Summary: Daniel ist der letzte Elbe auf Erden und auf der Suche nach dem Planeten, zu dem sich die Völker Mittelerdes geflüchtet sind. Crossover mit "Herr der Ringe".
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Other Character, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Action, Alternativ Universum, Angst, Character Death, Crossover, Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 3 Completed: Ja
Word count: 12514 Read: 14704
Published: 21.12.11 Updated: 21.12.11
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!
Anmerkung: Kursiv geschriebener Dialog bedeutet, dass elbisch (also sindarin) gesprochen wird. Kursiv geschriebener Text hingegen ist als Rückblende zu verstehen. Die Sindarin-Texte stammen aus dem Elbischen Wörterbuch (www.sindarin.de) sowie aus Tolkiens' englischer Originalversion seines Buches "Herr der Ringe".
Warnung: Character-Death (nicht permanent), Gewalt, außerdem wird geflucht.
Danksagung: Vielen, vielen Dank an meine Super-Beta "Glasfeder"!
Feedback: Na klar, aber seid bitte konstruktiv. "Flames" werden ausgelacht.
1. Teil 1: Das Geheimnis um Danolyn by Cream
2. Teil 2: Der Weg nach Andor by Cream
3. Teil 3: Der Kampf zwischen Gut und Böse by Cream
Teil 1: Das Geheimnis um Danolyn by Cream
Author's Notes:
Spoiler: 5.Staffel oder früher
Der zweite Ring Saurons
Teil 1: Das Geheimnis um Danolyn
Dicke Schneeflocken schwebten vom strahlend blauen Himmel
und legten sich wie eine weiße Decke über das Land. Der Schnee glitzerte in der
Sonne und von den Bäumen fielen hin und wieder einige klei-ne Schneelawinen,
wenn sich die Äste unter ihrer schweren Last bogen.
Von diesem
wunderschönen Anblick sah man tief im innersten des Cheyenne Mountains nichts.
Es war kurz vor Weihnachten und SG1 sollte auf eine letzte Mission gehen, bevor
sie ihren wohlverdienten Fei-ertagsurlaub antreten konnten. Sie hatten fast alle
bereits feste Pläne für die Feiertage. Teal´C wollte nach Chulak zurückkehren,
um etwas Zeit mit seiner Frau Drey´ac und ihrem gemeinsamen Sohn Ry´ac zu
verbringen. Sam Carter würde zusammen mit ihrem Vater, dem Tok´Ra Jacob, ihren
Bruder und seine Familie besuchen. Auch Colonel O´Neill hatte konkrete Pläne für
Weihnachten. Er würde wieder nach Hause nach Chicago fliegen und seine Eltern
besuchen, die er in den letzten Jahren nur sehr selten ge-sehen hat,
hauptsächlich aufgrund seiner unkonventionellen Arbeitszeiten.
Im
Gegensatz zum Rest seines Teams, hatte Daniel wie immer keine großen Pläne. In
den letzten Jah-ren hatte er die Weihnachtsfeiertage im Cheyenne Mountain mit
Übersetzungen verbracht. Er war immer froh gewesen etwas zu tun zu haben, sein
mit Arbeit überquellender Schreibtisch konnte er in der ruhigen Zeit während der
Feiertage ohne Störungen abarbeiten. Es hielt ihn auch davon ab, sich zuviel
über sei-ne Vergangenheit Gedanken zu machen, die Gegenwart und vor allem über
die Zukunft, die ihn vielleicht noch erwarten würde.
Daniel versuchte
möglichst wenig über seine Vergangenheit und das Schicksal seines Volkes
nachzu-denken, da es ihn auch heute noch sehr schmerzte wenn er sich an die
vergangenen Ereignisse erinner-te. Und es wurde auch nicht leichter dadurch,
dass er sein Geheimnis mit keiner Menschenseele teilen konnte. Zumindest noch
nicht, solange er sein Volk - die Elben - nicht wiedergefunden
hätte.
Mehrere Tausend Jahre waren seit damals vergangen und bevor er,
dank Catherine, endlich das zweite Stargate entdeckt hatte, hatte er bereits
alle Hoffnung begraben. Jetzt spürte er, war er nur noch einen Schritt von
seinem Ziel entfernt. Er wusste nur noch nicht, in welche Richtung er ihn setzen
musste.
Die sieben Chevrons leuchteten auf und das Stargate öffnete sich
mit einem lauten Wuusch.
"SG1 - es geht los" und Colonel O´Neill führte
sein Team die Rampe hinauf und durch den bläulich schimmernden
Horizont.
~oOo~
Vor langer, langer Zeit, als Mittelerde noch
existierte
Die Gefährten hatten ihren Auftrag erfüllt und Saurons Ring
war zerstört. Die Glut im inneren des Schick-salsberges, aus der er geschmiedet
worden war, zerstörte ihn unwiederbringlich. Doch Jahre später sollte die Furcht
von neuem beginnen. Gandalf lüftete ein weiteres Geheimnis um einen zweiten
Ring, der an-geblich existierten sollte. Ein Duplikat, dass Sauron ermöglichen
sollte die Macht zu erhalten, auch wenn der eigentliche Ring zerstört wurde und
er ließ diesen zweiten Ring sicher in seinem Turm verstecken. Jedoch nicht für
lange, der Ring geriet in die Hände von einem seiner Gefolgsleute, der ihn in
der großen Schlacht verlor. Der Ring wurde vom Schlamm fortgespült und galt als
unwiederbringlich verloren, so wie früher einmal der Erste.
Als dann,
Jahre nachdem der Friede in Mittelerde wieder hergestellt war, der zweite Ring
unerwartet wie-der auftauchte, war klar was zu tun war. Doch es gab ein neues
Problem. Mittelerde wurde von Erdbeben und Sturmfluten heimgesucht, die letzten
Elben waren dabei Mittelerde für immer zu verlassen. Zu genau dieser Zeit,
tauchten SIE auf. Die Erbauer des Stargates landeten auf der Erde und
errichteten ein Star-gate in Mittelerde. Sie boten allen Bewohnern Mittelerdes
an, sich auf einem anderen Planeten eine neue Heimat zu suchen und so verließen
die Hobbits, die Zwerge, die Elben und die anderen ihre Welt. Nur die Menschen
weigerten sich beharrlich ihre Heimat zu verlassen und entschlossen sich für sie
zu kämpfen.
In der Zwischenzeit hatte der Rat beschlossen, einen einzigen
Mann mit der Vernichtung des zweiten Ringes zu beauftragen und ihn zum Feuer des
Vulkans zu schicken, um ihn wie den ersten Ring zu zer-stören. Es konnten keine
weiteren für diesen Auftrag entbehrt werden, Mittelerde war ein einziges Chaos
und die meisten hatten die Welt bereits durch das Stargate verlassen. Danolyn,
ein Cousin von Legolas, bot sich freiwillig für die Mission an. Er galt als
ebenso ehrenwert wie Legolas, erfahren im Kampf und furchtlos. Seine Gefährtin
wurde während der großen Schlacht gegen Sauron getötet und Danolyn hatte seinen
Sinn zum Leben verloren und nichts mehr zu verlieren.
Während dieser
Selbstmordmission kam Danolyn der Ring in einem Nahkampf mit einem ihm
unbekann-ten Feind abhanden und er überlebte nur knapp. Eine fremde
menschenähnliche Kreatur mit glühenden Augen stellte sich ihm mit einigen
Kriegern in den Weg und er konnte nicht sagen woher sie plötzlich ge-kommen
waren. Mit fremdartigen Waffen zwangen sie ihn in die Knie, entwendeten ihm den
Ring und verschwanden in einer fliegenden Pyramide gen Himmel. Etwas ähnliches
hatte er noch nie zuvor in sei-nem langen Leben gesehen und würde es auch nie
wieder tun in den nächsten Jahrtausenden.
Nach Monaten kehrte er in sein
Land zurück, sein Herz und sein Gewissen schwer mit der Last und Ge-wissheit
versagt zu habe. Doch dann musste er festzustellen, dass alle gegangen waren und
das Stargate längst von einer Schlammlawine fortgerissen worden war.
Die
Menschen, die sich geweigert hatten die Erde zu verlassen, überbrachten ihm eine
Nachricht, die sein Cousin Legolas ihm hinterlassen hatte, falls er von seiner
Mission wider Erwarten zurückkehren würde. Neue Feinde mit glühenden Augen
hatten den kleinen Planeten, zu dem sich die Völker zunächst geflüch-tet hatten,
erobert und zwang sie alle erneut auf einen anderen Planeten umzusiedeln und
sich dort eine neue Heimat aufzubauen. Sobald sie diese Welt gefunden hätten,
würden sie ihm eine Nachricht mit der Anwahl-Adresse des Planeten durch das
Stargate schicken und in der Nähe ihres Stargates eine Nach-richt für ihn
hinterlassen, die nur er als Elbe lesen konnte, und ihm den Weg zurück zu seinem
Volk wei-sen würde.
Doch Legolas hatte nie erfahren, dass das Stargate in
Mittelerde so schnell verloren ging und so kam die Adresse nie an und Danolyn
war gezwungen sich den Menschen anzuschließen, die nach verzweifeltem Kampf
ebenfalls erkennen mussten, dass sie das zerstörte Mittelerde verlassen
mussten.
Während der folgenden Jahrtausende verteilten sich die Menschen
allmählich über die restliche Erde, während Mittelerde tief unter einem dichten
Eispanzer in der heutigen Antarktis begraben lag. Verloren für alle
Zeit.
Danolyn veränderte sein Äußeres mit Hilfe eines, in sein Geheimnis
eingeweihten, Heilers und schnell sah man ihm nicht mehr an, dass er eigentlich
kein Mensch war. Er war lediglich größer als die meisten Menschen in früherer
Zeit und zog von Land zu Land. Da er unsterblich war und nicht alterte, war er
ge-zwungen alle paar Jahre sein Zuhause zu verlassen und weiter zu ziehen, um
nicht aufzufallen und viel-leicht noch als Hexer oder Zauberer auf dem
Scheiterhaufen zu landen oder gesteinigt zu werden. Doch er kehrte regelmäßig
wieder in die Länder zurück, in denen er Jahrzehnte zuvor gelebt hatte und
ver-brachte seine Zeit mit dem studieren der verschiedenen Sprachen und Kulturen
die sich entwickelten.
Er hatte nie von der Existenz eines zweiten
Stargates in Ägypten erfahren bis zu jenem Tag, an dem Ca-therine ihn fand und
eine Arbeit als Übersetzer von altägyptischen Hieroglyphen anbot. Von dem Tag an
schöpfte er neue Hoffnung, vielleicht doch noch sein Volk wiederzufinden und
fasste neuen Mut.
Er genoss die Zeit, die er mit seiner Frau Sha´re auf
Abydos verbrachte, wohlwissend, dass sie nicht von Dauer sein würde. Er hatte
niemandem je anvertraut, wer oder was er war, selbst ihr nicht. Wenn es für die
Abedonier offensichtlich geworden wäre, dass er im Gegensatz zu ihnen nicht
älter wurde, hätte er Abydos verlassen. Doch es kam anders und nachdem Sha´re
von den Goa´uld entführt und zu einem Wirt gemacht worden war, stand ihre
Rettung für ihn an erster Stelle.
Doch nach ihrem Tod kapselte er sich
immer mehr von seinem Team ab und konzentrierte sich stärker als je zuvor auf
seine Arbeit. Als Teil von SG1 reiste er zu vielen neuen und fremden Planeten
und ent-deckte einzigartige und faszinierende Kulturen und war sich sicher,
früher oder später auch die neue Hei-mat seines Volkes zu
finden.
~oOo~
Wolken von weißen Blüten fielen von den hohen
dichtbewachsenen Baumkronen und schwebten leicht wie Schneeflocken in das hohe
grüne Gras, als SG1 durch das Stargate diese neue unbekannte Welt betrat. Der
Himmel war leuchtend blau und die warmen Strahlen von zwei Sonnen erwärmten die
Erde. Libellenähnliche Insekten schwirrten durch die Gräser und aus dem
nahegelegenen Wald hörte man das helle Gezwitscher von Vögeln.
"Major,
sammeln Sie Ihre Proben. Daniel, halten Sie Ausschau nach... Sie wissen
schon."
"Einen Hinweis auf eventuelle Zivilisationen? Winzig kleine
Artefakte...?" und Daniel gestikulierte mit einer Hand den weiteren Verlauf der
üblichen Konservation.
"Ja genau."
"Natürlich, Jack."
Sam
ging los und sammelte Erd-, Wasser und Pflanzenproben während Teal´C sich mehr
vom Stargate entfernte um nach eventuellen Gefahren Ausschau zu halten. Jack tat
dasselbe, blieb jedoch stets in der Nähe der beiden
Wissenschaftler.
