendes geschehen wird. Möglicherweise steht uns ein Aufstand bevor."
"Du glaubst, dass die Tok´ra die Situation ausnutzen werden?"
"Ja, wenn es tatsächlich Tok´ra sind. Inzwischen glaube ich aber, dass Aton als Tok´ra getarnte Helfer hergeschickt hat um die Menschen aufzuwiegeln. Es kann kein Zufall sein, dass er ausgerechnet jetzt auf dem Weg hierher ist."
"Schick zusätzlich eine Kompanie Jaffa zum Chaapa´ai und lass es bewachen. Wir können uns den Verlust oder eine Beschädigung des Tores nicht leisten."
Huni verschwindet ohne ein weiteres Wort und ich setze mich mit meiner Gemahlin in Verbindung. Mut hört mir schweigend zu.
"Das sind besorgniserregende Nachrichten, aber meine sind auch nicht besser. Die Hethiter haben die Grenzfestung Kadesch besetzt. Ramses ist bereits mit vier Einheiten seiner Armee zur Grenze unterwegs."
"Er soll umgehend zurückkommen. Möglicherweise brauchen wir die menschlichen Soldaten zur Verteidigung gegen Aton."
"Er wird nicht umkehren. Ich habe mit Königin Nefertari und mit seiner Mutter Tuja gesprochen. Alle Drohungen meinerseits sind wirkungslos und Gewalt würde einen sofortigen Aufstand zur Folge haben. Die Stimmung hier ist bis zum Äußersten angespannt, vor dem Palast hat sich eine riesige Menschenmenge versammelt. Ich kann die beiden Tok´ra spüren, die sich in der Menge verstecken. Wenn meine Jaffa die Menge vor dem Palast nicht in Schach halten würde, wäre ich wohl nicht sicher."
"Bleib wo du bist, ich werde sofort nach Piramesse kommen."
"Nein, mir droht hier im Palast noch keine Gefahr. Sorge lieber dafür, dass Ramses umgehend zurückkehrt. Wir werden die menschlichen Soldaten brauchen, wenn Aton uns angreift."
"Nun Gut, aber ich lasse dich nur ungern dort allein. Seit wann ist der Pharao schon fort?"
"Ich weis es nicht genau, aber auf jeden Fall schon mehr als fünf Tage."
"Ich werde so schnell wie möglich zurück sein, sei bis dahin vorsichtig."
Mut nickt lächelnd um mich zu beruhigen, dann beendet sie die Verbindung.
Ich befehle meiner Leibwache ein Tel´tak startbereit zu machen. Die Zeit bis zum Start kommt mir wie eine Ewigkeit vor.
Endlich meldet Huni dass das Schiff startbereit ist. Ich übergebe ihm den Befehl über das Mutterschiff und mache mich auf den Weg nach Osten, begleitet nur von zwei Jaffa meiner Leibwache. Transporter für die Soldaten werden uns folgen.
Schließlich kommt der Fluss in Sicht, der an der Festung Kadesch vorbeifließt. Die Spuren deuten darauf hin, dass auch Ramses dem Orontes gefolgt ist. Meine Sensoren deuten darauf hin, dass der Pharao eine seiner Einheiten im Gewaltmarsch bis vor die Festung geführt hat. Die Sensoren zeigen auch die gewaltige Armee, die der hethitische König hinter der Festung versteckt hat und dass der größte Teil der ägyptischen Armee zu weit weg ist um in den bevorstehenden Kampf einzugreifen.
Der junge Hitzkopf Ramses ist dem alten Fuchs Muwatalli direkt in die Falle gelaufen.
Ich werde Zeuge, wie die Hethiter und ihre Verbündeten über die unterlegenen Ägypter herfallen. Diese wehren sich verzweifelt, aber aussichtslos, es müsste schon ein Wunder geschehen um sie noch zu retten.
Ich überlege noch, ob ich in den Kampf eingreifen soll, als das Kommsignal losgeht.
"Was gibt es Huni?"
"Aton ist hier Gebieter, er hat uns angegriffen. Die meisten Gleiter und Transporter konnten wir stoppen, aber ein paar sind Richtung Delta durchgekommen." Im Hintergrund ist Waffenfeuer zu hören und für einen Moment flimmert die Übertragung, als unser Mutterschiff einen Treffer abbekommt. "Amun, Gebieter, ihr solltet umgehend ins Delta nach Piramesse fliegen, ich fürchte dass es Aton auf die Königin abgesehen hat um sich zu rächen." Ein weiterer Treffer unterbricht die Verbindung.
