Der Freund by Faith
Summary: Rodney räumt Carsons Quartier aus und denkt über Beckett nach.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Rodney McKay
Genre: Friendship, Hurt/Comfort, Missing Scene, post-Epi
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 410 Read: 3028 Published: 28.10.11 Updated: 28.10.11
Story Notes:
Diese Story spielt nach "Sunday"

1. Kapitel 1 by Faith

Kapitel 1 by Faith
Der Freund


Mein Kopf ist völlig taub. Ich kann nicht denken. All meine Bewegungen sind mechanisch. Ich falte Hosen, Pullover, Uniformen. Schuhe, alle blitzen, als wären sie gerade erst geputzt worden.
Diese Ordnungsliebe spiegelt sich im ganzen Raum wider. Das Bett ist akkurat gemacht, kein Fältchen ist zu sehen.
Das Bad ist so sauber als wäre es nie benutzt worden. Nur eine feuchte Zahnbürste zeugt davon, dass sein Besitzer vor kurzem noch in diesem Raum gewesen ist.
Hier, so nahe. Es ist als könne ich ihn spüren.
Meine Hand streicht über ein Regal, das eine Reihe Fotografien beherbergt.
Landschaften, fremdartig und doch vertraut.
So oft hat er mir von diesem Ort erzählt. Ich schließe die Augen und fühle den rauen Wind, der über die Hügel fegt, den herben Duft der kargen Landschaft. Er liebte es dort.
Es ist schwer vorstellbar, dass jemand ein so herbes Land vergöttert, doch wie heißt es in diesem Märchen: „There is no place like home“.
Vorsichtig verstaue ich das Bild in einer Kiste. Aus ihr lächelt mich bereits eine ältere Dame an. Seine Mutter muss einmal eine Schönheit gewesen sein. Ihre blauen Augen leuchten vor Stolz auf ihren Sohn. Er ist ein Mann der Wissenschaft geworden, er dient den Bedürftigen und das mit Hingabe.
Die kleinen Lachfältchen um ihren Mund geben ihr etwas Gütiges, eine Eigenart, die sie ihrem Sohn vererbt hat.
Wie soll ich ihr nur gegenübertreten? Wie soll ich ihr etwas erklären, was nicht einmal ich fassen kann?
In einer Schublade verbirgt sich ein Hut, ihn in die Hand zu nehmen ist wie meine Schuld in den Händen zu halten.
Hätte ich ihn doch nur begleitet.
Hätte ich einmal nicht an mich gedacht.
Doch so bin ich. Ein zänkischer Egoist.
Nur er hatte Verständnis für meine Allüren, mein schlechtes Benehmen.
Und ich bin schuld an seinem Tod.
Am Tode meines engsten, vermutlich besten Freundes.
Während ich ausgeschlossen zusehen musste, wie er um ein Leben kämpfte, rettete er Kollegen und gab sein Eigenes.
Wie nur soll ich weiter leben mit dieser Schuld?
Ich überließ den warmherzigsten Mann aus ganz Atlantis dem Tode.
Er starb allein.
Weit fort von seiner Familie.
Viel zu früh.
Und nun bin ich allein, ohne meinen besten Freund.
Was soll ich nur ohne dich tun, Carson Beckett?

-Ende-
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