Daniel schritt vorsichtig durch das hohe Gras, bedacht
darauf nicht auf herumliegende Beweise einer Zivilisation zu treten, die hier
vielleicht herumlagen. Systematisch suchte er den Boden rund um das Stargate ab,
der größtenteils mit dichtem Moos bedeckt war, doch er fand keinerlei
Hinweise.
Währenddessen informierte Teal´C den Colonel darüber, dass auch er
keinerlei Anzeichen über eine Gefahr entdecken konnte und Jack marschierte
zurück zu Sam und Daniel um nachzusehen, wie weit sie mit ihrer Suche gekommen
waren.
"Carter, haben Sie alles was Sie .......?!?!" bevor O´Neill seinen
Satz beenden konnte, war er plötzlich im hohen Gras
verschwunden.
"Verdammt noch mal!" hörte man ihn fluchen und als Sam,
Daniel und Teal´C auf ihn zugelaufen kamen, war er schon wieder auf den Beinen
und strich sich den Staub von seiner BDU.
"Colonel, ist alles in
Ordnung?"
"Nichts passiert, ich bin nur über diesen blöden Stein
gestolpert." beschwerte er sich und trat als Beweis mit einem Fuß gegen die
Ursache seines plötzlichen Sturzflugs.
Als Daniel sich niederkniete um
den Stein näher zu begutachten stockte ihm der Atem. Durch die Verwit-terung und
dem Moos, was den Stein fast vollständig bedeckte, waren die Inschriften auf den
ersten Blick schwer oder nur teilweise zu entziffern. Doch für Daniel reichte es
vollkommen aus um zu erkennen, um welche Sprache es sich hierbei handelte.
Obwohl er sie so lange nicht mehr gelesen hatte, war sie ihm so vertraut als
hätte er sie in all den Jahren jeden Tag vor Augen gehabt und sein Herz begann
vor Aufre-gung schneller zu schlagen.
Mit zitternden Fingern zog Daniel
sein Armeemesser aus seinem Stiefel und kratzte das Moos von dem Stein, um die
Inschrift komplett freizulegen. Mit seinen Fingern strich er den Sand von der
Schrift als er den Text las und die elbischen Worte leise für sich sprach. Seine
Augen hellten sichtlich auf und ein of-fenes Lächeln legte sich über sein
Gesicht, wie es seine Teamkameraden schon seit Monaten nicht mehr gesehen
hatten.
"Daniel? Können Sie das lesen?"
Daniel nickte immer noch
lächelnd und legte eine Hand stützend gegen den Stein.
"Und was bedeutet
es, Daniel? bohrte Jack ungeduldig nach.
Daniel atmete tief durch und sah
zu seinen Freunden auf, seine Augen glänzend mit unvergossenen Trä-nen einer
unendlich scheinenden Zeit als er Jack antwortete,
"Zuhause. Ich bin
Zuhause, Jack."
"Unserem verlorenen Bruder,
Dein Volk wird
entlang
des Flusses
in den Tiefen der Wälder
auf Dich
warten."
~oOo~
Am Abend saß SG1 gemeinsam vor dem prasselnden
Lagerfeuer. Erschöpft vom langen Marschieren hatten sie nun tief in den Wäldern
ihr Nachtlager aufgeschlagen. Sam hatte die MRE´s aufgewärmt, doch war keinem
der vier Freunde so recht nach Essen zumute. Jack rührte mit einer Gabel durch
sein Essen und schob es von einer Seite des Tellers auf die andere. Daniel
vollzog dasselbe Verlegenheitsritual, jedoch aus einem anderen Grund.
Als
Daniel seinem Team gestanden hatte, dass er sie über all die Jahre belogen und
sich für jemand anderen ausgegeben hatte, hatte es von Jack einen
weltuntergangähnlichen Wutausbruch zur Folge, der in ein tödliches Schweigen
überging und den ganzen restlichen Tag bis zu diesem Moment an anhielt. Daniels
getrübte Stimmung wurde lediglich von der Vorfreude gemildert, endlich seine
Leute wieder zu sehen. Allerdings empfand er auch großes Unbehagen, da er ihnen
dann beichten musste, dass er ver-sagt hatte und er sich den zweiten Ring
Saurons hatte stehlen lassen. Er fand sich einer wahren Achter-bahn von Gefühlen
ausgesetzt und fühlte sich schon jetzt zwischen zwei Welten hin- und
hergerissen.
Der Rest von SG1 lag die Situation ebenfalls auf dem Magen.
Sie alle, insbesondere Jack, fühlten sich von Daniel betrogen und ihr Vertrauen
in ihm missbraucht. Und gerade ihm, Daniels besten Freund, hätte er es sagen
müssen. Aber waren sie überhaupt beste Freunde? Waren sie es jemals gewesen?
Ihre Freundschaft war bereits seit mehreren Monaten merklich abgekühlt und wenn
Jack ehrlich mit sich sel-ber war musste er sich eingestehen, dass es seine
Schuld war. Seine Geduld mit dem jungen Archäolo-gen ließ immer mehr nach und er
behandelte Daniel wie ein überflüssiges Relikt aus vergangener Zeit. Nach allem,
was sein Freund in den letzten Jahren zugestoßen war, setzte er selbst jetzt
noch dem gan-zen die Krone auf. Wieso laufe ich nicht gleich durch meine
Nachbarschaft und trete nach jedem Hunde-welpen, der mir vor die Füße
läuft?!
Die Geschichte, die Daniel ihm und den anderen bisher erzählt
hatte, klang so unglaublich wie aus einem Märchenbuch. Jack sah von seinem
Teller hoch zu Daniel und erkannte plötzlich, dass der Daniel, den sie alle zu
kennen glaubten, nicht mehr existierte. Er brauchte unbedingt ein paar
Antworten.
"Daniel, Ihnen ist doch klar, dass ich diese Mission sofort
abbrechen und Sie zurück ins Stargate bringen und festnehmen lassen könnte,
nicht wahr?"
"Das ist mir klar, Jack. Doch Sie werden es nicht
tun."
"Ach ja? Was macht Sie da so sicher? Sie sind ein Betrüger und
haben nicht nur uns, sondern auch die Air Force belogen!"
"Moment! Die
Air Force hat mich nie gefragt ob ich ein Mensch bin oder nicht. Und meine
Diplome sind alle echt! Ich habe nie gelogen, Jack. Nur gewisse Dinge
verschwiegen."
"Oh, dass ändert natürlich alles!" brummte Jack
sarkastisch.
"Was hätte ich denn Ihrer Meinung nach tun sollen, Jack?"
fragte Daniel wütend.
"Hätte ich Ihnen oder jedem anderen die Wahrheit über
mich gesagt, säße ich heute nicht hier sondern in einer
Irrenanstalt!"
Daniel bereute seinen Ausbruch sofort, als er Jack
zusammenzucken sah. Er war sich absolut im klaren darüber, dass Jack und die
anderen noch immer von Schuldgefühlen geplagt wurden, als sie ihn damals in der
Anstalt zurückgelassen hatten, nachdem er von Machellos Würmern besessen war und
jeder ge-glaubt hatte, dass er durchgedreht hätte. Er wusste, dass es sich
insbesondere Jack nur schwer verzei-hen konnte ihn zurückgelassen zu haben. Es
war ein Grundsatz von SG1, dass niemals ein Teammitglied zurückgelassen werden
durfte.
"Was hätten Sie an meiner Stelle getan, Jack?" fragte er ruhig
und sah seinem CO fest in die Augen.
"Ich weiß es nicht, Daniel.
Womöglich hätte ich nicht anders gehandelt als Sie," sagte er leise.
Nach
einer Weile des Schweigens sah Sam ihn an und fragte,
"Daniel, ich kann
einfach nicht glauben was Sie uns erzählt haben. Es ergibt für mich keinen Sinn.
Sie wissen wie ich bin und kennen mich, ich glaube nicht an Märchen und schon
gar nicht an Zwerge, Hob-bits und Elfen.."
"Elben." korrigierte
Daniel.
"Entschuldigen Sie. Elben. Ich glaube an Fakten. An Zahlen. Nicht
an Hokuspokus und Legenden, Da-niel."
"Der Ring ist keine Legende, Sam.
Es gibt ihn wirklich und er wurde mir gestohlen, bevor ich ihn zerstö-ren
konnte."
"Von einem Goa´uld." warf Teal´C ein.
Daniel
nickte.
"Warum muss der Ring denn zerstört werden?" fragte ihn Sam. "Wenn
er wirklich so mächtig ist, dann kann er sicher für die gute Seite eingesetzt
werden."
"Nein, Sam. Genau das geht eben nicht. Der Ring wurde nicht dazu
geschaffen um Gutes zu tun. Alle, die es versucht haben, scheiterten weil die
Macht des Ringes ihren Verstand vergiftete. Er verkörpert das Böse selbst, Sam.
Die Völker Mittelerdes müssen erfahren, dass der Ring noch existiert. Und wir
müssen alles daran setzen, ihn zurück zu bekommen um ihn zu
zerstören."
"Wie wollen Sie das anstellen, Daniel?" fragte
Jack.
Daniel stellte seinen Teller mit Essensresten auf den Boden und
goss sich eine Tasse heißen Kaffee ein. Er hielt den Becher in beiden Händen,
stützte seine Ellbogen auf seine Knie und genoss die Wärme die von dem heißen
Getränk ausging, bevor er schließlich weitersprach.
"Als wir anfingen
durch das Stargate zu gehen habe ich nach Möglichkeiten gesucht nicht nur Sha´re
zu retten, sondern auch nach Geschichten und Legenden zu forschen, in denen
vielleicht ein Herrscher mit einem besonderen Ring vorkam."
"Jetzt
verstehe ich allmählich, warum Sie immer so versessen darauf gewesen sind, die
Leute auf jedem Planeten auszufragen und sich stundenlang ihre Geschichten
anzuhören." witzelte Jack.
Daniel sah ihn geduldig noch einen Moment lang
an bis er sicher war, dass von Jack nicht noch mehr Kommentare
folgten.
"Darf ich bitte weiterreden, Jack?"
"Entschuldigen Sie,
Daniel."
Wenigstens hatte Jack den Anstand beschämt
auszusehen.
"Nachdem Jacob zu Selmacs Wirt gemacht wurde und er sich den
Tok´Ra angeschlossen hatte, konnte ich bei unseren gelegentlichen Besuchen bei
den Tok´Ra weitere Nachforschungen anstellen. Ich habe herausgefunden, dass
Anubis früher für einen Goldring am Finger bekannt war. Anise hatte ihn damals
auch in ihren Aufzeichnungen erwähnt und mir versichert, dass er den Ring
wirklich immer getragen hat. Er hat ihn dem Goa´uld, der ihn mir damals
gestohlen hatte, abgenommen und ihn umgebracht. Ich kann nicht mit Sicherheit
sagen, ob es sich bei Anubis Ring tatsächlich um Saurons Ring handelt, nur das
A-nubis in der Vergangenheit für seine Tyrannei und Grausamkeiten bekannt war.
Es ist der einzige Hin-weis, den wir haben. Ihr müsst verstehen, Saurons Ring
ist nicht nur einfach ein Gegenstand, er hat auch einen Willen und er findet
seinen Weg. Früher oder später verfällt ihm jeder."
Teal´C hatte Daniel
die ganze Zeit über geduldig zugehört.
"Bist Du sicher, dass wir Dein
Volk auf diesem Planeten finden werden, Daniel Jackson?"
"Ja, Teal´C. Die
Nachricht ist eindeutig von den Elben. Ich bin sicher das wir sie bald treffen
werden, sofern sie uns nicht schon bemerkt haben."
Sam stellte ihren
mittlerweile leeren Teller beiseite.
"Wie alt sind Sie eigentlich Daniel?
Und...äh...ist Daniel Ihr richtiger Name?"
Daniel lächelte über Sam´s
Neugier.
"Er ist auf jeden Fall neuzeitlicher und kommt meinem richtigen
Namen ziemlich nahe. Ich heiße eigent-lich Danolyn und habe mehr Zeit auf dieser
Erde verbracht, als Ihr Euch vorstellen könnt. Einige Tausend Jahre musste ich
bis jetzt schon totschlagen." scherzte Daniel im Bemühen die Stimmung nicht
absacken zu lassen.
"Das ist unglaublich, Daniel. Oder ist es Ihnen
lieber wenn wir Sie von jetzt an Danolyn nennen?" fragte Sam etwas
verunsichert.
"Ich würde es wirklich bevorzugen, wenn Ihr mich Daniel
nennt. Ich bin daran gewöhnt und Danolyn hat mich schon seit einer Ewigkeit
niemand mehr genannt."