Unter uns sind die Ägypter inzwischen von den Hethitern eingekesselt, also bleibt mir nichts anderes übrig als die Macht eines Gottes zu demonstrieren. Ich befehle den beiden Jaffa das Feuer auf die Hethiter zu eröffnen und gehe selbst an die Kontrollen der Transportringe. Sobald ich den Pharao erfasst habe löse ich den Transporter aus. Ramses materialisiert mit dem Rücken zur mir, neben sich eins seiner Tiere. Zum Glück handelt es sich um einen der Hunde, nicht um den Löwen, den er vor ein paar Jahren aufgepäppelt hat. Beide, Hund und Herr fahren zu mir herum.
"Auf die Knie vor deinem Gott." fauche ich ihn an. Statt zu gehorchen, hebt er den Bogen und zielt mit einem Pfeil auf meine Brust.
"Ich weis nicht was du bist, aber ich weis dass du kein Gott bist."
Ich bin erstaunt, wie ruhig diese Antwort kommt. "Und nun, willst du mich töten?"
"Nein, aber ich will, dass ihr uns Menschen in Ruhe lasst und verschwindet. Ihr habt uns lange genug unterdrückt."
"Du bist klüger als ich erwartet habe, aber ich habe jetzt nicht die Zeit mich mit dir zu befassen. Meine Feinde sind auf dem Weg in deine Hauptstadt und sie werden jeden töten, der zwischen ihnen und meiner Königin steht, deine Familie eingeschlossen."
Langsam senkt sich der Bogen. "Was willst du von mir?"
"Dieser dumme Krieg ist hiermit beendet. Ich werde deine Truppen zur Hauptstadt transportieren lassen, damit sie Aton bekämpfen können."
Ramses verzieht das Gesicht. "Ihr wollt Götter sein, aber ihr seid nicht in der Lage eure Kriege ohne uns zu führen. Wenn das hier vorbei ist werdet ihr gehen, oder es wird Krieg zwischen uns geben."
Ich muss laut auflachen. "Mensch, du willst Krieg gegen deine Götter führen. Wir werden euresgleichen ausrotten wenn das hier vorbei ist!"
"Ich sterbe lieber als freier Mann, als weiter wie eine Senetfigur von euch herum geschoben zu werden."
Ein lautes Piepen zeigt an, dass die Verbindung zum Mutterschiff wieder hergestellt ist. Ich lasse den Pharao einfach stehen und gehe zur Steuerung zurück.
Huni´s verschwitztes Gesicht erscheint auf dem Bildschirm. "Herr, die feindlichen Schiffe sind von der Planetenoberfläche zurückgekehrt und haben das Sonnensystem soeben verlassen. Wir haben eine Botschaft von Aton empfangen, aber wir können sie nicht entschlüsseln."
"Was ist mit Königin Mut?"
"Ich habe versucht eine Verbindung herzustellen, aber sie antwortet nicht."
"Bring so viele Jaffa wie möglich nach Piramesse, lass nur eine Rumpfmannschaft auf dem Schiff. Ich treffe euch vor dem Palast. Und Huni, sorge dafür, dass das Tor gesichert wird."
"Ja Herr." Die Verbindung wird beendet und in mir macht sich ein sehr ungutes Gefühl breit.

12

Der Flug ins Delta hat nur wenig Zeit in Anspruch genommen und ist in tiefstem Schweigen vergangen. Ramses sitzt mit seinem Hund im Frachtraum und ignoriert mich und die Jaffa einfach. Bitte schön, soll er, ich werde dem Narren schon noch Respekt beibringen. Aber im Moment habe ich andere Probleme.
Ich lande das Tel´tak vor dem Palast in Piramesse. Der Platz vor dem Palast ist mit Leichen übersäht, Jaffa und Menschen, aber von den beiden Spionen fehlt jede Spur. Huni erwartet uns dort. Sein Gesichtsausdruck bedeutet nichts Gutes und das ungute Gefühl in mir wird stärker. Er kommt uns ein paar Schritte entgegen und fällt vor mir auf die Knie.
"Ich habe versagt Gebieter, ich konnte die Königin nicht retten."
Ich gehe an ihm vorbei, bemerke dabei gar nicht, dass der Pharao mir folgt und sein Hund an uns vorbeiläuft. Im Thronsaal herrscht ebenfalls Chaos, die Leichen von Muts Jaffa liegen vor der Empore mit dem Königsthron. Neben den Thronsesseln liegen zwei weitere Tote, zwei Frauen, eine dunkelhaarig, eine blond.
Königin Tuja und Muts Wirtin Nia, es wundert mich, dass mir der Name ihrer Wirtin nicht entfallen ist. Ramses läuft mit einem Schrei zu seiner Mutter, aber ich ignoriere ihn ebenso wie Huni, der jetzt ebenfalls im Thronsaal auftaucht.
Neben der Toten lasse ich mich auf die Knie sinken und streiche ihr die langen blonden Haare aus dem Gesicht. Ihre Miene zeigt einen erstaunten Gesichtsausdruck, aber keine Schmerzen, in ihrem Mundwinkel ist geronnenes Blut zu sehen. Beide Hände liegen auf einer tödlichen Stabwaffenwunde im Bauch.
