Immature Curiosity... #9 - A Spoon full of Sugar

Neugierig blickte sie in den Kochtopf um nachzusehen, ob ihre Suppe schon kochte. Zu ihrer Enttäuschung tat sich im Topf jedoch nichts und somit verzog sie unzufrieden ihre Mundwinkel. Sie hatte den Topf schon vor Ewigkeiten aufgesetzt.
Hastig schweifte ihr Blick über die Buchstaben im Kochbuch, doch schlau wurde sie aus dem Text leider nicht.
Improvisierend griff sie somit nach einer handvoll harter Nudeln und warf sie in die dunkle Brühe. Früher oder später mussten doch Nudeln in die Suppe rein, nicht wahr?
Ja, zugegeben, sie hatte keine Ahnung vom Kochen, doch heute war Heiliger Abend und somit war es wohl Zeit fürs ‚Erste Mal'. Sie hatte schon mehrmals beobachtet, wie jemand anderes eine Suppe zubereitet hatte, also konnte das alles hier gar nicht so schwer sein… richtig?
Ein leises Knarren brachte sie dazu sich kurz umzudrehen und in den schwach beleuchteten Raum zu blicken. Langsam und verschlafen schlich John durchs Wohnzimmer, hin zum Bad. Er war kaum an ihr vorbei gegangen, als er ruckartig stehen blieb und sich zu ihr umdrehte. Verwirrt riss er die Augen auf.
Kochte sie etwa??
Betreten blinzelte er einige Male, ehe er realisierte, dass sie wirklich in der Küche vor einem großen Kochtopf stand. Zu seiner Erleichterung hatte sie vergessen den Herd anzumachen und somit lehnte er sich, unsicher was er sagen sollte, gegen die Arbeitsfläche.
Als jedoch harte Nudeln ihn in die Finger pieksten zog er seine Hand zurück und sah die Arbeitsfläche genauer an. Sie war übersät mit Nudeln und Krümel, welche er als diverse Gewürze einschätzte. Mit einem leisen Stöhnen hob er die Zuckerdose auf, welche am Boden lag und stellte sie mitten in das Chaos in der Kühe..
Er schmälerte die Augen, als er näher an sie trat, um sie zu mustern. Freudig zauberte sie ein kleines Lächeln auf ihre Lippen, ehe sie ihn mir ihren großen, grünen Augen unschuldig ansah.
"Elizabeth?", meinte er dann, wobei er sich nervös über die Lippen leckte, bevor er das Chaos nochmals begutachtete. Erst jetzt stellte er fest, dass auch sämtliche Läden und Türen weit aufgerissen und diverse Kochutensilien verstreut waren.
"Elizabeth?", begann er erneut mit etwas lauterer Stimme, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Für einige Augenblicke herrschte Stille im Raum, ehe sie endlich mit "Was?" antwortete.
"Ich glaube… wir … wir haben ein … Problem!", entwich es seiner Kehle, während er einige Nudeln vom Boden aufhob und diese neben den Kochtopf legte. Als er ihre Schritte vernahm drehte er sich zu ihr um, doch bevor er ein Wort sagen konnte stöhnte sie laut auf. "Was zur Hölle ist denn hier passiert?"
"Frohe Weihnachten, Mama!", quietschte Maddie dann, welche auf einem Stuhl vor dem Ofen stand. Geschockt schluckte Elizabeth, als sie ihre Küche begutachtete, welche aussah, als ob eine Bombe eingeschlagen hatte.
Freudig kichernd kletterte Maddie vom Stuhl hinunter und rannte auf Elizabeth zu, um ihr eine Umarmung zu geben.
"Ich hab unser Weihnachtsessen gekocht!", meinte Maddie, während Elizabeth ihr durchs Haar strich und sich zu ihr hinab bückte.
"So, hast du?", bohrte sie dann nach und Maddie grinste. Genervt verdrehte John die Augen, wobei er ein leises theatralisches Stöhnen von sich gab, doch Elizabeth warf ihm nur einen warnenden Blick zu. Neugierig trat sie dann an den Kochtopf, um einen Blick hineinzuwerfen. Er war gefüllt mit einer brauen Sauce in welcher Spiralnudeln und Gummibärchen schwammen.
"Und?", wollte Maddie wissen, welche an Elizabeths Bademantel zu ziehen begann.
"Sieht… lecker aus!", log diese und die Kleine klatschte ihre Hände, ehe sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Mit großen Augen sah sie ihre Eltern an.
"Kann Onkel Roddy auch was davon haben?", wollte sie dann wissen und aufgeregt presste sie ihre kleinen Hände zusammen.
"Aber natürlich, mein kleiner Engel!" Hastig - und mit einem breiten Grinsen im Gesicht - nahm John eine Kornflakesschale aus einem der Schränke und füllte diese mit Maddies toller Suppe. Vorsichtig gab er ihr die Schale und mit glücklichem Gesichtsausdruck stapfte Maddie aus dem Raum. Elizabeth warf John einen scharfen Blick zu, doch dieser ignorierte sie gekonnt und kicherte amüsiert.
"Frohe Weihnachten, Rodney!"

- Fin -