Mittlerweile war es schon spät geworden, Jack
übernahm die erste Wache während die anderen schlafen gingen und es gab ihm
Zeit, über einiges nachzudenken.
Am nächsten Morgen brachen Sie früh auf
und Daniel führte sie tiefer und tiefer in die Wälder. Die Bäu-me schienen
größer zu werden je weiter sie gingen und in der Luft hang schwer der süßliche
Duft der Blüten. Es herrschte eine Ruhe die nur durchdrungen wurde von dem
Gesang der Vögel und dem rau-schen der Bäume, dessen Kronen sich langsam im Wind
wiegten.
Im nächsten Moment waren sie umzingelt von mehreren
hochgewachsenen Männern, die die Pfeile ihrer imposanten Bögen auf sie gerichtet
hatten. Teal´C reagierte sofort und griff zu seiner Stabwaffe, auch Jack und Sam
griffen zu ihren Waffen doch Daniel wandte sich sofort zu ihnen um und bedeutete
mit einer Handbewegung, dass sie ihre Waffen stecken lassen sollten.
Als
Daniel sah das seine Freunde ihre Hände von ihren Waffen ließen, wandte er sich
wieder den Krie-gern zu. Er atmete tief durch und betrachtete sie sich genauer.
Hochgewachsen, lange Haare, spitze Ohren, gutaussehend....alles was einen Elben
ausmachte.
Einer der Elben, offenbar der Anführer, trat auf ihn
zu.
"Ihr trampelt wie eine Horde Elefanten durch die Wälder, dass man
Euch meilenweit hören konnte." sagte er überheblich.
"Wer seid Ihr und
was habt Ihr hier zu suchen?"
Daniel antwortete in elbisch und der Elbe
war überrascht, auch wenn man ihm dies nicht sofort ansah.
"Mae govannen"
grüßte ihn Daniel höflich und der Elbe erwiderte seinen Gruß.
"Mein Name
ist Danolyn und das sind meine Freunde. Ich bin der Cousin von Legolas. Die
Nachricht im Stein in der Nähe vom Sternentor ist an mich gerichtet. Bitte führt
mich zu ihm, da ich ihn dringend spre-chen muss."
"Ihr seht nicht aus wie
ein Elbe. Eure Ohren sind die eines Menschen." stellte der Elbe verächtlich
fest.
"Ich habe sie denen der Menschen angepasst, um unter ihnen nicht
aufzufallen." erwiderte Daniel unge-duldig. "Ich werde alles erklären, wenn Ihr
uns zu Euren Leuten bringt."
Der Elbe nickte nachdenklich und sagte dann,
so dass es auch die anderen verstehen konnten,
"Folgt mir. Wenn wir
stramm marschieren, werden wir bei Sonnenuntergang bei den anderen in Lyllenach
sein."
~oOo~
Am Abend erreichten Sie Lyllenach, die Stadt der
Elben. Wie damals in Mittelerde hatten die Waldelben ihre Häuser hoch in den
Wipfeln riesiger Bäume gebaut. Der Anblick dieser architektonischen
Meisterleis-tung inmitten der Wildnis ließ die Münder von Daniels Freunden in
Ehrfurcht offen stehen, als sie von Rheledur, so hieß der Gruppenführer der sie
hierher geführt hatte, zum Ältestenrat gebracht wurden.
"Wer sitzt im
Ältestenrat?" fragte Daniel.
"Es sind noch dieselben wie damals in
Mittelerde," informierte ihn Rheledur.
Als sie einen offenen Pavillon
betraten, trat eine Frau auf sie zu. Ihre Bewegungen waren voller Leichtig-keit
und Grazie, dass sie über den Boden zu schweben schien und es ging ein magisches
Leuchten von ihr aus. Ihre langen goldenen Haare reichten fast bis auf den Grund
und ihr Gesicht war nach all den Jahrtausenden kein bisschen gealtert. Daniel
erkannte sie sofort wieder und lächelte erleichtert. Auch Daniels Freunde
konnten ihre Blicke nicht von ihr wenden.
"Galadriel" flüsterte Daniel
ehrfurchtsvoll und trat einen Schritt auf sie zu.
"Mae govannen" grüßte
sie Galadriel, die Hüterin des Lichts, ihren alten Freund.
Sie war immer
eine gute Freundin von Danolyn gewesen. Nicht selten hatte er sie um Rat gefragt
und sie war eine von jenen, die ihm damals den Rücken gestärkt hatte zu dem
Entschluss, seine Aufgabe als Träger des Ringes zu übernehmen. Es schmerzte ihn
schon jetzt zu wissen, wie sehr alle von ihm ent-täuscht sein würden wenn sie
von ihm erfahren, dass er den Ring verloren hatte.
Galadriel sah jedem
von ihnen tief in die Augen und in ihre Seelen bevor sie sie auf ihren lang
verloren geglaubten Freund ruhen ließ, der endlich wieder vor ihr stand und ihre
Augen fingen an zu strahlen als sie in elbisch zu ihm sprach.
"Danolyn.
Wir hatten die Hoffnung nie aufgegeben Euch wiederzusehen."
"Ebenso wenig
wie ich die Hoffnung aufgab, endlich mein Volk wiederzufinden, verehrte
Galadriel." ant-wortete Danolyn.
Sie sah Danolyn in die Augen und konnte
seine Sorgen in ihnen lesen. Ohne das er etwas gesagt hatte, antwortete sie ihm
in der Sprache seiner Freunde.
"Du hast getan was Du tun konntest,
Danolyn. Und ich sehe keine Schuld in Deinen Taten und auch kei-ne Möglichkeit,
wie Du hättest verhindern können, dass der Ring von Dir gestohlen wurde. Gräme
Dich nicht, Danolyn. Wir sehen einen Weg den Ring den Mächten der Finsternis
wieder zu entziehen, sofern Deine Freunde zu Dir stehen."
Daniel sah
überrascht und erleichtert zu ihr auf. Seine Freunde sahen erstaunt aus, viele
Fragen waren in ihren Augen zu erkennen, doch waren sie noch zu eingeschüchtert
von Galadriels Fähigkeit ihre Gedan-ken lesen zu können.
"Ruht Euch jetzt
aus, Du und Deine Freunde, Danolyn. Dein Cousin Legolas wird Morgen von seiner
Rei-se nach Lyllenach zurückkehren und wir werden uns gemeinsam zu einer
Beratung zurückziehen."
Und daraufhin drehte sie sich um und entschwand
wieder, von woher sie gekommen war und Daniel ließ sich von Rheledur ihre
Schlafplätze zeigen.
Als sie ihren Rastplatz unter den Bäumen eingenommen
hatten, fand keiner von ihnen Schlaf. Über dem Ort lag ein tiefer Friede. Es war
bereits Nacht doch sieben Monde erleuchteten den Planeten ausrei-chend, um noch
alles problemlos erkennen zu können. Der Boden war von dickem Moos bedeckt, der
sich kühl aber trocken unter ihren nackten Füßen anfühlte. Ein kleiner Bach
plätscherte ruhig in der Nä-he. Es wehte fast kein Wind und die Blätter der
gewaltigen Bäume raschelten nur leise in der Nacht.
Teal´C trat an Daniel
heran und stellte sich neben ihn, während er seinen Blick scheinbar ziellos in
die Ferne schweifen ließ.
"Ich habe eine Frage an Dich, Daniel Jackson."
sprach der Jaffa ihn ruhig an.
Daniel drehte sich zu ihm um.
"Was
ist es, Teal´C?"
"Galadriel war in der Lage in jeden von uns hinein zu
sehen. Und doch gab sie nicht zu erkennen, dass sie meinen Goa´uld Symbionten
wahrgenommen hätte oder nicht. Sind die Goa´uld nicht auch die Feinde dieser
Welt, Daniel Jackson?"
"Doch, dass sind sie, Teal´C." lächelte Daniel.
"Sie hat sehr wohl gewusst, dass Du einen Goa´uld Sym-bionten in Dir trägst.
Aber sie konnte auch in Deine Seele blicken und Deine Gedanken lesen. Sie
wuss-te, dass von Dir keine Gefahr ausgeht, also hat sie es auch nicht erwähnt."
erklärte Daniel seinem Freund geduldig.
"Ich verstehe."
"Wir
sollten wieder zurück gehen zu Sam und Jack. Sicher wird man uns bald etwas zu
Essen bringen und anschließend sollten wir uns ausruhen. Ich habe das Gefühl,
dass uns in Kürze noch so einiges bevorsteht."
~oOo~
Am nächsten
Morgen ging Daniel zu Galadriel, um ihr vor der Versammlung mit dem Ältestenrat
in Ruhe noch weitere Einzelheiten mitzuteilen. In der Zwischenzeit versuchten
seine Freunde sich derweilen ihre Langeweile zu vertreiben, indem sie die
Gebäude in den Baumkronen genauer in Augenschein nahmen. Sie stellten fest, dass
an diesem Ort alles vorhanden war, sogar eine Bibliothek und eine Art Museum.
Und alles war über eine große Anzahl von überraschend breiten und sicheren
Hängebrücken miteinander verbunden.
An den Wänden des Museums hingen
Malereien, die sehr alt zu sein schienen und vermutlich das Leben im früheren
Mittelerde darstellten sowie auch einige Bilder, die die Geschichte des Ringes
von Sauron darstellten. Während sich Jack, Sam und Teal´C weiter fasziniert
umsahen, betrat eine junge Elbenfrau den Raum. Sie hatte lange dunkle Haare und
trug ein langes Gewand wie die der anderen Elben und einen dunklen Umhang um
ihre Schultern. Ihr Blick wanderte für einen Moment suchend durch den gro-ßen
Raum und blieb dann auf SG1 ruhen, offensichtlich hatte sie gefunden, wonach sie
gesucht hatte.
Als sie näher auf SG1 zuging und schließlich vor Jack
stehen blieb kam er nicht umhin zu bemerken, wie außerordentlich schön sie war.
Es verschlug ihm tatsächlich für einen Moment die Sprache, doch um nicht
unhöflich zu erscheinen brachte er zum Glück noch ein grüßendes Nicken
zustande.
"Ich habe nach Euch gesucht. Ihr seid die Fírimar, die Freunde
von Danolyn?" fragte sie mit klarer Stim-me.
"Fírimar? Ich weiß nicht,
was das Wort bedeutet, aber wir gehören zu Danolyn." antwortete Sam anstelle des
Colonels, der im ersten Moment nur ein dümmliches Nicken zustande brachte, und
stellte sich und die anderen vor. Die junge Frau lächelte und stellte sich den
Neuankömmlingen vor,
"Mein Name ist Arwen."
~oOo~
Legolas
konnte es nicht glauben, als er von der Nachricht erfuhr. Er hatte schon lange
alle Hoffnung auf-gegeben, seinen Cousin Danolyn je wieder zu
sehen.
Arwen hatte in der Zwischenzeit die Gelegenheit ergriffen,
Danolyns Freunde während seiner Abwesen-heit ein wenig abzulenken. Nachdem sie
ihnen erklärt hatte, dass 'Fírimar' das elbische Wort für 'Die Sterblichen' war,
lud sie die fremden Krieger ein, mit den Pfeilen und Bögen der Elben zu üben und
an-schließend gemeinsam mit ihr auf die Jagd zu gehen. SG1 nahm die willkommene
Abwechselung dank-bar an, vor allem Jack ließ sich als stolzer Krieger und
begeisterter Hobbyangler nicht zweimal bitten und ritt zusammen mit seinen zwei
Teamkameraden an Arwens Seite in die Wälder, um einige Tiere fürs Abendmahl zu
erlegen.
Nachdem sie gegen Abend ausreichend Tiere erlegt hatten, hörten
sie in einiger Entfernung jemanden in ihre Richtung galoppieren und sie hielten
sich zur Sicherheit so lange versteckt, bis sie erkennen konn-ten, um wen es
sich handelte.
"Suilad (Hallo), Legolas." rief Arwen dem jungen Mann
grüßend zu, als dieser sein Pferd vor ihnen zum stehen brachte.
Jack
horchte auf als Arwen den Namen 'Legolas' aussprach und betrachtete sich den
jungen Mann noch einmal genauer. Das war also Daniels, oder Danolyns, Cousin
dachte er und glaubte eine gewisse, wenn auch entfernte Ähnlichkeit zwischen den
beiden Männern zu erkennen. Legolas hatte lange, von der Sonne ausgeblichene
Haare und die selben blauen Augen wie Daniel.
"Arwen! Ist es wahr?"
fragte der junge Mann aufgeregt.