Vergeblich suche ich nach der Präsenz meiner geliebten Königin. Huni räuspert sich neben mir.
"Was ist hier passiert Huni?"
"Ich weis es nicht, als wir hier angekommen sind, haben wir den Palast so vorgefunden. Aton hat dafür gesorgt, dass es keine Zeugen für seine Taten gibt."
Lautes Jaulen lenkt meine Aufmerksamkeit in eine andere Richtung.
Als ich mich umdrehe, steht Ramses hinter mir und starrt mich unschlüssig an.
"Meine Mutter lebt noch, könnt ihr ihre Verletzungen heilen?"
"Du erwartest von mir, deinem Gott Amun Hilfe? Ihr Menschen interessiert mich nicht mehr. Und jetzt geh mir aus den Augen!" meine Stimme wird immer lauter und am Ende lasse ich ihn einfach stehen und will aus dem Thronsaal stürmen. Aber ich komme nicht weit.
"Dann wirst du nie erfahren, was passiert ist!" Ich stoppe abrupt und wirbele herum. Ramses steht hoch aufgerichtet neben Huni, der immer noch auf den Boden starrt.
"Du willst wissen was passiert ist Amun?" Er deutet auf Tuja. "Sie kann es uns sagen. Aber nicht wenn ihr sie sterben lasst."
Mein Blick wandert zwischen den beiden Männern hin und her. Huni nestelt nervös in seinen Taschen herum. Ich gehe zu ihm und funkle ihn böse an. "Bist du etwa auch noch einer Meinung mit diesem, diesem ….."
Huni lässt mich gar nicht ausreden. "Ja, ich bin einer Meinung mit diesem Menschen, weil ich die Fakten nicht ignorieren kann und will."
"Welche Fakten?"
"Die Wirtin eurer Königin ist tot, aber wir wissen nicht was aus Mut geworden ist. Aber ich sehe Königin Nefertari hier nirgends, ihr Verschwinden ist sicher nicht ohne Bedeutung. Aber außer Königin Tuja kann uns niemand sagen was passiert ist, weil alle anderen tot sind."
Damit hält er mir das Heilgerät hin. Ich nehme es ihm ab und gehe zu Tuja. Sie hat eine Stabwaffenwunde an der rechten Schulter und ganz offenbar einen Schock.
Nichts, was ich nicht heilen könnte. Ramses beobachtet jede meiner Handbewegungen genau.
"Nun mein hitzköpfiger Pharao, was sagst du zu diesem Wunder deines Gottes?"
"Du bist kein Gott und das" er deutet auf das Heilgerät "ist kein Wunder. Ich weis nicht was es ist, aber ich glaube, es ist auch nur ein Gerät wie zum Beispiel ein Messer. Vielleicht können wir Menschen in einigen hundert Jahren auch so was bauen."
Ich hebe den Kopf und blicke ihn erstaunt an. Er meint es völlig ernst und zum ersten Mal ahne ich, wie sehr wir Goa`uld die Menschen verändert haben. Ramses blickt mich ebenfalls an und fängt dann leise an zu lachen, ein bitteres freudloses Geräusch.
"Ja, du und deine Art, was immer ihr auch seid, habt uns Menschen verändert. Damit habt ihr wohl nicht gerechnet?"
"Nein, nur wenige haben es kommen sehen, aber wir haben es nicht wahr haben wollen." Mein Blick wandert zu Nia hinüber, deren Leiche immer noch auf dem Boden liegt. "Sie hat es geahnt, aber ich habe erst auf sie gehört, als es bereits zu spät war."
"Was wirst du jetzt tun?"
Ein leises stöhnen bewahrt mich davor antworten zu müssen. Tuja ist aufgewacht und blickt sich suchend um. Als die Erinnerungen an die vergangenen Stunden wiederkommen richtet sie sich auf und stößt mich zur Seite.
Und ich sage mir zum tausendsten Mal, dass es ein Fehler war diese Familie zu fördern. Bevor ich überhaupt etwas sagen kann, fängt Tuja an ihrer Wut Luft zu machen.
"Du! Du wagst dich noch her du falscher Gott? Nach all dem Unglück das ihr Schlangen über uns Menschen gebracht habt?"
"Was ist hier passiert?" unterbricht Ramses sie.
"Das werde ich dir erzählen, wenn diese Beiden fort sind." Dabei deutet sie auf Huni und mich. Huni schüttelt nur den Kopf und überlässt es mir zu antworten.
"Wir müssen ebenfalls wissen, was hier geschehen ist. Danach werden wir gehen."
Tuja überlegt einen Moment. "Nun Gut, aber mein Wissen hat seinen Preis."
"Welchen?"
"Ihr werdet uns alles über eure Art erzählen. Nur dann werde ich reden."
"Was nutzt euch d
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