"Danolyn ist zurückgekehrt." nickte
Arwen bestätigend. "Er befindet sich gerade bei Galadriel..."
und kaum
das Arwen die Worte ausgesprochen hatte, geschweige denn die Gelegenheit hatte
Legolas die Freunde von Danolyn vorzustellen, spornte der junge Mann sein Pferd
an welches einen Moment lang unruhig auf seinen Hinterläufen tänzelte, bevor es
schließlich mit seinem Reiter in Richtung Lyllenach verschwand. Sam schaute
erstaunt und nach einer Antwort suchend zu Arwen, genauso wie Jack und Teal´C,
die beide fragend ihre Augenbrauen hoben. Arwen lächelte etwas, unsicher wie sie
das Verhalten von Legolas deuten sollte und schlug vor, ihm nach Lyllenach zu
folgen, da es ohnehin allmählich Abend wurde.
Als Legolas endlich
Lyllenach erreichte, wollte er nichts anderes, als sich so schnell wie möglich
absolute Gewissheit zu verschaffen. Er sprang von seinem Pferd und lief so
schnell er konnte zur Versammlung des Ältestenrates hinauf. Dieser hatte sich
bereits vor dem Gebäude versammelt und Legolas blickte suchend durch die Gruppe
der Elben auf der Suche nach Danolyn, als er ihn endlich zwischen den ande-ren
erspähte.
Regungslos standen sie sich einen Moment lang gegenüber, bis
ein Lächeln auf beiden Gesichtern aus-brach und sie einander lachend in die Arme
fielen. Tausende von Jahren, die sich nicht nur endlos anhör-ten sondern noch
endloser durchzustehen waren, standen zwischen dem letzten und dem heutigen Tag,
seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten.
Mittlerweile hatten auch
Arwen und SG1 Lyllenach wieder erreicht und sie sahen Daniel und Legolas in
respektvollen Abstand zu, wie sie ihr Wiedersehen feierten. Legolas ahnte
jedoch, dass es nicht nur ei-nen Anlass zur Freude gab, wenn er den
Gesichtsausdruck auf Danolyns Gesicht richtig einschätzte.
"Van mathach?"
(Wie geht es Dir?) fragte ihn Legolas.
"Nin bado maer. A van mathach?"
(Mir geht es gut. Und wie geht es Dir?) erwiderte Danolyn.
"Mir geht es
auch gut, Danolyn. Aber ich sehe Dir an Deiner Nasenspitze an, dass Dich etwas
bedrückt, mein Freund. Was ist mit Dir los?"
"Das wirst Du gleich hören,
zusammen mit dem Ältestenrat" erwiderte Danolyn betrübt.
Die Glocke zur
Versammlung wurde geläutet und Galadriel führte den Rat mit Legolas und Danolyn
in das Gebäude. Daniel hatte von Galadriel die Erlaubnis erhalten, dass
zumindest Jack als Teamführer von SG1 und langjähriger Freund an der Versammlung
teilnehmen durfte. Daniel hoffte, dass Jack ihn besser verstehen würde, wenn er
wirklich die ganze Geschichte kannte.
Sam und Teal´C machten sich ein
wenig missmutig daran den anderen Elben zur Hand zu gehen und das erlegte Wild
zuzubereiten. Ihre erste Enttäuschung darüber, nicht an der Versammlung
teilnehmen zu können, verflog schnell da sie dafür in andere Geheimnisse der
Elben eingeweiht wurden, die nicht min-der interessant waren.
Nach
einigen Stunden war die Versammlung beendet und jeder der teilnehmenden Elben
war ermüdet von den langen Diskussionen, wenn man es auch nur in ihren Augen zu
erkennen vermochte.
Müde lächelnd kamen Jack und Daniel auf Sam und
Teal´C zu und setzten sich wortlos nehmen sie an die reich gedeckte Tafel. Es
standen süße unbekannte Früchte auf dem Tisch sowie Ihim (gegarter Fisch),
selbstgebackenes Bas (Elbenbrot), Cram (Preßkuchen) und natürlich Wildbrett.
Dazu gab es Bier zu trinken, das überraschend gut schmeckte, wie Jack erfreut
feststellte.
Rheledur sah den erstaunten Gesichtsausdruck des
Colonels.
"Das Bier wurde von den Hobbits gebraut. Wahre Meister ihres
Fachs. Wir treiben gelegentlich Handel mit ihnen." erklärte er
Jack.
"Hmmm. Es schmeckt sehr gut." lobte Jack und hatte wenigstens einen
Makel in dieser so wundervollen Kultur der Elben entdeckt. Sie können kein gutes
Bier brauen. Hehehe.
Sam wollte ihren CO gerade fragen wie die Versammlung
gelaufen war und was jetzt geschehen würde, als Galadriel, die am Kopf der Tafel
platziert war, dass Wort ergriff.
"Ihr werdet Morgen früh nach Andor
aufbrechen. Wie uns Legolas mitgeteilt hat, haben die Zwerge gese-hen, wie ein
Goa´uld Mutterschiff des Anubis auf diesem Planeten gelandet ist und die Goa´uld
nach den Schätzen der Zwerge suchen. "
"Andor? Was ist das?" fragte
Sam.
"Eine weitere Stadt der Elben, dass in einem großen Tal liegt. Es
bedeutet übersetzt 'Das Land der Ga-be.' Dort leben unsere Verwandten aus dem
früheren Rivendell in Mittelerde. Sie verfügen im Gegensatz zu uns über neue
Technologien, die wir Elben in den letzten Jahrtausenden entwickelt
haben."
Daniel hob erstaunt seine Augenbrauen. Galadriel blieb seine
offensichtliche Verwunderung natürlich nicht verborgen und sagte zu ihm auf
elbisch:
"Auch bei den Elben ist die Zeit nicht stehen geblieben,
Danolyn. Wenn wir Waldelben von diesen Tech-nologien gegenüber noch Abstand
nehmen, haben unsere Verwandten doch große Fortschritte gemacht und schon vor
langer Zeit angefangen, die Sterne zu erkunden."
Daniel lächelte etwas
verlegen, weil er nie auf den Gedanken gekommen war, dass ein Volk wie die
El-ben auch nur ansatzweise Interesse an der Raumfahrt zeigen
könnte.
"Wie lange wird es dauern, bis wir Andor erreichen werden?"
fragte Teal´C.
"Der Ort liegt ungefähr zehn Tagesmärsche von hier
entfernt," antwortete ihm Legolas.
Ein überraschter Blick vom Colonel
teilte Sam mit, dass er dasselbe dachte wie sie.
Jack atmete resignierend den
Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte.
"Daniel, Sie wissen das wir
in etwa 24 Stunden im Stargatecenter zurück erwartet werden. Zumindest müssen
wir General Hammond mitteilen, was hier los ist."
Daniel nickte. Er
wusste, dass Jack Recht hatte und das, wenn General Hammond nichts von ihnen
hö-ren würde, einen Suchtrupp durch das Tor schicken würde.
"Wir werden
ihnen eine Nachricht senden," sagte Daniel und war erleichtert, dass Jack ohne
Widerworte zustimmte.
Jack hatte, nachdem er alle Details über Danolyn,
den Ring und von seinem Jahrtausende Jahre andau-erndes Versteckspiel unter den
Menschen gehört hatte, verstanden warum Daniel so gehandelt hatte. Und er wollte
helfen. Nicht den Elben zuliebe, denn Jack hielt sie für ein verdammt arrogantes
Volk die sie, mit Ausnahme von Arwen und Legolas, behandelten wie unmündige
naive Kinder, was sie in ihren Augen wahrscheinlich auch waren, wie er sich
grummelnd eingestehen musste. Doch er würde es tat-sächlich nur Daniel zuliebe
tun. Als sein Freund war er es ihm schuldig und noch war Daniel auch ein
Mitglied von SG1.
"Ihr werdet von uns mit allem versorgt werden, was Ihr
für Eure Reise benötigt,"
versprach ihnen Galadriel und damit widmeten
sie sich wieder ihrem köstlichen Abendmahl. Sie wussten alle, dass es zumindest
für die nächsten Tage die letzte anständige Mahlzeit sein
würde.
~oOo~
Ende Teil 1
weiter: Teil 2
Teil 2: Der Weg nach Andor by Cream
Teil 2: Der Weg nach Andor
Am nächsten Morgen brachen SG1, Rheledur,
Arwen und Legolas zum Stargate auf. Die Elben hatten ihnen ausreichend Proviant
in Form von Elbenbrot, sowie Waffen in Form von Pfeilen, Bögen und Mes-ser
mitgegeben als auch ihre besten Pferde, mit denen sie die Strecke nach Andor um
einiges schneller bewältigen sollten.
Natürlich beharrte der Colonel
darauf, Feuerwaffen und Granaten von General Hammond anzufordern, denn mit den
Waffen der Elben würde sich ein Goa´uld sicher nicht so einfach besiegen lassen.
Nach-dem Jack also eine Nachricht für General Hammond ans Stargatecenter
durchgegeben hatte und ihnen nach einigen Minuten die gewünschten Waffen durch
das Stargate geschickt wurden, setzten sie ihre Reise fort und Legolas führte
sie in Richtung Osten, in der die Zwerge lebten.
Die Reise war
anstrengend selbst zu Pferd. Doch die atemberaubende Landschaft, die sich um sie
herum entfaltete, ließ die Anstrengungen weniger schlimm erscheinen. Der
Elbenwald und Lyllenach hatten SG1 bereits zutiefst beeindruckt, doch die
unendliche Weite des Horizonts, die Höhe der Berge mit ihren schneebedeckten
Gipfeln und die satten grünen Wildblumenwiesen stellten das noch in den
Schatten.
Sie passierten Geysire, aus denen riesige heiße Wasserfontänen in
den Himmel schossen und durch die sommerlichen Temperaturen die nahe Umgebung in
einen nebligen Dunst tauchten. Die Luft war klar und sauber und roch nach
feuchten Gräsern. Bunte Vögel flogen durch die Luft die einen melodischen
Ge-sang von sich gaben und libellenähnliche Insekten schwirrten durch die hohen
Gräser der Täler.
~oOo~
Am dritten Tag erreichen sie eine mit
Wildblumen bewachsene Hügellandschaft, welche von mehreren rauschenden Bächen
durchflossen wurde. Ganze Meere von bunten Schmetterlingen flatterten über die
Wiesen um den süßen Nektar der Blüten aufzunehmen und türkis/gelb gestreifte
Geckos sonnten sich auf einigen naheliegenden Felsen. Ein kleines Dorf kam
hinter den ersten Hügeln zum Vorschein, von denen einige Häuser direkt in einige
der Hügel hineingebaut worden waren. Man erkannte sie durch die niedrigen runden
Eingangstüren, die kleinen rauchenden Schornsteine und Frontgärten, in denen
Gemü-se und Kräuter angepflanzt wurden. Und einfach alles schien etwas kleiner
zu sein wie Jack sehr bald feststellte.
"Wer wohnt denn hier? Ist das
schon das Dorf der Zwerge?" fragte Jack leise und vertrieb ein paar bunte
Falter, die hartnäckig um seinen Kopf schwirrten.
"Fast." schmunzelte
Daniel und erklärte,
"Das hier ist ein Dorf der Hobbits. Die Hobbits sind
höchstens 1,20 m groß doch im Gegensatz zu den Zwergen wühlen sie nicht in den
Minen nach Reichtümern sondern sind einfache friedliebende Bauern. Für sie gibt
es nichts schöneres als Essen, Bier brauen, Pfeife rauchen und das Land zu
bestellen. Sie sind im allgemeinen kein bisschen abenteuerlustig und besitzen
zum Teil die Naivität von Kindern. Nie-mals würden sie freiwillig zu einer Waffe
greifen."
"Sie hatten bei der Versammlung erwähnt, dass bei der
Zerstörung des ersten Ringes von Sauron auch Hobbits dabei waren."
"Das
war etwas anderes, Jack. Frodo wusste, dass das Auenland damals genauso in
Gefahr war, wie der Rest von Mittelerde. Die anderen drei Hobbits haben ihn
zunächst nur begleitet, um ihren Freund auf dieser gefährlichen Reise zu
beschützen. So recht verstanden haben sie die Ausmaße jedoch erst viel später.
Erst dann haben sie zur Waffe gegriffen, und das nur aus reiner
Selbstverteidigung heraus."
"Daniel." rief Sam hinter ihm und trieb ihren
Rappen an, um zu ihm und dem Colonel aufzuholen. Mehre-re Schmetterlinge folgten
ihr, offenbar angezogen von Sams neuem blumig duftendem Shampoo.
"Glauben
Sie, dass wir heute Nacht hier bleiben werden?" fragte sie
hoffnungsvoll.
Ihr machten lange Militärmärsche und das Leben unter
freien Himmel normalerweise nichts aus. Es war fester Bestandteil als Militär
und Mitglied von SG1. Dennoch wäre ihr ein gemütliches Bett und warme
Hausmannskost wesentlich lieber, als noch länger das trockene Elbenbrot und die
militärischen Feldrati-onen essen zu müssen. Selbst die Makkaroni mit Käse
schmeckten wie Hühnchen. Bäh!
"Legolas?" fragte ihn Daniel.
"Ich
hätte sowieso vorgeschlagen hier zu übernachten," lächelte Legolas, auf dessen
Bogen, den er auf seinem Rücken trug, sich einige Schmetterlinge niedergelassen
hatten und ihre Flügel langsam in pulsie-rendem Rhythmus öffneten und wieder
schlossen.
"So gut das Elbenbrot auch den Hunger stillt, es geht doch
nichts über eine richtige Mahlzeit. Und nehmt es mir nicht übel, aber das Essen
von Eurem Planeten ist äußerst gewöhnungsbedürftig."
~oOo~
Sie
fanden ein kleines Gasthaus am Rande des Dorfes, zu dem auch ein Stall gehörte
und nachdem sie ihre Pferde versorgt, ihr Gepäck auf ihre Zimmer im ersten Stock
gebracht und sich ein wenig frisch ge-macht hatten, fanden sich die Freunde zum
Essen wieder unten in der Gaststube ein. Es war Heiligabend und wenn die Ta'uri
schon Weihnachten nicht Zuhause feiern konnten, dann doch wenigstens gemeinsam
als Familie im Kreis von neuen Freunden.
Das Essen, dass aus Wild, Pilzen
und Gemüse bestand, war köstlich, dass Bier floss in Massen und die Musik war
mitreißend. Natürlich kannten die Hobbits die Elben ziemlich gut und während man
das gemüt-liche Beisammensein feierte, begann die Wirtin in der Zwischenzeit die
Matratzen und Laken der Betten auf den Fußböden der Schlafzimmer herzurichten,
da die Hobbitbetten natürlich viel zu klein für die Men-schen und Elben
waren.
Mit einem Besen versuchte die Wirtin einige der bunten
Schmetterlinge aus den Zimmern zu vertreiben, die anscheinend während des Tages
durch die geöffneten Fenster geflogen waren und schimpfte ihnen hinterher, als
sie wieder durch das offene Fenster nach draußen flogen,
"..lästige bunte
Flatterdinger!"
Nachdem sich die Elben und SG1 viele Geschichten von den
Hobbits angehört hatten und ihnen die Ge-sichter vor Lachen schon merklich
schmerzten, fielen sie müde und erschöpft in ihre Betten. Sam und Arwen teilten
sich gemeinsam ein Zimmer, Rheledur und Legolas das Zweite und Teal´C, Daniel
und Jack teilten sich das letzte Zimmer.
Jack war sofort wie ein Toter
eingeschlafen kaum das sein Kopf das Kopfkissen berührt hatte und Teal´C widmete
sich seinem Kel´Noreem. Doch Daniel fand sich trotz aller Müdigkeit immer noch
rastlos und beschloss draußen noch ein wenig frische Luft zu
schnappen.
Als er den schmalen Kiesweg, der sich hinter dem Haus befand,
entlang spazierte erkannte er im Dun-keln noch eine weitere Person die, nachdem
sie Daniel gehört hatte, stehen geblieben war und auf ihn wartete. Es war Arwen,
die offensichtlich auch noch nicht schlafen konnte. Als sie ihn sah lächelte er
und ging ihr entgegen. Sie lächelte zurück und nahm seine Hand.
"Vin
govedich nan eithel?" (Begleitest du mich zur Quelle?) fragte sie
ihn.
"Mae" antwortete er.
Der Weg führte weiter einen Hügel
hinunter entlang am großen Kräutergarten des alten Wirtshauses. Es duftete nach
Jasmin und Insekten zirpten und schwirrten durch die Dunkelheit. Am Ende des
Gartens befand sich eine Treppe, die den Hügel hinunterführte zu einem winzigen
Wäldchen, dass aus nicht mehr als fünf oder sechs Bäumen zu bestehen schien.
Hier wuchs das satte grüne Gras hüfthoch und mit je-dem Schritt, den Arwen und
Daniel machten um es zu durchqueren, flogen große blauleuchtende Glüh-würmchen
auf und erhellten ihre unmittelbare Umgebung. Das plätschern von Wasser erklang
zwischen den Bäumen und verriet die Quelle, von der Arwen gesprochen
hatte.
Daniel blieb stehen und starrte wie gebannt auf das Wasser, dass
im Licht der Monde schimmerte wie tausend Diamanten. Er atmete tief die frische
klare Luft ein und beobachtet Arwen, wie sie ihre Schuhe auszog, sich an den
Rand der Quelle setzte und ihre Füße ins Wasser tauchte.
"Wir mögen
unsterblich sein und doch gibt es nichts erfrischenderes als das kühle Wasser
einer Quelle,"
sagte sie, als Daniel sich schweigend neben sie setzte,
nachdem auch er seine Schuhe und Socken aus-gezogen hatte. Das kalte Wasser aus
der Quelle hatte einen sehr belebenden Effekt und seine Müdigkeit verflog ein
wenig.
"Wow, dass Wasser tut wirklich gut. Du bist hier sicher schon
öfter gewesen, oder?"
"Wie schon gesagt, Danolyn. Wir treiben manchmal
Handel mit den Hobbits und ich lasse mir nur äußerst selten die Gelegenheit
entgehen mit ihnen zu feiern."
"Ich erinnere mich. So gut die Elben auch
sein mögen und wie friedlich es bei ihnen ist, sie werden nie mit der
Ausgelassenheit und Freude der Hobbits mithalten können. Weißt Du noch wie wir
damals gefeiert haben, als der erste Ring vernichtet war und wir alle gedacht
hatten, dass das Böse endlich fort wäre. Ich glaube an jenem Abend habe ich Dich
das erste Mal aus vollem Halse lachen und singen hören, Arwen."
"Oje,
erinnere mich nicht an DAS Fest, Danolyn." lachte Arwen und versteckte beschämt
ihr Gesicht hin-ter ihren Händen. Nach einem Moment blickte sie wieder hoch und
sah Danolyn an.
"Warum konntest Du nicht schlafen, Danolyn?"
Er
zuckte kopfschüttelnd die Schultern.
"Ich schätze, die Ereignisse der
letzten Tage werden mir erst jetzt so richtig bewusst. Ich habe so lange darauf
gewartet nach Hause zu kommen, Arwen. Doch jetzt stelle ich fest, dass ich immer
noch Heimweh habe, allerdings nicht nach den Elben."
Arwen nickte
verständnisvoll und schaute ihn traurig an.
"Du wirst uns wieder
verlassen wenn das hier vorbei ist. Nicht wahr, Danolyn?"
"Ich weiß
nicht. Aber ich denke schon. Ich hoffe Du bist mir nicht böse deshalb. Ich
versuche nur ehrlich zu sein."
"Das weiß ich doch."
"Außerdem
heißt es nicht, dass ich nicht zurückkommen werde, Arwen. Jetzt, wo ich weiß wo
ihr Euch versteckt, werde ich sicher meine Urlaubstage hier
verbringen."
lächelte er in dem Versuch, die ernste Stimmung zu
verdrängen.
"Da bin ich froh. Und nur damit Dir das auch klar ist, wir
haben Dich alle wirklich furchtbar vermisst, Dano-lyn. Ganz besonders Legolas.
Du kannst Dir nicht vorstellen wie schwer es ist, einen launischen Legolas über
mehrere Tausend Jahre ertragen zu müssen."
Daniel verrollte
verständnisvoll die Augen.
"Und Du musst mir etwas versprechen,
Danolyn."
Daniel sah sie etwas verwirrt an, rätselnd was sie von ihm
verlangen könnte.
"Du musst mir versprechen, wenn Du uns das nächste Mal
besuchen kommst, dass Du Colonel O´Neill wieder mitbringst. Er gefällt mir
sehr."
und sie zwinkerte ihm unmissverständlich zu.
Daniel
errötete, eine Gabe die er nie zu verlieren schien, und versprach ihr Jack zu
überreden, sofern sie sich benehmen würde. Wie oft traf sie schon auf einen
gutaussehenden Sterblichen, der ihr Interesse an der Jagd
teilte.
Mittlerweile war es tief in der Nacht und als die Glühwürmchen
wieder im schützenden Gras verschwun-den waren, konnte man kaum noch die Hand
vor Augen erkennen. Zumindest wenn sie Sterbliche gewe-sen wären. Als Elben
hatten sie glücklicherweise die Fähigkeit, auch im Dunkel noch sehr gut sehen zu
können und so machten sie sich auf wieder ins Wirtshaus zurück zu kehren um
hoffentlich doch noch ein bisschen Schlaf zu finden.
Gerade als sie
wieder den Kräutergarten entlang gingen, hörten sie aus weiter Ferne einen
schrillen Schrei, der sie bis aufs Mark durchdrang. Sie blickten für einen
Moment wie versteinert gen Horizont, aus der der erschütternde Laut gekommen
war. Sie beide wussten in dem Moment, dass gerade etwas Fürch-terliches
geschehen war.
~oOo~
Ogedur.
Die Hauptmine war zersprengt und
die zerfetzten Körper der Zwerge, die in ihr gearbeitet hatten, lagen unter den
schweren Trümmern von Gestein begraben. Anubis hatte seinen Wachen befohlen das
kostba-re Naquadria, dass die Zwerge aus dem Berg gegraben hatten, an Bord
seines gigantischen Kriegsschif-fes zu bringen, das in nicht allzu großer
Entfernung von den Minen gelandet war. Die Zwerge setzten sich tapfer zur Wehr,
leider erwiesen sich ihre primitiven Äxte und ihre geringe Größe als nahezu
nutzlos ge-gen die Stabwaffen ihrer Angreifer.
Als Warnung für die
anderen Zwerge ließ Anubis die Hauptmine sprengen, um die Zwerge von seiner
Übermacht zu überzeugen und sie gefügig zu machen. Anschließend ließ Anubis sie
in den übrigen Mi-nen weiter arbeiten, als seine Sklaven. Die Schätze der Berge,
das überaus seltene und wertvolle Na-quadria, wurde für Anubis Waffenproduktion
benötigt. Nicht mehr lange und Anubis würde, zusätzlich zu dem Ring der Macht,
den er ständig bei sich trug, über die zerstörerischten und effektvollsten
Waffen des bekannten Universums verfügen.
~oOo~
Die Satteltaschen
der Pferde waren mit frisch geräucherten Schinken, Speck und Brot gefüllt, eine
Spen-de der freundlichen Wirtin und ihres Gatten für die bevorstehende Mission,
und SG1 sowie ihre elbischen Freunde traten am frühen Morgen ihre Weiterreise
nach Andor an.
"Tiro i dalaf!" (Achtet auf den Boden!)
rief
Rheledur den anderen zu und Daniel übersetzte es umgehend seinen Teamkameraden.
Auch wenn Rheledur die Sprache der Ta´uris beherrschte, er vermied es sie zu
sprechen wenn es die Umstände nicht unbedingt erforderten. Vielleicht aus Stolz?
Daniel konnte es nicht sagen. Rheledur machte auf Daniel einen eher
eigenbrötlerischen Eindruck.
Der Weg wurde zunehmend beschwerlicher und
die Pferde bekamen größere Schwierigkeiten, auf dem unebenen Gestein das
Gleichgewicht zu behalten und sich nicht bei einem kurzen Moment der
Unacht-samkeit die Beine zu brechen. Ihre Reiter waren zu ihrer Entlastung
abgestiegen und führten sie durch die Felsenlandschaft, begleitet vom ständigen
Gefluche eines gewissen Colonels, der nicht glauben konnte, dass er sich
tatsächlich von seinem Archäologen zu dieser 'Mission' hatte überreden
lassen.
Rheledur und Legolas versicherten ihnen, dass sie Andor am
nächsten Tag erreichen und sie die vielen Felsen bald hinter sich lassen würden.
Zur Enttäuschung aller schafften sie dies allerdings nicht mehr vor Einbruch der
Dunkelheit und so waren sie gezwungen ihr Nachtlager auf hartem Felsgestein
aufzuschla-gen.
Mit absoluter Sicherheit konnte Jack für sich behaupten,
was er auch lautstark bekannt gab, dass er noch nie während seiner langen und
durchaus aktiven Karriere, so unbequem schlafen musste wie auf dieser Mission
und das auch noch an Weihnachten! Und er versäumte es auch nicht alle noch mal
daran zu erinnern, dass daran allein Daniel Schuld war. Wenn er sich damals den
Ring sicher in seine Unterhose eingenäht hätte, wäre das alles nicht passiert
und sie würden jetzt Daheim in ihren weichen Betten liegen, anstatt sich
unzählige Blessuren von den Kanten und Steinen zu holen, auf denen ihre
Schlafsäcke aus-gerollt waren. Und sie würden sich auch nicht halb zu Tode zu
frieren müssen, weil in dieser unwirtlichen Landschaft nicht ein Stückchen Holz
für ein wärmendes Feuer aufzutreiben war und sie den leckeren Speck, den ihnen
die Hobbits mitgegeben hatten, nicht braten konnten und kalt essen mussten, was
für Jack noch ein zusätzlicher Punkt auf seiner imaginären Beschwerdeliste war,
den er Daniel niemals ver-zeihen würde.
Während sich Daniel zunehmend
mieser fühlte und auf seinem rohem Speck rumkaute, stimmten Sam und Arwen im
Grunde ebenfalls Jack zu, doch brachten beide ihre Meinung Daniel zuliebe nicht
zum Ausdruck, da ihm sein schlechtes Gewissen schon ins Gesicht geschrieben
stand. Legolas und Rheledur enthielten sich zur Sicherheit ebenfalls lieber und
Teal'C schien der Einzige zu sein, der Jacks Wutanfälle überaus unterhaltsam zu
finden schien. Allerdings musste auch er zugeben, dass selbst ihm als Jaffa und
früherer erster Primus von Apophis schon nach wenigen Minuten anfing sein
Hintern zu schmerzen, wäh-rend er vergeblich versuchte sich auf sein Kel´Noreem
zu konzentrieren.
~oOo~
Ihre Erleichterung kannte keine Grenzen
als die Gefährten am nächsten Abend tatsächlich Andor erreich-ten. Genau wie
Bruchtal hatten die Elben ihre Häuser an die Hänge eines Gebirges gebaut, hoch
ober-halb eines Tals, durch dessen Ebene sich ein Fluss seinen Weg bannte. Es
war bereits sehr dunkel, doch die Monde erhellten die Umgebung hell genug um
nicht vom Wege abzukommen und vielleicht noch über den Rand und die Klippen
hinab zu stürzen.
Als sie sich Andor allmählich näherten, konnten sie in
der Ferne melodischen Gesang vernehmen und sahen aus der Entfernung, wie einige
Elben von einer anderen Seite aus nach Andor wanderten.
Gemeinsam
beobachteten sie schweigend die anderen Elben. Ihre Laternen erleuchteten in der
Schwär-ze der Nacht ihre langen hellen Gewänder und Sam dachte sich bei diesem
beeindruckenden Anblick, dass es aussähe wie ein schmaler Faden der Hoffnung
umgeben von einem dunklen Meer der Verzweife-lung. Dieser Augenblick hatte etwas
Verzauberndes an sich.
Die hiesigen Elben waren überrascht über ihre
Ankunft aber nahmen die Erschöpften nicht minder will-kommen bei sich auf. Arwen
ging auf einen der 'älteren' Elben zu, der einen verschlungenen Kopf-schmuck aus
einem silberähnlichen Metall auf seinem Haupt trug und vermutlich das Oberhaupt
dieser Gemeinschaft war.
"Suilad, adar." (Hallo, Vater)
begrüßte
Arwen den Mann freundlich und ein Lächeln brach auf dem Gesicht von Elrond aus,
als er seine Tochter kurz in seine Arme nahm.
"Mae govannen, sell." (Sei
willkommen, Tochter), erwiderte er herzlich.
Die großen Betten der Elben
waren eine Wohltat und die Müdigkeit der schlaflosen Vornacht lag wie Blei in
den Knochen der Freunde. Sie schliefen ein zu einer einzelnen klaren Stimme, die
irgendwo ein altes Lied sang, dass Danolyn noch aus Mittelerde kannte und sie
alle in einen friedlichen und erholsamen Schlaf gleiten ließ.
A Elbereth
Gilthoniel,
silivren penna míriel
o menel aglar elenath!
Na-chaered
palan-díriel
O galadhremmin ennorath,
Fanuilos, le linnathon
Nef aear,
sí nef aearon!
~oOo~
Am nächsten Tag wurde eine Versammlung
einberufen um die gegenwärtige Lage zu besprechen.
"Maer Aur," begrüßte
Elrond die Gefährten und Jack blickte fragend und mit erhobener Augenbraue zu
Daniel.
"Er hat gesagt 'Guten Morgen', Jack." erklärte ihm Daniel
geduldig.
"Ach so. 'Mäh-ohr' Ihnen auch, Elrond."
grüßte Jack
lächelnd zurück und winkte dem Elben von seinem Platz aus mit einer Hand zu.
Elrond blick-te sichtlich irritiert auf Jack während Daniel, der von Jacks
Benehmen etwas peinlich berührt war , ver-geblich versuchte sich in seinem Sitz
unsichtbar zu machen, indem er tiefer in seinen Stuhl rutschte und versuchte
sich so klein wie möglich zu machen. Seine Freunde konnten sich ein Lachen nur
schwer ver-kneifen und Sam konnte nicht verhindern, dass ihr ein Grunzen hinter
ihrer vorgehaltenen Hand entkam. Nachdem sich ein jeder wieder gefangen hatte,
begann Elrond mit ernster Miene zu sprechen.
"Wir haben leider schlechte
Nachrichten erhalten." sprach Elrond und erklärte nach einer kurzen Pause, dass
eine der Naquadria-Mienen der Zwerge in Obegur gesprengt worden war und an die
40 Zwerge in den Trümmern begraben wurden. Der Rest wurde von Anubis versklavt
und als Arbeiter in den übrigen Mienen eingesetzt.
"Das sind Anubis
Wachen!" bestätigte Daniel mit einem kurzen Blick auf die Zeichnung in Elronds
Be-richt, den er für alle herumreichen ließ.
"Okay." sagte Sam.
"Da
wir jetzt mit Sicherheit wissen, dass Anubis hier ist und mit hoher
Wahrscheinlichkeit diesen Ring Saurons besitzt, wie sieht unser Plan
aus?"
"Wie Euch die Waldelben sicherlich schon berichtet haben ist auch
bei uns die Zeit nicht stehen geblie-ben und wir haben in den letzten
Jahrtausenden angefangen Technologien zu entwickeln, ohne jedoch unsere
Lebensweise und Traditionen auf irgendeine Weise zu gefährden."
"Ihr habt
ein Raumschiff entwickelt. Die Waldelben haben uns davon erzählt." bestätigte
Sam.
"Das ist richtig. Die Blab."
"Blab?! Was ist denn das für ein
Name für ein Kriegsschiff?" fragte Jack fassungslos.
"Jack! Blab bedeutet
in unserer Sprache übersetzt soviel wie 'Flügelschlag'."
Erneut gab ihnen
Jack einen zweifelhaften Gesichtsausdruck.
"Und ich sage es noch mal,
Daniel. Was ist DAS für ein Name für ein Kriegsschiff?"
"Und was war
'O´Neill' für ein Name für ein Kriegsschiff der Asgard?" schoss ihm Daniel
entnervt zurück.
"Na, der Name war wenigstens cool. Im Gegensatz zu
BLAB!"
"Über was für andere Technologien verfügt Ihr noch?" fragte
Daniel, bemüht das Thema wieder auf die nötige Ernsthaftigkeit zu lenken und
sich von Jack nicht noch weiter provozieren zu lassen.
"Wir haben großen
Fortschritt auf dem medizinischen Gebiet gemacht bei der Heilung von diversen
Krankheiten, die unter den Völkern dieses Planeten kursieren. Unsere Heiler
reisen regelmäßig zu den Dörfern um sie zu verteilen. Ohne Zweifel werden einige
der Zwerge Verletzungen davon getragen ha-ben, so dass ich Euch empfehlen würde
einige Mittel mitzunehmen, wenn Ihr zu den Zwergen reist."
"Und wie stets
mit Waffen?" wollte Jack wissen.
"Natürlich haben wir auch diese
weiterentwickelt, für den Fall das wir eines Tages in eine Situation gera-ten,
in der wir uns jetzt gerade befinden. Diese Waffen wurden lediglich für den
Zweck der Selbstvertei-digung gefertigt, zur Jagd greifen wir auf unsere
traditionellen Mittel zurück. Wir sind bereit, Euch unser Schiff zur Verfügung
zu stellen." erklärte Elrond bereitwillig.
Teal'C hakte nach, nicht ganz
ohne Skepsis.
"Und was verlangt Ihr für diese
Großzügigkeit?"
Elrond war überaus überrascht für das ihm
entgegengebrachte Misstrauen, wusste aber das die Men-schen sicherlich ihre
Gründe dafür hatten.
"Natürlich nichts. Immerhin geht es hier um das Wohl
des gesamten Planeten und wir sind alle davon betroffen, was mit uns passiert
wenn der Feind in unsere neue Welt einfällt. Was immer Ihr von uns braucht was
wir Euch geben können, Ihr werdet es bekommen." versprach Elrond.
"Dann
stellt uns Eure Armee zur Verfügung. Wir werden sie sicherlich brauchen können."
sagte Legolas.
"So sei es. Aber erklärt mir noch eines. Was hat Major
Carter damit gemeint, Anubis hätte den Ring?"
~oOo~
Ende Teil
2
weiter: Teil 3
Teil 3: Der Kampf zwischen Gut und Böse by Cream
Teil 3: Der Kampf zwischen Gut und Böse
Nachdem SG1 das elbische Kriegsschiff Blab
genauer begutachtet und sich mit den notwendigsten Funk-tionen vertraut gemacht
hatte, gab Colonel Jack O´Neill seine geplante Angriffstrategie
bekannt.
"Wir überraschen sie, greifen sie an mit der elbischen Armee,
feuern gleichzeitig auf sie mit unserem Kriegsschiff und machen sie fertig."
verkündete er.
"Genialer Plan, Jack." bemerkte Daniel sarkastisch,
während ihn Elrond, Legolas und Rheledur ansahen, als hätte er seinen Verstand
verloren. Sam und Teal´C hingegen ließen sich ihr Amüsement nicht
anmer-ken.
"Sehr clever, O´Neill. Mit dieser 'unvorhersehbaren' Taktik
würden sie nie rechnen." sagte Teal´C tro-cken.
Irgendwie wurde Jack in
diesem Moment das Gefühl nicht los, als ob sich Teal´C über ihn lustig machen
wollte. Auch wenn der ernste Jaffa sich nur äußerst selten seine Gefühle
anmerken ließ, hatte Jack ge-lernt nie den Fehler zu begehen und ihn zu
unterschätzen, egal worum es sich handelte. Und Teal´C hatte ihnen schon einmal
bewiesen, dass er mehr als nur eine humorvolle Ader besaß, ja das selbst die
Jaffa sich Witze erzählten, um sich über die Wachen anderer Götter lustig zu
machen.
Elrond hatte sich währenddessen von seinem Schreck
erholt.
"Nun ja, Colonel. Wie mir meine Tochter berichtet hat, sind sie
auf der Erde ein hoch angesehener Mili-tärstratege und haben in zahlreichen
Schlachten bereits Ihr Können unter Beweis bestellt. Ich werde mich daher von
meinem ersten Eindruck über Sie nicht blenden lassen, Arwen glauben schenken und
Ihnen vertrauen."
Danach machte er kehrt und verließ vor den anderen das
Schiff. Als er an Daniel vorbei ging hörte er Elrond murmeln "...und ich hoffe
das Schicksal weiß, was es tut."
Daniel musste Elrond zugestehen, dass er
dasselbe hoffte.
Nachdem Elrond das Schiff verlassen hatte, veranlasste
er sofort, dass sich die Soldaten schnellstmög-lich auf die Transportschiffe
begaben und sich auf den Weg zu den Mienen nach Obegur machten. Er war innerlich
froh darüber, dass er sich trotz des langanhaltenden Friedens stets für die Aus-
und Weiter-bildung seiner Kampftruppen stark gemacht hatte. So brauchte er nicht
zu befürchten, dass seine Trup-pen völlig untrainiert in den Kampf gingen.
Außerdem waren unter seinen Soldaten noch viele, die in der letzten Schlacht um
Mittelerde gegen Saurons Streitmacht gekämpft hatten. Sie waren also nahezu
bes-tens auf ihren Angriff vorbereitet. Doch würde es auch
genügen?
~oOo~
"Es wird reichen, Leute." versicherte Jack seinem
Team zuversichtlich. "Außerdem ist es ja nicht so, als hätten wir keinen Trumpf
im Ärmel."
"Diese Redewendung der Ta´uri ist mir neu, O´Neill." bemerkte
Teal´C.
"Wenn das alles hier vorbei ist, erkläre ich sie Dir, mein
Großer." versprach ihm Jack, der ihn verspre-chend auf die Schulter
klopfte.
Da sie mit der Blab natürlich wesentlich schneller in Obegur
sein würden, gab es ihnen nur wenig Zeit an Bord mit den Waffen der Elben zu
üben und sich weitere strategische Gedanken zum Ablauf des An-griffmanövers zu
machen. Elrond erwies sich dabei natürlich als überaus große Hilfe dank seines
Alters und seiner persönlichen Erfahrungen auf zahllosen Schlachtfeldern.
Glücklicherweise hatte Jack keine Probleme damit sich von Elrond einige
alternativen Strategien vorschlagen zu lassen und zeigte sich, im Gegenteil,
äußerst beeindruckt.
Daniel nutzte die Gelegenheit sich wieder mit den
traditionellen Waffen der Elben vertraut zu machen. Er war natürlich außer
Übung, erwies sich jedoch schon nach kurzer Zeit als der gekonnte Bogenschütze,
der er auch in früheren Zeiten gewesen war. Sam, Jack und Teal´C jedoch konnten
sich noch nicht so recht mit den neuen Waffen der Elben vertraut machen und
hatten sich dazu entschieden, sich vorerst auf ihre altbewährten P90er sowie auf
Teal´Cs Stabwaffe zu verlassen, mit denen sie perfekt umgehen und vertraut
waren.
~oOo~
Nach nur wenigen Stunden hatten die Blab sowie die
Transportschiffe mit den elbischen Truppen an Bord ihr Ziel erreicht. Während
die Armee außerhalb der Sichtweite von Anubis Schiff von Bord ging und unter
Elronds Führung ihre Stellungen bezogen, flog die Blab mit ihrem aktivierten
Tarnmechanismus noch eine Schleife über die unmittelbare Umgebung von Obegur um
die Lage zu peilen.
"Es sind nur die notwendigsten Wachen auf ihren
Posten außerhalb des Schiffs, um die Arbeiter zu be-wachen,"
stellte
Teal´C fest und schätzte die ungefähre Anzahl der weiteren Jaffa, die sich
innerhalb von Anubis Kriegsschiff aufhalten müssten. Dabei kam ihm sein Wissen
als ehemaliger 1. Primus zu Gute.
Teal´C manövrierte die Blab in die Nähe
der eigenen Armee um Daniel, Legolas und Rheledur mit Hilfe des Ringtransporters
auf der Oberfläche absetzen zu können. Die Elben hatten ein ähnliches
Transport-system wie die Ringtransporter der Goa´uld entwickelt, doch arbeitete
dieses um einiges leiser und unauffälliger als das der
'Schlangen'.
Mittlerweile war das Wetter umgeschlagen und es fing an zu
regnen. Arwen, die inmitten der berittenen Truppe auf ihrem Schimmel saß, sah
auf und beobachtete wie ihre Freunde abgesetzt wurden. Dann ritt sie los um
ihnen ihre Pferde zu bringen, die gerade aus den Transportern ausgeladen worden
waren. Sobald die Bogenschützen, die Infanterie und auch die Reiter komplett
ihre Stellungen bezogen hatten, gab ihnen Jack von der Blab aus per Funk das
Okay-Zeichen und die Truppen setzten sich in Bewegung.
~oOo~
Das
Tarnschild der Blab wurde ausgeschaltet und die Waffen auf ihr Ziel
ausgerichtet. Im gleichen Mo-ment erkannten Anubis Jaffa die drohende Gefahr am
Himmel und schlugen Alarm. Teal´C feuerte die ersten Salven ab, bedacht darauf
keinen der kleinen 'Zivilisten' zu verletzen und traf mitten in eine Grup-pe
Jaffa, die ihre Stabwaffen auf die Blab gerichtet hatten. Eine Explosion folgte
der nächsten und die Körper der Jaffa flogen mit einer Unmenge von Schlamm durch
die Luft. Mehr und mehr Wachen ström-ten aus Anubis Schiff und aus den Mienen
und eröffneten das Feuer auf sie. Die Blab allein hätte gegen die Vielzahl der
Jaffa nicht allzu viel ausrichten können ohne ernsthaft getroffen zu werden.
Aber wie geplant erschienen bereits am Horizont die Truppen der Elben mit
Elrond, Daniel und Legolas vorweg. Das sollte Anubis Jaffa den Rest
geben.
Die Zwerge hatten sich und ihre Familien in der Zwischenzeit in
Sicherheit gebracht und jeder Zwerg, der in der Lage war zu kämpfen, griff nach
seiner Axt oder einer anderen Waffe, und war es auch nur ein großer Stein oder
ein Knüppel. Die Zwerge waren ein überaus kämpferisches Volk und wahrlich
niemals zu unterschätzen. Selbst die Elben hatten das aus ihrer gemeinsamen
Vergangenheit in Mittelerde zu respektieren gelernt.
Daniel, Legolas und
Rheledur hatten in der Zwischenzeit die ersten Gegner mit Pfeil und Bogen
nieder-gestreckt. Gezielte Schüsse in die Kehlen der Wachen, die keinen
Anubishelm trugen oder einfach nicht schnell genug reagiert hatten, um ihn zu
aktivieren. Sie zwangen einen Gegner nach dem anderen in die Knie, der
Schutzpanzer, den die Wachen am Leibe trugen, war nahezu wirkungslos durch ihre
verhäng-nisvollen Schwachstellen.
"Leute, ist Euch schon mal aufgefallen,
dass diesen Elben nie die Pfeile ausgehen?!" lachte Jack, als er von der Blab
aus die Elben dabei beobachtete, wie sie in beeindruckender Geschwindigkeit
einen Pfeil nach dem anderen in ihre Bögen spannten und abschossen. Teal´C
lächelte zur Bestätigung und nicht ganz ohne Stolz auf ihren
Archäologen.
Die ihnen nachfolgende Armee überrannte die übrigen Jaffa in
vielfacher Mehrheit und Daniel, Legolas und Rheledur schlugen sich ohne allzu
große Probleme bis zu Anubis Schiff durch und erreichten bald den
Ringtransporter im inneren des Schiffes, der sie bis in den oberen Teil in
Anubis Kontrollraum trans-portieren sollte.
Teal´C brachte die Blab
derweil direkt neben Anubis Schiff in Schwebeposition um Jack und Sam durch den
elbischen Ringtransporter ebenfalls an Bord von Anubis zu transportieren. Je
mehr Rückendeckung ihre drei Freunde hätten, desto besser.
Als die drei
Elben den Kontrollraum betraten in dem Anubis thronte, stellten sich ihnen
weitere Wachen entgegen und hielten ihre Stabwaffen auf sie gerichtet, bereit um
auf Befehl ihres Gottes die Eindringlin-ge zu erschießen. Eine gefährliche
Spannung hang in der Luft und für einen Moment lang hielten beide Seiten die
Waffen aufeinander gerichtet, bis die völlig verhüllte Kreatur, dessen Gesicht
unter der dunk-len Kapuze nicht einmal schemenhaft zu erkennen war, sich langsam
von seinem Thron erhob.
"Haltet ein!" befahl er mit tiefer rauchiger
Stimme seinen Wachen.
Diese folgten seinem Befehl gehorsam und senkten
ihre Waffen, ließen ihre Feinde jedoch keine Sekun-de aus ihren Augen. Die Elben
hielten ihre Bögen noch immer gespannt, zielten jedoch jetzt direkt auf die
dunkle Form des Anubis.
"Lasst Eure Waffen fallen, und ich werde Euch
später einen raschen Tod gewähren." sprach Anubis zu ihnen. Daniel und Legolas
sahen sich aus dem Blickwinkel an und lächelten höhnisch.
"Ihr scheint
nicht mitbekommen zu haben, großer Anubis, dass wir Eure Wachen besiegt haben
und ihr jetzt ohne Schutz dasteht. Ergebt Euch, händigt uns Saurons Ring aus und
wir werden Euch nicht töten, sondern vor ein intergalaktisches Kriegsgericht
stellen lassen, wo Ihr für Eure Grausamkeiten fair verur-teilt werdet." sagte
Legolas.
Anubis lachte und deutete auf die Aussichtsfenster, von denen
aus man einen kompletten Überblick auf die zum Schlachtfeld verwandelte Umgebung
hatte. Getötete Anubiswachen lagen verstreut in der schlammigen
blutdurchtränkten Erde und Elben und Zwerge fielen sich siegessicher um den
Hals.
"Seht was dort geschieht. Seht genau hin!"
Und was sie im
ersten Moment nicht sahen war, wie sich am Horizont eine Masse in Bewegung
setzte und den Hügel hinuntergestürmt kam. Als sich die Elben umdrehten und die
Gefahr erkannten, erhob plötzlich die eigene gesamte Infanterie ihre Schwerter
gegen sie und schlug auf die Elben ein, mit denen sie noch kurz zuvor gemeinsam
die Anubiswächter besiegt hatten. Die Macht des Ringes verlieh Anubis Armee
übernatürliche Kräfte und die elbischen Soldaten wurden regelrecht von den
Verrätern durch die Luft gestoßen.
Schockiert standen Daniel und Legolas
oben am Fenster, die Fassungslosigkeit stand ihnen ins Gesicht
geschrieben.
"Was passiert da? Warum??" stammelte Legolas, als ihn im
nächsten Moment ein Pfeil von hinten durchbohrte.
"Nein! Legolas!!!"
hörte er Daniel rufen und spürte, wie er auch schon neben ihn niederkniete und
ihn stützte, bedacht darauf ihm möglichst keine größeren Schmerzen
zuzufügen.
Als die zwei Freunde vom Boden aus aufsahen blickten sie
direkt in das verräterische Grinsen des
To-desschützen.
Rheledur.
~oOo~
"Du Verräter! Verflucht
seiest Du!" schrie Daniel, dessen unbändige Wut er kaum zu zügeln vermochte, als
er den nun leblosen Körper seines Cousins vorsichtig auf den kalten Boden
bettete.
"Wieso, Rheledur? Sag mir WARUM Du es getan hast!"
"Gott
Anubis ist der Träger von Saurons Ring. Mit dem Ring sind wir unbesiegbar und
zwingen alle, die es wagen sich uns entgegenstellen, in die Knie. Und wer alles
unter Kontrolle hat, der hat eines Tages die Macht über das gesamte
Universum!"
"Von wegen Macht. Du bist nichts weiter als eine Spielfigur
auf seinem Schachbrett. Wie konntest Du nur alles verraten, was wir waren und
was wir sind? Unser Glaube, unsere Traditionen und unser Ziel."
"Alles
Blödsinn. Wohin führt uns denn der Friede? Gegen den Ring ist jeder machtlos und
früher oder später hätte er uns sowieso vernichtet. Ich bin lieber sein Diener
und lebe in Reichtum, als das ich einen aussichtslosen Kampf gegen ihn führe und
am Ende dabei draufgehe."
Jack und Sam hatten gerade den Kontrollraum
erreicht, als sie den Bogenschuss und Daniels panischen Aufschrei hörten. Als
sie unbemerkt in den Raum blickten, sahen sie Daniel auf dem Boden kniend mit
Legolas in seinen Armen und Rheledur, der gerade seinen Bogen senkte. Jacks
Blick fiel auf Anubis, der seinen Thron hinuntergestiegen war und sich neben
Rheledur stellte, der sogleich unaufgefordert einen respektvollen Schritt hinter
seinen Herrn trat. Daniel war nun aufgestanden und starrte dem gesichtslosen
Etwas in seine scheinbar leere Hülle.
"Und nun wirst auch Du sterben,
Elbe."
sprach Anubis und befahl Rheledur das Schiff zu starten. Dann hob
er seine rechte Hand, in der ein Goa´uld Handmodul aufleuchtete und richtete es
auf Daniels Stirn. Das Modul tat sofort seine Wirkung und Daniel fiel mit
schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf seine Knie, als Anubis langsam begann mit
dem Handmodul sein Gehirn zu frittieren.
Im nächsten Moment sprangen Sam
und Jack in den Raum mit ihren P90ern im Anschlag. Ohne zu zö-gern feuerten sie
auf Rheledur, der sofort tot über der Steuerung des Kriegsschiffes
zusammensackte, und auf die übrigen Wachen. Anubis hatte von Daniel abgelassen
als er die Schüsse hörte und aktivierte sofort sein Schutzschild, an dem die
Kugeln abprallten, die Jack auf ihn abfeuerte.
Rheledurs toter Körper
blockierte währenddessen noch die Steuerung des Raumschiffes und sie waren
bereits bis ins All aufgestiegen und die künstliche Schwerkraft hatte sich
automatisch eingeschaltet. Jack zückte blitzschnell sein Armeemesser aus seinem
Stiefel und warf es auf Anubis, welches durch seine langsamere Geschwindigkeit
die Taktung des Schutzschildes durchdrang und ihn ins Herz traf.
Als
Anubis dadurch sein Gleichgewicht verlor und verzweifelt versuchte sie durch
rasche Armbewegun-gen wieder zu erlangen, holte Sam, die mittlerweile hinter ihm
stand, ebenfalls mit ihrem Messer aus und trennte Anubis sämtliche Finger seiner
linken Hand ab. Anubis schrie auf und die Finger, mit dem golde-nen Ring an
einem von ihnen, flogen durch die Luft. Sam packte währenddessen Rheledurs
Leichnam und stieß ihn zu Boden, so dass sie freien Zugriff auf die
Steuerungseinheit des Schiffes hatte. Als sie wieder in Richtung des Planeten
steuerte rief Daniel ihr zu.
"Nein, Sam! Flieg das Schiff tiefer ins
All!"
Sam verstand sofort weshalb und tat, wie Daniel ihr
befahl.
Auch Jack reagierte sofort und stieß die unter Schmerzen
taumelnde 'Gottheit' in den Ringtransporter hinein. Dieser aktivierte sich
sofort und beförderte Anubis in den leeren Raum des kalten Alls und somit in der
sicheren Tod. Sam visierte Anubis Körper an sobald er in Sichtweite auftauchte,
feuerte und zer-sprengte diesen.
Als er tatsächlich fort war atmeten die
drei Freunde hörbar auf. Daniels Blick fiel wieder auf Legolas und er rappelte
sich sofort auf.
"Jack. Fass bitte mal mit an. Sicher hat Anubis einen
Sarkophag an Bord. Wir müssen Legolas sofort in ihn hineinlegen, bevor zuviel
Zeit vergangen ist und er ihm nicht mehr helfen kann."
Jack lief sofort
zu ihm rüber und wollte gerade den Finger mit dem Ring aufheben, als Daniel
rief,
"Nein, Jack! Du darfst den Ring nicht berühren. Seine Macht ist zu
stark!"
Sofort zog Jack seine Hand zurück und ihm wurde plötzlich
bewusst, dass der Ring regelrecht nach ihm rief. Die Versuchung war groß, doch
Jack nutzte sein Black-Ops-Training, in dem ihm absolute Disziplin beigebracht
wurde, sich zu beherrschen und sich von dem Ring abzuwenden. Er sah zu Daniel
auf und nickte ihm wortlos zu. Daniel ging zu ihm rüber, streifte den Ring von
dem toten Finger ab und steckte ihn in seine Hosentasche.
Dann half er
Daniel Legolas in den anderen Raum zu tragen, in dem in der Regel auf allen
Goa´uld-Schiffen der Sarkophag platziert war und ordnete Sam an, dass Schiff
wieder zurück auf den Planeten zu bringen.
~oOo~
Dort ging die
Schlacht unter den Elben immer noch weiter. Die Infanterie, die sich Rheledur
und der Macht des Ringes angeschlossen hatten, wussten noch nicht, dass ihr Gott
Anubis tot war. Und sie wür-den auch nicht aufhören zu kämpfen, solange sie
Saurons Ring noch in ihrer Nähe glaubten. Auch Te-al´C, der in der Zwischenzeit
die Blab gelandet hatte, kämpfte nun Seite an Seite mit den Zwergen und Elben
gegen die Anhänger von Saurons Ring.
Doch dadurch, dass der Ring jetzt
von niemandem mehr getragen wurde, wurden Anubis Krieger auch nicht mehr von
seiner Macht unterstützt. Ihre Kräfte ließen sichtlich nach, doch schlugen sie
noch immer wie besessen auf ihre eigenen Leute ein, angetrieben von der Gier
nach Macht und Reichtum.
"Wie können wir sie nur stoppen?" fragte Sam
verzweifelt und ihr Blick wanderte über die vielen Toten Elben, die die
schlammige Erde bedeckten.
Jack, Daniel und Legolas, der dank des
Sarkophags wieder zum Leben erweckt werden konnte, taten das Einzige was sie tun
konnten und griffen entschlossen nach ihren Waffen um der Schlacht erneut
beizutre-ten.
In diesem Moment ertönte unerwartet ein lautes Geräusch
über ihnen. Als sie in den Himmel aufblickten beobachteten sie gebannt, wie sich
ein Asgard Mutterschiff über das Schlachtfeld positionierte und alle Anhänger
des Ringes mit seinen Laserstrahlen ergriff und in Luft auflöste. Einen nach dem
anderen, oh-ne jegliche Möglichkeit des Entkommens. Zurück blieben nur eine
große Zahl völlig erschöpfter Krieger und Pferde, die sich trotz zumeist
zahlreicher Verletzungen noch mühsam auf ihren Beinen hielten.
Als
nächstes verschwanden Daniel und Jack, doch erkannten Sam und Teal´C sofort,
dass es sich hierbei um den Transportbeam der Asgard handelte und konnten somit
Legolas und die anderen beruhigen und ihnen versichern, dass den Beiden nichts
geschehen war.
"Was ist das für ein Schiff?"
fragte Elrond und Sam
erzählte ihm, dass der Colonel, als sie sich bei General Hammond bis auf
weite-res abgemeldet hatten, eine Nachricht durch das Stargate gefunkt hatte mit
der Anweisung, die Asgard zu kontaktieren und sie zu bitten, ihnen bei ihrem
Kampf zu unterstützen. Wenn wirklich alles schief lau-fen sollte, waren sie ihre
einzige Hoffnung. Die Asgard waren Jacks Ass im Ärmel.
Elrond war
natürlich nicht besonders begeistert das er nicht eingeweiht worden war, doch
Sam und Te-al´C konnten ihn überzeugen, dass es nicht aus Böswilligkeit
geschehen war sondern um zu vermeiden, dass eine allzu große Zuversicht und
Siegessicherheit auftreten würde. Schließlich wusste man bei den Asgard nie so
genau, ob sie kommen und helfen würden oder nicht.
~oOo~
An Bord
des Asgard-Raumschiffes materialisierten sich gerade Jack und Daniels Körper und
wurden von Thor an Bord willkommen geheißen.
"Thor. Lange nicht gesehen,
Kumpel." Begrüßte Jack seinen alten Asgardfreund und Daniel lächelte über seine
Flapsigkeit mit dem kleinen grauen Außerirdischen.
"Es tut mir leid, dass
wir nicht früher kommen konnten, O´Neill. Aber offensichtlich haben wir es
dennoch geschafft, dass schlimmste zu verhindern."
"Das habt Ihr,"
bestätigte Daniel. "und dafür stehen wir sehr tief in Eurer Schuld. Aber ich
hätte da noch eine Bitte."
"Und die wäre, Doktor Jackson?" fragte Thor
und neigte seinen Kopf ein wenig in Neugier.
Daniel zog den Ring aus
seiner Tasche und hielt ihn für Jack und Thor sichtbar in seiner offenen Hand.
Thor spürte sofort die Macht des Bösen.
"Ich verstehe."
sagte Thor
und ging ans Steuerpult seines Raumschiffes. Dann lenkte er das Raumschiff in
die Tiefen des Alls und flog mit Höchstgeschwindigkeit in einen möglichst
unerforschten Teil der Galaxy. Nach eini-gen Stunden hatte das Schiff sein Ziel
erreicht. Um sie herum nichts als die Unendlichkeit.
"Das verstehe ich
nicht ganz, Daniel. Ich dachte, der Ring muss zerstört werden in den Feuern
eines Vulkans?" fragte Jack.
"Das stimmt. Doch leider existiert der
Vulkan nicht mehr, in dem der Ring geschmiedet wurde. Die beste Möglichkeit, den
Ring loszuwerden ist daher, ihn in den Tiefen des Universums zu deponieren. Die
Chancen, dass dieses winzig kleine Objekt jemals gefunden wird, sind nicht
errechenbar und ist daher für uns die beste Methode sicherzustellen, den Ring
für immer loszuwerden."
"Also, wenn Ihr beide dieser Meinung seid, bleibt
mir nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Ihr damit Recht behalten werdet."
sagte Jack.
"Was Doktor Jackson gesagt hat ist richtig, O´Neill. Es gibt
noch immer keine Möglichkeit ein so kleines Objekt im unendlichen Raum zu orten.
Und selbst wenn, es existiert mittlerweile so viel Weltraumschrott im All, dass
es unmöglich ist, dass eine vom anderen zu unterscheiden. Es ist wirklich die
beste Lösung in dieser Situation."
"Okay. Dann tut es."
Daniel
legte den Ring auf den Boden innerhalb des Transporterbereiches und Thor beamte
den Ring außerhalb des Schiffes in den leeren Raum. Anschließend machten sie
sich auf den Rückweg, um die letzten Scherben einer Schlacht
aufzusammeln.
Die Verluste waren groß und schmerzlich zu verkraften.
Selbst mit dem Wissen, dass keiner sein Leben umsonst gelassen hatte und am Ende
das Gute doch noch über das Böse gesiegt hatte, tröstete es kaum über den Tod
der Angehörigen und Freunde hinweg. Doch hofften sie das der Friede, für den sie
alle so tapfer gekämpft hatten und gestorben waren, auf ewig anhalten
würde.
~oOo~
Bevor SG1 wieder ihren Heimweg antreten und General
Hammond endlich seinen lang erwarteten Be-richt erhalten würde, sollte noch ein
riesiges Abschiedsfest ihnen zu Ehren stattfinden, zu dem jeder will-kommen war,
der kommen konnte. Die gute Nachricht über den Sieg hatte sich schnell wie ein
Lauffeuer im ganzen Land verbreitet und alle, die nicht am Fest teilnehmen
konnten, veranstalteten den Helden zu Ehren ein Fest in ihren eigenen
Dörfern.
Daniel und Legolas feierten besonders ausgelassen, als wollten
sie all die versäumten Feste nachholen, die sie miteinander versäumt hatten und
bewiesen allen Anwesenden, dass auch die Elben in der Lage waren, sich mal
richtig auszutoben. Und auch wenn es Jack eigentlich nicht zugeben wollte, aber
wäh-rend er Daniel zusammen mit den anderen Elben beobachtete wurde ihm eines
klar. Er sah Daniel auf einmal in einem völlig anderen Licht.
Der
bebrillte Bücherwurm war jetzt verschwunden, stattdessen sahen sie einen
waschechten Elben vor sich, der sich nur von den anderen durch seine
menschlichen Ohren und seiner kurzen Haare unter-schied. Jack würde sich seinem
besten Freund nicht in den Weg stellen wenn er seine Entscheidung ihm, Sam und
Teal´C mitteilen würde.
Doch er würde es sehr bedauern.
Am
nächsten Morgen packten Sam, Jack und Teal´C ihre Sachen zusammen und sattelten
ihre Pferde. Es war ein langer und beschwerlicher Weg zurück zum Stargate und je
eher sie aufbrachen, desto schneller hätten sie auch die tückische
Felsenlandschaft hinter sich gelassen. Als sie sich gerade von Elrond
verabschieden wollten, kam Daniel auf sie zugelaufen, komplett in seinen BDU's
und Feldausrüs-tung.
"Daniel?" fragte Jack überrascht.
"Was denn,
Jack? Wolltet Ihr etwa ohne mich nach Hause?" grinste Daniel.
Lachend
fielen erst sie ihrem Freund um den Hals, dann Arwen und Legolas. Daniel
versprach den bei-den zurück zu kommen, sobald er das nächste mal Urlaub nehmen
konnte und verabschiedete sich mit schwerem Herzen, aber glücklich, von seinem
Volk.
Gemeinsam trat SG1 seinen Heimweg an.
~oOo~
Am Abend
gesellte sich Elrond zu seiner Tochter und überblickte das wunderschöne Tal,
dass sich unter ihnen ausbreitete. Es herrschte ein himmlischer Frieden und die
Vögel stimmten ihr Abendlied ein.
Eine leichte sommerliche Brise kam auf und
wehte ihnen unvergessliche Worte zu, die ihnen von hinter der nächsten
Gebirgskette zugetragen wurden, in der sich SG1 gerade auf ihrer Durchreise
befand.
"Verdammt noch mal, Daniel! WIESO haben Sie vergessen IHR Volk zu
fragen, ob sie uns nicht mit der Blab zum Stargate hätten bringen
können?!?!?!"
ENDE
Disclaimer: All publicly recognizable characters and settings are the property of their respective owners. The original characters and plot are the property of the author. No money is being made from this work. No copyright infringement is intended.